#492 2021-11
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Gedanken<br />
im November<br />
Die Waldspaziergänge der letzten Tage haben eine eigenartige<br />
Stimmung in mir hervorgerufen und mich<br />
sehr nachdenklich gemacht. Die letzten Blätter fallen<br />
von den Bäumen. Die Sonne scheint die dichten Nebel<br />
nicht mehr verdrängen zu können. Es ist, als würde die<br />
Natur Abschied nehmen und uns an unsere eigene Vergänglichkeit<br />
erinnern wollen. An so trüben Tagen<br />
kommt in manchen Menschen vielleicht auch die Frage<br />
auf: „Warum müssen wir sterben und was folgt nach<br />
dem Tod?“<br />
Ich glaube nicht, dass glückliche Menschen todesverliebt<br />
sind und doch ist der Tod eines der wenigen Dinge,<br />
die wir alle gemeinsam haben und das uns Angst<br />
macht. Das Vergehen, die zeitliche Begrenztheit unserer<br />
menschlichen Existenz, verleiht etwas Unbefriedigendes<br />
und wir spüren in uns eine Sehnsucht nach<br />
Unvergänglichkeit, nach wahrer grenzenloser, vollkommener<br />
Liebe, nach etwas, das bleibt und nie vergeht.<br />
So eine Sehnsucht kann nur Gott stillen, der allein die<br />
wahre, nie vergehende, vollkommene Liebe ist. Über<br />
diese Sehnsucht spricht die Bibel bereits im Buch Genesis<br />
in der Erzählung vom „verlorenen Paradies“. Diese<br />
Erzählung ist nicht nur Berichterstattung von historischen<br />
Ereignissen, sondern zieht sich durch die ganze<br />
Menschheitsgeschichte hindurch. Es ist die sich ständig<br />
wiederholende Geschichte, der sich ständig wiederholenden<br />
Sehnsucht der Menschen nach ewigem<br />
Glück und ewiger Liebe, die in diesem Leben durch<br />
nichts und niemanden erfüllt werden kann. Das heißt<br />
mit anderen Worten: die Sehnsucht nach dem Einssein<br />
mit Gott.<br />
Unser Glaube vermag uns auf die Frage: „Sollen uns<br />
Glück, Freude und Frieden nur für kurze Zeit geschenkt<br />
sein?“, Antwort zu geben. – Unser Gott ist ein Gott des<br />
Lebens und er will, dass wir das Leben hier auf Erden<br />
und darüber hinaus haben. Wir dürfen an seine Barmherzigkeit,<br />
die wir zwar nicht verdienen, die uns aber<br />
aus Liebe durch Gott geschenkt wird, vertrauen und<br />
unsere Hoffnung, dass der Tod nur eine Brücke zum<br />
ewigen Leben ist, bauen. Den Tod bringen wir – allem<br />
medizinischen Fortschritt zum Trotz – nicht unter Kontrolle.<br />
Sterblichkeit bedenken heißt so gesehen, dass<br />
das Sterben die letzte große Herausforderung ist, der<br />
wir uns im Leben stellen müssen. Im Psalm 90 lesen<br />
wir: „Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen,<br />
auf dass wir klug werden.“ Keine Religion schenkt solche<br />
Hoffnung wie die christliche, die den Lobpreis Gottes<br />
mit dem Bekenntnis enden lässt: „Auf dich, o Herr,<br />
habe ich meine Hoffnung gesetzt. In Ewigkeit werde ich<br />
nicht zuschanden.“ Denn Du Vater hast Deinen Sohn<br />
gesandt und uns durch sein Leben, Leiden und Sterben,<br />
durch seine Auferstehung Hoffnung und Zukunft<br />
geschenkt.<br />
Mit diesen Gedanken wollen wir auch heuer wieder die<br />
Gräber unsere Lieben mit Blumen schmücken, Kerzen<br />
anzünden und voll Vertrauen beten: „Herr, schenke<br />
unseren lieben Verstorbenen und auch uns dereinst<br />
das ewige Leben.“<br />
Diakon Peter<br />
Neue Gottesdienstordnung<br />
Sehr schnell kann sich eine Situation ändern. Diese<br />
Erfahrung wurde uns durch den Krankenhausaufenthalt<br />
von Pater Anton bewusst, der zuvor nicht nur mit<br />
der Bibliotheksausstellung voll im Einsatz war, sondern<br />
auch in den vielfältigen Aufgaben einer Pfarre<br />
sich einbrachte. Pater Anton befindet sich auf dem<br />
Weg der Besserung und es ist auch ein Reha-<br />
Aufenthalt vorgesehen.<br />
Aber diese Erfahrung bedeutet für die Zukunft unserer<br />
Pfarre zunächst eine Veränderung unserer Gottesdienstordnung.<br />
Wochentags gibt es vorerst kleine Einschränkungen<br />
beziehungsweise Veränderungen.<br />
Diesbezüglich bitte ich den Gottesdienstplan laut<br />
Kontakt stets zu beachten.<br />
Für die Sonntage wird für die Zukunft die Gottesdienstordnung<br />
in den Sommermonaten vor der Zeit<br />
der Pandemie umgesetzt. Konkret bedeutet dies: In<br />
der Basilika werden wir jeden Samstag eine Vorabendmesse<br />
feiern und am Sonntag um 9:00 Uhr den<br />
Pfarrgottesdienst. Die Sonntagsgottesdienste in den<br />
Filialkirchen werden sonntags um 10:15 Uhr gefeiert.<br />
Natürlich bin ich als Stadtpfarrer froh und dankbar,<br />
wenn auch in Zukunft meine älteren Mitbrüder Pater<br />
Anton und Pater Bernhard zur Verfügung stehen und<br />
mit uns die Gottesdienste feiern. Aber wir müssen auf<br />
eine Zukunft vorbereitet sein, wenn die körperlichen<br />
Kräfte abnehmen. Im Vertrauen auf Gott werden wir<br />
den Weg in die Zukunft meistern.<br />
Aktuell dürfen Gottesdienste nur mit<br />
FFP2-Masken in der Kirche stattfinden.<br />
Wir laden sehr herzlich zur<br />
persönlichen Teilnahme ein.<br />
An Sonn- und Feiertagen werden die Gottesdienste in der<br />
Basilika per Livestream auf unserer Homepage übertragen.<br />
www.pfarreguessing.at<br />
Kontaktspende<br />
Mit dieser Ausgabe treten wir wieder an alle Leser<br />
unseres Pfarrblattes heran und bitten, uns weiterhin<br />
kräftig zu unterstützen. An dieser Stelle danken wir<br />
auch allen Austrägern des KONTAKT für ihren treuen<br />
und wertvollen Dienst.<br />
Sollten Sie Ihre Spende lieber direkt per Telebanking<br />
überweisen wollen, so verwenden Sie bitte das folgende<br />
Konto:<br />
IBAN: AT93 3302 7000 0001 1510<br />
bei Raiffeisenregionalbank Güssing<br />
lautend auf Stadtpfarre Güssing<br />
Verwendungszweck: KONTAKT<br />
Pater Raphael<br />
3