16. Jänner 2022
- Plan: Lendplatz-Standl auch sonntags öffnen - Umsatzrekord bei GrazGutscheinen - Eine neue und eine naturgeschützte Allee - Festival für Straßenmusiker gefordert - AK-Präsident Josef Pesserl im Interview
- Plan: Lendplatz-Standl auch sonntags öffnen
- Umsatzrekord bei GrazGutscheinen
- Eine neue und eine naturgeschützte Allee
- Festival für Straßenmusiker gefordert
- AK-Präsident Josef Pesserl im Interview
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<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong>, AUSGABE 3<br />
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<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong>, AUSGABE 3<br />
Musikalisch<br />
Grazer Straßenmusiker (im Bild „Streetman“<br />
Stefan Kotter) fordern bessere Bedingungen<br />
und ein eigenes Festival. 12/13<br />
Solidarisch<br />
Die Grazer investierten 2021 in regionale<br />
Betriebe und kauften GrazGutscheine<br />
um 12,6 Millionen Euro – Rekord! 6<br />
Lendplatz:<br />
Standl-Gaudi<br />
soll es jetzt auch<br />
sonntags geben<br />
Ausweitung. Im März startet am Grazer Lendplatz ein Pilotprojekt: Bis November sollen die Gastronomie-Stände auch sonntags geöffnet haben.<br />
Damit wird einer jahrelangen Forderung aus dem Bezirk nachgegangen. Der offizielle Beschluss soll demnächst im Stadtsenat gefasst werden. SEITEN 4/5<br />
LUEF, KK, ACHTZIGZEHN, GRAZ TOURISMUS/SCHIFFNER
2 die seite zwei<br />
www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
E D I T O R I A L<br />
von<br />
Tobit<br />
Schweighofer<br />
✏ tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Das Christkind<br />
weiß, woher<br />
es kommt<br />
V<br />
iel Gutes hat uns die<br />
Pandemie ja bislang<br />
nicht gebracht. Die<br />
Welt ist kleiner geworden, wir<br />
werden auf uns zurückgeworfen<br />
und nehmen zwangsläufig<br />
unser nahes Umfeld stärker<br />
wahr. In diesem Punkt hat<br />
sich etwas durchaus Positives<br />
entwickelt. Dies zeigen die<br />
Ergebnisse des heurigen<br />
Weihnachtskaufrausches. Die<br />
Wirtschaftskammer hat<br />
erhoben, dass 21 Prozent, also<br />
mehr als jeder Fünfte, ganz<br />
bewusst verstärkt in Geschäften<br />
in der Umgebung einkaufen<br />
wollte. Selbst Gutscheine<br />
wurden mit regionalem<br />
Anstrich verschenkt. Besonders<br />
viele legten ihren Lieben<br />
frei nach dem Slogan der<br />
Holding „Graz als Geschenk“<br />
unter den Christbaum. Allein<br />
im Dezember wurden über<br />
6,6 Millionen Euro an<br />
GrazGutscheinen verkauft<br />
und damit mehr als im<br />
gesamten Jahr 2019 (siehe<br />
auch Seite 6). So gesehen ist<br />
es wohl kein Zufall, dass sich<br />
die regionalen Bauernmärkte<br />
derzeit ganz besonderer<br />
Beliebtheit erfreuen und an<br />
allen Ecken und Enden der<br />
Stadt aus dem Boden sprießen.<br />
Auf dem Lendplatz<br />
sollen jetzt erstmals in der<br />
Geschichte zumindest die<br />
Gastro-Standln auch am<br />
Sonntag geöffnet werden<br />
(siehe Seiten 4/5). Damit folgt<br />
man dem Trend zur Regionalität<br />
und damit einer der rar<br />
gesäten guten Seiten dieser<br />
Zeit. Gut so!<br />
Tobit Schweighofer, Chefredakteur<br />
SONNTAGSFRÜHSTÜCK MIT ...<br />
Wenn es die<br />
Zeit erlaubt,<br />
gönnt sich<br />
Simon<br />
Koiner<br />
gerne ein<br />
ausgiebiges<br />
Sonntagsfrühstück<br />
– das hat<br />
Tradition.<br />
<br />
VL STMK<br />
... Simon Koiner<br />
Der neue Geschäftsführer der Volkskultur Steiermark über die Lebendigkeit<br />
der Kultur, den Wert von Ritualen, Jugend und die Harmonika.<br />
Herr Koiner, als Volkskultur-Geschäftsführer: Ist<br />
das Sonntagsfrühstück für Sie eine wichtige kulturelle<br />
Tradition?<br />
Ich denke, ja – es ist in vielen Familien ein schönes<br />
Ritual, wo man zusammenkommt, sich austauscht,<br />
vielleicht auch die Woche Revue passieren lässt. Für<br />
mich ist es, wenn es die Zeit hergibt, eine Gelegenheit,<br />
die Zeitung etwas genauer zu durchforsten.<br />
Und was kommt auf den Tisch?<br />
Wenn ich Zeit habe, ein frisch gepresster Orangensaft,<br />
kein Kaffee – eher Tee. Gerne mache ich ein<br />
Omelette oder Spiegeleier, im Sommer mit viel Gemüse<br />
aus dem Garten.<br />
Was bedeutet Volkskultur für Sie selbst?<br />
Volkskultur bedeutet für mich Identität, Traditionen<br />
zu leben und Rituale zu schätzen. Das alles trägt zu<br />
unserem Lebensgefühl, zur Steiermark, wie wir sie<br />
kennen, bei und gibt den Menschen Halt – gerade in<br />
einer Zeit, in der die Globalisierung voranschreitet<br />
und für viele die Geschwindigkeit oft zu hoch ist.<br />
Was fällt Ihnen beim Begriff „Volkskultur“ eigentlich<br />
als Erstes ein?<br />
Lebendigkeit – weil Volkskultur nichts Starres ist.<br />
Was mir auch sofort einfällt, ist die Mischung aus<br />
Jung und Alt, Bewährtem und Neuem – und die Offenheit,<br />
die die Volkskultur für mich ausmacht.<br />
Wie sehen Sie Sorgen einiger Menschen, dass bekannte<br />
Bräuche aussterben und ersetzt werden?<br />
Es gibt einen Spruch vom Volkskundler Hanns Koren:<br />
„In erstarrten Formen lässt sich der lebendige<br />
Inhalt nicht halten.“ Bräuche verändern sich. Das<br />
merkt man, wenn man sie damit vergleicht, wie<br />
sie vor 100 Jahren gelebt wurden. Das ist auch der<br />
Grund, warum es sie noch gibt, denn wenn das Korsett<br />
zu eng ist, passt ein Brauch irgendwann nicht<br />
mehr in die Lebensrealität der Menschen.<br />
Wie kamen Sie eigentlich zur Volkskultur?<br />
Durch meine Arbeit im Büro von Landeshauptmann<br />
Hermann Schützenhöfer. Da wurde ich<br />
2016 damit betraut, die Volkskultur zu übernehmen.<br />
Als Stadtkind habe ich die Volkskultur zwar gekannt,<br />
bin mit gewissen Bräuchen aufgewachsen, war aber<br />
nie wirklich aktiv. Ich habe mich im Thema aber<br />
schnell wiedergefunden, habe die Personen und<br />
Menschen in den Organisationen und Verbänden<br />
kennen und schätzen gelernt – und hab dann auch<br />
selbst angefangen, Harmonika zu lernen (lacht).<br />
Was schwebt Ihnen in Ihrer Position vor?<br />
Für mich ist klar, dass ich unsere Servicefunktion<br />
für Verbände stärken möchte, dass wir da noch<br />
präsenter werden müssen. Ein Schwerpunkt wird<br />
auch auf dem Jugendthema liegen. Es gibt positive<br />
Signale, dass sich wieder mehr junge Menschen für<br />
die Volkskultur interessieren – und da will ich keine<br />
Generation auslassen. <br />
Neben dem Harmonikaspielen – welchen Dingen<br />
gehen Sie privat gerne nach?<br />
Da gibt es natürlich kulturelle Jahreshöhepunkte.<br />
Das fängt an beim Neujahrskonzert der Blasmusik,<br />
geht über diverse Musikantentreffen in den Regionen<br />
bis hin zum Aufsteirern, das natürlich ein<br />
Highlight in der Volkskultur ist. Hobbytechnisch<br />
mache ich gerne Sport – momentan leider zu wenig<br />
(lacht) – und verbringe Zeit in der Natur, sei es beim<br />
Garteln oder beim Schifahren.<br />
FABIAN KLEINDIENST<br />
Simon Koiner wurde 1991 in Graz geboren. Er studier te<br />
Rechtswissenschaften an der Universität Graz und war<br />
ab 2015 als Referent im Büro von Landeshauptmann<br />
Hermann Schützenhöfer tätig. Dort verantwortete er die<br />
Bereiche „Kultur und Volkskultur“ und arbeitete mit der<br />
Volkskultur Steiermark GmbH zusammen. Seit 1. <strong>Jänner</strong><br />
steht er dieser als Geschäftsführer vor. Koiner lebt in Graz.
graz<br />
6 graz<br />
www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
4<br />
redaktion@grazer.at & 0316 / 23 21 10<br />
Darüber haben wir nicht abgestimmt,<br />
wollen Sie Landeshauptmann<br />
werden?“<br />
Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer auf die Frage<br />
eines Journalisten, ob er sein Amt <strong>2022</strong> abgibt LUEF<br />
Stadt will Lendplatz<br />
LH Hermann Schützenhöfer (r.)<br />
und Vize Anton Lang LAND STEIERMARK<br />
Die Pläne der<br />
Landesregierung<br />
■ Die Steiermärkische Landesregierung<br />
präsentierte<br />
am Mittwoch die Fortsetzung<br />
ihrer „Agenda Weiß-Grün<br />
21 plus“. Wegen der Corona-<br />
Pandemie musste der erste<br />
Entwurf ja eingebremst werden,<br />
auch der eingeschlagene<br />
Budgetpfad musste verlassen<br />
werden. Schwerpunkte sind<br />
die Themen Arbeitsmarkt und<br />
Fachkräfte, Pflege, Digitalisierung,<br />
Klimaschutz und Elementarpädagogik.<br />
Die Energiekosten steigen, die<br />
Stadt Graz unterstützt aber.<br />
Zuschuss zu<br />
Energiekosten<br />
GETTY<br />
■ Um Grazer Familien mit<br />
geringem Einkommen zu<br />
entlasten, wird der Energiekostenzuschuss<br />
von 75 auf<br />
100 Euro pro Haushalt erhöht.<br />
Außerdem wird er, anders als<br />
bisher, automatisch an Sozial-<br />
Card-Besitzer ausbezahlt –<br />
das gab die Koalition aus KPÖ,<br />
Grünen und SPÖ heute bekannt.<br />
Laut Bürgermeisterin<br />
Elke Kahr will man „Haushalte<br />
entlasten und ihnen gleichzeitig<br />
unnötige bürokratische<br />
Hürden ersparen“.<br />
Stadtrat Kurt Hohensinner, der ehemalige Bezirksvorsteher Wolfgang Krainer und Bezirksrat Udo Eiselt (v. l.)<br />
genießen die Sonne und eine Eierspeis am Lendplatz – dies soll künftig auch am Sonntag möglich sein. LUEF, VP GRAZ<br />
derGrazer<br />
Ist am Sonntag zu wenig los in Graz?<br />
„Ja, ich finde<br />
schon, ein paar<br />
fette Partys im<br />
Stadtpark oder<br />
große Raves wären<br />
doch eine<br />
geile Sache.“<br />
David Freudenthaler,<br />
23, Angestellter<br />
„Ja, schon, ich<br />
würde mir<br />
generell mehr<br />
Frequenz in<br />
der Innenstadt<br />
wünschen, mehr<br />
Passanten.“<br />
Christa Endthaler,<br />
58, Angestellte<br />
„Eigentlich<br />
nicht. Ich finde<br />
es schön, wenn<br />
zur Abwechslung<br />
am Sonntag<br />
einmal nicht<br />
so viel los ist.“<br />
David Tantscher,<br />
16, Schüler<br />
Blitzumfrage<br />
„Die anderen<br />
können machen,<br />
was sie<br />
wollen, aber<br />
ich möchte am<br />
Sonntag meine<br />
Ruhe haben.“<br />
Mia Bao, 17,<br />
Schülerin<br />
?<br />
ALLE FOTOS: DER GRAZER<br />
„Es wäre wichtig,<br />
dass sonntags<br />
mehr Kaffeehäuser<br />
aufsperren.<br />
Sonst flüchten<br />
die Leute aufs<br />
Land.“<br />
Elisabeth Tuisel,<br />
55, Selbstständige
<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 57<br />
➜<br />
TOP<br />
EVA HASIBA, STADT GRAZ<br />
Bons für Corona-Mitarbeiter<br />
Die Mitarbeiter des Grazer Covid-<br />
Teams erhalten für ihre harte Arbeit<br />
eine finanzielle Zulage.<br />
Brandstiftung bei Sammelstellen<br />
