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Neue Szene 2021-11 Epaper

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32<br />

Zoom<br />

Die freie Theaterszene in<br />

Augsburg unterscheidet sich sehr von<br />

anderen Städten.<br />

Denkstrukturen unter dem Stichwort Rassismus<br />

beitragen.<br />

Und es ist eine technisch niederschwellige<br />

Möglichkeit, die Stadt aus einem ganz neuen<br />

Blickwinkel zu erleben. Wie funktioniert der<br />

Audiowalk konkret?<br />

Lisa: Man muss sich nur die kostenlose<br />

App „Storydive“ aufs Smartphone laden und<br />

bekommt in Augsburg direkt den „Walk OFF<br />

fame“ angezeigt. Startpunkt ist der Augustusbrunnen<br />

am Rathausplatz, dann wird man über<br />

eine Karte weitergeleitet. Schnell wird klar, dass<br />

man an einigen Stellen Augsburgs schon viele<br />

Male vorbeigelaufen ist, ohne wahrzunehmen,<br />

welchen Hintergrund sie haben.<br />

Ist es richtig, dass auch euer Woyzeck, den ihr<br />

wegen Corona nicht zur Aufführung bringen<br />

konntet, nun bald zu sehen sein wird?<br />

Kristina: Ja, genau! Eigentlich sollte<br />

WYZCK-20, so lautet unser Titel, letztes Jahr<br />

im Herbst gespielt werden, nun ist es ziemlich<br />

genau ein Jahr später geworden. Wir fangen<br />

gerade wieder mit den Proben an. Und zwar auf<br />

der Probebühne des theter Ensembles über dem<br />

City Club. In Augsburg werden wir am 18., 19.<br />

und 30.<strong>11</strong>. und am 01.12. im City Club am Kö<br />

spielen.<br />

Ihr probt bei den thetern? Klingt, als hättet<br />

ihr ein gutes Verhältnis zu den anderen freien<br />

Theatern in Augsburg.<br />

Kristina: Absolut und das unterscheidet die<br />

freie Theaterszene in Augsburg auch sehr von<br />

anderen Städten. Ich lebe in München und von<br />

dort aus schaut man tatsächlich oftmals erstaunt<br />

hierher, weil es auch auf diese gute Art funktionieren<br />

kann. Wir sind schon seit einiger Zeit<br />

Teil dieses Netzwerks und haben regelmäßige<br />

Treffen.<br />

Lisa: Begonnen hat es damit, dass wir<br />

gemeinsam finanzielle Unterstützung gefordert<br />

und zusammen auch eine Website (theater-inaugsburg.de)<br />

konzipiert und entwickelt haben.<br />

Auf diese Seite haben alle beteiligten freien<br />

Theater Zugang und können ihre Termine so<br />

in einem Veranstaltungskalender gemeinsam<br />

präsentieren.<br />

Das Gretchen in der Apollo Bar, der mobile<br />

Nuttenbus, euer Markenzeichen ist Theater<br />

an ungewöhnlichen Orten. Muss sich Theater<br />

heute vom Mainstream abheben, um überhaupt<br />

wahrgenommen zu werden?<br />

Lisa: Das ist eine sehr interessante Frage und<br />

ich weiß tatsächlich nicht, ob es im Theater überhaupt<br />

noch so etwas wie Mainstream gibt. Ich<br />

habe eher das Gefühl, dass sich auch die institutionalisierten<br />

Häuser wie Stadt- oder Staatstheater<br />

immer mehr vom Mainstream wegbewegen, ihre<br />

Bühnen verlassen und neue Wege gehen.<br />

Wie ist denn das Miteinander mit dem Augsburger<br />

Staatstheater?<br />

Kristina: Wir interessieren uns füreinander<br />

und man kann sich durchaus auch gegenseitig<br />

befruchten. Ich finde es gut, dass sich das Augsburger<br />

Staatstheater so in die Stadt hineinbewegt,<br />

wobei man sich manchmal dann schon<br />

die Frage stellt: Hey, ihr habt doch das Haus,<br />

lasst uns wenigstens die Straße (lacht)!“ Aber am<br />

Ende des Tages ist es ein Mehrwert für Mensch,<br />

Kultur und Stadt.<br />

Lisa: Am Staatstheater wird fleißig daran<br />

gearbeitet, dass es zugänglich ist und bleibt. Für<br />

uns ist das Staatstheater auf jeden Fall zugänglich,<br />

wir haben feste Ansprechpartner:innen,<br />

einen regelmäßigen und guten Austausch,<br />

machen gemeinsame Projekte. Man arbeitet<br />

schließlich auch gemeinsam im kulturell künstlerischen<br />

Bereich in ein und derselben Stadt und<br />

da ist Kooperation und Netzwerk einfach total<br />

wichtig.<br />

Wenn man Fördermitglied eures Ensembles<br />

werden will, was müsste man anlegen oder<br />

tun?<br />

Lisa: Als Fördermitglied von bluespots<br />

productions kann man einen jährlichen, freien<br />

Betrag wählen und würde damit unser Ensemble<br />

wahnsinnig unterstützen. Hier ist tatsächlich<br />

noch etwas Luft nach oben und jeder Euro hilft<br />

uns dabei, unsere Ideen und Ideale umzusetzen.<br />

Auf unserer Homepage findet man den Button<br />

„Freunde“, und erfährt dort alles, was man wissen<br />

muss, wenn man ein paar Euros in Kunst und<br />

Kultur verwandeln will. (max)<br />

Alles weiteren Infos gibt es unter:<br />

bluespotsproductions.de und auf dem<br />

Youtube-Kanal der bluespots productions<br />

Fotos: Markus Krapf

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