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procontra Im Gespräch "bAV"

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ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

IM GESPRÄCH<br />

Thema<br />

Betriebliche Vorsorge<br />

IN KOOPERATION MIT<br />

DIE BAYERISCHE eVORSORGE HALLESCHE<br />

WWK


April/Mai 2020 – D: 4,80 € • I: 6,50 € • E: 6,50 €<br />

Stock<br />

oder<br />

Stuck.<br />

Ruhestandsplanung | EU-Taxonomie | Betriebsschließung durch Corona | LV-Einmalbeiträge | Cyberpräventionen | Betriebliche Krankenversicherung | pro & contra Grundrente | Schutz im Homeoffice | Private Equity<br />

www.<strong>procontra</strong>-online.de<br />

FINANZEN<br />

2020<br />

#02<br />

Für alle, die einen Plan von<br />

Altersvorsorge haben.<br />

Architekten des Ruhestands<br />

Bestellbar unter:<br />

www.<strong>procontra</strong>-online.de/printarchiv<br />

#02 | 2020<br />

April/Mai 2020<br />

Regulieren oder haften?<br />

Welche Fragen jetzt durch Coronabedingte<br />

Betriebsschließungen<br />

auf Vermittler zukommen<br />

Nachhaltige Standards<br />

Wie sich die EU mit ihrer Taxonomie<br />

für nachhaltige Geldanlagen<br />

selbst im Weg steht<br />

pro/contra Grundrente<br />

SPD und FDP im Schlagabtausch<br />

über Lösungen zur<br />

Bekämpfung von Altersarmut<br />

<strong>procontra</strong> – Das freie Finanzmagazin


Editorial IM GESPRÄCH<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

Haben Sie auch schon betriebliche Krankenversicherungen vermittelt?<br />

Der Markt dafür boomt ja gerade: Allein 2020 haben 28 Prozent<br />

mehr Firmen entsprechende Leistungen für ihre Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter eingerichtet. Wo sonst findet man in der Branche so<br />

hohe Wachstumsraten – wenn auch von niedriger Basis aus?<br />

Freilich: Wer in einem Betrieb etwas für die Gesundheit der Belegschaft<br />

tut, sollte deren Altersvorsorge nicht vergessen: betriebliche Altersversorgung<br />

(bAV) und betriebliche Krankenversicherung (bKV) gehören<br />

zusammen. Das eine Thema öffnet die Tür zum anderen. Und beide bilden<br />

ein Versorgungssystem. Diese Ansicht vertraten die Teilnehmer des per<br />

Onlineschalte ausgerichteten runden Tisches zum Thema bAV und bKV,<br />

wobei die Diskutanten die jeweilige Bedeutung für einen Mitarbeiter<br />

unterschiedlich gewichteten.<br />

Aus Maklersicht wichtiger ist die wiedergewonnene Innovationsstärke der<br />

Produktgeber. In der bKV sorgen Budget-Tarife für Furore. Neuerdings sogar<br />

im Bereich der Pflege. Dabei nehmen die Versicherer den tatsächlichen<br />

Bedarf des Endkunden in den Fokus. Das kommt bei den versicherten<br />

Arbeitnehmern gut an. <strong>Im</strong>mer mehr Arbeitgeber wiederum entscheiden<br />

sich für solche Benefits, weil sie auf dem Arbeitsmarkt attraktiver rüberkommen<br />

wollen. Denn viele Chefs suchen händeringend nach Fachkräften.<br />

Und die gehen nun mal lieber zu einem Unternehmen, das viel für die<br />

persönliche Gesundheit der Angestellten tut.<br />

Während die bKV bei Arbeitgebern derzeit viel Anklang findet, zögern<br />

gerade mittelständische Unternehmen mit der Einrichtung einer bAV.<br />

Dennoch kamen von den Teilnehmern am runden Tisch nahezu keine<br />

Forderungen nach Reform durch den Gesetzgeber. Vielleicht wollten alle<br />

das Ergebnis der Bundestagswahl abwarten, das bei Redaktionsschluss<br />

noch nicht vorlag.<br />

Bemerkenswert war, dass die Versicherer auch hier ganz auf die Stärke<br />

ihrer Produkte setzen. Mit modernen Konzepten sei auch im Dauerzinstief<br />

eine bAV darstellbar, die in der Lage ist, zusammen mit der gesetzlichen<br />

Rente den Lebensstandard der Empfänger zu sichern.<br />

Insgesamt bleibt festzustellen: So viel Zuversicht war selten bei einem so<br />

komplexen Thema. Apropos: Das Thema betriebliche Versorgungssysteme<br />

ist zwar komplex, aber die Prozesse lassen sich heute digital abwickeln,<br />

was die Sache einfach macht – für Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Versicherer<br />

und Makler. Vielleicht boomt demnächst ja nicht nur die bKV, sondern<br />

auch die bAV. Dafür aber braucht es gute Makler.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

Ihre <strong>procontra</strong>-Redaktion<br />

Inhalt<br />

Seite 4<br />

Finden und binden<br />

Gute Mitarbeiter zu finden, zu<br />

binden und zu motivieren, funktioniert<br />

nicht mehr allein durch hohe<br />

Gehälter. In Zeiten von LinkedIn<br />

und Xing müssen Arbeitgeber, die<br />

sich im Kampf um Talente einen<br />

Vorteil verschaffen möchten,<br />

mehr bieten als Wettbewerber.<br />

Dafür eignen sich bAV und bKV<br />

hervorragend.<br />

Seite 8<br />

»Ein Makler muss zuerst den<br />

Arbeitgeber überzeugen«<br />

Komplexe Themen wie bAV und<br />

bKV sollten vom Vermittler initiiert<br />

werden. Bei der Ansprache ist<br />

es wichtig, auf die strategische<br />

Bedeutung betrieblicher Versorgungslösungen<br />

hinzuweisen.<br />

Ängste vor hohen Verwaltungskosten<br />

nehmen Makler den<br />

Unternehmen, wenn sie ihnen<br />

die Funktion und den Nutzen von<br />

Onlineplattformen erklären.<br />

<strong>Im</strong>pressum<br />

Verlags-Sonderveröffentlichung<br />

der Alsterspree Verlag GmbH<br />

www.alsterspree.de<br />

Layout: Sabine Müller<br />

Lektorat: TextSchleiferei.de<br />

Coverbild: Marion Lindner<br />

IM GESPRÄCH erscheint als Beilage im<br />

Fachmagazin <strong>procontra</strong>, Ausgabe 05/2021<br />

© 2021 Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck,<br />

Aufnahme in Online-Dienste, Internet und<br />

Vervielfältigung auf Datenträger oder durch<br />

andere Verfahren (auch auszugsweise) nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlags<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

3


IM GESPRÄCH Betriebliche Vorsorge<br />

4 Anzeigensonderveröffentlichung


Betriebliche Vorsorge IM GESPRÄCH<br />

Zwei Magnete<br />

für Fachkräfte<br />

Mit Altersversorgung und Gesundheitsschutz über den Betrieb gewinnen Firmen dringend<br />

benötigtes Personal. Die ersten Makler spezialisieren sich bereits auf betriebliche Benefits.<br />

