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#Ausgabe KW 51

Der Wochenstreicher - Das Digitale Wochenmagazin vom Stadtstreicher Chemnitz vom 20.12. bis 26.12.2021

Der Wochenstreicher - Das Digitale Wochenmagazin vom Stadtstreicher Chemnitz vom 20.12. bis 26.12.2021

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vom 20.12. bis 26.12. 2021<br />

(c) Shutterstock


LiEBE<br />

WOCHEN-<br />

STREICHER-<br />

LESER*INNEN<br />

Es ist so weit: Weihnachtscountdown.<br />

Höchste Zeit, mal ein bisschen durchzuatmen,<br />

die Besinnlichkeit zu genießen, das<br />

Kilo abzunehmen, was dann ab Freitag wieder<br />

auf die Hüften darf. Und ganz wichtig:<br />

ein bisschen Demut und Dankbarkeit für<br />

das Leben, das wir führen. Wir haben uns<br />

genug aufgeregt und mit dem Kopf geschüttelt,<br />

uns mit uns selbst beschäftigt und dabei<br />

aus den Augen verloren wie gut es uns geht<br />

im weltweiten Vergleich. Mag sein, dass es<br />

sich in einer Pandemie nicht gleich so anfühlt<br />

- ist aber so. Und es könnte uns noch<br />

viel besser gehen, wenn wir alle aufeinander<br />

aufpassen und rücksichtsvoll miteinander<br />

umgehen würden. Das wäre zumindest<br />

unser Weihnachtswunsch - oder anders<br />

ausgedrückt: unser Hoffen auf ein Wunder.<br />

Frohe Weihnachten.<br />

Die Redaktion.


