06.10.2021 Aufrufe

Hautnah

Gesunde Haut ist nicht nur schön, sondern erfüllt anspruchsvolle Funktionen. Mit der Ausgabe „Hautnah“ zeigen wir, dass es dank kosmetischer und medizinischer Innovationen für jede Haut die geeignete Pflege und für jeden Schweregrad einer Hauterkrankung geeignete Therapien gibt. Und wir machen bewusst, wie wichtig Pflege und Therapien für die Erhaltung oder Wiederherstellung von Schönheit und Gesundheit unseres größten Organes sind.

Gesunde Haut ist nicht nur schön, sondern erfüllt anspruchsvolle Funktionen. Mit der Ausgabe „Hautnah“ zeigen wir, dass es dank kosmetischer und medizinischer Innovationen für jede Haut die geeignete Pflege und für jeden Schweregrad einer Hauterkrankung geeignete Therapien gibt. Und wir machen bewusst, wie wichtig Pflege und Therapien für die Erhaltung oder Wiederherstellung von Schönheit und Gesundheit unseres größten Organes sind.

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4<br />

<strong>Hautnah</strong><br />

die sogar noch bessere<br />

Ergebnisse versprechen, befinden<br />

sich laut aktueller Meldungen aus<br />

der Wissenschaft in der Pipeline.<br />

Neueste Erkenntnisse zum<br />

Mikrobiom<br />

Überhaupt ist Forschung die<br />

Grundlage Nummer eins, leidgeplagten<br />

Patienten wieder mehr<br />

Lebensqualität zu geben. Dabei<br />

jüngst immer wieder ins Visier gerät<br />

der bakterielle Schutzschild<br />

gegen Krankheitserreger, das Mikrobiom.<br />

Denn bei vielen Hautkrankheiten,<br />

wie beispielsweise<br />

Neurodermitis oder Akne, ist der<br />

bakterielle Schutzfilm der Haut<br />

geschädigt. War es bislang ein Problem,<br />

die genaue Zusammensetzung<br />

des Mikrobioms aufgrund unterschiedlicher<br />

Vermehrung aller<br />

Bakterien aus einem Hautabstrich<br />

zu untersuchen, konnten nun Forscher<br />

der Technischen Universität<br />

München einen Durchbruch erzielen.<br />

„Die enzymbasierte Selektion<br />

von lebendigen Hautbakterien<br />

kann uns helfen, mikrobielle Biomarker<br />

für bestimmte dermatologische<br />

Krankheiten zu finden,<br />

aber auch die Bakterien zu identifizieren,<br />

die den Krankheitsverlauf<br />

positiv beeinflussen“, so Dr. Martin<br />

Köberle, Leiter der Studie.<br />

Einbinden statt ausgrenzen<br />

Nachrichten wie diese machen<br />

den Betroffenen Hoffnung, nicht<br />

nur künftig ein Medikament gegen<br />

die Beschwerden zu bekommen,<br />

sondern auch psychisch weniger<br />

leiden zu müssen – immer wieder<br />

kommt es Situationen, in denen<br />

sie stigmatisiert werden. So auch<br />

bei Akne vulgaris, deren Symptome<br />

sich häufig in den Wintermonaten<br />

verschlimmern, oder<br />

Rosazea: einer nicht ansteckenden<br />

Hauterkrankung, welche mit<br />

anhaltenden Gesichtsrötungen,<br />

Pusteln oder knollenartigen Hautverdickungen<br />

einhergehen kann.<br />

Abscheu und obendrein Bedenken<br />

sich anzustecken, sind nicht selten.<br />

Grund, Aufklärung etwa mithilfe<br />

von Awareness-Kampagnen<br />

voranzutreiben, damit Erkrankte<br />

mit ihrem Leiden nicht allein „im<br />

Regen stehen“.<br />

Haut verjüngen und frischer<br />

aussehen<br />

Doch die Dermatologie ist angesichts<br />

ihrer zahlreichen und vielseitigen<br />

Anwendungsbereiche nicht<br />

nur bei Hautproblemen gefragt,<br />

sondern auch bei denjenigen, die<br />

etwas an ihrem Hautbild optimieren<br />

möchten. Ein ganz großer<br />

Trend ist die Hautverjüngung, bei<br />

der immer schonendere, sogenannte<br />

nicht-invasive Verfahren,<br />

wie Peelings oder Microneedling<br />

angewendet werden – mit dem<br />

Ziel, frisch auszusehen, ohne dass<br />

andere auf den ersten Blick eine<br />

optische Veränderung wahrnehmen.<br />

Fakt ist: Die Gesundheit unseres<br />

größten Organs ist entscheidend<br />

für unser Wohlbefinden.<br />

Das Mikrobiom<br />

ist zunehmend<br />

im Fokus der<br />

Forschung.<br />

Sollte es zu Hauterkrankungen<br />

kommen, stehen auch dank akribischer<br />

Forschung immer wirksamere<br />

Medikamente und Therapien<br />

bereit, um Betroffen gezielt helfen<br />

zu können.<br />

<br />

Neue Aufklärungskampagne<br />

zur Neurodermitis<br />

Zurück ins Leben dank Biologika<br />

Werbebeitrag – Kampagnenporträt<br />

„Ich mache mein Ding.<br />

Dafür bitte ich meine<br />

Neurodermitis nicht<br />

um Erlaubnis.“<br />

Romina, studierte Fitness-Ökonomin und Tanzlehrerin, hat<br />

ihr Hobby zum Beruf gemacht – trotz ihrer Neurodermitis.<br />

Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) hat<br />

mit einer neuen Website die Aufklärungskampagne „Bitte berühren<br />

– Hand in Hand gegen Neurodermitis“ gestartet. Die Initiative<br />

möchte Patientinnen und Patienten mit Neurodermitis,<br />

auch atopische Dermatitis genannt, Angehörigen und nahestehenden<br />

Personen neue Wege zur Hilfe und Selbsthilfe<br />

aufzeigen.<br />

Auf der Website www.neurodermitis.bitteberuehren.de finden<br />

die User ein umfangreiches Informationsangebot und Tipps für<br />

den Umgang mit der Erkrankung im Alltag. Zusätzlich steht ihnen<br />

ein Expertenrat zur Verfügung, der offene Fragen rund um<br />

die Erkrankung beantwortet. Die Hautärzte-Suche unterstützt<br />

Betroffene bei der Suche nach fachärztlichem Personal.<br />

„Betroffene mit Neurodermitis<br />

leiden nicht nur<br />

unter Symptomen wie<br />

äußerlichen Hautver-<br />

änderungen und quälendem<br />

Juckreiz, sondern<br />

auch unter sozialer<br />

Ausgrenzung und<br />

Stigmatisierung, was folglich die Lebensqualität massiv beeinträchtigt“,<br />

sagt Dr. Uwe Schwichtenberg, BVDD-Vorstandsmitglied<br />

und medizinischer Experte der Kampagne.<br />

Bereits seit 2017 fördert der BVDD mit „Bitte berühren – gemeinsam<br />

aktiv gegen Schuppenflechte“ die Aufklärung über<br />

Schuppenflechte (Psoriasis). „Durch die Kampagnenerweiterung<br />

im Bereich Neurodermitis hat ‚Bitte berühren‘ die Chance, noch<br />

mehr Aufklärung im Bereich der chronischen Hauterkrankungen<br />

zu leisten. So können mehr Wissen über die beiden Krankheitsbilder<br />

in der Bevölkerung aufgebaut und Vorurteile gegenüber<br />

den Betroffenen abgebaut werden“, so Schwichtenberg. Darüber<br />

hinaus klärt die Kampagne über wirksame Therapieansätze<br />

auf. Nachdem es jahrelang im Arzneimittelbereich keine Innovationen<br />

gab, ist inzwischen ein weitgehend erscheinungsfreies<br />

Hautbild möglich.<br />

www.neurodermitis.bitteberuehren.de<br />

Dass Schuppenflechte keine<br />

reine Hauterkrankung ist, weiß<br />

Helene Ball, Mitglied des Deutschen<br />

Psoriasis Bundes (DPB),<br />

schmerzlich aus eigener Erfahrung<br />

zu berichten. Die 71-Jährige<br />

hat zusätzlich eine Psoriasis-Arthritis,<br />

die sie heute dank<br />

moderner Therapie weitestgehend<br />

im Griff hat.<br />

Ist es Rheuma? Oder Arthrose?<br />

Lange Zeit war unklar, woher die<br />

Beschwerden bei der selbstständigen<br />

Bildungsreferentin, die sich<br />

seit 17 Jahren ehrenamtlich im DPB<br />

engagiert, kommen. Wie bei 30<br />

Prozent aller Menschen mit Psoriasis<br />

lautete die Diagnose: Psoriasis-Arthritis.<br />

Dabei handelt es sich<br />

um eine chronisch-entzündliche<br />

Gelenkerkrankung, die ebenfalls<br />

in Schüben auftritt. Die Schuppen<br />

auf der Haut sind eben nur das äußere<br />

Zeichen von komplexen inneren<br />

entzündlichen Vorgängen, die<br />

zu zahlreichen weiteren Begleiterkrankungen<br />

führen können.<br />

Zunehmende Beschwerden<br />

Im Laufe der Jahre erhielt Helene<br />

Ball eine ganze Reihe an Medikamenten<br />

– ohne länger anhaltende<br />

Wirkung, gleiches Ergebnis nach<br />

einem Klinikaufenthalt und einer<br />

Reha-Maßnahme. Vor fünf Jahren<br />

verschlechterte sich der Gesundheitszustand<br />

enorm. Die Saarländerin<br />

bekam extreme Schmerzen<br />

in den Gelenken, Alltagsaktivitäten<br />

fielen ihr schwer. „Ich besaß<br />

Schuhe in drei Größen, um je nach<br />

Schwellung der Füße das richtige<br />

Paar auswählen zu können.“ Bald<br />

konnte sie ohne Hilfsmittel nicht<br />

mehr laufen, dann kam sie aus<br />

dem Bett nicht mehr heraus.<br />

„Ich war ein kompletter Pflegefall<br />

geworden.“ Depressive Phasen<br />

nahmen zu, starke Müdigkeit<br />

(Fatigue) machte sich breit.<br />

Gezielte Therapie<br />

Für derart schwere Verläufe gibt<br />

es seit einiger Zeit Therapiemöglichkeiten<br />

in Form von Biologika<br />

und Biosimilars. „Erst hatte ich<br />

Bedenken wegen möglicher Nebenwirkungen,<br />

2018 entschied ich<br />

mich doch für eine Biologika-Therapie.“<br />

Die gefürchteten Nebenwirkungen<br />

blieben aus, die Haut<br />

wurde erscheinungsfrei und die<br />

Gelenke weitgehend schmerzfrei.<br />

Zwar blieb eine eingeschränkte<br />

Beweglichkeit wegen irreparabler<br />

Deformationen der Gelenke und<br />

Verkürzungen von Sehnen, „aber<br />

der Gewinn an Lebensqualität war<br />

riesig“, freut sich Ball.<br />

Gastbeitrag

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