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BT_04-2021_Nordausgabe_epaper

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Das regionale Wirtschaftsmagazin<br />

für Ulm | Neu-Ulm | Biberach und die Region<br />

Ausgabe <strong>04</strong> | <strong>2021</strong><br />

IM PORTRAIT<br />

DER LANDKREIS<br />

RAVENSBURG<br />

CYBERCRIME<br />

UNTERNEHMEN<br />

WERDEN ZU OPFERN<br />

SPIELEMARKT-<br />

TRENDS<br />

Die Welt spielt<br />

wieder mehr


Editorial<br />

» Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Das Jahr <strong>2021</strong> neigt sich – schon wieder! – dem Ende zu. Die Corona-Pandemie<br />

liegt noch nicht hinter uns, hat daher nach wie vor großen Einfluss auf unsere<br />

Wirtschaft. Gerade die Materialknappheit, hohe Frachtkosten und zähe Lieferketten<br />

lassen den Unternehmen graue Haare wachsen.<br />

Um gute Stimmung zu verbreiten, haben wir uns in dieser Ausgabe dem Thema<br />

Brettspiele, Puzzle & Co. gewidmet. Die Branche hat durch Corona ihren Umsatz<br />

stärken können, ist aber bereits seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Gerade<br />

junge Menschen setzen sich gern in Gesellschaft um das Brettspiel herum.<br />

Wenn sie zufällig „Sternsucher“ spielen, kommt vielleicht die Gelegenheit auf,<br />

über die deutsche Raumfahrt zu sprechen. Da könnte ihnen unser Bericht über<br />

die neuesten Entwicklungen in der Raumfahrt helfen, für die in Immenstaad<br />

wegweisende Satelliten gebaut werden.<br />

Wir beleuchten außerdem, warum E-Roller gern in Flüssen der Region enden,<br />

welche Bedeutung Geldwäsche in unseren Gefilden hat und warum Deutschlands<br />

Digitalisierung so hinterherhinkt. Für sehr wichtig halte ich die Gefahren von Cybercrime.<br />

Ein IT-Spezialist und ein Polizeipräsident sprechen über das für Unternehmen<br />

immer gefährlicher werdende Phänomen.<br />

Unser Landkreis-Spezial widmet sich in dieser Ausgabe Ravensburg. Die Städte und<br />

Unternehmen im Gebiet von Landrat Harald Sievers stellen sich vor oder berichten<br />

von Neuigkeiten – auch die Oberbürgermeister Daniel Rapp und Michael Lang<br />

kommen zu Wort.<br />

Dass nicht immer Männer an der Führungsspitze stehen sollten, findet Annika<br />

Geiger. Die Meersburgerin selbst hat es in eine hohe Position eines internationalen<br />

Unternehmens geschafft und möchte ihre Botschaft im Rahmen der Miss Germany<br />

Wahl 2022 verbreiten. Mit den Weihnachtsgeschenke-Tipps hoffen wir, Ihnen ein<br />

paar Inspirationen liefern zu können.<br />

Ich bedanke mich für Ihre Lesertreue und hoffe, dass wir Sie auch im nächsten Jahr<br />

mit unseren Neuigkeiten aus der regionalen Wirtschaft informieren dürfen.<br />

Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut ins neue Jahr!<br />

Ihre Susann Hänig<br />

Produktmanagement<br />

BUSINESS today<br />

3


BUSINESS TODAY 4/<strong>2021</strong><br />

08<br />

Inhalt<br />

15<br />

Der Spielemarkt boomt<br />

Umsatzträume für Spieleverlage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 8<br />

Geldwäsche<br />

Ist die Region ein Paradies für Kriminelle?. . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 15<br />

Digitalisierung<br />

... und warum wir hinterherhinken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 20<br />

Cybercrime<br />

Es trifft immer mehr Unternehmen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 24<br />

28<br />

E-Roller<br />

Die Erfahrungen damit in der Region . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 34<br />

Porträt<br />

Alles über den Landkreis Ravensburg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 38<br />

Weihnachten<br />

Geschenke-Tipps für Sie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 66<br />

Menschen<br />

Emanzipiert, erfolgreich und schön . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 72<br />

38<br />

BUSINESS Kultur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 68/69<br />

Aktuelles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 70<br />

Gewinnspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 71<br />

Büroseufzer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 74<br />

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Seite 74<br />

4


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Die Spielebranche explodiert<br />

Bald ist Weihnachten. Bald werden Milliarden von Kindern und Erwachsenen weltweit ein Brettspiel<br />

oder ein Puzzle unter dem Christbaum finden. Seit Jahren schon steigt der Umsatz in der Branche<br />

an – für sie war die Corona-Pandemie fast schon ein Glücksfall. Auf welche Trends die Spieleverlage<br />

reagieren, wie es den lokalen Spielehändlern geht und wie ein erfolgreicher Spieleerfinder beim<br />

Entwickeln seiner Systeme vorgeht, sollen nicht länger unbeantwortete Fragen bleiben. Außerdem<br />

hat sich Business Today in den Straßen der Region umgehört und die Lieblingsspiele der Passanten<br />

zusammengefasst.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

E<br />

s hört sich völlig logisch an:<br />

In den zähen Phasen der Corona-Lockdowns<br />

und dem<br />

Mangel an angebotenen Freizeitaktivitäten,<br />

haben sich die Menschen<br />

zu Hause zurückgezogen, um was zu<br />

tun? Natürlich, zu spielen. Da wurde<br />

das „Mensch Ärgere Dich Nicht“ entstaubt<br />

und das „Monopoly“ entfaltet. Ja,<br />

das Jahr 2020 war für die Branche ein<br />

Rekordjahr. Was jedoch die wenigsten<br />

wissen: Die Spiele- und Puzzlebranche<br />

wächst schon seit sechs Jahren um<br />

durchschnittlich zehn Prozent, Tendenz<br />

steigend. In den ersten acht Monaten<br />

dieses Jahres lag das Wachstum bei 14<br />

Prozent. Das gibt der Spieleverlage e.V.<br />

bekannt. Hinter ihm verbirgt sich ein<br />

Verbund mit vielen wichtigen Spieleverlagen<br />

des deutschsprachigen Raums.<br />

Insbesondere die jungen Erwachsenen<br />

würden für das dauerhafte Wachstum<br />

auf dem Spielemarkt sorgen. Auch der<br />

Kinderbereich legte mit plus zwölf Prozent<br />

gut zu. Erwachsenenpuzzles bringen<br />

es sogar fast auf ein Wachstum von<br />

50 Prozent. Der Spieleverlage e.V. rechnet<br />

mit einem guten Weihnachtsgeschäft<br />

<strong>2021</strong>. In dieser Zeit erzielt die Branche<br />

bis zur Hälfte des Jahresumsatzes.<br />

Probleme allerdings würden die Lieferketten<br />

machen. Insbesondere der Containermangel<br />

und fehlende Logistikkapazitäten<br />

verlängern die Lieferzeiten und<br />

würden zu deutlich höheren Kosten für<br />

die Verlage führen. Bis jetzt hätten die<br />

Verlage die Rohmaterial-Preissteigerungen<br />

und zunehmenden Transportkosten<br />

abgefedert. „Mittelfristig werden sich<br />

aber diese Kosten in einer angemessenen<br />

Preisanpassung wiederfinden“, so<br />

der Verein.<br />

Engpässe bei Rohstoffen<br />

Auch die Ravensburger AG, die weltweit<br />

für ihre Spiele und Puzzles bekannt<br />

ist, rät, sich etwas früher mit den Weihnachtsgeschenken<br />

zu befassen, falls<br />

der Kunde aus dem gesamten Angebot<br />

8


TITEL<br />

schöpfen möchte. Bei einigen Produkten<br />

rechnet das Unternehmen mit Verzögerungen.<br />

„Zum einen erleben wir<br />

derzeit Engpässe bei mehreren Rohstoffen.<br />

Zum Beispiel bei dem für uns<br />

mit Abstand wichtigsten Rohstoff Papier<br />

und Pappe, aber auch bei Kunststoff<br />

und besonders auch bei elektronischen<br />

Komponenten, die jedoch nur in einem<br />

kleinen Teil unserer Produkte enthalten<br />

sind“, sagt Heinrich Hüntelmann, Sprecher<br />

der Ravensburger AG. Zum anderen<br />

komme es auch zu Verzögerungen<br />

durch Engpässe bei Logistikern, sowohl<br />

innerhalb Europas als auch bei der Belieferung<br />

des US-Marktes, wo das Unternehmen<br />

ebenfalls aktiv ist.<br />

Ravensburger habe im Vergleich zur<br />

Spielwarenbranche eine gute Ausgangsposition,<br />

da es den weit größten Teil der<br />

Produkte selbst in den beiden Werken<br />

in Ravensburg und Policka, Tschechien,<br />

produziert. Damit ist das Unternehmen<br />

weniger auf Zulieferung angewiesen.<br />

Zwar begegne es den Engpässen und<br />

langen Vorlaufzeiten mit langfristiger<br />

Planung, frühzeitigen Bestellungen von<br />

Materialien und entsprechender Lagerhaltung<br />

– dennoch gelinge das nicht bei<br />

allen Materialien. Hüntelmann: „Wenn<br />

nur eine – zum Beispiel eine elektronische<br />

Komponente – erst später eintrifft,<br />

verschiebt sich die Fertigung des betreffenden<br />

Produkts.“


TITELGESCHICHTE<br />

Zu viele Kunden kaufen online<br />

Hartmut Witt betreibt seit vielen Jahren<br />

den „Spielespatz“ in Ulm. Auch er<br />

kämpft teilweise mit Lieferschwierigkeiten,<br />

denn viele Materialien für Spiele,<br />

oder die Produkte selbst, stammen nun<br />

einmal aus China. Die Spielebranche –<br />

durch Corona nach vorne katapultiert<br />

– wachse ganz allgemein. Er bedauert<br />

aber, dass die meisten Kunden sich auf<br />

dem Online-Markt tummeln. Der Onlineversandhändler<br />

Amazon etwa, habe<br />

zuletzt ein Plus von 400 Prozent im Bereich<br />

Puzzles und Spiele erwirtschaftet.<br />

Neben Puzzles sind derzeit auch Zweipersonen-Spiele<br />

beliebt, und Schach.<br />

Letzteres führt Witt auf die Netflix-Serie<br />

„Das Damengambit“ zurück, in dem es<br />

um eine junge Frau in den 50er-Jahren<br />

geht, die Schach-Weltmeisterin werden<br />

will. Derzeit leidet er darunter, noch<br />

keine Veranstaltungen in seinem Laden<br />

durchführen zu können, denn der sei<br />

ein Hotspot für Fans von Tradingcards<br />

(Sammelkartenspiel), die dort nach Herzenslust<br />

tauschen und kaufen.<br />

25 Spiele hat Hartmut Witt schon veröffentlicht,<br />

etwa 30 Prototypen liegen auf<br />

seinem Tisch und müssen noch verfeinert<br />

werden. „Einfache Spiele werden<br />

in der Szene nachgefragt. Und nach wie<br />

vor Zweipersonen-Spiele“, sagt Witt.<br />

Immer mehr rückten aber auch Spiele<br />

in den Fokus, die man in großen Gruppen<br />

nutzen kann. Er möchte solch ein<br />

Spiel entwickeln – ein Partyspiel soll es<br />

aber nicht werden. Es soll eher in Richtung<br />

Deduktionsspiel gehen, bei dem<br />

die Spieler logische Schlussfolgerungen<br />

ziehen müssen. „Im Grunde“, sagt Witt,<br />

„geht es bei all dem Spielen ohnehin<br />

nicht darum wer gewinnt, sondern, dass<br />

man Spaß zusammen hat.“<br />

„Das Spiel ist ein Ausruhen,<br />

und die Menschen<br />

bedürfen, da sie nicht immer<br />

tätig sein können, des<br />

Ausruhens.“<br />

Aristoteles, griechischer<br />

Philosoph und Naturforscher<br />

Trend Escape-Spiel<br />

Dass der Hang zum Spielen die Menschen<br />

schon einige Jahre vor Corona<br />

wieder vermehrt gemeinsam an einen<br />

Tisch gebracht hat, hält Thomas Zumbühl,<br />

International Category Direktor<br />

Spiele bei Ravensburger bei Ravensburger,<br />

für logisch: „Wer ein Brettspiel hernimmt,<br />

ist bewusst offline und erlebt die<br />

Reaktion des anderen aktiv. Ich denke,<br />

die Menschen sehnen sich nach einem<br />

Gegenpol zu PC, Tablet oder Handy.“<br />

Gerade junge Leute zwischen 16 und 35<br />

würden sich verstärkt dem Spielemarkt<br />

zuwenden.<br />

Das Thema Online ist deshalb aber nicht<br />

abgehakt. Nicht selten mischen sich online<br />

und offline sogar, indem ein Spiel<br />

etwa mit einer App unterstützt oder erklärt<br />

wird. Oder indem Ravensburger<br />

mit Bloggern zusammenarbeitet und<br />

sogar gemeinsam Spiele mit ihnen entwickelt.<br />

„So erschließen wir uns neue<br />

Zielgruppen. Wenn die Blogger mit uns<br />

Spiele entwickeln, sind sie auch selbst<br />

von dem Produkt überzeugt und bleiben<br />

den Usern gegenüber authentisch“,<br />

erklärt Zumbühl.<br />

Ein Trend erkennt er derzeit<br />

bei den Escape-Spielen. Zusammen<br />

oder sogar allein<br />

wird ein Fall in einer bestimmten<br />

Zeit gelöst – ähnlich wie in<br />

den Escape-Rooms. Der Nachteil:<br />

Man kann die Spiele nur<br />

einmal spielen. Im Fall von<br />

„Echoes“ von Ravensburger,<br />

10


„Spielen ist dem Menschen<br />

innewohnendes Prinzip.“<br />

Edmund Burke,<br />

irisch-englischer Politiker<br />

und Schriftsteller<br />

bleibt das Spiel zumindest intakt und<br />

kann weitergegeben werden. Normalerweise<br />

sei die größte Hürde eines Spiels<br />

die Spielanleitung. Wenn die nicht simpel<br />

genug ist, wird das Produkt oft wieder<br />

in das Regal des Geschäfts zurückgestellt.<br />

Hierüber haben sich die jungen<br />

Menschen zum Teil hinweggesetzt. Sie<br />

stünden häufig auf komplexe Spiele, die<br />

teilweise stundenlang dauern und eine<br />

ganze Litanei an Erklärungen mitbringen,<br />

wie etwa „Disneys Villainous“.<br />

Generell erfreuen sich Strategiespiele<br />

großer Beliebtheit. Genauso wie kooperative<br />

Spiele, bei denen mehrere Spieler<br />

gegen das Spiel selbst antreten. Nicht zu<br />

vergessen: Die Klassiker. „Das verrückte<br />

Labyrinth“ gibt es deshalb nun in einem<br />

neuen Design, nächstes Jahr steht der<br />

Relaunch von „Memory“ an.<br />

Brettspiel-Cafés werden entstehen<br />

Ein Spiel in der Qualität eines Klassikers<br />

zu entwickeln, ist nicht gerade<br />

einfach. Dennoch versuchen genau das<br />

zahllose Autoren. Da Ravensburger von<br />

Spiele-Manuskripten überrollt werden<br />

würde, müssen bislang unbekannte Autoren<br />

ihre Spielideen zunächst an eine<br />

Agentur senden – dort landen mehrere<br />

hundert Spiele im Jahr, obwohl eine Gebühr<br />

auf Kosten der Autoren erhoben<br />

wird. Die Agentur testet die Spiele und<br />

erst wenn sie grünes Licht gibt, erreicht<br />

das Manuskript den Verlag.<br />

Spiele von bekannten Autoren,<br />

werden sofort dort<br />

geprüft. Pro Jahr bringt Ravensburger<br />

bis zu 40 neue<br />

Kinderspiele und bis zu 20<br />

Familienspiele heraus. Insgesamt<br />

sind zwei Drittel<br />

des Spielesortiments rein<br />

auf Kinder gemünzt.<br />

Für die Vermarktung und den Verkauf<br />

setzt der Verlag nicht nur auf den Online-Markt,<br />

durch den am meisten Umsatz<br />

erzielt wird. Thomas Zumbühl: „Für<br />

uns sind auch die Händler vor Ort wichtig,<br />

denn nur sie können Spiele-Empfehlungen<br />

abgeben und den Kunden<br />

erklären wie ein Spiel funktioniert.“ Er<br />

glaubt außerdem, dass in Deutschland<br />

Brettspiel-Cafés aufkommen werden,<br />

wie sie in den USA schon gängig seien.<br />

Dort, auf dem größten Spielemarkt der<br />

Welt, hat Ravensburger im vergangenen<br />

Jahr seinen Umsatz verdoppelt, indem<br />

die Mitarbeiter lokale Produkte entwickelt<br />

haben, beispielsweise mit Marvel.<br />

Ein gutes Spiel, so ist sich Zumbühl sicher,<br />

müsse immer wieder aufs Neue<br />

Spaß bringen, sollte einen schnellen<br />

Einstieg ins Spiel sichern und verständliche<br />

Spielregeln aufweisen.<br />

Spiele müssen flexibel sein<br />

Einer, der es genau wissen muss, heißt<br />

Prof. Dr. Steffen Bogen. Er lehrt an der<br />

Universität Konstanz und ist Spieleerfinder.<br />

Er sagt: „Spielen ist älter als die<br />

menschliche Kultur“. Schon Tiere würden<br />

spielen. Bereits zwei seiner entwickelten<br />

Spiele wurden zum „(Kinder)<br />

Spiel des Jahres“ gekürt. Mit „Schnappt<br />

Hubi“ und „Camel Up“ hält er sich fast<br />

schon ein Jahrzehnt am Markt. Das ist<br />

vor allem bei den Tausenden an Spielen,<br />

die den Markt jährlich überschwemmen,<br />

ein Kunststück. Insbesondere „Camel<br />

Up“ ist international erfolgreich.<br />

Brettspiele hätten sich parallel zu den<br />

Computerspielen extrem entwickelt und<br />

an Qualität gewonnen. Vor allem aber,<br />

verlangen moderne Spiele mehr Flexibilität<br />

von den Spielern. Steffen Bogen:<br />

„Hier zeigt sich eine Analogie zum Alltag.<br />

Auch dort müssen wir spielerisch<br />

flexibel sein und auf bestimmte Anforderungen<br />

reagieren. Das ist ein Lernprozess.“<br />

Als Beispiel für ein flexibles<br />

Vorgehen im Spiel nennt der Professor<br />

die „Siedler von Catan“, in dem die Insel<br />

variabel aufgestellt wird und der Spieler<br />

immer wieder andere Fähigkeiten benötigt.<br />

Auch „Das verrückte Labyrinth“ und<br />

„Carcassonne“ folgen diesem Muster.<br />

11


TITELGESCHICHTE<br />

Steffen Bogen schaut sich jedes Spiel genau<br />

an, um weitere entwickeln zu können.<br />

Er fragt sich etwa: Wie viele Materialien<br />

sind im Spiel und warum? Die<br />

gemachten Spiel-Erfahrungen tragen bei<br />

ihm entscheidend dazu bei, dass er eine<br />

neue Grundidee für ein Brettspiel entwickelt.<br />

Dass ein Spiel nicht zu schwer,<br />

aber auch nicht zu simpel wird, dazu<br />

brauche es Erfahrung.<br />

„Mich interessiert vor allem auch die<br />

mathematische Seite an der Sache“,<br />

sagt Steffen Bogen. Am Beispiel von<br />

„Schnappt Hubi“ meint er damit etwa<br />

die Anzahl der Räume und der Durchgänge.<br />

Wie viele werden wirklich gebraucht,<br />

um das Spiel gut zu machen?<br />

Es geht um Aktionsmöglichkeiten und<br />

den damit verbundenen Wahrscheinlichkeiten<br />

und Schwankungsbreiten von<br />

Spielverläufen. Sie werden etwa durch<br />

die Beschriftung von Würfeln, durch<br />

den Aufbau von Kartensätzen, die Länge<br />

einer Laufstrecke oder die (variable)<br />

Anordnung von Feldern eines Spielplans<br />

beeinflusst. Gute Spiele könnten<br />

nicht einfach „berechnet“ werden, aber<br />

Bogen geht davon aus, dass die Frage,<br />

wie Wiederholreiz erzeugt wird, auch<br />

mathematisch gestellt werden kann.<br />

„Moorland“ für 2022 geplant<br />

Wichtig auch: Ein Spiel muss ausgiebig<br />

getestet werden. Nicht theoretisch – ein<br />

Prototyp, an dem live gespielt und dabei<br />

getestet wird, ist unumgänglich.<br />

Ganz entscheidend sei auch die Größe<br />

der Verpackung und natürlich die Verpackung<br />

selbst. Es könne daher Jahre<br />

dauern, bis die Entwicklung eines<br />

Spiels abgeschlossen ist. Kann, nicht<br />

muss. Während es bei „Camel Up“ von<br />

der Idee bis zur Ernennung zum „Spiel<br />

des Jahres“ zehn Jahre gedauert hat, war<br />

„Schnappt Hubi“ in einem halben Jahr<br />

konzipiert, in einem weiteren Jahr produziert.<br />

In naher Zukunft freut sich der Professor<br />

über sein Spiel „Moorland“, das 2022 auf<br />

den Markt kommen wird. Gemeinsam<br />

bauen die Spieler darin ein Moor auf, indem<br />

die Umwelt ins Gleichgewicht gebracht<br />

werden muss. Steffen Bogen: „Es<br />

gibt eine kooperative und eine kompetitive<br />

Seite. Das heißt, die Spieler können<br />

ein gesundes Moor zusammen erschaffen<br />

oder jeder sein eigenes.“ Mit dem<br />

Thema rührt der Autor an dem Wunsch<br />

des Menschen, sich der Natur anzunähern.<br />

Sehr erfolgreich verkauft sich daher<br />

auch das Spiel „Flügelschlag“ von<br />

Feuerland Spiele. Die Spieler versuchen<br />

hier, Vögel im gleichen Lebensraum zu<br />

sammeln, genauso wie Futtermarker.<br />

Eier zu legen, ist ebenfalls erwünscht.<br />

An der Uni in Konstanz, sagt Prof. Bogen<br />

nicht ohne Stolz, gibt es derzeit<br />

zwei Promotionen, die sich um das Thema<br />

„Spiel des Jahres“ drehen. Es geht<br />

darum, der Entwicklung der Brettspiele<br />

in den vergangenen 50 Jahren anhand<br />

dieses Preises nachzuspüren und gesellschaftstheoretisch<br />

zu untersuchen. Auch<br />

im Vergleich zu Computerspielen.<br />

Info<br />

• Laut mehrerer Quellen stammt<br />

das vermutlich älteste Spiel der<br />

Welt aus Ägypten. „Senet“ ist eine<br />

Art Verfolgungsspiel und rund<br />

5000 Jahre alt. Mit 4600 Jahren<br />

auf dem Buckel dürfte ihm das<br />

„Spiel der zwanzig Quadrate“,<br />

auch „Königsspiel von Ur“ genannt,<br />

folgen. Es handelt sich um<br />

ein Würfelspiel, dessen Spielidee<br />

wohl aus Indien stammt. Darauf<br />

folgte im 1. Jahrtausend n.Chr. das<br />

Schachspiel.<br />

• Die Ludologie betrachtet und erklärt<br />

das Phänomen des Spielens.<br />

Lateinisch „ludus“, das Spiel und<br />

das griechische „logos“ für die<br />

Lehre, führt zur „Lehre über das<br />

Spiel“, Ludologie, zur Spielwissenschaft.<br />

• Laut einer Umfrage des Allensbacher<br />

Institutes spielen rund 33<br />

Millionen Deutsche zumindest<br />

ab und zu Gesellschaftsspiele,<br />

rund 5,6 Millionen spielen sogar<br />

regelmäßig.<br />

• Statista.com teilt mit, dass 77 Prozent<br />

der Deutschen ein „Mensch<br />

Ärgere Dich Nicht“ besitzen. Das<br />

Lieblingsspiel der Deutschen ist<br />

jedoch Monopoly, das 1935 veröffentlicht<br />

wurde.<br />

• Zu den größten Spieleverlagen<br />

weltweit gehören Hasbro, Matell,<br />

Asmodée und Ravensburger.<br />

• Der Kritikerpreis „Spiel des<br />

Jahres“ ist ein Spielepreis für<br />

deutschsprachige Brettspiel-Neuheiten.<br />

Er gilt als die weltweit<br />

bedeutendste Auszeichnung für<br />

nicht-elektronische Spiele, als<br />

„Oscar für Brettspiele“.<br />

12


Der gemeinsame „Yes-Moment“<br />

Weg von der Forschung noch einmal<br />

hin zur Praxis. Der Seetroll in Konstanz<br />

mit einer Zweigstelle in Friedrichshafen<br />

vertreibt Comics und Spiele. Sebastian<br />

Jakob, genannt Neffs, erkennt den Aufwärtstrend<br />

von Brettspielen seit bereits<br />

einem Jahrzehnt. Während der Corona-Pandemie<br />

habe er sehr viele Spiele<br />

für zwei oder gar eine Person<br />

im Seetroll in Friedrichshafen<br />

verkauft. Mittlerweile gehe der<br />

Trend eher zu komplexeren<br />

Spielen. „Die Leute kaufen gerade<br />

gern Spiele mit einer durchgehenden<br />

Geschichte. Sprich,<br />

man macht da weiter, wo man<br />

das letzte Mal aufgehört hat.<br />

Es gibt häufig auch nur einen<br />

Gegner und das ist das Spiel<br />

selbst. Die Spieler tun sich<br />

zusammen“, erklärt Neffs.<br />

Als Beispiele nennt er die<br />

„Legenden von Andor“ oder „Paleo“, bei<br />

dem die Spieler gemeinsam Mammuts<br />

jagen oder Holz und Steine beschaffen<br />

und Abenteuer erleben.<br />

Das Spiel als Teambuilding<br />

Überhaupt seien kooperative Spiele –<br />

bei denen die Spieler als Team gegen<br />

das Spiel antreten – seit rund drei Jahren<br />

besonders beliebt. Man nutze sie<br />

auch in Unternehmen als Teambuilding-Maßnahme.<br />

Neffs: „Da gibt es<br />

einfach den gemeinsamen Yes-Moment,<br />

wenn man es dann geschafft<br />

hat!“ Spiele, sagt er, hätten sich aus<br />

dem ,Nerd-Lager‘ in alle Gesellschaftsbereiche<br />

hin verlagert. Seine<br />

Lieblingsspiele sind derzeit das<br />

Taktikspiel „Roots“ und „Flügelschlag“.<br />

Neffs glaubt, dass auch<br />

die jungen Menschen es satt<br />

hätten, in der Freizeit viel am<br />

Rechner zu sitzen oder sich<br />

toujours Serien von Streaming-Diensten<br />

anzusehen. Vielmehr möchten sie sich<br />

in Gesellschaft befinden, das Glück herausfordern<br />

und Geschick demonstrieren,<br />

oder sich einfach nur von einem<br />

Spiel fesseln und erfreuen lassen.<br />

„Etwas Gescheiteres kann<br />

einer doch nicht treiben in<br />

dieser schönen Welt, als zu<br />

spielen.“<br />

Henrik Ibsen, norwegischer<br />

Dramatiker und Lyriker<br />

13


TITELGESCHICHTE<br />

UMFRAGE<br />

Das spielen wir gern<br />

„Business Today“ hat sich in der Region umgehört, um zu erfahren, welches die Lieblingsspiele der<br />

Menschen in unterschiedlichen Altersgruppen sind. Hier sind die Ergebnisse:<br />

Adeline Rösler, 19 Jahre,<br />

Mühlhofen<br />

„Rummykub“ ist mein<br />

Lieblingsspiel. Mir gefällt,<br />

dass man es auch<br />

zu zweit spielen kann<br />

und keine größere Gesellschaft<br />

dafür braucht. Es<br />

ist irgendwie immer anders. Außerdem<br />

habe ich das Gefühl, dass es mich intellektuell<br />

fördert.<br />

Anna Müller, 92, Ulm<br />

In meinem Alter kann<br />

man nicht mehr sehr viele<br />

Spiele, wenn die Denkkraft<br />

nachlässt. „Elfer Raus“<br />

ist aber ein Spiel, dass mir<br />

noch leicht fällt und mit dem<br />

es meiner Familie auch nie langweilig<br />

wird.<br />

Katharina Steinbach 53, und<br />

ihre Mutter Irmhild, 83,<br />

Koblenz<br />

Katharina: „Qwirkle“ ist<br />

ganz klar mein liebstes<br />

Spiel. Jeder spielt zwar für<br />

sich, aber letztlich klappt<br />

es nur gut, wenn<br />

die Parteien doch<br />

zusammenspielen.<br />

Das Kombinationsspiel<br />

ist<br />

für mich total abwechslungsreich.<br />

Irmhild: „Rummykub“ ist klasse. Man<br />

braucht Glück und muss doch nachdenken,<br />

indem Formen und Farben kombiniert<br />

werden. Es wird niemals langweilig.<br />

Dezsö Hajas, 38, Weingarten<br />

Schach! Ich beherrsche es nicht<br />

gut, spiele es aber gern. Man<br />

muss nicht gut sein, um Spaß zu<br />

haben. Es gefällt mir, dass man immer<br />

einige Spielzüge vorausdenken<br />

muss, und zwar nicht nur<br />

für sich selbst, sondern<br />

auch für den<br />

Gegner. Sogar<br />

auf meinem<br />

Smartphone<br />

habe ich<br />

ein Schachspiel-Programm.<br />

Niko Eschweiler,<br />

23, Biberach<br />

„Mensch ärgere<br />

Dich nicht“! Es ist<br />

ein Spiel voller Emotionen.<br />

Wut, Freude,<br />

Verzweiflung … das alles<br />

kann dabei sein, wenn man mit den<br />

richtigen Leuten spielt. Natürlich bleiben<br />

die Emotionen freundschaftlich und<br />

der Spaß steht im Vordergrund. Zudem<br />

kann es einige überraschende Wendungen<br />

in diesem Spiel geben, wenn man<br />

z.B. die Figur des Führenden kurz vor<br />

Schluss noch schlägt.<br />

Marlon Kaisner, 7, Ostrach-Levertsweiler<br />

„Ich spiele am liebsten Monopoly. Das<br />

gefällt mir so gut, weil man da rechnen<br />

muss. Ich rechne gerne, auch in der<br />

Schule. Bei Monopoly City kaufe ich am<br />

liebsten den Monopoly<br />

Tower, der kostet<br />

ein paar Millionen.<br />

Die kann ich richtig<br />

bezahlen, weil<br />

ich schon über<br />

1000 zählen kann.“<br />

14


Anzeige<br />

RAVENSBURGER SPIELE<br />

Lust auf<br />

Spiele?<br />

Das blaue Dreieck steht für die Werte<br />

Freude, Bildung und Gemeinsamkeit.<br />

Es ist eine der führenden europäischen<br />

Marken für Spiele, Puzzles und<br />

Kreativprodukte sowie für deutschsprachige<br />

Kinder- und Jugendbücher.<br />

Da kommen einige Rekorde und<br />

erstaunliche Fakten zusammen.<br />

Außerdem so manche Anekdote zum<br />

Schmunzeln.<br />

Kurioses<br />

Das neueste Spiel: „echoes“ ist ein Audio-Mystery-Spiel,<br />

bei dem es heißt: Gemeinsam<br />

hören, rätseln und lösen. Über<br />

den Hörsinn tauchen die Spieler in drei<br />

mysteriöse Fälle ein, die es mithilfe einer<br />

App zu rekonstruieren<br />

gilt, wie zum Beispiel<br />

in „Die Tänzerin“.<br />

Zum Herausfinden ihres<br />

Schicksals braucht<br />

es ein ausgezeichnetes<br />

Erinnerungsvermögen,<br />

Kombinationsgeschick<br />

– und<br />

ein äußerst feines<br />

Gehör.<br />

Das älteste Spiel von Ravensburger<br />

heißt Fang den Hut. Seit 1927 gibt es<br />

die beliebte Jagd nach<br />

den bunten Spitzhütchen.<br />

Seine puristische<br />

Gestaltung von<br />

Bauhaus-Grafiker<br />

Fritz Ehlotzky hat das<br />

Spiel bis heute behalten<br />

– ein echter Design-Klassiker<br />

also.<br />

Das meistverkaufte Spiel, bei dem<br />

die Kleinen gewinnen: memory®.<br />

Das Gedächtnisspiel mit den quadratischen<br />

Kärt- chen lieben alle, denn die<br />

Spielidee ist so einfach wie<br />

genial: unter<br />

verdeckten<br />

Bildkärtchen die meisten Bildpaare<br />

sammeln. Das Ravensburger memory®<br />

gibt es seit 1959.<br />

Das Brettspiel,<br />

das um die Welt<br />

geht: „Das verrückte<br />

Labyrinth“<br />

ist in 65<br />

Ländern erhältlich,<br />

z.B. in Neuseeland,<br />

Japan, Südafrika,<br />

Chile, Kanada oder<br />

Finnland. Dieses Jahr feiert es<br />

seinen 35. Geburtstag. Inzwischen sind<br />

20 Spielvarianten rund um den beweglichen<br />

Irrgarten entstanden.<br />

Das Spiel mit der Geduld, das Puzzle,<br />

haben jetzt auch digital aktive Menschen<br />

als erholsame Freizeitbeschäftigung<br />

entdeckt: einfach<br />

mal abschalten und sich<br />

gedanklich wie haptisch<br />

auf die Traumwelt in Teilchen<br />

konzentrieren. Das<br />

beliebteste Ravensburger<br />

Puzzle hat 1000 Teile - das<br />

größte 40.320. Das internationale<br />

Angebot von Ravensburger<br />

umfasst gut 600 Motive.<br />

Spiele in XXL erleben Familien im Ravensburger<br />

Spieleland. Der Freizeitpark<br />

am Bodensee bietet 70 spielerische<br />

Attraktionen in acht Themenwelten und<br />

lädt Kinder von zwei bis zwölf<br />

Jahren ein, ihre Lieblingsspiele<br />

im Großformat zu spielen, mit<br />

Käpt’n Blaubär auf Abenteuerfahrt<br />

zu gehen oder sich im Mitmachland<br />

kreativ auszutoben.<br />

Die härtesten Spielekritiker sind die<br />

Kinder, die bei den üblichen Tests<br />

von Spiele-Prototypen gnadenlos<br />

darüber entscheiden, ob das<br />

ausgeklügelte Spiel Spaß<br />

macht – oder nicht.<br />

Ein einziges Puzzleteil<br />

fehlte der US-Amerikanerin<br />

Erin Gumpert für ihr 18.000<br />

Teile Puzzle „Paradiesischer<br />

Sonnenuntergang“. Im Internet<br />

postete sie ein Foto von dem<br />

Malheur und bat um Hilfe. Prompt<br />

meldete sich die Servicestelle<br />

in Ravensburg und schickte das<br />

fehlende Teil nach Maryland –<br />

samt Kinderpuzzle für Erins Baby,<br />

welches das „missing piece“ zerkaut<br />

hatte.<br />

Sondergenehmigung für<br />

100-Jährige: Normalerweise<br />

kennzeichnet Ravensburger<br />

einige Spiele für Menschen von x<br />

bis 99 Jahre. Was aber tun, wenn<br />

Hundertjährige mitspielen wollen?<br />

Auf Wunsch bekommen diese eine<br />

persönlich ausgestellte Urkunde<br />

von Ravensburger – mit der Lizenz<br />

zum Spielen.<br />

www.ravensburger.de


FINANZEN<br />

EU WILL REFORM<br />

So viel Geldwäsche<br />

steckt in der Region<br />

Deutschland gilt als Geldwäsche-Paradies in Europa. Bisher<br />

haben die existierenden Gesetze zur Bekämpfung nicht zum<br />

erwünschten Erfolg geführt. Neue Regeln werden gefordert, die<br />

EU will handeln. Business Today hat beim Landeskriminalamt<br />

nachgefragt, wie viel Geld in unserer Region gewaschen wird.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