Diese Woche wurden gleich drei Christbaumsammelstellen<br />
in Graz in Brand gesetzt.<br />
Unnötige Arbeit für die Feuerwehr!<br />
FLOP<br />
➜<br />
am Sonntag öffnen<br />
PILOT. Stadtrat Kurt<br />
Hohensinner will die<br />
Gastronomie-Standln<br />
am Lendplatz von März<br />
bis November auch am<br />
Sonntag öffnen.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Der Lendplatz hat sich in<br />
den letzten Jahren zum<br />
wahren Szene-Hotspot<br />
gemausert. Lediglich am Sonntag<br />
herrscht nach wie vor „tote<br />
Hose“. Damit soll es bald vorbei<br />
sein, denn in der Stadt arbeitet<br />
man bereits mit Hochdruck an<br />
einer Öffnung der Gastro-Stände<br />
am ganzen Wochenende.<br />
Für die Öffnung der Gastrostände<br />
am Sonntag gibt es ein<br />
klares Votum des Bezirksrats,<br />
der noch in der letzten Legislaturperiode<br />
mit zwölf zu vier<br />
Stimmen einem Antrag des<br />
ehemaligen Bezirksvorstehers<br />
von Lend, Wolfgang Krainer,<br />
zugestimmt hat. Dieser Wunsch<br />
wurde jetzt erneut an das Referat<br />
für Lebensmittelsicherheit<br />
und Märkte und den zuständigen<br />
Stadtrat Kurt Hohensinner,<br />
der in dieser Woche auch<br />
den neuen Bauernmarkt Mariatrost<br />
bei der Endhaltestelle<br />
der Linie 1 eröffnete, herangetragen.<br />
„Der Lendplatz mit seinem<br />
Marktgebiet hat sich in den vergangenen<br />
Jahren hervorragend<br />
entwickelt“, weiß Hohensinner.<br />
„Nicht nur viele Grazerinnen<br />
und Grazer, sondern auch Touristen<br />
genießen das einzigartigen<br />
Flair und hervorragende<br />
Kulinarik.“ Zudem könne man<br />
auch einen wirtschaftlichen<br />
Aufschwung erwarten. „Der<br />
Lendplatz zeichnet sich durch<br />
seine gastronomische Vielfalt<br />
aus. In unmittelbarer Nähe sind<br />
auch einige Hotels und Pensionen,<br />
von welchen auch immer<br />
wieder der Wunsch geäußert<br />
wurde, ob die Stände nicht offen<br />
halten könnten – insbesondere<br />
in der warmen Jahreszeit“,<br />
betont Hohensinner. „Ich freue<br />
mich, dass wir den lang gehegten<br />
Wunsch einer Öffnung der<br />
Gastronomie auch am Sonntag<br />
nun erfüllen können. Wir werden<br />
das im Rahmen eines Pilotprojekts<br />
im heurigen Jahr tun.“<br />
Andere sollen folgen<br />
Die temporäre Öffnung der<br />
Gastronomiestände am Lendplatz<br />
am Sonntag soll heuer<br />
probeweise von 1. März bis 31.<br />
Oktober gelten. „Um die umliegenden<br />
Anrainer nicht weiter<br />
zu belasten, wird es für die Öffnung<br />
klare Richtlinien für die<br />
Öffnungszeiten von 9 bis 18 Uhr<br />
geben.“ Einen entsprechenden<br />
Antrag wird Hohensinner gemeinsam<br />
mit dem Marktreferat<br />
im nächsten Stadtsenat einbringen.<br />
Teil des Antrags wird auch<br />
eine umfassende Evaluierung<br />
nach der Pilotphase sein, in der<br />
alle Auswirkungen betrachtet<br />
werden sollen. „Diese Evaluierung<br />
ist völlig ergebnisoffen<br />
und wird dann darüber entscheiden,<br />
ob eine solche Öffnung<br />
weitergeführt, permanent<br />
angedacht werden kann oder<br />
auch eine Ausweitung auf andere<br />
Plätze sinnvoll erscheint.“<br />
Die Booster-Impfung schützt gut<br />
vor der Omikron-Variante. KK<br />
Fast jeder zweite<br />
Steirer geboostert<br />
■ Schon 46 Prozent der Steirer<br />
wurden ein drittes Mal geimpft,<br />
wie Impfkoordinator<br />
Michael Koren beim 44. Impf-<br />
Update des Landes am Freitag<br />
informierte. Im Bundesländer-<br />
Vergleich liegt die Steiermark<br />
damit auf dem dritten Platz.<br />
Insgesamt wurden steiermarkweit<br />
schon mehr als 2,3 Millionen<br />
Impfungen gesetzt. Infektiologe<br />
Bernhard Haas von der<br />
KAGes betonte: „Der Anstieg<br />
des Schutzes durch den Booster<br />
ist enorm.“ Daten aus Dänemark<br />
würden zeigen, dass man<br />
geboostert vor Infektionen<br />
deutlich besser geschützt sei,<br />
und Geimpfte scheiden weniger<br />
lang Viren aus.
6 graz<br />
www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
K O M M E N T A R<br />
von<br />
Verena<br />
Leitold<br />
✏ verena.leitold@grazer.at<br />
Bäume sind<br />
in Graz ein<br />
heißes Eisen<br />
B<br />
ei Bäumen kochen in<br />
Graz die Gemüter hoch<br />
– das haben wir letzte<br />
Woche wieder gemerkt, als<br />
unser Artikel zu einer Anfragebeantwortung<br />
rund um die<br />
Elisabethstraße und die dortige<br />
Platanenallee sowie ihre<br />
Sanierung zur Sicherung der<br />
Baumstandorte unzählige<br />
Leserbriefe und Diskussionen<br />
auf Social-Media-Kanälen<br />
ausgelöst hat. Und das ist auch<br />
gut so! Jeder einzelne Baum<br />
trägt zu einem besseren<br />
Stadtklima bei – je größer und<br />
älter er ist, desto mehr. Vielleicht<br />
war der Titel „Eine Straße mit<br />
toten Bäumen, nein, das ist<br />
keine Allee“ – die Abänderung<br />
eines bekannten Liedes – im<br />
Nachhinein ein bisschen<br />
unglücklich gewählt, letztlich<br />
ging es aber auch im Artikel und<br />
auch im Interesse aller vorkommenden<br />
offiziellen Stellen um<br />
den Erhalt der Baumstandorte,<br />
denn die Bäume selbst werden<br />
früher oder – hoffentlich – später<br />
sterben und ersetzt werden<br />
müssen – und darauf gilt es<br />
vorbereitet zu sein. Niemand<br />
möchte dort einen Baum fällen,<br />
das steht von allen Seiten außer<br />
Frage. Und das ist auch gar<br />
nicht anders möglich, denn die<br />
Elisabethstraße steht unter<br />
Naturschutz. Da ist es umso<br />
erfreulicher, dass jetzt eine<br />
weitere sehr bekannte Grazer<br />
Allee diesen Schutzstatus<br />
bekommen soll (siehe Seite 8).<br />
Dafür sollten wir auch in<br />
weiteren Straßenzügen<br />
kämpfen.<br />
Günter Riegler<br />
Der Umsatz der GrazGutscheine hat sich in den letzten drei Jahren mehr als verdoppelt. <br />
Graz als „Geschenk“<br />
UMSATZREKORD. Die Holding Graz fuhr mit 12,6 Millionen Euro an verkauften<br />
GrazGutscheinen im vergangenen Jahr einen neuen Rekord ein.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
In Zeiten von Corona stellen<br />
die Grazer ihr starkes Bewusstsein<br />
für die prekäre<br />
Lage der regionalen Wirtschaftstreibenden<br />
immer wieder unter<br />
Beweis. Dies zeigt sich jetzt auch<br />
am Beispiel der GrazGutscheine.<br />
Im vergangenen Jahr wurden<br />
diese im Gesamtwert von<br />
sagenhaften 12,6 Millionen Euro<br />
gekauft – das ist absoluter Umsatzrekord.<br />
„Regionales Einkaufen ist immer,<br />
gerade aber in wirtschaftlich<br />
herausfordernden Zeiten,<br />
von besonderer Bedeutung, um<br />
den heimischen Wirtschafts-<br />
standort und vor allem die Arbeitsplätze<br />
in Graz zu stärken“,<br />
erklärt Wirtschaftsstadtrat Günter<br />
Riegler. „Dass die über 700<br />
Partnerbetriebe und ihr Angebot<br />
großes Potenzial haben,<br />
zeigt Jahr für Jahr die steigende<br />
Beliebtheit der GrazGutscheine.<br />
Die Rekordsumme von über<br />
zwölf Millionen Euro kommt<br />
nun unmittelbar den Betrieben<br />
zugute. Die Eingliederung des<br />
Citymanagements in die Holding<br />
macht sich bezahlt.“<br />
Nach der Neustrukturierung<br />
und zentralen Steuerung des<br />
Citymanagements durch das<br />
Marketing der Holding Graz<br />
im Herbst 2020 ist es bereits im<br />
selben Jahr – trotz Corona-Pan-<br />
GRAZ TOURISMUS/SCHIFFNER, ACHTZIGZEHN<br />
demie und zweier Lockdowns –<br />
gelungen, beim GrazGutschein-<br />
Verkauf ein Allzeit-Hoch von<br />
8,4 Millionen Euro zu erzielen.<br />
Im Jahr 2019 lag der Umsatz<br />
noch bei 5,9 Millionen Euro.<br />
Holding-Marketingchef Richard<br />
Peer: „Wir konnten mit gezielten<br />
Vertriebskampagnen und<br />
umfassenden Kommunikationsmaßnahmen<br />
im Vorjahr einen<br />
absoluten Umsatzrekord von<br />
12,6 Millionen Euro erreichen<br />
und damit das Ergebnis von 2019<br />
sogar mehr als verdoppeln. Derzeit<br />
arbeiten wir an der weiteren<br />
Digitalisierung unserer Angebote,<br />
kurzfristig geht es jetzt aber<br />
darum, die Einlösung der Graz-<br />
Gutscheine rasch anzukurbeln.“<br />
derGrazer<br />
IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10 | GESCHÄFTSFÜHRUNG/REDAKTION:<br />
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666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Julian Bernögger (0664/80 666 6690), Birgit Schweiger (Lektorat, 0650/2540976), Redaktion -Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME:<br />
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666 6895), Victoria Purkarthofer (0664 / 80 666 6528 ) | OFFICE MANAGEMENT: Pia Ebert (0664/80 666 6490) | PRODUKTION: Burkhard Leitner | HERSTELLUNG: Druckerei Carinthia, St. Veit/Glan | VERTEILUNG: redmail Logistik und<br />
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8 graz<br />
www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
Die Eggenberger Allee wird unter Naturschutz gestellt. Und die Erna-Diez-<br />
Straße in Straßgang (kl. Bild) ist kürzlich zur neuesten Allee geworden. STADT GRAZ, KK<br />
Eine neue und eine<br />
naturgeschützte Allee<br />
BÄUME. Die Allee zum Schloss Eggenberg wird<br />
unter Schutz gestellt. In Straßgang gibt’s eine neue.<br />
Bislang brachten „Müllmänner“ die Abholpläne für Restmüll, Biomüll, Altpapier<br />
und die Gelben Säcke in die Häuser. Heuer wurde dieser Service eingestellt. KK<br />
„Ohne Abholpläne bleibt<br />
Restmüll einfach liegen“<br />
ÄRGER. Dass die Holding keine Müllabholpläne<br />
ausschickt, verärgerte viele Grazer Bürger.<br />
Von Verena Leitold & Valentina Gartner<br />
redaktion@grazer.at<br />
Letzte Woche sorgte unser Artikel<br />
über die Sanierung der<br />
Baumstandorte in der Elisabethstraße<br />
für reichlich Aufregung.<br />
Jetzt soll eine weitere Allee unter<br />
Naturschutz gestellt werden: Konkret<br />
geht es um die Platanen zum<br />
Schloss Eggenberg. Das heißt, beginnend<br />
ab der Karl-Morre-Straße<br />
bis hin zum Schlosstor werden die<br />
insgesamt 74 Bäume beidseitig in<br />
Form eines Geschützten Landschaftsteiles<br />
nach dem Naturschutzgesetz<br />
2017 geschützt. Dazu<br />
wird im Frühjahr vom Naturschutzbeauftragten<br />
Wolfgang Windisch<br />
ein Gutachten erstellt, das den<br />
Wert und die Bedeutung dieser einmaligen<br />
Allee dokumentiert, und<br />
daraufhin kann unter Anhörung<br />
betroffener Parteien der Schutz<br />
seitens der Behörde (A17 – Naturschutz)<br />
ausgesprochen werden.<br />
Damit werden die Platanen vor<br />
nachteiligen Einflüssen durch den<br />
Menschen bewahrt. Alter und Art<br />