– TEXT: STEFAN TERLIESNER –<br />

Die betriebliche Altersversorgung (bAV)<br />

und die noch junge betriebliche Krankenversicherung<br />

(bKV) sind wichtige<br />

Instrumente des Personalwesens. „In<br />

Bewerbungsgesprächen pochen gute<br />

Kandidaten auf eine attraktive Betriebsrente“,<br />

ist von Human-Resources-Managern<br />

zu hören. Und weiter:<br />

„Kümmert ein Arbeitgeber sich auch<br />

noch freiwillig um die Gesundheit seiner<br />

Arbeitnehmer, sagen Job-Bewerber umso<br />

lieber zu.“ Anders als noch vor einigen<br />

Jahren haben viele Arbeitnehmer heute<br />

die Wahl, bei welchem Arbeitgeber<br />

sie anheuern möchten. Folglich muss<br />

die Personalabteilung ihnen Geld und<br />

Extras anbieten. Laut einer Umfrage der<br />

Online-Jobplattform Stepstone zählt für<br />

49 Prozent der Beschäftigten die bAV zu<br />

den drei wichtigsten Benefits. Erst mit<br />

Abstand folgen weitere Zusatzleistungen<br />

wie kostenfreie Getränke (31 Prozent<br />

der Befragten), Gesundheitsvorsorge<br />

(26) und Erfolgsbonus (25).<br />

»WAR FOR TALENTS«<br />

Hintergrund dieses „War for Talents“ ist<br />

der Fachkräftemangel, das „Konjunkturrisiko<br />

Nummer eins“, wie die Forscher<br />

vom Institut der deutschen Wirtschaft<br />

jüngst feststellten. Auch der Chef<br />

der Bundesagentur für Arbeit, Detlef<br />

Scheele, warnte: „Deutschland gehen die<br />

Arbeitskräfte aus.“ Zusätzlich notwendig<br />

seien rund 400.000 Menschen pro<br />

Jahr. Durch die demografische Entwicklung<br />

nehme die Zahl der potenziellen<br />

»Deutschland gehen<br />

die Arbeitskräfte<br />

aus.«<br />

DETLEF SCHEELE, BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT<br />

Arbeitskräfte bereits 2021 um fast<br />

150.000 ab. „In den nächsten Jahren<br />

wird es viel dramatischer“, so Scheele.<br />

Und erst kürzlich klagte der Verband<br />

Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />

(VDMA) über Personalknappheit bei<br />

seinen Mitgliedern. Die Auftragsbücher<br />

der überwiegend mittelständischen<br />

Unternehmen seien voll. Aber der Personalengpass<br />

mache der Branche schwer<br />

zu schaffen. 40 Prozent der Mitgliedsfirmen<br />

befürchteten sogar eine Verschärfung<br />

des Problems.<br />

Auf den Fachkräftemangel als derzeit<br />

größtes Risiko für Unternehmen haben<br />

auch die Teilnehmer des runden Tisches<br />

zum Thema bAV und bKV hingewiesen,<br />

der erneut als Videokonferenz stattfand.<br />

„Die Branchen, mit denen wir<br />

in Kontakt stehen, sind gut durch die<br />

Corona-Krise gekommen. Aber jetzt<br />

sind Mitarbeiter knapp“, gab Ute Thoma,<br />

Leiterin des Bereichs Betriebliche<br />

Vorsorge Vertrieb beim Versicherer die<br />

Bayerische, einen Einblick.<br />

Alle Teilnehmer der <strong>Gespräch</strong>srunde<br />

waren sich zudem einig, dass die bAV<br />

und die bKV wichtige Instrumente für<br />

Arbeitgeber sind, um dringend benötigte<br />

Mitarbeiter zu finden, zu binden und zufriedenzustellen.<br />

Hierauf, so ihr Appell<br />

an Makler, sollten diese ihre Arbeitgeberkunden<br />

aufmerksam machen.<br />

DURCHDRINGUNG AUSBAUFÄHIG<br />

Tatsächlich ist der Bedarf groß: Während<br />

in Konzernen die bAV und Benefits<br />

wie Jobticket und Gleitzeit längst zum<br />

guten Ton gehören, ist die Durchdringung<br />

in kleinen und mittleren Unternehmen<br />

(KMU) ausbaufähig. Laut einer<br />

aktuellen Studie bieten nur 28 Prozent<br />

der KMU ihren Mitarbeitern eine bAV<br />

an. Mit Blick auf die Probleme der<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