Was ist Geldwäsche?<br />

Gemeint ist illegal erwirtschaftetes<br />

Geld,<br />

dass in den legalen Finanz-<br />

und Wirtschaftskreislauf eingeschleust<br />

wird. Das „schmutzige Geld“<br />

wird unter anderem durch Drogenhandel,<br />

Prostitution, illegales Glücksspiel,<br />

Waffenhandel und Korruption<br />

erwirtschaftet. „Reingewaschen“ wird<br />

das Geld, indem beispielsweise Immobilien<br />

gekauft werden. Das Geld dafür<br />

wird meist in wenigen Minuten über<br />

Tausende Konten transferiert, bis nicht<br />

mehr nachvollziehbar ist, wo die Quelle<br />

war. So kann es etwa sein, dass ein<br />

Haus in der Stadt A von Person XY, mit<br />

Geld aus Drogenhandel in der Stadt B<br />

finanziert wurde.<br />

Sehr viel illegales Geld läuft laut einem<br />

Sprecher des Landeskriminalamtes<br />

(LKA) Baden-Württemberg über<br />

organisiertes Verbrechen aus dem<br />

osteuropäischen und afrikanischen<br />

Raum. Die Kriminellen schaffen sich<br />

sogenannte Finanzagenten. Das sind<br />

Menschen, die ihre Konten zur Verfügung<br />

stellen, über die das „schmutzige<br />

Geld“ transferiert wird. In den meisten<br />

Fällen wissen die Finanzagenten<br />

aber nicht, dass sie solche sind. Sie<br />

überweisen kriminell erwirtschaftetes<br />

Geld – beispielsweise im Rahmen eines<br />

Internetkaufs – weiter, ohne von<br />

der Herkunft zu wissen. Vorsicht ist<br />

geboten, wenn man Geld über ein<br />

Bargeldtransfersystem wie Western<br />

Union oder MoneyGram überweisen<br />

soll. „Durch die Digitalisierung haben<br />

solche Delikte natürlich extrem zugenommen.<br />

Es sind rein elektronische<br />

Vorgänge“, sagt der Sprecher des LKA.<br />

Warum ist Deutschland ein<br />

Geldwäsche-Paradies?<br />

Zwei bis fünf Prozent des globalen<br />

Bruttoinlandsprodukts werden durch<br />

Geldwäsche erwirtschaftet, schätzt das<br />

Office on Drugs and Crime der Vereinten<br />

Nationen (UNODC). Das entspricht<br />

einem Wert zwischen 800 Milliarden<br />

und zwei Billionen US-Dollar pro Jahr.<br />

Mehr als 100 Milliarden Euro pro Jahr<br />

werden nach Schätzungen in Deutschland<br />

gewaschen. Ein Teilproblem ist<br />

die Liebe der Deutschen zum Bargeld.<br />

Es gibt keine Bargeldobergrenze. Die<br />

meisten EU-Länder haben eine Bargeldobergrenze<br />

von 500 bis 2500 Euro.<br />

16


FINANZEN<br />

Wie wird Geldwäsche bekämpft?<br />

Die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen<br />

(FIU) in Deutschland<br />

ist beim Zoll angesiedelt und soll<br />

die Geldwäsche bekämpfen. Zuvor<br />

war sie beim Bundeskriminalamt angesiedelt.<br />

Sie ist eine administrative Behörde<br />

und sammelt Geldwäsche-Verdachtsmeldungen.<br />

Die relevanten<br />

Meldungen gibt sie an die Ermittlungsund<br />

Strafverfolgungsbehörden weiter.<br />

Die Behörde steht allerdings schon<br />

lange in der Kritik. Verschiedene Medien<br />

recherchierten, dass viele Meldungen<br />

von der FIU nicht oder zu spät<br />

bearbeitet wurden.<br />

Verdachtsfälle<br />

an die FIU melden<br />

müssen sehr viele<br />

Einrichtungen wie Banken, Versicherungsunternehmen,<br />

Immobilienmakler<br />

oder Auktionshäuser. Die Meldepflicht<br />

wurde erst im März <strong>2021</strong> mit einem<br />

Gesetz des Bundestags verschärft.<br />

„Das erhöhte die Anzahl an Geldwäscheverdachtsmeldungen<br />

enorm“, sagt<br />

der Sprecher des LKA.<br />

Die EU-Kommission plant ein einheitliches<br />

Limit an Bargeldzahlungen<br />

für die Europäische Union. Mehr als<br />

10.000 Euro dürfte dann keiner in der<br />

EU mehr bar bezahlen. Laut dem Handelsblatt<br />

strebt die EU eine umfassende<br />

Reform für die Bekämpfung von<br />

Geldwäsche an. Eine neue Aufsichtsbehörde<br />

soll den Mitgliedsstaaten auf<br />

die Finger schauen und bei<br />

Bedarf selbst eingreifen. Die Behörde<br />

soll allerdings erst in drei Jahren<br />

arbeitsfähig sein.<br />

Wie viel Geld wird in der<br />

Region gewaschen?<br />

Da die FIU seit 2017 nicht mehr beim<br />

Bundeskriminalamt angesiedelt ist,<br />

kann der Sprecher des LKA nur Zahlen<br />

aus der Vergangenheit und Schätzungen<br />

abgeben. „2016 hatten wir<br />

bundesweit 40.000 Geldwäscheverdachtsmeldungen.<br />

Davon entfielen<br />

rund 4000, also zehn Prozent, auf Baden-Württemberg“,<br />

sagt er. Man gehe<br />

davon aus, dass es <strong>2021</strong> rund 200.000<br />

Meldungen geben wird, wovon wohl<br />

wieder zehn Prozent auf das Konto<br />

von „The Länd“ gehen. Zu den Regionen<br />

Oberschwaben, Allgäu, Bodensee,<br />

Sigmaringen, Biberach und Ulm hält<br />

er fest: „Wir haben dort weder damals,<br />

noch heute ein verstärktes Aufkommen<br />

von Geldwäschedelikten festgestellt.“<br />

Damit sei die Region nicht<br />

überrepräsentiert, was Geldwäsche<br />

angeht. Aber eben auch nicht unterrepräsentiert.<br />

17


FINANZEN<br />

WAS TUN MIT DEM GELD?<br />

Studie: Nachhaltigkeit kann<br />

zum Anlegen motivieren<br />

Die Corona-Pandemie hat<br />

nicht nur die Art und Weise,<br />

wie Menschen leben und<br />

arbeiten, sondern auch deren<br />

Finanzen massiv beeinflusst.<br />

Viele Arbeitnehmer hatten<br />

beim Einkommen keine Einbußen<br />

zu verzeichnen - konnten<br />

ihr Geld aber angesichts der<br />

Einschränkungen nicht wie gewohnt<br />

ausgeben. Im Ergebnis<br />

führte dies oftmals zu einer<br />

Erhöhung der Sparquote.<br />

E<br />

ine aktuelle Befragung von<br />

6.000 Frauen und Männern in<br />

zehn europäischen Ländern<br />

von J.P. Morgan Asset Management<br />

bestätigt diese Vermutung: Während<br />

bei den Frauen rund jede dritte<br />

Befragte ihre Ersparnisse aufgestockt<br />

hat, waren es bei den Männern sogar<br />

vier von zehn. Ihre Ersparnisse reduziert<br />

haben während der Pandemie dagegen<br />

nur 17 Prozent der Frauen und<br />

19 Prozent der Männer.<br />

Basis der Altersvorsorge<br />

Angesichts der gefühlt immerwährenden<br />

Niedrigzinsen ist den meisten<br />

Deutschen bewusst, dass Wertpapieranlagen<br />

eine bessere Grundlage für<br />

einen finanziell abgesicherten Ruhestand<br />

bieten können als sogenannte<br />

Sparprodukte. Bei vielen Geldinstituten<br />

erhalten Verbraucher beispielsweise<br />

keine Zinsen mehr auf Tagesgeld, von<br />

anderen Sparformen ganz zu schweigen<br />

– immer mehr drohen vielmehr<br />

mit Verwahrentgelt, umgangssprachlich<br />

„Strafzinsen“ genannt.<br />

Die aktuelle Studie ergab, dass das<br />

Thema nachhaltige Geldanlage viele<br />

Deutsche, die bislang nur gespart haben,<br />

zum Anlegen motivieren kann.<br />

Denn zwei Drittel der befragten Männer<br />

und fast drei Viertel der Frauen halten<br />

das Thema Nachhaltigkeit für wichtig.<br />

Schon jetzt investieren zehn Prozent<br />

der Befragten nachhaltig, und rund<br />

75 Prozent glauben, dass nachhaltiges<br />

Investieren eine zunehmend wichtige<br />

Rolle spielen wird. Fast die Hälfte<br />

erwartet sogar, dass die Menschen in<br />

Zukunft nur noch in nachhaltige Unternehmen<br />

anlegen werden.<br />

Vertrauen in die Wertpapieranlage<br />

Wenn mehr Menschen ihr Geld in Unternehmen<br />

investieren, die zu einer<br />

nachhaltigeren Welt beitragen, könnte<br />

damit auch das Vertrauen in die Wertpapieranlage<br />

insgesamt steigen, erwarten<br />

die Experten von J.P. Morgan Asset<br />

Management. Man muss nicht reich<br />

sein, um in Wertpapiere zu investieren.<br />

Mit Sparplänen ist es bereits ab 25 Euro<br />

pro Monat möglich, anzulegen, erste<br />

Erfahrungen am Kapitalmarkt zu sammeln<br />

und so die eigene finanzielle Zukunft<br />

zu gestalten. (djd)<br />

18


MIT GELD DIE WELT VERBESSERN<br />

Fragen und Antworten zu<br />

nachhaltigen Anlagen<br />

Die Welt steht vor gewaltigen Herausforderungen,<br />

vor allem der<br />

Klimawandel bedroht unseren<br />

Wohlstand und die Zukunft von<br />

Kindern und Enkelkindern. Um<br />

die Erderwärmung abzuschwächen,<br />

muss sich die Art und<br />

Weise des Wirtschaftens ändern.<br />

Hier sind die wichtigsten Fragen<br />

und Antworten zum Thema<br />

nachhaltige Geldanlagen.<br />

Was ist eine nachhaltige Geldanlage?<br />

„Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie<br />

neben ökonomischen Zielen auch Nachhaltigkeitsaspekte,<br />

aber ebenso Themen<br />

wie Menschenrechte, Kinderarbeit oder<br />

Rüstungsgüter berücksichtigt“, erklärt<br />

Gerhard Hofmann, Vorstandsmitglied<br />

des Bundesverbandes der Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken (BVR). Wer<br />

nachhaltig anlegt, kann beispielsweise<br />

gezielt in Unternehmen investieren, die<br />

große Fortschritte Richtung Klimaneutralität<br />

machen. Bestimmte Anlageprodukte<br />

müssen seit März <strong>2021</strong> ihre Strategien im<br />

Umgang mit Nachhaltigkeitsrisiken und<br />

negativen Nachhaltigkeitsauswirkungen<br />

offenlegen. „Dies führt zu mehr Transparenz“,<br />

so Hofmann.<br />

Gibt es verbindliche Kriterien?<br />

Ja, die gibt es, etwa das FNG-Siegel<br />

(Forum für nachhaltige Geldanlagen)<br />

oder LuxFlag für nachhaltige Fonds. Die<br />

EU arbeitet an einer Ausweitung ihres<br />

Eco-Labels auf Anlageprodukte. Ratings<br />

wiederum beziehen sich auf die Nachhaltigkeitsleistung<br />

von ganzen Unternehmen.<br />

Bergen nachhaltige Anlageprodukte<br />

besondere Risiken?<br />

„Es ist ein verbreiteter Irrglaube, dass<br />

nachhaltige Anlageprodukte mit größeren<br />

Risiken einhergehen“, erklärt Hofmann.<br />

Eine Metastudie der Universität<br />

Hamburg habe ergeben, dass nachhaltige<br />

Anlageprodukte weniger riskant seien<br />

und ein besseres Ergebnis erzielen würden<br />

als Produkte, die nicht nachhaltig<br />

sind.<br />

Worauf müssen Sparer achten?<br />

Auch bei der nachhaltigen Geldanlage<br />

sei eine ausreichende Breite nötig, damit<br />

lassen sich sogenannte Klumpenrisiken<br />

in bestimmten Branchen vermeiden.<br />

„Das bedeutet: Wenn ein Investment<br />

schwächelt, kann es durch ein anderes<br />

ausgeglichen werden“, so Hofmann.<br />

Am besten könne man dies umsetzen,<br />

wenn man sein Geld etwa in nachhaltige<br />

Aktivfonds investiere: „Die Manager<br />

und Managerinnen solcher Fonds führen<br />

den Dialog mit Unternehmen in Sachen<br />

Nachhaltigkeit und fordern Nachhaltigkeit<br />

auch ein.“<br />

Was bedeutet das für eine ganzheitliche<br />

Finanzplanung?<br />

Der BVR-Vorstand betont die Bedeutung<br />

der Einbettung der nachhaltigen Anlage<br />

in die gesamte persönliche Finanzplanung:<br />

„Nachhaltigkeit sollte neben Rentabilität,<br />

Sicherheit und Liquidität betrachtet<br />

werden. Das sogenannte Anlagedreieck<br />

wird zum Anlageviereck.“ Der Bankberater<br />

helfe dabei, die Faktoren passend zur<br />

Lebensplanung auszutarieren. (djd)<br />

19


EINE VERPASSTE CHANCE<br />

Darum läuft es<br />

nicht mit der<br />

Digitalisierung<br />

Dass die Deutschen in Sachen Digitalisierung<br />

die Nase nicht vorn haben, dürfte mittlerweile<br />

jedem aufgefallen sein. Die wenigsten wissen<br />

allerdings, warum das so ist. Es gibt mehrere<br />

Gründe, ein ganz bedeutender aber, liegt<br />

ziemlich genau 40 Jahre zurück.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

Erst am 15. Januar <strong>2021</strong> hat der Ältestenrat beschlossen,<br />

dass der Bundestag die Faxgeräte abschafft.<br />

Auf den schwedischen Lofoten wissen die Bürger<br />

vermutlich nicht einmal mehr was das ist. Bei ihnen<br />

ist schnelles Internet seit Jahrzehnten flächendeckend vorhanden.<br />

Deutschland hingegen befindet sich heute auf Platz<br />

28 der 32 OECD-Staaten im Glasfaser-Versorgungs-Ranking.<br />

Dabei hätte alles so schön sein können.<br />

Schon am 8. April 1981 wurde in einer Kabinettssitzung des<br />

Deutschen Bundestages beschlossen: „Sobald die technischen<br />

Voraussetzungen vorliegen, wird die Deutsche Bundespost<br />

aufgrund eines langfristigen Investitions- und Finanzierungsplanes<br />

den zügigen Aufbau eines<br />

integrierten Breitbandglasfasernetzes vornehmen.“<br />

Der Plan des damaligen<br />

Bundeskanzlers Helmut Schmidt habe vorgesehen,<br />

dass Deutschland bis 2015 komplett<br />

mit Glasfaser versorgt sein sollte. So<br />

schreibt es die „Wirtschaftswoche“.<br />

von Kritikern tat der Bundeskanzler das vor allem im Rahmen<br />

der Freundschaft mit dem damaligen Medienmogul Leo<br />

Kirch. Dieser habe Vorteile im Ausbau des Kupferkabels –<br />

statt Glasfaser – gehabt. Zumindest hat Kohl beweisbar jährlich<br />

rund 600.000 D-Mark Parteispenden von Leo Kirch erhalten,<br />

oder, wie es die FAZ formuliert: Kohl habe das Geld<br />

für seine „Beraterdienste“ für Kirch erhalten.<br />

Ein weiteres Problem dürfte die Privatisierung der Telekom<br />

in der Kohl-Ära gewesen sein. Fortan war es nicht mehr nur<br />

um das Allgemeinwohl, sondern die Gewinnmaximierung<br />

gegangen, weshalb das Unternehmen an den alten Kupfer-<br />

Private Netzanbieter<br />

sind ein Problem<br />

Die damals neue Regierung unter<br />

Helmut Kohl verfolgte diesen Ansatz<br />

jedoch nicht weiter, sondern förderte<br />

das Kabelfernsehen. In den Augen<br />

20


DIENST-<br />

LEISTUNG<br />

kabeln festgehalten hat. Prof. Dr. Key Pousttchi, Professor<br />

für Digitalisierung, sagt dazu: „Der helle Wahnsinn ist, Infrastruktur<br />

im Wettbewerb aufzubauen. Wenn wir vor 120<br />

Jahren unser Wasserleitungsnetz so aufgeteilt hätten, wie wir<br />

heute Internetzugang organisieren, dann hätte ich in meiner<br />

Wohnung in Potsdam jetzt drei Wasserhähne in der Küche.<br />

Einen mit magentafarbenem Wasser, einen mit rotem und<br />

einen mit blauem. Und in der Uckermark würden die Leute<br />

immer noch mit der Milchkanne zum Fluss gehen, weil es<br />

sich dort nicht lohnt, Wasserleitungen zu verlegen.”<br />

Skepsis vor dem Digitalen<br />

Und schließlich, ja schließlich stehen die Deutschen wie<br />

kaum eine andere Nation dem digitalen Fortschritt skeptisch<br />

gegenüber. Laut einer McKinsey-Studie haben 65 Prozent<br />

der deutschen Verbraucher während der Pandemie<br />

digitale Einkaufs-, Bildungs- oder Verwaltungsdienste<br />

genutzt. Im Vergleich dazu liegt der europäische<br />

Durchschnitt bei 80 Prozent. Aus der Umfrage<br />

geht weiterhin hervor, dass fast jeder fünfte Verbraucher<br />

in Deutschland seit Beginn der Pandemie<br />

erstmals digitale Dienste nutzt – und das lediglich<br />

aufgrund von Corona.<br />

IT-STRATEGIE<br />

DIGITALE<br />

TRANSFORMATION<br />

DATENSICHERHEIT<br />

CYBER-SICHERHEIT<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Stefan Lanz<br />

Experte für die<br />

Digitalisierung von KMU<br />

Lanz Services GmbH<br />

fon 0 75 41 / 590 88 89<br />

mail info@lanz.info<br />

www.lanz.info<br />

21


DIENSTLEISTUNG<br />

WOHNUNGSMARKT<br />

Immobilienblase:<br />

Kommt der<br />

große Knall?<br />

Eine platzende Immobilienblase: Davor haben<br />

viele Immobilienbesitzer Angst, denn die Preise<br />

für Baugrundstücke und Gebäude steigen<br />

noch immer. Viele Experten halten den Markt<br />

aber nach wie vor für stabil. Allein die niedrigen<br />

Zinsen würden für eine Preisstabilität<br />

sorgen.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

Wir beraten Sie gerne<br />

individuell<br />

0731/920610<br />

einrichtung@scheurer-rc.de<br />

www.scheurer-rc.de<br />

Für Beratung bitte einen<br />

Termin vereinbaren<br />

Laut dem Statistischen<br />

Bundesamt haben sich<br />

die Preise für Wohngebäude<br />

im Zeitraum von 2010 bis 2020<br />

um 29 Prozent erhöht. Rund 12.000<br />

Euro pro Quadratmeter zahlen die Käufer<br />

beispielsweise für eine Lindauer Immobilie<br />

in Bestlage. Steigen werden die<br />

Preise auch weiterhin. Das ist die Meinung<br />

einer Vielzahl von Immobilienexperten.<br />

Dieter Ulrich, der Vorstandsvorsitzende<br />

der Volks- und Raiffeisenbanken Laupheim-Illertal<br />

etwa, sagt: „Wir erwarten<br />

die kommenden zehn Jahre weitere<br />

Preissteigerungen von 2 bis 3 Prozent<br />

pro Jahr.“ Und auch Iosif Tassoulis von<br />

Immobilien Seegerer aus Lindau schätzt<br />

die Lage so ein und ergänzt, dass Corona<br />

die Lage noch verschärft habe.<br />

Niedrigzinsphase hält an<br />

Das seit Corona gängige Arbeiten im<br />

Homeoffice ermögliche es Familien, in<br />

einem Haus oder einer größeren Wohnung<br />

abseits der Stadt – in der die meisten<br />

Arbeitsplätze liegen – zu leben. Dadurch<br />

wurden auch die Immobilien im<br />

Umland teurer und rarer. „Die Tendenz<br />

geht zum Wohnen im Grünen“, sagt<br />

Tassoulis. Immerhin: Er geht davon aus,<br />

dass die Preise jenseits sehr exklusiver<br />

Standorte nur noch um 3 bis 5 Prozent<br />

pro Jahr steigen.<br />

Verantwortlich dafür, dass die Preise<br />

überhaupt noch steigen, sind vor allem<br />

die nach wie vor sehr niedrigen Zinsen.<br />

Sich ein Eigenheim zuzulegen, ist<br />

dadurch finanziell sogar oft attraktiver<br />

als zur Miete zu leben. Die Niedrigzinsphase<br />

wird laut Dieter Ulrich noch viele<br />

Jahre anhalten. Und das sei auch der<br />

Grund, weshalb man sich derzeit keine<br />

Sorge um das Platzen einer Immobilienblase<br />

machen solle.<br />

Keine leichtfertige Kreditvergabe<br />

Das Handelsblatt hat den Leiter Immobilienmarktresearch<br />

bei Feri Eurorating<br />

ebenfalls zu diesem Thema befragt. Für<br />

eine Preisblase am deutschen Immobilienmarkt<br />

bräuchte es „exzessive, langanhaltende<br />

Preiserhöhungen, exzessive<br />

und leichtfertige Kreditvergabe und ein<br />

exzessives Überangebot an Wohnungen”.<br />

Eine leichtfertige Kreditvergabe<br />

gebe es nicht. In Deutschland seien die<br />

vergebenen Immobilienkredite seit 2010<br />

um nur rund 9 Prozent gestiegen. Ein<br />

Überhang an Wohnungen sei auch nicht<br />

in Sicht. Dazu bräuchte es eine massive<br />

Ausweitung der Wohnbautätigkeit, die<br />

nicht zu sehen ist.<br />

22


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RA Daniel Pohl<br />

Fachanwalt für<br />

Arbeitsrecht<br />

SERVICE<br />

RATGEBER RECHT<br />

ENTGELTFORTZAHLUNGSPFLICHT<br />

Kündigung und dann krank?<br />

Nicht selten kommt es vor, dass nach Ausspruch – vor allem nach einer verhaltensbedingten Kündigung<br />

– ein Arbeitnehmer bis zum Ablauf der Kündigungsfrist eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

vorlegt und nicht mehr am Arbeitsplatz erscheint. Grundsätzlich löst diese Erkrankung eine Entgeltfortzahlungspflicht<br />

des Arbeitsgebers aus, dem dann in der Regel bis zum Ablauf der Kündigungsfrist<br />

keine Arbeitsleistung mehr entgegensteht. Diese oft verwunderlichen „ad hoc Erkrankungen“ lösen<br />

regelmäßig Verärgerung auf Arbeitgeberseite aus.<br />

Dem in der Praxis doch sehr häufig auftretenden<br />

Fall hat das Bundesarbeitsgericht<br />

nun eine für den Arbeitgeber nicht<br />

uninteressante Handlungsmöglichkeit<br />

aufgezeigt.<br />

Grundsätzlich kommt einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

ein hoher Beweiswert<br />

zu. Das bedeutet, dass grundsätzlich<br />

davon auszugehen ist, dass<br />

ein Arbeitnehmer, der eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

vorlegt, auch<br />

tatsächlich arbeitsunfähig ist und ihm<br />

dann ein Entgeltfortzahlungsanspruch<br />

zusteht.<br />

Der Beweiswert einer solchen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

kann allerdings<br />

nach einem aktuellen Urteil des<br />

Bundesarbeitsgerichts dann erschüttert<br />

werden, wenn quasi gleichzeitig im Zusammenhang<br />

mit der Kündigung eine<br />

Arbeitsunfähigkeit des Arbeitnehmers<br />

erfolgt und insbesondere dann, wenn<br />

die bescheinigte Arbeitsunfähigkeit<br />

passgenau für die Dauer der Kündigungsfrist<br />

ausgestellt ist.<br />

Den Beweiswert anzweifeln<br />

Dies hat zwar nicht zur Folge, dass der<br />

Arbeitgeber den Arbeitnehmer automatisch<br />

nicht vergüten muss. Der Arbeitgeber<br />

hat aber die Möglichkeit den<br />

Beweiswert der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

anzuzweifeln. Das hat zur<br />

KONTAKT<br />

KUBON RECHTSANWÄLTE<br />

Kanzlei Friedrichshafen:<br />

Ehlerstraße 11 – 88<strong>04</strong>6 Friedrichshafen<br />

Telefon 07541 7008-0 – Fax 07541 26408<br />

Folge, dass der Arbeitnehmer, wenn er<br />

seinen Anspruch auf Entgeltfortzahlung<br />

erhalten will, die Arbeitsunfähigkeit<br />

tatsächlich anders nachweisen muss.<br />

Dies gelingt ihm in der Regel nur dann,<br />

wenn er seinen behandelnden Arzt von<br />

der Schweigepflicht entbindet und Auskunft<br />

über die tatsächliche Erkrankung<br />

gibt.<br />

Diese Rechtsprechung passt in die Linie<br />

des Bundesarbeitsgerichts, welches<br />

bereits in einer vorhergehenden<br />

Entscheidung den typischen<br />

„Montag bis Freitag Erkrankungen“<br />

mit erneuter Erstbescheinigung<br />

einen Riegel<br />

vorgeschoben hat.<br />

Entbindung von<br />

der Schweigepflicht<br />

Wird ein Arbeitnehmer immer wieder<br />

z. B. von Montag bis Freitag krankgeschrieben<br />

und bringt dann am darauffolgenden<br />

Montag wieder eine neue<br />

Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung als<br />

Erstbescheinigung, wird - so das Bundesarbeitsgericht<br />

- auch durch diese<br />

Tatsache der Beweiswert der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

erschüttert.<br />

Der Arbeitnehmer muss, wenn er seinen<br />

Entgeltfortzahlungsanspruch erhalten<br />

will, nachweisen, dass er tatsächlich<br />

arbeitsunfähig ist. Dies geschieht wiederum<br />

nur durch die Entbindung des<br />

Kanzlei Überlingen:<br />

Mühlenstraße 6 – 88662 Überlingen<br />

Telefon 07551 97191-0 – Fax 07551 97191-99<br />

info@kubon-rae.de, www.kubon-rae.de<br />

behandelnden Arztes von der Schweigepflicht<br />

und die Erteilung einer Auskunft<br />

über die tatsächliche Erkrankung.<br />

Diese beiden für die Praxis sehr relevanten<br />

Urteile geben dem Arbeitgeber<br />

jedenfalls eine gewisse Handlungsmöglichkeit,<br />

Entgeltfortzahlungsansprüchen<br />

nicht gänzlich ausgeliefert zu sein. Es<br />

lohnt sich also, auch im Falle der Arbeitsunfähigkeit,<br />

genau hinzuschauen<br />

und gegebenenfalls den Beweiswert<br />

einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung<br />

in<br />

Frage zu stellen.<br />

KUBON<br />

RECHTSANWÄLTE<br />

Rechtsanwälte<br />

Christian Kubon*<br />

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Notar a.D.<br />

Markus Engel<br />

Fachanwalt für Familienrecht<br />

Dieter Franke<br />

Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />

ADAC Vertragsanwalt – Friedrichshafen<br />

Daniel Pohl<br />

Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

Christian Wulf<br />

Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />

Maik Fodor<br />

Fachanwalt für Miet- und<br />

Wohnungseigentumsrecht<br />

Fachanwalt für Sozialrecht<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Joachim Raff<br />