der gärtnerischen Kulturform werden<br />
im Gutachtensprozess erst ermittelt,<br />
dürften jedoch vergleichbar<br />
mit der Elisabeth-Allee sein.<br />
„Der konsequente Schutz der<br />
alten Bäume und Alleen ist mir<br />
besonders wichtig. Es geht darum,<br />
diesen Bestand so lange wie möglich<br />
zu erhalten, denn die Wirkung<br />
für den Klimaschutz, unser Wohlbefinden<br />
und das Stadtbild ist unersetzbar“,<br />
so die für Umwelt und<br />
Grünraum zuständige Vizebürgermeisterin<br />
Judith Schwentner.<br />
Japanische Zelkoven<br />
Eine neue Allee ziert die Erna-<br />
Diez-Straße in Straßgang. Hier<br />
hat die Gärtnerei Baumgartner im<br />
Auftrag der Abteilung Grünraum<br />
und Gewässer neun Stück Zelkova<br />
serrata „Green Vase“ – Japanische<br />
Zelkoven – gepflanzt. „Diese unseren<br />
Ulmen verwandte Baumart<br />
zeichnet sich besonders durch eine<br />
wunderschöne intensive Herbstfärbung<br />
von Grüngelb, Gelb bis<br />
hin zu leuchtendem Rot aus und<br />
gilt als zukunftsfähiger klimaresilienter<br />
Stadtbaum. Sie kommt auch<br />
mit verlängerten Trockenperioden<br />
und Hitze besser zurecht und ist<br />
ein sehr standfester Herzwurzler,<br />
womit sie auch Sturm standhält“,<br />
schwärmt Walter Wurm, Bezirksvorsteher<br />
von Straßgang. Während<br />
der ersten beiden Jahre kümmert<br />
sich die Gärtnerei, danach übernimmt<br />
die Holding.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Die Termine für die verschiedenen<br />
Bereiche der Müllabfuhr<br />
wie Restmüll, Biomüll,<br />
Papier und Plastik mit den sogenannten<br />
Gelben Säcken wurden<br />
von der zuständigen Holding Graz<br />
seit Jahren auf einem A4-Blatt von<br />
den „Müllmännern“ bei den Haushalten<br />
bzw. in den Häusern abgegeben.<br />
Ohne Vorwarnung gab es<br />
plötzlich dieses Service nicht mehr,<br />
klagt der Obmann der Bürgerinitiative<br />
Andritz (BIA) Erich Cagran.<br />
Cagran wörtlich: „Es geht hier aber<br />
um ältere Menschen, die keinen PC<br />
oder Smartphone haben. Mehr als<br />
ein Dutzend dieser Leute aus Andritz<br />
haben mich gefragt/angerufen,<br />
was hier los ist, warum sie keine Pläne<br />
bekommen, ob ich welche habe<br />
etc. Als Probe aufs Exempel habe<br />
ich mich selbst davon überzeugt: In<br />
der Früh war in unserer Gegend die<br />
Abfuhr für Restmüll; alleine in meiner<br />
Straße mit 27 Häusern hatten elf<br />
Häuser keine Mülltonnen vor dem<br />
Haus – sie wussten nicht, dass Entleerung<br />
ist. Das kann ja nicht sein,<br />
dass plötzlich der Auftragnehmer<br />
– sprich: Dienstleister, der von mir<br />
per Gebühr bezahlt wird – plötzlich<br />
einseitig einen Teil seiner Leistung<br />
einstellt, ohne darüber auch nur<br />
informiert zu haben“, so der BIA Obmann.<br />
Online nachschauen<br />
Gerald Zaczek-Pichler, Holding-<br />
Konzernsprecher: „Da Druck und<br />
Transport bekanntlich die Umwelt<br />
belasten, geht die Abfallwirtschaft<br />
der Holding Graz heuer einen anderen<br />
Weg und forciert das in den<br />
vergangenen Jahren massiv ausgebaute<br />
digitale Angebot für die<br />
Kunden weiter: So können Grazer<br />
Hausbesitzer online nachschauen,<br />
wann die Müllabfuhr kommt. Der<br />
digitale Abfuhrkalender kann in<br />
der kostenlosen App ,Graz Abfall‘<br />
tagesaktuell oder im Internet unter<br />
holding-graz.at/abfuhrkalender<br />
für jede Grazer Adresse abgerufen<br />
werden – zum Ausdrucken zuhause<br />
oder zur Integration in den persönlichen<br />
digitalen Kalender.“<br />
Damit gibt sich der BIA-Obmann<br />
nicht zufrieden: „Ist es den älteren<br />
Personen, die über keine Internet-<br />
oder sonstigen elektronischen<br />
Zugänge verfügen, zumutbar, sich<br />
irgendwo um die Zustellpläne bemühen<br />
zu müssen? Wo bleibt die<br />
Bringschuld für die Grundlagen<br />
bezahlter Dienstleistungen?“
graz<br />
10 www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
S E R V I C E<br />
Leser<br />
Briefe<br />
redaktion@grazer.at<br />
Jakominiplatz begrünen<br />
Zum Bericht vom 9. <strong>Jänner</strong> <strong>2022</strong><br />
über einen Vortrag zur Fassadenbegrünung<br />
und die Grünraumpläne<br />
der Stadt Graz: Ich begrüße<br />
den Fokus Grünraum der neuen<br />
Stadtregierung sehr. Neben vieler<br />
neuer Bäume (täglich ein neuer<br />
Baum!) will die Stadtregierung<br />
auch öffentliche Gebäude begrünen.<br />
Dafür bietet sich der Jakominiplatz<br />
direkt an, gleich im Zentrum<br />
der Stadt mit einem aktiven<br />
Beitrag zum Klimaschutz zu beginnen.<br />
Das Rondeau zu begrünen wäre<br />
wunderschön, und rund um diesen<br />
Rundbau ist auch ausreichend<br />
Platz für mehrere Schatten spendende<br />
Bäume. Dann wäre dieser<br />
Umsteigepunkt im Sommer auch<br />
nicht mehr so aufgeheizt und die<br />
Benutzung der Straßenbahn noch<br />
attraktiver, wovon täglich tausende<br />
Grazer profitieren könnten!<br />
Gerald Hirzer, Graz<br />
* * *<br />
Achtung, Stolperfalle!<br />
Ich möchte alle Fußgänger, die<br />
sich in der Schlögelgasse bei den<br />
Schrägparkplätzen bewegen,<br />
warnen; dieser Tage geschah mir<br />
ein Unglück, das mit einer gebrochenen<br />
Nase wie auch mit zwei<br />
Platzwunden an der Stirne endete.<br />
Die Mitarbeiter der Kaiser-Josef-Apotheke<br />
leisteten in liebevoller<br />
Weise sofort Erste Hilfe, riefen<br />
Park-Begrenzung erwies sich als<br />
gefährliche Stolperfalle!<br />
KK<br />
die Rettung, die mich ins LKH<br />
brachte. Ich musste an der Stirne<br />
genäht werden, mein Gesicht ist<br />
geschwollen und mit blauen Flecken<br />
übersät.<br />
Warum, frage ich mich, oder noch<br />
besser, wer kam auf diese Idee,<br />
solche Stolperfallen bei den Parkplätzen<br />
anzubringen, die unter<br />
den parkenden Autos seitlich ein<br />
Stück hervorragen? Über eine solche<br />
Falle stolperte ich und knallte<br />
mit Nase und Stirne auf den Asphalt.<br />
Müsste nicht eine schräg aufgemalte<br />
Bodenmarkierung genügen?<br />
Auch andere aufgemalte<br />
Markierungen im Straßenverkehr<br />
müssen gesetzlich ge- und beachtet<br />
werden, warum ist es in der<br />
Schlögelgasse nicht möglich? Eine<br />
mir zu Hilfe eilende Passantin<br />
meinte, hier stolpern viele Menschen<br />
darüber.<br />
Name liegt der Redaktion vor;<br />
die Leserin bat, von einer<br />
Nennung ihres Namens<br />
Abstand zu nehmen<br />
* * *<br />
Es braucht die Kirche<br />
Zum Bericht „Immer mehr Steirer<br />
treten aus der Kirche aus“: Wer ist<br />
die Kirche? Braucht es die Kirche<br />
überhaupt? Die Geschichte sagt<br />
klar: ja! „Die wollen doch nur<br />
mein Geld!“ Stimmt nicht, die Kirche<br />
will, dass du dich einbringst<br />
und etwas aufbaust, das Halt und<br />
Trost gibt – dafür aber nachhaltig<br />
ist und Sinn spendet. Und trotz<br />
aller Ablenkungen im Leben gibt<br />
es noch Werte, die immer zählen<br />
werden. Und wenn ich mir ansehe,<br />
wie viel Geld für Esoterikkram<br />
lockergemacht wird, dann ist die<br />
Kirchensteuer ja wohl eindeutig<br />
zu gering. Die Anzahl derer, die<br />
Kirche sind, wird weiter schrumpfen,<br />
aber wieder wachsen, wenn<br />
die Zeit dafür reif ist.<br />
Georg Nikolaus Reiser, Graz<br />
* * *<br />
Gegen Müll hilft Strafe<br />
Zum Bericht „Immer mehr Müll<br />
an öffentlichen Plätzen“: Die<br />
Leute scheren sich einfach nichts<br />
mehr, sorgen für Berge von achtlos<br />
weggeworfenem Abfall. Das<br />
wird immer mehr zu einem großen<br />
Problem für die Gesellschaft.<br />
Ärgerlich, wenn Müll neben Müllcontainern<br />
am Boden sich türmt.<br />
Hohe Strafen ändern das Verhalten.<br />
Andrea Bauer, Graz<br />
Bus-Terminal, neuer Marktplatz & Co:<br />
Viele Projekte<br />
INVESTITIONEN. In<br />
Graz-Umgebung stehen<br />
in diesem Jahr viele<br />
spannende Projekte<br />
an. Eine Auswahl.<br />
Von F. Kleindienst & J. Bernögger<br />
redaktion@grazer.at<br />
In unserer letzten Ausgabe gaben<br />
wir einen Überblick über<br />
die größten Projekte in einigen<br />
Gemeinden in Graz-Umgebung.<br />
Wir haben weitergesammelt.<br />
☞ Das wichtigste Projekt in<br />
Semriach ist wohl der Beginn der<br />
Marktplatzneugestaltung. Dabei<br />
sollen die Nebenfahrbahn verbreitert,<br />
eine Begegnungszone eingerichtet<br />
und Parkmöglichkeiten<br />
geschaffen werden, man setzt auf<br />
Barrierefreiheit. Weiters werden<br />
um rund 300.000 Euro Straßen saniert.<br />
☞ In Gratkorn wiederum sind<br />
<strong>2022</strong> Investitionen in Höhe von<br />
etwa 16 Millionen Euro geplant.<br />
Ein Schwerpunkt liegt auf der Errichtung<br />
des neuen Volksschulzentrums<br />
(wir berichteten), der<br />
Rohbau soll im März fertig sein.<br />
Weitere Schwerpunkte setzt man<br />
auf die Straßeninfrastruktur – so<br />
wird ein Teil der Felberstraße erneuert<br />
– und auf den Hochwasserschutz.<br />
Heuer sind die Projekte<br />
„Dultbach“, „Am Hartboden“ und<br />
„Schönblickstraße“ geplant. Gratkorn,<br />
das sein 100-jähriges Bestehen<br />
feiert, nimmt dafür rund 2,5<br />
Millionen Euro in die Hand.<br />
☞ In Übelbach will man es, so<br />
Bürgermeister Markus Windisch,<br />
ruhiger angehen, aufgrund großer<br />
Projekte in Vorjahren seien „keine<br />
größeren Vorhaben budgetär möglich“.<br />
Investiert wird in Sanierungen,<br />
beispielsweise der Umkleiden<br />
im Volksschul-Turnsaal, und in die<br />
Glasfaserinfrastruktur.<br />
☞ In Nestelbach steckt man<br />
500.000 Euro in Straßensanierungen,<br />
die Erweiterung der Kläran-
<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 11<br />
in GU geplant<br />
In Semriach soll der Marktplatz heuer neu gestaltet werden.<br />
GEMEINDE SEMRIACH<br />
lagen im Ortsteil Edelsgrub und in<br />
ein Vererdungsbecken in Langegg.<br />
Außerdem möchte man um 90.000<br />
Euro ein neues Kommunalfahrzeug<br />
anschaffen. Die Freiwillige<br />
Feuerwehr erhält um 100.000 Euro<br />
ebenfalls ein neues Fahrzeug.<br />
☞ Die Gemeinde Dobl-Zwaring<br />
beschäftigt <strong>2022</strong> ein Um- und Zubau<br />
bei der Freiwilligen Feuerwehr<br />
und ein Lückenschluss im örtlichen<br />
Radwege-Netz. Zudem gibt es<br />
Umbauarbeiten in der öffentlichen<br />
Musikschule.<br />
☞ Die Gemeinde Kumberg errichtet<br />
mit anderen Gemeinden<br />
und dem Land Steiermark gemeinsam<br />
ein Bus-Terminal am Fasslberg.<br />
Die Kosten dafür betragen<br />
rund 3,5 Millionen Euro. Zudem<br />
wird die Busumkehre beim Friedhof<br />
in diesem Jahr fertiggestellt.
