blaettle 19 - März/April 2018
#BarrierefreiesLeben - Vielfalt und Gemeinschaft fördern
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14 | blättle Ausgabe <strong>19</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2018</strong> Titelthema | 15<br />
Der 2017 gegründete<br />
Inklusionsbeirat Donau-Ries.<br />
Foto: Nicole Schwenzel, Landratsamt<br />
Der Inklusionsbeirat Donau-Ries<br />
> Seit 2017 gibt es den Inklusionsbeirat Donau-Ries. Wir haben uns mit dem 1. Vorsitzenden des Beirats, Klaus Berger,<br />
über die Aufgaben und Ziele des Inklusionsbeirats unterhalten.<br />
Hallo Herr Berger. Seit 2017 ´gibt es den<br />
Inklusionsbeirat Donau-Ries. Wie viele Mitglieder<br />
hat der Inklusionsbeirat und wer sind<br />
die Mitglieder?<br />
Klaus Berger: Dem Beirat gehören mit Stimmrecht<br />
als Mitglieder 12 Menschen mit Behinderung<br />
an, die die Interessen der Menschen<br />
mit Behinderung vertreten. Der Inklusionsbeauftragte<br />
oder der Behindertenbeauftragte<br />
des Landkreises Donau-Ries. Jeweils eine<br />
von jeder im Kreistag vertretenen Fraktionen<br />
benannte Person, bis zu 4 Vertreter der ARGE<br />
OBA im Landkreis Donau-Ries. Je ein Vertreter<br />
des Staatlichen Schulamtes Donau-Ries, der<br />
Agentur für Arbeit und des Integrationsfachdienstes.<br />
Zudem ein Vertreter einer Bildungseinrichtung,<br />
die sich in der Behindertenarbeit<br />
einbringt und engagiert, jeweils ein Vertreter<br />
von IHK, Handwerkskammer und Kreisjugendring.<br />
Zudem kann der Beirat einen Vertreter<br />
der Kreisverwaltung oder sonstige zur Beratung<br />
hinzuziehen. Im Moment sind die Mitglieder:<br />
Klaus Berger (Harburg), Helmut Götz<br />
(Pfäfflingen), Daniel Probst (Donauwörth),<br />
Petra Ragginger (Möttingen), Johannes Richter<br />
(Neusäß), Christine Nitsche (Asbach-Bäumenheim),<br />
Gabriele Rosenberger (Marxheim),<br />
Roland Schock (Donauwörth), Michaela Sims<br />
(Niederschönenfeld), Sabine Söder (Oettingen),<br />
Werner Waimann (Wemding) und Nicole Maria<br />
Weigl (Altisheim). Achim Frank (Behindertenbeauftragter<br />
des Landkreises Donau-Ries),<br />
Claudia Marb (CSU-AL-JB-Fraktion), Marion<br />
Segnitzer (SPD-Fraktion), Dr. Stefanie Musaeus<br />
(PWG-FDP-Fraktion), Erna Dirschinger<br />
(Frauen-ÖDP-FW-Fraktion), Andrea Eireiner<br />
(Grün-Soziale-Fraktion), bis zu vier Vertreter<br />
der AG Offene Behindertenarbeit im Landkreis<br />
Donau-Ries, ein Vertreter des Staatlichen<br />
Schulamtes, ein Vertreter der Agentur für Arbeit,<br />
sowie ein Vertreter des Integrationsfachdienstes.<br />
Gabriele Allgayer-Pfaff (als Vertreterin<br />
einer Bildungseinrichtung), ein Vertreter<br />
von IHK und Handwerkskammer sowie ein<br />
Vertreter des Kreisjugendrings.<br />
Welche Zielsetzung und welche Aufgaben<br />
hat der Inklusionsbeirat?<br />
K. B.: Der Inklusionsbeirat berät den Landkreis<br />
Donau-Ries und dessen Ausschüsse über<br />
allgemeine Fragen der Inklusion und über<br />
Themen, die sich für Menschen mit Handicaps<br />