Rechtsanwalt<br />

Mediator<br />

Michaela Hebsacker<br />

Mediatorin<br />

Wirtschaftsmediatorin<br />

Martina Näther<br />

Rechtsanwältin<br />

* bis 31. Dezember 2018


DIENSTLEISTUNG<br />

DIE POLIZEI WARNT<br />

Immer mehr<br />

Hackerangriffe<br />

auf Firmen<br />

Mehr als 50 Millionen Euro Lösegeld erpressen Cyberkriminelle<br />

teilweise von nur einem Konzern. Es handelt<br />

sich zwischenzeitlich um eine hochprofessionelle digitale<br />

Mafia, die auch vor kleinen Unternehmen keinen Halt<br />

macht. Das Problem: Die klassischen polizeilichen Ermittlungsinstrumente<br />

stoßen an ihre Grenzen. Es gibt<br />

derzeit nur eine Lösung: Alle digitalen Sicherheitslücken<br />

zu schließen.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

M<br />

it vergleichsweise geringem<br />

Entdeckungsrisiko<br />

lassen sich im kriminellen<br />

World Wide Web riesige<br />

Gewinne machen. Das nutzen Kriminelle<br />

schon längst für sich, haben ihre<br />

leisen Sohlen an den Nagel gehängt<br />

und sich vor den Computer gesetzt.<br />

„Wir können nur warnen. Immer mehr<br />

Unternehmen werden in einer rasend<br />

schnellen Entwicklung digitaler mafiöser<br />

Strukturen angegriffen. Sie weitet<br />

sich krakenartig aus, insbesondere die<br />

Erpressung mit der Verschlüsselungssoftware<br />

Ransomware boomt“, sagt Uwe<br />

Stürmer, Polizeipräsident des Präsidiums<br />

in Ravensburg.<br />

Im Visier der digitalen Mafia befinden<br />

sich Firmennetzwerke. Gezielt würden<br />

Sicherheitslücken gesucht und ausgenutzt,<br />

um Firmendaten zu verschlüsseln,<br />

Betriebe damit lahmzulegen und Lösegeld<br />

zu erpressen. „Dabei reagieren die<br />

Cyberkriminellen blitzschnell auf technische<br />

Entwicklungen, sind hochgradig<br />

kreativ und ideenreich“, so der Polizeipräsident.<br />

Es werde daher künftig keine Frage<br />

mehr sein, ob man Opfer einer Cyberattacke<br />

sein wird, sondern wann und welche<br />

Folgen dieser Angriff haben wird.<br />

Denn: Die polizeilichen Ermittlungsinstrumente<br />

stoßen an ihre Grenzen – auch<br />

wenn bei allen Landeskriminalämtern<br />

eine Zentrale Auskunftsstelle für Cybercrime<br />

eingerichtet wurde und eine<br />

Cyber-Sicherheitsagentur auf Landesebene<br />

im Aufbau ist.<br />

Angriffe anzeigen<br />

Belastbare Zahlen gebe es nicht, da etliche<br />

Angriffe vermutlich nicht angezeigt<br />

würden. Das allerdings, sei falsch. Nur<br />

wenn diese Masche öffentlich gemacht<br />

wird, führt das Geschäftsmodell der Täter<br />

nicht zum Erfolg. Denn wer heute<br />

Lösegeld bezahlt, fördert die Täter von<br />

morgen. Die Gewinne würden schließlich<br />

wieder in die kriminellen Methoden<br />

investiert. Stürmer: „Wir brauchen deutlich<br />

mehr Sensibilität für die Gefahren<br />

durch Hacker-Angriffe und mehr Schutz<br />

und Vorsorge in Unternehmen.“<br />

Menschen sind ein Risiko<br />

Die Unternehmen seien sich der drohenden<br />

Gefahr nach wie vor nicht genug<br />

bewusst. Mit einer Schulung pro Jahr für<br />

die Mitarbeiter und Führungskräfte sei<br />

es nicht getan, denn im Alltag vergesse<br />

man sie nur zu schnell wieder. Deshalb<br />

rät Stefan Lanz, IT-Experte von Lanz Services<br />

aus Friedrichshafen, zu ständigen<br />

Wiederholungen der Thematik. Er sagt:<br />

„Die Menschen sind das größte Problem<br />

an der Sache, sie lassen sich immer wieder<br />

von den Betrügern aufs Glatteis führen.<br />

Wie schnell hat man im Stress auf<br />

einen Link geklickt, durch den dann die<br />

Schadsoftware aktiviert wird?“<br />

Neben der Installation der gängigen<br />

Anti-Viren-Programme und einem hohen<br />

Maß an Aufmerksamkeit, rät der<br />

IT-Spezialist vor allem eines: „Backups,<br />

Backups, Backups!“ Die Datensicherungen<br />

sollten durch mindestens drei<br />

unterschiedliche Methoden an drei Orten<br />

- auch mindestens eine Kopie außerhalb<br />

des Unternehmensnetzwerks<br />

- geschützt sein. Ein paar tausend Euro<br />

24


Anzeige<br />

im Jahr koste der zusätzliche<br />

Aufwand, doch der Verlust aller<br />

Kunden- und Produktdaten<br />

wäre um ein Vielfaches höher.<br />

Lanz: „Wenn ein Virus die Firma<br />

lahmlegt und ich auf kein<br />

Backup zurückgreifen<br />

kann, dann bleibt mir<br />

eigentlich nur noch,<br />

den Laden dicht<br />

zu machen.“<br />

Hacking habe<br />

sich zu einer<br />

Dienstleistung entwickelt,<br />

die man sich<br />

im Darknet kaufen<br />

könne. Zwar seien auch die technischen<br />

Schutzmechanismen besser geworden,<br />

doch sowie ein neuer Virus erkannt ist,<br />

kämen täglich Tausende neue dazu.<br />

Der Experte ist Mitglied der Allianz für<br />

Cybersicherheit, einem Netzwerk des<br />

Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik.<br />

Das Ziel: Die Cybersicherheit<br />

in Deutschland zu gestalten<br />

und zu stärken. Dennoch hat Stefan<br />

Lanz keinen Zweifel daran, dass es einen<br />

100-prozentigen Schutz vor einem<br />

Hackerangriff nicht gibt. Wohl aber gebe<br />

es die große Chance, eine Viren-Katastrophe<br />

durch einige Vorkehrungen,<br />

viel Vorsicht und Wachsamkeit unwahrscheinlich<br />

werden zu lassen.<br />

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STARKER WIRTSCHAFTSSTANDORT<br />

Wird die Lieferkette lokal?<br />

Der Wirtschaftsprüfer und<br />

Rechtsanwalt Karl-Christian<br />

Bay im Gespräch mit CHEFSA-<br />

CHE-Moderator Rolf Benzmann<br />

Benzmann: Angesichts der Fragilität<br />

internationaler Lieferketten liegt die Frage<br />

nahe: wie gefährdet sind deutsche<br />

Unternehmen?<br />

Bay: Es gibt klar Risiken, aktuell erhebliche<br />

Engpässe bei den Lieferungen.<br />

Ebenso Handelsbeschränkungen oder<br />

auch ökologische Anforderungen im Klimawandel.<br />

Es muss ebenfalls bedacht<br />

werden, dass der Transport über lange<br />

Strecken immer teurer wird und zudem<br />

häufig abnehmende Akzeptanz des Verbrauchers<br />

zu beobachten ist.<br />

Benzmann: Welche Strategie empfehlen<br />

Sie dem exportorientierten Mittelstand?<br />

Bay: Dies kommt auf die jeweilige Branche<br />

an, die nicht alle vergleichbar sind.<br />

Beim Einzelhändler liegt meines Erachtens<br />

die Chance im sich veränderten<br />

Einkaufsverhalten des Endverbrauchers.<br />

Durch gezielte EDV-Lösungen können<br />

sich neue Opportunitäten erschließen,<br />

beispielsweise hin zum Onlinehandel<br />

oder dem Modell „ship from store“.<br />

Benzmann: Wie können sich Unternehmen<br />

von der Abhängigkeit von Lieferanten<br />

befreien?<br />

Bay: Die Möglichkeiten durch die Digitalisierung<br />

sowie künstlicher Intelligenz<br />

hin zu veränderten EDV-Systemen, die<br />

darauf ausgelegt sind, punktgenaue Kundenbedarfe,<br />

Bestellverhalten und Bestellrhythmen<br />

steuern zu können, bieten<br />

große Chancen. Hilfreich können hier<br />

auch lokale Lieferketten durch einen Zusammenschluss<br />

von Unternehmen sein.<br />

Benzmann: Das neue<br />

Lieferketten-Gesetz tritt<br />

2023 in Kraft. Wie ist Ihre Einschätzung<br />

dazu?<br />

Bay: Das Lieferkettengesetz wurde zum<br />

Schutze der Menschenrechte und der<br />

Umwelt in der globalen Wirtschaft geschaffen,<br />

um die unternehmerischen<br />

Sorgfaltspflichten in den Lieferketten zu<br />

konkretisieren. Unternehmen müssen<br />

sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung<br />

stellen.<br />

Karl-Christian Bay ist Rechtsanwalt<br />

und Wirtschaftsprüfer und geschäftsführender<br />

Gesellschafter der BAY<br />

GmbH. Der mehrfache Buchautor ist<br />

Experte für nachhaltige Compliance,<br />

Agilität und internationale Lieferketten<br />

und Co-Moderator des Podcasts<br />

„CHEFSACHE“.


DIENSTLEISTUNG<br />

CORONA-PANDEMIE<br />

Regionale<br />

Wirtschaft<br />

ist stark<br />

gespreizt<br />

Vor rund eineinhalb Jahren begann<br />

die Corona-Pandemie die<br />

Welt zu erschüttern. In unserer<br />

Region erholt sich die Wirtschaft<br />

seit dem Frühsommer. Dabei fällt es<br />

einigen Branchen deutlich leichter<br />

die früheren Umsätze wieder zu<br />

erzielen als anderen. Nun kommt<br />

es darauf an, wie sich die Pandemie<br />

weiterentwickelt. Das sagen<br />

die IHKs Ulm und Bodensee-Oberschwaben.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

Gesamtwirtschaftlich betrachtet,<br />

erholt sich die Konjunktur im<br />

Einzugsgebiet der Industrieund<br />

Handelskammer (IHK)<br />

Ulm. Die Entwicklung nach den bisher<br />

schlimmsten Monaten der Corona-Pandemie<br />

zeichnet ein positives Bild, allen<br />

voran in der Industrie – und davon<br />

gibt es in und um Ulm eine Menge. „64<br />

Prozent unserer Unternehmen halten<br />

den Fachkräftemangel für den Top-Risikofaktor<br />

für die weitere ökonomische<br />

Entwicklung. Corona ist hier also in den<br />

Hintergrund gerückt“, sagt der stellvertretende<br />

Hauptgeschäftsführer der IHK<br />

Ulm, Jonas Pürckhauer. Das sei für ihn<br />

ein gutes Zeichen, auch wenn der Fachkräftemangel<br />

schon vor Corona ein großes<br />

Problem gewesen ist.<br />

Bereits im Frühsommer hätten sich die<br />

Corona-Nachwehen entspannt, da der<br />

Export wieder angelaufen ist. Die deutlich<br />

reduzierten Einschränkungen, die<br />

die Pandemie mit sich brachte, taten ihr<br />

übriges. Davon profitiere vor allem der<br />

Einzelhandel sowie die Gastronomie.<br />

Allerdings müsse man hier eine Linie<br />

ziehen. Einige Einzelhändler erzielen<br />

laut Pürckhauer bereits wieder Umsätze<br />

wie noch 2019. Andere, wie etwa Textilunternehmen,<br />

hätten noch immer mit<br />

den Auflagen zu kämpfen. „Sie haben,<br />

genauso wie die Gastronomie, massiv<br />

unter Corona gelitten, während andere<br />

gar nicht betroffen waren, oder – im<br />

biotechnologischen Bereich etwa – sogar<br />

gewonnen haben“, sagt Jonas Pürckhauer.<br />

Branchen müssen wieder<br />

stabiler werden<br />

Schwierig sei nach wie vor das Planen.<br />

Gerade Textilunternehmen müssen bereits<br />

jetzt die Ware für ein halbes Jahr<br />

im Voraus bestellen, können die Corona-Entwicklungen<br />

jedoch nicht voraussehen.<br />

Der IHK-Chef: „Die vergangenen<br />

Monate haben eindrücklich gezeigt, wie<br />

schnell sich etwas ändern kann.“ Viele<br />

Gastronomen könnten nicht in voller<br />

Stärke arbeiten, weil ihnen während der<br />

Pandemie die Arbeitskräfte abhanden<br />

gekommen waren. ,,Wenn die Rahmenbedingungen<br />

wieder zuverlässig sind,<br />

die Branche wieder stabiler wird“, so<br />

Pürckhauer, „kommen auch die Arbeiter<br />

zurück.“<br />

Eines müsse sich unbedingt wieder ändern:<br />

Die Spreizung der regionalen Wirtschaft.<br />

Die Industrie sei teilweise kaum<br />

von Corona tangiert gewesen, andere<br />

Unternehmen kämpften noch immer um<br />

ihre Existenz. Dass die Schere so weit<br />

auseinanderklafft, hat der IHK-Experte<br />

in 15 Jahren noch nicht erlebt. Ob sich<br />

die Lage weiter stabilisiert, hängt von<br />

der Pandemie ab, die sich zuletzt wieder<br />

negativer entwickelt hat.<br />

Insolvenzwelle bleibt bislang aus<br />

Die IHK Bodensee-Oberschwaben hält<br />

die von Bund und Land aufgelegten Corona-Hilfsprogramme<br />

maßgeblich dafür<br />

verantwortlich, dass sich Unternehmen<br />

in der Krise stabilisieren und Liquiditätsengpässe<br />

überwinden konnten. Jürgen<br />

Kuhn aus dem Bereich Unternehmensförderung<br />

der IHK sagt: „Etwa 12.000<br />

Unternehmen aus unserem IHK-Bezirk,<br />

welche Zahlungen aus dem Hilfsprogramm<br />

,Soforthilfe Corona‘ erhalten<br />

haben, wurden ab Mitte Oktober von<br />

Seiten des Landes Baden-Württemberg<br />

kontaktiert, um ihnen die Möglichkeit<br />

einzuräumen, bestehende Mitteilungsund<br />

Rückmeldungspflichten unkompliziert<br />

zu erfüllen.“<br />

Wie viele Unternehmen im Bereich der<br />

IHK Bodensee-Oberschwaben die Krise<br />

nicht überlebt haben, ist aktuell nicht zu<br />

sagen. Bislang sei die befürchtete Insolvenzwelle<br />

jedenfalls ausgeblieben. Neben<br />

staatlicher Unterstützungen wurden<br />

die Folgen der Pandemie stark dadurch<br />

abgefedert, dass die Insolvenzantragspflicht<br />

bis Ende April <strong>2021</strong> ausgesetzt<br />

war. Mit dem neuen Unternehmensstabilisierungs-<br />

und -restrukturierungsgesetz<br />

(StaRUG) bestünde laut IHK für<br />

insolvenzbedrohte Unternehmen zudem<br />

eine Alternative zur Sanierung und Restrukturierung,<br />

ohne ein Insolvenzverfahren<br />

durchlaufen zu müssen.<br />

26


Anzeige<br />

ETL BODENSEE GRUPPE<br />

Megatrend New Work<br />

Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern unter dem Stern des Megatrends NEW WORK.<br />

Wie zwischenzeitlich feststellbar ist, hat<br />

sich der Arbeitgebermarkt in den letzten<br />

Jahren zu einem Arbeitnehmermarkt<br />

gewandelt. Gerade wenn es um qualifizierte<br />

Mitarbeiter geht, müssen Betriebe<br />

jetzt, wie auch in der Zukunft, neue<br />

Wege gehen um neue Arbeitnehmer zu<br />

gewinnen und langfristig in das Unternehmen<br />

zu integrieren. Gerade im regionalen<br />

Umfeld sind Fachkräfte und<br />

Experten Mangelware.<br />

Human Resources im Fokus<br />

Seit 2020 gehen wir innerhalb der ETL<br />

Bodensee Gruppe die Herausforderung<br />

im Bereich HR mit unserer Expertin Micaela<br />

Mattes an, die sich sowohl um das<br />

Recruiting, den Onboarding-Prozess als<br />

auch um alle weiteren mitarbeiterbezogenen<br />

Themen innerhalb unseres Unternehmens<br />

kümmert.<br />

ETL Young Professionals<br />

Die Wahl eines neuen Arbeitsgebers<br />

geht heutzutage über Faktoren wie die<br />

Entlohnung und die Anzahl der Urlaubstage<br />

hinaus. In der heutigen Zeit sind<br />

sich Bewerber ihrer vorteilhaften Verhandlungsposition<br />

bewusst und so sind<br />

inzwischen auch unter dem Megatrend<br />

Begriff „New Work“ Themen wie Flexible<br />

Arbeitszeitmodelle, Remote Office,<br />

Work-Life-Balance bzw. Work-Life-Blending<br />

auf der Agenda potentieller Bewerber,<br />

die das Zünglein an der Waage<br />

sein können, wenn es um die Wahl<br />

eines neuen Arbeitsplatzes geht.<br />

Flexibilität = Attraktivität<br />

Mittlerweile ist es größtenteils möglich<br />

– branchenabhängig – im Homeoffice<br />

bzw. im Remote Office zu arbeiten.<br />

Sicherlich ist aber auch vielen die Tatsache<br />

aufgefallen, dass Präsenz für die<br />

Entwicklung und Aufrechterhaltung der<br />

Unternehmenskultur, das Teambuilding<br />

und für die Abstimmung in Projektarbeiten<br />

essentielle Erfolgsfaktoren sind. Es<br />

gilt, sofern vom Mitarbeiter gewünscht,<br />

eine sinnvolle Symbiose zu entwickeln,<br />

die dabei hilft die Arbeit bestmöglich in<br />

den Alltag zu integrieren. Somit wird die<br />

zwischenzeitlich altbekannte Work-Life-<br />

Balance durch das neu aufgekommene<br />

Work-Life-Blending ersetzt, bei dem die<br />

Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben<br />

in der Hinsicht seinen Tagesablauf<br />

besser gestalten zu können verschwinden.<br />

Dies schafft nicht nur Entspannung<br />

und mehr Lebensqualität, sondern steigert<br />

auch die Freude an der Arbeit.<br />

Mobiles Arbeiten ist in der Gegenwart angekommen.<br />

Ergonomie am Arbeitsplatz<br />

Um langzeitige gesundheitliche Schäden<br />

gerade in schreibtischintensiven Berufen<br />

vorzubeugen gilt es den Arbeitsplatz<br />

für Mitarbeiter entsprechend zu<br />

gestalten. Neben genug Raum und Ausgleichsflächen<br />

wie Besprechungsräumen,<br />

Gemeinschaftszimmern aber auch<br />

„Ruheräume“ hat sich auch im Bereich<br />

der Arbeitsplätze in den letzten Jahren<br />

viel getan. Unter dem Gesichtspunkt der<br />

maximalen Ergonomie am Arbeitsplatz<br />

erfreuen sich bspw. höhenverstellbare<br />

Arbeitstische seit geraumer Zeit großer<br />

zunehmender Beliebtheit.<br />

Um die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter<br />

ergonomisch ideal auszurichten, haben<br />

wir auf die Expertise von ULI SCHUH<br />

Büroplanung zurückgegriffen.<br />

Standard 1-Personen Arbeitsplatz bei der<br />

ETL Bodensee Gruppe Standort FN<br />

Fit im Job:<br />

Betriebliches Gesundheitswesen<br />

Um den Arbeitsplatz für unsere Mitarbeiter<br />

so attraktiv wie möglich zu gestalten,<br />

sind wir in den letzten Jahren<br />

neue Wege gegangen, proaktiv das<br />

Arbeitsumfeld so attraktiv wie möglich<br />

zu gestalten. Unter anderem bieten wir<br />

nicht nur laufend frisches Obst an: Wir<br />

haben ein betriebliches Gesundheitswesen<br />

entwickelt, das unseren Mitarbeiter<br />

ermöglicht in regelmäßigen Abständen<br />

an Seminaren teilzunehmen um sich fit<br />

zu halten. Fitness ist das Schlagwort, das<br />

dieses Jahr auf der Agenda noch größer<br />

geschrieben wurde: Einmal wöchentlich<br />

findet für unsere Mitarbeiter in kleinen<br />

Kursgruppen die „Aktive Pause“ statt.<br />

Begleitet durch das professionelle Fitnesscoaching<br />

der Firma PAUERMOVE<br />

lernen unsere Mitarbeiter wie sie am<br />

Arbeitsplatz durch gezielte Übungen<br />

gegen Verspannungen und andere Beschwerden<br />

innerhalb des Büroalltags<br />

aktiv vorgehen können.<br />

KONTAKT<br />

ETL BODENSEE GRUPPE<br />

Albrechtstraße 20<br />

88<strong>04</strong>5 Friedrichshafen<br />

friedrichshafen@etl-bodensee.de<br />

www.etl-bodensee.de<br />

STANDORTE<br />

Friedrichshafen<br />

Lindau<br />

Ravensburg<br />

Meckenbeuren<br />

27


DIENSTLEISTUNG<br />

ROHSTOFF-KNAPPHEIT<br />

Steigende Preise<br />

im Weihnachtsgeschäft<br />

Kein Holz, kein Stahl, kein Dämm-Material: Handwerker<br />

haben seit Monaten Lieferschwierigkeiten mit Baumaterialien.<br />

Aber auch die Industrie und der Einzelhandel<br />

haben mit diesen Problemen zu kämpfen. Experten der<br />

Handwerkskammer Ulm sowie der IHK Bodensee-Oberschwaben<br />

informieren zur momentanen Lage und den<br />

Zukunftsaussichten.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

Im Sommer war aus einer Umfrage<br />

des ifo-Institus hervorgegangen,<br />

dass im Hochbau 43,9 Prozent der<br />

Firmen von Problemen berichteten,<br />

rechtzeitig Baustoffe beschaffen<br />

zu können. In der ersten Jahreshälfte<br />

<strong>2021</strong> war es laut Stefan Rössler, Bereichsleiter<br />

Unternehmensberatung der<br />

Handwerkskammer Ulm, zu außergewöhnlichen<br />

Preissteigerungen des Baumaterials<br />

gekommen. Seit Jahrzehnten<br />

sei die Preissteigerungsrate nicht mehr<br />

so hoch gewesen. Danach folgte die<br />

Knappheit der Güter.<br />

Diese Entwicklungen hätten mehrere<br />

Gründe gehabt, so Rössler: „Haushalte<br />

haben ihr Geld, das sie in der Corona-Hochzeit<br />

nicht ausgeben konnten,<br />

in Immobilien investiert. Gleichzeitig<br />

saugt China mit einer sehr hohen Nachfrage<br />

zusätzlich den Markt leer.“ Außerdem<br />

habe sich etwas wie das Klopapiersyndrom<br />

entwickelt – sprich, bei<br />

den ersten Meldungen über eine drohende<br />

Materialknappheit, hätten einige<br />

Unternehmen vermehrt Material nachgefragt<br />

und gelagert. Das alles hat den<br />

Preis in die Höhe getrieben. Eine große<br />

Rolle dabei spielt auch die Mehrwertsteuer,<br />

die im vergangenen Jahr reduziert<br />

wurde und nun wieder voll greift.<br />

Preise schwer zu kalkulieren<br />

Jedoch: Stefan Rössler kann Entwarnung<br />

geben. Die Lage scheint sich zu<br />

entspannen. Man könne in überschaubarer<br />

Zeit an die Materialien kommen.<br />

Auch der Preis werde sich einpendeln.<br />

„Er wird zwar nicht mehr so niedrig wie<br />

im Vorjahr werden, aber wir sehen eine<br />

Beruhigung auf höherem Niveau“, sagt<br />

Rössler. „Die verzweifelten Anrufe bei<br />

uns sind weniger geworden“, bestätigt<br />

Jörg Jehle, Fachanwalt für Baurecht der<br />

Handwerkskammer Ulm.<br />

Jehle rät den Bauherren und Handwerkern,<br />

bei Angebotserstellung und<br />

Vertragsgestaltung die Problematik der<br />

Preisentwicklung und Materialbeschaffung<br />

klar anzusprechen und spezielle<br />

Regelungen, die auf das einzelne Bauvorhaben<br />

angepasst sind, zu treffen.<br />

Was den Preis angeht, so ist es dem<br />

Handwerker in dieser bewegten Zeit<br />

nur schwer möglich, zu kalkulieren,<br />

denn er hängt von den Zulieferern ab.<br />

Das Zauberwort heißt daher Preisgleitklausel.<br />

Enge Abstimmung mit Handwerkern<br />

Diese Klausel wird häufig in die sehr<br />

individuellen Verträge eingearbeitet<br />

und soll Handwerker wie Bauherr absichern.<br />

Falls die Preise während des<br />

Baus über einen vereinbarten Prozentsatz<br />

hinaus ansteigen, darf der Handwerker<br />

seine Preise in diesem Verhältnis<br />

erhöhen – sinken die Preise, werden<br />

sie ebenfalls angepasst. „Die Alternative<br />

wäre“, so Jehle, „dass Bauunternehmen<br />

gar keine verbindlichen Verträge mehr<br />

abschließen, wenn ein Bauvorhaben<br />

nicht zeitnah umgesetzt wird.“ Oder sie<br />

setzen den Preis so hoch an, dass sie<br />

keine Verluste machen können. Damit<br />

allerdings, wird das Angebot denkbar<br />

unattraktiv. Jörg Jehle rät Bauherren,<br />

in engem Austausch mit den Handwerkern<br />

zu bleiben – eine engere Abstimmung<br />

als früher sei jetzt vonnöten.<br />

28


Herstellung von Möbeln – letztere trotz<br />

Entspannung beim Holzpreis.<br />

Zehnmal höhere Containerpreise<br />

„In unserer Region sitzen viele Zulieferer<br />

und Hersteller in diesen und weiteren<br />

stark betroffenen Branchen“, sagt<br />

Susanne Lohmüller, Teamleitung International<br />

von der IHK Bodensee-Oberschwaben.<br />

Die Materialknappheit führe<br />

zu steigenden Preisen, längeren Lieferzeiten<br />

und zu einem gestiegenen<br />

Planungsaufwand. Die Beschaffungsprobleme<br />

seien inzwischen auch beim<br />

Einzelhandel angekommen. Lieferverzögerungen<br />

und steigende Preise im<br />

Weihnachtsgeschäft, beispielsweise bei<br />

Fahrrädern und Unterhaltungselektronik,<br />

sind zu erwarten.<br />

Grund dafür sind unter anderem Staus<br />

an den Häfen, die nach einer Verknappung<br />

der Frachtkapazitäten zu<br />

stark steigenden Frachtpreisen führen.<br />

Lohmüller: „Im Austausch mit Unternehmen<br />

in der Region erfahren wir,<br />

dass Containerpreise von 20.000 Euro<br />

statt 2.000 Euro von Hamburg nach<br />

Shanghai keine Seltenheit mehr sind.“<br />

Laut Einschätzungen der Fachexperten<br />

sei eine Entspannung vor dem Frühjahr<br />

2022 nicht zu erwarten. Auch die<br />

Luftfrachtpreise sind laut der IHK teilweise<br />

zwanzigfach gestiegen, weshalb<br />

inzwischen immer mehr LKWs Waren<br />

von und nach China transportieren.<br />

Schließlich befinden sich sieben der<br />

zehn größten Seehäfen in China.<br />

Rekord-Materialmangel<br />

In den Bereichen Industrie und Einzelhandel<br />

sieht die IHK Bodensee-Oberschwaben<br />

keine Entspannung. Die<br />

Rohstoffpreise seien im Baugewerbe<br />

das Risiko Nummer 1. Das Statistische<br />

Landesamt bestätigt, dass die bestehenden<br />

Lieferengpässe sich zunehmend<br />

negativ auf die Produktion und den<br />

Absatz der Industrie im Südwesten auswirken.<br />

Der Materialmangel in der Industrie erreichte<br />

in der ifo-Konjunkturumfrage<br />

vom September <strong>2021</strong> Rekordnennungen.<br />

77,4 Prozent des Verarbeitenden<br />

Gewerbes sind demnach von einer<br />

Knappheit von Vorprodukten betroffen,<br />

im Vergleich zu 63,8 Prozent im<br />

Juli. Fehlende Halbleiter und Chips beeinträchtigen<br />

vor allem die Herstellung<br />

von Kraftwagen und Kraftwagenteilen<br />

(96,6 Prozent). Stark von der Rohstoffknappheit<br />

betroffen sind auch die<br />

Herstellung von elektrischen Ausrüstungen,<br />

der Maschinenbau sowie die<br />

BAUGRUND GESUCHT<br />

§ ab § ab § 1.000 ab 1.000 1.000 m² m² m²<br />

§ auch § auch § auch Abbruchobjekte<br />

§ § Maklerangebote § erwünscht<br />

WIR WIR BIETEN WIR BIETEN BIETEN BESTES BESTES BESTES FÜR FÜR IHR FÜR IHR HAB IHR HAB HAB UND UND UND GUT. GUT. GUT.<br />

AUCH AUCH AUCH IM IM PREIS. IM PREIS. PREIS.<br />

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unserer unserer Website<br />

29


SERVICE<br />

Anzeige<br />

RATGEBER ENERGIE<br />

REGENERATIVE RESSOURCEN<br />

Mehr Selbstversorgung<br />

bei Energie<br />

Sonne, Wind, Biomasse oder Umweltwärme – es gibt viele Möglichkeiten,<br />

den Klimaschutz mit Hilfe regenerativer Ressourcen voranzubringen. Meist<br />

stehen diese direkt vor Ort zur Verfügung und haben damit nicht nur einen<br />

kurzen Weg bis zum Nutzer. Sie machen zudem auch unabhängig von<br />

den Preisentwicklungen der internationalen Energiemärkte. Als Partner<br />

vor Ort unterstützt die TWS Betriebe und Haushalte mit Lösungen.<br />

Robert Sommer,<br />

Bereichsleiter Markt<br />

der TWS. Bild: TWS<br />

Es ist die Solaranlage auf dem<br />

eigenen Dach oder das Blockheizkraftwerk<br />

im Keller, das<br />

für hocheffiziente Wärme bei<br />

gleichzeitiger Stromerzeugung sorgt.<br />

Solche Lösungen haben bereits viele<br />

Betriebe und Haushalte in die Tat umgesetzt.<br />

Sie sorgen für die schrittweise<br />

Reduzierung der CO2-Emissionen und<br />

damit für den Klimaschutz. Hier unterstützen<br />

die Technischen Werke Schussental<br />

(TWS) seit Jahren und haben<br />

viel Erfahrung in der regenerativen<br />

Stromerzeugung, sowie mit klimaschonenden<br />

Maßnahmen und Projekten in<br />

den Sektoren Gebäude und Verkehr<br />

gesammelt. In allen drei Bereichen unterstützt<br />

der regionale Energiedienstleister<br />

das erklärte Ziel der Bundesregierung:<br />

Deutschland soll spätestens<br />

im Jahr 2<strong>04</strong>5 klimaneutral sein, so ist<br />

es im Klimaschutzgesetz fixiert. Die<br />

neue Bundesregierung könnte den<br />

Zeitpunkt sogar noch vorverlegen.<br />

Möglichkeiten vor Ort machen<br />

unabhängig<br />

„Wer bei Energieeffizienz und Klimaschutz<br />

bereits losmarschiert ist, hat<br />

in den vergangenen Monaten schon<br />

auf der Kostenseite profitiert“, hält<br />

TWS-Experte Robert Sommer fest. Und<br />

da gilt es, eine ganze Reihe von Entwicklungen<br />

im Blick zu behalten, dazu<br />

gehören gesetzliche Regelungen und<br />

internationale Rahmenbedingungen.<br />

Da ist zum einen der CO2-Preis, für<br />

den es ein europäisches Modell gibt:<br />

Auf deutscher Ebene gilt dieser für den<br />

Gebäude- und Verkehrssektor. Dabei<br />

klettern die Preise für Emissionsrechte<br />

bis 2025 jährlich auf 55 Euro je Tonne<br />

CO2. Das europäische Modell dagegen<br />

verpflichtet große Industriebetriebe<br />

wie Kraftwerke und Fluggesellschaften<br />

CO2-Zertifikate an der Börse zu<br />

kaufen. Beide Modelle verteuern die<br />

Preise für fossile Energien – und sie<br />

sind ein klares politisches Signal für<br />

den Umstieg auf klimafreundlichere<br />

Alternativen und mehr Effizienz. Zusätzlich<br />

haben die massiven Preissteigerungen<br />

an den internationalen Beschaffungsmärkten<br />

für Erdöl, Kohle,<br />

Erdgas und Strom in den vergangenen<br />

Monaten Sorgen bereitet. So treibt unter<br />

anderem das weltweite Anspringen<br />

der Konjunktur nach der Corona-Pandemie<br />

die Nachfrage für Rohstoffe und<br />

Energie in die Höhe und damit auch<br />

die Preise. Zusätzlich trägt die Politik<br />

in Russland und Nahost mit zu diesen<br />

Entwicklungen bei. Wohl dem, der<br />

sich hier bereits ein Stück Unabhängigkeit<br />

erarbeitet hat und weniger fossile<br />

Energieträger benötigt. Lösungen<br />

vor Ort tragen dazu bei: Das kann der<br />

Anschluss an ein Nahwärmenetz, der<br />

Strom vom eigenen Dach oder das<br />

Blockheizkraftwerk sein, ein Speicher<br />

macht die vor Ort gewonnene Energie<br />

dann sogar noch flexibler.<br />

Beratung und Förderung<br />

Ob zu Hause oder im Betrieb: Die TWS bietet passgenaue Lösungen wie das twsEnergiedach mit Speicher sowie umfassende<br />

