BT_04-2021_Nordausgabe_epaper
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DIENSTLEISTUNG<br />
RAUMFAHRT<br />
So viel aus<br />
unserer Region<br />
steckt im Weltall<br />
Business Today schnallt sich an und begibt sich –<br />
noch ganz theoretisch – mit dem Unternehmen Airbus<br />
aus Immenstaad sowie dem Deutschen Zentrum für<br />
Luft- und Raumfahrt (DLR) in den Weltraum. Was ist<br />
heute möglich? Was sind die Schwerpunkte? Wird es<br />
bald einen echten Weltraumtourismus geben? Lesen<br />
Sie es hier!<br />
Von Stefanie Rebhan<br />
Der Wettersatellit MetopSG-B im Bau.<br />
„Es ist ein kleiner Schritt für den Menschen“,<br />
sagte Neil Armstrong bei der<br />
ersten bemannten Mondlandung 1969,<br />
„aber ein gewaltiger Sprung für die<br />
Menschheit.“<br />
Heute müsste der erste Teil des Zitats<br />
wohl heißen: „Es ist ein kleiner Schritt<br />
für den Milliardär.“ Erst kürzlich haben<br />
sich drei Milliardäre ein Wettrennen geliefert,<br />
wer denn nun als erstes einen<br />
privaten Flug ins All startet. Einer befand<br />
sich sogar drei Tage lang samt Weltraumtouristen<br />
in der Schwerelosigkeit.<br />
Da stellt sich doch die Frage: Wie lange<br />
dauert es, bis wir im All Urlaub<br />
machen können wie heute in Neuseeland?<br />
Andreas Schütz vom DLR würde<br />
vielmehr interessieren, was der Weltraumtourismus<br />
der Menschheit bringen<br />
könnte. Sinn mache die bemannte<br />
Raumfahrt vor allem dann, wenn Forscher<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
gewinnen, um das Leben auf der Erde<br />
zu erleichtern. Andererseits … „Das<br />
menschliche Wissen verdoppelt sich alle<br />
zehn Jahre. Vielleicht gibt es in Zukunft<br />
klimafreundliche Antriebstechnologien,<br />
die eine Raumfahrt und damit den<br />
Tourismus dort einfach machen“, sagt<br />
Schütz.<br />
Technologisch an der Spitze<br />
Schon heute gebe es Raketen, die die<br />
Umwelt kaum belasten. Die Weltraum-Forscher<br />
legen einen Schwerpunkt<br />
auf die Themen Umwelt und Klimawandel.<br />
So geht es etwa um die Erdbeobachtung<br />
per Satellit, der vor Naturkatastrophen<br />
warnen oder die Dicke von<br />
arktischem Eis messen kann und damit<br />
auch, wie viel es abnimmt. Die Sensoren<br />
von Satelliten sind zudem in der Lage<br />
sofort Brände zu erkennen, die sich in<br />
unbesiedelten Gebieten ausbreiten.<br />
Deutschland kann bislang zwar nicht<br />
mit einem bemannten Flug ins All punkten,<br />
dafür hat es laut Andreas Schütz<br />
wissenschaftlich einen hohen Spezialisierungsgrad<br />
erreicht. „Wir gehören zu<br />
denen, die im technologischen Bereich<br />
weltweit den Standard vorgeben“, sagt<br />
Schütz. Generell sei die Raumfahrt jedoch<br />
ein Feld, das nur gemeinsam erfolgreich<br />
behandelt werden kann. So<br />
wurde die Raumstation ISS seit Beginn<br />
ihres Aufbaus bereits von 16 Staaten<br />
und fünf Raumfahrtagenturen erfolgreich<br />
betrieben.<br />
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Der Wettersatellit MetopSG-B. Fotos: Airbus Defence and Space