5


IM GESPRÄCH Betriebliche Vorsorge<br />

gesetzlichen Rentenversicherung<br />

würden viele Arbeitgeber also auf ein<br />

schlagkräftiges Argument im Kampf um<br />

die Talente verzichten. Eine bKV böten<br />

bislang nur 10 Prozent der KMU an. Als<br />

Grund für die niedrige Durchdringungsquote<br />

bei den KMU nennen Fachleute<br />

die Sorge der Arbeitgeber um zu viel<br />

Aufwand und zu hohe Kosten. Aber<br />

diese Sorge sei eigentlich unbegründet.<br />

Dank digitaler Verwaltung könnten sogar<br />

kleine Unternehmen eine bAV ohne<br />

großen Verwaltungsaufwand anbieten<br />

und damit auch bei der Gewinnung von<br />

Mitarbeitern punkten.<br />

Begeistert berichtete daher Stefan Huber,<br />

Geschäftsführer von eVorsorge, einer internetgestützten<br />

Angebots-, Beratungs-,<br />

Vertriebs- und Verwaltungsplattform,<br />

am runden Tisch von <strong>procontra</strong> von den<br />

zahlreichen Möglichkeiten, die bAV und<br />

bKV heutzutage so einfach machten: von<br />

Human-Resources-Abteilungen, die auf<br />

sämtliche Personaldaten digital zugreifen<br />

können; von Avataren, also digitalen<br />

Personen, die eingeloggten Nutzern aus<br />

Fleisch und Blut Fragen beantworten;<br />

von automatisierten Antragslisten, die in<br />

einem Rutsch elektronisch an alle Produktpartner<br />

übertragen werden; von Bot<br />

Engines, die Geschäftsvorfälle erledigen,<br />

und vielem mehr. „Wir haben immer<br />

viel auf der Agenda“, verriet Huber der<br />

Runde. Stets gehe es darum, Prozesse zu<br />

optimieren, zu vereinfachen und kostengünstiger<br />

zu machen.<br />

DURCHBRUCH DANK DIGITALISIERUNG<br />

Branchenkennern zufolge hat die Digitalisierung<br />

das Potenzial, der bAV und<br />

der bKV in der Breite zum Durchbruch<br />

zu verhelfen. Unter einer Bedingung:<br />

dass es Vermittlern gelingt, Arbeitgeber<br />

und Arbeitnehmer zu überzeugen. Bei<br />

der bKV gelingt dies aktuell besonders<br />

gut. Wie der Verband der Privaten<br />

Krankenversicherung (PKV-Verband)<br />

kürzlich berichtete, waren Ende 2020<br />

gut eine Million Beschäftigte zusätzlich<br />

über ihren Betrieb krankenversichert<br />

– 18 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.<br />

Das Plus bezieht sich zwar auf eine<br />

niedrige Basis, zeigt aber die dynamische<br />

Entwicklung. Noch kräftiger ist der Zu-<br />

wachs bei den Betrieben mit 28 Prozent.<br />

Ende 2020 boten etwa 13.500 Unternehmen<br />

ihrer Belegschaft eine komplett<br />

vom Arbeitgeber gezahlte bKV an. Für<br />

Makler möglicherweise gut zu wissen:<br />

Der PKV-Verband hat zum Thema bKV<br />

ein Informationsportal online geschaltet:<br />

chefsachegesundheit.de.<br />

Getragen wird das Wachstum in der<br />

bKV von den Budget-Tarifen. Die<br />

HALLESCHE Krankenversicherung<br />

brachte die Innovation 2018 auf den<br />

Markt. Wettbewerber bezweifelten<br />

damals, dass sich die Idee durchsetzt.<br />

Heute bieten gleich mehrere private<br />

»Garantien von<br />

70 bis 90 Prozent<br />

sind haftungsrechtlich<br />

für Arbeitgeber<br />

möglich.«<br />

RUVEN SIMON, WWK LEBENSVERSICHERUNG<br />

Krankenversicherer so einen Extra-<br />

Schutz an. „Goodies für die Gesundheit<br />

stehen als Zusatzleistungen seit Corona<br />

hoch im Kurs“, heißt es auf diebkv.de,<br />

einer Website, die von dem auf betriebliche<br />

Benefits spezialisierten Versicherungsmakler<br />

Varmony betrieben wird.<br />

BUDGET FÜR GESUNDHEIT<br />

Und so funktionieren Budget-Tarife:<br />

<strong>Im</strong> Rahmen der bKV bieten Unternehmen<br />

ihren Mitarbeitern eine Auswahl<br />

unterschiedlicher Leistungsbausteine aus<br />

dem ambulanten, zahnärztlichen und<br />

stationären Bereich. Die Beiträge werden<br />

vom Unternehmen für die Belegschaft finanziert,<br />

sodass sich das Nettogehalt des<br />

einzelnen Mitarbeiters nicht verändert.<br />

Der Arbeitgeber wählt das jährliche Gesundheitsbudget.<br />

Anschließend entscheidet<br />

sich jeder Mitarbeiter individuell für<br />

bestimmte Leistungen, die zum Beispiel<br />

von seiner gesetzlichen Krankenkasse<br />

oder auch privaten Krankenversicherung<br />

nicht bezahlt werden.<br />

Neu ist die Ausweitung des betrieblichen<br />

Gesundheitsangebots in Richtung<br />

Pflegeversicherung. Die Tarifpartner der<br />

Chemiebranche haben sich 2019 auf die<br />

Pflegezusatzversicherung CareFlex für<br />

die Chemie-Mitarbeiter geeinigt. Die<br />

Absicherung ist am 1. Juli an den Start<br />

gegangen. Die Versicherer hinter dem<br />

Produkt sind R+V und Barmenia. Bereits<br />

im April erweiterte die HALLESCHE<br />

ihr Angebot für Firmenkunden um die<br />

betriebliche Pflegelösung FeelCare. Den<br />

Ausführungen des Versicherers zufolge<br />

„erfolgte der Markteintritt im Kontext<br />

des politisch stärker werdenden Rufs<br />

nach einer betrieblichen Pflegeabsicherung.“<br />

Dazu passt, dass seit 2020 Zuwendungen<br />

der Arbeitgeber für eine bKV<br />

wieder steuer- und sozialabgabenfrei<br />

sind. Der Arbeitgeber muss allerdings<br />

die 44-Euro-Freigrenze für Sachbezüge<br />

beachten, die zum Jahreswechsel auf 50<br />

Euro erhöht wird. Zudem muss er die<br />

Zuwendung als Versicherungsschutz und<br />

nicht als Geldleistung gewähren. Kleines<br />

Manko: Die Freigrenze für Sachbezüge<br />

bezieht sich auf die Summe aller Benefits.<br />

Zum Beispiel fallen auch Tankgutscheine<br />

oder ein Jobticket für den<br />

öffentlichen Nahverkehr darunter. Die<br />

Freigrenze ist also schnell ausgeschöpft.<br />

BAV IN SCHWIERIGEM UMFELD<br />

<strong>Im</strong> Gegensatz zur aktuell durchstartenden<br />

bKV ist das Umfeld für die<br />

bAV schwieriger, denn hier werden die<br />

Beiträge am Kapitalmarkt angelegt. <strong>Im</strong><br />

Dauerzinstief mit Anleihen eine ordentliche<br />

Rendite zu erzielen, ist für Versicherer<br />

eine Herausforderung. Anleihen<br />

sind die dominierende Anlageklasse, um<br />

Garantien in der bAV darstellen zu können.<br />

Der Gesetzgeber hat lange gezögert,<br />

doch ab dem 1. Januar 2022 sinkt der<br />

Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung<br />

– der sogenannte Garantiezins<br />

– von 0,9 auf 0,25 Prozent.<br />

Die in der bAV verbreitete Beitragszusage<br />

mit Mindestleistung steht damit im<br />

Neugeschäft vor dem Aus. „Denn ab<br />

einem Rechnungszins von 0,5 Prozent<br />

6 Anzeigensonderveröffentlichung


Betriebliche Vorsorge IM GESPRÄCH<br />

SO GEWINNEN FIRMEN MITARBEITER<br />

Genutzte Instrumente, um junge Arbeitnehmer zu überzeugen<br />

43<br />

35 35 31 28<br />

Flexible<br />

Arbeitszeiten<br />

Attraktives Gehalt Heimarbeit Weiter bildung Betriebliche<br />

Alters vorsorge<br />

21<br />

15 12 12 43<br />

20<br />

Kostenloses Obst,<br />

Getränke<br />

Betriebliche<br />

Gesundheitsförderung<br />

Jobticket<br />

Betriebliche<br />

Unfallversicherung<br />

Betriebliche<br />

Krankenversicherung<br />

Keine der hier<br />

genannten<br />

n = 966, Mehrfachnennungen möglich<br />

Quelle: Gothaer KMU-Studie. Grafik: <strong>procontra</strong><br />

oder weniger ist die bislang verpflichtende<br />

100-prozentige Beitragsgarantie<br />

faktisch nicht mehr darstellbar“, stellte<br />

Friedemann Lucius, der Chef des Instituts<br />

der Versicherungsmathematischen<br />

Sachverständigen für Altersvorsorge,<br />

unlängst klar.<br />

AKTIEN ALS AUSWEG<br />

Grund zu verzagen gebe es aber nicht,<br />

lautete der Tenor am runden Tisch.<br />

<strong>Im</strong> Gegenteil: Arbeitgeber bräuchten<br />

die bAV zur Mitarbeiterfindung und<br />

-bindung, und Arbeitnehmer, um ihre<br />

Rente aufzupeppen. Das sei auch im<br />

Niedrigzinsumfeld möglich. „Mit der<br />

beitragsorientierten Leistungszusage<br />

gibt es eine flexiblere Zusageart. Viele<br />

Juristen – auch unabhängige – sind sich<br />

einig, dass Garantien von 70 bis 90 Prozent<br />

haftungsrechtlich für Arbeitgeber<br />

möglich sind. Damit ist eine Produktwelt<br />

darstellbar“, betonte Ruven Simon,<br />

Leiter bAV Partnervertrieb bei der WWK<br />

Lebensversicherung. Die WWK sei hier<br />

sehr gut aufgestellt. <strong>Im</strong> Markt gebe es<br />

Produkte, die in Grenzen auch Investments<br />

in Aktien ermöglichten, sofern<br />

der Kunde dies wünsche. „Ich halte die<br />

Diskussion, man brauche Reformen ins-<br />

besondere für eine höhere Aktienquote<br />

in der bAV, für müßig. Moderne Tarife<br />

ermöglichen dies bereits.“<br />

Welche Auswirkungen unterschiedliche<br />

Garantien auf Produkte der bAV in<br />

einem Umfeld niedriger Zinsen haben,<br />

hat das Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften<br />

(ifa) untersucht.<br />

Ausgangspunkt war die Feststellung:<br />

„Eine Garantie von 100 Prozent ist nach<br />

der anstehenden Rechnungszinssenkung<br />

selbst bei extrem kostengünstigen<br />

»Wir haben immer<br />

viel auf der Agenda.«<br />

STEFAN HUBER, eVORSORGE SYSTEMS<br />

Produkten mit üblicher Produktkalkulation<br />

nicht mehr darstellbar.“ Also hat<br />

das ifa unterschiedliche Garantiehöhen<br />

auf Chancen und Risiken analysiert<br />

und eigenen Angaben zufolge insbesondere<br />

untersucht, wie bedarfsgerechte<br />

Garantien auch im Rahmen der bAV<br />

angeboten werden können. Das Ergebnis<br />

berücksichtigt auch Risiken, die aus der<br />

Inflation resultieren: „<strong>Im</strong> aktuellen Zinsumfeld<br />

sind niedrigere Garantieniveaus<br />

auch für sicherheitsorientierte Menschen<br />

bedarfsgerechter als hohe.“ Für Makler<br />

und ihre Kunden ist das eine durchaus<br />

wichtige Erkenntnis.<br />

NEUE REGIERUNG AM ZUG<br />

Obwohl die drohende Schließung der<br />

Beitragszusage mit Mindestleistung im<br />

anhaltenden Niedrigzinsumfeld keine<br />

Überraschung ist, hat das Bundesfinanzministerium<br />

unter Führung von Olaf<br />

Scholz (SPD) es bis zur Bundestagswahl<br />

versäumt, für dieses Produkt sowie für<br />

die private und betriebliche Riester-<br />

Rente weniger als 100 Prozent Garantie<br />

zu erlauben – obwohl eine Reform im<br />

Koalitionsvertrag von Union und SPD<br />

stand. Gut möglich also, dass die neue<br />

Bundesregierung das Thema Garantien<br />

in der bAV wieder auf die Agenda setzt.<br />

Bei seinen Reformen freilich hat der<br />

Gesetzgeber nicht immer eine glückliche<br />

Hand gehabt, war auch die überwiegende<br />

Meinung am runden Tisch von<br />

<strong>procontra</strong>. Mehr dazu auf den folgenden<br />

Seiten.<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

7


IM GESPRÄCH Betriebliche Vorsorge<br />

»bAV und bKV müssen vom<br />

Vermittler initiiert werden«<br />

Aktuell überprüfen Arbeitgeber das Benefit-Angebot für ihre Mitarbeiter.<br />

Mit attraktiven Zusatzleistungen wollen sie Arbeitskräfte gewinnen.<br />

Für Makler eröffnen sich immense Vertriebschancen.<br />

8 Illustration: Marion Lindner


Betriebliche Vorsorge IM GESPRÄCH<br />

<strong>procontra</strong>: Wie hat die Corona-Pandemie den<br />

Markt für betriebliche Altersversorgung (bAV)<br />

und betriebliche Krankenversicherung (bKV)<br />

beeinflusst?<br />

Ute Thoma: Wohl jedem Menschen ist die<br />

hohe Bedeutung von Sicherheit und Gesundheit<br />

stärker bewusst geworden. Speziell für<br />

Arbeitgeber kommt hinzu, dass sie auch eine<br />

Verantwortung für ihre Mitarbeiter tragen.<br />

Insgesamt hat die Pandemie vor allem das<br />

bKV-Geschäft beflügelt. Und die Digitalisierung<br />

nochmals beschleunigt – sowohl im<br />

Vertrieb als auch in den Betrieben. Gerade die<br />

Personalabteilungen in den Unternehmen haben<br />

darauf gepocht, Geschäftsvorfälle rund<br />

um bAV und bKV digital umsetzen zu können.<br />

<strong>Im</strong> ersten Lockdown wurden Personalmitarbeiter<br />

ins Homeoffice geschickt und die<br />

Aktenordner mit den Versorgungszusagen<br />

blieben in der Firma. Das funktioniert natürlich<br />

nicht. Insofern trieben nahezu alle Arbeitgeber<br />

die Digitalisierung von Prozessen und die<br />

Nutzung entsprechender Plattformen voran.<br />

Rein wirtschaftlich betrachtet, hat Corona<br />

zu einem Innovationsschub in der Branche<br />

geführt und auch Vertriebschancen eröffnet.<br />

Miguel Perez: Dem stimme ich zu. Beide Themen,<br />

also Sicherheit und Gesundheit, haben<br />

durch die Pandemie einen höheren Stellenwert<br />

erhalten. bAV und bKV sind wichtige<br />

Sozialleistungen, die als ein betriebliches<br />

Versorgungssystem gesehen werden müssen.<br />

Das haben nicht nur Vermittler, sondern<br />

auch Personalverantwortliche erkannt. Daher<br />

überprüfen Personalchefs aktuell die Benefit-<br />

Landschaft ihres jeweiligen Unternehmens.<br />

Die Frage, mit der sich die Unternehmen beschäftigen,<br />

lautet: Ist das aktuelle Benefit-Angebot<br />

für die Belegschaft noch zielführend?<br />

Thoma: Die Ziele von bAV und bKV sind aber<br />

unterschiedlich. bAV soll den Lebensstandard<br />

im Alter sichern. bKV dagegen beglückt<br />

Mitarbeiter heute schon, zum Beispiel mit<br />

Leistungen wie Brillengestell und Zahnreinigung.<br />

Das sind nette Dreingaben. Wenn<br />

ein Arbeitnehmer die nicht hätte, wäre das<br />

in seiner Lebenssituation nicht bedrohlich.<br />

<strong>Im</strong> Alter nicht genug Rente zu haben,<br />

ist dagegen ein großes Problem. Insofern<br />

wäre es tragisch, wenn die Vertriebe jetzt in<br />

Richtung bKV rennen und die bAV vergessen<br />

würden. Gerade die Budget-Tarife in der bKV,<br />

die mittlerweile einen Großteil der vermittelten<br />

Tarife stellen, schaffen einem Vermittler leicht<br />

Zugang zu einem Arbeitnehmer. Das gilt ab<br />

2022 noch etwas mehr, weil der Gesetzgeber<br />

die steuerliche Sachbezugsfreigrenze von 44<br />

auf 50 Euro erhöht.<br />

Perez: Die medizinische Versorgung hinter<br />

der bKV ist nicht zu unterschätzen. Gerade<br />

bei den Budget-Tarifen, die wir 2018 als erster<br />

Versicherer auf den Markt brachten. Unser<br />

FEELfree-Budget-Tarif bietet Assistance-<br />

Leistungen, wie zum Beispiel die Video-<br />

Sprechstunde mit Ärzten und einen Facharzt-<br />

Terminservice, die es vorher so nicht gab.<br />

Mit diesen Assistance-Leistungen kann<br />

beispielsweise eine Krankheit früh diagnostiziert<br />

und behandelt werden. Davon profitiert<br />

der Arbeitnehmer, aber auch sein Arbeitgeber,<br />

weil der Mitarbeiter eventuell nicht langfristig<br />

»Es wäre tragisch,<br />

wenn Vertriebe in<br />

Richtung bKV rennen<br />

und bAV vergessen.«<br />

UTE THOMA<br />

am Arbeitsplatz ausfällt. Daher gehören bKV<br />

und bAV meiner Meinung nach zusammen.<br />

Es nutzt einem Mitarbeiter nichts, wenn er<br />

mit 50 Jahren die Diagnose Krebs bekommt<br />

und vier Jahre später verstirbt. Dann hat er<br />

von seiner Rente nichts. Und falls er nicht<br />

verstirbt, wäre er längere Zeit schwer krank<br />

und könnte während dieser Phase nicht in<br />

seine bAV investieren. Daher: Jede Krankheit,<br />

die mithilfe von bKV-Leistungen früh entdeckt<br />

und behandelt wird, verbessert, durch weitere<br />

Einzahlung in eine bAV, die eigene Rente.<br />

Ruven Simon: Wir sehen nicht, dass Firmenchefs<br />

selbst scharenweise das wichtige<br />

Thema bAV aufgreifen; ebenso nicht bei der<br />

bKV. So etwas muss vom Vermittler initiiert<br />

werden. Wenn es keinen Vermittler gibt, der<br />

diese Dinge beim Arbeitgeber anspricht und<br />

die richtigen Argumente bringt, dann findet<br />

bAV in der Breite nicht statt. Deswegen<br />

können wir nicht sagen, dass Corona einen<br />

Schub bei der Nachfrage nach bAV ausgelöst<br />

hat, weder bei Arbeitgebern noch bei Arbeitnehmern.<br />

Während des ersten Lockdowns<br />

hatten Vermittler keinen Zugang zu den<br />

Firmen. Mit der zwischenzeitlichen Lockerung<br />

der Corona-Maßnahmen Mitte 2020 und den<br />

dann nach und nach etablierten digitalen<br />

Kommunikationsmöglichkeiten konnten<br />

Vermittler wieder Termine wahrnehmen und<br />

damit die entstandene Absatzlücke schließen.<br />

Deshalb können wir heute sagen: Corona<br />

hat uns beim Absatz und bei der Schlagzahl<br />

der Beratungen nicht gehindert. Und was die<br />

Digitalisierung betrifft, so wurde sie auch in<br />

unserer Branche schon vor der Pandemie<br />

kräftig vorangetrieben. Corona war nur noch<br />

ein zusätzliches Argument, Prozesse auf<br />

digitale Weise zu optimieren und zu vereinfachen.<br />

In der Rangfolge der Prioritäten stand<br />

die Digitalisierung schon vorher ganz oben.<br />

<strong>procontra</strong>: Anfang April setzte der Gesetzgeber<br />

die Insolvenzantragspflicht wieder in<br />

Kraft. Rollt jetzt eine Insolvenzwelle auf die<br />

Unternehmen zu?<br />

Simon: Wir erleben das nicht. Klar, es gibt viele<br />

Firmen, die unter den Corona-Maßnahmen<br />

extrem gelitten haben und immer noch leiden.<br />

<strong>Im</strong> Umfeld der WWK gibt es aber auch etliche<br />

Corona-Gewinner. Zahlreiche mittelständische<br />

Unternehmen haben volle Auftragsbücher.<br />

Ihr Problem ist die Knappheit, und zwar bei<br />

Rohstoffen, Vorprodukten und vor allem bei<br />

Arbeitskräften. Das aktuell wichtigste Thema<br />

im Mittelstand lautet Mitarbeitergewinnung,<br />

-findung und -bindung. Und dafür ist bAV ein<br />

gutes Instrument.<br />

Thoma: So ist es. Die Bayerische hat ihren<br />

Firmenkunden mit Corona-bedingten Schwierigkeiten<br />

angeboten, ihre Verträge beitragsfrei<br />

zu stellen. Das wurde bei nur 1.900 Verträgen<br />

genutzt. Bei uns gibt es keine Stornierungswelle.<br />

Die Branchen, mit denen wir in Kontakt<br />

stehen, sind gut durch die Krise gekommen.<br />

Aber jetzt sind Mitarbeiter knapp. Bundesweit<br />

fehlen rund 400.000 Fachkräfte.<br />

<strong>procontra</strong>: Herr Huber, mehrmals wurde das<br />

Thema Digitalisierung erwähnt. Wie gut ist<br />

das Umfeld für eVorsorge, eine internetgestützte<br />

Angebots-, Beratungs-, Vertriebs- und<br />

Verwaltungsplattform?<br />

Stefan Huber: Wie Herr Simon sagte: Digitalisierung<br />

stand schon vor Corona oben auf der<br />

Agenda unserer Kunden, also bei Maklern,<br />

Finanzvertrieben, Banken und Versicherern.<br />

Die Lockdowns haben die Digitalisierung aber<br />

beschleunigt. Brauchte der Vorstand<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