Lösungen für die Wärmeversorgung oder Ladeinfrastruktur an. Zusätzlich fördert das Unternehmen im Rahmen eines eigenen<br />

Energie- und Umweltprogramms eine ganze Reihe von Maßnahmen für Effizienz und erneuerbare Energien. Nähere Infos gibts<br />

unter www.tws.de.<br />

KONTAKT<br />

Technische Werke Schussental GmbH & Co. KG<br />

Schussenstraße 22, 88212 Ravensburg<br />

Tel. 0751 8<strong>04</strong>-4170, energie@tws.de, www.tws.de<br />

30


TROTZ MATERIAL-ENGPÄSSEN<br />

Ein Rekordjahr für<br />

die Pharmaindustrie<br />

Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie steht trotz einer Abkühlung der Geschäfte vor einem<br />

Rekordjahr. Mit der weltweit immensen Nachfrage nach Corona-Impfstoffen und stark steigenden Chemikalienpreisen<br />

rechnet sie <strong>2021</strong> mit einem Umsatzsprung um 15,5 Prozent auf 220 Milliarden Euro,<br />

wie der Branchenverband VCI in Frankfurt mitteilte.<br />

Mit der nochmals erhöhten<br />

Prognose soll der bisherige<br />

Bestwert aus dem Jahr 2018<br />

von 203 Milliarden Euro<br />

Umsatz übertroffen werden. Zugleich<br />

belasten teure Energie- und Materialengpässe<br />

zunehmend die Industriebranche<br />

mit gut 466.000 Beschäftigten hierzulande.<br />

Der Ausblick für den Winter fällt daher<br />

weniger zuversichtlicher aus.<br />

Wachstum im dritten Quartal abgekühlt<br />

Die Chemie- und Pharmabranche hatte<br />

sich nach dem Dämpfer im Corona-Krisenjahr<br />

2020 im ersten Halbjahr rasant<br />

erholt. Nun kühlte sich das Wachstum im<br />

dritten Quartal ab: Engpässe bei Material<br />

und Logistik sowie hohe Strom- und<br />

Gaspreise dämpften die Produktion, die<br />

Chemieanlagen seien nur noch im unteren<br />

Normalbereich ausgelastet gewesen,<br />

so der VCI.<br />

So hätten manche Chemieunternehmen<br />

Anlagen etwa für Ammoniak gedrosselt,<br />

weil sie höhere Energiepreise aktuell<br />

nicht an Kunden weitergeben könnten.<br />

Nur dank der starken Pharmabilanz<br />

wuchs die Produktion noch um 0,8 Prozent<br />

zum zweiten Quartal.<br />

Hohe Nachfrage nach<br />

Corona-Impfstoffen<br />

In der Chemie allein hingegen fiel die<br />

Produktion leicht, alle Bereiche bis auf<br />

Petrochemikalien verbuchten Rückgänge.<br />

Auf der anderen Seite gelang es<br />

der Branche teilweise, stark steigende<br />

Chemikalienpreisen an Kunden weiterzureichen.<br />

Zudem bestellten vor allem<br />

im Ausland die Industriekunden mehr<br />

Chemieprodukte, um Materialengpässen<br />

vorzubeugen und Lager aufzustocken.<br />

Diese Zusatznachfrage konnte die Chemiebranche<br />

nur teilweise bedienen.<br />

Als starke Stütze für die Branche erwies<br />

sich einmal mehr die Pharmaindustrie,<br />

die von der Nachfrage nach Corona-Impfstoffen<br />

beflügelt wird. Im dritten<br />

Quartal sprang damit der Umsatz der<br />

Chemie- und Pharmabranche im Vorjahresvergleich<br />

um gut 26 Prozent hoch<br />

auf 55,3 Milliarden Euro. Gemessen am<br />

zweiten Quartal bedeutete dies ein Plus<br />

von 6,3 Prozent.<br />

Christian Kullmann, Präsident des Verbands<br />

der Chemischen Industrie (VCI),<br />

warnte vor Gegenwind für die Branche<br />

in den kommenden Monaten. „Weder bei<br />

der Materialknappheit noch bei den hohen<br />

Energiekosten ist eine schnelle Besserung<br />

in Sicht“, sagte Kullmann. „Diese<br />

Faktoren belasten die Wirtschaft und<br />

führen dazu, dass das Chemiegeschäft<br />

im kommenden<br />

Winter weiter abkühlen<br />

wird.“ (SZ)<br />

31


DIENSTLEISTUNG<br />

RAUMFAHRT<br />

So viel aus<br />

unserer Region<br />

steckt im Weltall<br />

Business Today schnallt sich an und begibt sich –<br />

noch ganz theoretisch – mit dem Unternehmen Airbus<br />

aus Immenstaad sowie dem Deutschen Zentrum für<br />

Luft- und Raumfahrt (DLR) in den Weltraum. Was ist<br />

heute möglich? Was sind die Schwerpunkte? Wird es<br />

bald einen echten Weltraumtourismus geben? Lesen<br />

Sie es hier!<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

Der Wettersatellit MetopSG-B im Bau.<br />

„Es ist ein kleiner Schritt für den Menschen“,<br />

sagte Neil Armstrong bei der<br />

ersten bemannten Mondlandung 1969,<br />

„aber ein gewaltiger Sprung für die<br />

Menschheit.“<br />

Heute müsste der erste Teil des Zitats<br />

wohl heißen: „Es ist ein kleiner Schritt<br />

für den Milliardär.“ Erst kürzlich haben<br />

sich drei Milliardäre ein Wettrennen geliefert,<br />

wer denn nun als erstes einen<br />

privaten Flug ins All startet. Einer befand<br />

sich sogar drei Tage lang samt Weltraumtouristen<br />

in der Schwerelosigkeit.<br />

Da stellt sich doch die Frage: Wie lange<br />

dauert es, bis wir im All Urlaub<br />

machen können wie heute in Neuseeland?<br />

Andreas Schütz vom DLR würde<br />

vielmehr interessieren, was der Weltraumtourismus<br />

der Menschheit bringen<br />

könnte. Sinn mache die bemannte<br />

Raumfahrt vor allem dann, wenn Forscher<br />

wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

gewinnen, um das Leben auf der Erde<br />

zu erleichtern. Andererseits … „Das<br />

menschliche Wissen verdoppelt sich alle<br />

zehn Jahre. Vielleicht gibt es in Zukunft<br />

klimafreundliche Antriebstechnologien,<br />

die eine Raumfahrt und damit den<br />

Tourismus dort einfach machen“, sagt<br />

Schütz.<br />

Technologisch an der Spitze<br />

Schon heute gebe es Raketen, die die<br />

Umwelt kaum belasten. Die Weltraum-Forscher<br />

legen einen Schwerpunkt<br />

auf die Themen Umwelt und Klimawandel.<br />

So geht es etwa um die Erdbeobachtung<br />

per Satellit, der vor Naturkatastrophen<br />

warnen oder die Dicke von<br />

arktischem Eis messen kann und damit<br />

auch, wie viel es abnimmt. Die Sensoren<br />

von Satelliten sind zudem in der Lage<br />

sofort Brände zu erkennen, die sich in<br />

unbesiedelten Gebieten ausbreiten.<br />

Deutschland kann bislang zwar nicht<br />

mit einem bemannten Flug ins All punkten,<br />

dafür hat es laut Andreas Schütz<br />

wissenschaftlich einen hohen Spezialisierungsgrad<br />

erreicht. „Wir gehören zu<br />

denen, die im technologischen Bereich<br />

weltweit den Standard vorgeben“, sagt<br />

Schütz. Generell sei die Raumfahrt jedoch<br />

ein Feld, das nur gemeinsam erfolgreich<br />

behandelt werden kann. So<br />

wurde die Raumstation ISS seit Beginn<br />

ihres Aufbaus bereits von 16 Staaten<br />

und fünf Raumfahrtagenturen erfolgreich<br />

betrieben.<br />

32<br />

Der Wettersatellit MetopSG-B. Fotos: Airbus Defence and Space


Zahlen & Fakten<br />

• Laut Statista kreisten Ende April<br />

<strong>2021</strong> rund 4.100 Satelliten um die<br />

Erde<br />

• 2015 haben Reporterinnen der<br />

Nachrichtenagentur AP Satellitenbilder<br />

benutzt, um Sklavenschiffe<br />

im Indischen Ozean zu finden. Etwa<br />

2.000 versklavte Fischer wurden<br />

daraufhin befreit<br />

• Früher haben nur Staaten Raumfahrt<br />

betrieben. Heute starten auch<br />

Unternehmen Satelliten und verdienen<br />

Geld mit ihren Daten<br />

• Die ISS ist das teuerste von<br />

Menschen gebaute Objekt. Sie hat<br />

bisher rund 100 Milliarden Euro<br />

gekostet<br />

• Ein Raumanzug kostet alleine etwa<br />

8,5 Millionen Euro<br />

Der EarthCARE Satellit.<br />

Roboter aus Immenstaad auf der ISS<br />

Dort oben befindet sich auch CIMON-2.<br />

Der künstliche, KI-gesteuerte Assistent<br />

für Raumfahrer wurde bei Airbus in Immenstaad<br />

entwickelt. Derzeit arbeitet<br />

er mit dem deutschen ESA-Astronauten<br />

Matthias Maurer, um ihn bei einem wissenschaftlichen<br />

Experiment an Bord der<br />

ISS zu unterstützen. Vor allem für Routineaufgaben<br />

wie die Dokumentierung<br />

von Experimenten sei CIMON-2 geeignet.<br />

Auf der ISS befinden sich verschiedene<br />

Experimentiereinrichtungen, beispielsweise<br />

für die Materialforschung,<br />

die am Bodensee gebaut wurden.<br />

Seit 60 Jahren ist der Airbus-Standort in<br />

Immenstaad ein Zentrum für die Satelliten-Entwicklung.<br />

Satelliten und Sonden<br />

haben die unterschiedlichsten Aufgaben:<br />

Eine „Gruppe“ schaut genauer auf<br />

die Erde, beobachtet die Entwicklung<br />

des Meeresspiegels, nimmt die Vegetation<br />

unter die Lupe oder misst in der Atmosphäre.<br />

„Mit EarthCARE befindet sich<br />

gerade ein Satellit im Bau, der sich mit<br />

den Wolken und der Rückstrahlung von<br />

Sonnenlicht beschäftigt. Er wird weitere<br />

Aufschlüsse zum Thema Erderwärmung<br />

liefern“, erläutert Mathias Pikelj, Pressesprecher<br />

bei Airbus Defence and Space.<br />

Der EarthCARE Satellit im Bau.<br />

Das Unternehmen entwickle viel Satellitentechnik<br />

für die Umwelt und das Klima.<br />

So entsteht aktuell eine ganz neue<br />

Generation von Wettersatelliten. Die andere<br />

„Gruppe“ von Satelliten schaut und<br />

fliegt tief ins All. Mit BepiColombo ist<br />

zum Beispiel eine in Immenstaad konzipierte<br />

Raumsonde seit 2018 auf dem<br />

Weg zum Merkur – wird aber erst Ende<br />

2025 in ihre finale Umlaufbahn einschwenken.<br />

Hausaufgabe Weltraumschrott<br />

Die Satelliten werden für unterschiedliche<br />

Lebensdauern konzipiert. Heutzutage<br />

haben Unternehmen strenge Vorgaben<br />

zur Auswahl von Materialien. „Hat<br />

ein Erdbeobachtungssatellit ausgedient,<br />

wird er gezielt von seiner niedrigen Umlaufbahn<br />

in die Erdatmosphäre gesteuert,<br />

sodass er dort verglüht“, sagt Pikelj.<br />

Der sogenannte Weltraumschrott ist<br />

laut Andreas Schütz ein Thema, für das<br />

„noch Hausaufgaben gemacht werden“<br />

müssen. Der Schrott setzt sich aus Geräten<br />

aus den Anfängen der Raumfahrt<br />

und verunfallten Objekten zusammen.<br />

„Wir müssen weitere Möglichkeiten entwickeln,<br />

um diese Geräte aus dem All<br />

zu holen“, meint Schütz. In Zukunft werde<br />

außerdem weiter intensiv in Sachen<br />

Klima und Umwelt geforscht sowie die<br />

Technik von Robotern im All verbessert.<br />

33


MOBILITY<br />

BUSINESS<br />

ELEKTROMOBILITÄT<br />

E-Roller:<br />

Nervig, oder<br />

eine echte<br />

Alternative?<br />

Bei mehr als 2100 Unfällen mit Elektro-Scootern sind 2020 Tausende Menschen verletzt worden, fünf<br />

starben. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Rede ist außerdem von wild geparkten Rollern.<br />

Die Stadt Ulm zieht regelmäßig E-Roller aus dem Fluss Blau und die Friedrichshafener beschweren<br />

sich in den sozialen Medien über störend abgestellte Gefährte. Doch: Ist die Lage wirklich so<br />

schlimm wie es sich zunächst anhört, oder müssen die Probleme in Relation zum Ärger mit anderen<br />

Fortbewegungsmitteln gesetzt werden?<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

V<br />

on den Unfällen, in denen<br />

E-Scooter-Fahrer 2020 bundesweit<br />

verwickelt waren,<br />

zeichneten sich 72 Prozent<br />

davon auch hauptverantwortlich. Meist<br />

hatten sie die Kontrolle über das Gefährt<br />

verloren, heißt es laut Statistischem<br />

Bundesamt. Die Scooter-Fahrer – von<br />

denen viele unter 25 Jahren waren – hätten<br />

häufig die Fahrbahn oder Gehwege<br />

vorschriftswidrig benutzt oder seien zu<br />

schnell unterwegs gewesen.<br />

Von allen registrierten Unfällen mit<br />

Personenschaden, machen jene mit<br />

E-Scooter-Beteiligung nur 0,8 Prozent<br />

aus. Diese Statistik ist allerdings die<br />

erste, die es überhaupt gibt und sie ist<br />

durch die Corona-Pandemie verfälscht.<br />

2020 hatten viele Anbieter ihren Betrieb<br />

eingeschränkt oder ausgesetzt. Für den<br />

Straßenverkehr zugelassen sind die kleinen<br />

Roller in Deutschland seit Juni 2019.<br />

Man darf sie ab 14 Jahren auf dem Radweg<br />

nutzen.<br />

E-Roller decken Bedarf<br />

in Friedrichshafen<br />

Die Stadt Friedrichshafen hat vor etwa<br />

einem Monat eine Testphase beendet, in<br />

der sie E-Roller mit dem Anbieter Tier<br />

an Bürger verliehen hat. Noch sind die<br />

Ergebnisse nicht vollständig ausgewertet,<br />

weshalb sich bislang nicht sagen<br />

lässt ob die Roller das Mobilitätsangebot<br />

der Stadt auch in Zukunft bereichern<br />

werden. Von Mitte August bis Mitte Ok-<br />

34


tober wurden aber schon rund 300.000<br />

Fahrten verzeichnet. Eine Sprecherin<br />

der Stadt sagt: „Die hohe Anzahl an<br />

Fahrten zeigt uns, dass die E-Scooter die<br />

bisherigen Mobilitätsangebote ergänzen<br />

und einen ,Bedarf‘ decken. Auch gibt<br />

es inzwischen einige Bestandskunden.<br />

Um die Testphase besser bewerten zu<br />

können und Rückschlüsse zu ziehen,<br />

werden wir noch eine Nutzerbefragung<br />

durchführen.“<br />

Über die sozialen Netzwerke hatten sich<br />

einige Häfler über die vielen falsch geparkten<br />

E-Roller beschwert. Seit Beginn<br />

der Testphase, so die Stadt Friedrichshafen,<br />

seien sowohl die Falschparker als<br />

auch die Beschwerden der Bürger zurückgegangen.<br />

Die Sprecherin: „Wenn<br />

wir diesbezüglich Rückmeldungen aus<br />

der Bürgerschaft erhalten, setzen wir<br />

uns mit der Firma Tier in Verbindung,<br />

die die Roller sehr zügig abholt.“<br />

Ulm fischt Roller aus der Blau<br />

In den See wandern immerhin keine<br />

E-Scooter, denn im Bereich der Uferpromenade<br />

darf niemand damit fahren.<br />

Ganz andere Erfahrungen hat die Stadt<br />

Ulm gemacht. „Aus der Blau“, so eine<br />

Sprecherin der Stadt, „werden regelmäßig<br />

Roller herausgefischt.“ Man habe<br />

das Problem aber eindämmen können,<br />

indem die Stadt die Parkverbotszonen<br />

entlang der Gewässer vergrößert hat.<br />

Zukünftig möchte sie die Anbieter hier<br />

noch mehr in die Pflicht nehmen. Das<br />

sei durch GPS-Analyse und Verlustmeldungen<br />

möglich.<br />

Das Angebot besser steuern<br />

Die Nutzerzahlen zeigten, dass die Gefährte<br />

angenommen werden. Allerdings<br />

verstärkt im Freizeitverkehr. „Die Anbieter<br />

sollten daran arbeiten, auch eine Alternative<br />

im Berufsverkehr zu werden“,<br />

so die Stadtsprecherin. Die bisherigen<br />

Regelungen basierten auf einer freiwilligen<br />

Vereinbarung zwischen Stadt<br />

und Anbieter. Künftig wolle Ulm aber<br />

Sondernutzungsrechte vergeben, um<br />

sowohl Anbieter als auch das Angebot<br />

besser steuern zu können. Unfälle mit<br />

E-Scootern gebe es in Ulm höchstens<br />

zehn im Jahr. Die positiven Seiten überwiegen<br />

mit den Rollern als ein flexibler<br />

Sharing-Dienst rund um die Uhr. Zudem<br />

seien sie eine umweltfreundliche Ergänzung<br />

zum öffentlichen Personennahverkehr<br />

und eine Alternative zum Auto.<br />

Währenddessen hätte die Deutsche Polizeigewerkschaft<br />

gern eine Prüfbescheinigung<br />

als Voraussetzung für E-Roller-Nutzer<br />

sowie eine Helmpflicht. Dem<br />

gegenüber positionieren sich die Unternehmen,<br />

die E-Scooter zum Ausleihen<br />

anbieten. Einige haben sich auf der<br />

Plattform „Shared Mobility“ zusammengeschlossen<br />

und sind sich sicher, dass<br />

die Nutzung von E-Scootern durch eine<br />

Helmpflicht stark zurückgehen würde.<br />

Sie sprechen sich vielmehr für Tempo<br />

30 für Autos in den Innenstädten aus.<br />

Die neue Mobilität schafft neue<br />

Möglichkeiten. Nutzen Sie sie!<br />

Mitarbeiter-Leasing<br />

Sparen auch Sie als Arbeitgeber oder -nehmer<br />

durch Gehaltsumwandlung beim Bike-Leasing.<br />

Dank Mehrwertsteuerabzug und reduzierten<br />

Lohnnebenkosten ist diese Art der Mobilität für<br />

Arbeitsweg und Freizeit wirklich sehr attraktiv.<br />

Ein Rundumschutz sichert die NutzerInnen<br />

gegen jeglichen Schaden sowie Diebstahl ab.<br />

E-Cargobike-Förderung<br />

der Landesregierung<br />

Seit 2017 gibt es ein Förderprogramm für<br />

E-Transport- und Lastenräder für Unternehmen<br />

in Baden Württemberg und auf Bundesebene.<br />

Unterstützt werden E-Lastenräder für Unternehmen,<br />

Körperschaften und gemeinnützige<br />

Organisationen. Holen Sie sich die Förderung!<br />

Wann steigen SIE ein in die nachhaltige,<br />

gesundheitsfördernde und<br />

umweltschonende Mobilität?<br />

Wir beraten Sie gerne.<br />

Bei Ihnen vor Ort, oder in einer<br />

unserer Filialen:<br />

Filiale Ravensburg | Wangener Straße 17 | 88212 Ravensburg<br />

0751 - 362 994 0<br />

Filiale Biberach | Kolpingstraße 12 | 88400 Biberach<br />

07351 - 21474<br />

35


MOBILITY BUSINESS<br />

WALLBOX<br />

Tipps zur Auswahl<br />

und Montage einer<br />

Ladestation<br />

Über 194.000 reine Elektrofahrzeuge wurden laut Statista 2020<br />

erstmals in Deutschland zugelassen, das sind dreimal so viele E-Autos<br />

wie im Jahr zuvor. Allerdings muss auch die Ladeinfrastruktur<br />

kontinuierlich mitwachsen.<br />

Besonders bequem ist es, das<br />

E-Auto über Nacht in der heimischen<br />

Garage oder unter<br />

dem Carport mit Energie zu<br />

versorgen. Mit einer üblichen Steckdose<br />

ist es dabei nicht getan. Zum einen<br />

ist hier das Ladetempo zu gering, zum<br />

anderen ist die Technik nicht auf die<br />

hohen Belastungen ausgelegt, es kann<br />

zu Überhitzungen, Ausfällen und einem<br />

Auslösen der Sicherungen kommen.<br />

Eine eigens für das Laden ausgelegte Ladestation,<br />

eine sogenannte Wallbox, ist<br />

auf Dauer die sichere Lösung.<br />

Bevor man eine Ladestation kauft,<br />

müssen einige grundsätzliche Fragen<br />

geklärt sein. Reicht die vorhandene<br />

Haustechnik aus oder müssen<br />

neue Stromleitungen oder Sicherungen<br />

für die Wallbox angelegt werden?<br />

Welches ist der beste Standort<br />

fürs Laden? Mit wieviel kW lädt mein<br />

Auto und mit wieviel kW sollte die<br />

Ladestation laden? Diese und weitere<br />

Fragen kann ein Elektroinstallateur<br />

bei einem Vorab-Check beantworten.<br />

Zuschüsse für smarte<br />

Ladestation nutzen<br />

Wichtig ist auch zu klären, ob die Ladestation<br />

sicher vor Diebstahl und<br />

Vandalismus angebracht werden kann<br />

- und ob sie vor direkter Sonneneinstrahlung<br />

geschützt ist. Lohnenswert ist<br />

eine intelligente Technik unter anderem,<br />

wenn man den Stromverbrauch exakt<br />

abrechnen will, beispielsweise für einen<br />

Dienstwagen, oder wenn mehrere<br />

Nachbarn die Ladestation verwenden.<br />

Darüber hinaus ist die höherwertige<br />

Wallbox empfehlenswert, wenn eine<br />

Photovoltaikanlage vorhanden oder<br />

geplant ist oder die Ladestation in ein<br />

Home-Energy-Managementsystem integriert<br />

werden soll. Auch die Bedienung<br />

per App ist mit der intelligenten Technik<br />

möglich. Unter www.webasto-charging.<br />

com werden die Möglichkeiten im Detail<br />

erläutert, zudem gibt es hier eine<br />

nützliche Schritt-für-Schritt-Anleitung,<br />

um auf einfache Weise von staatlichen<br />

Fördermitteln zu profitieren. (djd)<br />

36


Anzeige<br />

INTERVIEW<br />

E-Mobilität: Es gibt zu viele Vorurteile<br />

Das Thema Elektromobilität hat sich zwar etabliert, doch noch immer sind einige Menschen nicht ausreichend<br />

informiert und tragen Ängste oder Vorurteile mit sich herum. Diese versucht ihnen Michael<br />

Holzberger, Leiter Verkauf des Porsche Zentrum Ulm/Neu Ulm, in unserem Interview zu nehmen.<br />

Herr Holzberger, welches sind denn<br />

die Vorurteile, die einige Menschen<br />

dem Thema E-Mobilität entgegenbringen?<br />

Holzberger: Die Reichweite. Gefühlt<br />

fahren alle Interessenten an fünf Tagen<br />

in der Woche an den Gardasee. Die tatsächliche<br />

Nutzung des Alltags wird dabei<br />

ausgeblendet. Die Deutschen fahren<br />

im Schnitt 65 km pro Tag. Der Vorteil<br />

liegt eher da, dass man jeden Morgen<br />

in ein vollgeladenes Fahrzeug einsteigt,<br />

da das Auto locker über Nacht an einer<br />

Wallbox zu Hause oder oft auch beim<br />

Arbeitgeber aufgeladen werden kann.<br />

Dort finden laut Statistiken übrigens<br />

zwischen 80 und 90 Prozent der Ladevorgänge<br />

statt.<br />

Angenommen ich will jetzt von Ulm<br />

nach Berlin fahren …<br />

… dann übernimmt unser Range Manager<br />

im Navigationssystem die Routenplanung<br />

inkl. aller dafür nötigen<br />

Ladestopps. Diese sind bereits in der<br />

Ankunftszeit berücksichtigt. Speziell<br />

entlang der Fernverkehrsrouten ist die<br />

Ladeinfrastruktur für sehr schnelles Laden<br />

ausgelegt. Unter optimalen Bedingungen<br />

können so in ca. 22,5 Min. fast<br />

80 Prozent Akku nachgeladen werden.<br />

Der Wagen sieht nicht nur schnittig aus – das E-Fahrzeug sorgt auch für den gewissen Fahrspaß.<br />

