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Mitteilungsblatt Thüringer Pfarrverein 2. Halbjahr 2021

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Editorial

von Pfarrer Max-Ulrich Keßler, Ansprechpartner

Partnerschaftsarbeit Polen aus Stadtlauringen

„Es ist eine Stimme eines Predigers in

der Wüste: Bereitet dem Herrn den

Weg!“ Jesaja 40,3

Liebe Schwestern und Brüder,

Eine Stimme. Nicht die vielen Stimmen

sind gemeint, die jetzt unsere Zeit

beherrschen, sich zu Wort melden zu

den Themen Corona, Weihnachtsmärkte

und Fußball mit 2G oder 3G, Klimawandel,

neue Regierung und manches

mehr. Jetzt kommt noch die Weihnachtsseligkeit

dazu. Wie kann die Zeit

bis zum Heiligen Abend begangen werden,

damit es ein richtiges Weihnachten

wird? Und was ist das überhaupt - ein

richtiges Weihnachten? In dieser Zeit, in

der so vieles unklar ist, eine wüste Zeit,

da gibt es eine Stimme. Sie ganz allein

kann uns den Weg bereiten helfen, sie

gibt uns Orientierung und Halt!

Eine jede Stimme hat ihren Klang nicht

von sich selber. Sondern wie jedes Instrument,

wird und muss sie gestimmt

sein. Das ist bei Geige und Orgel genauso

wie beim Menschen. Stimmen von Influencern,

Journalisten, Politikern, Wissenschaftlern,

Querdenkern - manche

sind ernsthaft nachdenklich, andere demagogisch

gestimmt und dazwischen

viele, viele andere Stimmen: Angstvoll

oder furchtlos oder sogar draufgängerisch.

Auch die Stimme eines Predigers

in der Wüste ist gestimmt worden: Auf

Johannes den Täufer werden im Neuen

Testament die Worte aus dem Jesajabuch

gedeutet, er ist der Prediger in der

Wüste, seine Stimme ist nicht von Menschen,

sondern von Gott gestimmt worden!

Als die Stimme des Johannes aufklingt:

„Bereitet dem Herrn den Weg,

‚mit Ernst ihr Menschenkinder, das Herz

in euch bestellt‘“, da hebt Gott zu reden

an. Das ist der Ernst dieser adventlichen

Zeit: Gott will reden!

Eine jede Stimme hat eine Sendung, sie

ist nicht für sich selber da, sie will mit ihrer

Botschaft gehört werden. Das ist bei

der hellen Stimme so, mit der das Kind

nach der Mutter ruft, und bei der kraftlosen

Stimme, mit der sich ein Sterbender

von seinen Lieben leise verabschiedet.

Auch die Stimme des Predigers in

der Wüste wird nur laut, damit sie andere

hören. Gott, der jetzt reden will,

Mitteilungen aus dem Thüringer Pfarrverein Nr. 02-2021 3

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