9


IM GESPRÄCH Betriebliche Vorsorge<br />

Ruven Simon arbeitet bereits sein halbes Leben für die<br />

WWK Leben. Von den 17 Berufsjahren entfiel ein Großteil<br />

auf die Vermittlerbetreuung und -führung. Seit dem 1.<br />

Mai 2021 verantwortet er den bAV-Partnervertrieb. Seine<br />

Aufgabe sieht er darin, „dass in der Wahrnehmung<br />

komplexe Geschäftsfeld in die Breite zu tragen“. Bei<br />

Konzernen komme bAV gut an. <strong>Im</strong> Vermittlermarkt und<br />

bei kleinen Firmen sei diese wichtige Säule der Altersvorsorge<br />

aber noch nicht akzeptiert. Das will er ändern.<br />

eines Versicherers vorher zwei Jahre bis<br />

zu einer Entscheidung zur Digitalisierung,<br />

geht das jetzt innerhalb von zwei, drei Monaten.<br />

Für alle Beteiligten war Digitalisierung<br />

der Schlüssel, dass es keinen Einbruch im<br />

bAV-Geschäft gab. Für die Human-Resources-Abteilungen<br />

in den Unternehmen ist es<br />

wichtig, auf sämtliche Personaldaten und<br />

-dokumente digital zugreifen zu können. Dies<br />

bestätigen auch die Vermittler, die mit uns<br />

zusammenarbeiten. Tatsächlich konnten sie<br />

die Absatzdelle im ersten Lockdown mithilfe<br />

digitaler Tools schnell wieder aufholen. Wegen<br />

Corona haben wir die digitalen Möglichkeiten<br />

im Vertrieb stark erweitert.<br />

<strong>procontra</strong>: Nennen Sie bitte ein Beispiel.<br />

Huber: Unsere Kundenportale ermöglichen<br />

jetzt zusätzlich eine hybride Beratung. Es sind<br />

geführte Strecken entstanden. Der Nutzer<br />

des Portals wird von einem Avatar, also einer<br />

künstlichen Person, unterstützt. Das lässt<br />

sich auf Filmbasis darstellen. Der Mitarbeiter<br />

»Das wichtigste<br />

Thema für Firmen<br />

ist die Mitarbeitergewinnung.«<br />

RUVEN SIMON<br />

eines Unternehmens zum Beispiel könnte<br />

sich über die Grundlagen der bAV seines Arbeitgebers<br />

online informieren. Der Avatar bzw.<br />

Robo-Advisor hilft ihm dabei und beantwortet<br />

einfache Fragen. <strong>Im</strong> eigentlichen Beratungsgespräch<br />

träfe der Vermittler dann auf einen<br />

aufgeklärten Kunden. Weil der menschliche<br />

Berater nicht mehr alles erklären muss,<br />

kommt er schneller zum Abschluss.<br />

<strong>procontra</strong>: Den Begriff Robo-Advisor hören<br />

Makler nicht gerne. Behalten sie die Kontrolle?<br />

Huber: Wir bedienen ja unterschiedliche<br />

Kundengruppen – wie gesagt: Vermittler,<br />

Banken, Versicherer. Alle setzen ein System<br />

ein. Je nach Nutzer wird das System mit<br />

Funktionalitäten ausgestattet. <strong>Im</strong> Kontext<br />

eines Versicherungsmaklers sind wir sein<br />

Maklerverwaltungsprogramm. Aus eVorsorge<br />

heraus kann ein Makler nun selbst für seine<br />

Klientel Kundenportale zur Verfügung stellen.<br />

Und wenn der Makler in seinem Kundenportal<br />

eine von uns entwickelte Robo-Advisor-<br />

Strecke nutzt, kann er die Inhalte dort selbst<br />

konfigurieren. Daher ist dieser Robo nicht sein<br />

Feind, sondern sein Freund. Der Robo nimmt<br />

dem Makler Arbeit ab. Welche Unterstützung<br />

das sein soll, entscheidet der Makler. Bei einfachen<br />

Versicherungsprodukten zum Beispiel<br />

könnte der Robo abschlussfertiges Geschäft<br />

produzieren, um daraus auch automatisch<br />

Antragslisten zu generieren, und diese zu den<br />

entsprechenden Versicherern übertragen.<br />

Kommt ein Deal zustande, fließt auch die<br />

Provisionierung über digitale Schnittstellen<br />

sofort ins Maklerverwaltungsprogramm. Auch<br />

der Ausrollprozess der bAV-Verträge in Richtung<br />

Arbeitgeber und Arbeitnehmer erfolgt<br />

automatisiert. Wichtig ist, dass der Vermittler<br />

solche Strecken selber zusammenstellt und<br />

die Kontrolle behält. Dann gibt es auch keine<br />

Berührungsängste mehr.<br />

<strong>procontra</strong>: Gehören auch kleine Maklerbüros<br />

zu Ihren Kunden?<br />

Huber: Aktuell nicht, nur größere Maklerunternehmen.<br />

Allerdings bereiten wir aktuell ein<br />

Gemeinschaftsunternehmen mit einem Pool<br />

vor. Es soll Anfang 2022 an den Start gehen<br />

und genau diese Thematik auch kleinen und<br />

mittleren Maklerbüros zur Verfügung stellen.<br />

<strong>procontra</strong>: Also ähnlich wie bei Fonds Finanz<br />

und Xempus mit der Gründung der Pension<br />

Benefits AG, die Vermittler bei bAV, bKV sowie<br />

10 Anzeigensonderveröffentlichung


Betriebliche Vorsorge IM GESPRÄCH<br />

Corporate Benefits unterstützt?<br />

Huber: Sie können sich das als Antwort<br />

darauf vorstellen. Weitere Informationen dazu<br />

möchte ich aber erst Ende Oktober bekannt<br />

geben.<br />

Thoma: Es gibt ja Internet-Plattformen,<br />

die auch kleine Makler beim Thema bAV<br />

unterstützen. Ich möchte aber an dieser<br />

Stelle stärker auf die Beratungsleistung des<br />

Maklers selbst eingehen. Beim Thema bAV<br />

muss er ja zuerst den Arbeitgeber überzeugen.<br />

Dies gelingt besser, wenn ein Vermittler<br />

die strategische Bedeutung der bAV für ein<br />

Unternehmen herausstreicht. Das Engpassproblem<br />

bei den Fachkräften hatten wir<br />

bereits erwähnt. Ein Arbeitgeber muss aber<br />

auch sehen, was bei seinen Wettbewerbern<br />

passiert. Dort zahlen immer mehr Chefs einen<br />

höheren Zuschuss zur bAV als das gesetzliche<br />

Mindestniveau von 15 Prozent. Ein hoher<br />

Arbeitgeberzuschuss ist ein Vorteil im Kampf<br />

um gute Mitarbeiter. Auch darauf sollten Vermittler<br />

hinweisen. Die Beratungsleistung eines<br />

Maklers in Richtung Arbeitgeber wird kein<br />

elektronisches Programm ersetzen können.<br />

Richtig ist allerdings auch, dass Digitalisierung<br />

die Abschlusstaktung bei den Arbeitnehmern<br />

deutlich erhöhen kann. Man könnte<br />

ein digitales Modell vorschalten, um damit<br />

zumindest den ersten Teil der Belegschaft zu<br />

Stefan Huber ist Geschäftsführer von<br />

eVorsorge Systems. Sein Unternehmen<br />

entwickle keine Versicherungsprodukte,<br />

sondern Software. Die<br />

werde gebraucht, um alle Prozesse,<br />

die mit Versicherungen zu tun haben,<br />

über die Internetplattform eVorsorge<br />

ohne Medienbrüche ablaufen zu<br />

lassen. Mit dem Thema betriebliche<br />

Vorsorge beschäftige er sich seit 20<br />

Jahren. Für Huber gehören „bAV und<br />

bKV zusammen“. Zu allen Versicherern<br />

am runden Tisch unterhalte<br />

eVorsorge eine Geschäftsbeziehung.<br />

das Einrichten der Abschlüsse und das ganze<br />

Drumherum möglichst einfach ablaufen.<br />

Dabei ist es als Versicherer wichtig, mit den<br />

wichtigsten Digitalanbietern zu kooperieren.<br />

Denn dem einen Makler gefällt Softwarehaus<br />

X, dem anderen Softwarehaus Y. Mit<br />

qualifizierten Vermittlern und mithilfe digitaler<br />

Anwendungen sollte es gelingen, die bAV am<br />

Markt noch stärker zu etablieren.<br />

Thoma: Ein Arbeitgeber sollte sich ja allein<br />

schon wegen seiner Haftungsrisiken mit bAV<br />

beschäftigen. Seine Arbeitnehmer haben einen<br />

Rechtsanspruch auf Entgeltumwandlung.<br />

Wenn ein Arbeitgeber alles laufen lässt, hat er<br />

irgendwann vielleicht ein buntes Portfolio an<br />

bAV-Verträgen, deren Verwaltung unnötige<br />

Kosten verursacht. Für eine gesteuerte<br />

Durchdringung im Betrieb wäre es hilfreich,<br />

wenn der Chef die bAV-Beratung für Arbeitnehmer<br />

verpflichtend machen würde. In einer<br />

Personalakte wäre dann auch das „Nein“ des<br />

entsprechenden Arbeitnehmers dokumentiert.<br />

Ohnehin wäre eine Nachberatung in Betrieben<br />

sinnvoll, die bereits lange eine bAV eingerichtet<br />

haben. Denn im Schnitt zahlen Arbeitnehmer<br />

nur 100 bis 120 Euro in ihre bAV ein. Da<br />

kommt am Ende nur ein Rentchen heraus.<br />

Perez: Überzeugen können Vermittler vor<br />

allem mit der Kombination von bAV und bKV –<br />

und zwar Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die<br />

ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE-Gruppe – kurz:<br />

ALH-Gruppe – bietet dieses Gesamtpaket.<br />

Deshalb kann ich in dieser Runde leicht über<br />