Foto: philippe.pieper.photography<br />

Wie sieht die Sache mit einem<br />

Hybrid aus?<br />

Der Verbrennungsmotor ist das Hauptaggregat<br />

und wird um eine E-Maschine<br />

ergänzt. Die E-Maschine arbeitet hier je<br />

nach Ladezustand entweder unterstützend<br />

und sorgt so für mehr Fahrspaß<br />

oder treibt das Fahrzeug rein elektrisch<br />

an. Speziell im Kurzstreckenbetrieb<br />

hat der Hybrid so ein großes Einsparpotential.<br />

Im Gegenzug ermöglicht der<br />

klassischer Verbrennungsmotor Langstreckentauglichkeit.<br />

Über verschiedene<br />

Fahrmodi kann ich bestimmen wie ich<br />

unterwegs sein möchte. Im Auto-Modus<br />

übernimmt die Elektronik das von selbst<br />

und das Zusammenspiel der unterschiedlichen<br />

Antriebe funktioniert nahezu<br />

unbemerkt.<br />

Was sind die Vorteile<br />

von E-Mobilität?<br />

Speziell im städtischen Bereich sehe<br />

ich das lokal emissionsfreie Fahren als<br />

Vorteil. Für den Verbraucher sind es die<br />

niedrigen Unterhaltskosten. Ein klassischer<br />

Ölwechsel entfällt und da ca. 80<br />

Prozent aller Bremsvorgänge über Rekuperation<br />

stattfinden, wird die mechanische<br />

Bremse nahezu nicht verschlissen.<br />

Daher werden die Bremsbeläge vermutlich<br />

erst nach sechs Jahren ersetzt,<br />

aber nicht weil diese verschlissen sind,<br />

sondern weil dann ein altersbedingter<br />

Tausch empfohlen wird. Zusätzlich liegen<br />

die Energiekosten je gefahrenem<br />

Kilometer deutlich unter denen der klassisch<br />

angetriebenen.<br />

Experten behaupten, dass die Herstellung<br />

und Entsorgung der Batterien<br />

eines E-Fahrzeugs eher umweltschädlich<br />

sind …<br />

Unser Akku ist modular aufgebaut und<br />

kann bei Bedarf entsprechend instand-<br />

gesetzt werden und ist somit ressourcenschonend.<br />

Zusätzlich gibt es inzwischen<br />

auch eine Zweitverwendung für<br />

Fahrzeug-Akkus. Diese werden dann<br />

zum Beispiel in Solarspeichern für Eigenheime,<br />

etc. genutzt. Auch werden<br />

inzwischen die Akkus von innovativen<br />

Unternehmen recycelt und somit wieder<br />

in einen Zweitkreislauf eingeführt.<br />

Ist E-Mobilität also die Zukunft?<br />

Es wird in Zukunft mit Sicherheit mehrere<br />

alternative Antriebe geben und die<br />

E-Mobilität wird ihren festen Platz einnehmen<br />

und für viele eine interessante<br />

Option werden. Die darüber hinaus<br />

auch eine Menge Fahrspaß garantiert.<br />

Wir verkaufen heute schon einen hohen<br />

Anteil unserer Porsche als Hybride oder<br />

vollelektrisch und das Angebot wird stetig<br />

ausgebaut. (reb)<br />

KONTAKT<br />

Porsche Zentrum Ulm/Neu-Ulm<br />

Sportwagen GmbH Donautal<br />

Steinbeisstraße 26<br />

89079 Ulm<br />

Tel.: +49 731 94-694 0<br />

Internet: www.porsche-ulm.de<br />

37


IM PORTRAIT | RAVENSBURG<br />

RAVENSBURG: DOPPELINTERVIEW<br />

„Wir wollen<br />

keinen blinden<br />

Flächenfraß“<br />

Ravensburg ist die größte Stadt des Landkreises und<br />

stärkster Anziehungspunkt für die Region. Nicht nur ist<br />

die Stadt ein starker Wirtschaftsstandort mit vielen Arbeitsplätzen<br />

– auch für Touristen ist sie attraktiv. Business<br />

Today hat ein exklusives Doppelinterview mit Oberbürgermeister<br />

Dr. Daniel Rapp und Wirtschaftsförderer Andreas<br />

Senghas zu allen Neuigkeiten geführt.<br />

Oberbürgermeister<br />

Daniel Rapp<br />

Wirtschaftsförderer<br />

Andreas Senghas<br />

Wie beurteilen Sie die Gesamtentwicklung<br />

des<br />

Wirtschaftsstandortes<br />

Ravensburg aktuell und<br />

im Hinblick auf die Corona-Situation?<br />

Daniel Rapp: Der Wirtschaftsstandort<br />

Ravensburg ist bisher im Großen und<br />

Ganzen gut durch die Corona-Krise gekommen.<br />

Das bestätigen uns zahlreiche<br />

Gespräche mit Unternehmen aus allen<br />

Sparten. Viele Betriebe sind auf Expansionskurs.<br />

Die positive wirtschaftliche<br />

Entwicklung zeigt sich auch im aktuellen<br />

Gewerbesteueraufkommen, das uns<br />

in seiner Höhe allesamt mehr als positiv<br />

überrascht hat.<br />

Was sind die Herausforderungen für<br />

unsere Innenstädte?<br />

Daniel Rapp: Die Aufgabe, die Innenstädte<br />

vital und lebendig zu halten, ist<br />

durch die Corona-Krise noch herausfordernder<br />

geworden und wird zu einer<br />

echten Daueraufgabe. Der Online-Handel<br />

macht der Innenstadt zu schaffen.<br />

Hier sind Politik, Wirtschaftsverbände,<br />

Immobilienwirtschaft und die Gebäudeeigentümer<br />

gefordert, nach Lösungen<br />

zu suchen.<br />

Bereits zu Jahresbeginn hat der Gemeinderat<br />

mit dem „12-Punkte-Programm“<br />

wichtige Maßnahmen zur Stärkung<br />

der Innenstadtakteure beschlossen. Es<br />

hat bereits viel Gutes bewirkt. Ich bin<br />

froh, dass wir seit jeher eine Innenstadt<br />

mit einer vielseitigen Nutzungsdurchmischung<br />

haben. Vitale Innenstädte<br />

werden sich in Zukunft genau hiervon<br />

vom Konsum im weltweiten Netz abheben<br />

müssen. Und was als großes Plus<br />

noch hinzukommt: Die Ravensburger<br />

Innenstadt ist auch Wohnort von über<br />

3.000 Ravensburger Bürger, die ebenso<br />

für eine belebte Innenstadt stehen.<br />

Die Corona-Pandemie hat vor allem<br />

den Einzelhandel und die Gastronomie<br />

schwer getroffen. Wie versucht<br />

die Stadt hier zu helfen?<br />

Andreas Senghas: OB Dr. Rapp hat bereits<br />

auf das „12-Punkte-Programm“ der<br />

Stadt unter Einbindung des Wirtschaftsforums<br />

Pro Ravensburg verwiesen. Dies<br />

war sicherlich ein sehr wichtiger Impuls<br />

für die Innenstadt. Darüber hinaus<br />

gab es in den Lockdown-Phasen auch<br />

eine große Solidarität von Bürgern und<br />

Unternehmen, indem das Volumen an<br />

Einkaufsgutscheinen in 2020 von rund<br />

1,2 auf 2,5 Mio. Euro quasi verdoppelt<br />

wurde. In der Tat haben wir – wie alle<br />

anderen Städte auch – mit einem gewissen<br />

Leerstand umzugehen. Nachdem<br />

in 2020 und Anfang des Jahres die<br />

Nachfragen nach neuen Einzelhandelsstandorten<br />

doch eher, sagen wir mal,<br />

zurückhaltend war, nehmen diese nun<br />

seit einem halben Jahr wieder kontinu-<br />

38


IM<br />

PORTRAIT<br />

ierlich zu. Jedoch ist ein Ansiedlungsprozess<br />

eines Unternehmens teilweise<br />

ein Prozess, der auch über mehrere<br />

Jahre andauern kann.<br />

In der Innenstadt herrscht derzeit<br />

gerade unter den kleinen Läden reger<br />

Wechsel. Welche Geschäfte verschwinden<br />

und welche öffnen neu?<br />

Andreas Senghas: Ich bin sehr froh,<br />

dass zuletzt für viele Immobilien tolle<br />

neue Nutzungen gefunden werden<br />

konnten. Ich spreche hier beispielsweise<br />

das „clausgemacht“ an, das ab<br />

Frühjahr 2022 im ehem. Reisebüro am<br />

Gespinstmarkt zu finden ist. Dann hat<br />

sich „Blue Tomato“ in der Goldgasse<br />

angesiedelt. Für den Marienplatz 51<br />

konnte ein echter Frequenzbringer in<br />

Kooperation mit dem Immobilienbüro<br />

Sterk angesiedelt werden.<br />

Gewerbeflächen sind allerorts in der<br />

Region knapp. Wo können Sie in Zukunft<br />

noch Flächen zur Verfügung<br />

stellen?<br />

Daniel Rapp: In der Tat sind wir so gut<br />

wie ausverkauft. Wir Städte müssen jedoch<br />

generell in der Lage sein, bei erforderlichen<br />

Unternehmensentwicklungen<br />

den entsprechenden Raum anbieten<br />

zu können, um eine Standortabwanderung<br />

der Unternehmen zu verhindern.<br />

Deshalb war es wichtig, dass der Regionalplan<br />

durch den Regionalverband<br />

beschlossen wurde; nun hoffe ich auf<br />

eine baldige Entscheidung hierzu von<br />

der Landesregierung. Wir haben in den<br />

vergangenen Jahren Nachverdichtungspotentiale<br />

durch die Anpassung der<br />

Bebauungspläne geschaffen. Hierdurch<br />

konnten wir eine Vielzahl von Ravensburger<br />

Unternehmen eine Entwicklung<br />

durch Nachverdichtungsprozesse auf<br />

dem eigenen Grundstück ermöglichen.<br />

Dennoch stößt auch das Thema Nachverdichtung<br />

an Grenzen, sodass wir für<br />

die Zukunft die Erweiterung unserer<br />

Gewerbegebiete benötigen. Darüber<br />

hinaus sind wir auch im Hinblick auf<br />

eine interkommunale Zusammenarbeit<br />

bei der Gewerbeflächenentwicklung in<br />

Gesprächen mit anderen Kommunen.<br />

Eines ist mir jedoch grundlegend wichtig:<br />

Bei Neuentwicklungen von Gewerbegebieten<br />

müssen wir neue Lösungen<br />

für den erforderlichen Parkraum in Geschossen,<br />

sprich mit zentralen Parkhäusern,<br />

und den Ausbau der Mobilitätskonzepte<br />

finden.<br />

Wie viele flächensuchende Unternehmen<br />

stehen bei Ihnen auf der Warteliste?<br />

Andreas Senghas: Die Nachfrage nach<br />

Gewerbeflächen ist konstant und da –<br />

auch zu Corona-Zeiten. Da wir aktuell<br />

keine Gewerbeflächen als Stadt anbieten<br />

können, versuche ich anfragende<br />

39


IM PORTRAIT | RAVENSBURG<br />

Interessenten an die Projektverantwortlichen<br />

bzw. Immobilienmaklern von<br />

privaten Gewerbeobjekten zu vermitteln.<br />

Sofern kein Standort auf Ravensburger<br />

Gemarkung gefunden werden<br />

kann, stelle ich vermehrt den Kontakt<br />

zu den Kollegen aus anderen Kommunen<br />

her, damit die Unternehmen in der<br />

Region gehalten werden können.<br />

Noch ist die Anzahl von Übernachtungsgästen<br />

in Ravensburg nicht riesig,<br />

dafür gibt es mit drei Hotels nun<br />

viele Betten mehr …<br />

Andreas Senghas: Die Hotellerie- und<br />

Gastronomiebranche war bzw. ist sicherlich<br />

eine der am stärksten von<br />

den Corona-Pandemiemaßnahmen betroffenen<br />

Branche. Neben der Schließung<br />

der Betriebe für rund sieben<br />

Monate kommen auch Veränderungen<br />

der Nachfragesituation bspw. im Geschäftsreisesektor<br />

oder einem reduzierten<br />

Übernachtungsaufkommen aus<br />

dem Messesegment in der Region auf<br />

die Unternehmen zu. Mit dem GIN<br />

und B&B, die in diesem Jahr öffneten,<br />

und dem Kaiserhof, dessen Eröffnung<br />

zum Jahresende geplant ist, kamen und<br />

kommen neue Anbieter für Übernachtungsgäste<br />

an den Markt. Der (Bodensee)-Sommertourismus<br />

hat sich positiv<br />

auf die gesamte Region ausgewirkt.<br />

Dennoch müssen Belegungen aus der<br />

Lockdown-Zeit aufgeholt werden.<br />

Das Gewerbegebiet Erlen in Ravensburg ist in kürzester Zeit stark gewachsen. Foto: Felix Kästle<br />

Nach wie vor ist die Nachfrage nach<br />

Bauland für Häuser größer als das Angebot.<br />

Gibt es noch eine Möglichkeit,<br />

neues Bauland auszuweisen?<br />

Daniel Rapp: Ich sehe großes Entwicklungspotential<br />

beispielsweise im Süden<br />

von Ravensburg. Aber natürlich auch<br />

an anderer Stelle ist dies denkbar. Bei<br />

alledem gilt: Wir wollen eine verkraftbare<br />

und gesteuerte Entwicklung und<br />

keinen blinden Flächenfraß. Unsere<br />

wertvollen Flächen wollen wir zum einen<br />

möglichst effizient für das Wohnen<br />

nutzen, und zum anderen wollen wir<br />

klimaneutrale Neubaugebiete.<br />

Die Stadt hat sehr hohe Gewerbesteuer-Einnahmen<br />

– wo wird das Geld investiert?<br />

Daniel Rapp: Wir wollen das Geld in<br />

die wichtigen Zukunftsbereiche investieren:<br />

Bildung, Klimaschutz, Digitalisierung,<br />

Stadtentwicklung. Wir möchten,<br />

dass Ravensburg lebenswert bleibt.<br />

Dazu gehört, dass wir innovativ sind,<br />

über den Tellerrand hinausschauen und<br />

die großen Veränderungen aktiv mitgestalten,<br />

ohne, dass die Menschen das<br />

Gefühl haben, ihre Heimat nicht mehr<br />

wiederzuerkennen. Vor Veränderungen<br />

dürfen wir keine Angst haben, sondern<br />

müssen Sie als Chance begreifen.<br />

40


Bildung<br />

Das tagesaktuelle Bildungsprogramm<br />

der IHK ist abrufbar unter<br />

www.weingarten.ihk.de oder<br />

www.train-ihk.de.<br />

IHK BODENSEE-OBERSCHWABEN<br />

Chance<br />

Weiter-<br />

Bildung<br />

Die aktuellen Herausforderungen<br />

der Unternehmen sind<br />

vielfältig – und der spezifische<br />

Fachkräftemangel entwickelt<br />

sich wieder zum zweit höchsten<br />

Risiko der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung.<br />

Um Zukunftsprojekte angehen<br />

und wirtschaftlichen<br />

Aufschwung entwickeln zu<br />

können, ist die Entwicklung<br />

der eigenen Belegschaft wichtig. EU,<br />

Bund und Land bieten Förderprogramme<br />

an, die – sowohl personenwie<br />

unternehmensbezogen – eine<br />

finanzielle Entlastung ermöglichen.<br />

Stichworte sind unter anderem Weiterbildungsstipendium,<br />

Aufstiegs-BAföG,<br />

Qualifizierungschancen- sowie Beschäftigungssicherungsgesetz<br />

(Qualifizierung<br />

in der Kurzarbeit) und das<br />

neue REACT-EU-Sonderprogramm Betriebliche<br />

Weiterbildung. (red)<br />

EUROPEAN ENERGY AWARD IN GOLD<br />

Landkreis Ravensburg<br />

schützt das Klima<br />

Der Landkreis Ravensburg ist der zweitgrößte Landkreis in Baden-Württemberg.<br />

39 Städte und Gemeinden beherbergen traditionsbewusstes<br />

oberschwäbisches Unternehmertum in Form von<br />

klassischen Handwerksbetrieben und international agierenden<br />

Unternehmen. Erst vor kurzem hat der Landkreis erneut den European<br />

Energy Award in Gold erhalten.<br />

Der Award wird für herausragendes<br />

Engagement in<br />

Energie- und Klimaschutz<br />

vergeben. Kreisentwicklungsdezernentin<br />

Iris Steger und Klimaschutzmanagerin<br />

Kerstin Dold haben<br />

die Auszeichnung für besonders aktive<br />

Kommunen für mehr Klimaschutz, Energieeffizienz<br />

und erneuerbare Energien<br />

in Ravensburg entgegengenommen.<br />

Fünf weitere Landkreise in Baden-Württemberg<br />

durften sich ebenfalls über<br />

die Auszeichnung freuen, darunter die<br />

Nachbarlandkreise Biberach, Bodenseekreis<br />

und Sigmaringen.<br />

Nachhaltige Energiepolitik<br />

In ihrer digitalen Grußbotschaft unterstrich<br />

EU-Kommissionspräsidentin Ursula<br />

von der Leyen die Bedeutung dieser<br />

Auszeichnung. „Die erneute Auszeichnung<br />

in Gold zeigt einmal mehr, wel-<br />

chen Stellenwert der Umweltschutz im<br />

Landkreis Ravensburg hat“, so Landrat<br />

Harald Sievers. Maßgeblich zum Erfolg<br />

beigetragen haben laut Sievers die verbindliche<br />

Umsetzung einer nachhaltigen<br />

Energiepolitik und „weit überdurchschnittliche“<br />

Aktivitäten und Maßnahmen<br />

im Bereich des Klimaschutzes.<br />

So will die Kreisverwaltung die Nutzung<br />

erneuerbarer Energien vorantreiben und<br />

damit ihrer Vorbildrolle gerecht werden.<br />

Mit der „Agenda Erneuerbare Energien“<br />

wurde dafür im Kreistag die Grundlage<br />

geschaffen. Ziel ist es, den aktiven<br />

Ausbau der erneuerbaren Energien weiter<br />

in den Fokus der Öffentlichkeit zu<br />

rücken und den Anteil an regenerativ<br />

erzeugter Energie und die Energieeffizienz<br />

im Landkreis deutlich zu steigern,<br />

lokal vorhandene Potenziale zu nutzen<br />

sowie den Energieverbrauch zu senken.<br />

(red)<br />

41


Anzeige<br />

So modern, wie wir nachhaltig<br />

sind und so regional,<br />

wie wir international sind.<br />

Vetter ist einer der weltweit<br />

führenden Pharmadienstleister<br />

für die keimfreie Abfüllung<br />

und Verpackung von Spritzen<br />

und anderen Injektionssystemen.<br />

Ein global operierendes<br />

Unternehmen, das die Arzneimittelherstellung<br />

von der frühen<br />

Entwicklung neuer Präparate<br />

bis hin zur weltweiten<br />

Marktversorgung unterstützt.<br />

Was für uns dabei im Fokus steht?<br />

Wir verhelfen Menschen zu mehr Lebensqualität,<br />

beispielsweise durch die<br />

Herstellung von Medikamenten gegen<br />

Krankheiten wie Multiple Sklerose,<br />

schwere rheumatische Arthritis und<br />

Krebs.<br />

Unsere internationale Spitzenposition<br />

verdanken wir dabei auch unserer Regionalität.<br />

Vor Ort sowie an unseren<br />

Standorten im Ausland, ist unsere außergewöhnliche<br />

Qualität absolut unerlässlich<br />

für unsere Arbeit. Wir wurden<br />

bereits 1950 in Ravensburg gegründet<br />

und sind noch immer in Familienbesitz.<br />

Für unsere Kunden und unser Team<br />

geben wir alles. Denn unsere Auftraggeber<br />

sehen in uns einen verlässlichen<br />

Partner, der immer wieder neue<br />

Trends und Standards setzt. Dafür bedienen<br />

wir uns unter anderem hochmoderner<br />

Anlagen und neuester Technik.<br />

Den wichtigsten Unterschied jedoch<br />

machen unsere über 5.500 Mitarbeitenden,<br />

die nachhaltig die Zukunft unseres<br />

Unternehmens gestalten. Als Arbeitgeber<br />

stehen wir für die individuelle<br />

Förderung jedes Einzelnen und für ein<br />

vielfältiges Angebot um eine positive<br />

Work-Life-Balance zu gestalten.<br />

Starke Wurzeln, starke Zukunft. Vor<br />

mehr als 70 Jahren wurde Vetter in Ravensburg<br />

als Apotheke gegründet. Und<br />

wie entwickelt sich aus einer Apotheke<br />

ein führender Dienstleister für die<br />

aseptische Abfüllung und Endverpackung<br />

von Medikamenten? Mit Innovationsgeist<br />

und unternehmerischer Verantwortung.<br />

Indem wir langfristig und<br />

42


Anzeige<br />

nachhaltig denken. Und wir haben vor,<br />

noch weiter zu wachsen.<br />

Apropos Wachstum. Mittlerweile gehören<br />

wir zu den größten Arbeitgebern<br />

in der Region und sind der größte Arbeitgeber<br />

der Stadt Ravensburg. Wir besitzen<br />

zahlreiche Standorte in und um<br />

Ravensburg sowie Entwicklungsstandorte<br />

in Österreich und den USA, außerdem<br />

Vertriebsbüros in Singapur, Japan,<br />

Südkorea und China. Solch ein kontinuierliches<br />

Wachstum bringt vielfältige<br />

Karrieremöglichkeiten und zahlreiche<br />

Jobangebote mit sich – in unseren Laboren<br />

und der pharmazeutischen Produktion,<br />

im Bereich Technik oder auch<br />

in unserer Qualitätskontrolle. Was Vetter<br />

besonders attraktiv macht: Quereinsteigerinnen<br />

und Quereinsteiger sind<br />

bei uns herzlich willkommen.<br />

Neue Probleme erfordern neue Lösungen.<br />

Eine beschleunigte Digitalisierung<br />

in der Pharmaindustrie, neue<br />

Technologien, Hightech-Anlagen und<br />

eine nachhaltig moderne Innovationskultur<br />

ist für unsere besondere Marktstellung<br />

unerlässlich.<br />

Dabei setzen wir aber nicht nur auf<br />

Maschinen oder Technologien. Am<br />

wichtigsten ist uns die persönliche und<br />

fachliche Weiterentwicklung unserer<br />

Mitarbeitenden. Von einer strukturierten<br />

Einarbeitung bis hin zur zielgerichteten<br />

Entwicklungsplanung<br />

bringen wir uns<br />

gegenseitig voran.<br />

Zahlreiche Benefits.<br />

Das stetige Engagement<br />

unserer Mitarbeitenden<br />

schätzen wir sehr. Deshalb<br />

sind attraktive Arbeitgeberleistungen<br />

für<br />

uns eine Selbstverständlichkeit.<br />

Dazu gehören<br />

unter anderem finanzielle<br />

Vorteile, wie Schichtzulagen<br />

oder eine betriebliche Altersvorsorge,<br />

außerdem Gesundheits- und<br />

Fitnessangebote sowie mindestens 30<br />

Tage Urlaub, Zugang zu Ferienhäusern<br />

und vieles mehr. Darüber hinaus stehen<br />

wir zu unseren Mitarbeitenden –<br />

sei es bei der Vereinbarkeit von Familie<br />

und Beruf, Weiterbildungen oder auch<br />

der Suche nach einer Wohnung.<br />

Denn wir möchten, dass unsere Mitarbeitenden<br />

sich auf Dauer wohlfühlen.<br />

Vetter - für mehr Lebensqualität!<br />

KONTAKT<br />

Vetter Pharma-Fertigung<br />

GmbH & Co. KG<br />

Schützenstraße 87<br />

88212 Ravensburg<br />

www.vetter-pharma.com<br />

43


IM PORTRAIT | RAVENSBURG<br />

Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Bei der Sonnen-Energiewende<br />

geht es voran<br />

Der Landkreis Ravensburg hat sich mit dem Handlungsfeld „Agenda Erneuerbare Energien“ der<br />

Kreisstrategie zum Ziel gemacht, den Anteil an regenerativ erzeugter Energie und die Energieeffizienz<br />

im Landkreis deutlich zu steigern sowie den Energieverbrauch zu senken.<br />

SOLAR<br />

LANDKREIS<br />

1.700 SONNENSTUNDEN<br />

MACHEN WIR WAS DRAUS!<br />

Grundlegendes Ziel der „Agenda<br />

Erneuerbare Energien“ ist<br />

die Steigerung des Anteils erneuerbarer<br />

Energien an der<br />

Stromerzeugung und Wärmebereitstellung<br />

im Landkreis Ravensburg. Bei eigenen<br />

Sanierungen und Neubauprojekten<br />

kreiseigener Immobilien, nutzt der<br />

Landkreis konsequent seine Möglichkeiten,<br />

den Energieverbrauch zu senken<br />

und erneuerbare Energien einzusetzen.<br />

Daneben möchte der Landkreis Ravensburg<br />

auch bei Genehmigungsverfahren<br />

von Freiflächenphotovoltaik die Rolle eines<br />

„Erneuerbare-Energien-freundlichen<br />

Landkreises“ einnehmen. Investorinnen<br />

und Investoren sollen in ihren Vorhaben<br />

durch fachliche und rechtliche Beratung<br />

sowie durch aktive und konstruktive Begleitung<br />

im Genehmigungsverfahren unterstützt<br />

werden. Außerdem informiert<br />

und berät der Landkreis die Kommunen<br />

in Bezug auf die Gestaltung der Freiflächennutzungs-<br />

und Bebauungspläne.<br />

Als Träger öffentlicher Belange kann der<br />

Landkreis Vorschläge zum Einsatz von<br />

erneuerbaren Energien einbringen. Der<br />

unter Federführung der Energieagentur<br />

Ravensburg entwickelte digitale Infrastrukturmasterplan<br />

des Zweckverbandes<br />

OEW, kann als Planungsinstrument für<br />

energetische Quartierskonzepte sogar<br />

über Kreisgrenzen hinweg eingesetzt<br />

werden. Bestehende Strukturen und<br />

etablierte Projekte wie die Solarinitiative<br />

des Landes Baden-Württemberg bzw.<br />

das regionale Photovoltaik-Netzwerk<br />

Bodensee-Oberschwaben - unter Federführung<br />

der Energieagentur Ravensburg<br />

- sollen hierfür eingebunden werden, um<br />

Fachwissen und Synergien zu nutzen.<br />

Mit der Berücksichtigung verschiedener<br />

Zielgruppen sind in sechs Handlungsfeldern<br />

die im Folgenden zusammengefassten<br />

Aktivitäten geplant, um die<br />

Sonnen-Energiewende im Landkreis voranzubringen:<br />

• Eigenstromerzeugung:<br />

Installation von PV-Dachanlagen auf<br />

allen technisch und wirtschaftlich<br />

geeigneten Landkreis-Liegenschaften<br />

in Verbindung mit notwendigen<br />

Sanierungen von Dachflächen.<br />

Zusätzlich der Aufruf an die Städte<br />

und Gemeinden im Landkreis, sich<br />

durch gemeinsame Gründung eines<br />

Bündnisses ebenfalls den Ausbau<br />

der Solarenergie auf die Agenda zu<br />

schreiben.<br />

• Freiflächenphotovoltaik:<br />

Benennung einer Ansprechpartner/<br />

in für einen standardisierten Ablauf<br />

innerhalb des Landratsamtes.<br />

• Innovation:<br />

Prüfung der Umsetzungsmöglichkeiten<br />

von Pilotvorhaben und innovativen<br />

Projekten und zum anderen<br />

die Integration der Sonderkategorie<br />

„Solarenergie“ in den WiR-Innovationspreis.<br />

44


Anzeige<br />

LANDKREIS RAVENSBURG<br />

Solarlandkreis<br />

Ravensburg<br />

• Bildung und Beratung:<br />

Durchführung von Kooperationsveranstaltungen<br />

mit der Energieagentur<br />

Ravensburg sowie deren<br />

Unterstützung beim Ausbau von<br />

Beratungsangeboten speziell zu<br />

Solarenergie. Zudem die Erstellung<br />

eines Leitfadens oder Informationsflyers<br />

für die Zusammenarbeit mit<br />

Kommunen. Landkreiseigene Schulen<br />

werden das Thema Solarenergie<br />

über das Projekt „Energieversorgung<br />

Schul- und Verwaltungsquartier<br />

Ravensburg“ in den Unterricht<br />

einbeziehen.<br />

• Kommunikationskampagne:<br />

Bewerbung des Online-Solaratlas<br />

des Landkreises, die Bereitstellung<br />

von Informationen und die Ausschreibung<br />

eines Foto-Wettbewerbs<br />

zu Stecker-Solargeräten sowie der<br />

Aufbau einer Solarpaten/innen-Datenbank<br />

und die Durchführung von<br />

PV-Energiespaziergängen.<br />

• Monitoring:<br />

Evaluierung der eigenen Entwicklung,<br />

auch im Vergleich zu anderen<br />

Landkreisen und Regionen.<br />

Mit 1.700 Sonnenstunden pro<br />

Jahr bietet unsere Region<br />

hervorragende Voraussetzungen<br />

für die Stromerzeugung<br />

durch Photovoltaik. Der Weg für<br />

eine nachhaltige Energiezukunft im<br />

Landkreis führt über die Dächer. Denn<br />

etwa 142.700 davon sind für die Sonnenstromerzeugung<br />

geeignet. Dieses<br />

lokal vorhandene Potenzial will der<br />

Landkreis konsequent ausschöpfen.<br />

Egal ob Bürgerschaft, Unternehmen,<br />

Schulen, Kommunen oder Landwirtschaft:<br />

gemeinsam kann der Anteil an<br />

erneuerbaren Energien im Landkreis<br />

gesteigert werden. Mit der Energieagentur<br />

hat der Landkreis Ravensburg<br />

einen starken Partner an seiner Seite<br />

um zu informieren, zu motivieren und<br />

aufzuklären, Hürden abzubauen und<br />

zu unterstützen sowie auf Förderprogramme<br />

aufmerksam zu machen.<br />

Sie wollen aktiv zur Energiewende beitragen<br />

und haben Interesse an einer<br />

Photovoltaikanlage? Der Online-Solaratlas<br />

des Landkreises verrät Ihnen unter<br />

www.rv.de/solaratlas, ob Ihr Dach<br />

geeignet ist.<br />

Sie wollen ohne eigenes Dach Strom<br />

für den Eigenverbrauch produzieren?<br />

Dann sind Stecker-Solargeräte für Balkon,<br />

Mauer, Rasen oder Garagendach<br />

genau das Richtige für Sie.<br />

Informationen zum Online-Solaratlas<br />

und zu Stecker-Solargeräten gibt es<br />

beim PV-Netzwerk Bodensee-Oberschwaben<br />

über die Energieagentur<br />

Ravensburg: Tel. 0751 7647070, Mail:<br />

info@energieagentur-ravensburg.de<br />

KONTAKT<br />

Für weitere Informationen zum<br />

Solarlandkreis Ravensburg wenden<br />

Sie sich an unsere Klimaschutzmanagerin<br />

Kerstin Dold unter<br />

Tel.: 0751 – 85 1420 oder per Mail:<br />

k.dold@rv.de.<br />

Unser Abfallkalender wird digital!<br />

Ab nächstem Jahr stellen wir den Abfallkalender für unsere Bürgerinnen und Bürger digital<br />

über unsere Abfall App RV zur Verfügung. Das bedeutet, dass es keinen Versand per Post mehr<br />

geben wird. Laden Sie deshalb die App gleich herunter! Sie steht in den gängigen Appstores<br />

kostenlos zur Verfügung.<br />

Wer den Abfallkalender weiterhin in Papierform haben möchte, hat verschiedene Möglichkeiten:<br />

· persönliches Exemplar ganz bequem unter www.rv.de/abfallkalender erstellen lassen und<br />

selbst ausdrucken<br />

· den Abfallkalender in den Bürgerbüros des Landkreises in Ravensburg, Bad Waldsee,<br />

Leutkirch im Allgäu und Wangen im Allgäu oder auf dem Rathaus der jeweiligen Wohn-<br />

ortgemeinde ausdrucken lassen<br />

Jetzt herunterladen:<br />

Abfall App RV<br />

45


IM PORTRAIT | RAVENSBURG<br />

ERFOLGSGESCHICHTE<br />

Leutkirch-Gutscheine<br />

Unterm Weihnachtsbaum, im<br />

Osternest oder zum Geburtstag<br />

– bei vielen Leutkirchern<br />

dürfte da in den letzten<br />

Jahren auch schon mal ein<br />

blau-gelber Einkaufsgutschein<br />

zum Vorschein gekommen<br />

sein.<br />

Die Gutscheine im Wert von<br />

zehn Euro sind sehr beliebt,<br />

wie die Zahlen zeigen, über<br />

die Tobias Pflug, Geschäftsführer<br />

des Leutkircher Wirtschaftsbunds,<br />

berichtet. Die Gutscheine, die derzeit<br />

in rund 50 Leutkircher Geschäften und<br />

Gastronomien eingelöst werden können,<br />

sollen um neue Firmengutscheine<br />

ergänzt werden, die Unternehmen ihren<br />

Mitarbeitern als steuerfreie Sachzuwendung<br />

zukommen lassen können.<br />

Seit es die Leutkircher Einkaufsgutscheine<br />

gibt, wurden insgesamt Gutscheine<br />

im Wert von rund 850.000 Euro ausgegeben,<br />

erklärt Pflug. 2020 wurden<br />

Gutscheine im Wert von rund 150 .000<br />

Euro bei den teilnehmenden Geschäften<br />

und Gastronomien eingelöst. „Im<br />

letzten Jahr ist das Thema der lokalen<br />

Gutscheine noch attraktiver geworden“,<br />

sagt Pflug.<br />

Einführung neuer Firmengutscheine<br />

geplant<br />

Darauf möchte der Wirtschaftsbund mit<br />

der Einführung der neuen Firmengutscheine<br />

aufbauen. Konkret geht es dabei<br />

um die steuerfreien Sachzuwendungen,<br />

die Betriebe ihren Mitarbeitern zukommen<br />

lassen können. Die monatliche<br />

Freigrenze für solche Sachzuwendungen<br />

liegt derzeit bei 44 Euro pro Monat<br />

und Arbeitnehmer. Als Sachzuwendung<br />

gilt dabei zum Beispiel auch ein Gutschein<br />

wie der für die Leutkircher Geschäfte.<br />

Die neuen Firmengutscheine<br />

sollen zwölf Monate gültig sein. (SZ)<br />

Wir sind<br />

ausgezeichnet!<br />

Qualität und die konti nuier liche<br />

Verbes serung unserer Services<br />

stehen für uns im Fokus:<br />

www.ksk-rv.de/auszeichnungen<br />

46


Anzeige<br />

SCHMIEDER KUNDEN-KONTAKT-MANAGEMENT<br />

Wir sind mehr<br />

als ein Call-Center!“<br />

Wie alle Unternehmen von Anne Schmieder aus Fronreute,<br />

wächst auch das dritte, die Kunden-Kontakt-Management<br />

GmbH & Co. KG, kontinuierlich. Mittlerweile 60 Mitarbeiter*innen<br />

kümmern sich professionell um die Kommunikation für<br />

namhafte Kunden der Region.<br />

Es ist das Gespür für Marktlücken,<br />

das Anne Schmieder so<br />

erfolgreich macht. Angefangen<br />

hatte sie 1986 mit einer<br />

Schreibmaschine im Keller, daraus<br />

entwickelten sich die Schmieder Personaldienstleistungen<br />

und später die<br />

Schmieder Übersetzungen. Beide Unternehmen<br />

gab sie 2019 an ihren Sohn<br />

Florian Schmieder weiter, um sich ihrem<br />

dritten Bereich, dem Kunden-Kontakt-Management<br />

(KKM), zu widmen.<br />

Erreichbarkeit - der Schlüssel zum<br />

Erfolg<br />

Sehr viele Unternehmen sind mit einem<br />

super Produkt, mit einer genialen Leistung<br />

und mit einem teuren Marketing-<br />

Konzept am Markt – doch wie steht<br />

es mit der Erreichbarkeit? Ist das Telefon<br />

besetzt oder hat der Kunde große<br />

Mühe, seine Wünsche anzubringen?<br />

Insbesondere im Onlinegeschäft ist<br />

schnelles Handeln unabdingbar!<br />

Aus diesem Dienstleistungsgedanken<br />

heraus begann Anne Schmieder, die<br />

Sehr viele Mitarbeiterinnen<br />

vereinbaren<br />

Familie und<br />

Beruf vorbildlich<br />

und<br />

machen einen<br />

tollen Job!<br />

Kunden von einer besseren Erreichbarkeit<br />

zu überzeugen. Für die Bearbeitung<br />

der mehr als 2000 Kontakte pro<br />

Tag rekrutierte sie neue Mitarbeiter*innen.<br />

Also eine Chance für Studierende,<br />

Mütter, Ruheständler oder Arbeitssuchende.<br />

Hierbei hilft der Unternehmerin<br />

auch der Bewerberpool aus den<br />

Schmieder Personaldienstleistungen.<br />

Die Mitarbeitenden der KKM agieren<br />

sowohl vor Ort beim Kunden, im Büro<br />

in Staig als auch im Home-Office.<br />

Vielseitig und International wie der<br />

Kunde selbst<br />

Anne Schmieder betont: „Wir sind deutlich<br />

mehr als ein Call-Center und arbeiten<br />

teilweise für den weltweiten Markt<br />

in verschiedenen Sprachen.“ Für Firmen<br />

wie die J. Wagner GmbH, Baby Walz<br />

oder die Ravensburger AG können die<br />

Schmieder-KKM-Mitarbeitenden Bestellungen<br />

der Kunden annehmen und<br />

kompetent und zuverlässig zu Fragen<br />

rund um das Produkt und zur Technische<br />

Anwendung Auskunft geben. Sie<br />

sind telefonisch stets erreichbar - auch<br />

am Wochenende sowie abends - und<br />

beantworten E-Mails schnell.<br />

Außergewöhnliche Projekte<br />

Anne Schmieders Team macht einen tollen<br />

Job und übernimmt bei Bedarf aber<br />

auch andere Projekte. So unterstützt<br />

Schmieder KKM seit Mai beispielsweise<br />

das Landratsamt Ravensburg bei der<br />

Bewältigung der Corona-Problematik.<br />

„Mit unserem individuellen Projektservice<br />

übernehmen wir komplette Aufträge<br />

sowohl für Start-Ups als auch für<br />

große Unternehmen und bieten diesen<br />

so die Chance, sich auf ihr Kerngeschäft<br />

zu konzentrieren“, erzählt Anne<br />

Schmieder.<br />

Schon 2022 möchte die Chefin einen<br />

Geschäftsführer/in einstellen. „Ich<br />

möchte Verantwortung abgeben und<br />

mich stärker im sozialen Bereich engagieren“,<br />

so Anne Schmieder. Bis ihr<br />

wieder eine neue, zündende Geschäftsidee<br />

einfällt …<br />

KONTAKT<br />

SCHMIEDER KKM GMBH & CO. KG<br />

Schussenstraße 14<br />

D-88273 Fronreute-Staig<br />

Tel: +49 07502 94 49 10<br />

E-Mail: kkm@schmiedergmbh.de<br />

Internet: www.schmieder-kkm.de<br />

47


Anzeige<br />

Ebersbach-Musbach<br />

Hoßkirch<br />

EBERSBACH-MUSBACH UND HOßKIRCH<br />

Jede Gemeinde ist stark für sich<br />

Ebersbach-Musbach und Hoßkirch sind kleine Gemeinden im Landkreis Ravensburg,<br />

aber sie verkörpern genau das, was ein entspanntes Leben ausmacht. Sie bieten<br />

die nötige Infrastruktur für ihre Bürger und sind nur einen Katzensprung von<br />

den Städten Aulendorf und Bad Saulgau entfernt. Bürgermeister beider Gemeinden<br />

ist Roland Haug. Sehen wir uns die Gemeinden im Detail an.<br />

EBERSBACH-MUSBACH<br />

Ebersbach-Musbach hat eine rasante<br />

Entwicklung durchgemacht; war es<br />

früher ein landwirtschaftlich geprägter<br />

Ort, ist es heute eine selbstbewusste<br />

ländliche, gut strukturierte Gemeinde.<br />

Zu den vier schmucken Ortsteilen<br />

Ebersbach, Musbach, Boos und Ried<br />

zählen insgesamt 22 schöne Weiler und<br />

Höfe.<br />

Für Familien mit kleinen Kindern ist alles<br />

im Ort verfügbar. Das Kinderhaus<br />

Ebersbach mit seiner schön bemalten<br />

Fassade – das größte Bilderbuch der<br />

Welt – ist genauso empfehlenswert wie<br />

die Kita St. Valentin in Boos. Danach<br />

kann es direkt mit der Grundschule in<br />

Ebersbach weitergehen. „Miteinander<br />

lernen, wachsen, leben“ ist hier das<br />

Motto. Und die Verlässliche Schule rundet<br />

das Ganze ab. Eine breite Auswahl<br />

weiterführender Schulen befindet sich<br />

„nebenan“ in den benachbarten Gemeinden<br />

und Städten rund um den Ort.<br />

Raum für E-Mobilität<br />

Nicht nur Kinder, sondern alle Bürger inklusive<br />

der Besucher dürften vom neu<br />

gestalteten Dorfplatz begeistert sein. Erst<br />

vor wenigen Monaten wurde er festlich<br />

eingeweiht. Entstanden ist ein attraktiver,<br />

multifunktionaler Platz mit Kommunikations-<br />

und Aufenthaltsbereichen sowie<br />

Möglichkeiten zum Spielen, für Vereinsfeste,<br />

Konzerte und Märkte. Zusammen<br />

mit der Energieagentur Ravensburg sind<br />

auf dem Platz Möglichkeiten entstanden,<br />

der E-Mobilität Raum zu geben.<br />

Nicht umsonst wurde die Gemeinde<br />

nun mehrfach mit dem European Energy<br />

Award ausgezeichnet.<br />

Das gesellschaftliche Leben wird unter<br />

anderem durch die zahlreichen Vereine<br />

bereichert. Vom Musik- über den Sportverein<br />

Ebersbach und die Blutreitergruppe<br />

bis hin zum Narrenverein ist nahezu<br />

jedes Thema vorhanden. Gemeinsam<br />

bietet sich auch eine Wanderung zur Natur-<br />

und Panoramastation Atzenberg an.<br />

Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt<br />

mit der Stadt Bad Saulgau. Auf<br />

zahlreichen Tafeln wird in Wort und Bild<br />

über die Erd-, Kultur- und Landschaftsgeschichte<br />

informiert.<br />

Breitbandausbau: weitere Schritte<br />

Bürgermeister Roland Haug treibt mit<br />

seinem Gemeinderat den Breitbandausbau<br />

voran und kann einen ersten<br />

Erfolg verbuchen. Ebersbach-Musbach<br />

erhält eine Förderung des Landes Baden-Württemberg<br />

in Höhe von rund 1,5<br />

Millionen Euro, um den Zentralort und<br />

die Außengehöfte sowie die Orte Boos,<br />

Menzenweiler, Schwemme, Geigelbach<br />

und Oberweiler in Höhe anzubinden.<br />

Auch Hoßkirch hat eine Förderung erhalten.<br />

Allerdings sind noch einige Hürden<br />

zu überwinden. Haug sagt: „Gerade<br />

Deutschland steht bei der Digitalisierung<br />

und dem flächendeckenden Glasfaserausbau<br />

alles andere als gut da und hat<br />

gegenüber vielen anderen Staaten das<br />

Nachsehen. Doch Lust statt Frust, drum<br />

halten wir es hier wie Ulrich Spiesshofer,<br />

Vorstandsvorsitzender eines großen<br />

Schweizer Industriekonzerns: ,Alle reden<br />

vom, wir reden über das Internet der<br />

Dinge, der Dienste und der Menschen.<br />

Wir müssen diese drei Dinge zusammenbringen.‘“<br />

HOßKIRCH<br />

„Hoßkirch am See, s’isch oifach schee!“,<br />

lautet das Motto der Gemeinde. Der<br />

schöne, neugestaltete Rathaus-Aktiv-<br />

Platz ist ein Ort des Zusammentreffens.<br />

Das gilt auch für die gemütlichen Gast-<br />

48


Anzeige<br />

stätten und den Hoßkircher Dorfladen.<br />

Das Hoßkircher Jahr 2020 fasste Haug<br />

so zusammen: „Die Seezeit mit neuem<br />

Seebad, das Dorfzentrum, Blühstreifen,<br />

Spielplätze, Fitnessparcours, Kneippanlage<br />

und die Bahn – dieser Bahnhaltepunkt,<br />

das haben wir alle gemeinsam<br />

mit großem Fleiß und auch mit einer<br />

Portion Glück geschafft.“<br />

Ein neuer Räuberbahn-Weg<br />

Auf das komplett sanierte Seebad, das<br />

als weiterer öffentlicher Ort für Sport,<br />

Begegnung, für Bewegung und Zwischenmenschlichkeit<br />

diene, ist der Bürgermeister<br />

besonders stolz.<br />

Hoßkirch ist überdies<br />

ein Bahnhaltepunkt<br />

der beliebten Räuberbahn.<br />

Neu ist der<br />

Räuberweg zwischen<br />

Hoßkirch und Ostrach.<br />

Es handelt sich um einen<br />

familienfreundlichen Weg.<br />

Wohnen und Gewerbe<br />

Ein ganz anderes Thema ist die Nachfrage<br />

nach Wohnraum, die ungebrochen<br />

groß ist. Das Angebot an Neubauflächen<br />

hält mit der Nachfrage nicht Schritt. Andererseits<br />

muss, so der Bürgermeister,<br />

mit Blick auf den Flächenverbrauch<br />

möglichst sparsam und schonend mit<br />

der Ressource „Grund und Boden“ umgegangen<br />

werden. Der örtliche Bedarf<br />

nach Bauplätzen kann soweit bedient<br />

werden. Mit dem Baugebiet „Tafertsweiler<br />

Straße“ ist das entsprechende Verfahren<br />

vorangebracht. Gewerblich sind mit<br />

der Aufstellung des Bebauungsplanes<br />

„Gewerbegebiet Hoßkirch Ost“ bereits<br />

Möglichkeiten geschaffen und im Verfahren<br />

gesichert worden.<br />

Windkraft und<br />

Kieswerk<br />

Hitzige Debatten entflammen,<br />

wenn es um die Themen Kies und<br />

Wind geht. Das Ortsbild und der Ort<br />

werden sich in gewisser Hinsicht ändern.<br />

Daher hat die Gemeinde das Forum<br />

Energiedialog Baden-Württemberg<br />

speziell zur Thematik Windkraftanlagen<br />

um Unterstützung gebeten. Haug: „Wir<br />

werden bei der sachlichen Beantwortung<br />

unserer Fragen durch unabhängige<br />

Fachexperten unterstützt.“ Sechs Windenergieanlagen<br />

plant das Unternehmen<br />

Uhl Windkraft in der Gemeinde.<br />

Das Kieswerk Weimar wird sich zwischen<br />

Tafertsweiler und Hoßkirch niederlassen.<br />

An der Kiesgrube ist neben<br />

einem Verwaltungsgebäude in den kommenden<br />

Jahren eine Werkhalle geplant<br />

sowie eine Kiesaufbereitungsanlage mit<br />

Förderbändern. Im Regionalplan Bodensee-Oberschwaben<br />

sind unglaublich viele<br />

Kiesabbau/Erweiterungsflächen vorgesehen,<br />

die den Ort enorm drücken.<br />

(reb)<br />

Anzeige<br />

49


IM PORTRAIT | RAVENSBURG<br />

WIRTSCHAFT IN BAIENFURT<br />

Die Gemeinden<br />

müssen zusammenarbeiten<br />

Baienfurt ist eine Gemeinde, die nicht nur idyllisch für Bürger und Besucher ist. Sie ist auch äußerst<br />

gefragt als Standort für Unternehmen – viele ansässige Firmen möchten expandieren. Allein, es fehlen<br />

die Flächen. Bürgermeister Günter A. Binder hofft auf das interkommunale Gewerbegebiet, das seit<br />

längerer Zeit in Planung ist.<br />

Gemeinde Baienfurt<br />

Landkreis Ravensburg<br />

Alle unsere Unternehmer – Einzelhändler,<br />

Gastronomen, Handwerker<br />

und Mitarbeiter/-innen Gewerbetreibende für den – sind<br />

in unserer Gemeindevollzugsdienst Baienfurt (m/w/d)<br />

eine sehr wichtige tragende Säule<br />

einer geringfügigen Beschäftigung („450 €-Job“).<br />

mit großer und innovativer Kompetenz.<br />

Die Gemeinde Baienfurt (rund 7.300 Einwohner) sucht im Zuge einer Altersnachfolge<br />

zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />

unbefristet mit einem Beschäftigungsumfang von bis zu 50 % oder auf Basis<br />

Ihre Aufgabenschwerpunkte sind primär die Überwachung des ruhenden Verkehrs<br />

und der ordnungsgemäßen Abfallentsorgung sowie der Vorschriften aus der Polizeiverordnung<br />

der Gemeinde und der Jugendschutz. Die Vergütung erfolgt entsprechend<br />

Ihrer Qualifikation bis in Entgeltgruppe 6 TVöD. Bewerbungen sind<br />

möglich bis zum 24.10.<strong>2021</strong><br />

Sie Zur vollständigen schaffen Stellenausschreibung Arbeits- gelangen und Sie über Ausbildungsplätze,<br />

über den nebenstehenden QR-Code. tragen für uns<br />

www.baienfurt.de / Aktuelles & Termine / Ausschreibungen oder<br />

und unsere Familien soziale Verantwortung,<br />

geben Kaufkraft und<br />

ermöglichen Wohlstand und Fortschritt.<br />

Für Fragen steht Ihnen Frau Munding, Leiterin des Ordnungsamtes unter<br />

0751 / 4000-23 gerne zur Verfügung.<br />

Permanent stehen sie in einem zunehmend<br />

globalen Wettbewerb.<br />

Für uns als Gemeinde Baienfurt<br />

ist es selbstverständlich, sie alle<br />

nach Kräften zu unterstützen<br />

und ihnen soweit wie möglich<br />

neues Entwicklungspotential<br />

zu ermöglichen.<br />

Günter A. Binder, Bürgermeister<br />

Die Gewerbegrundstücke auf dem Industrie-<br />

und Gewerbepark sind längst<br />

ausgeschöpft. „Innerhalb von Baienfurt<br />

wünschen sich viele unserer Mitglieder<br />

Erweiterungsflächen. Die Realisierung<br />

eines interkommunalen Gewerbegebiets<br />

wäre ein großer Erfolg für die hiesige<br />

Wirtschaft“, sagt Kurosch Sattar. Er ist<br />

Vorsitzender des Wirtschaftsverbunds<br />

Baienfurt-Baindt (WBB).<br />

Noch ist es nicht zur Gründung eines<br />

interkommunalen Zweckverbands unter<br />

den Gemeinden Baienfurt, Baindt<br />

und Berg gekommen. Günter A. Binder<br />

erklärt: „Zwischenzeitlich ist auf<br />

der Grundlage der Fortschreibung des<br />

Regionalplans ein interkommunales<br />

Gewerbegebiet gemeinsam für Baienfurt,<br />

Baindt und Berg sowie die Großen<br />

Kreisstädte Weingarten und Ravensburg<br />

vorgesehen. Dabei entfallen auf die<br />

Gemarkung Baienfurt etwa 40 Hektar<br />

und auf die Gemarkung der Gemeinde<br />

Baindt etwa 30 Hektar. Wir tragen deshalb<br />

eine gemeinsame Verantwortung“.<br />

Das gelte auch für eine intelligente Erschließung<br />

des Gewerbegebiets, welche<br />

die Faktoren wie CO2-, Verkehrs- und<br />

Lärmbelastung maximal mindert.<br />

Ein weiteres brennendes Thema sind die<br />

durch die Corona-Pandemie besonders<br />

gebeutelten Bereiche des Einzelhandels<br />

und der Gastronomie. „Die Erholung<br />

nach dem Sommer war sehr positiv,<br />

die Lage hat sich wieder beruhigt und<br />

normalisiert“, sagt Kurosch Sattar. Mittlerweile<br />

jedoch habe sich die Situation<br />

aufgrund erhöhter Corona-Fallzahlen<br />

wieder verschlechtert. Größere Reservierungen<br />

in Gaststätten – etwa für Weihnachtsfeiern<br />

– würden abgesagt. Sattar:<br />

„Das Personal und die frische Ware stehen<br />

bereit, aber die Abnehmer fehlen.“<br />

Sicher und entspannt einkaufen<br />

Auch im Einzelhandel seien die Kunden<br />

wieder zurückhaltender. Kurosch Sattar<br />

beruhigt. Wer Sorge vor Menschenmassen<br />

hat, könne gerade in den kleineren<br />

Läden von Baienfurt entspannt und sicher<br />

einkaufen. Er erinnert an die Werbekampagne<br />

des WBB „Ohne Dich kein<br />

Wir“, die auf das wichtigste Thema aller<br />

Unternehmer und Arbeiter aufmerksam<br />

macht. Ohne Kunden gebe es keine Firma<br />

und ohne die auch kein Arbeitsplatz.<br />

Das sollte zum Nachdenken anregen.<br />

50


WEIHNACHTSAKTION IN BAD WALDSEE<br />

Der „Wunschbaum“<br />

für bedürftige Kinder<br />

Der Weihnachtsbaum im Bürgerbüro von Bad Waldsee wird<br />

zum „Wunschbaum“. Kinder aus Familien, die nur über ein geringes<br />

Einkommen verfügen oder Sozialleistungen beziehen und<br />

in Bad Waldsee leben, können einen persönlichen Kinder-Weihnachtswunsch<br />

im Wert von bis zu 20 Euro nennen.<br />

Für die Eltern: Die Wunschzettel mit<br />

weiteren Informationen liegen jetzt<br />

bei der Stadtverwaltung, bei den Ortschaftsverwaltungen<br />

und im Bürgerbüro<br />

aus. Zum Herunterladen findet<br />

man ihn auch unter www.bad-waldsee.de<br />

Bis 19. November können die<br />

Wunschzettel im städtischen Sozialamt<br />

eingereicht werden. Vom 13. bis zum<br />

23. Dezember können die Eltern die<br />

Geschenke im städtischen Sozialamt (1.<br />

Obergeschoss) abholen.<br />

Für die Geschenke-Paten: Vom 22.<br />

November bis zum 4. Dezember hängen<br />

die Kinderwünsche am Weihnachtsbaum<br />

im Bürgerbüro. Wer einen<br />

Wunsch erfüllen möchte, kann dort<br />

einen oder mehrere Wunschzettel verbindlich<br />

abholen. Die Geschenke bitte<br />

weihnachtlich verpackt und zusammen<br />

mit dem Wunschzettel bis spätestens<br />

10. Dezember im städtischen Sozialamt<br />

abgeben. (red)<br />

planen + bauen<br />

PLANEN<br />

BAUEN<br />

VERTRAUEN<br />

Maßanfertigung statt<br />

Massenfertigung<br />

TRENDSETTER FAHREN MIT<br />

STATT<br />

GEGEN<br />

DEN STROM.<br />

INTELLIGENTE<br />

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Individuelle<br />

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SIE AN<br />

FREIHEIT!<br />

Elektro Keßler GmbH | Im Ballenmoos 24/1 | 88339 Bad Waldsee<br />

Tel.: 07524 9740 50 | emobil@expert-kessler.de | expert-kessler.de<br />

www.birk-planung.de<br />

51


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DER WEG FÜR DIE ZUKUNFT<br />

Ausbildungszentrum<br />

Schussental eröffnet<br />

Der weiter steigende Fachkräftemangel ist seit Jahren bekannt<br />

und in jedem Unternehmen spürbar. Dieser Mangel geht oft<br />

auch Hand in Hand mit den Ausbildungsmöglichkeiten, die<br />

nicht immer umfänglich genug von kleinen oder mittelständischen<br />

Unternehmen gegeben werden können. Als Lösung dafür,<br />

wurde das Ausbildungszentrum Schussental gegründet.<br />

FRANZ LOHR GMBH<br />

Steinbeisstraße 10<br />

88214 Ravensburg<br />

T +49 751 881 0<br />

info@franz-lohr.de<br />

www.franz-lohr.de<br />

KONTAKT<br />

Das ehemalige Ausbildungszentrum der<br />

Schuler Training GmbH wurde leider<br />

geschlossen und die Region stand vor<br />

der Herausforderung, weiterhin qualifiziertes<br />

Fachpersonal auszubilden, um<br />

langfristig dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.<br />

Die Franz Lohr GmbH,<br />

ein Handwerksbetrieb, der auf Rohrleitungs-<br />

und Anlagenbau sowie Gebäudetechnik<br />

spezialisiert ist, sowie die<br />

TWS Netz GmbH, ein regionaler Stromanbieter<br />

für die Region Oberschwaben,<br />

machten sich dazu Gedanken.<br />

Die Franz Lohr GmbH hatte im Oktober<br />

2020 ein Areal erworben, worauf<br />

bis dato nur deren Schwesterunternehmen,<br />

die Schübro Bike GmbH (bekannt<br />

als 18Grad Bikestore) ansässig war. Auf<br />

dem Gelände bestand ebenfalls bereits<br />

eine ehemalige Industriehalle, die für<br />

den Ausbau der Vorfertigung der Firma<br />

angedacht ist. Beide Firmen sahen<br />

das mögliche Potential und gründeten<br />

darauf im März <strong>2021</strong> die Ausbildungszentrum<br />

Schussental GmbH.<br />

Die Planung für die Halle lag seit Beginn<br />

im März komplett bei der Franz<br />

Lohr GmbH. Das vordere Drittel der<br />

Halle ist für das Ausbildungszentrum<br />

bestimmt. Der hintere Bereich wird<br />

von der zukünftigen Vorfertigung der<br />

Firma Lohr genutzt. Durch verschiedene<br />

Unwägbarkeiten wie die Installation<br />

einer Zwischendecke oder der zu enge<br />

Technikraum, verzögerte sich die für<br />

den September geplante Eröffnung des<br />

Ausbildungszentrums.<br />

Durch die Schließung der Schuler Training<br />

GmbH war es der Ausbildungszentrum<br />

Schussental GmbH möglich,<br />

die Maschinen für die Lehrwerkstatt<br />

und auch die Meister zu übernehmen.<br />

Neben Lehrgängen für unsere Azubis<br />

werden auch Azubis von Partnerfirmen<br />

dort unterrichtet. Im neuen Ausbildungszentrum<br />

gibt es nun die Möglichkeit,<br />

alle Elektro- und Metallberufe zu<br />

erlernen. Die Zukunft gestalten, bedeutet<br />

zu handeln und zu investieren. Die<br />

Franz Lohr GmbH und auch die TWS<br />

Netz GmbH haben diesen ersten Schritt<br />

für unsere Gesellschaft getan.<br />

52


CUSTOM HANDCRAFTED MOUNTAIN BIKES<br />

JOIN THE CREW<br />

System- und Netzwerkadministrator (m/w/d)<br />

Anwendungsbetreuer ERP Microsoft Dynamics 365 (m/w/d)<br />

Web-Entwickler/ Web Developer Fullstack (m/w/d)<br />

Innendienst Vertrieb (m/w/d)<br />

Copy writer/ corporate writer (m/w/d)<br />

Sachbearbeiter Zoll, Import & Export (m/w/d)<br />

Bilanzbuchhalter Kreditoren (m/w/d)<br />

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PROPAIN Bicyles Gmbh- Schachenstraße 15 - 88267 Vogt<br />

53


KLEIN, ABER FEIN<br />

Ökogarten Bodnegg<br />

Bodnegg ist eine Gemeinde mit 98 Weilern und Höfen. Mit nur<br />

rund 15 Kilometern von Ravensburg, Wangen und Tettnang entfernt,<br />

ist sie infrastrukturell gut angebunden. Für die mehr als 3000<br />

Einwohner ist alles geboten, was der Mensch im Alltag benötigt.<br />

Zwei Kindergärten – St. Martinus<br />

und St. Elisabeth – sind<br />

für die Kleinen da. Das Johann<br />

Baptist von Hirscher-Schulzentrum<br />

(kurz: Bildungszentrum<br />

Bodnegg) ist eine Verbundschule,<br />

die von ca. 850 Schülern besucht<br />

wird. Grundschule, Werkrealschule,<br />

Realschule bilden über die einzelnen<br />

Schularten hinweg eine Gemeinschaft<br />

mit gemeinsamen Unterrichtsräumen<br />

und gemeinsamen Projekten.<br />

Die Region bietet zahlreiche Möglichkeiten<br />

zu sportlichen Aktivitäten: z.B.<br />

Wandern, Wanderreiten, Radfahren,<br />

Schwimmen in der Halle oder im Frei-<br />

bad, Tennis, Minigolf und vieles mehr.<br />

Außerdem trifft der Bürger oder Besucher<br />

den reinsten Ökogarten an. Die<br />

in der Region geernteten oder gewonnenen<br />

Produkte werden größtenteils<br />

vor Ort verarbeitet. Beispiele dafür<br />

sind die Käserei und Brennerei.<br />

Die ansässigen Gastwirte bieten ihren<br />

Gästen regionale, oberschwäbische<br />

Spezialitäten. Und wer seinen Urlaub<br />

oder einfach ein paar Tage zwischendurch<br />

in Bodnegg verbringen möchte,<br />

hat die Wahl zwischen Pensionen,<br />

Fremdenzimmern oder einem der Ferien-Bauernhöfe.<br />

(red)<br />

Ihre Fachwerkstatt bei Haftpflicht-,<br />

Voll- oder Teilkaskoschaden<br />

mit „Rundum-Service“<br />

zertifiziert<br />

Ihren Haftpflicht-, Voll- oder<br />

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wir nach Herstellervorgaben<br />

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Tel. 07520/9220, info@zurga.de, www.identica-zurga.de<br />

DIE KFZ-, KAROSSERIE-<br />

UND LACKEXPERTEN


IM PORTRAIT | RAVENSBURG<br />

INTERVIEW MIT RAIMUND HASER<br />

„Derzeit sieht<br />

keine Stufe einen<br />

Lockdown vor“<br />

Raimund Haser ist seit 2016 Landtagsabgeordneter<br />

der CDU für den Wahlkreis Wangen-Illertal. Zuvor<br />

war er selbständig und Eigentümer einer Kommunikationsagentur<br />

in Leutkirch. Der Dipl. Betriebswirt und<br />

gelernte Wirtschaftsredakteur wohnt mit seiner Familie<br />

in Immenried bei Kißlegg. Haser ist von Beginn seiner<br />

politischen Arbeit an Umwelt-, Naturschutz- und<br />

Energieexperte seiner Fraktion. Business Today hat mit<br />

ihm über die aktuellsten Themen gesprochen.<br />

Herr Haser, bleibt es dabei, dass ein<br />

erneuter Lockdown trotz steigender Infektionszahlen<br />

ausgeschlossen bleibt?<br />

Wenn wir etwas gelernt haben in den<br />

vergangenen zwei Jahren, dann, dass<br />

nichts unmöglich und alles möglich<br />

scheint. Wir haben aber heute durch<br />

Impfung, Testung, Masken, die Möglichkeit<br />

für 2G-Veranstaltungen und<br />

-Betreibermodelle trotz hoher Infektionszahlen<br />

so etwas wie Normalität<br />

stattfinden zu lassen. Allerdings nur für<br />

immunisierte Personen. Derzeit sieht<br />

keine Stufe einen Lockdown vor. Und<br />

wenn Sie mich fragen, dann sollte das<br />

auch so bleiben.<br />

Wie werden sich die Spritpreise voraussichtlich<br />

entwickeln – werden sie noch<br />

teurer?<br />

Wir werden uns in den kommenden<br />

Jahren an höhere Energiekosten gewöhnen<br />

müssen - nicht nur beim Sprit.<br />

Die Energiewende hat ihren Preis.<br />

Selbst wenn Stromkosten eines Tages<br />

fallen, weil die Amortisation der Anlagen<br />

zu unschlagbaren Preisen führt,<br />

werden die Netze teurer, weil die Steuerungskosten<br />

steigen. Im Grundsatz gilt<br />

aber: Je mehr CO2 ein Energieträger<br />

hat, desto stärker wird die CO2-Be-<br />

56


preisung zuschlagen - egal ob als direkter<br />

CO2-Preis oder über Umwege<br />

im CO2-Emissionshandel. Zudem: Wir<br />

werden in den kommenden Jahren einen<br />

massiven Hochlauf an Elektrofahrzeugen<br />

bekommen - der Strompreis<br />

wird uns plötzlich so geläufig sein wie<br />

der Spritpreis. Generell müssen wir<br />

unser Augenmerk aber auf die Inflation<br />

richten: Die aktuellen Entwicklungen<br />

sind nicht nur das Ergebnis einer<br />

CO2-Bepreisung, sondern das einer<br />

allgemeinen Rohstoffknappheit - kombiniert<br />

mit monopolistischen Märkten,<br />

wie man an der Chip-Krise sieht. Wenn<br />

sich der Markt normalisiert, wird sich<br />

vieles wieder einpendeln, aber zu völlig<br />

anderen Preisen als noch vor zwei<br />

Jahren.<br />

Woher und welche Art von Strom importieren<br />

wir, wenn nach der Abschaltung<br />

des letzten Kernkraftwerks Ende 2022<br />

nicht genügend eigenproduzierte Energie<br />

zur Verfügung steht?<br />

Zunächst einmal beträgt der Anteil der<br />

Erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg<br />

heute bereits über 40 Prozent,<br />

und dieser Anteil steigt Tag für Tag.<br />

Wenn 2022 das letzte baden-württembergische<br />

Atomkraftwerk vom Netz<br />

geht, werden zunächst die anderen<br />

Energiekraftwerke hochgefahren - mit<br />

einhergehend werden Kohlekraftwerke<br />

sukzessive auf Gas umgestellt, um<br />

im Endausbau Wasserstoff-fähig zu<br />

sein. Der internationale Strommarkt<br />

greift ja heute schon. Wie viel aber<br />

woher kommt, ist heute vorausschauend<br />

schwer kalkulierbar. In der Übergangszeit<br />

- bis die Leitungen aus dem<br />

Norden einsatzfähig sind, grüner Wasserstoff<br />

verfügbar und der Ausbau der<br />

Erneuerbaren Energien noch nicht abgeschlossen<br />

ist - werden wir Kompromisse<br />

aushalten müssen. Wichtig ist<br />

aber, dass wir uns auf das Ziel fokussieren,<br />

Baden-Württemberg mit einem<br />

dann neuen elektrischen Energiesystem<br />

komplett erneuerbar - inklusive importiertem<br />

grünen Wasserstoff - zu versorgen.<br />

Die Atomkraft wird weltweit wieder<br />

zulegen, aber in Deutschland sehe<br />

ich dafür keine gesellschaftliche und<br />

politische Mehrheit mehr.<br />

Rechnet die Landesregierung wieder<br />

vermehrt mit Flüchtlingsströmen?<br />

Wer die Vorfälle zwischen Weißrussland<br />

und Polen verfolgt, kann nur zu<br />

einem Schluss kommen: Ja. Das Wort<br />

„Strom“ ist aber vielschichtig, weil nicht<br />

genau bezifferbar. Die Ankünfte in Baden-Württemberg<br />

nehmen zu, aber in<br />

einem Maße, das noch beherrschbar ist.<br />

Die Verteilungsmechanismen funktionieren,<br />

die Behörden sind eingespielt.<br />

Das ändert nichts an der Lage an sich,<br />

es bewahrt uns aber vor Kontrollverlust.<br />

Die Bundesregierung ist gefordert, gemeinsam<br />

mit den Partnern das Problem<br />

an der EU-Ostgrenze zu lösen. Darauf<br />

setze ich. Auch im Sinne der Menschen,<br />

die durch dieses Machtspiel - und um<br />

nichts anderes geht es - in eine unwürdige<br />

Lebenslage versetzt werden. Zur<br />

Ehrlichkeit gehört aber auch, dass wir<br />

uns darauf einstellen müssen, dass uns<br />

das Thema Aufnahme von Flüchtlingen<br />

den Winter über beschäftigen wird.<br />

57


Anzeige<br />

INTERVIEW<br />

„Wir müssen Erlebnisse<br />

in Wangen bieten“<br />

Wangen im Allgäu hat mit seinen rund 2000 gemeldeten Gewerben<br />

eine gesunde Mischung an Branchen. Die Betriebe wachsen<br />

schnell, weshalb die Entwicklung von Gewerbeflächen eine Herausforderung<br />

darstellt. Für den Handel in der Altstadt wünscht sich<br />

Oberbürgermeister Michael Lang vier autofreie Wochenenden.<br />

Diese Themen und mehr sind Inhalt dieses Interviews.<br />

Was zeichnet den Wirtschaftsstandort<br />

Wangen im Allgäu aus?<br />

Oberbürgermeister Michael Lang: Vor<br />

allem Mittelständler prägen das Bild der<br />

Gewerbelandschaft in Wangen im Allgäu.<br />

Wir haben hier einen gesunden<br />

Branchenmix aus modernen Industriebetrieben,<br />

traditionsreichem Handwerk<br />

sowie vielseitigen Handels- und Dienstleistungsunternehmen.<br />

Es hat sich gerade<br />

jetzt in der Zeit der Pandemie, aber<br />

auch schon in früheren allgemeinwirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten gezeigt,<br />

dass Wangen deshalb relativ gut durch<br />

Krisen kommen kann.<br />

Gibt es trotzdem hervorstechende<br />

Gewerbe- oder Industriezweige?<br />

Auffallend ist bei uns tatsächlich die Heterogenität<br />

der insgesamt mehr als 2000<br />

gemeldeten Gewerbe. Denken Sie an<br />

den Behälterbau, der sich zu Beginn des<br />

20. Jahrhunderts aus der Nachfrage der<br />

Landwirtschaft entwickelt hat und heute<br />

in jeder Hinsicht so groß geworden ist,<br />

dass Betriebe in diesem Bereich Großprojekte<br />

für Brauereien oder die Chemieindustrie<br />

umsetzen. Daneben gibt es<br />

Unternehmen, die im Maschinen- und<br />

Fahrzeugbau, in der Elektrotechnik- und<br />

Feinmechanik oder in der Holz-, Kunststoff-,<br />

Lebens- und Verpackungsmittelproduktion<br />

tätig sind. Auch bei einer<br />

ganzen Reihe dieser Betriebe gab es<br />

und gibt es noch Bezüge zur Land- und<br />

Milchwirtschaft. Und noch heute haben<br />

wir nicht nur eine ganze Reihe von<br />

Landwirten auf unserer Gemarkung,<br />

sondern mit den Käsereien in Leupolz<br />

und Zurwies auch zwei Betriebe, die<br />

echte Delikatessen aus heimischer Milch<br />

herstellen.<br />

Diese Wangener Unternehmen haben<br />

sich aus gewachsenen Strukturen<br />

und Bereichen entwickelt. Gibt<br />

es auch Start-ups in völlig neuen<br />

Branchen?<br />

Die Unternehmen, die ich jetzt im Auge<br />

habe, sind über das Start-up-Dasein<br />

schon hinaus, denn sie wachsen kontinuierlich,<br />

manche auch sehr schnell.<br />

Dazu gehören Firmen, die hochspezialisierte<br />

Produkte für die Automotive- oder<br />

Luftfahrt-Branche herstellen. Sie sind –<br />

um im Bild zu bleiben – seit ihrer Gründung<br />

vor rund 20 Jahren beständig in<br />

Fahrt bzw. im Aufwind. Ähnlich positiv<br />

sind die Entwicklungen von vergleichsweise<br />

jungen Firmen im IT- oder Bioscience-Bereich.<br />

Als echtes Start-up würde<br />

ich allerdings einen Betrieb sehen, der<br />

seit Kurzem in einer ausgedienten Fabrikhalle<br />

exklusive Wohnmobile für<br />

besondere Liebhaber baut. Weitere Unternehmen<br />

widmen sich den Themen<br />

Wellness- und Gesundheitsprodukte.<br />

Wo Unternehmen wachsen, brauchen<br />

sie auch Möglichkeiten zur Expansion.<br />

Sind bei Ihnen Gewerbeflächen<br />

verfügbar?<br />

Wir freuen uns natürlich sehr über die<br />

Erfolge und das gleichzeitige Wachstum<br />

unserer Betriebe. Aktuell konnten wir<br />

eine Reihe von Firmen in die ERBA vermitteln.<br />

Die ehemalige Industriebrache<br />

der Baumwollspinnerei und -weberei<br />

wird derzeit im Vorfeld der Landesgartenschau<br />

2024 in Wangen entwickelt.<br />

Ein Neubau wird derzeit von der Firma<br />

AVL SET gebaut. Nach den Anfängen mit<br />

zwei Personen in einem Wohnzimmer<br />

am direkten Rand der Wangener Altstadt<br />

ist inzwischen ein Unternehmen mit 140<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und<br />

weltweiter Vernetzung geworden, das<br />

wichtige Teile für die E-Mobility produziert.<br />

Eine alte Halle wird von einem<br />

Unternehmen saniert und ausgebaut,<br />

um dort hochspezialisierte medizinische<br />

Produkte herzustellen. Auch dieses<br />

Unternehmen ist aus kleinen Anfängen<br />

58


Anzeige<br />

Zahlen & Fakten<br />

entstanden. Neben Räumen zur eigenen<br />

Nutzung wird es in diesen Mauern<br />

auch noch Büros für weitere Betriebe<br />

oder Selbstständige schaffen. Zu weiten<br />

Teilen bezogen, ist die von privater<br />

Hand sanierte Neue Spinnerei mit<br />

5000 Quadratmetern Gewerbeflächen<br />

und 23 Wohnungen. Noch bis zur Eröffnung<br />

der Landesgartenschau wollen<br />

die neuen Eigentümer die Alte Spinnerei<br />

sanieren und auch dort Gewerbeflächen<br />

zur Verfügung stellen. Wo Betriebe<br />

wegziehen, wird auch wieder Platz frei<br />

für andere. In den kommenden Jahren<br />

wird zudem die ehemalige ERBA-Ausrüstung<br />

und spätere NTW bei Epplings<br />

in die Entwicklung mit Gewerbeflächen<br />

und Wohnraum gehen. Und dennoch<br />

wäre auch Wangen sehr froh, wenn die<br />

Entwicklung des interkommunalen Gewerbegebiets<br />

IKOWA an der Autobahn<br />

vorankommen könnte. Die Planungen<br />

dazu laufen weiter.<br />

Sprechen wir auch von Handel,<br />

Gastronomie und Tourismus.<br />

Welchen Stellenwert haben<br />

diese in Wangen und dort<br />

vor allem in der Altstadt?<br />

Die drei von Ihnen genannten<br />

sind die tragenden Säulen<br />

für das Leben in der Altstadt.<br />

Wir haben das gerade jetzt in<br />

der Pandemie deutlich sehen können.<br />

Denn als alles geschlossen bleiben<br />

musste, war die Altstadt menschenleer.<br />

Und selbst als die Geschäfte bereits<br />

wieder öffnen durften, die Lokale aber<br />

nicht, wurden auch kaum Menschen<br />

zum Einkaufen gelockt. Erst als neben<br />

dem Einkauf auch wieder das Einkehren,<br />

Essen gehen und damit auch Erlebnisse<br />

möglich waren, kamen wieder die<br />

Besucherinnen und Besucher – Tagesgäste<br />

ebenso wie Gäste, die länger bleiben<br />

wollten.<br />

Wie schafft es Wangen, dass die<br />

Menschen weiter in die Stadt kommen?<br />

Das ist eine der großen Herausforderungen<br />

in den kommenden Jahren. Wir<br />

hören von den Fachleuten, dass die<br />

Menschen immer öfter das Erlebnis suchen,<br />

was nichts Anderes heißen kann,<br />

als dass man ihnen nicht nur attraktive<br />

Geschäfte und schöne Lokale, sondern<br />

auch darüber hinaus Erlebnisse<br />

bieten muss. Dabei sind<br />

alle gefordert. Wir würden<br />

es gern sehen, wenn wir<br />

im nächsten Jahr an vier<br />

Sommerwochenenden<br />

den motorisierten Individualverkehr<br />

aus der Altstadt<br />

verbannen und gleich-<br />

• Gewerbesteuer: Die Stadt<br />

nimmt bis Jahresende <strong>2021</strong><br />

voraussichtlich rund 18 Millionen<br />

Euro Gewerbesteuern<br />

ein und liegt damit deutlich<br />

über den Erwartungen. Das<br />

wäre ein Rekord. Im Jahr<br />

2020 verzeichnete Wangen<br />

wegen der Pandemie eine<br />

Delle mit 15,7 Millionen Euro<br />

und lag damit immer noch<br />

über allen Jahren von 2016<br />

und zurück.<br />

• Die Unternehmen, Kliniken,<br />

Ärzte und Selbstständige beschäftigen<br />

mehr als 12.000<br />

sozialversicherungspflichtige<br />

Arbeitnehmer in Wangen.<br />

• Im Bereich ERBA / Auwiesen<br />

entstehen ca. 380 Wohneinheiten.<br />

In Planung sind<br />

weitere Baugebiete, so dass<br />

Wangen einen Zuwachs von<br />

insgesamt 1000 Wohneinheiten<br />

in den kommenden Jahren<br />

plant.<br />

zeitig das eine oder andere lockende<br />

Angebot auf den gewonnenen Flächen<br />

machen könnten. Das würde vor allem<br />

jenen nützen, die sich heute wegen des<br />

Verkehrs einschränken müssen. Bis es<br />

soweit ist, werden wir das Thema im<br />

Frühjahr mit den Betroffenen diskutieren.<br />

Und ganz sicher wird es während<br />

der Landesgartenschau 2024 viele gute<br />

Gründe geben, nicht nur das Gelände<br />

der Schau, sondern auch die Altstadt zu<br />

besuchen.<br />

59


GELBE TONNEN<br />

Bis Ende <strong>2021</strong> soll<br />

jeder eine haben<br />

Ab dem 1. Januar 2022 wird der Verpackungsmüll in<br />

der Gelben Tonne abgeholt. Der Landkreis Ravensburg ist<br />

derzeit dabei, diese Tonnen zu verteilen. Verantwortlich<br />

für die Verteilung und die Abholung ist die Firma Knettenbrech+Gurdulic<br />

aus Türkheim.<br />

Ein Aufkleber mit der jeweiligen Adresse<br />

zeigt, welche Tonne zu welchem<br />

Haus gehört. Der Landkreis informiert<br />

fortlaufend über die lokalen Medien<br />

und seine Homepage (www.rv.de).<br />

Eine persönliche Benachrichtigung vor<br />

Auslieferung der Tonnen erfolgt nicht.<br />

Die Verteilung der Tonnen in den<br />

Kernstadtbereichen der<br />

Städte Leutkirch im Allgäu<br />

und Weingarten erfolgt<br />

voraussichtlich ab<br />

Dezember.<br />

In den Städten Bad Waldsee,<br />

Ravensburg und Isny im<br />

Allgäu gibt es in den Kernstadtbereichen<br />

eine Ausnahme<br />

von der Gelben Tonne. Dort<br />

werden Ende des Jahres Gelbe<br />

Säcke verteilt. Verschiedene<br />

Karten zeigen, welche Stadtgebiete<br />

zu den jeweiligen Kernstadtbereichen<br />

gehören. Diese<br />

können unter www.rv.de abgerufen<br />

werden.<br />

14-tägige Leerung ab 2022<br />

Die Verteilung der Gelben Vierradtonnen<br />

für Mehrfamilienhäuser<br />

und Gewerbebetriebe erfolgt voraussichtlich<br />

im Dezember. Grundstückseigentümer<br />

und Hausverwaltungen<br />

werden gebeten, die<br />

angelieferten<br />

Tonne bis zum<br />

Jahreswechsel entsprechend<br />

unterzubringen<br />

und gegebenenfalls an<br />

die einzelnen Wohneinheiten<br />

zu verteilen. Die gesamte Verteilung<br />

der Gelben Tonnen soll für den<br />

Landkreis bis Ende des Jahres abgeschlossen<br />

werden. Die Leerung<br />

der Tonnen erfolgt<br />

frühestens ab 1. Januar<br />

2022 im 14-täglichen<br />

Rhythmus. Die Abfuhrtermine<br />

werden<br />

im Abfallkalender<br />

des<br />

Landkreises<br />

bekannt gegeben.<br />

Allgemeine Infos<br />

Ein Wahlrecht zwischen<br />

Gelbem Sack oder Gelber<br />

Tonne gibt es für die Bürger<br />

nicht. Die Tonne umfasst<br />

240-Liter und wird<br />

den Haushalten kostenlos<br />

zur Verfügung gestellt. Gesammelt<br />

werden lediglich<br />

Verpackungsabfälle einschließlich<br />

Metalldosen.<br />

Sogenannte stoffgleiche<br />

Nichtverpackungen wie<br />

Plastikspielzeug, Zahnbürsten,<br />

Klarsichthüllen usw.<br />

dürfen nicht in die Gelbe<br />

Tonne geworfen werden.<br />

(red)<br />

60


Anzeige<br />

KUNSTSTOFF-LAUFFLÄCHE<br />

“Sig on ice“<br />

Nachdem in Sigmaringen das<br />

Winterevent „Sig on Ice“ in der<br />

vergangenen Saison coronabedingt<br />

nicht stattfinden konnte,<br />

ist die Veranstaltung mit Änderungen<br />

und Neuerungen vom<br />

6. Dezember <strong>2021</strong> bis<br />

9. Januar 2022 zurück.<br />

Die größte Neuerung ist die Lauffläche<br />

selbst, denn die Sigmaringer Eisbahn<br />

wird auf eine Kunststoff-Lauffläche<br />

umgestellt. Durch das „Eislaufen“ auf<br />

Kunststoffplatten wird weder Strom<br />

noch Trinkwasser zur Aufbereitung<br />

des Eises benötigt. Für die Herstellung<br />

der Kunststoffplatten wird dabei ein<br />

nicht-toxisches Polymer mit ultrahoher<br />

Dichte verwendet. Anschließend<br />

ist das Kunststoff recyclebar. „Mit der<br />

neuen Bahn haben wir eine klimafreundliche,<br />

ressourcensparende Alternative<br />

gefunden: Mit dem neuen<br />

Material sind wir unabhängig von der<br />

Außentemperatur und können ‚Sig on<br />

Ice‘ auch an milderen Tagen problemlos<br />

genießen“, sagt Bürgermeister Dr.<br />

Marcus Ehm.<br />

Anzeige<br />

„Sig on Ice“ auf dem Festplatz<br />

Die Stadt Sigmaringen hat sich im ersten<br />

Jahr für eine Leihoption der neuen<br />

Bahn entschieden: Bewährt sich die<br />

Kunststoffbahn, wird die Stadt diese<br />

kaufen und individuell für den Rathausplatz<br />

anpassen lassen. Daher wird<br />

„Sig on Ice“ vom 6. Dezember <strong>2021</strong> bis<br />

Sigmaringens Bürgermeister Marcus Ehm<br />

hat die Eisfläche schon getestet. Foto: Stadt<br />

9. Januar 2022 auch auf den Festplatz<br />

bei der Stadthalle verlegt. Ein weiterer<br />

Grund für die einmalig geplante Verlegung<br />

stellen die Vorgaben der Corona-Verordnung<br />

und die voraussichtlich<br />

notwendige 3G-Kontrolle dar. (red)<br />

STARKER WIRTSCHAFTSSTANDORT<br />

Bad Saulgau: Ausgezeichnet<br />

gründungsfreundlich<br />

Seit dem vergangenen Jahr ist Bad Saulgau ausgezeichnet gründungsfreundlich.<br />

Mit GriBS, der Gründungsinitiative Bad Saulgau,<br />

schaffte es der oberschwäbische Wirtschaftsstandort beim<br />

Wettbewerb „Startup-BW local“ direkt auf Platz zwei der landesweit<br />

gründungsfreundlichsten Kommunen.<br />

GriBS ist ein Zusammenschluss von<br />

Existenzgründer*innen, Jungunternehmer*innen,<br />

etablierten Unternehmen<br />

und einigen gründungsinteressierten<br />

Akteuren.<br />

Die Idee: Bad Saulgau ist ein starker<br />

Wirtschaftsstandort mit fast 7.500 Arbeitsplätzen.<br />

Das überdurchschnittliche<br />

Wachstum während der vergangenen<br />

Jahre verdankt die Stadt mit wenigen<br />

Ausnahmen den vielen kleinen und<br />

mittelständischen Handwerksbetrieben<br />

und Familienunternehmen. Gründungspotential<br />

schlummert an vielen Ecken.<br />

Es ist aber manchmal einfach nicht zu<br />

erkennen, oder es fehlt der letzte zündende<br />

Funke.<br />

Das Ziel: Genau hier setzt GriBS an.<br />

Das Netzwerk fördert und unterstützt<br />

die vielen, bereits vorhandenen Potentiale.<br />

Es steht Gründer*innen mit Rat<br />

und Tat zur Seite, ganz niederschwellig<br />

und auf Augenhöhe - ganz nach dem<br />

Motto „natürlich durchstarten“.<br />

KONTAKT<br />

STADT BAD SAULGAU<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

Ilona Boos, Thomas Schäfers<br />

Telefon 07581 207-103 / -1<strong>04</strong><br />

wirtschaftsfoerderung@badsaulgau<br />

dewww.bad-saulgau.de<br />

61


Anzeige<br />

LOS PFULLENDORF<br />

Pfullendorfer Unternehmen<br />

nutzen die Plattform erfolgreich<br />

Ohne online geht es nicht. Ohne die Läden in der Innenstadt aber auch nicht. Locamo.de ist eine<br />

Plattform, die hier eine Brücke schlägt. Die Pfullendorfer und Mengener Einzelhändler können mithilfe<br />

von LOS Pfullendorf, beziehungsweise LOS Mengen ihre Waren sowohl auf der Fläche, als auch<br />

im Netz präsentieren. Die bisherigen Erfahrungen der Händler sind positiv.<br />

Das Geheimnis von LOS<br />

Über LOS (Lokal Online Shoppen) lassen<br />

sich die Produkte eines Unternehmens<br />

zusätzlich online verkaufen – und<br />

zwar mit denkbar wenig Aufwand. Die<br />

lokalen Unternehmen können sich auf<br />

einem regionalen und einem bundesweiten<br />

Portal präsentieren und gewinnen<br />

so zusätzlich neue Kunden. Dabei<br />

ist es egal, ob es sich um Einzelhändler<br />

oder Handwerker handelt. Die online<br />

angebotenen Produkte werden nicht<br />

nur auf dem Marktplatz eingestellt, sondern<br />

auch in allen bekannten Verkaufskanälen<br />

wie Google Shopping, guenstiger.de<br />

oder Idealo.<br />

76 Prozent kaufen online ein<br />

Gerade für Unternehmen ohne, oder<br />

mit einer einfachen Website, ist LOS<br />

eine gute Möglichkeit sichtbar zu werden<br />

und Sortiment und Produkte darzustellen.<br />

Ein weiterer Vorteil: Der<br />

Händler hat 365 Tage im Jahr für seinen<br />

Kunden geöffnet.<br />

Laut unterschiedlichen<br />

Statistiken kaufen 76 Prozent<br />

der Kunden mindestens<br />

einmal im Monat<br />

online oder mobil<br />

ein. Ein weiterer Vorteil:<br />

Die rechtliche Sicherheit<br />

beim Onlineverkauf ist<br />

über Locamo.de gewährleistet.<br />

Beim Einrichten<br />

des Profils auf LOS sowie<br />

beim Hochladen,<br />

Bearbeiten oder Löschen<br />

der Produkte, werden<br />

die lokalen Unternehmer<br />

von professionellen Mitarbeitern<br />

von Locamo.de<br />

unterstützt.<br />

LOS Pfullendorf<br />

Das Unternehmen Klaiber Schreiben &<br />

Schule & Schenken in Pfullendorf nutzt<br />

LOS Pfullendorf seit einem dreiviertel<br />

Jahr und kann Positives berichten. Katrin<br />

Klaiber sagt: „Für uns hat sich das<br />

Angebot gelohnt – wir betrachten es als<br />

eine erweiterte Ladentheke. Ich kann<br />

die Plattform empfehlen.“<br />

Die Corona-Pandemie habe der ohnehin<br />

bestehenden Tendenz zum Online-Kauf<br />

noch einmal einen Schub<br />

gegeben. Viele Kunden kämen auch<br />

außerhalb von Pfullendorf auf Klaiber<br />

zu, denn Locamo.de funktioniert<br />

deutschlandweit. Das Einstellen oder<br />

Löschen der Produkte auf der Seite sei<br />

einfach und selbsterklärend. „Wir wurden<br />

vom Anbieter beim Erstellen unseres<br />

Profils auch sehr gut beraten“, sagt<br />

Katrin Klaiber. Sie bleibe auf jeden Fall<br />

auch in Zukunft dabei.<br />

Katrin Klaiber ist von LOS Pfullendorf überzeugt und bietet ihre Produkte mit Erfolg online an.<br />

62<br />

KONTAKT<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

PFULLENDORF<br />

Bernd Mathieu<br />

Tel. 07552/251111<br />

bernd.mathieu@stadt-pfullendorf.de


Anzeige<br />

LOS MENGEN<br />

Mit reinem Gewissen<br />

online bestellen<br />

Viele Kunden möchten durchaus den lokalen Handel unterstützen<br />

und sich mit der Region identifizieren, aber doch online<br />

kaufen. Ihnen bietet sich auf LOS Mengen und LOS Pfullendorf<br />

ein zusammengefasstes Angebot vor Ort auf einen Blick.<br />

aus Mengen zur Verfügung stehen.<br />

Online und offline kombinieren<br />

Das Augenoptikergeschäft Buck in Mengen<br />

wird schon seit jeher aus Familienhand<br />

geführt. Carolin Buck war im Gespräch<br />

mit blubbr.de und spricht über<br />

ihre Erfahrungen mit los-mengen.de.<br />

LOS Mengen<br />

Mengens Wirtschaftsförderer Manuel<br />

Kern hält LOS Mengen deshalb für unverzichtbar,<br />

weil das Online-<br />

Kaufverhalten in den vergangenen<br />

Jahren stark gestiegen und<br />

die Bedeutung digitaler Vertriebskanäle<br />

gewachsen ist. „Mit<br />

den beiden örtlichen Portalen<br />

los-pfullendorf.de und los-mengen.de<br />

hat der Anbieter Locamo<br />

sowohl für Kunden als auch stationäre<br />

Händler attraktive Plattformen<br />

entwickelt“, so Manuel<br />

Kern.<br />

Locamo.de ist ein bundesweit<br />

stark wachsender Online-Marktplatz,<br />

der seit mehr als sechs<br />

Jahren mindestens 2.500.000<br />

potenzielle Käufer pro Jahr erreicht.<br />

Anbieter sind ausschließlich<br />

stationäre Händler. Kern:<br />

„Selbstverständlich erhoffe ich<br />

mir, dass künftig noch viele weitere<br />

Anbieter folgen werden und<br />

den Kunden noch mehr Produkte<br />

Das Augenoptikergeschäft Buck hält LOS Mengen für zielführend und<br />

erfolgsversprechend.<br />

Die Digitalisierung sei eine Entwicklung,<br />

die so immer weiter voran gehen wird.<br />

Da müsse man einfach mitmachen und<br />

sich den Herausforderungen und den<br />

Ansprüchen der jeweiligen Zeit stellen.<br />

„Der Bereich Online-Handel und Online-Marketing<br />

ist sehr arbeitsintensiv<br />

und derzeit haben wir noch nicht genug<br />

Manpower, um dies allein zu stemmen.<br />

Ich denke, ein gemeinsames Online-,<br />

aber auch stationäres Standort-Management<br />

im Rahmen von LOS Mengen ist<br />

sehr zielführend und erfolgversprechend“,<br />

sagt Carolin<br />

Buck.<br />

Regionales Einkaufen sichere<br />

Arbeitsplätze vor Ort und<br />

reduziere viele Einzelpakete.<br />

Die Verbindung von Online<br />

und Offline halte für den<br />

Endkunden beide Optionen<br />

offen, wodurch er je nach<br />

zeitlicher Verfügbarkeit immer<br />

den für ihn gerade passenden<br />

Einkaufsweg wählen<br />

kann.<br />

KONTAKT<br />

WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />

MENGEN<br />

Manuel Kern<br />

07572/607530<br />

Manuel.Kern@mengen.de<br />

63


CORONA-PANDEMIE<br />

Der Kampf der<br />

Weihnachtsmärkte<br />

Es wurden bereits viele, vor allem kleinere, Advents- und Weihnachtsmärkte abgesagt. Stand Redaktionsschluss<br />

hielten aber auch noch einige, wie die in Ravensburg oder Friedrichshafen, mit abgespeckten<br />

Versionen die Stellung. Die Absage aller Märkte wäre ein schwerer Schlag für die Marktbeschicker.<br />

Ein Blick in die Region zeigt, dass es<br />

durch die steigenden Zahlen an Covid-19<br />

Patienten viele Gemeinden und<br />

Städte gibt, die ihre Advents- und Weihnachtsmärkte<br />

bereits abgesagt haben.<br />

So beispielsweise Bad Waldsee, Lindau,<br />

Meersburg, Waldburg, Vogt und Berg.<br />

Außerdem gecancelt wurden die Nikolausmärkte<br />

in Bergatreute und Mochenwangen,<br />

der Adventsmarkt in Wolpertswende<br />

sowie der in Grünkraut und der<br />

Martinimarkt in Schlier.<br />

Das Bauernhausmuseum in Wolfegg<br />

möchte seinen Adventsmarkt vom 10.<br />

bis 12. Dezember nicht aufgeben. Man<br />

habe ein Gelände von 15 Hektar zur<br />

Verfügung, auf dem sich die Besucher<br />

verteilen könnten. Jedoch hätten einige<br />

Standbetreiber ihre Teilnahme nun doch<br />

abgesagt. Ravensburg möchte seinen<br />

Christkindlesmarkt durchziehen, genauso<br />

wie Friedrichshafen seine Bodensee-Weihnacht.<br />

Marktbeschicker in Not<br />

Ulm pocht auf seinen Weihnachtsmarkt<br />

unter dem Münster, denn der Aufbau er-<br />

Hat die Buden für den Weihnachtsmarkt schon aufgebaut: Ulm.<br />

laube die Umsetzung der 2G-Regel mit<br />

Zugang für Geimpfte und Genesene. An<br />

vier Eingängen soll es Zugangskontrollen<br />

geben. Die Marktbeschicker, von denen<br />

viele ihren Jahreshauptumsatz auf<br />

den Weihnachtsmärkten machen, sind<br />

auf die Durchführung der Märkte angewiesen.<br />

Für einige würde eine Absage<br />

nach dem Ausfall im Jahr 2020 das Ende<br />

ihrer wirtschaftlichen Kräfte bedeuten.<br />

Deutschlandweit sind sich die Organisatoren<br />

ebenfalls uneinig. Der weltberühmte<br />

Christkindlesmarkt<br />

in<br />

Nürnberg dürfte<br />

wohl nach Stand zu<br />

Redaktionsschluss<br />

stattfinden. Seit Monaten<br />

arbeitet die<br />

Stadt an einem dezentralen<br />

Konzept.<br />

Ravensburg möchte<br />

den Christkindlesmarkt<br />

auch durchführen.<br />

Demnach gibt es ein „Stufenkonzept“: Je<br />

nach Corona-Lage und -Auflagen kann<br />

der Markt angepasst werden.<br />

300 Buden im Grenzgebiet<br />

Ähnliche „Eskalationsstufen“ hat auch<br />

die Stadt Augsburg für ihren Markt in<br />

der Schublade. In Bochum können sich<br />

die Menschen zur Öffnung des großen<br />

Weihnachtsmarktes in der kommenden<br />

Woche sogar vor Ort gegen das Coronavirus<br />

impfen lassen.<br />

Abgesagt hingehen wurde bereits der<br />

Weihnachtsmarkt in München, Stuttgart<br />

wankt noch. Ganz anders sieht es bei<br />

den Nachbarn im deutsch-französischen<br />

Grenzgebiet aus. Die Elsass-Metropole<br />

Straßburg will ihren Weihnachtsmarkt<br />

wieder in großem Stil ausrichten. Mehr<br />

als 300 Buden sollen vom 26. November<br />

an die Besucher locken. Das Maskentragen<br />

auf dem Markt ist Pflicht. Fürs Essen<br />

und Trinken gibt es speziell ausgewiesene<br />

Zonen, damit es nicht zu Gedränge<br />

vor den Buden kommt. (SZ)<br />

64


ABSAGE DER WEIHNACHTSMÄRKTE<br />

So kommen<br />

Keramiker über<br />

die Runden<br />

Das Thema Natur und Handgemachtes wird groß geschrieben<br />

– auch im kommenden Jahr. Das dürfte den<br />

Töpfereien in der Region in die Hände spielen. Die Absage<br />

der meisten Weihnachtsmärkte jedoch, könnte dem einen<br />

Dämpfer verpassen. Das sagen Allgäuer Keramiker.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

Zwei junge Töpferinnen mit Meistertitel<br />

arbeiten in Weipoldshofen bei Leutkirch<br />

als Keramikerinnen. Verena Brummer<br />

und Hannah König bereiten sich nun<br />

auf den Weihnachtsverkauf vor. Die<br />

Weihnachtsmärkte allerdings, haben sie<br />

in diesem Jahr außen vor gelassen. Verena<br />

Brummer sagt: „Ich habe mich nicht<br />

darauf beworben, weil es mir zu unsicher<br />

schien. Man geht ja Wochen vorher<br />

in die Produktion und bleibt dann auf<br />

der ganzen Ware sitzen, wenn der Markt<br />

nicht stattfindet.“<br />

Auf Weihnachten hin laufe das Geschäft<br />

nicht schlecht, viel tue sich in jedem<br />

Fall online. „Das Interesse steigt kontinuierlich.<br />

Plattformen wie Etsy und Instagram<br />

erhöhen die Bekanntheit und<br />

bringen Kunden“, so Verena Brummer.<br />

Der Nachteil sei die Schwemme an sogenannten<br />

Hobbytöpfern, die das Handwerk<br />

nicht professionell gelernt haben<br />

und auf Märkten nicht zugelassen wären.<br />

Die Keramik wird von Verena und Hannah<br />

vorwiegend an der Drehscheibe<br />

produziert, handbemalt, glasiert und<br />

gebrannt. Hannahs Markenzeichen sind<br />

feine Porzellan-Lampenschirme mit<br />

Ritz-Dekor, das das Licht durchschimmern<br />

lässt. Verena arbeitet vorwiegend<br />

mit einer Dekor-Technik namens Sgraffito.<br />

Das ist eine Maltechnik, die auf<br />

mindestens zwei übereinanderliegenden<br />

Farbschichten beruht, wobei das Motiv<br />

durch das stellenweise Abkratzen der<br />

oberen Farbschichten entsteht.<br />

Extrem umsatzstarke Märkte<br />

Individualität unterstreichen. Außerdem<br />

sind Backformen gefragt. Busse: „Wir<br />

kommen gar nicht mehr nach mit der<br />

Produktion“. Der persönliche Stil seiner<br />

Töpferei ist das Arbeiten mit Spitzendekor.<br />

Darauf hat er sich mit seiner Frau<br />

Ingrid und Tochter Aline spezialisiert.<br />

Dass die meisten Weihnachtsmärkte<br />

gerade abgesagt werden, bedauert er.<br />

Das Weihnachtsgeschäft ist wichtig. Er<br />

plant daher, ein Advents-Zelt im Freien<br />

vor seiner Werkstatt aufzustellen, damit<br />

die Menschen an der Luft mit genug<br />

Abstand bummeln können. Einen Online-Shop<br />

hat er auch, vor allem möchte<br />

er so die jüngeren Kunden ansprechen.<br />

Harald Busse nutzt Spitzendekor für seine Keramik.<br />

Diesen Sommer waren die Freunde<br />

handgemachter Keramik sehr kauffreudig.<br />

Das erzählt Keramiker Harald Busse<br />

aus Altshausen. Nach den bislang einschneidendsten<br />

Corona-Beschränkungen<br />

Ende 2020 hätten es die Menschen<br />

genossen, an der frischen Luft an den<br />

Ständen der Töpfermärkte entlang zu<br />

schlendern. „Die Leute hatten ein Nachholbedürfnis,<br />

die Märkte liefen extrem<br />

gut.“<br />

Besonders stark sei derzeit die Nachfrage<br />

im Bereich Kaffee- und Speiseservice.<br />

So könnten die Kunden ihre<br />

Verena Brummer liebt Sgraffito.<br />

65


SERVICE | GEWINNSPIEL<br />

Unsere Seiten voller Ideen<br />

für Weihnachtsgeschenke<br />

kamen im Dezember<br />

2020 so gut bei unseren<br />

Lesern an, dass wir zu<br />

Wiederholungstätern<br />

werden. Schon das<br />

ganze Jahr über haben<br />

wir nach Weihnachtsgeschenken<br />

Ausschau<br />

gehalten, die besonders<br />

und auch im lokalen<br />

Handel zu finden sind.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

Adventskalender<br />

Starten wir die Weihnachtsgeschenke-Serie mit seinem Vorläufer,<br />

dem Adventskalender. Längst gibt es mehr als nur Kalender<br />

mit jeder Art von Schokolade. Zum Beispiel mit Tee, mit Müsli,<br />

mit Drogerieartikeln, Saatgut-Tüten, 24 zu lösenden Rätseln,<br />

Duftölen und vieles mehr. Kommt super an, kostet aber auch<br />

deutlich mehr als der No-Name-Kalender mit zweitklassiger<br />

Schoki. Wir sprechen hier von einer Bandbreite von 0,80 Cent<br />

bis 400 Euro – nach oben ist der Preis aber stets offen.<br />

WEIHNACHTS-<br />

GESCHENKE-TIPPS <strong>2021</strong><br />

66<br />

Insektenhotel<br />

Der Garten steht spätestens seit Corona ganz hoch im<br />

Kurs. Viele Menschen achten bei der Gestaltung auf Naturnähe<br />

und Insektenfreundlichkeit. Für jene eignet sich<br />

hervorragend ein Insektenhotel. Es gibt sie in den unterschiedlichsten<br />

Größen und ansprechenden Formen. Ab<br />

20 Euro bekommt man bereits ein nettes Stück. Wer handwerklich<br />

begabt ist und dabei ein wenig kreativ, der kann<br />

sogar selbst eines bauen.<br />

Tassenwärmer<br />

Der schöne warme Kaffee oder der Tee steht neben<br />

dem PC, den man gerade bedient, und eine<br />

gefühlte Minute später ist er eiskalt. Das kann der<br />

Tassenwärmer verhindern. Es gibt ihn in verschiedenen<br />

Aufmachungen, aber alle eint, dass sie mit<br />

allen USB Anschlüssen von PC- oder Mac-Geräten<br />

kompatibel sind. Er hält die Getränke bis zu 60<br />

Grad warm.


