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Georg 5-21

DER KLEINE GEORG ist eine Fachzeitschrift für den Pferdefreund, welche im Raum zwischen Harz und Heide sowie in der Umgebung und im westlichen Sachsen-Anhalt vertrieben wird. Hier wird über Pferdesport und Zucht in allen Facetten berichtet. Dabei macht die bunte Mischung aus überwiegend regionaler und überregionaler Berichterstattung sowie diversen Fachartikeln DER KLEINE GEORG so einzigartig.

DER KLEINE GEORG ist eine Fachzeitschrift für den Pferdefreund, welche im Raum zwischen Harz und Heide sowie in der Umgebung und im westlichen Sachsen-Anhalt vertrieben wird. Hier wird über Pferdesport und Zucht in allen Facetten berichtet. Dabei macht die bunte Mischung aus überwiegend regionaler und überregionaler Berichterstattung sowie diversen Fachartikeln DER KLEINE GEORG so einzigartig.

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© Alexandra Thoms, Yve Ehler-Klatte<br />

und Ralf Döringshoff<br />

Monate, manchmal Jahre der intensiven<br />

Vorbereitung liegen hinter den<br />

reitenden Akteuren, dann ist der große<br />

Tag gekommen. All das Engagement,<br />

der körperliche, zeitliche, finanzielle<br />

Einsatz soll sich rechtfertigen in<br />

Anerkennung der gezeigten Leistung.<br />

Das kann einen Menschen massiv<br />

unter Druck setzen, es sind nur wenige<br />

Minuten, um die Anerkennung und<br />

Bestätigung jahrelanger Bemühungen<br />

zu bekommen. Da ist der berühmte<br />

Prüfungsstress eine logische<br />

Begleiterscheinung, denn, auch<br />

deshalb, gelingt es nicht immer im<br />

entscheidenden Moment so, wie es<br />

schon gelungen ist und man es sich<br />

entsprechend erhofft und wünscht.<br />

So individuell wie der Mensch, so<br />

individuell sind seine Reaktionen<br />

auf dieses „scheitern“: Enttäuschung<br />

auch mal mit bitteren Tränen, Frust,<br />

Wut, Verzweiflung, manchmal alles<br />

zusammen, all diese Emotionen müssen<br />

dann irgendwie raus. Was macht dieser<br />

Stress, dieses angebliche Scheitern mit<br />

einem Menschen, was passiert da in<br />

und mit ihm?<br />

Alexandra Thoms, www.alexandrathoms.de<br />

Trainerin,Coach,Therapeutin<br />

Praxis für systemisches Coaching<br />

Institut für systemisch integratives<br />

Neurocoaching<br />

Fachartikel<br />

Leistung und Leistungsstress im Pferdesport<br />

Steuerungsinstanz im Sinne des Lebens<br />

und Überlebens überwacht und mit<br />

bereits erlebten Erfahrungsprozessen<br />

abgleicht. Das Gehirn selber ist dabei<br />

ca. 1,3 Kg schwer und verfügt mit<br />

über 86 Millarden Nervenzellen als<br />

Mitarbeiter und einer Anzahl von<br />

10 fachen Gliazellen, die sich um<br />

die Versorgung dieser Mitarbeiter<br />

kümmern, über ein enormes Potenzial.<br />

Im Vergleich entspricht diese Größe in<br />

etwa der Menge der Sterne in unserer<br />

Galaxie und das alles zwischen unseren<br />

beiden Ohren.<br />

Verläuft die Adaption oder Regulation<br />

erfolgreich, erlernen wir damit ein neues<br />

Handlungs- und Bewältigungsschema,<br />

auf das wir bei einer ähnlichen Situation<br />

in Zukunft wieder zurückgreifen<br />

können. Hierbei ist dem Gehirn<br />

relativ egal, wann diese Muster erlernt<br />

werden, je früher umso hilfreicher, je<br />

basaler, um so prägender. Ein bisschen<br />

wie bei einer Festplatte können wir<br />

dann im Onlinezustand auf komplexe<br />

Verhaltens und Bewältigungsstrategien<br />

wie von selbst zurückgreifen. Wir<br />

sind handlungskompetent, souverän<br />

und können zielorientiert unsere<br />

Pläne verfolgen oder uns flexibel,<br />

lösungsorientiert an die Umstände<br />

anpassen, quasi unser erfolgreiches<br />

Selbst in die Zukunft hinein entwerfen.<br />

Diese Erfahrungen werden wieder aufs<br />

Neue in unser Selbstbild integriert und<br />

als Fähigkeiten auf der Ebene unseres<br />

Selbstverständnisses abgespeichert.<br />

Ich bin also, was ich kann. Wir<br />

identifizieren uns über die erlernten<br />

und bewährten Handlungsprogramme,<br />

machen uns die Eigenschaften zur Idee<br />

unserer eigenen Rollen und unseres<br />

Persönlichkeitsverständnisses. Aber<br />

was passiert, wenn diese Adaption nicht<br />

möglich ist? Die Regulation also außer<br />

Kraft gesetzt wird und unser System im<br />

wahrsten Sinne des Wortes offline geht.<br />

Wir alle kennen den Moment, wenn<br />

wir in einer Situation plötzlich 1 und 1<br />

nicht mehr zusammenzählen können,<br />

uns die besten Argumente erst im<br />

Fahrstuhl einfallen und wir stundenlang<br />

Selbstgespräche mit uns oder unseren<br />

Freunden führen über die Reaktionen<br />

und Argumente, die wir hätten besser<br />

wissen, aber nicht umsetzen können.<br />

Was ist da passiert mit unserer<br />

Adaptionsfähigkeit in unserem kleinen<br />

Universum? Warum fallen wir so aus<br />

der Rolle? Warum erkennen wir unser<br />

Selbst nicht wieder? Warum hätten wir<br />

sowas nie von uns gedacht?<br />

Nun die Antworten darauf sind<br />

individuell und biographisch sicherlich<br />

sehr komplex, neurobiologisch<br />

allerdings auch ganz einfach. Wie bei<br />

einem Computer, der kein Netz mehr<br />

hat, keinen Strom mehr zur Verfügung,<br />

gehen wir quasi offline und offline ist,<br />

wie wir wissen, kein Datentransfer<br />

Foto: Stefan Lafrentz<br />

Meistens gehen wir davon aus, dass<br />

Stress rein körperliche Symptome<br />

macht. Herzschlag, Blutdruck, Hitze,<br />

Schweißausbrüche, Zittern. Was den<br />

meisten Menschen jedoch nicht ganz<br />

klar ist, dass der Stress grundsätzlich<br />

weder gut, noch schlecht ist. Stress ist<br />

eher ein physiologischer Zustand, mit<br />

dem nach bewussten oder unbewussten<br />

Bedeutungsgebungen und Erfahrungen,<br />

Aktivierungsprozesse in unserem<br />

Körper in Gang gesetzt werden, die<br />

der Adaption oder Regulation an die<br />

gegebenen Herausforderungen in<br />

unserem Inneren und Äußeren Erleben<br />

dienen. Und in erster Linie finden diese<br />

feinen Bewertungsprozesse zwischen<br />

unseren beiden Ohren, im Gehirn<br />

statt, das diese Prozesse als zentrale<br />

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45<br />

<strong>Georg</strong> 5-<strong>21</strong>.indd 45 14.10.<strong>21</strong> <strong>21</strong>:12

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