das Thema betriebliches Versorgungssystem<br />

sprechen. Mit bAV und bKV im Angebot fällt es<br />

Vermittlern leichter, etwas Positives zu kommunizieren.<br />

Das bestätigen unsere Vertriebspartner.<br />

Makler, die zu bAV und bKV beraten,<br />

erzielen weitaus höhere Abschlussquoten<br />

in der bAV-Entgeltumwandlungsberatung.<br />

Das unternehmerische Ziel Mitarbeiterfindung,<br />

-bindung und -zufriedenheit lässt<br />

sich leichter erreichen. Mit der bKV und<br />

unserem Budget-Tarif FEELfree wird ein sofort<br />

erlebbarer Mehrwert kommuniziert, der auch<br />

noch vom Arbeitgeber bezahlt wird. Vermittler<br />

können dieses positive Erlebnis für ihre Mitarbeitergespräche<br />

nutzen, um beispielweise<br />

den Arbeitgeberzuschuss von 15 Prozent zur<br />

bAV-Entgeltumwandlung besser zu promoten.<br />

<strong>procontra</strong>: Herr Huber, wie verbinden Sie bAV<br />

und bKV auf Ihrer Plattform?<br />

Huber: Ein großer Versicherer hat gerade mit<br />

unserer Unterstützung ein Kombinationsüberzeugen.<br />

Junge Leute, die regelmäßig Netflix<br />

und Amazon nutzen, verstehen eh nicht,<br />

dass ein Berater mit einem Papierantrag zu<br />

ihnen kommen sollte. Den zweiten Teil der Belegschaft<br />

könnte der Berater in Einzelgesprächen<br />

beraten. Dafür Konzepte zu entwickeln<br />

ist eine große Leistung von Vermittlern.<br />

Simon: Unsere Branche hat den gesellschaftlichen<br />

Auftrag, die bAV zu verbreiten. Dafür<br />

brauchen wir qualifizierte Vermittler. Wir<br />

haben deshalb eine Ausbildungsoffensive<br />

gestartet und in den vergangenen drei Jahren<br />

mehr als 500 Vermittler qualifiziert. Wesentlich<br />

ist dabei: Wir trainieren Vermittler darin,<br />

das Thema bAV konsequent bei Arbeitgebern<br />

anzusprechen. Und zeigen den Nutzen<br />

digitaler Plattformen und Tools. Sie sorgen<br />

dafür, dass die Beratung, das Formularwesen,<br />

»Unsere Kundenportale<br />

ermöglichen<br />

jetzt eine hybride<br />

Beratung.«<br />

STEFAN HUBER<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

11


IM GESPRÄCH Betriebliche Vorsorge<br />

Ute Thoma ist „stark maklerseitig geprägt“, wie<br />

sie selbst betont. Seit 31 Jahren ist sie im Versicherungsvertrieb<br />

tätig, davon 25 Jahre für den<br />

Generali-Konzern. Seit März 2021 hat sie „das<br />

große Glück“, beim Versicherer die Bayerische<br />

Verantwortung zu tragen. Als Leiterin baut sie<br />

den Bereich Betriebliche Vorsorge Vertrieb neu<br />

auf. Zwar ist die Bayerische seit mehr als 50<br />

Jahren mit bAV-Angeboten am Markt, jetzt aber<br />

wollen die Münchener auf diesem Gebiet neu<br />

durchstarten.<br />

produkt aus bAV und bKV auf den Markt<br />

gebracht. Wir können alle Benefits innerhalb<br />

eines Portals darstellen; je nachdem, was der<br />

Kunde wünscht. Wir haben auch Firmenkundenportale<br />

im Einsatz, welche die Bereiche<br />

bAV, bKV, Gruppen-Unfall und Kfz-Flotte<br />

beinhalten. Wir können auch alle Versicherungssparten<br />

verwalten und haben auch die<br />

Möglichkeit, Beteiligungen, Fonds und nicht<br />

versicherungsförmige Lösungen darzustellen.<br />

Wichtig ist stets, die Rollenstruktur, die es<br />

beim Firmenkunden gibt, abzubilden: Für bAV<br />

sind bestimmte Mitarbeiter zuständig, und nur<br />

sie haben Zugriff auf die bAV-Verträge, für<br />

bKV sind dann andere Mitarbeiter verantwortlich,<br />

und nur der Personalchef hat Berechtigungen<br />

für alle Sparten. Die Kunst ist, so<br />

etwas als Software zu programmieren. Ebenso<br />

für Vermittler: Ein Makler nimmt die bAV<br />

von Versicherer X und die bKV von Anbieter Y.<br />

Beide Produktpartner stellt er dann über sein<br />

Kundenportal und innerhalb unseres Systems<br />

zur Verfügung.<br />

»Corona hat zu<br />

einem Innovationsschub<br />

geführt.«<br />

UTE THOMA<br />

keine CO 2<br />

-Emissionen ausstößt. Die WWK<br />

engagiert sich auch sehr stark im sozialen<br />

Bereich und hat dafür bereits vor vielen Jahren<br />

eine eigene Stiftung zur Unterstützung<br />

benachteiligter Kinder gegründet. Unseren<br />

Kunden bieten wir im Rahmen unserer<br />

fondsgebundenen Rentenversicherungen<br />

auch eine Vielzahl nachhaltiger und ESGkonformer<br />

Anlagemöglichkeiten an. Und als<br />

Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, mit<br />

eindeutigem Fokus auf die Interessen unserer<br />

Mitglieder, also der Kunden, sehen wir uns<br />

ohnehin als nachhaltiges Unternehmen an.<br />

Nachhaltiges Handeln ist bei uns also schon<br />

lange selbstverständlich und nicht nur einem<br />

aktuellen Trend folgend.<br />

Thoma: Die Bayerische wirtschaftet bereits<br />

seit 2018 klimaneutral – seit 2020 samt ihrem<br />

selbstständigen Außendienst. Und ab 2027<br />

wollen wir einer der ersten Versicherer sein,<br />

der auch ohne Kompensation klimaneutral<br />

ist. Viele andere große Gesellschaften streben<br />

das erst bis 2050 an. Mit Gründung der<br />

Tochter Pangaea Life hat die Bayerische auch<br />

die ersten Tarife auf den Markt gebracht, die<br />

in nachhaltige Sachanlagen wie Windparks,<br />

Solaranlagen und jetzt auch ökologisches<br />

Wohnen investieren. Bei diesen Investments<br />

sehen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ganz<br />

genau, wo die Beiträge welche Wirkung erzielen.<br />

Kurzum: Nachhaltigkeit ist für uns seit<br />

zehn Jahren ein zentrales Anliegen.<br />

Perez: Wir gehen in der Wertschöpfungskette<br />

noch einen Schritt weiter. Sowohl bei<br />

unserem Budget-Tarif als auch bei unserer<br />

neuen Pflegelösung FEELcare haben wir das<br />

Thema Nachhaltigkeit von Anfang an in die<br />

Produktentwicklung miteinbezogen. Beide<br />

Produkte haben ein Nachhaltigkeitstestat erhalten.<br />

Das ist noch ein Alleinstellungsmerkmal<br />

am Markt. Sie bereichern das Nachhaltig<strong>procontra</strong>:<br />

Kommen wir jetzt mal zu einem<br />

anderen Aspekt: Nachhaltigkeit ist in aller<br />

Munde. Wie gehen Ihre Häuser jeweils damit<br />

um?<br />

Simon: Wir sehen seit einiger Zeit, dass einige<br />

Finanzdienstleister das Thema Nachhaltigkeit<br />

massiv nach außen tragen, und plötzlich<br />

erscheint ihr ganzes Handeln nachhaltig.<br />

Manche dieser Entwicklungen greifen Medien<br />

dann unter dem Stichwort „Greenwashing“<br />

auf. Als ich vor 17 Jahren bei der WWK anfing,<br />

verlieh die Stadt München der WWK einen<br />

Preis, weil das Betriebsgebäude praktisch<br />

12 Anzeigensonderveröffentlichung


Betriebliche Vorsorge IM GESPRÄCH<br />

keitsmanagement und die Berichterstattung<br />

von Arbeitgebern. Mit FEELfree leisten wir<br />

insbesondere einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen<br />

Gesundheit und Wohlergehen.<br />

FEELcare erreicht zusätzlich noch das Nachhaltigkeitsziel<br />

Geschlechtergleichheit. Wir<br />

unterstützen also Betriebe bei ihren Nachhaltigkeitszielen.<br />

Das haben wir gemacht, obwohl<br />

die kommende Regulatorik von Maklern nicht<br />

verlangt, dass sie auch in der bKV-Beratung<br />

die Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden<br />

abfragen.<br />

Thoma: <strong>Im</strong> Bereich der Kapitalanlage, also zum<br />

Beispiel bei Fondspolicen, müssen Makler<br />

die Nachhaltigkeitspräferenzen demnächst<br />

abfragen. Das gilt dann auch in der bAV. Das<br />

wird spannend. Einige Makler positionieren<br />

sich bereits als Marke, die für Nachhaltigkeit<br />

steht. Sofern Makler grüne Produkte von<br />

Pangaea Life vermitteln, können sie ihren<br />

Kunden versichern, dass deren Beiträge zu<br />

100 Prozent nachhaltig angelegt werden. Bei<br />

den Sachanlage-Investments kann man den<br />

<strong>Im</strong>pact sogar messen. Ratings bestätigen<br />

die Nachhaltigkeit. Das sind klare Vorteile für<br />

Vermittler in der Beratung. Wir unterstützen<br />

aber auch unsere Firmenkunden auf ihrem<br />

Weg in Richtung Nachhaltigkeit, ermitteln zum<br />

Beispiel deren CO 2<br />

-Fußabdruck, helfen bei<br />

der Aufstellung und Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien<br />