Iris-Fotografie<br />

Es ist unglaublich, was man in der Iris eines Auges alles<br />

sehen kann – wenn sie nur richtig fotografiert wurde! Ein<br />

ordentlicher Fotograf erschafft mit einer professionellen<br />

Ausrüstung ein wahres Kunstwerk, indem er meist ab 40<br />

Euro die Iris seines Kunden aufnimmt und leicht bearbeitet.<br />

Die hochauflösenden Bilder sind bestens geeignet für<br />

einen Druck, der sich klasse in jedem Zimmer macht. Holen<br />

Sie sich als Geschenk einen Gutschein vom Fotografen<br />

Ihres Vertrauens.<br />

Grillmachete<br />

Hey, wer grillt nicht gern?<br />

Kann man übrigens auch<br />

im Winter. Bestens dafür<br />

geeignet ist die Grillmachete<br />

– auf Wunsch auch mit<br />

Gravur. Mit dem Teil lassen<br />

sich Burger und Steaks<br />

wenden und die Kante an<br />

der Spitze ist scharf genug,<br />

um Würstchen zu zerteilen.<br />

Nebenbei kann man<br />

mit den Zähnen vor dem<br />

Griff Kronkorken von Flaschen<br />

lösen.<br />

The #UpsideDownChallenge<br />

Das Spiel von Ravensburger ist vor allem<br />

eins: lustig. Zwei bis sechs Spieler (geht<br />

aber auch in einer größeren Gruppe) müssen<br />

in einer bestimmten Zeit Aufgaben erledigen<br />

wie einen Bär zeichnen oder Wasser<br />

von einem Becher in den anderen leeren.<br />

Nur, dass sie dabei eine Brille tragen, durch<br />

die man alles umgekehrt sieht. Mehr als 100<br />

Mal- und Aktionsaufgaben warten, die im<br />

Normalfall unfassbar einfach sind, und jetzt<br />

die ganze Konzentration erfordern. Empfohlen<br />

wird das Spiel ab sieben Jahren.<br />

Fotos: pr 67


BUSINESS KULTUR<br />

Termine<br />

Das Theaterstück „Name: Sophie<br />

Scholl“ wird am 27. und 28.<br />

Dezember <strong>2021</strong>, jeweils um 20<br />

Uhr, in der Linse in Weingarten<br />

aufgeführt. Karten gibt es unter<br />

www.kulturzentrum-linse.de<br />

THEATERSTÜCK „NAME: SOPHIE SCHOLL“<br />

Bleibe dir selbst gegenüber loyal<br />

Katharina El Masri aus Ravensburg und Kathrin Mohn, die in Ravensburg lebt, haben<br />

als Schauspielerinnen mit dem Theaterstück „Name: Sophie Scholl“ von sich Reden<br />

gemacht. Regisseur Emrah Elciboga hat das Stück inszeniert. Wir haben mit ihm und<br />

Katharina El Masri über die Herausforderungen gesprochen. Das Stück wird nur noch<br />

zweimal in der Linse in Weingarten aufgeführt.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

68


››<br />

„Name: Sophie Scholl“<br />

wurde ursprünglich von<br />

Rike Reiniger als Monolog<br />

geschrieben. In der<br />

Neuinszenierung hat der Istanbuler Regisseur<br />

Emrah Elciboga ein Zwei-Personen-Stück<br />

daraus gemacht. Er hat Katharina<br />

El Masri und Kathrin Mohn – mit<br />

denen er bereits zusammengearbeitet<br />

hatte – gleich für das Stück im Auge gehabt.<br />

Die beiden jungen Frauen spielen<br />

mehrere Rollen und sind beide die gesamten<br />

70 Minuten auf der Bühne.<br />

In dem Stück geht es um eine Studentin<br />

der Gegenwart, die Sophie Scholl heißt<br />

(Katharina El Masri), und schwer an der<br />

Verantwortung ihres Namens zu tragen<br />

hat. Ihr Professor hat Unrecht getan und<br />

will seine Schuld der Sekretärin in die<br />

Schuhe schieben. Sophie könnte diese<br />

entlasten, würde dann aber ihre eigene<br />

Karriere aufs Spiel setzen. Ihr gegenübergestellt<br />

wird die historische Widerstandskämpferin<br />

Sophie Scholl (Kathrin<br />

Mohn).<br />

Die Loyalität zu sich selbst<br />

Da beide Schauspielerinnen mehrere<br />

Rollen spielen, stehen sie ununterbrochen<br />

im Rampenlicht. „Wir mussten uns<br />

darauf einlassen, schnell die Gefühlslage<br />

zu ändern. Außerdem muss man seine<br />

Rolle ja auch weiterspielen, wenn die<br />

andere Sophie spricht“, sagt Katharina<br />

El Masri. Regisseur Emrah Elciboga habe<br />

dabei einen anderen Ansatz als deutsche<br />

Regisseure. Er lege weniger Wert auf<br />

Technik und Aussprache, sondern verstärkt<br />

auf das Gefühl. „Weniger spielen,<br />

weniger tun, mehr fühlen. Und dieses<br />

Gefühl muss auf den Zuschauer übertragen<br />

werden“, so die 33-Jährige. Die<br />

Zusammenarbeit mit Elciboga sei anspruchsvoll,<br />

aber voller<br />

gegenseitiger Wertschätzung<br />

gewesen.<br />

Ein Vorteil trotz der<br />

schweren Rolle: Sie<br />

könne sich zu 100 Prozent<br />

auf ihre Co-Protagonistin<br />

Kathrin Mohn,<br />

mit der sie bereits auf<br />

der Bühne stand, verlassen.<br />

Zusammen könnten<br />

sie jeden möglichen<br />

Fehler ausbügeln. Sie<br />

ist sich sicher, dass die<br />

Zuschauer die Botschaft<br />

des Stückes verstehen. Es geht vor allem<br />

darum, die Loyalität zu sich selbst zu bewahren.<br />

Katharina El Masri: „Die historische<br />

Sophie Scholl ist nicht gestorben,<br />

um eine Heldin zu werden. Sie hat so<br />

gehandelt, weil sie sich damit selbst treu<br />

geblieben ist. Es gibt viele gesellschaftliche<br />

Probleme, bei denen die Menschen<br />

sich entscheiden müssen, ob sie sich<br />

selbst treu bleiben, oder den Weg des<br />

geringsten Widerstandes gehen.“<br />

Coaching auf Augenhöhe<br />

Emrah Elciboga ist ausgebildeter Schauspieler<br />

und Regisseur und hat<br />

bereits viele Theaterstücke, Filmspiele<br />

und TV-Sendungen produziert.<br />

Rike Reiniger – von der er<br />

in Ravensburg schon den „Zigeuner<br />

Boxer“ inszeniert hatte – hatte<br />

ihm ihren Monolog gegeben und<br />

ihn darum gebeten, ihn auf der<br />

Bühne umzusetzen. „Ich las den<br />

Text mit Begeisterung und wollte<br />

ihn aus einem anderen Blickwinkel<br />

erzählen. Die Zuschauer<br />

sollten sich mit der Person Sophie<br />

Scholl auseinandersetzen, nicht<br />

mit den den ohnehin bekannten<br />

historischen Geschehnissen“, sagt der<br />

Regisseur.<br />

Er habe zudem darauf aufmerksam machen<br />

wollen, dass sich die Gesellschaft<br />

heute aus der eigenen Verantwortung<br />

zieht, indem sie durch ihr Schweigen<br />

grausame Diktatoren stärkt. Loyalität sich<br />

selbst gegenüber und damit verbunden<br />

die Selbstachtung seien Tugenden, die<br />

sich nie ändern sollten. Der Zuschauer<br />

hinterfrage sich durch die Geschichte<br />

der beiden Sophies selbst.<br />

Apropos – wieso eigentlich zwei Sophies,<br />

wo das Stück ursprünglich ein<br />

Monolog war? Emrah Elciboga erklärt:<br />

„Das Publikum kann meiner Meinung<br />

nach auf diese Art Zusammenhänge besser<br />

nachvollziehen. Wir switchen zwischen<br />

Vergangenheit und Gegenwart.“<br />

Er habe großes Potential in seinen begabten<br />

Amateur-Schauspielerinnen gesehen<br />

und mit Coaching auf Augenhöhe<br />

eine professionelle Performance der<br />

beiden erzielt. Sowohl er als auch das<br />

Publikum seien sehr zufrieden mit dieser<br />

Version.<br />

Nur 45 Tage Produktion<br />

Eine Herausforderung der Produktion<br />

bestand im Erklären der schnellen<br />

Zeitsprünge im Text, dem verworrenen<br />

Ablauf der Ereignisse und der Abbildung<br />

der psychischen Zustände. „Wir verbrachten<br />

Stunden mit jedem einzelnen<br />

Wort, sowohl theoretisch als auch praktisch“,<br />

sagt er. Die größte Schwierigkeit<br />

jedoch, war die Produktionsphase. Nach<br />

Corona gab es ein Zeit- und Raumproblem.<br />

Erst nach drei Jahren Wartezeit<br />

konnte das Stück zum 100. Geburtstag<br />

von Sophie Scholl aufgeführt werden.<br />

Letztlich hatte das Team genau 45 Tage<br />

Zeit, um Regie, Musik, Bühnenbild,<br />

Kostüme, Lichter, Plakate, Broschüren<br />

und mehr umzusetzen. Elciboga: „Meine<br />

Ehefrau, meine Schauspielerinnen<br />

und ich haben Hand in Hand mit vielen<br />

Nachtschichten zusammengearbeitet.<br />

Unser Motto war: ,Wir werden nicht nur<br />

ein Theaterstück aufführen, wir werden<br />

auch ein Wunder vollbringen‘, und genau<br />

das geschah auch.“ Andere Theaterhäuser<br />

haben das Team schon für Aufführungen<br />

angefragt.<br />

69


AKTUELLES | GEWINNSPIEL<br />

Spatenstich<br />

Autohaus Ebner<br />

vergrößert sich<br />

Beim Spatenstich (v.r.):<br />

Bürgermeister Günter<br />

A. Binder, Lothar<br />

Ebner, Christian Ebner,<br />

Architekt Albert Bauhofer<br />

und Holger Biehl<br />

vom Bauunternehmen<br />

Rinker.<br />

Foto: Rosa Laner<br />

BAIENFURT_ Das Autohaus Ebner vergrößert sich am Standort in Baienfurt. Nach Fertigstellung eines Neubaus wird im<br />

bestehenden Gebäude ausschließlich Nissan und gegenüber Kia präsentiert. Christian Ebner freut sich: „Kia ergänzt unser<br />

Angebot, welches bisher auf Nissan bezogen war. Mit der Kia-Modellpalette können wir nahezu jeden Kundenwunsch erfüllen.<br />

Das neue Kia-CI-Konzept kommt im nächsten Jahr auf den Markt und wir werden uns als einer der ersten Standorte in<br />

Deutschland mit diesem präsentieren.“ Entstehen werden ein vollwertiges Autohaus mit eigenem Verkauf auf einer Ausstellungsfläche<br />

von rund 500 qm, fünf Werkstattboxen, die Annahme, ein Räderhotel sowie eine elektroaffi ne Schnellladesäule.<br />

Beim Spatenstich lobte Bürgermeister Günter A. Binder: „Die Firma Ebner hat seit 27 Jahren Fundament und Wurzeln in Baienfurt<br />

und sich zu einem erfolgreichen Unternehmen mit Strahlkraft in die gesamte Region entwickelt. Die Zulassungszahlen<br />

von Nissan sind in der Region im Vergleich zu Deutschland sehr hoch. Das spricht für die vertrauensvolle Zusammenarbeit,<br />

die von den Kunden sehr geschätzt wird.“<br />

10 Jahre Wirtschaftsmuseum<br />

Umbau als Geschenk für die Region<br />

Das Wirtschaftsmuseum Ravensburg wird umgebaut.<br />

RAVENSBURG_Im Jahr 2022 feiert das Wirtschaftsmuseum sein<br />

zehnjähriges Bestehen. Zu diesem Anlass stehen große und<br />

spannende Änderungen an. So wird die komplette Dauerausstellung<br />

durch eine Jubiläumsausstellung ersetzt. „Sparen – die<br />

Geschichte einer deutschen Tugend“ lautet der Titel. Konzipiert<br />

wurde diese durch das Deutsche Historische Museum in Berlin<br />

– der ersten Adresse für historische Ausstellungen in Deutschland.<br />

Die Ausstellung wird an die historischen Räumlichkeiten<br />

in der Marktstraße 22 angepasst. Das Wirtschaftsmuseum hat<br />

daher wegen Umbau bis Mitte Februar 2022 geschlossen.<br />

Auch die Kreissparkasse Ravensburg feiert im nächsten Jahr Jubiläum – 200 Jahre vor Ort als Partner der Region. Gemeinsam<br />

konnte so ein attraktives Paket für Schulen geschnürt werden. So haben alle Schüler freien Eintritt ins Wirtschaftsmuseum.<br />

Für Schulklassen gibt es die Möglichkeit eine von 100 kostenlosen Führungen zu erleben und so tief in die Materie „Sparen“<br />

einzutauchen.<br />

TRUMPF Photonic Components<br />

Zweimilliardstes Produkt ausgeliefert<br />

ULM_TRUMPF Photonic Components in Ulm, ein weltweit führender Anbieter von VCSEL und Photodioden für die Märkte<br />

Unterhaltungselektronik, Datenkommunikation, industrielle Sensorik und Heizsysteme, sowie Automobil, hat kürzlich das<br />

zweimilliardste Produkt ausgeliefert. Dieser kumulative Meilenstein wird durch einen signifikanten Anstieg der Nachfrage<br />

nach VCSEL-Technologie erreicht. Er wird durch Trends wie 3D-Gesichtserkennung<br />

oder Abstandssensorik in der Smartphone-Industrie oder durch die<br />

steigende Nachfrage nach optischer Datenkommunikation in Rechenzentren<br />

angetrieben. In den vergangenen zwei Jahren, seit TRUMPF das Geschäftsfeld<br />

übernommen hat, investierte das Unternehmen mehr als 20 Millionen<br />

Euro in den Hauptsitz in Ulm. Die Produktionskapazitäten wurden erweitert,<br />

um das Geschäftswachstum zu unterstützen, welches sowohl in bestehenden<br />

Märkten als auch in neuen Segmenten wie Quantencomputing aufkommt.<br />

TRUMPF treibt das seit über 20 Jahren etablierte Technologie-Know-how weiter<br />

voran, um seine Führungsposition zu behaupten und einen Photonic Hub<br />

in Ulm aufzubauen.<br />

70


VERLOSUNG<br />

Gewinnen Sie<br />

fantastische<br />

Spiele!<br />

Das Thema Spiele zieht sich bei uns durch die<br />

aktuelle Ausgabe. Daher verlost Business Today<br />

drei Spiele, die uns der „Seetroll – Comics und<br />

Spiele“ aus Friedrichshafen zur Verfügung gestellt<br />

hat. Ein ideales Weihnachtsgeschenk für<br />

die Lieben, oder gleich zum selbst spielen.<br />

„Undo – Es lebe der König“ von Pegasus Spiele, ab 10 Jahre,<br />

2 bis 6 Spieler: Königliches Bankett, September 1256: Es<br />

handelt sich um die Trauerfeier der verstorbenen Königin.<br />

Der König nimmt einen Schluck aus seinem Kelch. Plötzlich<br />

beginnt er zu husten und greift sich mit der Hand an die<br />

Kehle. Er bricht zusammen. Der Leibarzt verkündet wenig<br />

später: „Der König ist tot!“ Nun geht es nicht darum, den<br />

Tathergang zu lösen oder einen Mörder zu identifizieren.<br />

Stattdessen müssen die Spieler als körperlose Schicksalsweber<br />

durch die Vergangenheit des Königs reisen, um seinen<br />

Tod zu verhindern. Jeder der Zeitsprünge bringt eine folgenschwere<br />

Entscheidung mit sich, die darüber bestimmt,<br />

ob der König am Ende lebt oder stirbt.<br />

„Ganz schön clever“ von Schmidt Spiele, ab 8 Jahre, 1 bis<br />

4 Spieler: Ganz schön clever wollen hier die Würfel gewählt<br />

werden. Denn geschickt eingesetzt können diese zu<br />

trickreichen Kettenzügen führen. Der gewählte Würfel wird<br />

dann im farblich passenden Bereich eingetragen und sorgt<br />

für entsprechende Siegpunkte. Doch ist es auch nicht unwichtig,<br />

was ungenützt liegen bleibt. Denn jeder Würfel, der<br />

eine kleinere Augenzahl aufweist als der gewählte, muss<br />

den Mitspielern auf dem Silbertablett serviert werden…Alle<br />

Spieler sind immer am Spielgeschehen beteiligt.<br />

„Kameloot“ von Pegasus Spiele, ab 8 Jahre, 3 bis 6 Spieler:<br />

Die beiden Tavernen von Kameloot sind vollgepackt mit<br />

unerfahrenen Entdeckern und Helden in spe, ein gefundenes<br />

Fressen für geschäftstüchtige Händler. Doch die Konkurrenz<br />

schläft nicht und setzt alles daran, von den Angeboten<br />

der Mitbewerber ebenfalls zu profitieren. In Kameloot<br />

versuchen die Spieler am Ende das meiste Gold zu besitzen.<br />

Dazu verkaufen sie magische Gegenstände, die jeweils<br />

1 Gold wert sind. Aber Vorsicht: Der Ertrag wird nicht immer<br />

gerecht aufgeteilt. Jeder Händler in der gleichen Taverne<br />

erhält einen Anteil, egal wie viele magische Gegenstände<br />

er beigesteuert hat. Da hilft nur, geschickt die Taverne zu<br />

wechseln, um möglichst viel vom begehrten Gold abzubekommen.<br />

Wer ein Spiel gewinnen möchte, sollte den Gewinn-Coupon<br />

ausfüllen (samt Titel des gewünschten Spiels)<br />

und bis spätestens 16. Dezember an Business Today<br />

schicken (per Mail an s.haenig@schwaebische.de).<br />

Ja, ich möchte ein Spiel gewinnen.<br />

Name, Vorname<br />

Alter<br />

Adresse<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

GEWINN-COUPON<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden benachrichtigt.<br />

Teilnahme ab 18 Jahren.<br />

Ihre Daten werden im Rahmen des Gewinnspiels erhoben und für die Ermittlung und<br />

Benachrichtigung der Gewinner genutzt. Nach Beendigung werden die Daten vernichtet.<br />

Sie können der Verarbeitung Ihrer Daten jederzeit widersprechen, sind dann<br />

aber von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen.<br />

Hinweis zum Datenschutz bei Schwäbischer Verlag:<br />

www.schwaebische.de/Datenschutzhinweis<br />

71


MENSCHEN BUSINESS LEBENSLÄUFE<br />

ES IST EINE MISSION<br />

Miss-Germany-Finalistin<br />

Annika will Frauen die<br />

Tech-Branche näherbringen<br />

Annika Geiger vom Bodensee ist unter den Finalistinnen für die Wahl zur Miss Germany<br />

<strong>2021</strong>/2022. Noch liegen einige Auswahlverfahren vor ihr, doch die 27-Jährige<br />

will schon jetzt auf ihre Mission aufmerksam machen: Frauen davon zu überzeugen,<br />

auch in der Tech-Branche Fuß zu fassen und Führungspositionen einzunehmen.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

72


Mit 27 Jahren hat Annika Geiger<br />

erreicht, wovon selbst<br />

gleichaltrige Männer träumen<br />

können. Sie bekleidet<br />

eine gut bezahlte Führungsposition in<br />

einem großen Technologie-Unternehmen<br />

in London. Ursprünglich stammt sie<br />

aus Daisendorf am Bodensee und wagte<br />

früh den Sprung ins Ausland als Au Pair.<br />

Sie studierte danach in den Niederlanden,<br />

absolvierte ein Praktikum in Indonesien<br />

und hängte ein Auslandssemester<br />

in Ungarn an. Es folgten ein Master in<br />

den Niederlanden und einer in Australien,<br />

ehe sie schließlich in London Fuß<br />

fasste.<br />

„Man muss seine Komfortzone immer<br />

wieder verlassen, um weiterzukommen.<br />

Am Ende war es jedes Mal ein Erfolg.<br />

Man macht nicht nur wertvolle Erfahrungen,<br />

man setzt sich mit sich und seinen<br />

Ängsten auseinander“, sagt sie. Daher<br />

habe sie sich auch für die Wahl zur Miss<br />

Germany aufstellen lassen. Eine neue<br />

Herausforderung für sie war geboren.<br />

Frauen im Big-Business? Why not?<br />

Von 12.000 Bewerberinnen ist sie unter<br />

den 40 Finalistinnen gelandet und packt<br />

schon jetzt die Gelegenheit am Schopf,<br />

ihre Mission unter die Leute zu bringen.<br />

Auch wenn sie nicht weiterkommen sollte,<br />

wollte sie ihre Chance so früh wie<br />

möglich nutzen, um die Öffentlichkeit<br />

auf folgenden Missstand im Arbeitsleben<br />

aufmerksam zu machen: „Frauen trauen<br />

sich nach wie vor viel zu wenig zu. Viele<br />

sprechen darüber, doch es tut sich nur<br />

sehr langsam etwas. Meistens werden<br />

Frauen schon dazu erzogen, sich im Hintergrund<br />

zu halten – das wirkt sich natürlich<br />

auf die Berufswelt, ja sogar auf die<br />

Wahl des Berufs aus.“ Die Wahrheit aber<br />

sei, dass Frauen im Big-Business genauso<br />

zu Hause sein könnten wie Männer.<br />

Falsche Denkweisen lassen sich korrigieren,<br />

Aufgeben ist keine Option. Gerade<br />

wenn es um den Verdienst am Arbeitsplatz<br />

geht, würden die Frauen ihr Licht<br />

unter den Scheffel stellen. „Man limitiert<br />

sich oft selbst, denkt, man darf nicht zu<br />

anspruchsvoll sein“, so Annika Geiger.<br />

Sie hat ihre Selbstzweifel überwunden<br />

und gezeigt, wie erfolgreich Frauen sein<br />

können, wenn sie nur den Mut dazu finden.<br />

Und zwar in jedem Berufsfeld, wie<br />

eben dem der Technologie.<br />

Annika Geiger kommt immer gern nach Hause<br />

an den Bodensee zurück.<br />

Sich des eigenen Wertes<br />

bewusster sein<br />

Besonders als junge Frau lasse man sich<br />

oft einschüchtern. Sexismus ist Annika<br />

Geiger auf ihrem Weg ebenfalls immer<br />

wieder begegnet. Sie erzählt: „Als ich<br />

in einer anderen Firma in London eine<br />

überfällige Gehaltserhöhung einforderte,<br />

sagte mir der Chef, dass ich noch nicht<br />

so weit bin und das noch nicht verdiene.<br />

Mein Kollege allerdings, hatte weniger<br />

Verantwortlichkeiten als ich und bekam<br />

mehr Gehalt.“ Sich von solchen Situationen<br />

nicht einschüchtern zu lassen und<br />

sich seines Wertes weiterhin bewusst zu<br />

sein, ist dann die Lösung.<br />

Auch wirft Annika Geiger einen Blick<br />

auf die Elternzeit, die gesetzlich längst<br />

auch Männern zusteht. In vielen Unternehmen<br />

sei es jedoch nicht üblich, dass<br />

etwa der Geschäftsführer ein Jahr in Elternzeit<br />

geht. „Aber warum?“, fragt sich<br />

Geiger, „es ist doch nicht nur das Kind<br />

der Frau.“ Die Geburt eines Kindes dürfe<br />

kein Hindernis mehr auf der Karriereleiter<br />

einer Frau darstellen.<br />

Wichtig sei außerdem, dass sich Frauen<br />

vor allem in der Berufswelt gegenseitig<br />

helfen und Eifersucht außen vor lassen.<br />

Zu häufig versuchten sich Frauen allein<br />

durchzuschlagen, während Männer wie<br />

von selbst eher Gruppen bildeten. „Statt<br />

Missgunst ist netzwerken für Frauen angesagt“,<br />

so die Misswahl-Finalistin. Weitergebracht<br />

habe sie beispielsweise eine<br />

Mentorin, die sie über Netzwerk-Arbeit<br />

ausfindig gemacht hat und die ihr Tipps<br />

und Inspiration gibt oder Fragen beantwortet.<br />

Längst hält die 27-Jährige auch Vorträge,<br />

gibt Seminare und Workshops, ist<br />

eine feste Größe in ihrem international<br />

tätigen Unternehmen. Was die Miss-Germany-Wahl<br />

angeht, stehen noch einige<br />

Auswahlverfahren an. Als nächstes muss<br />

sie die „Content Experience Days“ in<br />

Hamburg meistern, um in die Top 20 zu<br />

kommen. Die Siegerin wird aber erst im<br />

im Februar 2022 im Europa Park in Rust<br />

gekürt. Zeit genug für Annika Geiger,<br />

ihre Mission zu verbreiten. Sie sagt: „Ich<br />

wünsche mir, dass meine Geschichte<br />

andere Frauen dazu inspiriert, ihr volles<br />

Potenzial auszuschöpfen.“<br />

Annika Geiger wird häufig für Schulungen und Seminare gebucht. Fotos: privat<br />

73


LETZTE SEITE<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag / Herausgeber (V.i.S.d.P.)<br />

Schwäbischer Verlag GmbH & Co. KG<br />

Drexler, Gessler<br />

Karlstraße 16, 88212 Ravensburg<br />

Geschäftsführer<br />

Lutz Schumacher<br />

Redaktionell verantwortlich<br />

Stefanie Rebhan<br />

››<br />

Der frühe Vogel fängt<br />

den Arbeitsplatz! Das ist<br />

die neue Devise in vielen<br />

Unternehmen. Denn: Das<br />

Homeoffice ließ kurz nach<br />

dem bisherigen Corona-Höhepunkt<br />

ganze Großraumbüros verwaist dastehen.<br />

Wer muss wann da sein? Muss er/<br />

sie überhaupt zu bestimmten Zeiten da<br />

sein? Und wenn ja, wie lange? Das sind<br />

die Fragen, denen sich ein Geschäftsführer<br />

stellen musste, wenn er an seine<br />

Mitarbeiter dachte.<br />

Zu allererst hat er sich aber gefragt, ob<br />

sich die Miete für Büroräume lohnt,<br />

wenn sich nur ab und zu mal ein Mitarbeiter<br />

in die heiligen Hallen des Hauptquartiers<br />

verirrt. Vermutlich auch nur,<br />

weil er sich zu Hause noch einsamer<br />

fühlt, oder das Genörgle der beiden Kinder<br />

nicht mehr aushält.<br />

Schnell den Taschenrechner gezückt,<br />

kamen offenbar doch einige Chefs zu<br />

dem Schluss, dass sich mehrere Mitarbeiter<br />

einen Arbeitsplatz teilen könnten.<br />

Sind ja eh nie alle da. Dazu muss freilich<br />

jeder Hauch persönlichen Lebens<br />

von der Bildfläche verschwinden: keine<br />

Pflanze, kein Bild, kein netter Spruch an<br />

der Pinnwand, nichts soll an den Menschen<br />

erinnern, der sich jahrelang an<br />

BÜROSEUFZER ... VON STEFANIE REBHAN<br />

Der frühe Vogel<br />

den Platz, seinen Platz! gewöhnt hatte.<br />

Clean Desk heißt das Zauberwort.<br />

Manch einer hat es vielleicht auch zu gut<br />

gemeint und ein wenig zu viel Arbeitsplätze<br />

eliminieren lassen. Das Homeoffice<br />

wird ganz bestimmt ein Teil der Arbeitszukunft<br />

bleiben, doch werden sich<br />

sehr viele Mitarbeiter für ein Hybrid-System<br />

entscheiden und dem Büro regelmäßig<br />

einen Besuch abstatten.<br />

Da wird es zweifelsohne Tage geben,<br />

an denen man schnell sein muss. Ein<br />

Rolltischchen voller persönlicher Habseligkeiten<br />

hinter sich herziehend, werden<br />

die Mitarbeiter schon eine Stunde vor<br />

Arbeitsbeginn vor der Bürotür stehen,<br />

um so früh wie möglich im Sturzflug<br />

den damals angestammten Arbeitsplatz<br />

in Besitz zu nehmen.<br />

Und wehe, da sprintet noch ein anderer<br />

heran, der zu einem Arbeitsplatzwaisen<br />

geworden war und heimatlos durch<br />

die Räume streift. Das kann nur Krieg<br />

geben. „Die Reise nach Jerusalem“ ist<br />

schließlich auch kein Kinderspiel, sondern<br />

bitterer Ernst. Das weiß jeder, der<br />

sich schon mal zum Setzen umgedreht<br />

hat und dann auf dem Schoß eines grinsenden<br />

Schnelleren hockte, als die Musik<br />

verstummte. Kein gutes Gefühl.<br />

Produktmanagement & verantwortlich<br />

für Inhalt und Verkauf:<br />

Susann Hänig<br />

Tel. 0751/2955-1182<br />

s.haenig@schwaebische.de<br />

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0751/2955-1186<br />

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Redaktion<br />

Stefanie Rebhan.<br />

Fotos<br />

Kunden, privat, Adobe Stock<br />

Grafik / Satz<br />

Ulrike Liebel,<br />

www.blattformen.com,<br />

Bad Waldsee<br />

Druck<br />

hofmann infocom GmbH<br />

Emmericher Straße 10<br />

9<strong>04</strong>11 Nürnberg<br />

Gesamtauflage 35.000<br />

Ausgabe 4/<strong>2021</strong><br />

Verkaufspreis<br />

BUSINESS today erscheint viermal im Jahr.<br />

Vertriebspauschale für Jahresabo 9,90 €<br />

nächste Ausgabe SÜD/NORD/OST 1/2022<br />

erscheint: 31. März 2022<br />

Anzeigenschluss: 28. Februar 2022<br />

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