"Unser Land" 03/2004 - pdf-Ausgabe zum Download - Landkreis ...
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18<br />
<strong>Unser</strong> Land<br />
<strong>Landkreis</strong>bürger sammeln 14.000 Tonnen Altpapier:<br />
Weniger benutzen Recyclingpapier<br />
Schulhefte aus Recyclingpapier? Führen wir nicht.“<br />
Diese Antwort hörte Abfallberaterin Birgit Scheuerer<br />
bei einer Umfrage bei den Schreibwarengeschäften im<br />
<strong>Landkreis</strong> des öfteren. Um den Markt für Schulmateria lien<br />
aus Recyclingpapier ist es nicht gut bestellt. Von bundes<br />
weit 200 Millionen Schulheften nehmen die umweltfreundlichen<br />
Varianten aus Recyclingpapier nur noch<br />
fünf bis zehn Prozent ein – und selbst dieser schwache<br />
Anteil ist nicht stabil. Wenn die Nachfrage nach Recycling<br />
papier zurückgeht, wird auch die Industrie wieder<br />
vermehrt das ökologisch schädlichere, chlorfreie Papier<br />
anbieten.<br />
Altpapier-Recycling spart Rohstoffe<br />
Wer Recyclingpapier benutzt, tut Gutes für die Umwelt.<br />
Es ist die ökologisch beste Lösung, aus Altpapier und<br />
nicht aus frischen Holzfasern, neues Papier herzustellen.<br />
Altpapier zu verbrennen und daraus Energie zu gewin-<br />
„Mit Schulheften aus Recyclingpapier macht der Schulstart<br />
Spaß: Abfallberaterin Birgit Scheuerer mit umweltbewussten<br />
ABC-Schützen.“<br />
nen, wäre die denkbar schlechteste Alternative. Zu diesen<br />
Ergebnissen kamen die „Ökobilanzen für graphische Papiere“,<br />
die das Bundesumweltministerium in Auftrag gab.<br />
Der Verbrauch an Frischfaserpapier macht allein 40 Prozent<br />
des gesamten Holzverbrauchs der Bundesrepublik<br />
aus. Das ist soviel, dass der Verbrauch nicht mehr aus<br />
ein heimischen Rohstoffen gedeckt werden kann und Zellstoff<br />
aus heimischem Durchforstungsholz gewonnen und<br />
auch importiert werden muss. Die Verwendung von chlorfrei<br />
gebleichtem Papier ändert daran nichts.<br />
Papierfasern lassen sich circa sechsmal wiederverwenden,<br />
bevor sie zu kurz werden und durch einen Anteil an<br />
„fri sche rem“ Altpapier oder Frischfasern ersetzt werden<br />
müs sen. Durch die mehrfache Benutzung der Fasern<br />
wird jede Menge Primärrohstoff – also Wald – gespart.<br />
Zusätzlich sind selbst nach neuester Zellstofftechnik für<br />
die Aufbereitung von Altpapier weniger Energie und<br />
Frischwasser – schließlich unser wichtigstes Lebensmittel<br />
– nötig; auch das Abwasser wird weniger belastet.<br />
Recyclingpapier nicht mehr grau<br />
In den letzten Jahren konnte das Recycling von Altpapieren<br />
in Deutschland deutlich gesteigert werden. So<br />
sammelte jeder <strong>Landkreis</strong>bewohner vom Baby bis <strong>zum</strong><br />
Greis im Jahr 20<strong>03</strong> 77,72 Kilogramm Altpapier. Gleichzeitig<br />
nimmt aber die Verwendung von Recyclingpapier-<br />
Produkten durch „Normalverbraucher“ immer weiter ab.<br />
Übrigens: Wer noch mit Schaudern an das extrem graue<br />
Papier aus den Anfangszeiten zurückdenkt, kann beruhigt<br />
sein. Inzwischen ist der optische Unterschied zwischen<br />
hochwertigem Recyclingpapier und weißem Papier auf<br />
ein Minimum geschrumpft.<br />
Mit gutem Beispiel voran<br />
Im Landratsamt Regensburg wird seit vielen Jahren fast<br />
ausschließlich Recyclingpapier verwendet, sowohl das<br />
Kopier- bzw. Druckerpapier als auch Toilettenpapier<br />
und Papierhandtücher. Dies hat auch einen Kostenvorteil:<br />
Recyclingkopierpapier ist z.B. um durchschnittlich<br />
20 Prozent günstiger. Die Abfallberatung des <strong>Landkreis</strong>es<br />
hat für das gerade angefangene Schuljahr eine neue Aktion<br />
ins Leben gerufen und appelliert an alle Schulen im<br />
<strong>Landkreis</strong> Regensburg, wieder verstärkt Recyclingpapier<br />
zu verwenden. Die „Initiative 2000 plus“ informiert über<br />
Bestell adressen und unterstützt Schulen bei der Organisation<br />
(www.treffpunkt-recyclingpapier.de), falls der<br />
örtliche Handel keine Recyclingartikel führt.