szene<br />
graz<br />
14 www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
12<br />
Verena Leitold<br />
verena.leitold@grazer.at<br />
Ich versuch beim Schreiben immer<br />
an eine Grenze zu kommen, so wie<br />
ein schlimmer Bua, der dann trotzdem<br />
gelobt werden will zum Schluss.“<br />
Josef Hader über sein neues Programm „Hader on Ice“ KK<br />
Geburtstagstrommeln<br />
■ Ismael Barrios ist einer der gefragtesten<br />
lateinamerikanischen<br />
Perkussionisten und bringt die<br />
Grazer mit seiner „Salsa Explosion“<br />
regelmäßig in Karibik-Stimmung.<br />
Jetzt feierte der nunmehr 58-jährige<br />
gebürtige Venezolaner, der seit<br />
40 Jahren in Österreich lebt, seinen<br />
Geburtstag in kleinem Rahmen.<br />
Und was ist nach Monaten der<br />
coronabedingten Entzugserschei-<br />
Chris Watzik, Gastronom<br />
Patrick<br />
Artinian (Pierre’s<br />
Café), Geburtstagskind<br />
Ismael<br />
Barrios und Kurt<br />
René Plisnier<br />
(Opus, v. l.) bei<br />
der kleinen Feier<br />
<br />
FOTO<br />
nungen das schönste Geschenk für<br />
einen wahren Bühnenmenschen?<br />
Ein Auftritt! Damit machte das Geburtstagskind<br />
nicht nur sich, sondern<br />
auch den Gästen in Pierre’s<br />
Café am Lendplatz eine Freude.<br />
Zum Gratulieren kamen da etwa<br />
auch die Musikerkollegen Chris<br />
Watzik und Kurt René Plisnier<br />
(Opus) sowie Gastro-Urgestein<br />
Manfred Leitold.<br />
Graz: Festival<br />
Die Grazer Straßenmusiker werden der Stadtregierung eine lange Liste mit<br />
Vorschlägen unterbreiten (rechts im Bild „The Streetman“ Stefan Kotter). KK<br />
Jetzt App downloaden!<br />
Vergangene Woche<br />
im täglichen E-Paper<br />
Neuer Bauernmarkt<br />
■ Ein Polizist bekam diese Woche<br />
9000 Euro Strafe, weil er einen betrunkenen<br />
Unfall vertuschen wollte.<br />
Vier Burschen standen vor Gericht,<br />
weil sie mit Baggern eine Spritztour<br />
unternahmen. Und bald startet ein<br />
großer Prozess rund um Geldwäsche<br />
und fast 70 Millionen Euro Schaden.<br />
■ Gestern wurde der neueste<br />
Grazer Bauernmarkt am Fuße der<br />
Basilika Mariatrost eröffnet. Elf regionale<br />
Produzenten versorgen die<br />
zehn Stände mit Obst und Gemüse,<br />
Fleisch und Fisch, Brot, Eiern<br />
und Milchprodukten sowie Säften,<br />
Schnäpsen, Marmeladen und Ölen.<br />
Gerichts-Reportagen<br />
Einblick<br />
■ Der Gemeinderatssitzungssaal<br />
ist fertig saniert: 2,2 Millionen Euro<br />
wurden in optische Renovierungen,<br />
die Modernisierung der Technik<br />
und neue Möbel investiert. Der Einzug<br />
der Mandatare ist aufgrund von<br />
Corona aber nach wie vor ungewiss.<br />
BÜRO STR HOHENSINNER, KK, STADT GRAZ/FISCHER
<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
szene graz 15 13<br />
MOMA, UMJ/J.J.KUCEK<br />
Michael Schunko<br />
Morgen feiert der Gastronom<br />
(Freiblick, Kunsthauscafé) seinen<br />
57. Geburtstag. Alles Gute!<br />
GEBURTSTAGSKINDER<br />
DER WOCHE<br />
Happy Birthday!<br />
Herbert Brandl<br />
Der bekannte Maler wurde ebenfalls<br />
am 17. <strong>Jänner</strong> geboren. Für ihn<br />
ist es morgen der 63. Geburtstag.<br />
für Straßenmusiker<br />
MEHR MUSIK. Die Grazer<br />
Straßenmusikszene wird<br />
immer größer, die Qualität<br />
immer höher. Die Szene<br />
will bessere Bedingungen<br />
und ein jährliches Festival.<br />
Von Vojo Radkovic<br />
vojo.radkovic@grazer.at<br />
Die Liste mit Vorschlägen<br />
und Wünschen der Grazer<br />
Straßenmusiker, die am<br />
25. <strong>Jänner</strong> in einem kleinen „Musik-Gipfel“<br />
Bürgermeisterin Elke<br />
Kahr vorgelegt wird, ist lang und<br />
ambitioniert. Noch nie gab es so<br />
viele Straßenmusiker in Graz wie<br />
jetzt und vor allem war noch nie<br />
die Qualität der Musiker so hoch.<br />
Der ausgezeichnete Saxophonist<br />
und Komponist Anton Pyvovarov<br />
hätte z. B. gerne ein jährliches<br />
Festival der Straßenmusik in Graz.<br />
Auf seiner Wunschliste an die<br />
Grazer Bürgermeisterin steht u. a.<br />
endlich die Erlaubnis für Musiker,<br />
auch elektrische Verstärkungen<br />
für klassische Gitarren und Keyboards<br />
verwenden zu dürfen. Im<br />
Sommer soll die Sperrstunde für<br />
Straßenmusik bis 22 Uhr verlängert<br />
werden. Stefan Kotter, „The<br />
Streetman“, kann sich auch einen<br />
Bewerb für Grazer Straßenmusiker,<br />
ähnlich wie es der Steirische<br />
Bandwettbewerb war, vorstellen.<br />
Des Weiteren heißt es in den<br />
Vorschlägen der Straßenmusiker<br />
an Elke Kahr, dass Straßenmusik<br />
auch am Lendplatz und Kaiser-<br />
Josef-Platz, am Jakominiplatz,<br />
Karmeliterplatz und am Schloßberg<br />
möglich sein soll. Die Spielzeit<br />
für die Straßenmusiker soll<br />
auf 40 Minuten verlängert werden,<br />
aktuell gilt 2 x 30 Minuten auf den<br />
Plätzen. Sänger und Sängerinnen,<br />
die derzeit kaum zu hören sind,<br />
sollen über Mikrofon und Tonanlage<br />
agieren können. Es soll Markierungen<br />
nur für Straßenmusik<br />
geben, jetzt verstellen auch Puppenspieler<br />
und Statuen die besten<br />
Plätze stundenlang. Die geltende<br />
Abstandsregel zu den Schulen soll<br />
in den Ferien aufgehoben werden,<br />
das würde den Tummelplatz im<br />
Sommer bespielbar machen. Das<br />
Gespräch mit Bürgermeisterin<br />
Kahr findet am 25. <strong>Jänner</strong> statt.<br />
Bürgermeisterin Elke Kahr (l.)<br />
mit Jesusleny Gomes STADT GRAZ/FISCHER<br />
Italo-Feuer der<br />
Freundschaft<br />
■ Jesusleny Gomes, Botschafterin<br />
des Automobilclubs<br />
ACI Venezia, besuchte<br />
auf ihrer Oldtimer-Tour mit<br />
einem Fiat Zagato aus dem<br />
Jahr 1953 auch die Stadt Graz<br />
und übergab das symbolische<br />
„Feuer der Freundschaft“ an<br />
Bürgermeisterin Elke Kahr.<br />
Grazer Promis sagten „Ja!“<br />
SCHÖN. Musiker Paul<br />
Pizzera und Model<br />
Cheyenne Savannah<br />
Ochsenknecht haben<br />
sich kürzlich verlobt.<br />
■ Erst im Oktober machte der Grazer<br />
Kabarett-Musiker Paul Pizzera<br />
seine Beziehung öffentlich: Bei<br />
der Kinopremiere von „Klammer<br />
– Chasing The Line“ ließ er sich erstmals<br />
mit seiner neuen Freundin,<br />
Schauspielerin Valerie Huber, blicken.<br />
Und jetzt sind die beiden bereits<br />
verlobt. Im Ö3-Podcast „Hawi<br />
d’Ehre“ erzählte er von seinem Heiratsantrag.<br />
Dieser kam ziemlich romantisch<br />
an Hubers 26. Geburtstag<br />
(4. <strong>Jänner</strong>) bei einer gemeinsamen<br />
Heißluftballon-Safari in Kenia. Trotz<br />
luftiger Höhen ging der 33-Jährige<br />
auf die Knie – und sie sagte natürlich<br />
Ja. „Zum Glück, sonst wäre die Fahrt<br />
nach unten relativ unangenehm<br />
geworden“, scherzte Pizzera. Dabei<br />
hatte der Grazer Musiker und Kabarettist<br />
just aus diesem Kenia-Urlaub<br />
ein Kuss-Foto mit jemand ganz anderem<br />
gepostet: nämlich mit EAV-<br />
Legende Thomas Spitzer im Pool!<br />
Das Paar hatte den Musikerkollegen<br />
und seine Frau in Kenia besucht.<br />
Ochsenknechthochzeit<br />
Frisch verlobt ist seit dem Jahreswechsel<br />
auch eine zugereiste<br />
Neo-Grazerin: Model und Influencerin<br />
Cheyenne Savannah Ochsenknecht<br />
(Tochter der deutschen<br />
Stars Uwe und Natascha Ochsenknecht)<br />
hat Ja zum Vater ihrer Tochter<br />
Mavie gesagt. Mit ihrem Nino<br />
Paul Pizzera u. Thomas Spitzer, verlobt<br />
ist er aber mit Valerie Huber. FACEBOOK, EPO FILM<br />
Sifkovits wohnt die 21-Jährige ja seit<br />
eineinhalb Jahren auf einem Chianina-Rinder-Hof<br />
in Dobl in Graz-<br />
Umgebung. Die Frage aller Fragen<br />
kam zu Silvester allerdings im Urlaub<br />
in Lissabon. „Ich hab zehnmal<br />
Ja gesagt“, ließ sie ihre Fans auf Instagram<br />
wissen. Dort kommentierte<br />
übrigens auch Mama Natascha: „Da<br />
hast du den Besten erwischt!“<br />
In Zukunft wird Cheyenne Ochsenknecht<br />
jedoch wohl öfters auch<br />
in Köln sein: dort wird nämlich die<br />
aktuelle Let’s-Dance-Staffel (das<br />
deutsche Dancing Stars) gedreht,<br />
an der sie teilnimmt. VENA<br />
Cheyenne Savannah und Verlobter<br />
Nino Sifkovits mit Tochter Mavie INSTAGRAM
16<br />
eco<br />
graz<br />
www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
Fabian Kleindienst<br />
14 fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Wir mussten uns aus dieser Krise<br />
hinausinvestieren.“<br />
Vize-Landeshauptmann Anton Lang bei der Präsentation<br />
der Pläne der Landesregierung über Ausgaben,<br />
die nicht budgetiert, aber notwendig waren FREISINGER<br />
AK-Präsident Pesserl zur Impfpflicht:<br />
„In der Strategie ist ganz<br />
viel danebengegangen”<br />
AK-Präsident<br />
Josef<br />
Pesserl<br />
sieht mehrere<br />
große<br />
Herausforderungen<br />
im Jahr<br />
<strong>2022</strong>.<br />
AK STMK/GRAF-PUTZ<br />
INTERVIEW. Arbeiterkammer-Steiermark-Präsident Josef Pesserl spricht im Interview über die Notwendigkeit,<br />
<strong>2022</strong> die Massenkaufkraft zu steigern, über die Bedeutung der Work-Life-Balance und die Impfpflicht.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Herr Pesserl, vor mehr als<br />
einem Jahr sagten Sie im<br />
„Grazer“-Interview, wir<br />
müssten uns aus der Krise rausinvestieren.<br />
Wie ist uns das Ihrer Ansicht<br />
nach bisher gelungen?<br />
Josef Pesserl: „Wenn man sich<br />
die Entwicklung des Arbeitsmarktes<br />
anschaut, haben wir als<br />
Wirtschaftsstandort Österreich,<br />
denke ich, keine so schlechte Performance<br />
hingelegt. Im Zusammenhang<br />
mit Beschäftigung haben<br />
wir allerdings noch vor allem<br />
eine große Herausforderung im<br />
Jahr <strong>2022</strong> – das ist die Erhaltung<br />
der Massenkaufkraft. Das heißt,<br />
dass die Menschen sich etwas leisten,<br />
etwas einkaufen können – davon<br />
profitieren die Unternehmen,<br />
und das schafft Arbeitsplätze.“<br />
Wo könnte man da ansetzen?<br />
Pesserl: „Wir müssen aufpassen,<br />
dass uns die Preisentwicklung<br />
nicht davongaloppiert, und die<br />
Massenkaufkraft gleichzeitig durch<br />
steuerliche Entlastung der Arbeitseinkommen<br />
stärken. Wir haben<br />
noch immer das Phänomen, dass<br />
Einkommen aus Arbeit wesentlich<br />
höher besteuert wird als Einkommen<br />
aus Vermögen. Da muss man<br />
ernsthaft versuchen, einen Ausgleich<br />
herbeizuführen, damit die<br />
Kaufkraft der Masse – und die bezieht<br />
kein Einkommen aus Vermögen,<br />
sondern aus eigener Hände<br />
Arbeit – erhalten bleibt. Die zweite<br />
Komponente sind unmittelbar die<br />
Löhne und Gehälter. Das wird <strong>2022</strong><br />
wieder eine große Herausforderung<br />
sein, die Teuerungen einigermaßen<br />
zu kompensieren.“<br />
Eines der wohl größten Themen<br />
am Arbeitsmarkt war zuletzt, dass<br />
die Arbeitslosigkeit zurückgeht,<br />
gleichzeitig aber viele Unternehmen<br />
verzweifelt auf der Suche sind.<br />
