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BT_04-2021_Nordausgabe_epaper

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im Jahr koste der zusätzliche<br />

Aufwand, doch der Verlust aller<br />

Kunden- und Produktdaten<br />

wäre um ein Vielfaches höher.<br />

Lanz: „Wenn ein Virus die Firma<br />

lahmlegt und ich auf kein<br />

Backup zurückgreifen<br />

kann, dann bleibt mir<br />

eigentlich nur noch,<br />

den Laden dicht<br />

zu machen.“<br />

Hacking habe<br />

sich zu einer<br />

Dienstleistung entwickelt,<br />

die man sich<br />

im Darknet kaufen<br />

könne. Zwar seien auch die technischen<br />

Schutzmechanismen besser geworden,<br />

doch sowie ein neuer Virus erkannt ist,<br />

kämen täglich Tausende neue dazu.<br />

Der Experte ist Mitglied der Allianz für<br />

Cybersicherheit, einem Netzwerk des<br />

Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik.<br />

Das Ziel: Die Cybersicherheit<br />

in Deutschland zu gestalten<br />

und zu stärken. Dennoch hat Stefan<br />

Lanz keinen Zweifel daran, dass es einen<br />

100-prozentigen Schutz vor einem<br />

Hackerangriff nicht gibt. Wohl aber gebe<br />

es die große Chance, eine Viren-Katastrophe<br />

durch einige Vorkehrungen,<br />

viel Vorsicht und Wachsamkeit unwahrscheinlich<br />

werden zu lassen.<br />

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STARKER WIRTSCHAFTSSTANDORT<br />

Wird die Lieferkette lokal?<br />

Der Wirtschaftsprüfer und<br />

Rechtsanwalt Karl-Christian<br />

Bay im Gespräch mit CHEFSA-<br />

CHE-Moderator Rolf Benzmann<br />

Benzmann: Angesichts der Fragilität<br />

internationaler Lieferketten liegt die Frage<br />

nahe: wie gefährdet sind deutsche<br />

Unternehmen?<br />

Bay: Es gibt klar Risiken, aktuell erhebliche<br />

Engpässe bei den Lieferungen.<br />

Ebenso Handelsbeschränkungen oder<br />

auch ökologische Anforderungen im Klimawandel.<br />

Es muss ebenfalls bedacht<br />

werden, dass der Transport über lange<br />

Strecken immer teurer wird und zudem<br />

häufig abnehmende Akzeptanz des Verbrauchers<br />

zu beobachten ist.<br />

Benzmann: Welche Strategie empfehlen<br />

Sie dem exportorientierten Mittelstand?<br />

Bay: Dies kommt auf die jeweilige Branche<br />

an, die nicht alle vergleichbar sind.<br />

Beim Einzelhändler liegt meines Erachtens<br />

die Chance im sich veränderten<br />

Einkaufsverhalten des Endverbrauchers.<br />

Durch gezielte EDV-Lösungen können<br />

sich neue Opportunitäten erschließen,<br />

beispielsweise hin zum Onlinehandel<br />

oder dem Modell „ship from store“.<br />

Benzmann: Wie können sich Unternehmen<br />

von der Abhängigkeit von Lieferanten<br />

befreien?<br />

Bay: Die Möglichkeiten durch die Digitalisierung<br />

sowie künstlicher Intelligenz<br />

hin zu veränderten EDV-Systemen, die<br />

darauf ausgelegt sind, punktgenaue Kundenbedarfe,<br />

Bestellverhalten und Bestellrhythmen<br />

steuern zu können, bieten<br />

große Chancen. Hilfreich können hier<br />

auch lokale Lieferketten durch einen Zusammenschluss<br />

von Unternehmen sein.<br />

Benzmann: Das neue<br />

Lieferketten-Gesetz tritt<br />

2023 in Kraft. Wie ist Ihre Einschätzung<br />

dazu?<br />

Bay: Das Lieferkettengesetz wurde zum<br />

Schutze der Menschenrechte und der<br />

Umwelt in der globalen Wirtschaft geschaffen,<br />

um die unternehmerischen<br />

Sorgfaltspflichten in den Lieferketten zu<br />

konkretisieren. Unternehmen müssen<br />

sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung<br />

stellen.<br />

Karl-Christian Bay ist Rechtsanwalt<br />

und Wirtschaftsprüfer und geschäftsführender<br />

Gesellschafter der BAY<br />

GmbH. Der mehrfache Buchautor ist<br />

Experte für nachhaltige Compliance,<br />

Agilität und internationale Lieferketten<br />

und Co-Moderator des Podcasts<br />

„CHEFSACHE“.

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