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An alle Haushalte<br />
<strong>2022</strong>, Ausgabe I<br />
<strong>Gemeindemitteilung</strong><br />
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />
im kommunalen Bereich liegt für das Jahr <strong>2022</strong> ein wichtiger Schwerpunkt in der<br />
Schaffung von leistbarem Wohnraum für alle. Wir werden dies intensiv auf unterschiedlichen<br />
Eben angehen.<br />
Als Kommune treiben wir den kommunalen Wohnbau in <strong>Kirchanschöring</strong> und Lampoding<br />
voran, es werden einzelne Bauparzellen zur privaten Bebauung ausgewiesen<br />
und im Rahmen des Projektes „Zukunftsfähiges (Um-)bauen und Wohnen“<br />
erarbeiten wir mit Bürgerinnen und Bürgern Konzepte für die Zukunft:<br />
Wie soll ein Baugebiet nahe Lackenbach aussehen?<br />
Was muss dort alles bedacht werden? Was soll dort an Bebauung möglich sein?<br />
Wie sollen sich unsere weiteren Orte im Innenbereich baulich weiterentwickeln?<br />
Und in einem weiteren Abschnitt dieses Projekts kümmern wir uns um den Baubestand<br />
im Außenbereich. Es gibt viele Sacherl, Neben- und Hauptgebäude von landwirtschaftlichen<br />
Anwesen, die für eine Nachfolgenutzung bereitstehen würden. Wir<br />
müssen jetzt gemeinsam mit den Genehmigungsbehörden gute und für die Eigentümer<br />
umsetzbare Wege fi nden, dies auch möglich zu machen.<br />
Um dabei möglichst vielen Menschen die Chance auf Wohneigentum zu geben, wird gerade ein Konzept einer genossenschaftlichen<br />
Lösung für den ländlichen Raum angedacht. Die besondere Idee dabei ist, dies in einer neuen Art der Zusammenarbeit<br />
zu gestalten, um den einzelnen Wohnprojekten möglichst viel eigene Entscheidungsfreiheiten<br />
innerhalb eines gemeinsamen Daches zu lassen.<br />
Wieder einmal ein spannendes Thema, um abseits von vorgegebenen Wegen Lösungen für eine<br />
drängende Aufgabe zu fi nden. Informieren Sie sich dazu in dieser Ausgabe oder auf der<br />
gemeinsamen Website www.kirchanschoering-voller-leben.de und melden Sie sich gerne<br />
bei uns, wenn Sie diese Idee spannend fi nden!<br />
Euer Bürgermeister<br />
Erfahre mehr auf Seite 18 der <strong>Gemeindemitteilung</strong>
Wichtige Anschriften, Öffnungszeiten und Telefonnummern<br />
Gemeindeverwaltung <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Rathausplatz 2, 83417 <strong>Kirchanschöring</strong><br />
www.kirchanschoering.info<br />
Öffnungszeiten:<br />
Montag - Mittwoch, Freitag: 8:00-12:00 Uhr<br />
Donnerstag: 9:00-12:00 Uhr & 14:00-18:00 Uhr<br />
Zentrale/Vermittlung<br />
Telefon: 08685 / 77 939 - 0 / Telefax: 08685 / 77 939 - 30<br />
gemeinde@kirchanschoering.de<br />
1. Bürgermeister<br />
Hans-Jörg Birner<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 10<br />
buergermeister@kirchanschoering.de<br />
Geschäftsleitung & Kämmerei<br />
Sabine Strohhammer<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 15<br />
strohhammer-sabine@kirchanschoering.de<br />
Vorzimmer Geschäftsleitung, Mieten & Pachten<br />
Eva-Maria Kainzmaier<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 22<br />
kainzmaier-eva-maria@kirchanschoering.de<br />
Mo. - Fr.: 8:00 - 12:00 Uhr<br />
Fachbereichsleitung für Ordnungsamt, Abwasser,<br />
Kultur & Soziales, Personal<br />
Ramona Aicher<br />
aicher-ramona@kirchanschoering.de<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 21<br />
Bautechnik<br />
Rudolf Roider<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 27<br />
roider-rudolf@kirchanschoering.de<br />
Bauamt<br />
Margot Aicher<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 12<br />
aicher-margot@kirchanschoering.de<br />
Mo., Di., Fr.: 8:00 - 12:00 Uhr / Do.: 9:00 - 12:00 Uhr<br />
Vorzimmer Bürgermeister<br />
Kindergarten- und Krippenbeiträge, Kanalgebühren<br />
Sophia Reitschuh<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 14<br />
reitschuh-sophia@kirchanschoering.de<br />
Mo - Fr.: 8:00 - 12:00 Uhr<br />
Einwohnermeldeamt<br />
Sabine Inneberger & Theresa Aicher<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 17 ( Sabine Inneberger)<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 19 (Theresa Aicher)<br />
ewo@kirchanschoering.de<br />
Personalsachbearbeitung<br />
Michaela Palliardi<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 13<br />
palliardi-michaela@kirchanschoering.de<br />
Mo., Di., Mi.: 8:00 - 12:00 Uhr / Do.: 9:00 - 12:00 Uhr<br />
Sozialwesen<br />
Nicole Meinelt<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 11<br />
meinelt-nicole@kirchanschoering.de<br />
Termine nach Vereinbarung<br />
Kassenwesen<br />
Irene Prechtl<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 28<br />
kasse@kirchanschoering.de<br />
Martina Kamml<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 16<br />
kamml-martina@kirchanschoering.de<br />
Anlagennachweis & Umsatzsteuer 2b<br />
Claudia Hofmeister<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 29<br />
hofmeister-claudia@kirchanschoering.de<br />
Mo., Di., Do.: 7:00 - 13:00 Uhr<br />
<strong>Gemeindemitteilung</strong><br />
Petra Obermeier<br />
gemeindeanzeiger@gmx.de<br />
Sozialbüro & Sozialfonds<br />
Anja Straßer<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo., Di., Mi., Fr.: 08:00 - 12:00 Uhr<br />
Do.: 9:00 - 12:00 Uhr und nach Vereinbarung<br />
Telefon: 08685 / 77 939 - 26 / Telefax: 08685 / 77 939 - 30<br />
sozialbuero@kirchanschoering.de<br />
Postfiliale<br />
Nicole Meinelt & Hubert Franken<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo. - Fr.: 9:00 - 12:00 Uhr / Sa: 9:00 - 11:00 Uhr<br />
Tel.: 08685 / 77 939 -11<br />
Tourist-Information und VHS<br />
Nicole Meinelt<br />
Öffnungszeiten<br />
Mo., Di, Mi, Fr.: 8:00 - 12:00 Uhr, Do.: 9:00 - 12:00 Uhr<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 11 / meinelt-nicole@kirchanschoering.de<br />
G‘wandladen - der Kleidermarkt für Jedermann<br />
Öffnungszeiten<br />
Di.: 14:30 -16:30 Uhr, Do.: 10:00 - 12:00 Uhr<br />
Sa.: 10:00 - 12:00 Uhr<br />
Wertstoffhof<br />
Öffnungszeiten<br />
Di., Fr.: 15:00 -18:00 Uhr / Sa.: 8:00-12:00 Uhr<br />
Grüngut Hiebl<br />
Öffnungszeiten - Winter<br />
Mo. - Fr.: 8:00 - 12:00 Uhr & 13:00 - 17 Uhr / Sa.: 8:00 - 12:00 Uhr<br />
Gemeindebücherei St. Michael<br />
Öffnungszeiten<br />
Di.: 16:00 - 18:30 Uhr, Do.: 10:00 - 11:00 Uhr / So.: 9:30 - 10:30 Uhr<br />
Tel.: 08685 / 77 86 363<br />
buecherei.kirchanschoering@gmail.com<br />
Abgabe für die nächste Ausgabe: 8. März <strong>2022</strong><br />
Seite 2
Der Bürgermeister informiert<br />
Eine Dachgenossenschaft als Chance?<br />
Ein möglicher Weg zu leistbarem Wohnraum für alle<br />
1 Vorwort<br />
Wohnen und „Miteinander Leben“ sind aktuell mit die größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft.<br />
Dies gilt nicht nur in den Metropolen, sondern auch der ländliche Raum steht vor dieser Aufgabe. Ein wichtiger<br />
Aspekt ist dabei die Förderung sicherer, resilienter lokaler Strukturen, Quartiere und Nachbarschaften. Die<br />
Schaffung eines unterstützenden Wohnumfelds, aber auch ganz grundsätzlich die Verfügbarkeit sicheren,<br />
angemessenen Wohnraums bildet einen wichtigen Baustein dieser Bemühungen. In vielen Gemeinden sorgt<br />
bereits jetzt die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum dafür, dass nicht nur geringverdienende Haushalte,<br />
sondern auch solche mit mittlerem Einkommen Schwierigkeiten haben, sich mit passendem Wohnraum zu<br />
versorgen.<br />
Insbesondere in ländlichen Gemeinden führt der demographische Wandel zu einem steigenden Bedarf an<br />
barrierearmen Wohnungen mit flexiblen, ambulanten Betreuungsleistungen, der durch die derzeitige Pflegeinfrastruktur<br />
nicht abgedeckt wird. Parallel dazu wächst auch der Wunsch nach Wohnmöglichkeiten mit mehr<br />
oder weniger ausgeprägten gemeinschaftlichen und generationsübergreifenden Elementen.<br />
Der Bedarf nach einem unterstützendem Wohnumfeld betrifft dabei nicht nur ältere Menschen. Alle Menschen<br />
profitieren von flexiblen, lebensphasengerechten Wohnangeboten und Möglichkeiten für das Gemeinschaftsleben.<br />
Wohnformen, die über die individuelle Wohnung hinaus solche Angebote machen, können<br />
einen wichtigen Beitrag zur Resilienz unserer Gemeinden leisten.<br />
Bürgerschaftliche Initiativen können hier eine interessante Alternative bieten. Sie entwickeln individuelle, auf<br />
lokale Bedarfe abgestimmte Wohnformen und -konzepte und sind mit ihrem hohen Grad an Eigenengagement<br />