und so weiter. Das ist dann<br />

schon Employer Branding, also eine strategische<br />

Maßnahme, wie ein Unternehmen als<br />

Arbeitgeber wahrgenommen wird.<br />

<strong>procontra</strong>: Kommen wir zum Niedrigzinsumfeld.<br />

Ab 2022 sinkt der Höchstrechnungszins<br />

in der Lebensversicherung – umgangssprachlich<br />

Garantiezins genannt – auf nur<br />

noch 0,25 Prozent. Was bedeutet das für die<br />

bAV?<br />

Thoma: Das wird vor allem die verbreitete<br />

Beitragszusage mit Mindestleistung treffen.<br />

Deren Beitragsgarantie von 100 Prozent wäre<br />

wohl nicht mehr darstellbar. Das wäre das<br />

Aus im Neugeschäft. Der Gesetzgeber hat<br />

eine Reform verpasst.<br />

Simon: Ich weiß nicht, ob eine weitere Reform<br />

den Durchbruch bringt. Bisher hat der<br />

Gesetzgeber es vielleicht immer gut gemeint,<br />

aber oft nicht gut gemacht. Mit der beitragsorientierten<br />

Leistungszusage gibt es ja eine<br />

flexiblere Zusageart. Viele Juristen – auch<br />

unabhängige – sind sich einig, dass Garantien<br />

von 70 bis 90 Prozent haftungsrechtlich<br />

»Makler, die zu bAV<br />

und bKV beraten, erzielen<br />

weitaus mehr<br />

Abschlüsse.«<br />

MIGUEL PEREZ<br />

für Arbeitgeber möglich sind. Damit ist eine<br />

Produktwelt darstellbar. Unsere bAV-Police<br />

bieten wir seit zwölf Jahren mit unveränderter<br />

Garantieerzeugung an. Auch bei einem<br />

Höchstrechnungszins von 0,25 Prozent ist<br />

eine Garantie in Höhe von 80 Prozent darstellbar.<br />

Dabei kann der Kunde einen wesentlichen<br />

Teil der Beiträge und seines Guthabens<br />

in einen frei wählbaren Fonds und somit auch<br />

in Aktien investieren. Auch Nachhaltigkeitsfonds<br />

stehen zur Auswahl. Insgesamt halte<br />

ich die Diskussion, man brauche Reformen<br />

insbesondere für eine höhere Aktienquote in<br />

der bAV, für müßig. Moderne Tarife ermöglichen<br />

dies bereits.<br />

»Ein Makler selbst<br />

kann für seine<br />

Klientel Kundenportale<br />

zur Verfügung<br />

stellen.«<br />

STEFAN HUBER<br />

Thoma: Und viele Altverträge laufen noch mit<br />

einem Garantiezins von 3 oder 4 Prozent.<br />

Simon: Was nicht schlecht ist.<br />

Thoma: Ja, eben. Auch im Zusammenhang mit<br />

Nachhaltigkeit hört man immer wieder, dass<br />

Anleger Abstriche bei der Rendite machen<br />

müssten. Unser Pangaea Life Fonds erzielt<br />

mit nachhaltigen Energie-Sachanlagen seit<br />

Auflage im Jahr 2017 eine durchschnittliche<br />

Rendite von 7,1 Prozent; 2020 sogar von 8,4<br />

Prozent. Und das bei geringer Volatilität, weil<br />

es langfristige Abnahmeverträge gibt.<br />

<strong>procontra</strong>: Was ein Endkunde an Rendite<br />

erhält, hängt auch von den Kosten ab. Herr<br />

Huber, bitte skizzieren Sie doch mal den<br />

Kostenvorteil durch Digitalisierung bei einem<br />

Versicherer.<br />

Huber: Das hängt natürlich auch von der Größe<br />

des Versicherers ab und von der Historie<br />

seiner Bestandsführungssysteme. Mitunter<br />

muss ein Versicherer erst einmal umfassend<br />

in seine Digitalisierung investieren, was<br />

entsprechende Kosten verursacht. Auf Dauer<br />

aber, und bAV ist ja langfristig angelegt,<br />

kommen die Vorteile zum Tragen. Dann kann<br />

ein Versicherer allein in der Vertragsführung<br />

mit einer Ersparnis von 1 bis 2 Euro pro Vertrag<br />

im Jahr kalkulieren. Das wiederum sollte<br />

dann auch zu einer Renditesteigerung beim<br />

Endkunden führen. Allgemein gibt es zahlreiche<br />

Kostensenkungsmöglichkeiten, sowohl<br />

bei der Einrichtung als auch beim Abverkauf.<br />

Bei der Einrichtung einer bKV und bAV zum<br />

Beispiel geht es um Kollektivrahmenverträge.<br />

Wir haben das Rückfragen-Pingpong stark<br />

reduziert. Die Einrichtung einer betrieblichen<br />

Versorgungslösung geht nun schnell, effizient<br />

und qualitätsgesichert mittels Angebotskonfiguratoren.<br />

Auch das Thema Versorgungsordnung<br />

muss dabei berücksichtigt werden.<br />

Auch aus Sicht eines Maklers ist es an dieser<br />

Stelle wichtig, dass alles im Fluss abläuft.<br />

Zu einem Bruch im Prozess käme es zum<br />

Beispiel, wenn ein Makler erst einen Rechtsanwalt<br />

um Prüfung bitten oder die Erstellung<br />

einer passenden Versorgungsordnung<br />

gesondert beauftragen müsste, oder wenn er<br />

von irgendwo Vorlagen und Muster besorgen<br />

müsste, um auf eigene Faust eine Versorgungsordnung<br />

zu basteln.<br />

Thoma: Bei einer Gesamtrenditebetrachtung<br />

spielen auch die Steuern und Sozialabgaben<br />

eine Rolle. bAV-Renten werden nachgelagert<br />

besteuert. <strong>Im</strong> Alter ist der persönliche Satz<br />

fast immer relativ niedrig. Wenn der Gesetzgeber<br />

dann noch für Sozialabgabenfreiheit<br />

sorgen würde, umso besser. Angesichts<br />

leerer Rentenkassen dürfte das der nächsten<br />

Bundesregierung allerdings schwerfallen. Wir<br />

erzielen allein aus unserem Versorgungskonzept<br />

eine Rentabilität von 3,5 Prozent nach<br />

Steuern. Die Rendite des Produkts selbst,<br />

zum Beispiel aus der Aktienquote, kommt<br />

Anzeigensonderveröffentlichung<br />

13


IM GESPRÄCH Betriebliche Vorsorge<br />

Miguel Perez möchte sein<br />

Wissen zur Gestaltung<br />

betrieblicher Versorgungssysteme,<br />

das er in drei Jahren<br />

beim Beratungshaus Towers<br />

Watson und 13 Jahren beim<br />

Industrieversicherer Marsh<br />

erworben hat, weiter geben.<br />

Als Direktionsbevollmächtigter<br />

Kompetenzcenter Firmenkunden<br />

bei der HALLESCHE Krankenversicherung<br />

unterstützt<br />

er seit 2015 Vertriebspartner<br />

und Unternehmen bei der<br />

strategischen Konzeption und<br />

der <strong>Im</strong>plementierung von<br />

bKV-Konzepten.<br />

noch obendrauf. Auch so etwas sollten<br />

Berater den Arbeitnehmern verdeutlichen:<br />

dass Garantien von 80 Prozent nicht 20<br />

Prozent mehr Verlustrisiko bedeuten, sondern<br />

dass die Chancen überwiegen.<br />

<strong>procontra</strong>: Zum Schluss: Was planen Sie<br />

aktuell auf Produktseite?<br />

Perez: 2018 hatten wir ja bereits mit FEELfree<br />

für Aufsehen in der Branche gesorgt. Wir<br />

haben in diesem Jahr mit der betrieblichen<br />

Pflegelösung FEELcare eine weitere Innovation<br />

auf den Markt gebracht. Das ist ein<br />

Unterstützungsangebot für Arbeitgeber,<br />

das die zeitliche, finanzielle, körperliche und<br />

emotionale Entlastung der pflegenden Mitarbeiter<br />

zum Ziel hat. Viele Mitarbeiter kümmern<br />

sich um einen Angehörigen zu Hause. Dafür<br />

reduzieren sie ihre Arbeitszeit. Die Folge sind<br />

Verdienstausfall und weniger Einzahlungen<br />

in die gesetzliche Rentenversicherung.<br />

Manche Pflegende müssen ihren Job sogar<br />

ganz aufgeben, weil sie die Doppelbelastung<br />

sonst nicht stemmen können. Weit überwiegend<br />

sind Frauen in dieser Situation. Für<br />

sie viel vorteilhafter ist es daher, haben sich<br />

unsere Produktentwickler gedacht, wenn die<br />

Mitarbeiterin ein Pflegebudget hat, mit dem<br />

»Aktuell über prüfen<br />

Personalchefs<br />

ihre Benefit-<br />

Landschaft.«<br />

MIGUEL PEREZ<br />

sie zum Beispiel eine Pflegekraft bezahlen<br />

kann, die sich ergänzend oder vollständig um<br />

den pflegebedürftigen Angehörigen kümmert.<br />

Die Mitarbeiterin kann dann weiterhin voll arbeiten,<br />

was letztlich auch ein Gewinn für den<br />

Arbeitgeber ist. Auch in Zukunft wollen wir<br />

solche innovativen Produkte auf den Markt<br />

bringen. Vielleicht kommt 2022 oder 2023<br />

etwas. Wir haben da keinen Druck.<br />

<strong>procontra</strong>: Brauchen Makler nicht besonderes<br />

Know-how, um bKV vermitteln zu können?<br />

Perez: Allerdings. Kenntnisse im Arbeits- und<br />

Steuerrecht sind hilfreich. Wir unterstützen<br />

unsere Vertriebspartner mit unserem<br />

Kompetenzcenter Firmenkunden. Wir bieten<br />

beispielsweise Webinare sowie Schulungen<br />

an und begleiten die Vertriebspartner, sofern<br />

gewünscht, auch bei Firmenkundengesprächen.<br />

Simon: Wir werden unser Hauptprodukt WWK<br />

IntelliProtect 2.0, das heute variable Garantieniveaus<br />

von 50 bis 100 Prozent ermöglicht,<br />

an den neuen Garantiezins von 0,25 Prozent<br />

anpassen. Damit sind wir auch 2022 im bAV-<br />

Markt äußerst wettbewerbsfähig und schaffen<br />

die Voraussetzung für ein erfolgreiches<br />

Vertriebsjahr. Flankiert wird das Produkt von<br />

einer speziellen Geschäftsführer-Police in der<br />

bAV. Das wird eine Fondspolice ohne Garantie<br />

sein. Lassen Sie sich überraschen. Gleichzeitig<br />

werden wir noch mehr unabhängige<br />

Vertriebspartner ausbilden und qualifizieren.<br />

Hier haben wir unsere Kapazitäten annähernd<br />

verdoppelt.<br />

Huber: Wir haben immer viel auf der Agenda.<br />

Erwähnt hatte ich ja bereits das Joint-Venture<br />

mit einem großen Vermittlerpool. Zudem<br />

arbeiten wir intensiv am Thema Vertrieb, also<br />

wie unsere Kunden ihren Absatz steigern<br />

können. Deren eigene Kundenportale sollen<br />

zu einem Ankerpunkt für vielfältige Services<br />

werden: Arbeitgeberleistungen und Dienstradflotte<br />

samt CO 2<br />

-Nachweis zum Beispiel.<br />

Oder digitale Assistenten, die mit einer eigenentwickelten<br />

Bot Engine erstellt werden und<br />

einen eingeloggten Mitarbeiter bei Anliegen<br />

rund um seinen virtuellen Versicherungs- und<br />

Finanzordner mit Informationen versorgen,<br />

also Fragen dazu direkt beantworten können.<br />

Später soll ein Bot auch Geschäftsvorfälle<br />

ausführen können. Ein Beispiel ist die Aktualisierung<br />

der Bankverbindung eines Mitarbeiters.<br />

Wir haben viele Ideen. Als Plattform in<br />

der Mitte aller Branchenakteure erhalten wir<br />

viele <strong>Im</strong>pulse. Über zum Beispiel die HALLE-<br />

SCHE sind wir endgültig auf das Thema bKV<br />

aufmerksam geworden und frühzeitig in den<br />

Markt eingestiegen.<br />

Thoma: Ich möchte abschließend sagen, dass<br />

die bAV eine tolle Zukunft hat – auch unter<br />

dem Gesichtspunkt neuer Garantiemodelle.<br />

Ganz spannend und vielversprechend ist das<br />

Thema Nachhaltigkeit. Fast jedes Unternehmen,<br />

ob groß oder klein, muss eine Nachhaltigkeitsstrategie<br />

entwickeln und verfolgen.<br />

Über die bAV ergeben sich hier interessante<br />

Ansatzpunkte für eine Zusammenarbeit von<br />

Arbeitgeber und Versicherer. Die Bayerische<br />

arbeitet bereits an der Aufstellung dafür.<br />

14 Anzeigensonderveröffentlichung


In fallende<br />

Messer<br />

greift man<br />

nicht.<br />

Diese und weitere Weisheiten im<br />

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