Neue Szene 2021-11 Epaper
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VON TINA BÜHNER<br />
39<br />
„All das Schöne“ von Duncan Macmillan –<br />
Premiere im Sensemble Theater<br />
Wie reagiert ein Mädchen auf den Selbstmordversuch seiner Mutter? Es schreibt eine Liste mit allem, was auf der<br />
Welt schön ist. Und es hofft, dass die Mutter die Liste wirklich liest, damit ihre Depressionen aufhören und das Leben<br />
weitergeht. Tut es auch. Aber so einfach ist das nicht. Sie wird älter, geht zur Uni, denkt über eigene Kinder nach, sucht<br />
das Glück. Aber die seltsame Traurigkeit bleibt und lauert auf ihre Chance. Doch mit dem Leben wächst auch die<br />
Liste der schönen Dinge und nähert sich der Million ... Das Sensemble Theater widmet sich in der neuen Premiere<br />
erneut einem wichtigen gesellschaftlichen Thema. Über den Autor Duncan Macmillan heißt es in der britischen<br />
Tageszeitung The Guardian, er hat „einen lebensbejahenden Monolog über ein todernstes Thema geschrieben,<br />
hinreißend, herzergreifend und gänzlich unsentimental … ein umwerfend komisches Stück über Depression – und<br />
womöglich eines der komischsten Stücke überhaupt“. Parallel zur Inszenierung zeigt das Sensemble ausgewählte<br />
Plakatentwürfe zum Stück, entwickelt von Studierenden aus dem Gestaltungsseminar von Christofer Kochs an der<br />
Hochschule Augsburg. Premiere ist am 26.<strong>11</strong>. Mehr unter: sensemble.de<br />
„Diagnose Judenhass“ –<br />
Vortrag und Lesung im Augustanasaal<br />
Eva Gruberová und Helmut Zeller sind durch<br />
Deutschland gereist und haben zugehört. Dabei<br />
zeigt sich, dass Jüdinnen und Juden hierzulande<br />
kein normales Leben führen können, es sei denn,<br />
man hält Polizei und Sicherheitszäune vor jüdischen<br />
Kindergärten, Brandanschläge auf Synagogen oder<br />
perfide Witze für Normalität. Jüdinnen und Juden<br />
erleben Übergriffe und Anfeindungen auch aus muslimisch geprägten Milieus.<br />
Was dabei viele nicht sehen oder nicht sehen wollen: Antisemitismus kam<br />
und kommt auch aus der „bürgerlichen Mitte“. Die Reportagen, Interviews<br />
und Analysen der Autorin und Journalistin Gruberová und dem Leiter der<br />
Dachau-Redaktion der Süddeutschen Zeitung, Zeller, machen sichtbar, dass<br />
der Judenhass tief in dieser Gesellschaft verwurzelt ist – und uns alle angeht.<br />
Vortrag und Lesung aus dem Buch „Diagnose Judenhass“ (erschienen bei<br />
C.H. Beck im März <strong>2021</strong>) findet im Augustanasaal im Evangelischen Forum<br />
Annahof am 23.<strong>11</strong>. um 19.00 Uhr statt. Der Eintritt ist kostenlos, Spenden<br />
sind erbeten. Infos zur Anmeldung unter: jmaugsburg.de<br />
„Empfänger unbekannt“<br />
von Kressmann Taylor im abraxas<br />
Out of Augsburg:<br />
Münchner Volkstheater glücklich im neuen Haus<br />
Nach drei Jahren und einer, laut Intendant Christian Stückl, reibungslosen<br />
Bauzeit konnte das Münchner Volkstheater vor kurzem sein neues Haus an<br />
der Tumblinger Straße eröffnen. Zukünftig werden dort auf drei Bühnen<br />
und insgesamt 25.000 Quadratmetern Fläche bis zu 900 Gäste Platz finden.<br />
Die erste Premiere ist Edward II. von Christopher Marlowe in der Regie<br />
von Stückl. Die Uraufführung „Unser Fleisch, unser Blut“ von Jessica Glause<br />
setzt sich inhaltlich mit dem Schlachthofviertel,<br />
in dem das neue Volkstheater erbaut<br />
wurde, und dem Fleischkonsum auseinander.<br />
„Gymnasium“ ist eine „High-School-<br />
Oper“ von Bonn Park und in seiner Regie<br />
auch im November zu sehen. Und natürlich<br />
noch vieles mehr. Fester Bestandteil der<br />
Spielzeit <strong>2021</strong>/22 sind auch Konzerte und<br />
Lesungen, zum Beispiel mit Sven Regener<br />
und seinem neuen Roman „Glitterschnitter“<br />
am 12. November und Stefanie Sargnagel<br />
am 21. November. Wer mal wieder mit dem<br />
Zug nach München fahren will – Lasst<br />
Euch inspirieren: muenchner-volkstheater.<br />
de. Wir sagen schon mal: Glückwunsch und<br />
toi, toi, toi!<br />
Die Freunde und Geschäftspartner Martin Schulze und Max Eisenstein<br />
leiten in Amerika einen gut gehenden Kunsthandel. Als Martin 1932 nach<br />
Deutschland heimkehrt, beginnt eine innige Korrespondenz. Während Max<br />
aus Sorge um seine jüdischen Angehörigen über die Entwicklung in Deutschland<br />
zunehmend beunruhigt ist, macht Martin Karriere in der NSDAP und<br />
verbittet sich weitere Briefe. Die Freundschaft zerbricht. Aber die Tragödie<br />
geht weiter...Das ist die Geschichte des kurzen Briefromans von Kressmann<br />
Taylor, der 1938 in Amerika erschien – ein bewegendes Dokument über das<br />
zersetzende Gift des Nationalsozialismus. Hochaktuell und beklemmend<br />
zeigt das Drama, wie anfällig der Mensch für totalitäre Ideologien ist. In der<br />
Koproduktion von Theaterwerkstatt Augsburg und <strong>Neue</strong>s Theater Burgau<br />
spielen Matthias Klösel und Olaf Ude, Regie führte Jörg Schur.<br />
Das Stück ist im November nur am Freitag, den 12., um 20.00 Uhr im abraxas<br />
zu sehen. Karten gibt es ausschließlich im Vorverkauf in der Bürgerinfo am<br />
Rathausplatz, im abraxas Büro und unter: reservix.de. Alle weiteren Infos: