BT_04-2021_Nordausgabe_epaper

MOBILITY
BUSINESS
ELEKTROMOBILITÄT
E-Roller:
Nervig, oder
eine echte
Alternative?
Bei mehr als 2100 Unfällen mit Elektro-Scootern sind 2020 Tausende Menschen verletzt worden, fünf
starben. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Rede ist außerdem von wild geparkten Rollern.
Die Stadt Ulm zieht regelmäßig E-Roller aus dem Fluss Blau und die Friedrichshafener beschweren
sich in den sozialen Medien über störend abgestellte Gefährte. Doch: Ist die Lage wirklich so
schlimm wie es sich zunächst anhört, oder müssen die Probleme in Relation zum Ärger mit anderen
Fortbewegungsmitteln gesetzt werden?
Von Stefanie Rebhan
V
on den Unfällen, in denen
E-Scooter-Fahrer 2020 bundesweit
verwickelt waren,
zeichneten sich 72 Prozent
davon auch hauptverantwortlich. Meist
hatten sie die Kontrolle über das Gefährt
verloren, heißt es laut Statistischem
Bundesamt. Die Scooter-Fahrer – von
denen viele unter 25 Jahren waren – hätten
häufig die Fahrbahn oder Gehwege
vorschriftswidrig benutzt oder seien zu
schnell unterwegs gewesen.
Von allen registrierten Unfällen mit
Personenschaden, machen jene mit
E-Scooter-Beteiligung nur 0,8 Prozent
aus. Diese Statistik ist allerdings die
erste, die es überhaupt gibt und sie ist
durch die Corona-Pandemie verfälscht.
2020 hatten viele Anbieter ihren Betrieb
eingeschränkt oder ausgesetzt. Für den
Straßenverkehr zugelassen sind die kleinen
Roller in Deutschland seit Juni 2019.
Man darf sie ab 14 Jahren auf dem Radweg
nutzen.
E-Roller decken Bedarf
in Friedrichshafen
Die Stadt Friedrichshafen hat vor etwa
einem Monat eine Testphase beendet, in
der sie E-Roller mit dem Anbieter Tier
an Bürger verliehen hat. Noch sind die
Ergebnisse nicht vollständig ausgewertet,
weshalb sich bislang nicht sagen
lässt ob die Roller das Mobilitätsangebot
der Stadt auch in Zukunft bereichern
werden. Von Mitte August bis Mitte Ok-
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