blaettle 19 - März/April 2018
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50 | blättle Ausgabe <strong>19</strong> | <strong>März</strong>/<strong>April</strong> <strong>2018</strong><br />
Unser Jahresthema | 51<br />
Unser Jahresthema:<br />
Auf Pilger- und Wallfahrerwegen<br />
durch Donau-Ries<br />
von Verena Gerber-Hügele<br />
Teil 2: Auf dem Bayerisch-Schwäbischen Jakobusweg<br />
von Mertingen nach Kloster Holzen<br />
> Der Bayerisch-Schwäbische Jakobusweg ist ein Fernwanderweg und Abschnitt des großen Wegenetzes des berühmten Jakobsweges,<br />
der aus verschiedenen Teilen Europas in Richtung Santiago de Compostela in Spanien führt. Den Bayerisch-Schwäbischen Jakobusweg<br />
gibt es seit 2003. Er startet bei uns im Landkreis bei der Jakobskirche in Oettingen und führt entlang des Ostrandes des Nördlinger<br />
Rieses über Wemding nach Harburg, Donauwörth, Mertingen und Druisheim. Weiter führt er über Kloster Holzen, danach den Lech hinauf<br />
nach Augsburg. Von dort geht es über zwei verschiedene Streckenvarianten weiter nach Lindau am Bodensee. Ziel ist die Jakobskapelle<br />
in Nonnenhorn. Entlang des Weges können Pilger in verschiedenen Kirchen Stempel für den Pilgerausweis erhalten. Begleitet werde ich<br />
auf meiner Pilgerwanderung von der erfahrenen Pilgerin und Buchautorin Gabriele Schmid aus Druisheim.<br />
Ich treffe Gabriele Schmid an einem eher trüben Tag in Mertingen an der Schmutter.<br />
Am Parkplatz steht eine Informationstafel, die mir den Streckenverlauf des Bayerisch-<br />
Schwäbischen Jakobusweges erläutert. Warm eingemummelt in die typischen Schichten<br />
der Pilgerbekleidung machen wir uns auf den Weg.<br />
Oettingen<br />
„Ich helfe dir,<br />
alles wird gut“,<br />
sagte Gabriele Schmids<br />
Schutzengel.<br />
links: Gabriele Schmid hat auch auf dem Camino immer wieder „Schlüsselmomente“ gehabt.<br />
rechts: Die Peregrina (Pilgerin) in Gabriele Schmids Garten hat schon so manchen Pilger neugierig gemacht.<br />
Bild ganz oben: Immer dem Bayerisch-Schwäbischen Jakobusweg nach, an der schönen Schmutter entlang.<br />
Fotos in diesem Artikel: Verena Gerber-Hügele; Gabriele Schmid<br />
Es geht aus Mertingen hinaus und an einer Pferdekoppel vorbei in Richtung Druisheim. Gabriele<br />
Schmid ist den Jakobsweg in Spanien, also den Camino, bereits drei Mal gelaufen. Jedes Mal hat sie<br />
ihre Erfahrungen und Begegnungen in einem Buch niedergeschrieben. Ich frage sie, wie sie zum<br />
Jakobsweg gekommen ist. „Ich kannte diesen Pilgerweg gar nicht. Eines Tages im Jahr 2009 fragte<br />
mich meine Mutter, ob ich mitkommen wolle zu einem Vortrag über den Jakobsweg und ich dachte<br />
mir: ‚Warum nicht?‘ Die Erzählung war dann so lebendig, dass es mich sofort gepackt hat und ich<br />
wusste, das ist genau meins, das will ich auch machen“, lacht sie. Sofort fing sie an, die Reise für<br />
den kommenden <strong>April</strong> zu planen. Dann überkamen sie doch Zweifel und sie bat ihren Schutzengel<br />
um ein eindeutiges Zeichen, ob sie den Weg antreten solle oder nicht. „Ich hatte mich mit einigen<br />
selbstgemachten Sachen für vier Weihnachtsmärkte angemeldet. Ich beschloss nur zu laufen, wenn<br />
ich auf diesen Märkten mindestens die Hälfte meiner Reisekosten verdienen würde. Ich bekam ein<br />
eindeutiges Zeichen nicht zu laufen, denn letztendlich machte ich Miese“, erzählt Gabriele Schmid<br />
amüsiert. Es sollte noch zwei Jahre dauern, bis sie sich zum ersten Mal auf den Weg machte:<br />
„Damals träumte ich vom Weg wie verrückt und ganz intensiv. Da wusste ich, jetzt ist der Zeitpunkt<br />
gekommen. Also habe ich meinen Rucksack gepackt und bin nach Spanien geflogen.“ ><br />
Eger<br />
Nördlingen<br />
Wörnitz<br />
Wemding<br />
Monheim<br />
Harburg<br />
Schmutter<br />
Donau<br />
Donauwörth<br />
Rain<br />
Mertingen<br />
Druisheim<br />
Kloster Holzen<br />
Lech<br />
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