Bote aus der Buckligen Welt Februar 2022 - Nr. 230
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Mit alten Karten und Büchern plant Markus Steinbichler seine „Bucklige Zeitreisen“ Schlüssellochscharte ...<br />
Ausblick: Auf „Bucklige Zeitreisen“ du<br />
Dass die Bucklige <strong>Welt</strong> jede Menge zu bieten hat, wird den Leserinnen<br />
und Lesern des „<strong>Bote</strong>n“ mit je<strong>der</strong> Ausgabe aufs Neue eindrucksvoll<br />
bewiesen: Aktive Gemeinden und Vereine, innovative Betriebe und<br />
kreative Kulturschaffende bereichern die Region. Der Zauber <strong>der</strong><br />
Landschaft mit ihren Ausflugszielen spricht ohnehin für sich. Ein<br />
Aspekt jedoch ist nicht gleich auf den ersten Blick sichtbar: die<br />
bewegte Geschichte <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong>. Damit diese lebendig wird<br />
(und bleibt), hat Markus Steinbichler auch im neuen Jahr wie<strong>der</strong><br />
einige spannende „Bucklige Zeitreisen“ im „<strong>Bote</strong>n“ geplant.<br />
„Geschichte und Geschichten<br />
haben mich schon als Kind in<br />
<strong>der</strong> Schulzeit interessiert. Mathematik<br />
war <strong>der</strong> Horror, aber<br />
im Sachunterricht die Sagen <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> kennenzulernen<br />
o<strong>der</strong> die Orte dann bei Wan<strong>der</strong>tagen<br />
zu besuchen – das war<br />
genau meins!“, erzählt Markus<br />
Steinbichler, wenn man ihn nach<br />
dem Ursprung seines historischen<br />
Interesses fragt. Diese<br />
Leidenschaft wurde zwar nicht<br />
zum Beruf, doch den Großteil<br />
seiner Freizeit widmet er nun<br />
jenen Orten in <strong>der</strong> Region, die<br />
viel zu erzählen haben, wo Geschichte<br />
sicht- und spürbar ist.<br />
Heimatkunde hat für Steinbichler<br />
viele Gesichter, etwa in Form<br />
von alten Karten und Literatur<br />
über die Region, die er schon<br />
seit vielen Jahren sammelt. Dabei<br />
kommen auch immer wie<strong>der</strong><br />
neue Exponate und Blickwinkel<br />
hinzu, wie er erzählt: „Im Vorjahr<br />
habe ich mit dem Sammeln alter<br />
Touristen- und Reiseführer <strong>aus</strong><br />
<strong>der</strong> Sommerfrische um 1900 begonnen<br />
– eine beson<strong>der</strong>s spannende<br />
Zeit, in <strong>der</strong> sich unsere<br />
Region stark gewandelt und<br />
entwickelt hat.“<br />
Ein erzählerischer Zugang<br />
zur Geschichte <strong>der</strong> Region<br />
Aus diesem Interesse an vergangenen<br />
Zeiten, verbunden<br />
mit einer an<strong>der</strong>en Leidenschaft<br />
– jener für Fotografie – und<br />
dem Versuch, die Geschichte<br />
eines Ortes möglichst spannend<br />
und kurzweilig in eigenen<br />
Worten nachzuerzählen, ent-<br />
stehen „Bucklige Zeitreisen“.<br />
Begonnen hat alles schon vor<br />
vier Jahren, als Steinbichler sogenannte<br />
„Lost Places“ in <strong>der</strong><br />
<strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> besucht und für<br />
den „<strong>Bote</strong>n“ dokumentiert hat.<br />
„Diese Orte werden aber lei<strong>der</strong><br />
immer rarer“, weiß er zu berichten,<br />
„und bei vielen verlassenen<br />
Gebäuden ist <strong>der</strong> Eigentümer<br />
wenig begeistert davon, dass<br />
jemand in Wort und Bild darüber<br />
erzählen möchte.“<br />
Doch die Region verfügt<br />
auch mit ihren Burgen, Wehrkirchen<br />
und an<strong>der</strong>en historischen<br />
Zeugen über zahlreiche Orte,<br />
die spannende Geschichten<br />
erzählen können. Dass diese<br />
aber häufig nur wenig bekannt<br />
sind, stellt Steinbichler in Gesprächen<br />
o<strong>der</strong> bei Ausflügen<br />
mit Verwandten und Freunden<br />
oft fest. „Die meisten kennen<br />
die Burgen, Kirchen und alten<br />
Gebäude in ihren Heimatorten<br />
bereits von klein auf, fahren<br />
vielleicht täglich daran vorbei.<br />
Wenn ich den Menschen dann<br />
aber ein interessantes Detail zeige,<br />
eine alte Überlieferung weitererzähle,<br />
sehen sie den altbekannten<br />
Ort danach mit neuen<br />
Augen“, erzählt er begeistert.<br />
Dieser lebendige Zugang zur<br />
Vergangenheit soll auch „Bucklige<br />
Zeitreisen“ prägen: Dabei<br />
werden nicht Zahlen, Daten,<br />
Fakten aufgelistet, mit denen<br />
nur Historiker etwas anfangen<br />
können. Vielmehr stehen Geschichten<br />
<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Geschichte<br />
eines Ortes im Mittelpunkt, um<br />
die Vergangenheit ins Hier und<br />
Jetzt zu holen. Im Idealfall besuchen<br />
die Leser die historischen<br />
Orte auch selbst – um dort ihrer<br />
Fantasie dann freien Lauf zu<br />
lassen.<br />
„Bucklige Zeitreisen“ für<br />
das heurige Jahr<br />
Die Zeit <strong>der</strong> langen, dunklen<br />
Winterabende hat Markus Steinbichler<br />
dafür genutzt, um viele<br />
Stunden daheim in seinem Lieblingsraum<br />
zu verbringen, wo jede<br />
Menge an Büchern und alten<br />
Karten lagern. Hier ist er wie<strong>der</strong><br />
auf interessante Themen und<br />
Orte mit Geschichte(n) gestoßen,<br />
die es im kommenden Jahr<br />
zu entdecken, mit <strong>der</strong> Kamera<br />
festzuhalten und als „Bucklige<br />
Bergbau-Relikte ... ... und „Grubenhunt“ vor dem Georgi-Stollen in Pitten<br />
Alter Bergwerksstollen Burgruine<br />
8 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>Februar</strong> <strong>2022</strong>