oft flexibler und innovativer. Genossenschaftliche Wohnformen sind eine geeignete Organisationsform<br />
für solche Initiativen. Die Mitgliedschaft in einer Wohngenossenschaft bietet nicht nur die Sicherheit eines<br />
lebenslangen Wohnrechts und der dauerhaften Sicherung von Projektzielen. Ihre demokratische Grundstruktur<br />
bietet auch die ideale Basis für eine selbstbestimmte, gemeinschaftliche Gestaltung des Wohnumfelds.<br />
Doch gerade kleine, lokale Initiativen und Gruppen, die ihre gemeinschaftlichen Wohnideen genossenschaftlich<br />
organisieren wollen, haben es schwer. Gründungsaufwand, Vorstandsverantwortung sowie laufendes<br />
Management und Verwaltung sind für junge Initiativen allein oft schwer zu stemmen. Ein möglicher Weg<br />
scheint der Beitritt zu einer bestehenden Genossenschaft. Insbesondere sehr kleine, lokale Projekte werden<br />
jedoch von den bestehenden Marktakteuren nicht unterstützt oder in der autonomen Gestaltung und Selbstverwaltung<br />
ihrer Projekte zu stark eingeschränkt. Zudem sind neue, eigenständige Projektgenossenschaften<br />
mit hohen Grundstücks- und Baukosten konfrontiert. Sie müssen das zum Neubau oder Erwerb notwendige<br />
Eigenkapital (rund 20 %) vollständig aus den Beiträgen der wohnenden Mitglieder erbringen. Dies schränkt die<br />
Zugänglichkeit breiter Schichten der Bevölkerung zu solchen Projekten stark ein.<br />
Ziel ist es nun ein mögliches Konzept für eine „<strong>Kirchanschöring</strong>er Dachgenossenschaft für gemeinschaftliches<br />
Wohnen“ zu entwickeln, das die Nachteile von jungen Genossenschaften ausgleicht:<br />
Zum einen übernimmt sie Gründungs-, Bau- und laufende Verwaltungsaufgaben und stellt so ein professionelles<br />
Management der Projekte sicher.<br />
Zum anderen ermöglicht sie auch Menschen mit geringen ökonomischen Ressourcen Zugang zu einem<br />
dauerhaften Wohnrecht in einem neuen genossenschaftlichen Hausprojekt. Es soll Menschen aus allen<br />
ökonomischen Schichten ermöglichen von den stabilisierenden lokalen Unterstützungsstrukturen zu profitieren,<br />
die genossenschaftliche Hausprojekte bieten.<br />
Seite 3
Der Bürgermeister informiert<br />
Damit kann eine Dachgenossenschaft einen lebendigen Baustein einer krisenfesten Gemeinde -und Dorfentwicklung<br />
darstellen.<br />
Basis der Konzeptüberlegung bildet die „Dachgenossenschaft Wohnen Tübingen“ 1 , dem Sondergutachten<br />
„Modelle Genossenschaftlichen Wohnens“ 2 und die Ergebnisse und Rückmeldungen aus dem aktuellem Projekt<br />
„Wohnen und Bauen in <strong>Kirchanschöring</strong>“, in dessen Rahmen gerade von jungen Menschen und älteren<br />
Teilnehmenden die Idee des genossenschaftlichen Bauens in den Diskussionsprozess eingebracht worden ist.<br />
Es soll in dieser Projektarbeit also ein Grundkonzept für eine „<strong>Kirchanschöring</strong>er Dachgenossenschaft für gemeinschaftliches<br />
Wohnen“ angedacht werden.<br />
Die Beschränkung auf die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> ist bewusst gewählt, um zu Beginn besonders auf die<br />
Bedürfnisse vor Ort eingehen zu können. Sollte es sich im Laufe der Zeit erweisen, dass eine Ausweitung z.B. auf<br />
die ILE „Zukunftsregion Rupertiwinkel“ möglich und sinnvoll erscheint, könnte dies durchaus eine Option sein.<br />
2 Ausgangslage in der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Im Jahr 2018 sind wir als Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> als deutschlandweit erste “Gemeinwohlökonomie-<br />
Gemeinde“ ausgezeichnet worden – ein Erfolg, der nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern möglich<br />
war.<br />
Als Gemeinde stellen wir uns seit langem mutig und früher als andere den Herausforderungen und Zeichen<br />
der Zeit. So wollen wir auch ein weiteres Zukunftsthema aktiv angehen: „Wie wollen wir künftig in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
wohnen und bauen?“ Dieses zentrale Thema steht in der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> seit Juni 2021<br />
verstärkt im Fokus.<br />
1 Broschüre der „Dachgenossenschaft Tübingen“<br />
2 Sondergutachten „Modelle Genossenschaflichen Wohnens“ (Institut für Genossenschaftswesen an der Philipps-Universität Marburg im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMVBS und des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung BBR)<br />
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Der Bürgermeister informiert<br />
Denn die Gemeinde steht, wie viele andere Kommunen, vor der Herausforderung, Flächen zur Schaffung von<br />
neuen Wohnräumen zur Verfügung zu stellen. Viele der herkömmlichen Konzepte dafür haben sich als Sackgasse<br />
herausgestellt, weil sie den Blick nur auf ein begrenztes Segment im Bereich der Wohnbedarfe legen<br />
(meist im Bereich Einfamilienhäuser oder Bauträgerlösungen) oder die Rahmenbedingungen viele Teile der<br />
Bevölkerung ausschließen (z.B. aus finanziellen Gründen).<br />
Daher geht <strong>Kirchanschöring</strong> im Sinne der Gemeinwohlorientierung (wirtschaftliche, ökologische und soziale<br />
Vorteile) gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern einmal mehr neue, innovative Wege. Zu Beginn<br />
arbeiteten Bürgerinnen und Bürger innerhalb des Projektes „Zukunftstaugliches (Um-) Bauen und Wohnen<br />
in <strong>Kirchanschöring</strong>“ wertvolle Ansätze dafür aus. Es wurden Bedürfnisse, Sorgen und Gedanken sichtbar gemacht<br />
und Themen herausgearbeitet, bei denen Informationsbedarf besteht. Da es sich beim Thema Wohnen<br />
und Bauen um ein emotional besetztes Thema handelt, das alle in der Gemeinde betrifft, werden die<br />
EinwohnerInnen eng in die Planungen einbezogen, informiert und beteiligt.<br />
Durch zukünftige Bauprojekte soll der <strong>Kirchanschöring</strong>er Grund und Boden langfristig ressourcenschonend<br />
bebaut werden. Ebenso wird eine resiliente und lebendige Siedlungsentwicklung jenseits der bisher vorherrschenden<br />
Bebauung mit reinen Einfamilienhaussiedlungen angestrebt.<br />
Daher soll die priorisierte Lösung auch nicht sein, weitere Grünflächen zuzupflastern, sondern stattdessen mehr<br />
im Bestand zu sanieren und umzubauen. Leerstehende Häuser sollen mit Leben gefüllt werden und das Erscheinungsbild<br />
des Dorfes verschönern. Ziel ist es, zukünftige Neubauten, wie z.B. das Baugebiet „Lackenbach“,<br />
nachhaltig und attraktiv für alle Bevölkerungsgruppen zu gestalten.<br />
Jede:r einzelne BürgerIn hat unterschiedliche Vorstellungen, Bedürfnisse und finanzielle Mittel in Bezug auf<br />
das eigene Zuhause. Ob Jung oder Alt, Familien, Alleinerziehende, Singles oder WGs - das Leben in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
soll für alle Personengruppen leistbar und passend sein. Vor allem solle sich jede:r auch wohlfühlen<br />
können.<br />
Innerhalb des Projekts „Zukunftstaugliches (Um-)Bauen und Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong>“ wird als Basis weiterer<br />
Überlegungen eine bedarfsorientierte Veranstaltungsreihe für alle BürgerInnen <strong>Kirchanschöring</strong>s sowie am<br />
Thema Interessierte durchgeführt.<br />
In den Bürgerbeteiligungsgruppen wurde der Wunsch vorgebracht, gemeinschaftliche Wohnformen, womöglich<br />
in Form eines genossenschaftlich organisierten Bauens und Wohnens möglich zu machen.<br />
Dieser Wunsch wurde von jungen Menschen, die wenig Möglichkeiten sehen in der aktuellen Lage „normales“<br />
Wohneigentum finanzieren zu können, aber auch von älteren Menschen vorgebracht, die Wohnideen<br />
für das Wohnen im Alter suchen.<br />
Allen Teilnehmern war aber die Hürde, eine eigene Genossenschaft zu gründen, im ersten Ansatz zu groß. So<br />
entstand auch in <strong>Kirchanschöring</strong> die Idee sich mit dem Modell einer „Dachgenossenschaft“ auseinander zu<br />
setzen.<br />
3 Kurzvorstellung der möglichen Dachgenossenschaftsmodelle<br />
3.1 Warum eine Dachgenossenschaft<br />
Genossenschaften sind ein Rahmen zur Realisierung der Wünsche und Ziele, die der Entstehung von Wohnprojekten<br />
zugrunde liegen:<br />
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Der Bürgermeister informiert<br />
Basisdemokratische Entscheidungsfindung<br />
Gewährleistung der Sicherheit, Qualität und Bezahlbarkeit von Wohnraum<br />
Entwicklung neuer Wohnformen für alternative Lebensvorstellungen<br />
Einbettung einkommensschwacher Bewohner<br />
Einbettung sozial isolierter Bewohnergruppen<br />
Pflege und Stabilisierung von Nachbarschaften<br />
Die Gründung und der laufende Betrieb von Genossenschaften sind allerdings vergleichsweise komplexe<br />
