Vattenfall my Highlights Ausgabe 2/2020
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Einfach<br />
umsatteln<br />
Fahrräder entlasten die Infrastruktur und tragen<br />
gerade in Großstädten maßgeblich zur Verkehrswende<br />
bei. Wir sprachen mit Radkurierin Anna<br />
über die Mobilität der Zukunft.<br />
Gerade in der Großstadt ist das Fahrrad oft die bessere Alternative. Der Platz<br />
auf den Straßen ist begrenzt und die Verkehrsdichte nimmt zu. Viele steigen<br />
daher aufs Bike um, was oft schneller, komfortabler und günstiger ist, als das<br />
Auto zu nehmen.<br />
Genau diese Vorteile machen sich auch Radkurierdienste zunutze.<br />
Anna ist eine von zehn Radkurierinnen und -kurieren bei den Expressboten<br />
(kurz: EX-BO, www.exbokuriere.de). Bis vor einem Jahr war sie in der IT-<br />
Branche tätig, heute fährt die 40-jährige Berlinerin hauptberuflich mit einem<br />
Lastenrad durch die Hauptstadt. Doch was bringt eine erfahrene IT-Fachfrau<br />
dazu, auf Radkurierin umzusatteln? „Nach zehn Jahren am Computer war es<br />
Zeit für eine Veränderung“, erklärt sie. Ihr fehlten Vertrauen und der Schulterschluss<br />
zwischen den Kollegen. Aber warum dann ausgerechnet Radkurierin?<br />
„Fahrrad fahr ich schon immer mit Freude, und ich kenne quasi kein anderes<br />
Verkehrsmittel. In meinem Freundeskreis gab’s ein paar Kuriere, die hatten<br />
Spaß daran, und das hat mich neugierig gemacht“, sagt Anna.<br />
Alltag im Sattel<br />
Annas typischer Arbeitstag startet zu Hause, wenn sie noch beim Kaffee das<br />
Funkgerät einschaltet. „Zuerst melde ich mich bei der Dispo: Ich bin da und<br />
kann los.“ Oftmals sind es Daueraufträge, die sie einsammelt, Akten oder<br />
Päckchen aus Arztpraxen oder Anwaltskanzleien, die täglich abgeholt werden<br />
müssen. Weitere Kunden sind Architekturbüros, gemeinnützige Vereine oder<br />
Druckereien. „Spannend wird es, wenn ich während der Fahrt noch andere<br />
Aufträge per Funk reinbekomme, die ich in die Tour einbauen kann.“ Dann geht<br />
es um Zeiteffizienz: Was liegt wo auf dem Weg, welcher Umweg lohnt sich,<br />
wer ist am nächsten dran?<br />
26