im Landkreis Donau-Ries ergeben. Der Beirat<br />
erfüllt als Bindeglied zwischen verschiedenen<br />
Behindertengruppen, der Kommunalpolitik<br />
und der Verwaltung die Aufgabe, Informationen<br />
zugänglich zu machen und die Kommunikation<br />
zu verbessern. Die Beratung des<br />
Kreistages, des Landratsamtes und dessen<br />
Ausschüsse erfolgt auch durch Anregungen,<br />
Empfehlungen und Stellungsnahmen. Im<br />
Zusammenwirken von Betroffenen, Behindertenorganisationen<br />
und Verwaltung sollen<br />
konkrete Maßnahmen angeregt und umgesetzt<br />
werden, die die Teilhabe und Teilhabe<br />
von Menschen mit Behinderung im Landkreis<br />
fördern. Der Inklusionsbeirat berät die ihm<br />
zur Vorberatung übertragenen Verhandlungsgegenstände<br />
und entscheidet darüber. Diese<br />
Entscheidung wird als Votum an den Kreistag<br />
und seine Ausschüsse gegeben.<br />
Gibt es bereits konkrete Projekte, die der<br />
Inklusionsbeirat in nächster Zeit umsetzen<br />
möchte?<br />
K. B.: Der Inklusionsbeirat kann keine Projekte<br />
umsetzen. Derzeit sind die Mitglieder des<br />
Inklusionsbeirates in 4 Arbeitskreisen tätig,<br />
um die Stärken und Schwächen im Landkreis<br />
Donau-Ries zu diesen Themen herauszuarbeiten:<br />
Kultur, Freizeit, Sport, Selbstbestimmtes<br />
Wohnen, Arbeit, Lernen, Qualifizieren und<br />
Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und<br />
ÖPNV.<br />
Was bedeutet für Sie Inklusion?<br />
K. B.: Inklusion bedeutet für mich persönlich,<br />
dass alle Menschen im Landkreis Donau-Ries<br />
selbstständig entscheiden können, ob sie<br />
etwas tun wollen oder nicht. Dabei dürfen<br />
keine Überlegungen eine Rolle spielen wie<br />
zum Beispiel: Kann ich das Gebäude überhaupt<br />
betreten?<br />
Wie wichtig ist ein Inklusionsbeirat für den<br />
Landkreis?<br />
K. B.: Meiner Meinung nach immens wichtig.<br />
Warum? Weil beispielsweise bei anstehenden<br />
Maßnahmen, wie zum Beispiel dem Umbau einer<br />
Schule, hier auch die Belange aller Lehrer,<br />
Schüler, Eltern und Großeltern bereits in der<br />
Planungsphase optimal berücksichtigt werden<br />
können. Daher wird es eher unwahrscheinlich,<br />
dass nach Abschluss des Umbaus weitere<br />
Maßnahmen durchgeführt werden müssen,<br />
damit eben auch alle Menschen dieses Gebäude<br />
nutzen können.<br />
Der Inklusionsbeirat Donau-Ries ist einer<br />
der ersten Inklusionsbeiräte auf Kreisebene.<br />
Welche Vorteile bringt ein Beirat auf Kreisebene<br />
mit sich?<br />
K. B.: Dadurch dass der Inklusionsbeirat<br />
Donau-Ries für den ganzen Landkreis zuständig<br />
ist, profitiert auch jede Kommune und damit<br />
jeder Mensch, der hier lebt oder die Region<br />
besucht. Zudem können einmal erworbene<br />
Erfahrungen im Bezug auf eine Problemstellung<br />
auch im gesamten Landkreis einheitlich<br />
umgesetzt und weiterentwickelt werden.<br />
Texte: Diana Hahn, Redakteurin,<br />
hofft, dass Inklusion in nicht allzu ferner Zukunft<br />
selbstverständlich ist.