und kostenintensive Vorgänge. Das ist mit ein Grund, dass in jüngerer Vergangenheit genossenschaftliche<br />
Strukturen entstanden sind, die einzelnen Wohnprojekten als Dach Trägerstrukturen und Unterstützung in verschiedensten<br />
Ausprägungen bieten.<br />
3.1.1 Was ist eine Dachgenossenschaft<br />
Unter einer Dachgenossenschaft wird eine Kooperation verstanden, die für die Wohninitiativen Aufgaben<br />
übernimmt und bündelt. Sie bildet somit eine übergeordnete Ebene (Sekundärebene) zur Ebene der konkreten<br />
Wohnprojekte (Primärebene).<br />
3.1.2 Wichtige Vorteile einer Dachgenossenschaft aus Sicht der Bewohner<br />
Die Wohnprojekte können sich einer Dachgenossenschaft als Trägerstruktur bedienen.<br />
Die Wohnprojekte werden durch die Eingliederung in eine Genossenschaft dauerhaft dem spekulativen<br />
Wohnungsmarkt entzogen.<br />
Die Wohnprojekte und ihre Bewohner haben Entscheidungsautonomie über ihre wichtigen Sachverhalte<br />
(z.B. was und wie soll gebaut werden, später die Organisation vor Ort: Hausmeisterdienste, Reinigung,<br />
Nutzung von gemeinsamen Räumen, usw.)<br />
Die Dachgenossenschaft entlastet die Wohnprojekte und ihre Bewohner von Aufgaben, die sie nicht oder<br />
nur mit geringer Effizienz durchführen können.<br />
Die Bewohner identifizieren sich stark mit „ihrem“ Haus und ihrer Hausgemeinschaft und fühlen sich nicht als<br />
„eines unter (möglicherweise sehr) vielen Mitgliedern“.<br />
Die Existenz von aktiven Hausgemeinschaften kann helfen soziale Notstände und Isolation zu mildern.<br />
3.1.3 Vor- und Nachteile von Dachstrukturen aus Sicht einer Genossenschaft<br />
Traditionelle (Groß-)<br />
Genossenschaft<br />
Klein(st-) Genossenschaft<br />
Vorteil<br />
Kostenvorteile durch<br />
Skalierungseffekte<br />
Qualitäts- und ggf. Kostenvorteile<br />
durch Identifikation,<br />
Zuständigkeit und<br />
Verantwortlichkeit<br />
Nachteil<br />
Qualitäts- und ggf. Kostennachteile<br />
durch Entfremdung<br />
und Gleichgültigkeit<br />
Kostennachteile durch<br />
Miniturisierung<br />
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Der Bürgermeister informiert<br />
Um die Vorteile der beiden Alternativen zu vereinen und die Nachteile nach Möglichkeit zu minimieren, liegt<br />
es nahe kleinere Einheiten (einzelne Wohnprojekte) unter einem genossenschaftlichem Dach zu bündeln.<br />
Durch die Delegation ausgewählter Aufgaben auf die Primärebene (Bewohnergruppen, Nachbarschaften)<br />
wird die Zuständigkeit und Verantwortlichkeit für das eigene Projekt gestärkt. Auf der anderen Seite können<br />
aufwändige Aufgabenfelder auf der Dachebene gebündelt werden und durch das Erreichen bestimmter<br />
Größen Kosteneinsparungen realisiert werden.<br />
3.1.4 Ergänzende Mitgliedschaftliche Gestaltungsempfehlung für Kommunen<br />
Das gemeinschaftliche Wohnen unter dem „Dach“ einer Genossenschaft beinhaltet auch für städtebauliche<br />
Vorhaben positives Entwicklungspotenzial. Daher sollte die Mitgliedschaft in einer Dachgenossenschaft auch<br />
solchen Personen offenstehen, die sich lediglich finanziell an der Genossenschaft beteiligen wollen, aber<br />
nicht auf die Versorgung mit Wohnraum angewiesen sind. Zwar steht dies in einem gewissen Konflikt zur herkömmlichen<br />
Betrachtung der Rechtsform eG, aber im Rahmen der wohnungspolitischen Gestaltung kann es<br />
auch sinnvoll sein, investierende Mitglieder in die Dachgenossenschaft einzubinden. Dies können z.B. Kommunen,<br />
sonstige Körperschaften des öffentlichen Rechts (z.B. die Wohnbaugesellschaft <strong>Kirchanschöring</strong> – KU),<br />
ortsansässige Unternehmen zur Versorgung ihrer Mitarbeiter mit Wohnraum oder auch sonstige interessierte<br />
Bürger, die nicht förderfähig sind, sein.<br />
Das Risiko, dass die Genossenschaft allein den Interessen der Kapitalgeber ausgesetzt ist, ist auf Grund des<br />
zwingend vorzunehmenden Fördergeschäftsverkehrs und wegen der Einschränkung der Einflussmöglichkeiten<br />
der investierenden Mitglieder äußerst gering.<br />
Der theoretische Abspann für mögliche Dachgenossenschaftsmodelle soll relativ kurzgehalten werden und<br />
nur die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigen. Für eine intensivere Betrachtung sind entsprechende Experten<br />
notwendig. Für einen ersten Überblick sollte diese Kurzfassung jedoch genügen.<br />
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Der Bürgermeister informiert<br />
3.2 Dachgenossenschaftsmodell als zweistufige Struktur<br />
Dachgenossenschaften mit zweistufiger<br />
Struktur betonen das<br />
gemeinschaftliche Zusammenleben<br />
von Bewohnergruppen<br />
durch Bildung von sogenannten<br />
Hausgemeinschaften.<br />
Dabei kann die Zweistufigkeit<br />
entweder nur funktionalen Charakter<br />
haben, z.B. durch die<br />
Schaffung zusätzlicher Organe,<br />
oder auch rechtlich zweistufig<br />
manifestiert sein, indem sich beispielsweise<br />
Vereine oder GbRen<br />
als Hausgemeinschaft gründen.<br />
Beiden Varianten ist gemeinsam, dass den Hausgemeinschaften begrenzte Rechte und Pflichten bezüglich<br />
der bewohnten Projekte übertragen werden, wie z.B. die Verwaltung, Reinigung und Pflege der Gemeinschaftsräume<br />
und -flächen. Im Falle einer auch möglichen rechtlichen Verselbständigung kann die Hausgemeinschaft<br />
sogar im Rechtsverkehr nach Außen selbständig auftreten. Damit erhöht sich aber nicht nur die<br />
Komplexität des Gesamtbildes. Regelmäßig nehmen damit auch die (steuer-)rechtlichen Problemstellungen<br />
zu.<br />
3.3 Dachgenossenschaftsmodell als dreistufige Struktur<br />
Eine noch stärkere Verselbstständigung<br />
erfahren die Wohnprojekte<br />
in Dachgenossenschaften mit<br />
einer dreistufigen Struktur.<br />
Hier bleibt die Dachgenossenschaft<br />
zwar wie in den zweistufigen<br />
Strukturen der rechtliche<br />
Eigentümer der Wohnprojekte,<br />
übergibt diese aber über einen<br />
Generalnutzungsvertrag an die<br />
rechtlich selbstständigen Wohnprojekte.<br />
Diese nehmen dann die Rolle<br />
des Zwischen(ver-)mieters ein<br />
und geben die einzelnen Wohneinheiten an die Mitglieder des Wohnprojektes weiter.<br />
Die Schaffung weiterer Rechtssubjekte führt aber erneut zu einer zunehmenden Komplexität und wirkt sich<br />
auch insbesondere in nutzungs- und steuerrechtlicher Hinsicht aus.<br />
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Der Bürgermeister informiert<br />
3.4 Dachgenossenschaft als Unterstützungsstruktur<br />
Schließlich können die selbstständigen Wohnprojekte – Vereine, GbRen, oder Kleinstgenossenschaften - auch<br />
selbst das Eigentum an den bewohnten Objekten halten und somit ein Maximum an Autonomie und Selbstständigkeit<br />
realisieren. In diesem Fall können Dachgenossenschaften als Unterstützungsstruktur in Form einer<br />
„Service eG“ dienen und im Auftrag der Wohnprojekte nachgelagert Aufgaben übernehmen, die diese nicht<br />
alleine oder nicht effizient erfüllen können. Steuerlich stellen sich die Dinge in diesem Fall nicht anders dar als<br />
bei anderen Fällen des Outsourcings von Aufgaben an einen Dritten.<br />
Eine Komplexitätserhöhung ist mit einer solchen Maßnahme für sich betrachtet nicht verbunden.<br />
4 Umsetzung am Beispiel Tübingen<br />
4.1 Zugänglich für breite Schichten - der Sozialfond der Dachgenossenschaft<br />
Ziel der Dachgenossenschaft ist es, die Vorteile genossenschaftlicher Wohnformen im Dorf- und Quartierskontext<br />
breiten Bevölkerungsschichten zugängig zu machen. Dabei stehen insbesondere Haushalte mit geringem<br />
und mittlerem Einkommen im Mittelpunkt. Diese können sich aufgrund fehlenden Vermögens bzw. zu<br />
geringem Einkommen in der Regel kein Wohneigentum leisten.<br />
Auf dem freien Markt werden landesweit 5.000 bis 8.000 Euro pro Quadratmeter für den Erwerb einer neuen,<br />
bezugsfertigen Geschosswohnung verlangt. Das zur Finanzierung nötige Eigenkapital kann die Mehrzahl der<br />
Haushalte nicht aufbringen. Auch um Mitglied einer (jungen) Genossenschaft zu werden, ist ein Eigenanteil<br />
nötig - verbunden damit ist (gegenüber dem Bezug einer Mietwohnung) ein lebenslanges Wohnrecht. Dieser<br />
Eigenanteil liegt bis zu 50 Prozent unter den Eigenkapitalforderungen für eine Eigentumswohnung auf dem<br />
freien Markt und steht damit mehr Menschen offen.<br />
Diese Summe muss aus bestehendem Vermögen sowie (bei Vorliegen der Voraussetzungen) der Nutzung<br />
des L-Bank Programmes auf Basis des KfW 134 für den Erwerb von Genossenschaftsanteilen finanziert werden.<br />