Pesserl: „Da gibt es sicher verschiedene<br />
Gründe. In bestimmten<br />
Bereichen sind tatsächlich die<br />
Fachkräfte nicht vorhanden, in<br />
anderen geht es aber klar darum,<br />
dass Arbeitnehmer unter den Bedingungen,<br />
unter denen sie bisher<br />
gearbeitet haben, nicht mehr arbeiten<br />
wollen. Das muss man auch<br />
verstehen – da geht es nicht gegen<br />
die Arbeitgeber, sondern darum,<br />
Rahmenbedingungen zu schaffen,<br />
die eine einigermaßen zumutbare<br />
Arbeitserbringung ermöglichen.“<br />
Erst diese Woche hat Billa eine<br />
Studie veröffentlicht, nach welcher<br />
Freizeit für das Wohlbefinden der<br />
Österreicher immer wichtiger wird.<br />
Ist also vielleicht auch das Thema<br />
Work-Life-Balance in diesem Zusammenhang<br />
entscheidend?<br />
Pesserl: „Natürlich. Die Zeiten<br />
haben sich geändert, es gibt ein<br />
ganz großes Bedürfnis der Menschen,<br />
nicht nur für die Arbeit da<br />
zu sein, sondern auch zu leben. In<br />
dem Zusammenhang spielt es eine<br />
besondere Rolle, welche Arbeitszeiten<br />
Mitarbeitern angeboten<br />
werden, wie sich das mit ihren Aufgaben<br />
für die Familie vereinbaren<br />
lässt und wie es mit der gesundheitlichen<br />
Belastung aussieht. Da<br />
darf es nicht darum gehen, einander<br />
auszuspielen, sondern darum,<br />
über diese Herausforderungen gemeinsam<br />
und völlig tabulos einen<br />
Diskurs zu führen. Wenn die Leute<br />
Arbeit haben, gesund bleiben, ein<br />
gutes Einkommen haben – dann<br />
profitieren alle davon.“<br />
Eines der brennendsten Themen<br />
aktuell ist die für Februar angekündigte<br />
Impfpflicht – die ja auch für<br />
Arbeitnehmer Fragen aufwirft. Bekommen<br />
Sie bei der Arbeiterkammer<br />
Anfragen von Menschen, die<br />
sich um Ihre Jobs sorgen?<br />
Pesserl: „Ja, natürlich, genügend.<br />
Aber nach aktuellem Stand<br />
ist es zumindest so, dass – sollte die<br />
Impfpflicht tatsächlich beschlossen<br />
werden – der Arbeitsplatz an<br />
sich davon nicht unmittelbar betroffen<br />
ist. Da gilt die 3-G-Regel.<br />
Sorgen bereitet mir aber das Zwischenmenschliche.“<br />
Wie sehen Sie die Maßnahme?<br />
Pesserl: „Die Zahlen zeigen,<br />
dass die Impfung zumindest den<br />
Großteil der schweren Krankheitsverläufe<br />
verhindert. Nun wäre es<br />
die Aufgabe der Politik gewesen,<br />
die Gesellschaft zusammenzuhalten,<br />
auf die Leute zuzugehen und<br />
positive Anreize zu setzen. Das<br />
hat man leider verabsäumt, stattdessen<br />
hat man die Gesellschaft<br />
gespalten, indem man sie in die<br />
Guten und die Bösen geteilt hat.<br />
Jetzt setzt man noch die Impfpflicht<br />
drauf. Also in der Strategie<br />
ist da ganz, ganz vieles danebengegangen.<br />
Ich glaube, es gäbe<br />
immer noch die Chance, auf die<br />
Menschen zuzugehen und Anreize<br />
zu setzen – obwohl es natürlich<br />
immer schwerer wird, weil man so<br />
viele Möglichkeiten versäumt hat.<br />
Trotzdem denke ich, dass es der<br />
bessere Weg wäre.“
<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz eco 15 17<br />
➜<br />
TEURER<br />
FOTO<br />
Fleisch +2,9 %<br />
Ein vegetarischer Neujahrsvorsatz<br />
könnte Geld sparen. Denn: Fleisch<br />
wurde etwas teurer.<br />
Nachrichtenübermittlung –2,2 %<br />
Gerade richtig zu Corona-Zeiten.<br />
Die Kosten für Nachrichtenübermittlung<br />
haben abgenommen.<br />
BILLIGER<br />
➜<br />
Bildung gegen Arbeitslosigkeit<br />
INTERESSANT. Wie Daten des AMS belegen, gibt es im Raum Graz einen engen Zusammenhang zwischen<br />
Arbeitslosigkeit und Bildungsgrad. Das AMS selbst bietet aber Qualifizierungsprogramme an.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Die Arbeitslosigkeit ging im<br />
Jahr 2021 stark zurück, wie<br />
die Jahresbilanz des AMS<br />
zeigte (wir berichteten). Hauptgrund<br />
war der wirtschaftliche<br />
Aufschwung, aber auch diverse<br />
Qualifizierungsprogramme trugen<br />
dazu bei, so eröffnete auch das<br />
AMS über das Qualifizierungsprogramm<br />
„Corona-Joboffensive“<br />
vielen Menschen „neue berufliche<br />
Chancen in Zukunftsfeldern wie<br />
Handwerk und Technik, Umwelt,<br />
IT und Pflege“, wie Landesgeschäftsführer<br />
Karl-Heinz Snobe<br />
betont. Auch im heurigen Jahr<br />
werde einen „das Thema der arbeitsplatznahen<br />
Ausbildung von<br />
Fachkräften intensiv beschäftigen“.<br />
Bildung bleibt also Trumpf – das<br />
zeigen auch die aktuellen Zahlen<br />
aus dem Raum Graz. Auf den Bildungsgrad<br />
heruntergebrochen,<br />
machten Menschen mit Pflichtschulausbildung<br />
den größten Teil<br />
der arbeitslos gemeldeten Personen<br />
aus: 9280 Menschen waren<br />
hier als beschäftigungslos gemeldet<br />
– immerhin ein klarer Rückgang<br />
von 19,2 Prozent. Deutlich<br />
besser sah es bei Menschen mit<br />
Lehrausbildung aus: Hier waren<br />
Ende des Jahres im Raum Graz 25,2<br />
Die Arbeitslosigkeit geht zurück, Bildung<br />
spielt aber eine große Rolle. GETTY<br />
Prozent weniger arbeitslos gemeldet<br />
als 2020, konkret 44<strong>16.</strong> 564 Personen<br />
mit „mittlerer Ausbildung“<br />
scheinen in der AMS-Statistik als<br />
arbeitslos gemeldet auf (-27,0 Prozent),<br />
1890 mit „höherer Ausbildung“<br />
(-24,7 Prozent) und 1721 mit<br />
„akademischer Ausbildung“.<br />
W I R T S C H A F T<br />
EcoNews<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
IBOBB Events<br />
■ Das Grazer IBOBB-Café ist als<br />
kostenlose Informationsdrehscheibe<br />
DIE Anlaufstelle für Fragen<br />
rund um Bildung und Beruf.<br />
„Als Stadt wollen wir die Eltern Martina Kaufmann fordert weitere<br />
bei diesen Entscheidungen bestmöglich<br />
Ausbildungsangebote. PHOTO SIMONIS<br />
beraten und begleiten“,<br />
weiß Stadtrat Kurt Hohensinner.<br />
In den kommenden Wochen<br />
Lehr-Weiterbildung<br />
warten spannende Online-Vorträge<br />
■ Weil der Fachkräftemangel<br />
zu den Themen Schulen, auch <strong>2022</strong> zum zentralen Thema<br />
Lehre, Herausforderungen und wird, fordert die Grazer ÖVP-<br />
Co. Termine auf www.graz.at. Nationalratsabgeordnete Martina<br />
Kaufmann die „Entwicklung<br />
neuer und höherqualifizierender<br />
postsekundärer Ausbildungsangebote<br />
im Rahmen der höheren<br />
beruflichen Bildung und Weiterbildung,<br />
für Personen, die über<br />
eine berufliche Erstausbildung<br />
(Lehrabschlussprüfung) verfügen“.<br />
Es sollen also Weiterbildungen<br />
Das Grazer IBOBB-Café bietet<br />
laufend Online-Vorträge an. GETTY geschaffen werden, die auf der<br />
Lehrabschlussprüfung aufbauen.
18 anzeige<br />
www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong>
<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz 19
18 anzeige<br />
www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
<strong>2022</strong> mit der perfekten Bildung<br />
Es ist nie zu früh, sich über Zukunft und Chancen Gedanken zu machen. GETTY<br />
Ob in der Schule<br />
oder danach: Mit<br />
der richtigen (Aus-)<br />
Bildung stehen große<br />
Karrieremöglichkeiten<br />
offen. Die Steiermark<br />
bietet viele Chancen.<br />
Das Jahr <strong>2022</strong> ist noch<br />
jung – und bietet die ideale<br />
Gelegenheit, Schwung aufzunehmen,<br />
durchzustarten oder<br />
auch etwas Neues auszuprobieren.<br />
Ein guter Moment also, um<br />
sich mit der eigenen Zukunft zu<br />
beschäftigen, mit all ihren Chancen<br />
durch die richtige Ausbildung.<br />
Beratung in allen Lagen<br />
Natürlich kann es, gerade aufgrund<br />
der unterschiedlichen Optionen,<br />
unübersichtlich werden.<br />
Die Arbeiterkammer bietet daher<br />
eine umfassende und neutrale<br />
Bildungsberatung an. Die AK-Bil-<br />
dungsberatungsexperten unterstützen<br />
während der gesamten<br />
Schullaufbahn – ob in der Mittelschule,<br />
AHS, Lehre oder anderen<br />
Möglichkeiten. Auch nach der Matura<br />
unterstützt man dabei, den<br />
passenden Ausbildungsweg bzw.<br />
das richtige Studium zu finden.<br />
Mit einem Interessentest können<br />
individuelle Neigungen festgestellt<br />
werden, das ausführliche<br />
Beratungsgespräch ist persönlich<br />
zugeschnitten. Auch über mögliche<br />
Förderungen wird informiert.<br />
Fest im Sattel<br />
In einer sich wandelnden Welt<br />
bietet UNI for LIFE, die Weiterbildungsinstitution<br />
der Uni Graz,<br />
mit dem berufsbegleitenden<br />
Masterlehrgang MBA Change Management<br />
die genau richtige Ausbildung<br />
für die Zukunft. Change<br />
Management ist wie Fahrrad fahren.<br />
Wer fest im Sattel sitzt und<br />
gleichzeitig die Kompetenz besitzt,<br />
jederzeit die Richtung zu ändern,<br />
ist zukunftsfit. Wer sich jetzt<br />
bei UNI for LIFE über den Studien-
<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
anzeige 19<br />
durchstarten<br />
gang informiert, profitiert von 50<br />
Prozent Onlinelehre binnen drei<br />
Semestern. Am 18. <strong>Jänner</strong> findet<br />
um 17.30 Uhr ein gratis Online-<br />
Infoevent statt. Anmeldung: www.<br />
uniforlife.at<br />
Höchste Qualität<br />
Schon über 6800 Absolventen<br />
hat das Bildungsnetzwerk des<br />
Studienzentrums Weiz gemeinsam<br />
mit Ingenium Education seit<br />
1999 hervorgebracht. Dass das<br />
Netzwerk für eine hohe Ausbildungsqualität<br />
steht, zeigt, dass<br />
alle in Österreich angebotenen<br />
Studienprogramme von unabhängigen<br />
Akkreditierungsagenturen<br />
akkreditiert sind. Mit Dezember<br />
2021 konnte nun das Verfahren<br />
zur Reakkreditierung von Studienzentrum<br />
Weiz und Ingenium Education<br />
bei ASIIN erfolgreich abgeschlossen<br />
werden. Damit erhält<br />
man das Systemsiegel erneut bis<br />
2029, womit bestätigt wird, dass<br />
die Rahmenbedingungen für gute<br />
Lehre und erfolgreiches Lernen<br />
gewährleistet sind. Das Studienzentrum<br />
Weiz und Ingenium Education<br />
bieten berufsbegleitende<br />
Ausbildungen – zahlreiche Studiengänge<br />
wie Wirtschaftsingenieurswesen,<br />
Bauingenieurswesen,<br />
Elektrotechnik und Maschinenbau<br />
– an. Im Mittelpunkt der Studienidee<br />
steht, den Fachkräftemangel<br />
zu bekämpfen.<br />
Nachhaltige Lehre<br />
Attraktive Karrieren ermöglicht in<br />
Österreich seit jeher eine Lehrausbildung.<br />
Richtig durchstarten<br />
kann man damit beispielsweise<br />
bei Sappi Gratkorn, wo man eine<br />
besondere Priorität auf die Nachhaltigkeit<br />
des Unternehmens legt,<br />
um einen wichtigen Beitrag zu<br />
einer lebenswerten Zukunft zu<br />
leisten. Wer an dieser Zukunft<br />
mitarbeiten und spannende Innovationen<br />
bei einem nachwachsenden<br />
Rohstoff begleiten möchte,<br />
hat hier die Möglichkeit dazu. Das<br />
Unternehmen investiert bewusst<br />
in Nachwuchstalente und deren<br />
Ausbildung, um sie im Unternehmen<br />
weiter nach vorne zu bringen.