INHALT<br />

Ihr habt eine Lieblingsrubrik? Einfach<br />

auf das unten stehende Symbol tippen<br />

und ihr seid sofort in dem Kapitel.<br />

Kein Winter ohne<br />

schöne Bücher!<br />

ab Seite<br />

09<br />

Wohnsinn: Was in vier<br />

Wänden alles geht<br />

ab Seite<br />

15<br />

Chemnitz -<br />

Stadt des Wasserstoffs<br />

ab Seite<br />

18<br />

Der Konzertmeister –<br />

Opernbühne für Zuhause<br />

Streichers Freizeittipps<br />

ab Seite<br />

25<br />

IMPRESSUM Stadtstreicher GmbH, Hohe Straße 37, 09112 Chemnitz,<br />

info@stadtstreicher.de Herausgeber & Geschäftsleitung: Markus Wolf<br />

Redaktion: Rico Hinkel-Schollbach, Autoren V.i.S.d.P.: Der Herausgeber<br />

Anzeigen und Promotion: Nico Bazan (0371) 3838080


NEWS<br />

Ballettklassiker<br />

als Online-Stream<br />

Das Märchenballett „Der Nussknacker“ ist seit mehr als 100<br />

Jahren ein Bühnenklassiker. Es erzählt eine Weihnachtsgeschichte<br />

und wird daher traditionell rund um die Weihnachtszeit<br />

aufgeführt. Die Ballettdirektorin Sabrina Sadowska<br />

und das Ballett Chemnitz bringen dieses Lieblingswerk<br />

vieler Ballettfreunde als Neuproduktion ins Chemnitzer<br />

Opernhaus. Dabei wird die Geschichte der Stadt eine nicht<br />

unerhebliche Rolle spielen: Sabrina Sadowska, gebürtige<br />

Schweizerin, die seit 2013 in Chemnitz lebt, war von Anfang<br />

an fasziniert von der Kulturgeschichte dieser Stadt,<br />

von den vielen Künstlern, die das Leben vor allem im 20.<br />

Jahrhundert geprägt haben, aber auch von der Industriegeschichte,<br />

von der großen Zahl an Erfindungen und davon,<br />

wie sich Industrielle schon damals für die Kulturförderung<br />

engagierten. Warum ihnen also nicht ein Denkmal auf der<br />

Bühne setzen, sich auf künstlerische Art vor ihren großartigen<br />

Leistungen verbeugen, zumal Tschaikowskys Vorlage<br />

einen idealen Rahmen dafür bietet?<br />

ZU SEHEN IST DAS BALLETT AB<br />

DEM 24. DEZEMBER, 18 UHR, FÜR<br />

48 STUNDEN ALS STREAM<br />

HIER GEHT’S ZUM STREAM:<br />

(c) Nasser_Hashemi


NEWS<br />

Brühlbüro schließt zum<br />

Jahresende<br />

Das Brühlbüro in der Unteren Aktienstraße 12 schließt<br />

formell am 30. Juni 2022 seine Türen. Dann endet nach<br />

zehnjähriger Laufzeit das sogenannte Städtebauförderprogramm<br />

SOP. Aufgrund der hohen Nachfrage nach Gewerberäumen,<br />

hat sich der Betreiber des Büros, die STEG<br />

GmbH, in Abstimmung mit der Stadtverwaltung für ein<br />

vorgezogenes Ende des Brühlbüros ausgesprochen. Bereits<br />

Ende 2021 soll das Büro für den Markt freigegeben<br />

werden. Auf der Fläche wird Kati Grundmann ihre Location<br />

„Grundmanns Café“ vergrößern und gleichzeitig<br />

ein kleineres Brühlbüro integrieren.<br />

Übrigens: Um an das gemeinsam Erreichte der letzte<br />

zehn Jahre nahtlos anzuknüpfen und auch, um den<br />

Schwung der europäischen Kulturhauptstadt Chemnitz2025<br />

aufzunehmen, haben sich die Gewerbetreibenden<br />

vor Ort noch ein Stück weiter verbündet und<br />

den Brühl Boulevard e.V. gegründet.<br />

(c) Brühlbüro<br />

Im Bild von<br />

links:<br />

Kati Grundmann,<br />

Guido<br />

Karcher,<br />

Claudia Bieder


NEWS<br />

(c) Shutterstock<br />

Chemnitz vorerst ohne<br />

Klimaschutz-Manager<br />

Mit knapper Mehrheit wurde vergangene Woche die<br />

seit Jahren diskutierte Stelle eines Klimaschutz-Managers<br />

für Chemnitz abgelehnt. Zustimmung fand lediglich<br />

die Prüfung, ob bei der Planung kommender Haushalte<br />

eine solche Stelle berücksichtigt werden kann. In Leipzig<br />

und Dresden hingegen gibt es bereits seit mehreren<br />

Jahren eigene Strukturen für den kommunalen Klimaschutz.<br />

Auch kleinere Städte wie Wurzen, Pirna oder<br />

Limbach-Oberfrohna leisten sich bereits einen Klimaschutz-Manager.<br />

Die Chemnitzer Stadtverwaltung verweist<br />

darauf, dass Klimaschutz im Rathaus auch ohne<br />

eigene Fachstelle eine Rolle spielt. Für ihre Bemühungen<br />

sei die Stadt sogar mehrfach ausgezeichnet worden.