Das anuitätische L-Bank Programm führt jedoch schnell zu hohen monatlichen Belastungen. Trotz Förderung<br />
gibt es immer noch viele Haushalte, die diese Belastung nicht stemmen können. Eine zentrale Bedeutung in<br />
der Dachgenossenschaft kommt deshalb dem Sozialfonds zu. Der Fonds ermöglicht Menschen mit wenig<br />
oder keinem Vermögen den Zugang zu einem genossenschaftlichen Projekt, indem er Mitglieder bei der<br />
Finanzierung des notwendigen Eigenanteils unterstützt. Dies geschieht nach transparenten und allgemeingültigen<br />
Bedingungen. Der Fonds benötigt hierfür jedoch eine öffentliche Anschubfinanzierung.<br />
Das Eigenkapital der Genossenschaft soll außerdem aus privaten Mitteln aufgestockt werden.<br />
4.2 Angebote der Tübinger Dachgenossenschaft<br />
4.2.1 Ein Projekt schlüpft unter das Dach der Dachgenossenschaft<br />
Diese Form eignet sich für Gruppen, die von den Vorteilen des Austausches innerhalb eines großen Netzwerkes<br />
profitieren möchten – sei es durch den Sozialfonds oder durch die genossenschaftliche Expertise und<br />
die Erfahrungswerte anderer Wohninitiativen. Die Dachgenossenschaft bietet Unterstützung von der ersten<br />
Projektkonzeption bis zum täglichen Management eines genossenschaftlichen Wohnprojekts.<br />
In diesem Fall wird die Dachgenossenschaft Eigentümerin von Grundstück bzw. Gebäude (und ist damit auch<br />
für die Mietverwaltung und Instandhaltung zuständig).<br />
Bei Neubauten ist die Dachgenossenschaft Bauherrin. Das Gebäude wird gemeinsam mit der Wohninitiative<br />
geplant und durch einen externen Projektsteuerer in enger Abstimmung entwickelt. Im Vorfeld wird der finanzielle<br />
Rahmen des Projektes gemeinsam abgestimmt und während der Baumaßnahme laufend kontrolliert.<br />
Die einzelnen Hausprojekte bilden damit ein jeweils in sich abgeschlossenes Finanzierungskonzept, das die<br />
langfristige Refinanzierung abbildet. Die Hausprojekte organisieren sich als Hausvereine und wirken über den<br />
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Der Bürgermeister informiert<br />
Projektbeirat in den Gremien der Genossenschaft mit. Ein jährlicher „Haus-TÜV“ seitens der Dachgenossenschaft<br />
sorgt dafür, dass notwendige Sanierungsarbeiten identifiziert und durchgeführt werden.<br />
4.2.2 Ein Projekt gründet eine eigene Projektgenossenschaft<br />
Diese Form eignet sich vor allem für Initiativen, die über die wirtschaftlichen und organisatorischen Möglichkeiten<br />
verfügen, eine eigene Projektgenossenschaft zu bilden und dann ein hohes Maß an Autonomie in<br />
Anspruch nehmen wollen. Dies gilt unter Umständen auch für Gruppen mit sehr speziellen baulichen Anforderungen<br />
bzw. Wohnwünschen.<br />
In diesem Fall gründen interessierte Gruppen eine eigene, sich voll wirtschaftlich selbst tragende Projektgenossenschaft.<br />
Die Dachgenossenschaft ist lediglich (bezahlter) Dienstleister und unterstützt bei der Gründung.<br />
Sie übernimmt die Rolle eines Hausverwalters und andere Managementaufgaben, die im Rahmen des<br />
Genossenschaftsrechts anfallen, je nach Wunsch und Bedarf der Projektgruppe.<br />
Neubauten werden von der Kleingenossenschaft selbst verantwortet.<br />
4.3 Wer wird Mitglied in der Dachgenossenschaft<br />
Vorrangig sollen Menschen die Mitgliedschaft erwerben, die zugleich Bewohnende eines Hausprojekts werden.<br />
Um eine genossenschaftliche Wohnung anmieten zu können, genügt in der Regel keine einfache Mitgliedschaft.<br />
Die Nutzung kann von der Beteiligung mit weiteren Anteilen abhängig gemacht werden. Dieser<br />
Eigenanteil kann teilweise durch den Sozialfonds übernommen werden. Die Hausvereine, in denen sich die<br />
einzelnen Hausprojekte organisieren, erwerben darüber hinaus eine zusätzliche Mitgliedschaft.<br />
In der Genossenschaft können auch nicht-wohnende Menschen Mitglied werden. Ein solche Mitgliedschaft<br />
ist die Voraussetzung, um der Genossenschaft nachrangige (verzinste) Darlehen anbieten zu können. Diese<br />
Darlehen können zweckgebunden einem Projekt zugutekommen. Solche Darlehen bilden auch einen Grundstock<br />
des Sozialfonds. Dieser ermöglicht auch Haushalten ohne vorhandenes Vermögen den Zugang zu einer<br />
genossenschaftlichen Wohnung.<br />
Ferner können juristische Personen sowie Städte und Gemeinden Mitglied der Genossenschaft werden. Die<br />
Universitätsstadt Tübingen erhält besondere Rechte im Aufsichtsrat (eine „geborene “ Mitgliedschaft – also<br />
mindestens einen ständigen, vom Votum der Generalversammlung unabhängigen Sitz im Aufsichtsrat).<br />
© Dachgenossenschaft Tübingen<br />
Seite 10
Der Bürgermeister informiert<br />
4.4 Fazit aus Sicht der Tübinger Dachgesellschaft<br />
Die voranstehende Darstellung hat gezeigt, dass die geplante Tübinger Dachgenossenschaft Wohnen eine<br />
bestehende Lücke der Wohnraumversorgung decken kann. Gleichzeitig werden die über die Genossenschaft<br />
ermöglichten Projekte und Initiativen wertvolle Beiträge zur Entwicklung einer wohnortnahen gemeinschaftlichen<br />
Infrastruktur leisten.<br />
Der Einsatz öffentlicher Mittel unterstützt zivilgesellschaftliches Engagement, löst erhebliche private Investitionen<br />
aus und trägt zur Schaffung resilienter lokale Strukturen sowohl in Stadtquartieren als auch in dörflichen<br />
Gemeinden bei. In Tübingen finden Initiativen wie die Hagellocher Nachbarschaftshilfe e.V. auf diesem Wege<br />
die idealen Rahmenbedingungen. Die Vorbereitungen für die Gründung der Genossenschaft sind so weit<br />
fortgeschritten, dass anstehende Projekte als nächsten Schritt einem Beitritt planen. Die Grundsteinlegung für<br />
die ersten Projekte wird im nächsten Jahr erfolgen. Weitere Initiativen machen sich bereits auf den Weg. Die<br />
Berichterstattung in den Medien hat bereits jetzt dazu geführt, dass andere Kommunen aus dem Land bei der<br />
Universitätsstadt Interesse am Modell der Dachgenossenschaft zeigen.<br />
Die Universitätsstadt Tübingen nimmt als Initiator der Dachgenossenschaft eine Schlüsselfunktion ein und ist für<br />
diese Rolle gut aufgestellt: Kommunen sind demokratisch legitimiert und werden als neutraler Partner wahrgenommen.<br />
Kommunen kennen die lokale Initiativ- und Akteurslandschaft, können diese zusammenführen<br />
und Starthilfe bei der Gründung eines genossenschaftlichen Dachprojektes geben. Über die ständigen Sitze<br />
im Aufsichtsrat fließt die kommunale Perspektive dauerhaft in die Entscheidungsprozesse der Genossenschaft<br />
ein.<br />
Die künftige Tübinger Dachgenossenschaft Wohnen zeigt beispielhaft auf, wie durch ein Zusammenspiel von<br />
privater Selbsthilfe und öffentlicher Förderung Lösungen für Probleme der Wohnungsversorgung gefunden<br />
werden können. Als flexibles Instrument kann eine Dachgenossenschaft auf die lokalen Bedarfe und Initiativen<br />
reagieren und vor Ort gute Startbedingungen für zivilgesellschaftliche Gruppen schaffen.<br />
Die Dachgenossenschaft legt hohen Wert auf die Übertragbarkeit ihres Ansatzes. Sie dient als „Blaupause“ für<br />
andere Kommunen und wird daher auch von Landesseite gefördert.<br />
5 Mögliches Mustermodell einer „<strong>Kirchanschöring</strong>er Dachgenossenschaft für gemeinschaftliches<br />
Wohnen<br />
Das „Tübinger Modell“ zeigt die praktische Umsetzung von Elementen des Sondergutachtens „Modelle genossenschaftliches<br />
Wohnens“.<br />
Im Folgenden wird versucht, dieses Modell und die zugrundeliegenden Grundprinzipien auf den ländlichen<br />
Raum, die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>, als Konzeptidee anzupassen.<br />
5.1 Grundüberlegungen<br />
In der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> gibt es - wie in vielen ländlichen Kommunen - eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />
Anforderungen an Wohnraum und ebenso viele Zielgruppen. Neben der aktuell dominierenden und<br />
am lautesten Forderung nach Einfamilienhäusern gibt es aber weitaus mehr an Wünschen.<br />
Für beinahe alle diese Erwartungen könnte das Format einer Baugenossenschaft ein möglicher Lösungsansatz<br />
sein.<br />
Seite 11
Der Bürgermeister informiert<br />
Als Zielgruppen könnte man sich folgende Personengruppen<br />
vorstellen:<br />
Junge Familien, die leistbaren Wohnraum suchen<br />
„Familienverbünde“, die an Generationenwohnen<br />
denken<br />
Junge Erwachsene, die kleine, eigene Wohnungen<br />
suchen<br />
Seniorenwohnen: mit und ohne Betreuung<br />
Menschen, die gemeinschaftliche Angebote<br />
