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Spektakulärer Erstflug der Brüder Wright jährt sich zum hundertsten Mal<br />
Up and AWAY!<br />
Am 17. Dezember 2003 jährt sich zum<br />
hundertsten Mal ein großes Ereignis der<br />
Luftfahrtgeschichte: der erste Motorflug<br />
der Brüder Wright. Überall auf der Welt<br />
werden die beiden Pioniere mit Ausstellungen,<br />
Berichten und Veranstaltungen<br />
geehrt, besonders in Amerika, wo alles<br />
begann. Die Universität von Utah lässt<br />
die Anfänge der Luftfahrt sogar mit<br />
einem Nachbau des legendären „Wright-<br />
Flyer“ wieder aufleben.<br />
Am 17. Dezember 1903 weht ein<br />
eisiger Wind an der Küste des<br />
US-Bundesstaates North Carolina. Ein<br />
fragiles Fluggerät aus Sperrholz und<br />
Leinentuch wird in die Dünen von<br />
Kitty Hawk transportiert. Die Brüder<br />
Orville und Wilburg Wright haben den<br />
Flugapparat konstruiert. „Schwerer als<br />
Luft“ sollte er sein und aerodynamisch<br />
um alle drei Achsen steuerbar. Jahrelang<br />
haben sie an der Konstruktion<br />
von Tragwerk, Steuerung, Propeller<br />
und Motor getüftelt, nun endlich soll<br />
der knapp 6,5 Meter lange „Wright-<br />
Flyer“ seine Flugtauglichkeit unter Beweis<br />
stellen. Orville Wright steigt frierend<br />
in die Maschine und startet den<br />
Petroleum-Vierzylinder-Motor. Lederriemen<br />
treiben die beiden Holzpropeller<br />
an. Gespannt beobachtet Bruder<br />
Wilburg wie sich der Flieger in Bewegung<br />
setzt, immer schneller wird und<br />
schließlich abhebt: 1, 2, 3, ... 12 Sekunden<br />
lang hält er sich in der Luft,<br />
36 Meter legt er zurück und schreibt<br />
damit Luftfahrtgeschichte. Der erste<br />
Sitzprobe:<br />
Hermann Seibert, Director<br />
Product Line ROHACELL®,<br />
nahm auf der SAMPE-<br />
Ingenieurskonferenz in<br />
Dayton Platz im luftigen<br />
Cockpit der Wright-Flyer-<br />
Replica.<br />
E-Mail: info@plexiglas.de<br />
L UFTFAHRT<br />
Foto: USU Wright Flyer<br />
Hommage an die Gebrüder Wright: 100 Jahre nach dem Erstflug hebt sich eine nachgebaute<br />
Version des Doppeldeckers in die Lüfte.<br />
kontrollierte motorisierte Flug eines<br />
Menschen ist geglückt. Weitere Versuche<br />
folgen. Im vierten Anlauf fliegt die<br />
Maschine bereits 56 Sekunden lang<br />
und 240 Meter weit.<br />
Von nun an ist die Entwicklung<br />
des Motorflugs nicht mehr aufzuhalten.<br />
Bereits sechs Jahre später führt<br />
Orville Wright mit einer zweisitzigen<br />
Serienausführung des legendären Prototyps<br />
in Tempelhof und Potsdam<br />
Aufsehen erregende Demonstrationsflüge<br />
durch.<br />
Eine moderne Nachbildung des<br />
„Wright-Flyer“ hat jetzt die Utah State<br />
Foto: Röhm<br />
University anlässlich des runden Jubiläums<br />
gebaut – in alter Optik, aber mit<br />
Materialien, wie sie den Brüdern Wright<br />
heute zur Verfügung gestanden hätten.<br />
„Die tragenden Versteifungsrippen der<br />
Seiten- und Höhenruder wurden ebenso<br />
wie die der Tragflächen des Doppeldeckers<br />
als leichte Sandwichkonstruktionen<br />
hergestellt. Sie bestehen jedoch<br />
nicht aus Holz, sondern aus ROHACELL ®<br />
und Kevlar Aramidfaser-/Epoxidharzdeckschichten“,<br />
erklärt Hermann Seibert,<br />
verantwortlich für die Produktlinie<br />
ROHACELL ® des Geschäftsbereiches<br />
Plexiglas. „Verkleidet wurden die Teile<br />
nicht mit Leinen, sondern einem modernen<br />
Hightech-Stoff. Für den Antrieb<br />
sorgt ein Harley-Davidson-Motor.“<br />
Der Jungfernflug des nachgebauten<br />
„Wright-Flyer“ dauerte neun Sekunden<br />
und überwand eine Distanz<br />
von 240 Metern – die Brüder Wright<br />
wären stolz gewesen.<br />
Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde<br />
die Replica erstmals auf der SAMPE-<br />
Ingenieurskonferenz in Dayton. Bis<br />
Ende des Jahres wird der Doppeldecker<br />
noch zu einer Vielzahl von<br />
Rundflügen starten und überall in den<br />
USA an die beiden Pioniere – Orville<br />
und Wilburg – erinnern. ys •<br />
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