24.12.2012 Aufrufe

KALEIDOSKOP 2009 - Weltbuch Verlag

KALEIDOSKOP 2009 - Weltbuch Verlag

KALEIDOSKOP 2009 - Weltbuch Verlag

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

der Unternehmensbesteuerung, die Reformen im<br />

Rentensystem, in der Gesundheitsversorgung und<br />

anderes mehr. Der jahrelang beklagte Reformstau<br />

ist gewiss überwunden. Aber es spricht vieles<br />

dafür, dass Reformen zu einer Daueraufgabe<br />

für die Politik geworden sind. Diese Reformen<br />

waren für viele politische, gewerkschaftliche,<br />

aber auch gesellschaftliche Kreise Anlass, einmal<br />

mehr das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft<br />

in Misskredit zu bringen.<br />

wie schon bemerkt, war die Soziale Marktwirtschaft<br />

seit dem Tag ihrer Einführung politisch<br />

umstritten. Die FDP versteht sich von ihrem<br />

Selbstverständnis her als marktwirtschaftliche<br />

Partei. Allerdings braucht sie ihr hauptaugenmerk<br />

nicht auf die soziale Komponente zu richten. Ihre<br />

wähler befinden sich meist in den oberen Stufen<br />

des deutschen Steuertarifs. wenn wir heute über<br />

eine marktwirtschaftliche Ordnung verfügen, so<br />

ist dies politisch in erster Linie das Verdienst der<br />

Unionsparteien. Es war vor allem die CSU, der es<br />

bei den legendären Verhandlungen im Frankfurter<br />

wirtschaftsrat gelungen ist, eine Mehrheit für das<br />

marktwirtschaftliche Konzept herbeizuführen.<br />

Nach 60 Jahren Sozialer Marktwirtschaft steht<br />

fest: Die Effizienz unserer wirtschaftsordnung ist<br />

ungebrochen. wir verfügen über ein historisch<br />

einmaliges Niveau an wohlstand und sozialer<br />

Sicherheit. Deutschland zählt zu den Gewinnern<br />

der Globalisierung und wird sich deshalb trotz<br />

der Finanz- und wirtschaftskrise behaupten können.<br />

Unsere wirtschaft ist Exportweltmeister,<br />

auch wenn dies nichts darüber aussagt, wie<br />

hoch die wertschöpfung in Deutschland ausfällt.<br />

Die sogenannte Basar-Theorie von Ifo-Präsident<br />

Sinn ist durchaus bedenkenswert. Deutschland<br />

verfügt gleichzeitig über ein auch im internationalen<br />

Vergleich vorbildlich ausgebautes System<br />

an sozialer Absicherung. Es spricht viel dafür, dass<br />

die Grenzen des wohlfahrtsstaates überschritten<br />

sind. Von Ludwig Erhard stammt der Satz: „Kein<br />

Staat kann seinen Bürgern mehr geben, als er<br />

ihnen vorher abgenommen hat“. Sozialleistungen<br />

können nur bereitgestellt werden, wenn sie vorher<br />

erwirtschaftet werden. Führt der Ausbau des<br />

Sozialstaats zu einer Überforderung des gesamtwirtschaftlichen<br />

Leistungsvermögens, dann sind<br />

wachstums- und Beschäftigungsverluste die<br />

zwangsläufige Folge. wo diese Grenze exakt<br />

liegt, lässt sich jedoch schwer beurteilen.<br />

MARKETING-CLUB DRESDEN E.V.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!