5011 SK-neu-PC 1999-2.qxd - Akademie för uns kölsche Sproch
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fen ist, sich einer <strong>neu</strong>en Wirklichkeit anpasst und nutzloses<br />
Inventar abgestreift hat.<br />
Gleichzeitig hat sich gezeigt, dass Kölsch noch bei vielen<br />
Kölnern in vielen Situationen des Alltags ein taugliches<br />
Kommunikationsmittel ist und auch von den Kindern wieder<br />
benutzt wird, was sicher auch der Initiative mancher Schulleiter<br />
und Lehrer zu verdanken ist.<br />
Da es sich mit authentischen, individuellen Sprachzeugnissen<br />
befasst, lag es im Wesen dieses Dokumentationsprojekts,<br />
dass es sowohl <strong>neu</strong>e Sichtweisen vermittelte, als auch einen<br />
Blick auf weitere und weiterführende Frage- und Problemstellungen<br />
ermöglicht.<br />
Kölsche Wörterbücher<br />
In Köln werden Fragen zum Stadtdialekt meist mit dem<br />
Hinweis auf die umfangreichen Wörterbücher von Fritz<br />
Hönig oder Adam Wrede beantwortet. Zwar ist die Stadtsprache<br />
Kölns erfreulicherweise sehr umfassend in verschiedenen<br />
Lexika aufgezeichnet, diese lassen sich jedoch nur<br />
sehr eingeschränkt zur Klärung der Frage heranziehen, wie<br />
die Kölner ihren Dialekt tatsächlich sprechen.<br />
Fritz Hönig.<br />
Wörterbuch der Kölner Mundart.<br />
1. Aufl. Köln 1905, Neudruck<br />
1952. Köln: Bachem.<br />
(im Buchhandel nicht mehr erhältlich)<br />
8<br />
Adam Wrede.<br />
Neuer kölnischer Sprachschatz.<br />
3 Bände.<br />
1. Aufl. 1956; 10. Aufl. 1988.<br />
Köln: Greven.<br />
Diese jahrzehntealten Wörterbücher und Wortsammlungen<br />
des „ursprünglichen“ Basisdialekts befriedigen in erster Linie<br />
ein antiquarisches Interesse an der Mundart, sie bewahren<br />
Wörter, die aus dem Sprachgebrauch verschwinden oder<br />
bereits verschwunden sind, und sie verzeichnen andere, die<br />
deutlich von der Hochsprache abweichen.<br />
Darüber hinaus müssen sie notwendigerweise sprachliche<br />
Elemente aus syntaktischen Zusammenhängen herausreißen<br />
und isolieren und außerdem die dialektale Lautung normieren,<br />
da sie unmöglich den phonetischen Reichtum einer<br />
Sprache oder eines Dialekts vollständig erfassen können.<br />
Wörterbücher sind unverzichtbar für die Kodifizierung eines<br />
Stadtdialekts, sie bieten nur eines eben nicht: ein authentisches<br />
Abbild der lebendigen Sprachwirklichkeit einer städtischen<br />
Sprachlandschaft.<br />
In der sprachwissenschaftlichen Abteilung der <strong>Akademie</strong> <strong>för</strong><br />
<strong>uns</strong> <strong>kölsche</strong> <strong>Sproch</strong> wird zur Zeit an der Erstellung eines<br />
aktuellen <strong>kölsche</strong>n zweisprachigen Wörterbuchs gearbeitet,<br />
das voraussichtlich 2001 erscheinen wird.<br />
Hierfür wird zunächst anhand der bereits existierenden<br />
<strong>kölsche</strong>n Wörterbücher aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts<br />
das Wortmaterial erfasst, das heute noch gesprochen<br />
und verstanden wird. Darüber hinaus werden empirische<br />
Untersuchungen zur Ermittlung <strong>neu</strong>er <strong>kölsche</strong>r Wörter<br />
durchgeführt, die die heutige moderne Welt wiederspiegeln.