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<strong>02</strong>‘22<br />
DAS MAGAZIN FÜR DIE REGION<br />
Wie ein Kinderbuch entsteht<br />
Folge 12<br />
Wie ein K<br />
Besuch in der Druckerei<br />
Das Buch ist fertig geschrieben, lektoriert, durch die<br />
Presse- und Marketingabteilung gewandert, es hat ein<br />
Cover bekommen und einen knackigen Titel. Wusstet<br />
ihr übrigens, dass 50 % über Cover und Titel eines Buches<br />
verkauft werden?<br />
Doch nun warten wir darauf, das fertige Endergebnis in<br />
den Händen zu halten. Stefan hat die Druckerei Böhmer in<br />
Neuwied besucht. Es ist zwar nicht die Druckerei in dem sein<br />
neues Buch gedruckt wird, doch das Prinzip des Druckens ist<br />
das gleiche. Hier erfahren wir mehr über die Kunst des Druckens.<br />
Weshalb alle Bücher oder anderen professionellen<br />
Druckerzeugnisse IMMER eine Seitenzahl umfasst, die sich<br />
durch 4 teilen lassen MUSS und was noch bei der Anordnung<br />
der Seiten und dem Drucken eines Buches beachten<br />
werden sollte, erfahrt ihr in dieser Folge unserer Serie.<br />
Zunächst einmal möchten wir uns im Namen des gesamten<br />
Teams bei der Druckerei für die freundliche Dreh-Genehmigung<br />
bedanken und euch mit Stefans Hilfe mehr über den<br />
Druckvorgang vermitteln zu können.<br />
Bettina Lanz ist bei der Druckerei Böhmer unter anderem<br />
auch für die Vorbereitung zum Druck zuständig. Was braucht<br />
sie denn also von Stefan (oder einem Verlag), damit das Buch<br />
überhaupt gedruckt werden kann?<br />
„Zum Beispiel einen USB-Stick mit den fertigen Daten des<br />
Buches, das aus den Einzelseiten besteht.“, erklärt Bettina.<br />
Diese Datei muss dann in der Druckerei noch entsprechend<br />
angeordnet werden, sodass es später richtig auf den Druckbögen<br />
angepasst ist.<br />
„Ihr legt die Seiten immer kreuz und quer, aus unserer<br />
Sicht.“ bemerkt Stefan. Doch dahinter steckt eine ganz<br />
wichtige Regel, auf die wir am Ende des Textes noch einmal<br />
expliziter eingehen werden.<br />
Weiter geht es im Druckerei-Bereich bei Drucker Timo, der die<br />
Druckmaschinen voll im Griff hat. Er legt hier die Druckplatten<br />
und das Papier ein, bevor es ans Drucken gehen kann. Mit<br />
der Druckmaschine kann er bei der Anwendung des Vierfarbdrucks<br />
zwei Farben gleichzeitig drucken, erklärt er uns.<br />
Für das angewandte Modell CMYK benötigt er also mehrere<br />
Druckdurchgänge. Denn anders als beim Tintenstrahldrucker<br />
zuhause kann in der Druckerei jede Farbe nur einzeln gedruckt<br />
werden. Die zum Einsatz kommenden Farben stehen für:<br />
C= (Cyan) Blau<br />
M= (Magenta) Magenta<br />
Y = (Yellow) Gelb<br />
K = (Key) Schwarz<br />
Das hat zur Folge, dass die<br />
Druckbögen gleich mehrmals durch<br />
den Drucker müssen.<br />
Schon gewusst?<br />
Da dieses Farbmodell auf weißem Untergrund gedruckt wird, ist<br />
die Schlüsselfarbe Schwarz (=Key Colour) unverzichtbar. Die Mischung<br />
von Cyan, Magenta und Gelb führt im 100-prozentigen<br />
Farbauftrag nicht zu schwarz, sondern zu einem graubraun.<br />
Das liegt an den Pigmenten der drei Druckfarben, die sich nicht<br />
zu einem tiefen Schwarz vermischen lassen. Beim CMYK-Drucken<br />
bringt man die einzelnen Farben nacheinander auf das<br />
Papier. Man beginnt mit der Key Colour, lässt Magenta folgen,<br />
setzt dann Cyan darauf und am Ende kommt Gelb dazu. Der<br />
CMYK-Farbraum bietet etwa 4 Milliarden verschiedene Farbtöne<br />
an, die aber weder alle an Ausgabegeräten wie Monitoren<br />
anzeigt, noch vollumfänglich gedruckt werden können.<br />
Die genutzten Druckbögen sind auch schuld an der eingangs<br />
erwähnten Regel: Ein Buch oder anderes professionelles<br />
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