nutzen wollen (gemeinsame Werkstatt, Gemeinschaftsraum<br />
z.B. für Familienfeiern, Appartement<br />
zum Anmieten für Besucher, …)<br />
5.2 Rahmenbedingungen<br />
Die Kommune sollte in der Dachgesellschaft verankert sein.<br />
Das hebt zum einem das Vertrauen der Bevölkerung in diese neue Einrichtung und stellt nach außen die<br />
„Gemeinwohlorientierung“ sicher. Es sollen keine Spekulationsobjekte entstehen und lebenslanges, leistbares<br />
Wohnen muss als Grundprinzip anerkannt sein.<br />
Die Dachgenossenschaft kann ein wichtiges Element in der zukünftigen städtebaulichen Entwicklung der<br />
Kommune werden. Dies gilt bei der Entwicklung des Innenbereichs, ebenso bei der Planung von eventuell<br />
notwendigen neuen Baugebieten.<br />
Über eine Beteiligung der kommunalen Wohnbaugesellschaft – KU kann die Kommune Wohnraum für<br />
Mitarbeitenden und weiteren Personen schaffen.<br />
Die Bildung eines speziellen Sozialfonds der Dachgenossenschaft ist ein wichtiges Element, um möglichst<br />
allen Einkommensschichten eine Teilnahme zu ermöglichen.<br />
Die Einbindung von örtlichen Firmen zur Schaffung von Wohnraum für die eigenen Mitarbeitenden soll<br />
möglich sein. Es sollen also Firmen Mitglieder der Genossenschaft werden können.<br />
Auch private Investitionen für ortsansässige BürgerInnen sollen möglich sein. Das hebt die Akzeptanz, bringt<br />
Wertschöpfung in die Region und hebt die finanziellen Möglichkeiten der Genossenschaft.<br />
Eine zusätzliche Servicegesellschaft der Dachgenossenschaft kann auch bereits bestehende oder zukünftige<br />
Baugruppen oder Wohngruppen unterstützen.<br />
Es wird wohl zwei Gruppen von Interessenten geben:<br />
Menschen, die möglichst autark mit ihrer Wohngemeinschaft agieren wollen und die Dachgenossenschaft<br />
nur in einem eingeschränkteren Rahmen nutzen wollen<br />
Menschen, die eine sichere, leistbare, dauerhafte Wohnmöglichkeit suchen und in deren Augen die<br />
Autarkie keinen großen Nutzen bringt<br />
Es sollen nicht nur Wohnen, sondern auch weitere gemeinsame Nutzungen in der Wohngemeinschaft oder<br />
sogar im Quartier möglich sein (Gästeappartement, Gemeinschaftsraum – auch für Familienfeiern nutzbar,<br />
Seite 12
Der Bürgermeister informiert<br />
gemeinsame Werkstatt, gemeinsames Parken, evtl. incl. Carsharing, gemeinsame Caféteria, Co-Working, ...)<br />
Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> sollte auf nachhaltiges Bauen, CO 2<br />
-<br />
neutralen Betrieb, Lebenszyklusbetrachtung usw. bei der Planung und Umsetzung geachtet werden.<br />
Das Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel - gKU könnte dabei in die Konzeption der Energieversorgung eingebunden<br />
werden (Arealnetze, Sektorenkopplung, virtuelles Kraftwerk, ...).<br />
5.3 Denkbare Tätigkeitsfelder einer „<strong>Kirchanschöring</strong>er Dachgenossenschaft für gemeinschaftliches Wohnen eG“<br />
Seite 13
Der Bürgermeister informiert<br />
5.4 Schaubild einer möglichen „<strong>Kirchanschöring</strong>er Dachgenossenschaft für gemeinschaftliches Wohnen eG“<br />
6 Ausblick<br />
Eine genossenschaftliche Lösung für die Aufgabenstellung Wohnen und Wohneigentum kann für die Gemeinde<br />
<strong>Kirchanschöring</strong> ein hilfreicher Lösungsansatz sein.<br />
Nun gilt es diese Idee auf verschiedenen Kanälen zu kommunizieren und zu erklären. Die aktuell geplante<br />
Fragebogenumfrage (online und analog) für das Projekt „Zukunftstaugliches (Um-)bauen und Wohnen in<br />
<strong>Kirchanschöring</strong>“ könnte hierbei erste Anhaltspunkte geben, inwieweit dieses Instrument tatsächlich bereits<br />
für Projekte im neuen Baugebiet in Lackenbach eine Option sein kann.<br />
Sollte grundsätzlich Interesse bei den <strong>Kirchanschöring</strong>er BürgerInnen vorhanden sein, dann muss die Idee<br />
mit Experten weiter verfeinert und auf die tatsächliche Umsetzbarkeit in einer kleineren, ländlich geprägten<br />
Gemeinde geprüft werden. Dazu braucht es größtmögliche Transparenz und eine breite Zusammenarbeit mit<br />
der Bürgerschaft und der Wirtschaft vor Ort.<br />
„Der dauernde Ruf nach „Bauen, Bauen, Bauen!“ wird unser Problem der ausreichenden, passgenauen und<br />
leistbaren Wohnraumbeschaffung nicht lösen. Es gilt vielmehr intelligente Lösungswege aufzuzeigen und<br />
dafür zu werben. Genossenschaftliches Wohnen, noch dazu unterstützt durch eine kommunal unterstützte<br />
Dachgenossenschaft, kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten!“<br />
Hans-Jörg Birner<br />
Bürgermeister der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />
im Januar <strong>2022</strong><br />
Quellen:<br />
Broschüre der „Dachgenossenschaft Wohnen Tübingen“<br />
Sondergutachten „Modelle Genossenschaflichen Wohnens“ (Institut für Genossenschaftswesen an der Philipps-Universität Marburg im Auftrag des Bundesministeriums<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMVBS und des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung BBR)<br />
Website www.kirchanschoering-voller-leben.de unter der Kategorie „Bauen und Wohnen“<br />
Seite 14
Der Bürgermeister informiert<br />
Alle MitbürgerInnen die sich für diese Art des gemeinschaftlichen Bauens grundsätzlich interessieren und<br />
an einer Weiterentwicklung dieser Idee interessiert sind, bitten wir sich bei der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>,<br />
Sophia Reitschuh (Tel.: 08685 / 77 939 - 14 oder per E-Mail reitschuh-sophia@kirchanschoering.de)<br />
zu melden.<br />
© comfreak / Pixabay<br />
Aktives Leerstandsmanagement schafft Entwicklungschancen<br />
Vor dem Hintergrund des präsenten Themas „Flächensparen“ informierte die Chiemgau GmbH über die<br />
Schwerpunkthemen im Bereich des nachhaltigen Flächenmanagements, Bauen im Bestand sowie zur Revitalisierung<br />
von Gewerbeflächen.<br />
Im Mittelpunkt des Flächensparforums standen dabei konkrete Beispiele des aktiven und strategischen Leerstands-Managements<br />
in der Region. Vertreter der Regierung von Oberbayern sowie Expertinnen und Experten<br />
aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Planung präsentierten den über 70 Teilnehmern, darunter<br />
viele Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Mitarbeitende der kommunalen Bauämter aus den Landkreisen<br />
Traunstein und Rosenheim, ihre Ideen und Instrumente zur Umsetzung eines aktiven Leerstandsmanagements<br />
und stellten diese zur Diskussion.<br />
Dr. Matthias Schuh von der Regierung von Oberbayern verwies auf die aktuelle Flächensparoffensive des Freistaates<br />
Bayern. Der Flächenverbrauch ist eine der großen Herausforderungen in Bayern. Der Langfristtrend ist<br />
zwar rückläufig, jedoch steigt der Flächenverbrauch seit 2018 wieder an – seit 2020 werden täglich 11,6 Hektar<br />
unbebaute Flächen durch Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt. Um die Gemeinden bei der Belebung<br />
ihrer Ortskerne und beim Flächensparen noch intensiver zu unterstützen, hat die Bayerische Staatsregierung<br />
deshalb die Förderinitiativen „Innen statt Außen“ und „Flächenentsiegelung“ ins Leben gerufen. Beide Instrumente<br />
zum Flächensparen werden in der Region bereits umgesetzt.<br />
Mit Blick auf die Region stellte Dr. Sabine Müller-Herbers vom Planungsbüro Baader Konzept GmbH die<br />
Ergebnisse aus dem Projekt Vitalitäts-Check der Innenentwicklung der ILE Waginger See Rupertiwinkel vor.<br />
Das Innenentwicklungskataster zur Darstellung verfügbarer theoretischer Innenentwicklungspotenziale<br />
sei dabei zentraler Baustein für die neue qualifizierte Informations- und Entscheidungsgrundlage.<br />
Diese theoretischen Innenentwicklungspotenziale können aber – laut Frau Dr. Müller-Herbers – nicht einfach so<br />
genutzt werden, gilt es doch Eigentümerinteressen, ökologische und städtebauliche Aspekte sowie kommunale<br />
Priorisierung und Aktivierungsaufwand zu beachten. Sie zeigte jedoch auch neue Chancen auf, Logistik- und<br />
Lagerflächen gemeinsam zu nutzen – frei nach dem Motto: Synergieeffekte durch Kommunikation.<br />
Prof. Dr-Ing. Michael Körner, Dekan der TH Rosenheim, verdeutlichte mit Bildern die Herausforderung Bauen im<br />
Bestand zu ermöglichen und verwies anhand eines Beispielprojekts in der Stadt Rosenheim auf rechtliche und<br />
bauliche Hürden und Herausforderungen. Auch nach zehn Jahren ist eine äußere Abnutzung der Gebäude<br />
dank der langlebigen Baustoffe und einer nachhaltigen Konstruktion aus Holz kaum zu erkennen.<br />
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Der Bürgermeister informiert<br />