HIER GEHT’S ZUM PODCAST:<br />

NEWS<br />

Podcast zur Cannabis-<br />

Legalisierung<br />

Der Forschungs-Podcast „TUCscicast“ der Technischen<br />

Universität Chemnitz ist inzwischen fest in der Podcast-<br />

Welt etabliert und sowohl selbst Gegenstand von Berichterstattung<br />

als auch Quelle für journalistische Recherchen.<br />

Fanden die Folgen der ersten Staffel durchschnittlich bereits<br />

über 3.000 Hörer pro Episode, so stiegen die Zugriffe<br />

auf die Episoden der dritten Staffel zwischen Oktober<br />

2020 und Juni 2021 auf mehr als 480.000 Abrufe insgesamt.<br />

Aktuell startet der „TUCscicast“ in die vierte Staffel.<br />

In der ersten Folge ordnet Sucht-Experte Stephan Mühlig<br />

von der TU Chemnitz wichtige Fragen rund um die Cannabis-Legalisierung<br />

ein. In ihrem Koalitionsvertrag hatte sich<br />

die neue Bundesregierung dazu entschlossen, Cannabis zu<br />

legalisieren und kontrolliert abgeben zu wollen. Offen sind<br />

dabei noch Fragen wie zum Beispiel, was kontrollierte Abgabe<br />

genau bedeutet und welchen Einfluss die Legalisierung<br />

auf das Konsum- und Suchtverhalten haben könnte.<br />

(c) Shutterstock


IN DIESER WOCHE<br />

KEIN WINTER OHNE<br />

SCHÖNE BÜCHER!<br />

Seite 9


KEIN WINTER<br />

OHNE SCHÖNE<br />

BÜCHER!<br />

In der kalten Jahreszeit kann man nie genug<br />

Lesestoff haben – besonders dann, wenn<br />

draußen sowieso nix los ist. Da igeln wir uns<br />

doch lieber gemütlich zu Hause ein und lassen<br />

uns in den Bann der neuen Bücher von<br />

Chemnitzer Autorinnen und Autoren ziehen.<br />

Hier einige Tipps:<br />

SIGRID KLEMM:<br />

MASKENBALL – WIE EIN<br />

VIRUS DIE WELT<br />

VERÄNDERT.<br />

Das Buch dokumentiert den Beginn der<br />

Corona-Pandemie aus Sicht einer Chemnitzerin.<br />

Die Autorin und Künstlerin Sig-


Bestellung:<br />

Mail an<br />

buch@connyhartmann.de<br />

rid Klemm hat den Zweiten Weltkrieg erlebt.<br />

Jetzt beschäftigt sie eine neue Krise,<br />

die alte Ängste wachruft. Über ein Jahr<br />

lang hat sie die Geschehnisse rund um<br />

die Pandemie beobachtet und sich dazu<br />

ihre Gedanken gemacht. Diese hielt sie<br />

in Gedichten und Bildern fest. Ermutigt<br />

und unterstützt wurde Sigrid Klemm dabei<br />

von der Journalistin Conny Hartmann.<br />

Entstanden ist ein sehr persönliches und<br />

liebevoll gestaltetes Buch. Ein Stück Zeitgeschichte<br />

in Kunst und Poesie.


CAROLINE LOSSE:<br />

VEGANE<br />

HEIMATKÜCHE<br />

Deutsche Küche und österreichische<br />

Schmankerl vegan interpretiert. Suppen,<br />

Salate, Hauptgerichte, Desserts, Kuchen<br />

und Torten. Hier bleiben keine Wünsche<br />

offen. Vegane Heimatküche, das heißt kochen<br />

wie früher, kochen wie die Oma, nur<br />

eben ohne Fleisch, Ei und Milchprodukte.<br />

Diese 50 traditionellen Rezepte in veganem<br />

Gewand beweisen, dass die vegane<br />

Küche viel mehr zu bieten hat als die<br />

üblichen Bowls, Currys oder den Quinoasalat.<br />

Genieße Apfelküchle, Rote-Bete-<br />

Schupfnudeln oder Kohlrouladen. Früher<br />

war Fleisch Luxus und Gemüserezepte<br />

die Norm. Also: Back to the roots! Und das<br />

Beste daran: Man muss sich gar nicht mit<br />

veganer Küche auskennen.


erschienen bei Christian Verlag GmbH,<br />

erhältlich im Buchhandel


IN DIESER WOCHE<br />

WOHNSINN:<br />

Was in vier Wänden alles geht<br />

Seite 15


knall ige<br />

Botschaften<br />

CORPORATE DESIGN I KLASSISCHE WERBUNG<br />

ONLINE MARKETING I SOCIAL MEDIA<br />

www.machkrach.com


WOHNEN<br />

(c) Shutterstock<br />

Digitaler<br />

Bilderrahmen<br />

Für die vielen tollen Fotos, die sich bei den<br />

meisten auf dem Handy sammeln, bietet<br />

ein digitaler Bilderrahmen eine praktische<br />

Lösung: Statt sich mit einem Foto zu begnügen,<br />

kann man sich in einer Diashow<br />

die Lieblingsbilder abwechselnd ansehen.<br />

Unter den Testsiegern der Zeitschrift Chip<br />

vom November fanden sich bereits sehr<br />

gute Displays ab 99 Euro, z.B. der Marvue<br />

Vision 8 und der Podoor P80.


HIER GEHT ES ZUM VIDEO DES WUNDERLANDS<br />

LEBEN<br />

(c) miniatur-wunderland.de<br />

Weltreisen...<br />

im Kleinformat<br />

Nach dem Festtagsbraten und den Geschenkeorgien<br />

kann einen durchaus der Weihnachtskoller<br />

ereilen. Wer keine Lust auf einen<br />

Spaziergang hat, aber trotzdem in die Ferne<br />

abschweifen möchte, kann einen virtuellen Besuch<br />

in den Welten im Miniaturwunderland in<br />

Hamburg unternehmen. Dort ist der erste Teil<br />

des Südamerika-Abschnitts eröffnet worden:<br />

Rio de Janeiro. Zum Träumen sind aber auch<br />

Skandinavien, die Schweiz oder Italien.