22<br />
viva<br />
graz<br />
www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
Valentina Gartner<br />
20 valentina.gartner@grazer.at<br />
Vater zu sein kann eine ziemliche<br />
Challenge sein.“<br />
Jugend- und Familienstadtrat Kurt Hohensinner<br />
plauderte bei der Präsentation des neuen Familien.<br />
Kompetenz.Zentrum aus dem Nähkästchen. KK<br />
Intime Einblicke in das<br />
Franz Feichtner ist seit <strong>Jänner</strong> neuer<br />
Direktor von Health. JOANNEUM RESEARCH<br />
Neuer Direktor<br />
für Health Graz<br />
■ Franz Feichtner ist seit Anfang<br />
<strong>Jänner</strong> <strong>2022</strong> der neue Direktor<br />
von Health – Institut für<br />
Biomedizin und Gesundheitswissenschaften<br />
der Joanneum<br />
Research. „Ich sehe vor allem<br />
Digital Health, Echtweltdatenforschung<br />
und den Einsatz von<br />
Künstlicher Intelligenz zur digitalen<br />
Biomarkerforschung als die<br />
nächsten großen Zukunftsthemen<br />
mit enormem Potenzial für<br />
Health“, so Feichtner.<br />
Nach der Frühgeburt geht es Noah<br />
gut und er kann mit seinen Eltern<br />
Wolfgang und Pia das Leben<br />
genießen.<br />
POSCH TV UND PIAMEDIA<br />
Grazerin machte Kuscheln zu<br />
BERÜHRUNG. Zum<br />
Welt-Knuddeltag am 21.<br />
<strong>Jänner</strong> spricht die Grazer<br />
Kuscheltherapeutin Elena<br />
Büloff über ihren außergewöhnlichen<br />
Beruf.<br />
Von Julian Bernögger<br />
julian.bernoegger@grazer.at<br />
Kuscheltherapeutin Elena Büloff (links) weiß, wie wichtig menschliche Berührungen für uns alle sind.<br />
KSENIA LES<br />
Frau Büloff, Kuscheltherapeutin<br />
ist kein ganz alltäglicher<br />
Beruf, wie kommt<br />
man dazu?<br />
Büloff: Ich kuschle supergerne<br />
und bin auch sehr kontaktfreudig.<br />
In meiner Jugendzeit<br />
hatte ich oft das Bedürfnis nach<br />
körperlicher Nähe, aber das gab<br />
es nie ohne eine sexuelle Komponente.<br />
Ich hätte mir aber immer<br />
gewünscht, einfach mal so<br />
in den Arm genommen zu werden.<br />
2016 habe ich in einer Zeitung<br />
gelesen, dass es den Beruf
<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
graz viva 23 21<br />
➜<br />
IN<br />
GETTY (2)<br />
Cut-outs<br />
Minikleider mit Cut-outs sind der<br />
letzte Schrei. Damit wird man zum<br />
Hingucker, egal wo man ist.<br />
Off-Shoulder<br />
Off-Shoulder-Minikleider kommen<br />
gegen diesen Modetrend nicht an –<br />
sie wirken zu langweilig für <strong>2022</strong>.<br />
OUT<br />
➜<br />
Leben einer Frühchen-Familie<br />
BERÜHREND. In einer<br />
Grazer Doku erzählen<br />
Eltern und Ärzteteam die<br />
ehrliche Geschichte einer<br />
Frühgeburt. Ausstrahlung<br />
ist am Mittwoch.<br />
Von Valentina Gartner<br />
valentina.gartner@grazer.at<br />
Normalerweise dauert eine<br />
Schwangerschaft etwa 40<br />
Wochen. In manchen Fällen<br />
kann es zu Komplikationen<br />
kommen und das Ungeborene<br />
muss früher geholt werden – was<br />
eine Gefahr für das Baby und für<br />
die Mutter sein kann. In einer neu-<br />
en Dokumentation geht es um<br />
die wahre Geschichte einer Frühchen-Familie,<br />
deren Sohn Noah<br />
über drei Monate zu früh auf die<br />
Welt kam. Das Team der Neonatologie<br />
am LKH Graz hat alles getan,<br />
um sein Leben zu retten.<br />
Das Leben von Noah hing an einem<br />
seidenen Faden. Die Fruchtblase<br />
seiner Mutter Pia R. war viereinhalb<br />
Monate vor der geplanten<br />
Geburt geplatzt. Das Leben beider<br />
stand auf dem Spiel. Die Doku<br />
„UNSER WUNDER: Kind“ gibt intime<br />
Einblicke in die Situation eines<br />
Elternpaares, das, wie es sagt, um<br />
hoffnungsvolle letzte Schwangerschaftsmonate<br />
und glückselige erste<br />
Lebenswochen betrogen wurde.<br />
Der Film verschweigt nicht, dass<br />
der Kampf ums Überleben eines<br />
Frühchens einen Kampf auf vielen<br />
Ebenen bedeutet.<br />
Die Geschichte von Noah und<br />
seiner Familie steht stellvertretend<br />
für tausend Familien in Österreich,<br />
die mit einer Frühgeburt konfrontiert<br />
sind. Der Film soll deutlich<br />
machen, welchen hohen Standard<br />
die Neonatologie am LKH Graz<br />
und das steirische Frühchen‐Versorgungskonzept<br />
haben.<br />
Ja, der kleine Noah hat es geschafft.<br />
Er kam drei Monate vor<br />
dem errechneten Geburtstermin<br />
via Kaiserschnitt zur Welt. Noah ist<br />
heute ein aufgewecktes fünfjähriges<br />
Kind und altersgemäß entwickelt.<br />
Die Erstausstrahlung ist am<br />
kommenden Mittwoch, 19. <strong>Jänner</strong>,<br />
um 22.30 Uhr auf ORF III.<br />
Noah kam über<br />
drei Monate<br />
zu früh auf die<br />
Welt.PIA UND WOLFGANG R.<br />
ihrem Beruf<br />
Kuscheltherapeutin gibt, dann<br />
habe ich 2019 in Berlin die Ausbildung<br />
gemacht.<br />
Welche Menschen melden sich<br />
bei Ihnen?<br />
Büloff: Meistens Männer, die<br />
zwischen 30 und 50 Jahre alt<br />
sind. Viele wollen es einmal ausprobieren<br />
oder einfach etwas<br />
Entspannung.<br />
Ist es ein komisches Gefühl, fremden<br />
Menschen so nahe zu kommen?<br />
Büloff: Es kommt auf die Situation<br />
an. In so einer Kuschelsession<br />
nicht, ich bin grundsätzlich<br />
sehr offen. Ich achte immer sehr<br />
stark darauf, wie die Menschen<br />
sind. Man tastet sich langsam<br />
heran.<br />
Was macht denn richtig gutes<br />
Kuscheln aus?<br />
Büloff: Richtig gutes Kuscheln<br />
ist, wenn man sich bewusst die<br />
Zeit nimmt. Wenn wir kuscheln,<br />
wird das oft nebenbei gemacht,<br />
zum Beispiel, wenn man sich im<br />
Fernsehen etwas anschaut. Aber<br />
dieses tiefe Gefühl der Entspannung<br />
gibt es nur, wenn man sich<br />
bewusst Zeit nimmt. Wenn man<br />
nichts anderes macht, als sich<br />
aufeinander zu konzentrieren.<br />
Was löst Kuscheln in uns Menschen<br />
aus?<br />
Büloff: Das ist ganz individuell<br />
und sehr vielseitig. Es kann<br />
dazu führen, dass man viel einfühlsamer<br />
und mitfühlender<br />
wird. Man kann beim Kuscheln<br />
auch sein Herz öffnen und in<br />
Verbindung mit anderen Menschen<br />
gehen. Es kann Ängste<br />
reduzieren und den ganzen Körper<br />
entspannen.<br />
Welchen Einfluss hat denn die<br />
Pandemie auf Ihre Tätigkeit?<br />
Büloff: In den Lockdowns<br />
habe ich den Beruf nicht ausüben<br />
können. Man sollte ja<br />
Kontakte und Nähe vermeiden,<br />
deswegen hatte das schon einen<br />
großen Einfluss auf meine Tätigkeit.<br />
Ich habe mich in dieser Zeit<br />
vor allem auf meine Online-Präsenz<br />
konzentriert.
22 viva<br />
www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
Red Bull serviert:<br />
Ein Ausritt mit dem Schneemobil zählt mit Sicherheit zu den coolsten Erfahrungen, die der Winter zu bieten hat.
<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at viva<br />
23<br />
heiße Reifen auf Eis<br />
SPASS. Am Red Bull<br />
Ring in Spielberg kann<br />
man auch im Winter<br />
spektakulären Motorsport<br />
auf Schnee und<br />
Eis selbst erleben.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Wer denkt, am Red Bull<br />
Ring in Spielberg sei im<br />
Winter nichts los, der<br />
hat falsch gedacht. Ganz im Gegenteil:<br />
Motorsportfans können<br />
es mit Schneemobilen, Buggys<br />
und Jeeps auf Schnee und Eis so<br />
richtig krachen lassen.<br />
Für Offroad-Einsteiger und<br />
-Profis geht es bei der Offroad Experience<br />
im 4WD Test Track richtig<br />
zur Sache. Auf einem eigens<br />
eingerichteten Parcours durf-<br />
ten wir unter der Anleitung des<br />
ehemaligen Formel-1-Piloten<br />
Patrick Friesacher die einmaligen<br />
Qualitäten des Mitsubishi<br />
L200 über Stock und über Stein<br />
bei extremem Gefälle austesten<br />
– ein faszinierendes Erlebnis im<br />
Schneckentempo.<br />
Wesentlich rasanter geht es<br />
auf der flachen Schneepiste direkt<br />
bei der Boxengasse zu. Auf<br />
abgesteckten Kursen kann man<br />
hier mit Winterbuggys nach Herzenslust<br />
seine Geschicklichkeit<br />
beweisen, ordentlich beschleunigen<br />
und ein Gefühl für die Kurven<br />
bekommen. Die Buggys wiegen<br />
450 Kilogramm und haben<br />
50 PS unter der Haube, da ist viel<br />
Gefühl im Gasfuß gefragt, um die<br />
Linie auf eisigem Untergrund<br />
halten zu können. Wer stattdessen<br />
lieber einfach nur aufs Gas<br />
steigt und ziellos herumdriftet,<br />
kann dies genauso tun. Einfach<br />
ein Spaß für alle „Fahrertypen“!<br />
Für die Schneemobile ist noch<br />
mehr Gefühl und Gleichgewichtssinn<br />
gefragt, denn die Flitzer<br />
haben es in sich. Bei 220 Kilogramm<br />
und 80 PS braucht es jede<br />
Menge Feingefühl, um nicht unsanft<br />
im Schnee zu landen. Wenn<br />
man aber einmal heraußen hat,<br />
wie die Geräte reagieren, erlebt<br />
man Winter-Action pur.<br />
Interessierte brauchen lediglich<br />
einen Führerschein und eine<br />
Voranmeldung; Helme sowie<br />
Unterziehhauben erhält man<br />
kostenfrei vor Ort. Einen Termin<br />
kann man auf der Seite www.<br />
projekt-spielberg.com vereinbaren.<br />
Mit dem Buggy herumzudüsen, ist purer Winter-Fahrspaß.<br />
PRIPFL, PROJEKT SPIELBERG
24 wohnen<br />
www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong><br />
Rätsel-Lösung vom 9. 1. <strong>2022</strong><br />
K S A M K C<br />
A M A Z O N L A G E R O<br />
L O L S T A N D K L O<br />
V O L T O U T S A K<br />
K A N O N E N B A S T E I<br />
R T A I E S S E G<br />
I A A R U E D E A N R<br />