Maximilian Zimmermann von der Chiemgau GmbH ist verantwortlich für die Konzeption<br />
und Umsetzung einer gemeinsamen gewerbliche Leerstandsbörse mit allen<br />
Städten und Kommunen im Landkreis Traunstein.<br />
Die Börse dient einer schnelleren und besseren Koordination von Flächen- und<br />
Objektanfragen auf kommunaler Ebene. Die Chiemgau GmbH unterstützt sowohl die<br />
Kommunen wie auch die Eigentümer, damit Leerstände möglichst vermieden und<br />
Brachfl ächen aktiviert werden.<br />
Mehr konkrete Beispiele zu Innenentwicklungsprojekten sowie die Umnutzung leerstehender<br />
Flächen im Außenbereich und innovative Ideen bei der Gestaltung von<br />
gemeinschaftlichen Gewerbearealen fokussierte Florian Maier von der Chiemgau<br />
GmbH als wichtigste Kernpunkte für die weitere Arbeit des kommunalen Flächenmanagements.<br />
Diese Aspekte sowie die Schaffung eines Leerstandskatasters für gewerbliche Flächen<br />
werden in den kommenden Jahren in die Planungen der Chiemgau GmbH<br />
miteingebunden.<br />
Mehr Infos zum Flächenmanagement der Chiemgau GmbH sind unter<br />
www.chiemgau-wirtschaft.de zu fi nden.<br />
pressemitteilung der chiemgAu gmbh<br />
<strong>Kirchanschöring</strong>er erhält Gütesiegel<br />
<strong>Kirchanschöring</strong> ist Preisträger: Mit dem staatlichen<br />
Gütesiegel "Flächenbewusste Kommune" schafft der<br />
Freistaat Anreize für Kommunen, das Thema Flächensparen<br />
zielgerichtet voranzubringen. Für ihr aktives<br />
Flächenmanagement wurde die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />
jetzt ausgezeichnet, als eine von vier bayerischen<br />
Kommunen.<br />
Bürgermeister Hans-Jörg Birner und Geschäftsleiterin<br />
Sabine Strohhammer freuen sich über die Auszeichnung<br />
„Die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> betreibt in vorbildlicher<br />
Weise ein aktives Flächenmanagement. Mit dem<br />
Aufbau einer Flächenmanagement-Datenbank erhält<br />
sie einen guten Überblick über die Baulücken, untergenutzte<br />
Flächen und Althofstellen. <strong>Kirchanschöring</strong> setzt<br />
auf Information und Bewusstseinsbildung der Bevölkerung,<br />
beispielsweise mit der Internetplattform "Suchst<br />
du noch oder wohnst du schon?" zur Vernetzung von<br />
Interessenten für Baugemeinschaften. Die Bewohner<br />
Seite 16
Der Bürgermeister informiert<br />
von <strong>Kirchanschöring</strong> werden aktiv eingebunden. Mit dem "Haus der Begegnung" konnten durch die gemeindeeigene<br />
Wohnbaugesellschaft zwei Leerstände in der Ortsmitte aktiviert werden.“ Dadurch habe die Gemeinde<br />
barrierefreie Wohnungen für Senioren, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft inklusive eines<br />
Gemeinschaftsraums und eine Praxis für einen Allgemeinarzt einrichten können“, heißt es im Anschreiben des<br />
Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz.<br />
Das staatliche Gütesiegel "Flächenbewusste Kommune" ist eine Anerkennung für vorbildliche Kommunen,<br />
heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.<br />
Die Preisträger erhalten das Gütesiegel für ein aktives Flächenmanagement und innovative Ansätze und<br />
Maßnahmen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs. Das betonten Bayerns Umweltminister Thorsten<br />
Glauber (FW), Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer und Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert<br />
anlässlich der Auszeichnung.<br />
Umweltminister Thorsten Glauber (FW): "Boden ist nicht vermehrbar, daher ist der Schutz von Böden<br />
und Flächen wichtiger denn je. Böden sind bedeutend für unsere Ökosysteme, sie speichern CO 2<br />
und Wasser<br />
und sind die Grundlage für Biodiversität." Flächensparen bedeute, fruchtbaren und kostbaren Boden zu<br />
erhalten und einzigartige Landschaften zu schützen. In Partnerschaft mit den Kommunen wolle man den<br />
Flächenverbrauch in Bayern deutlich senken. Flächenschutz geht nur gemeinsam.<br />
Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer (CSU): "Als Bauministerin ist es mir besonders wichtig, dass die<br />
Menschen überall in Bayern leben können. Wohnraum für alle zu schaffen, ist die soziale Frage der Zukunft.<br />
Dabei müssen wir das große Thema Flächensparen klug mitdenken." Ihr Haus kümmere sich seit Jahren sehr<br />
intensiv um die Fragestellung Flächensparen und setze auf qualitätsvolles Wachstum. Das Bauministerium<br />
unterstütze die Kommunen bei ihren Bemühungen insbesondere im Rahmen der Städtebauförderung.<br />
Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert (FW) unterstrich: "Mit der 2019 durch Staatsminister Aiwanger<br />
initiierten, ressortübergreifenden Flächenspar-Offensive der Bayerischen Staatsregierung haben wir ein<br />
deutliches Signal gesetzt. Wir möchten unsere Heimat aktiv schützen, um kommenden Generationen Entwicklungsspielräume<br />
und ein lebenswertes Umfeld zu sichern." Für eine nachhaltige Zukunft müssten zentrale<br />
Herausforderungen wie Klimawandel, Energiewende, Wirtschaftsentwicklung, Wohnraumnachfrage und Flächensparen<br />
gemeinsam gedacht werden". Ein wichtiger Stellhebel hierfür sei die Innenentwicklung.<br />
<strong>Kirchanschöring</strong>s Bürgermeister Hans-Jörg Birner (CSU) wertet die Auszeichnung als "Würdigung und Beleg<br />
dafür, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben" - und gleichzeitig auch als Anerkennung für die<br />
hervorragende Arbeit seines Bauamtes unter Federführung von Bauamtsleiterin Sabine Strohhammer. "Was<br />
hier geleistet wird, verdient höchste Anerkennung." Das Gütesiegel sei Anlass und Motivation, diesen Weg<br />
konsequent weiterzugehen.<br />
Weitere Preisträger sind der Markt Wolnzach, Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, Oberbayern; die Stadt<br />
Ludwigsstadt, Landkreis Kronach, Oberfranken; die Allianz Oberes Werntal (zehn Gemeinden, davon neun im<br />
Landkreis Schweinfurt und die Gemeinde Oerlenbach im Landkreis Bad Kissingen, Unterfranken).<br />
Laut Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz liegt der Flächenverbrauch in Bayern aktuell bei<br />
11,6 Hektar pro Tag. Erfasst werden dabei Siedlungs- und Verkehrsflächen. Nur rund 50 Prozent davon sind<br />
tatsächlich versiegelt.<br />
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Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
NEU: Die Plattform für ein aktives & gemeinsames Zusammenleben<br />
Um uns noch besser untereinander auszutauschen und zu vernetzen, freuen wir uns heute über den Startschuss<br />
der neuen gemeinsamen Internetseite www.kirchanschoering-voller-leben.de.<br />
<strong>Kirchanschöring</strong> ist eine kleine aber feine Gemeinde. Wir waren schon immer eine ganz besondere Gemeinschaft.<br />
Wir sind Alt und Jung, wir sind Tradition und Innovation, wir sind naturverbunden und menschlich, wir<br />
sind aktiv und herzlich. <strong>Kirchanschöring</strong> lebt, ist innovativ und mutig.<br />
Übers Reden kommen die Leute z’samm, heißt es. Zusammen kann man mehr erreichen. Das hat unsere<br />
Gemeinschaft seit jeher ausgezeichnet und das soll auch so bleiben!<br />
<strong>Kirchanschöring</strong> hat so viel zu bieten, sei es im Großen oder im Kleinen. Oft erfährt man von einer interessanten<br />
Veranstaltung erst im Nachhinein, weil man keine Zeitung hat, oder einfach die Sozialen Medien nicht nutzen<br />
will. Was jedoch viele nutzen, ist das Internet. Deshalb besteht nun die Möglichkeit, Veranstaltungen und<br />
Informationen rund um unsere Gemeinschaft Online zu stellen und nachzulesen.<br />
Jeder kann sich informieren über das, was in <strong>Kirchanschöring</strong> aktuell los ist, oder auch selbst einen Beitrag<br />
erstellen. Eine gemeinsame Plattform für alle und von allen.<br />
Seite 18
Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Wie das funktioniert?<br />
Die Website beinhaltet bereits schon einige aktuelle Themen aus unserer Gemeinschaft, werft gerne schon<br />
einen Blick darauf!<br />
Die Plattform ist aktuell im Aufbau. In den nächsten Monaten werden immer mehr Rubriken und Inhalte dazukommen:<br />
Es wird ein kompakter überblick von Veranstaltungen und Themen für <strong>Kirchanschöring</strong>er:innen<br />
von <strong>Kirchanschöring</strong>er:innen entstehen.<br />
Wir informieren euch zeitnah, ab wann ihr Inhalte zur Veröffentlichung zusenden könnt. Sendet dann eure<br />
Beiträge an wir@kirchanschoering.de<br />
Learning bei doing! Diese Art von Website ist für uns ebenfalls neu und wir sind offen für Wünsche oder Anregungen.<br />