IN DIESER WOCHE<br />

CHEMNITZ -<br />

STADT DES WASSERSTOFFS<br />

Seite 18


CH₂EMNITZ<br />

STADT DES<br />

WASSER<br />

STOFFS<br />

Kaum im Amt, erhielt der neue Bundesminister für Verkehr und<br />

digitale Infrastruktur auch schon Post von der Chemnitzer CDU.<br />

Volker Wissing, Nachfolger von Andreas Scheuer, wird darin aktuell<br />

aufgefordert, den Plan für das hiesige Wasserstoffzentrum<br />

zu überprüfen. Vorangegangen war eine Investitionszusage im<br />

September, die von ursprünglich 90 Millionen auf 60 Millionen<br />

Euro revidiert wurde – obwohl Chemnitz die besseren Konzepte<br />

hatte. Stattdessen wanderte ein Löwenanteil der Gesamtsumme<br />

von 290 Millionen Euro nach Pfeffenhausen, in die niederbayerische<br />

Heimat von Andreas Scheuer. Nichtsdestotrotz lässt sich<br />

mit 60 Millionen Euro natürlich Einiges anstellen. So sehen die<br />

Pläne für den Wasserstoff-Standort Chemnitz aus:<br />

Mit dem Geld soll eine Forschungsinfrastruktur<br />

aufgebaut werden, mit der vor<br />

allem Anwendungen der mobilen Wasserstofftechnologie<br />

entwickelt werden sollen.


Im Mittelpunkt steht dabei das Hydrogen and Mobility<br />

Innovation Center in Chemnitz (HIC). Das HIC soll<br />

am Technologie-Campus in direkter Nachbarschaft zur<br />

Technischen Universität entstehen. Auf einer Fläche<br />

von 37.000 Quadratmetern werden Labore, Tankstellen,<br />

Seminarräume und Werkstätten errichtet. Im Jahr<br />

2024 wird mit der Einweihung der ersten Gebäude auf<br />

dem Gelände gerechnet.<br />

In diesem Wasserstoffzentrum sollen 25 Partner aus<br />

Wirtschaft und Wissenschaft arbeiten und die Forschung<br />

und die Wertschöpfung von Fahrzeug-Anwendungen auf<br />

Basis von Brennstoffzellen vorantreiben. Unternehmen<br />

wie Automobilzulieferer sollen im HIC die Möglichkeit<br />

haben, ihre Innovationen zu testen und zu zertifizieren.<br />

Direkt um das HIC sollen sich weitere Forschungseinrichtungen<br />

und Unternehmen ansiedeln.<br />

Einer der Initiatoren, der sich maßgeblich für die Bewerbung<br />

von Chemnitz eingesetzt hat, ist Thomas von<br />

Unwerth, Professor für alternative Antriebssysteme an<br />

der TU Chemnitz und Vorstand des Innovationscluster


HZwo. Das Innovationscluster hat die Standortbewerbung<br />

koordiniert, es besteht aus 69 sächsischen und<br />

überregionalen Unternehmen und Forschungseinrichtungen.<br />

Den Zuschlag erklärt Professor von Unwerth<br />

damit, dass in Chemnitz seit Jahren erfolgreich an der<br />

TU, den Fraunhofer-Instituten und weiteren Partnern<br />

an Wasserstofftechnologien geforscht wurde.<br />

Der damalige Bundesverkehrsminister Andreas<br />

Scheuer (CSU) lobte bei der Vergabe im Sommer<br />

dann auch die hervorragende Forschungs- und Testinfrastruktur<br />

für Brennstoffzellen und Wasserstoff-<br />

Technologien in Chemnitz sowie sein ausgedehntes<br />

Netzwerk an starken Partnern.<br />

Zu den Partnern zählen mehrere Autohersteller, Automobilzulieferer,<br />

der Freistaat Sachsen und Verbünde<br />

wie der „Smart Rail Connectivity Campus“<br />

Digitalisierung und Automatisierung des Schienenverkehrs<br />

und viele mehr.


