Dezember 2010 - Pastoraler Raum Rüdesheim-Lorch
Dezember 2010 - Pastoraler Raum Rüdesheim-Lorch
Dezember 2010 - Pastoraler Raum Rüdesheim-Lorch
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
und das vielen seit Kindheitstagen vertraut<br />
ist. Geplant sind für den Rheingau<br />
zwei Pfarreien, die nicht mehr mit bisherigen<br />
Pfarreien vor Ort vergleichbar sind.<br />
Das konkrete Gemeindeleben vor Ort soll<br />
dabei aber weiterbestehen. Was in Gemeinden<br />
gut funktioniert, soll nicht auf die<br />
Ebene der Pfarrei gehoben werden, sondern<br />
weiterhin vor Ort stattfinden. Hier<br />
wird es darauf ankommen, dass es gerade<br />
in kleineren Gemeinden Engagierte<br />
gibt, die sich für das Leben vor Ort einsetzen.<br />
Diese »Pfarrei neuen Typs« kann man<br />
somit verstehen als eine Gemeinschaft<br />
von Gemeinschaften. Die notwendigen<br />
Dinge einer Pfarrei sind dann auf der<br />
Ebene der Pfarrei angesiedelt: Es gibt<br />
einen Pfarrer, eine Pfarrkirche und ein<br />
zentrales Pfarrbüro der Pfarrei. Neben<br />
dem Pfarrer soll es mindestens einen<br />
priesterlichen Mitarbeiter, sowie weitere<br />
pastorale Mitarbeiter/innen geben. Diese<br />
Pfarrei neuen Typs hat dann auch nur einen<br />
Pfarrgemeinderat und für die verwaltungstechnischen<br />
Dinge einen Verwaltungsrat.<br />
Vor Ort in den Gemeinden sind<br />
dafür Ortsausschüsse denkbar, die die<br />
Geschicke vor Ort initiieren und lenken.<br />
Für die konkreten Gemeinden vor Ort ist<br />
damit eine gewisse Entlastung verbunden.<br />
Sie müssen nicht mehr alles auf die<br />
Beine stellen, was klassischerweise zu<br />
einer Pfarrei dazugehört: Gut ist das, was<br />
Die aktuellen fünf Pastoralen Räume des Bezirks Rheingau.<br />
8<br />
es vor Ort gibt. Das ist eine positivere<br />
Sicht auf die Dinge, als immer nur den<br />
Mangel wahrzunehmen und was es nicht<br />
mehr gibt. Wo Glaube vor Ort gelebt wird<br />
und sei es auch noch in so kleinen Formen,<br />
kann es eigentlich gar keinen Mangel<br />
geben. Da ist der Glaube lebendig.<br />
Die ersten Christen haben genau so angefangen.<br />
–<br />
Unser Glaube hat eine ungeheure Weite.<br />
Unseren Glauben können wir in ganz<br />
verschiedenen Formen leben. Ein Blick in<br />
Gemeinden auf der ganzen Welt zeigt<br />
das deutlich, wie viel Unterschiedlichkeit<br />
es da gibt. Das Leben aus dem Evangelium<br />
ist dabei immer das Maßgebende<br />
und nicht die Idealvorstellung von einer<br />
Gemeinde oder Pfarrei. Wir müssen heute<br />
die entsprechenden Formen finden.<br />
Der Vorschlag, im Bezirk Rheingau auf<br />
längere Sicht zwei Pfarreien zu haben,<br />
zu denen dann mehrere ehemalige Pfarreien<br />
gehören, ist sicher für viele ungewohnt<br />
und zunächst undenkbar. An den<br />
Fragen, wie wir heute die Zukunft gestalten,<br />
kommen wir aber nicht vorbei. Wir<br />
müssen um den rechten Weg in die Zukunft<br />
ringen.<br />
Bis Februar 2011 wird diese Thematik in<br />
den Gremien der Pfarreien, Pastoralen<br />
Räume und des Bezirks beraten und diskutiert.<br />
Dann soll eine Rückmeldung zum<br />
Vorschlag des Bischofs gegeben werden.<br />
Geplant ist, in einem ersten Schritt die<br />
bisherigen Pastoralen Räume <strong>Rüdesheim</strong>–<strong>Lorch</strong><br />
und Geisenheim,<br />
sowie Oestrich–Winkel, Eltville und<br />
Wallufthal zum 01. Januar 2012 zu<br />
jeweils einem Pastoralen <strong>Raum</strong><br />
zusammenzuschließen, um dann in<br />
den Folgejahren den Weg zu einer<br />
Pfarrei neuen Typs zu gehen.<br />
Wenn die Beratungen zum Abschluss<br />
gekommen sind und auch<br />
der Bischof seine Entscheidung<br />
aufgrund der aktuellen Beratungen<br />
fällt, wird weiter über dieses Vorhaben<br />
zu berichten sein.<br />
Pfr. Georg Franz, Bezirksdekan