Gemeinsam mit allen <strong>Kirchanschöring</strong>er:innen möchten wir in der Zukunft diese Seite lebendig<br />
machen.<br />
Klickt euch durch und informiert euch über die bereits bestehenden Inhalte auf<br />
www.kirchanschoering-voller-leben.de<br />
Viel Spaß dabei!<br />
Oder einfach den QR-Code einscannen:<br />
Und wer steckt dahinter?<br />
Initiiert und erstellt wurde die Website aus einem Team von Mitarbeitern aus dem Rathaus, dem Projektbeirat<br />
des Bürgerbeteiligungsprojektes „Zukunftstaugliches (Um-) Bauen und Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong>“, der<br />
Marketingexpertin Franziska Straßer und der Beraterin für Zukunftsmanagement Tanja Schnetzer.<br />
Die Seite basiert auf dem Konzept des „Digitalen Alpendorfs“ in Zusammenarbeit mit der TH Deggendorf.<br />
Bestehende Informationskanäle werden natürlich beibehalten!<br />
Und wer das Internet nicht nutzt, der wird natürlich weiterhin über die Zeitung und über die <strong>Gemeindemitteilung</strong><br />
informiert.<br />
Seite 19
Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Wohnen und (Um-) Bauen gemeinsam gestalten<br />
Das im Sommer 2021 begonnene Bürgerbeteiligungsprojekt „Zukunftstaugliches (Um-) Bauen und Wohnen in<br />
<strong>Kirchanschöring</strong>“ ist in vollem Gange. Wie bereits berichtet wurden aus den vergangenen Workshops schon<br />
viele Ideen umgesetzt. So wurde z.B. eine Exkursion gemeinsam mit interessierten Bürger:innen durchgeführt<br />
und eine bedarfsorientierte Vortragsreihe gestartet.<br />
Auch wurden gemeinsam mit vielen <strong>Kirchanschöring</strong>er:innen bereits drei Filme innerhalb des Projektes erstellt,<br />
die zum Thema informieren:<br />
Hier der diekte Weg<br />
zu den Filmen<br />
Einfach mit der aktiven<br />
Handykamera auf den QR<br />
Code halten und schon<br />
gelangt ihr auf unseren<br />
YouTube Kanal<br />
<strong>Kirchanschöring</strong><br />
Auch fi ndet ihr alle Filme und Vorträge direkt auf der neuen Website www.kirchanschoering-voller-leben.de.<br />
Viel Spaß beim Ansehen!<br />
Gerne geben wir euch einen Überblick über die jüngsten Veranstaltungen:<br />
Wie schaffen wir einen gesunden und ressourcenschonenden<br />
(Um-) Bau?<br />
Gesundes und ressourcenschonendes (Um-) Bauen ist kurzfristig<br />
teurer. Warum es sich dennoch lohnt, sich mit dem Thema<br />
auseinanderzusetzen, zeigte Dr.-Ing. Heide Schuster in<br />
ihrem Vortrag auf.<br />
Veranstaltung mit Dr.-Ing. Heide Schuster am 27. Oktober 2021<br />
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Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Sie begann mit dem Megathema Klimawandel: „Das Bauen ist der Elefant im Klimaraum“, erklärte sie.<br />
Bautätigkeiten sind für 30 % des weltweiten CO 2<br />
-Ausstoßes verantwortlich und binden 50 % der verwendeten<br />
Rohstoffe. „Was geht das uns in <strong>Kirchanschöring</strong> an?“, war eine berechtigte Frage. Das herkömmliche Bauen<br />
verursacht neben einem hohen CO 2<br />
-Ausstoß zudem eine weltweite Knappheit von Kies und Sand. Und diese<br />
sorgt auch am heimischen Baumarkt für stark steigende Baukosten. Eine Lösung könnte die Verwendung<br />
von nachwachsenden Baustoffen wie Holz sein. „Oder aber, gar nicht – oder weniger bauen“, schlug Heide<br />
Schuster provokant vor.<br />
Heide Schuster machte noch einmal klar, dass „Gesundes Wohnen nicht selbstverständlich ist.“ Sie erinnerte<br />
an den einst staatlich geförderten Dämmstoff Asbest, der sich bis heute in vielen Gebäuden befindet. Am<br />
Beispiel Holz als alternativen Baustoff konnte sie gut aufzeigen, dass das Material zwar kurzfristig teurer ist, da<br />
man beim Holz weniger Material verbauen muss, gleichen sich die Kosten jedoch wieder an. Zudem hat Holz<br />
eine gute Klimabilanz und ist ein gesunder Baustoff.<br />
Bei der anschließenden Bürgerdiskussion war vor allem die Sanierung von bereits bestehenden Gebäuden ein<br />
großes Thema. „Wer ist denn mein erster Ansprechpartner, wenn ich einen Umbau plane“, war eine der Fragen.<br />
Dr.-Ing. Heide Schuster gab den Tipp, als erstes mit einem Architekten und/ oder einem Energieberater<br />
zu sprechen.<br />
Zukunftsorientierte Baulandvergabe - Möglichkeiten einer Gemeinde<br />
Michael Pelzer, in dessen Amtszeit das gigantische Bau- und<br />
Umbauprojekt rund um das Gelände des Kloster Weyarn fiel,<br />
ließ in seinem Vortrag keinen Zweifel daran, dass eine intensive<br />
Bürgerbeteiligung das Fundament einer gesunden Dorfentwicklung<br />
sei. Besonders, wenn es um Baugrund und viel Geld<br />
geht, erklärte Pelzer, ist es wichtig, dass die Bürger:innen verstehen,<br />
was die Gemeinde vorhat. Ein weiterer Vorteil der Bürgerbeteiligung<br />
ist, so erklärte Pelzer, dass möglichst viel Wissen<br />
und Kompetenz der Gemeinde in das Projekt mit einfließt.<br />
“Es ist empirisch falsch zu glauben, dass der gesammelte Fachverstand<br />
der Gemeinde im Gemeinderat sitzt”, versuchte<br />
Veranstaltung mit Michael Pelzer,<br />
Altbürgermeister Weyarn am 10. November 2021<br />
Pelzer die Bürger:innen zum Mitwirken zu animieren. Auch<br />
ein weitläufiges Missverständnis klärte er sogleich auf: “Eine Bürgerbeteiligung ist etwas ganz anderes als ein<br />
Bürgerentscheid. Beim Bürgerentscheid wird nur über etwas abgestimmt, das ohnehin schon entschieden ist.”<br />
Nicht ohne Stolz erzählte er beispielsweise, wie in Weyarn die beteiligten Bürger mit einem eigenen Budget<br />
den Platz vor der alten Klosterbrauerei in Eigenregie gestalten durften.<br />
Um besser zu erklären, warum Bürgerbeteiligung so wichtig ist und warum die Gemeinde sogar verpflichtet ist,<br />
sich in die bauliche Siedlungsentwicklung einzumischen, zeigte er einige Rechtsgrundlagen auf. So sind die<br />
Gemeinde und der Staat verpflichtet, dafür zu sorgen, dass ihre Bürger:innen die Möglichkeit haben, angemessen<br />
zu wohnen.<br />
(Um-) Bauen und Klimaschutz - Möglichkeiten, Förderungen, Beratungsangebote<br />
Der Vortrag begann gleich hochinformativ mit einer Fülle an unzähligen Fördermöglichkeiten. Peter Pospischil<br />
von der Energieagentur brachte etwas Licht in den komplexen Förderdschungel. Er verwies auf die vielen<br />
verschiedenen Fördermittel, die Bauherren zur Verfügung gestellt bekommen, wenn sie beispielsweise ihre<br />
Heizungsanlage, die Gebäudedämmung oder auch Fenster austauschen oder modernisieren.<br />
Wichtig sei, so Pospischil, dass sich Interessenten vor einer Sanierung von einem Experten beraten ließen. So<br />
biete die Energieagentur an, einen individuellen Sanierungsfahrplan zu erstellen.<br />
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Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Mit der Energieagentur könne jederzeit telefonisch ein Termin zu einem Basischeck oder einem Gebäudecheck<br />
vereinbart werden.<br />
Neben den Bundesförderungen verwies<br />
er natürlich auch auf das eigene<br />
kommunale Förderprogramm<br />
der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>.<br />
Die Gemeinde fördert auf unterschiedliche<br />
Weise nachhaltiges Bauen<br />
und Sanieren. Hans-Jörg Birner erklärte,<br />
dass der Fördertopf weiterhin<br />
gut gefüllt sei und man sich darüber<br />
auf der Homepage der Gemeinde<br />
informieren könne.<br />
Florian Baubin füllte die Theorie<br />
durch seinen Vortrag plastisch mit<br />
Leben. Der Architekt und Baubiologe<br />
erzählte ganz praktisch von sei-<br />
Mit Peter Pospischil von der Energieagentur Südostbayern (links unten),<br />
Florian Baubin (rechts oben) und Wolfgang Sojer (rechts unten), beide von dem<br />
Forum Ökologie e.V. und Hans-Jörg Birner der einladende Bürgermeister nem eigenen Bauvorhaben. Er hatte<br />
(links oben) am 24. November 2021<br />
sich ein Haus, Baujahr 1958, gekauft<br />
und ist derzeit dabei, dieses zu renovieren.<br />
Die Entscheidung einer Sanierung zugunsten eines Neubaus hatte er ganz bewusst getroffen, um<br />
die sogenannte “Graue Energie” des vorhandenen Baumaterials zu erhalten. Vor der Sanierung ließ er ein<br />
Konzept vom Energieberater erstellen und achtete darauf, energieeffizient und nachhaltig umzubauen. Hier<br />
konnte Baubin wieder auf die Fördermöglichkeiten seines Vorredners verweisen. Baubin beispielsweise ließ<br />
sich den Austausch der alten Ölheizung finanziell fördern. Als Dämmstoff entschied er sich für das eher ungewöhnliche<br />
Material einer Strohwand.<br />