EINE VERGABE<br />

MIT BEIGE-<br />

SCH₂MACK<br />

Z<br />

unächst wurde davon ausgegangen, dass nur ein<br />

Standort in Deutschland den Zuschlag für den<br />

Aufbau eines Wasserstoffzentrums erhält – und<br />

viele hatten aufgrund von Machbarkeitsstudien<br />

Chemnitz auf dem Schirm. Doch bei der Vergabeverkündung<br />

am 2. September durch den ehemaligen Verkehrsminister<br />

Scheuer wurden dann drei Standorte benannt,<br />

unter denen die 290 Millionen Euro Fördergeld<br />

aufgeteilt werden. Das sorgte in Sachsen für Verwunderung:<br />

„Chemnitz hatte die beste Bewerbung, das überzeugendste<br />

Konzept. Daher hat uns die Netzwerklösung,<br />

welche Bundesminister Scheuer überraschend präsentiert<br />

hat, etwas erstaunt”, heißt es auf Anfrage aus dem<br />

Sächsischen Wirtschaftsministerium in Dresden. „Auch<br />

wenn wir uns mehr erhofft hätten, gibt uns die Standortentscheidung<br />

Rückenwind.“<br />

Der Chemnitzer Bundestagsabgeordnete Detlef Müller<br />

sieht die Vergabeentscheidung noch etwas kritischer.<br />

„Die ursprüngliche Pressekonferenz zur Verkündung<br />

der Ergebnisse wurde zur Verwunderung aller kurzfristig<br />

durch eine Intervention des bayrischen Ministerpräsidenten<br />

Markus Söder (CSU) bei seinem bayrischen<br />

Parteikollegen, Verkehrsminister Andreas Scheuer, neu<br />

terminiert“, erklärt der SPD-Politiker. „Die Mittelver-


Thomas von Unwerth, Professor für alternative Antriebssysteme<br />

an der TU Chemnitz und Vorstand des Innovationscluster HZwo<br />

gabe und die Verteilung der Forschungsschwerpunkte<br />

haben sich seitdem von den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie<br />

zugunsten des bayrischen Mitbewerbers<br />

verschoben“, betont Müller, der sich dennoch über<br />

den Zuschlag freut: „Das neue Wasserstoffzentrum ist<br />

für Chemnitz eine Riesensache! Für die Stadt als Forschungs-,<br />

Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort hat<br />

es einen ähnlich großen Stellenwert wie die Ernennung<br />

zur Kulturhauptstadt Europas 2025”, sagt der Bundestagsabgeordnete.<br />

„Es werden wichtige Forschungs- und<br />

Arbeitsplätze entstehen, die sich mit einer der wichtigsten<br />

Zukunftstechnologien beschäftigen.”<br />

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) sieht<br />

im Wasserstoffkompetenzzentrum ebenfalls einen<br />

großen Gewinn für die sächsische Wirtschaft und


den Forschungsstandort. „Für die Stadt und Region<br />

ergeben sich vielfältige Chancen wie zum Beispiel<br />

durch die gezielte Neuansiedlung von Unternehmen<br />

und durch den Erhalt von Arbeitsplätzen<br />

durch Kompetenzsteigerung in etablierten Unternehmen“,<br />

sagt Sprecherin Kerstin Küpperbusch.<br />

„Der Forschungsstandort wird<br />

viel Aufmerksamkeit auf uns<br />

ziehen. Die Stadt wird international<br />

deutlich sichtbarer sein”<br />

Thomas von Unwerth<br />

Schaut Initiator Professor von Unwerth 20 Jahre in<br />

die Zukunft, dann sieht er viele Investoren, die nach<br />

Chemnitz kommen und eine große Wasserstoff-Infrastruktur<br />

in der Stadt aufbauen werden. „Der Forschungsstandort<br />

wird viel Aufmerksamkeit auf uns<br />

ziehen. Die Stadt wird international deutlich sichtbarer<br />

sein”, sagt der Wissenschaftler, der auch eine<br />

Wasserstoff-Straßenbahn in dieser Zeitspanne für<br />

möglich hält. Das ist zumindest zum derzeitigen Zeitpunkt<br />

noch nicht geplant. Die Chemnitzer Verkehrsbetriebe<br />

haben eine Studie über alternative Antriebe<br />

für Omnibusse mit der Stadt beauftragt, wobei<br />

ein finales Ergebnis noch nicht präsentiert werden<br />

kann, sagt Pressesprecherin Juliane Kirste. Darüber<br />

hinaus prüfe die CVAG mit dem Innovationscluster<br />

HZwo gemeinsame Projekte hinsichtlich Mobilität<br />

und Infrastruktur.


