28.10.2021 Aufrufe

Zeitschrift quer ver.di Frauen Bayern (2/2021) Migration

Migration ist ein globales Phänomen. Es gibt kein Land, das keine grenzüberschreitende Zu- oder Abwanderung oder Wanderungsbewegungen im Landesinneren verzeichnet. Grund genug, sich einmal ausführlicher mit diesem Thema zu beschäftigen. Und auch mal die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen ..

Migration ist ein globales Phänomen. Es gibt kein Land, das keine grenzüberschreitende Zu- oder Abwanderung oder Wanderungsbewegungen im Landesinneren verzeichnet. Grund genug, sich einmal ausführlicher mit diesem Thema zu beschäftigen. Und auch mal die Betroffenen zu Wort kommen zu lassen ..

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Impressum<br />

<strong>quer</strong> – <strong>di</strong>e Zeitung des<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> - Landesfrauenrates <strong>Bayern</strong><br />

Neumarkter Str. 22<br />

81673 München<br />

V.i.S.d.P.: Bettina Messinger,<br />

Landesfrauensekretärin<br />

Telefon: 089 / 599 77 – 422<br />

Mail: bettina.messinger@<strong>ver</strong><strong>di</strong>.de<br />

Redaktionsteam: Dagmar Fries,<br />

Bettina Messinger, Corinna Poll, Walburga<br />

Rempe<br />

Weitere Mitarbeiter*innen:<br />

Suna Acikgöz, Oguz Sherif Akman,<br />

Charlotte Johnson, Belinda Morrison-<br />

Tohol<br />

Redaktion/Layout:<br />

Dagmar Fries<br />

Schlusskorrektur:<br />

Walburga Rempe<br />

Abbildungsnachweis: S. 2 Diagramme<br />

Dagmar Fries; S. 4 Andrea<br />

Damm, pixelio.de; S. 5, 8, 9 Charlotte<br />

Johnson; S. 7 Dietmar Fischer; S. 10<br />

Bärbl Weiß; S. 11 Alexander Hauk, pixelio.de;<br />

S. 12 Dagmar Fries, Günter<br />

Wangerin<br />

Redaktionsschluss: 30.09.<strong>2021</strong><br />

Link zur Online-Ausgabe:<br />

yumpu.com/user/<strong>ver</strong><strong>di</strong>frauenbayern<br />

Druck: Druckwerk München<br />

Auflage: 3.500 Expl.<br />

Menschen auf der Flucht<br />

Noch nie war <strong>di</strong>e Zahl der Menschen, <strong>di</strong>e vor Krieg und Verfolgung, vor Hunger, Gewalt und Menschenrechts<strong>ver</strong>letzungen<br />

auf der Flucht sind, so hoch wie heute.<br />

82,4 Millionen Flüchtlinge zählt der UNHCR* zum Jahresende<br />

2020, das sind 4% mehr als ein Jahr zuvor.<br />

86% der Geflohenen leben in Ländern mit niedrigen und<br />

mittleren Einkommen oder in Ländern, <strong>di</strong>e an Krisengebiete<br />

grenzen, fast ein Drittel von ihnen wurden von<br />

den am wenigsten entwickelten Ländern aufgenommen.<br />

80% aller Vertriebenen leben in Regionen, in denen <strong>di</strong>e<br />

Ernährung nicht gesichert ist. Und zwei Drittel leben in<br />

Städten oder deren unmittelbarer Umgebung.<br />

DEUTSCHLAND<br />

UGANDA<br />

PAKISTAN<br />

KOLUMBIEN<br />

TÜRKEI<br />

MYANMAR<br />

SÜDSUDAN<br />

AFGHANISTAN<br />

VENEZUELA<br />

SYRIEN<br />

Die 5 größten Aufnahmeländer (in Mio.)<br />

1,1<br />

1,1<br />

2,2<br />

2,6<br />

1,4<br />

1,4<br />

1,8<br />

0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4<br />

Die 5 größten Herkunftsländer (in Mio.)<br />

3,9<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

6,7<br />

3,6<br />

Die Zahl der Menschen, <strong>di</strong>e innerhalb ihres Heimatlandes<br />

geflohen sind – sog. Binnenflüchtlinge – ist weiter gestiegen.<br />

48 Millionen sind es nun, das sind 2,3 Millionen<br />

mehr als vor einem Jahr. Besonders dramatisch sind <strong>di</strong>e<br />

Zahlen jugendlicher Flüchtlinge: Ende 2020 waren 42%<br />

der Geflüchteten weltweit jünger als 18 Jahre. Ihnen drohen<br />

in Kriegswirren besondere Gefahren, häufig werden<br />

sie als Kindersoldat*innen rekrutiert und zum Kämpfen<br />

und Töten missbraucht. Zudem sind Zwangsehen und<br />

Vergewaltigungen an der Tagesordnung. Häufig haben<br />

Flüchtlingskinder nicht <strong>di</strong>e Möglichkeit, eine Schule zu<br />

besuchen. Und viele von ihnen wurden auf der Flucht<br />

von ihren Eltern getrennt oder flüchten allein.<br />

Obwohl seit den 1980er Jahren (spätestens seit 1993)<br />

<strong>ver</strong>mehrt <strong>di</strong>e Erfahrungen von Migrantinnen in den Blick<br />

rücken – ein Ergebnis der <strong>Frauen</strong>- und Geschlechterforschung<br />

– konzentrieren sich <strong>di</strong>e meisten Stu<strong>di</strong>en weiterhin<br />

auf männliche Migranten oder erheben <strong>di</strong>e Geschlechtszugehörigkeit<br />

nicht, das heißt, es gibt kaum nach<br />

Geschlechtern ausgewiesene Statistiken. Der Prototyp<br />

des Migranten scheint somit immer noch der Mann zu<br />

sein, auch wenn heute fast <strong>di</strong>e Hälfte der internationalen<br />

Migrant*innen <strong>Frauen</strong> sind und es in vielen Weltregionen<br />

inzwischen mehr weibliche als männliche Migrant*innen<br />

gibt. Aller<strong>di</strong>ngs gibt es hier starke Schwankungen: So war<br />

in Afrika mehr als <strong>di</strong>e Hälfte nämlich 51% aller Flüchtlinge<br />

weiblich. In Europa traf <strong>di</strong>es hingegen nur auf 39% der dort<br />

lebenden Flüchtlinge zu.<br />

Dagmar Fries<br />

*United Nations High Commissioner for Refugees, Hoher<br />

Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen<br />

Quellen: UNHCR Global Trends Report 2020, uno-fluechtlingshilfe.de<br />

und Bundeszentrale für politische Bildung<br />

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