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BT_04-2021_Nordausgabe_epaper

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DIENSTLEISTUNG<br />

WOHNUNGSMARKT<br />

Immobilienblase:<br />

Kommt der<br />

große Knall?<br />

Eine platzende Immobilienblase: Davor haben<br />

viele Immobilienbesitzer Angst, denn die Preise<br />

für Baugrundstücke und Gebäude steigen<br />

noch immer. Viele Experten halten den Markt<br />

aber nach wie vor für stabil. Allein die niedrigen<br />

Zinsen würden für eine Preisstabilität<br />

sorgen.<br />

Von Stefanie Rebhan<br />

Wir beraten Sie gerne<br />

individuell<br />

0731/920610<br />

einrichtung@scheurer-rc.de<br />

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Laut dem Statistischen<br />

Bundesamt haben sich<br />

die Preise für Wohngebäude<br />

im Zeitraum von 2010 bis 2020<br />

um 29 Prozent erhöht. Rund 12.000<br />

Euro pro Quadratmeter zahlen die Käufer<br />

beispielsweise für eine Lindauer Immobilie<br />

in Bestlage. Steigen werden die<br />

Preise auch weiterhin. Das ist die Meinung<br />

einer Vielzahl von Immobilienexperten.<br />

Dieter Ulrich, der Vorstandsvorsitzende<br />

der Volks- und Raiffeisenbanken Laupheim-Illertal<br />

etwa, sagt: „Wir erwarten<br />

die kommenden zehn Jahre weitere<br />

Preissteigerungen von 2 bis 3 Prozent<br />

pro Jahr.“ Und auch Iosif Tassoulis von<br />

Immobilien Seegerer aus Lindau schätzt<br />

die Lage so ein und ergänzt, dass Corona<br />

die Lage noch verschärft habe.<br />

Niedrigzinsphase hält an<br />

Das seit Corona gängige Arbeiten im<br />

Homeoffice ermögliche es Familien, in<br />

einem Haus oder einer größeren Wohnung<br />

abseits der Stadt – in der die meisten<br />

Arbeitsplätze liegen – zu leben. Dadurch<br />

wurden auch die Immobilien im<br />

Umland teurer und rarer. „Die Tendenz<br />

geht zum Wohnen im Grünen“, sagt<br />

Tassoulis. Immerhin: Er geht davon aus,<br />

dass die Preise jenseits sehr exklusiver<br />

Standorte nur noch um 3 bis 5 Prozent<br />

pro Jahr steigen.<br />

Verantwortlich dafür, dass die Preise<br />

überhaupt noch steigen, sind vor allem<br />

die nach wie vor sehr niedrigen Zinsen.<br />

Sich ein Eigenheim zuzulegen, ist<br />

dadurch finanziell sogar oft attraktiver<br />

als zur Miete zu leben. Die Niedrigzinsphase<br />

wird laut Dieter Ulrich noch viele<br />

Jahre anhalten. Und das sei auch der<br />

Grund, weshalb man sich derzeit keine<br />

Sorge um das Platzen einer Immobilienblase<br />

machen solle.<br />

Keine leichtfertige Kreditvergabe<br />

Das Handelsblatt hat den Leiter Immobilienmarktresearch<br />

bei Feri Eurorating<br />

ebenfalls zu diesem Thema befragt. Für<br />

eine Preisblase am deutschen Immobilienmarkt<br />

bräuchte es „exzessive, langanhaltende<br />

Preiserhöhungen, exzessive<br />

und leichtfertige Kreditvergabe und ein<br />

exzessives Überangebot an Wohnungen”.<br />

Eine leichtfertige Kreditvergabe<br />

gebe es nicht. In Deutschland seien die<br />

vergebenen Immobilienkredite seit 2010<br />

um nur rund 9 Prozent gestiegen. Ein<br />

Überhang an Wohnungen sei auch nicht<br />

in Sicht. Dazu bräuchte es eine massive<br />

Ausweitung der Wohnbautätigkeit, die<br />

nicht zu sehen ist.<br />

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