W E T Z E L S D O R F H A<br />
N E U K I R P R A E<br />
B R O M A F A O F T<br />
A R A H U P E S P I T Z<br />
A U G A R T E N<br />
E K L G H<br />
Lösung:<br />
S C H W U E L E<br />
AMTSHAUS<br />
K E N E A R<br />
R E I S I G L T Lösung:<br />
L U V G R A Z AMTSHAUS<br />
Sudoku-Lösung<br />
vom <strong>16.</strong> 1. <strong>2022</strong><br />
5 7 3 9 2 8 4 6 1<br />
6 4 1 5 3 7 8 2 9<br />
9 2 8 4 1 6 7 3 5<br />
2 8 4 3 9 1 5 7 6<br />
3 6 7 8 5 4 1 9 2<br />
1 5 9 7 6 2 3 8 4<br />
8 1 2 6 7 5 9 4 3<br />
4 3 5 2 8 9 6 1 7<br />
7 9 6 1 4 3 2 5 8<br />
Baustart im<br />
■ Im Park neben dem Styria Media<br />
Center gegenüber der Stadthalle<br />
im Bezirk Jakomini wurde<br />
diese Woche zu bauen begonnen:<br />
Unter dem Titel „Media Center<br />
Living“ werden in den nächsten<br />
zwei Jahren 190 Wohneinheiten<br />
in drei Häusern aufgezogen. Die<br />
einzelnen Einheiten sind durchschnittlich<br />
63 Quadratmeter groß<br />
und werden von einer Objektgesellschaft,<br />
bestehend aus Grawe<br />
(zwei Drittel) und Styria (ein<br />
Drittel), verwirklicht. Die Gebäude<br />
werden sechs bzw. sieben<br />
Stockwerke hoch, dazu kommt<br />
eine Tiefgarage mit 144 Parkplätzen.<br />
Außerdem soll es großzügige<br />
Fahrrad-Abstellplätze geben.<br />
Die Pläne stammen vom Grazer
<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at wohnen<br />
25<br />
Styria Park<br />
Architekturbüro Pentaplan. Gebaut<br />
wird von der Porr.<br />
Die Flachdächer sollen begrünt<br />
und mit klimafreundlichen<br />
Photovoltaikanlagen ausgestattet<br />
werden, denn die<br />
Bauherren streben ein Klimazertifikat<br />
an. Außerdem ist es geplant,<br />
möglichst viel Grünraum<br />
zu sichern – nach Baustellen-<br />
Ende sollen wieder Sträucher<br />
und Bäume gepflanzt werden.<br />
Das Areal ist auch nach Fertigstellung<br />
Ende 2023 noch öffentlich<br />
durchwegt.<br />
Die Flächen im Besitz der Styria<br />
wurden zuletzt von der Stadt<br />
Graz gepachtet und als temporärer<br />
Park betrieben. Im Flächenwidmungsplan<br />
war das Gebiet<br />
auch damals schon als Kerngebiet<br />
ausgewiesen.<br />
So soll das Projekt nach seiner Fertigstellung Ende 2023 aussehen.<br />
PENTAPLAN
28<br />
sport<br />
graz<br />
www.grazer.at <strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> 2021<br />
Fabian Kleindienst<br />
26 fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Abstieg, Europa, Kampf ums Leiberl:<br />
Ich wünsche ihm das Beste und bin<br />
überzeugt, dass er auch beim CFC Genua<br />
regelmäßig seinen Espresso trinken wird.“<br />
Sturm-Trainer Christian Ilzer gab zum Abschied einen kleinen<br />
Einblick in Kelvin Yeboahs Kaffeetrink-Gewohnheiten. GEPA<br />
Grazer Kick-Legionäre voll<br />
Florian Kainz (l.) und Marcel Sabitzer steht ein spannendes Frühjahr bevor. GEPA (2)<br />
SPANNEND. Für die<br />
Grazer Fußball-Legionäre<br />
steht im Frühjahr<br />
einiges an. Von Champions<br />
League bis zum<br />
Abstiegskampf.<br />
Von Fabian Kleindienst<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
In der heimischen Bundesliga<br />
starteten die Vereine gerade<br />
erst mit der Vorbereitung für<br />
die Frühjahrssaison, auf internationalem<br />
Parkett wird aber fleißig<br />
gespielt. Mit dabei auch einige<br />
Grazer Legionäre, die heuer<br />
noch einiges erwartet.<br />
Ex-Sturm-Kicker Florian<br />
Kainz gehört beim 1. FC Köln<br />
zum Stammpersonal – in 17 Ligaspielen<br />
gelangen ihm, zumindest<br />
bis zum gestrigen Spiel gegen<br />
Meister Bayern, zwei Tore und<br />
vier Assists. Vor diesem Spiel lag<br />
man mit Rang sechs auf einem<br />
internationalen Startplatz – auch<br />
die Champions-League-Qualifikation<br />
muss der Grazer noch<br />
nicht abschreiben.<br />
Keine Sorge um ein Ticket in<br />
die Königsklasse muss sich Marcel<br />
Sabitzer machen. Die Bayern<br />
liegen klar auf Platz eins – für<br />
Sabitzer selbst läuft es allerdings<br />
noch nicht rund. Bisher kam er<br />
in zwölf Ligapartien zum Einsatz,<br />
Scorerpunkt gelang ihm noch<br />
keiner – zuletzt kam er positions-<br />
S P O R T<br />
In Bewegung<br />
fabian.kleindienst@grazer.at<br />
Heeressportler<br />
■ Die Projekt Spielberg Graz<br />
Giants haben künftig gleich drei<br />
Bundesheer-Leistungssportler in<br />
ihren Reihen. Raphael Komeyli-<br />
Birjandi, im Jahr 2020 immerhin<br />
Youngster of the Year, Christoph<br />
Pirer und Fabian Weissina können<br />
künftig als Heeressportler vollkommen<br />
auf den Sport fokussieren.<br />
„Kommende Saison erwartet<br />
uns Großartiges! Wir sind ein sehr<br />
junges Team, jeder einzelne Spieler<br />
ist topmotiviert“, so Weissina.<br />
Raphael Komeyli-Birjandi ist einer von<br />
drei Heeressportlern der Giants. GEPA<br />
Paul-Friedrich Koller mit dem Sportlichen<br />
Leiter des GAK, Dieter ElsnegGAK 1902<br />
GAK-Transfers<br />
■ Beim GAK 1902 tut sich kadertechnisch<br />
einiges. So verpflichtete<br />
man den 19-jährigen Innenverteidiger<br />
Paul-Friedrich Koller. Der<br />
Nachwuchs-Nationalspieler wird<br />
vom FC Admira bis Saisonende mit<br />
anschließender Kaufoption ausgeliehen.<br />
Verabschieden müssen<br />
sich Fans vom 23-jährigen Außenverteidiger<br />
Josef Weberbauer, der<br />
zum SV Ried wechselt – der erste<br />
GAK-Spieler, der seit der Neugründung<br />
den Sprung in die Bundesliga<br />
schafft. Bitter: Kurz nach dieser<br />
Transfer-Einigung verletzte sich<br />
mit Philipp Seidl ein anderer Außenverteidiger<br />
schwer.<br />
Diese Woche kam es in Graz nach Kritik von Eissportlern zum großen Gipfel. MCG/KRUG<br />
Grazer Eissportgipfel<br />
■ Der Hilferuf von Grazer Eissportlern<br />
im „Grazer“ sorgte für großes<br />
Aufsehen. Vor allem zu teure Eiszeiten<br />
und zu wenige freie Flächen<br />
wurden bemängelt. Diese Woche<br />
wurde nun zum großen 1. Eissportgipfel<br />
geladen, mit dabei waren neben<br />
den Vereinen, dem Leiter des<br />
Sportstättenmanagements Gerald<br />
Pototschnig und MCG-Vorständin<br />
Barbara Muhr auch Sportstadtrat<br />
Kurt Hohensinner und Beteiligungsreferent<br />
Manfred Eber.<br />
Laut Pototschnig wurde „gut und<br />
konstruktiv diskutiert“. Muhr betont:<br />
„Wir haben nicht nur die größeren<br />
Wünsche, sondern jede kleine Idee<br />
protokolliert, nehmen sie ernst und<br />
werden für Lösungen sorgen.“<br />
Ein zentrales Ergebnis des Gipfels<br />
war der Bedarf der Eissportler<br />
nach einem zweiten Standort mit<br />
einer dritten Eishalle. Die vorhandenen<br />
platzen aus allen Nähten.<br />
Bei den Preisen liegt man laut Pototschnig<br />
jedenfalls gleichauf mit<br />
vergleichbaren Hallen mit ähnlicher<br />
Infrastruktur in Österreich.
<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
sport graz 29 27<br />
OHA! ➜<br />
GEPA (2),<br />
Jantscher europäisch top<br />
Die spielende Sturm-Legende liegt<br />
(Stand Freitag) auf Platz fünf der besten<br />
Scorer der Top-15-Ligen Europas.<br />
Philipp Seidl mit Kreuzbandriss<br />
Der GAK-Außenverteidiger zog sich im<br />
Training diese Woche einen Kreuzbandriss<br />
zu und fällt länger aus.<br />
OJE!<br />
➜<br />
im Einsatz<br />
fremd als Außenverteidiger gegen<br />
Borussia Mönchengladbach<br />
zum Einsatz. Im Februar geht es<br />
in der Champions League gegen<br />
Ex-Club Salzburg.<br />
Nach Verletzungspech im<br />
Herbst kam Valentino Lazaro<br />
bei Benfica Lissabon, wohin er<br />
von Inter Mailand verliehen ist,<br />
zumindest als Ergänzungsspieler<br />
zum Einsatz. Wettbewerbsübergreifend<br />
stehen 15 Saisonspiele<br />
zu Buche. Immerhin: Lazaro<br />
kann noch auf Einsätze in der<br />
Königsklasse hoffen, im Februar<br />
geht es gegen Ajax Amsterdam.<br />
Stürmer Michael Gregoritsch<br />
hat sich nach einem schwierigen<br />
Saisonstart beim FC Augsburg<br />
wieder in den Kader gekämpft,<br />
zuletzt stand er in sechs Spielen<br />
in Folge am Platz. Mit elf Ligaspielen<br />
steht er bei drei Toren –<br />
im Frühjahr wird es vor allem um<br />
den Abstiegskampf gehen. Vor<br />
dem heutigen Spiel gegen Eintracht<br />
Frankfurt steht man auf<br />
einem Abstiegsplatz.<br />
Als feste Größe konnte sich<br />
Sandi Lovric beim FC Lugano<br />
in der Schweiz etablieren. Zwei<br />
Tore und zwei Vorlagen erzielte<br />
er in 17 Spielen in der Liga, vor<br />
dem gestrigen Spiel gegen die<br />
Young Boys lag man auf Rang<br />
vier der Tabelle, Europa scheint<br />
damit noch möglich.<br />
Einen schweren Stand hat<br />
Hannes Wolf bei Bayern-Schreck<br />
Mönchengladbach. Seit Ende<br />
Oktober gab es für den Mittelfeldspieler<br />
keinen Einsatz mehr.<br />
Kelvin Yeboah spült dem SK Sturm eine Transfersumme in luftiger Höhe in die Kasse. GEPA<br />
Sturm-Rekordtransfer<br />
■ Es war die große Meldung des<br />
Winter-Transferfensters. Kelvin<br />
Yeboah wechselte für über sechs<br />
Millionen Euro in seine italienische<br />
Heimat, zum CFC Genua. Damit<br />
erzielte Sturm die höchste Transfersumme<br />
der Vereinsgeschichte,<br />
so überwiegt laut Sport-Geschäftsführer<br />
Andreas Schicker „für alle<br />
Seiten das Positive“. Den Markt<br />
habe man genau im Auge.<br />
Änderungen ergaben sich bei<br />
Sturm zuletzt auch abseits des Kaders.<br />
Aufgrund der Coronasituation<br />
reiste man nicht zum Trainingslager<br />
in die Türkei, stattdessen gibt<br />
es mehrere Kurztrainingslager in<br />
Slowenien.