IN DIESER WOCHE<br />

DER KONZERTMEISTER –<br />

OPERNBÜHNE FÜR ZUHAUSE<br />

Seite 25<br />

STREICHERS-FREIZEITTIPPS<br />

Seite 27


MUSIIK<br />

DER KONZERT-<br />

MEISTER<br />

Opernbühne für Zuhause<br />

Advent – für alle, die Kinder haben, hieß das eigentlich:<br />

Wir gehen mindestens einmal zu Hänsel<br />

und Gretel in die Oper. Und wenn das nicht<br />

klappt, aus Gründen, die ich hier unerwähnt<br />

lasse, dann – o du fröhliche! – kommt die Oper eben zu<br />

uns nach Hause. Die schönste aller Inszenierungen, die<br />

wir nun seit Jahrzehnten kennen und nie mehr anders sehen<br />

wollen, mit Wald und Knusperhaus und – in dulci jubilo<br />

– einem gerüttelt Maß an Engelein-Kitsch, jetzt können<br />

wir sie zu Notzeiten dankbar von der DVD besehen.<br />

Unser verehrter García Calvo kam ja überhaupt nur deshalb<br />

als GMD und musikalischer Glücksgarant in unsere<br />

Stadt, weil er sich bei einer Aufführung dieser Oper in<br />

den Klang unserer Philharmonie verliebt hat. Den gibt er<br />

uns nun voller Liebe weiter.<br />

Aber nicht nur dieses bekannteste aller Opernmärchen,<br />

die Theater Chemnitz bieten uns noch ein anderes hübsches<br />

kleines Werk: Der Schuhu und die fliegende Prinzessin.<br />

Da legt nicht etwa Leda das Ei, dem die schöne Helena<br />

entschlüpft, sondern eine arme Schneidersfrau legt<br />

das ihre, das sie zunächst verliert, aber rechtzeitig unterm


Schrank wiederfindet, bevor sich ihr Kindlein daraus befreit:<br />

ein veritabler Uhu. Klug ist er, fliegen kann er, machen<br />

kann er viel, vor allem einen Hörnerklang zaubern,<br />

für den sich die fliegende Prinzessin in ihn verliebt, die<br />

mit einer so himmlisch schönen Stimme gesegnet ist, dass<br />

− aber so leicht kommen die beiden natürlich nicht zusammen.<br />

Der Bürgermeister macht eine Rache sich zur<br />

Herzenssache, ein Kaiser hier, ein Herzog da, machen<br />

Krieg und Tralala, wollen natürlich die Prinzessin, schicken<br />

Schneckenhirt und Spinatgärtner zur Werbung nach<br />

Tripolis, wo der König sein Nickerchen macht, ach, und<br />

gar nicht hört, wie schön die Spinatpflanzen singen! Geschrieben<br />

ist es von Peter Hacks, szenisch sehr gekonnt,<br />

denn szenisch ist sehr viel los – oder wäre sehr viel los,<br />

da eine Aufführung auf der Bühne erst einmal unterbleiben<br />

musste. Aber dank CD können wir dem Märchen jetzt<br />

schon lauschen. (Eske Bockelmann)<br />

Foto: shutterstock


20.12.<br />

BIS<br />

26.12.<br />

FILMTIPP<br />

(c) shutterstock<br />

Großes Filmvergnügen<br />

Alle Kinos dicht… Aber es gibt eine Alternative:<br />

www.kino-on-demand.com. Die Streamingplattform<br />

arbeitet mit regionalen Kinos zusammen und bietet über<br />

700 ausgesuchte Filme, die man im Kreis der Familie<br />

zu Hause anschauen kann - ohne Abo oder Vertrag. Darunter<br />

top aktuelle Streifen, Onlinepremieren, Horror,<br />

Doku, französische Komödien, beliebte Filmklassiker<br />

und sogar Opern. Bereits ab dem ersten Film und dann<br />

ab jedem fünften erhält man einen Kinogutschein über 5<br />

Euro. Den kann man in einem Kino vor Ort später einlösen<br />

und so die regionalen Kinos unterstützen. Eine Liste<br />

der angeschlossenen Kinos findet sich auf der Webseite.<br />

Für 4,99 Euro pro Film holt man sich das Kinovergnügen<br />

in der Weihnachtszeit einfach nach Hause. Fehlt nur<br />

noch das selbstgemachte Popcorn.


