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HOMO Littera: Das Magazin, Ausgabe 5/2021

Vierteljährlich erscheinende Broschüre über Publikationen und Autoreninterviews aus dem Hause HOMO Littera

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klassischen Sinn verlegt. Wenn

man ein solches gefunden hat,

dann kann man nur noch sagen:

Herzlichen Glückwunsch!

Natürlich ist man mit einer Publikation

nicht sofort Bestsellerautor*in,

das passiert nur in den

wenigsten Fällen. Aber jede Veröffentlichung

mehr öffnet einem

Tür und Angel in einen anderen,

größeren Verlag, und vielleicht

hat man ja irgendwann das Glück

und schreibt einen Bestseller. Ich

wünsche jedem/r Schriftsteller*in

auf jeden Fall viel Glück und

Durchhaltevermögen. Macht etwas

aus euren Träumen – irgendwann

werdet ihr belohnt.

Was sagst du zu den Worten:

Schreiben kann jeder!

Romy – Dass es eine falsche Behauptung

ist und von jemandem

ausgesprochen wurde, der von

dem Handwerk leider nichts versteht.

Es kann ja auch nicht jeder

von sich behaupten, backen zu

können. Wenn das so wäre,

bräuchten wir keine Bäckerei

mehr, keine Konditorei etc. Natürlich

kann man etwas erlernen,

es gibt nichts, was man nicht lernen

kann, aber wie jedes andere

Handwerk muss auch das Schreiben

erlernt sein. Niemand steht

morgens auf, setzt sich an den

Schreibtisch und hat abends ein

Manuskript fertig. Die meisten

Autor*innen kommen auch nicht

an einem guten Schreibratgeber

vorbei – es gibt Naturtalente,

keine Frage, aber die Allgemeinheit

bildet sich doch weiter. Ein

Autor, der bereits fast 40 Jahre

Bücher publiziert, meinte einmal

zu mir, er würde mit jedem Manuskript

etwas Neues lernen. Genau

so sollte es auch sein: Man

lernt nie aus, egal, in welchem

Beruf man tätig ist – und so ist es

auch als Schriftsteller, man lernt

immer dazu und verbessert sich.

Wenn also jemand sagt: „Schreiben

kann jeder“, dann hat er leider

keine Ahnung, wovon er

spricht.

Was rätst du also Autor*innen,

die noch nicht publiziert haben,

aber erfolgreich veröffentlichen

möchten? Was sind typische

„Anfängerfehler“?

Zunächst einmal natürlich: Niemals

aufgeben! Wenn es dein

Traum ist, Schriftsteller*in zu

werden, dann mach es! Bleib am

Ball und gib nicht auf, auch wenn

du mehrmals von einem Verlag

abgelehnt wirst. Schon andere

S e i t e | 15

große Künstler*innen wurden

abgelehnt. Ich glaube, Dieter

Bohlen wurde sogar gebeten,

keine weiteren Demobänder einzusenden.

Ansonsten: Wenn man sich bei

einem Verlag bewirbt, dann sollte

man sich erstens erkundigen, wie

so etwas funktioniert und welche

Anforderungen der Verlag stellt,

und zweitens sollte man höflich

sein. Jede*r Autor*in, der von

einem Verlag einen Vertrag erwartet,

sollte sich an seine Schulzeit

erinnern, wie man ein professionelles

Bewerbungsschreiben

aufsetzt. Anfragen mit „Hey du“

oder „Hi“ haben damit nichts zu

tun – oder noch schlimmer: gar

kein Anschreiben, sondern nur im

Anhang die Rohfassung des Manuskriptes.

Solche Anfragen werden

meist nicht einmal beantwortet.

Natürlich kann eine Anfrage

humorvoll gestaltet sein, aber ein

Mindestmaß an Höflichkeit sollte

doch vorhanden sein.

Bei der Manuskripteinsendung

selbst empfehle ich: Einmal mehr

lesen und überarbeiten, ist besser,

als einmal zu wenig. Es kommt

leider sehr oft vor, dass wir Manuskripte

angeboten bekommen,

die noch in der Rohfassung sind.

Natürlich gibt es ein Lektorat,

aber das bedeutet nicht, dass man

unbearbeitete Manuskripte einsenden

soll. Jede*r Autor*in sollte

auf Orthografie und Grammatik

achten.

Typische „Fehler“ aufzuzählen,

würde den Umfang des Interviews

sprengen. Aber um ein paar

Dinge zu erwähnen, auf die man

achten sollte, hier wenige Beispiele:

unnötige Perspektivenwechsel,

den richtigen Tempus

bei Rückblenden verwenden,

keine Stilblüten oder unnötige

Füllwörter einbauen; nicht bei

jeder direkten Rede den Namen

des Gesprächspartners nennen,

ständige Wortwiederholungen …

Oft heißt es, Künstler*innen sind

schwierig? Stimmst du dieser

Aussage zu?

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