grazer graz sonntag<br />
30 28 www.grazer.at <strong>16.</strong> 17. JÄNNER <strong>2022</strong> 2021<br />
SO ISST GRAZ<br />
Das „San Pietro“ serviert uns köstliches<br />
Das Wirtshaus „s’Biergartl“ präsentiert<br />
heute ...<br />
Garnelen-Risotto<br />
... Bauern-<br />
Cordon-Bleu<br />
Lehrling Martin Pölderl kocht auf. KK (2)<br />
Das Risotto ist ein norditalienisches<br />
Breigericht, das<br />
in verschiedenen Variationen<br />
zubereitet wird. Nach echtem<br />
italienischen Geheimrezept mit<br />
Prosecco Rosé und gebratenen<br />
und köstlichen Riesengarnelen<br />
wird es im Kultrestaurant<br />
San Pietro<br />
serviert.<br />
Richtig<br />
gThomas e l eSonnleitner mit dem sehr<br />
sen: köstlichen Ein Cordon Bleu. KK (2)<br />
klass<br />
M<br />
isches<br />
itten in Graz liegt das gemütliche<br />
Geheimnis Wirtshaus à „s’Biergartl“.<br />
nonna Hier (Oma) gibt<br />
la<br />
wird es seit soeben vielen gelüftet. Buon<br />
Appetito!<br />
Jahren große<br />
VALI<br />
Portionen zu<br />
fairen Preisen.<br />
Zutaten<br />
Auf der<br />
für 4 Personen: 400<br />
Karte g Risottoreis stehen (Carna roli oder<br />
traditionelle<br />
Arborio), 2 Stück Schalotten<br />
(fein der gehackt), 1 Liter<br />
Klassiker<br />
steirischen Gemüsefond, Hausmannskost<br />
wie Zwiebelrostbraten,<br />
250 ml Prosecco<br />
Backhendl<br />
Rosé, 100<br />
oder<br />
g Butter,<br />
Schweinefilet.<br />
100 g Parmesan<br />
(gerieben), Empfehlung Petersilie,<br />
des Hauses<br />
Eine<br />
besondere<br />
wird Knoblauch, heute präsentiert: 8 Stück das Riesengarnelen<br />
Mit Speck, Käse<br />
köstliche<br />
Bauern-Cordon-Bleu.<br />
und Pfefferoni gefüllt, ist es ein wahrer<br />
Gaumenschmaus. Das perfekte Gericht<br />
für Zubereitung: einen tollen Tag. Schalotten in JB<br />
Olivenöl anschwitzen, Risottoreis<br />
für dazugeben 4–6 Personen: und rösten.<br />
Zutaten<br />
4 Mit Stück Prosecco Schweinsschnitzel ablöschen vom und<br />
Karree (ca. 250 g), 8 Scheiben Speck,<br />
8<br />
reduzieren,<br />
Scheiben Emmentaler<br />
immer<br />
Käse,<br />
wieder<br />
Salz,<br />
Pfeffer, mit heißem 4 scharfe Gemüsefond Pfefferoni (klein aufgießen,<br />
bis 1 Zwiebel der (klein Reis ge-<br />
innen<br />
geschnitten),<br />
schnitten), noch Biss 100 hat! g Mehl, Mit kalter 100 g Brösel, Butter 2<br />
Eier, und eine Parmesan Portion Butterschmalz verfeinern. zum Mit<br />
Herausbacken<br />
Salz und Pfeffer würzen. Die<br />
Zubereitung:<br />
Garne len hautseitig in einer<br />
Zuerst Pfanne die mit Schnitzel Olivenöl, klopfen, Petersilie,<br />
Pfefferoni Knoblauch, und Zwiebel Salz und belegen Pf<br />
salzen<br />
und pfeffern. Anschließend mit Speck,<br />
Käse,<br />
und effer zusammenklappen. glasig braten. Die Garnelen Cordon<br />
Bleus auf das zuerst Risotto in Mehl, setzen dann in und den mit Eiern<br />
Basilikum, und zum Schluss Parmesanspänen<br />
in den Bröseln<br />
wenden und Olivenöl und danach dekorieren! im Butterschmalz<br />
goldbraun backen. Mahlzeit!<br />
GRAZWORTRÄTSEL<br />
Studentengästehaus<br />
Jugend<br />
Alpinist<br />
mit<br />
in nahe Graz der †<br />
2006 TU Graz (2 W.)<br />
Grazer<br />
erste<br />
Person<br />
AUVA-<br />
Krankenhaus<br />
Plural<br />
holländisch<br />
runder<br />
Datenträger<br />
für<br />
"eins"<br />
Motto der<br />
Aussichtswarte<br />
am<br />
TU Graz<br />
("Wissen,<br />
Technik,<br />
Plabutsch<br />
...")<br />
Grazer<br />
Stadttor<br />
† 1884<br />
auf sich<br />
zukommen<br />
sehen,<br />
spüren<br />
"Lebe<br />
wohl!"<br />
durchsichtiges<br />
Material<br />
Paarungsbereitschaft<br />
französ.<br />
für "in"<br />
das Unsterbliche<br />
im Menschen<br />
Dörfer<br />
und<br />
die<br />
Kleinstädte<br />
Ewige<br />
Stadt<br />
Adresse<br />
Verkehrsweg<br />
beim<br />
des<br />
Grazer Mausoleums<br />
Grazer<br />
Stadtpark<br />
74<br />
5<br />
german. Hauptschlagader<br />
Gottheit<br />
Hülle Keimzelle<br />
eines<br />
Hühnereis<br />
männliches<br />
chem.<br />
Zeichen<br />
für<br />
Fürwort<br />
Quecksilber<br />
entmannte<br />
Stiere<br />
österr.<br />
Gütesiegel<br />
6<br />
Fluss<br />
durch<br />
Kairo<br />
an dem<br />
röm. für<br />
"eins A"<br />
Urmeter<br />
& Co.<br />
angekommen,<br />
am Ziel<br />
10<br />
Gedächtnisstütze<br />
am<br />
Grazer Zentralfriedhof<br />
Abk. bevor für<br />
Grazer "Basket-<br />
Fußballer<br />
ball- und<br />
WM-Dritter Club" †<br />
(sich) 17. Buchstabe<br />
im<br />
nicht<br />
zusammennehmen<br />
griech.<br />
Alphabet Tipp<br />
Kunstverein Straßenbahn<br />
Graz in<br />
"trocken" Initialen<br />
von beim Freud Sekt†<br />
2<br />
Nebenfluss eingeschaltet<br />
Arno des<br />
aus Operationssaal<br />
und<br />
vorbei<br />
natürlicher<br />
Kopfschmuck<br />
Abk. für<br />
"rund"<br />
engl. für<br />
"Alter"<br />
Profi-Tennis-Verband<br />
"Exabyte"<br />
Abk. für<br />
KFZ-Kz. für Domäne für<br />
Dänemark Afghanistan<br />
8<br />
"heilig"<br />
in span.<br />
Städtenamen<br />
Haftstrafe,<br />
Ge-<br />
Mantelumhanfangenschaft<br />
der<br />
Araber<br />
9<br />
sowieso<br />
Recht<br />
sprechen<br />
Abfolge,<br />
Ablauf<br />
sehr russ. ins Männername<br />
fallend<br />
Auge<br />
Kern, Zeichen Sinn,<br />
für Message Chlor<br />
dergleichen<br />
Initialen<br />
Mandelas †<br />
Zellkernsubstanz<br />
Heldengedichte<br />
11<br />
Notruf<br />
auf<br />
hoher<br />
See<br />
Grazer Fahrradbauer<br />
†<br />
nordischer<br />
Dämon<br />
örtlich lateinisch<br />
Gründer von für "Stadt"<br />
Sturm Graz Gefäß zum<br />
† 1958 (Karl) Anzapfen 7<br />
1 2 3<br />
4 5 6<br />
7 8 9 10 11<br />
Zeichen<br />
für<br />
"Kiloampere"<br />
grafisches<br />
Sinnbild<br />
leicht<br />
erreichbar,<br />
nebenan<br />
französ.<br />
Nonagon Filmstar<br />
(Brigitte)<br />
Kurort in<br />
ein Belgien Figaro<br />
Nachbarbezirk<br />
regelmäßige<br />
Bewegung<br />
von<br />
Mariatrost<br />
der See<br />
rapide, KFZ-<br />
Kennz. flott,<br />
temporeich<br />
für Zell<br />
am See<br />
italienischer<br />
Artikel<br />
Fluss<br />
durch<br />
Innsbruck<br />
12<br />
3<br />
Länder-<br />
eine<br />
kennzei-<br />
chen gesell-<br />
für<br />
Kapital-<br />
Rumänien schaft<br />
Büroleiter<br />
der Grazer<br />
Bürgermeisterin<br />
engl. US- Kaufpreis Monument<br />
Längenmaß<br />
Soldat Grazer Nah-<br />
a. Lendplatz<br />
sich<br />
hinziehen (91,44 cm)<br />
erholungs-<br />
gebiet<br />
Vorsilbe<br />
für "neu"<br />
Grazer<br />
Sportverein<br />
† 1938<br />
Strom<br />
zum Milchkaffeein<br />
Obbusen<br />
Sibirien<br />
Lösung der Vorwoche: Schloss Amtshaus Sankt Veit Rätsellösungen: S. S. 24 22<br />
Aktuelles Lösungswort:<br />
3 91<br />
2 1<br />
6 45 1 2 8 7 29<br />
6 5 6 7 52<br />
2 3<br />
2<br />
SUDOKU<br />
3 6 7 4 16 9 1<br />
4 7<br />
6 2 8<br />
8 5 7 5 4<br />
32 5 5 6 7<br />
8<br />
nicht<br />
einmal,<br />
nicht<br />
zweimal<br />
9<br />
englisch<br />
für<br />
"Löwe"<br />
Rinderwahnsinn<br />
Widersacher<br />
also,<br />
folglich<br />
16 2 5 31114 1162<br />
Gattin<br />
Grazer<br />
50-Meter-<br />
Becken<br />
6<br />
Und so geht’s!<br />
die<br />
eigene<br />
Person<br />
engl. Rassehund<br />
für die<br />
Hasenjagd<br />
Furche<br />
Vorsilbe<br />
für "gut"<br />
latein. für<br />
"das heißt"<br />
Jede Ziffer darf in<br />
jeder Reihe in je-<br />
jedem<br />
Quadrat nur<br />
einmal vorkom-<br />
vorkommen.<br />
Bleistift<br />
spitzen, los geht’s.<br />
Viel Spaß!<br />
Stadt in<br />
Friaul<br />
KFZ-Kz.<br />
für Melk<br />
mit Pech<br />
anstreichen<br />
4<br />
Verschnaufpause<br />
3<br />
Honigwein<br />
Abk. für<br />
"Turbinenschiff"<br />
Teil der<br />
Uni zirka Graz<br />
bei 735 der Watt Halbärthgasse<br />
weiblicher<br />
Vorname<br />
Arbeitsraum<br />
für<br />
Angestellte<br />
Arbeitsspeicher<br />
schweiz.<br />
Käsegericht<br />
ein "Kopfjäger"<br />
G E W I N N S P I E L<br />
2 x 2 Tageskarten<br />
fürs das Schigebiet Skigebiet Präbichl Präbichl zu<br />
zu gewinnen! gewinnen!<br />
Wie Wie lautet die die Lösung?<br />
E-Mail mit mit Betreff „Rätsel“,<br />
Lösung und und Telefonnummer an: an:<br />
gewinnspiel@grazer.at<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Gewinn nicht<br />
übertragbar. Einsendeschluss: 20. 19. 1. 2021. Gewinner<br />
werden telefonisch verständigt und sind<br />
mit der Veröffentlichung einverstanden.<br />
5<br />
1<br />
Laut,<br />
Mucks<br />
1
<strong>16.</strong> JÄNNER <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />
grazer sonntag 29<br />
„GRAZER“-TIPPS FÜR DEN <strong>16.</strong> JÄNNER<br />
Musical Anatevka<br />
Im Grazer Opernhaus wird heute<br />
um 15 Uhr das Musical Anatevka<br />
aufgeführt: Im Schtetl Anatevka<br />
befolgt jeder die Tradition, und<br />
jeder tänzelt ein bisschen wie ein<br />
Fiedler auf dem Dach. So stellt sich<br />
der Milchmann Tevje vor, wie es<br />
denn wäre, wenn er einmal reich<br />
wär’. Doch erst einmal sind die<br />
ersten drei seiner insgesamt fünf<br />
Töchter zu verheiraten. Zeitel, die<br />
älteste, liebt allerdings den armen<br />
Schneider Mottel und nicht den<br />
reichen Fleischer Lazar Wolf. Wie<br />
gut, dass sich aus dem Jenseits Tevjes<br />
verstorbene Schwiegermutter<br />
und Lazars erste Frau melden, um<br />
Tevjes Gemahlin Golde umzustimmen.<br />
Auch die weiteren Töchter<br />
Tevjes wollen von den Vorschlägen<br />
der Heiratsvermittlerin Jente nichts<br />
wissen und folgen ihren Herzen.<br />
Flohmärkte<br />
Flohmarktfans haben auch heute<br />
wieder die Möglichkeit, auf einen<br />
der vielen Märkte in Graz und Umgebung<br />
zu gehen und Ausschau<br />
nach Raritäten und Schnäppchen<br />
zu halten. Um 8 Uhr startet der<br />
Markt beim Citypark, Schluss ist<br />
um 15 Uhr. Frühaufsteher<br />
können natürlich<br />
auch schon<br />
ab 6 Uhr zum<br />
Flohmarkt beim<br />
Interspar-Parkplatz<br />
in der Wiener<br />
Straße gehen, der<br />
Markt geht bis 13<br />
Uhr. Auch beim<br />
Center West findet<br />
am Vormittag ein<br />
großer Flohmarkt<br />
statt und am Markt<br />
beim Dieselkino in<br />
Lieboch kann man<br />
heute von 7 bis 13<br />
Uhr stöbern.<br />
MUSICAL<br />
15 Uhr<br />
Oper Graz<br />
Das Musical Anatevka wurde im Jahr 1964 am Broadway urauf-<br />
geführt. Seither begeistert es die Zuschauer. NINA ORTNER, GETTY (2), WERNER KMETITSCH<br />
Rundgang in der Altstadt<br />
Bei einem geführten Rundgang<br />
kann man heute die<br />
Grazer Altstadt bewundern.<br />
Treffpunkt ist um<br />
14.30 Uhr beim Grazer Tourismusbüro,<br />
eine Anmeldung<br />
ist bis 13.30 erforderlich.<br />
Kasperl und die Eisprinzessin<br />
Im Grazer Orpheum begeistert<br />
heute ein Kasperltheater<br />
die kleinen Grazer. Das Stück<br />
„Kasperl und die Eisprinzessin“<br />
verspricht jede Menge<br />
Spaß, Abenteuer und Unterhaltung.<br />
Es gibt heute gleich<br />
drei Vorstellungen. Eine um 11<br />
WOHIN AM SONNTAG<br />
Uhr, eine um 15 Uhr und eine um<br />
<strong>16.</strong>30 Uhr.<br />
Theater für Kinder<br />
Im Frida & Fred Kindermuseum<br />
wird heute das Stück „Gute Nacht“<br />
aufgeführt. Schlafengehen! Loslassen<br />
von all den schönen Dingen<br />
des Tages, von den großen und<br />
kleinen Sorgen, von der Aufregung,<br />
von Ängsten. Das ist nicht<br />
leicht. Und manchmal dauert es<br />
eine Weile, bis es funktioniert.<br />
„Gute Nacht“ ist ein Stück zum<br />
Thema Schlafengehen mit allem,<br />
was dazugehört. Die Vorstellung<br />
beginnt um 16 Uhr. Regie führt<br />
Martina Kolbinger-Reiner, Nora<br />
Winkler steht als Schauspielerin<br />
auf der Bühe.<br />
Regional kaufen, regional werben!<br />
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