FILMTIPP<br />

Die Stadtstreicher-<br />

Mitarbeiter haben im<br />

Portal gestöbert und<br />

empfehlen diese Filme:<br />

Denise:<br />

STILL ALICE - MEIN LEBEN<br />

OHNE GESTERN<br />

Als Fan von Julianne Moore kann ich das Filmdrama<br />

„Still Alice - Mein Leben ohne Gestern“,<br />

für den sie den Oscar als beste Hauptdarstellerin<br />

erhielt, wärmstens empfehlen. Der Film erzählt<br />

die Geschichte der Sprachwissenschaftlerin<br />

Alice, die die Diagnose Alzheimer erhält,


FILMTIPP<br />

(c) Polyband<br />

aber mit allen Mitteln versucht, ein weiterhin<br />

normales Leben zu führen. Um es mit einem<br />

schönen Zitat der ZEIT zu beschreiben: „…in<br />

dieser Rolle einer überwältigenden und liebenswerten<br />

und zur Liebe fähigen Frau, deren<br />

Gehirn zu dem Kind zurückkehrt, das sie<br />

ganz am Anfang des Lebens war.“<br />

Mein Tipp: Taschentücher nicht<br />

zu weit weglegen!<br />

HIER GEHT’S ZUM TRAILER


FILMTIPP<br />

Uta:<br />

MASTER CHENG<br />

IN POHJANJOKI<br />

Ich mag skandinavische Filme. Mit „Dänische<br />

Delikatessen“ bin ich auf den Geschmack gekommen.<br />

Die Protagonisten sind oft einfache<br />

Leute, die versuchen, ihre Probleme mit teils<br />

aberwitzigen Lösungen in den Griff zu bekommen.<br />

In „Master Cheng in Pohjanjoki“ reist<br />

der chinesische Küchenchef Chang mit sei-


FILMTIPP<br />

(c) MFA+ Filmdistribution<br />

nem Sohn auf der Suche nach einem Freund<br />

in ein finnisches Dorf. Nach anfänglichen<br />

Schwierigkeiten ermutigen seine Kochkünste<br />

die unterschiedlichen Kulturen dazu, sich<br />

zu verbinden. Cheng wird bald ein gefeiertes<br />

Mitglied der Gemeinschaft. Doch sein Touristenvisum<br />

läuft ab… Eine wunderbar emotionale,<br />

witzige Komödie vom finnischen Regisseur<br />

Mika Kaurismäki.<br />

HIER GEHT’S ZUM TRAILER


FILMTIPP<br />

Markus:<br />

DAS LEBEN DES<br />

BRIAN<br />

Ob man solch einen Film in der heutigen Zeit<br />

noch einmal so drehen würde? Vermutlich<br />

nicht – oder nur mit jeder Menge Gegenwind.<br />

Den bekamen die Macher von „Das Leben<br />

des Brian” übrigens auch damals zu spüren.<br />

Trotzdem (oder gerade deshalb) wurde der


FILMTIPP<br />

(c) Columbia Tristar<br />

Monty-Python-Film zu einem absoluten<br />

Satireklassiker. Der Film erzählt die<br />

Geschichte des Juden Brian Cohen, der am<br />

selben Tag wie Jesus Christus geboren<br />

wurde und fälschlicherweise für den Messias<br />

gehalten wird. Mein Prädikat: kultig.<br />

HIER GEHT’S ZUM TRAILER


FILMTIPP<br />

Rico:<br />

SHUTTER ISLAND<br />

Von klein auf faszinieren mich Geschichten, die<br />

auf Inseln spielen: So auch der Psychothriller<br />

„Shutter Island“ von Martin Scorsese, in dem<br />

neben Leonardo DiCaprio auch Mark Ruffalo<br />

und Ben Kingsley brillieren. Die Story: US-<br />

Marshal Edward Daniels untersucht mit seinem<br />

neuen Kollegen das Verschwinden einer Patientin<br />

aus einer Klinik für psychisch gestörte


FILMTIPP<br />

(c) Paramount<br />

Schwerverbrecher, die auf der Insel Shutter<br />

Island liegt. Während wir im Laufe des Films<br />

versuchen, gemeinsam mit Daniels die Puzzlestücke<br />

zusammen zu setzen, steuern wir auf<br />

eine packende Wendung zu. Die Ereignisse<br />

überschlagen sich und der Protagonist, der uns<br />

gerade noch vertraut schien, ist plötzlich mehr<br />

als nur der Beobachter…<br />

HIER GEHT’S ZUM TRAILER


Der nächste<br />

WOCHEN<br />

kommt am 27.12.2021

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