Sein Kollege vom Forum Ökologie, Wolfgang Sojer, berichtete von einem aktuellen Bauprojekt in Traunstein.<br />
Dort stand man vor der Herausforderung auf engem Raum ein Mischkonzept aus Reihenhaus und Mehrfamilienhaus<br />
nachhaltig zu realisieren.<br />
Durch den Verzicht auf einen Keller und die Nutzung von Holz als Hauptbaumaterial gelang eine eindrucksvolle<br />
CO 2<br />
-Bilanz.<br />
Siedlungsentwicklung und Energieversorgungen neu denken<br />
Das Regionalwerk, das von 16 Kommunen getragen wird und dessen 1. Vorstand Michael Perkmann ist, kann<br />
man sich als Pendant zu den Stadtwerken in größeren Städten vorstellen. Mit Hilfe des Regionalwerks können<br />
auch die beteiligten kleineren Kommunen bei den Fragen der Energieversorgung vor Ort das Heft des Handelns<br />
wieder zurückgewinnen.<br />
Michael Perkmann konnte also weit ausholen und künftige Problematiken und visionäre Lösungsansätze aufzeigen.<br />
Zunächst skizzierte Perkmann das große Ziel der Wärmewende: Klimaneutralität.<br />
Das bisherige Ziel der Klimaneutralität 2050, sei allerdings längst überholt. Heutiger Stand sei es, eine Klimaneutralität<br />
bis 2030 zu erreichen. Bezogen auf die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> zeigte er, dass die<br />
<strong>Kirchanschöring</strong>er:innen aktuell noch überwiegend mit fossilen Brennstoffen heizen. Allerdings nehmen Fern-<br />
Seite 22
Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
wärme, Wärmepumpe und Biomasse bereits deutlich zu. Dies sei auch rein finanziell zwingend notwendig.<br />
Laut Prognose Michael Perkmanns<br />
wird die CO 2<br />
-Bepreisung von derzeit<br />
60 Euro pro Tonne auf 200 bis 300<br />
Euro steigen. Als Konsequenz leitete<br />
er ab, dass auch die Kommune den<br />
Wandel der Energienutzung mitgestalten<br />
muss.<br />
Besonders interessant waren für die<br />
Zuhörer:innen die Fragen, woher<br />
künftig der Strom und die Wärme<br />
kommt und wie künftig geheizt wird.<br />
Dabei zeigte Perkmann innovative<br />
Mit Michael Perkmann vom Regionalwerk am 8. Dezember 2021<br />
Lösungsansätze für künftige Wohnquartiere<br />
wie Wärmespeicher oder “Kalte Fernwärme” auf, die sich durchaus zum Heizen nutzen ließen.<br />
“Es wird ein Kampf um den Strom entstehen”, prognostizierte Perkmann. Welcher Strom wird wichtiger sein?<br />
Strom für Mobilität, Haushaltsgeräte oder für Heizsysteme? Da künftig, vor allem durch private PV-Anlagen<br />
mehr Strom produziert wird, blickt Perkmann aber insgesamt optimistisch in die Zukunft.<br />
Als Fazit und gleichzeitig Vision gab Perkmann den Zuhörer:innen mit auf den Weg, dass “fast alles möglich<br />
ist - es muss nur wirtschaftlich und machbar sein.“ Ergänzend dazu erklärte Hans-Jörg Birner, dass es in der<br />
Praxis “keine 08/15-Lösung gibt, die immer passt.” Er rief dazu auf, “den Mut aufzubringen und ausgetretene<br />
Pfade zu verlassen”.<br />
Alle Veranstaltungen wurden aufgezeichnet und können jederzeit über den YouTube Kanal <strong>Kirchanschöring</strong><br />
angesehen werden. Ebenso sind alle Informationen und Unterlagen innerhalb des Bürgerbeteiligungsprojekts<br />
auf der neuen Website www.kirchanschoering-voller-leben.de gesammelt.<br />
Und so geht es in den nächsten Wochen weiter<br />
Ein Bürgerbeteiligungsprojekt wie unseres ist nur dann wirkliche Beteiligung,<br />
wenn die Menschen, die in einem Ort wohnen, auch mitbestimmen<br />
und sich und ihre Ideen einbringen können.<br />
Dazu bestehen zum Anfang des neuen Jahres gleich mehrere Gelegenheiten!<br />
1. Veranstaltungen<br />
Zum Jahresbeginn geht es bereits weiter mit folgenden Veranstaltungen<br />
(siehe Plakat).<br />
Alle <strong>Kirchanschöring</strong>er:innen sind eingeladen an den Veranstaltungen<br />
teilzunehmen. Je nach Coronasituation werden die Veranstaltungen<br />
online oder im Salitersaal stattfinden.<br />
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Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
2. Umfrage<br />
Initiiert durch unseren Projektbeirat wird von Mitte Februar bis Ende März <strong>2022</strong> eine anonymisierte Umfrage<br />
durchgeführt, mit der die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> Wohnwünsche und Wohnbedarfe von Bürgerinnen und<br />
Bürgern erfahren möchte.<br />
Mit der Umfrage habt ihr die Möglichkeit zu sagen, was euch in eurer Lebensumgebung wichtig ist, worauf bei<br />
kommenden Bauprojekten geachtet werden und wohin sich euer Wohnort entwickeln soll.<br />
Gestalte mit!<br />
Unter anderem werden Fragen zum Lieblingswohnort, zur Größe des Wohnraums und zur Art, wie ihr leben<br />
möchtet, erfasst. Und auch eure persönliche Sicht ist wertvoll und kann individuell eingegeben werden. Die<br />
Umfrage umfasst insgesamt rund 20 Fragen und dauert ca. 10 Minuten.<br />
Auszug aus dem Online Fragebogen. Ganz einfach online teilnehmen und mitmachen!<br />
Sie ist online per Link über die Webseite www.kichanschoering-voller-leben.de und der Gemeindeseite zugänglich.<br />
Wem die Online-Teilnahme nicht möglich ist, kann ganz einfach anhand des beiliegenden Ausdrucks<br />
teilnehmen. Auch liegen Ausdrucke im Rathaus zur Verfügung.<br />
Nutzt die Möglichkeit, eure Wünsche und Anliegen zu äußern und die Zukunft der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />
mitzugestalten.<br />
Mitmachen können alle Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> ab 18 Jahren.<br />
Die Erkenntnisse aus den Ergebnissen der Umfrage werden veröffentlicht und fließen in die Ideen- und Planungsprozesse<br />
ein. Die Umfrage läuft bis Ende März <strong>2022</strong>.<br />
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Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
3. Bürger/-innenrat<br />
Die Schaffung von Wohnraum und die Art und Weise, wie er entsteht, werden sich langfristig auf das Leben in<br />
unserer Gemeinde auswirken. Um möglichst gute Entscheidungen zu treffen, sollen die Menschen, die in der<br />
Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> leben, ihre Meinung in diesen Prozess einbringen.<br />
Daher fi ndet – vorbehaltlich der Corona-Situation – am 4. und 12. März <strong>2022</strong> der zweite Bürger/-innenrat in<br />
unserer Gemeinde statt!<br />
An diesen beiden Tagen werden insgesamt zwölf bis 16, per Zufall ausgewählte Bürgerinnen und Bürger, folgender<br />
Fragestellung nachgehen: „Wie wollen wir in <strong>Kirchanschöring</strong> zukunftstauglich bauen und wohnen?“<br />
4. Bürger/-innenrats-Forum - Jetzt schon Termin vormerken!<br />
Die Ergebnisse, die unser Bürger/-innenrat erarbeiten wird, werden dann am Freitagnachmittag, den<br />
18. März <strong>2022</strong>, von 16.00 bis ca. 19.00 Uhr in einem Bürger/-innenrats-Forum in der Aula unserer Grundschule<br />
präsentiert.<br />
In dieser ca. dreistündigen Veranstaltung haben alle Interessierten aus der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> die<br />
Möglichkeit, gemeinsam mit den Bürger/-innenräten die entstandenen Lösungen zu beraten, Bedenken auszutauschen<br />
und zu diskutieren sowie gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie zukünftig gebaut werden soll.<br />
Alle aktuellen Informationen erfahrt Ihr rechtzeitig in den sozialen Medien, auf der gemeinsamen Website<br />
www.kirchanschoering-voller-leben.de, der Gemeinde-Webseite und in der Presse.<br />
Nutzt die Möglichkeiten die Zukunft unserer Gemeinschaft mitzugestalten!<br />
text und fotos: frAnzisKA strAsser, bernhArd strAsser und tAnjA schnetzer<br />
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Bahnausbau - ABS 38<br />
Verein „Bürgerfreundliches Bahnkonzept <strong>Kirchanschöring</strong>“<br />
In den Folgejahren bis heute blieb der Bahnausbau<br />
jedoch fortwährend ständiges, ungeklärtes Thema<br />
in der Bundes-, Landes-, Kreis- und Gemeindepolitik;<br />
Grund genug für die ca. 25 Vereinsmitglieder<br />
hellhörig zu sein und auch weiterhin nahe am<br />
Ball zu bleiben.<br />
Anfang der 90er Jahre war der Plan eines elektrifizierten,<br />
zweigleisigen Ausbaus der Bahnstrecke<br />
München-Mühldorf-Freilassing schon einmal sehr<br />
präsent.<br />
Der damals gültige Bundesverkehrswegeplan von<br />
1985 sah diesen Abschnitt zwar noch nicht im vordringlichen<br />
Bedarf, jedoch als weitere Ausbaustrecke<br />
mit Begründung eines gesamtwirtschaftlichen<br />
Vorteils im Rahmen der Magistrale für Europa<br />
vor.<br />
So entwickelten einige Dorfbewohner/innen <strong>Kirchanschöring</strong>s<br />
die Idee, den Verein "Bürgerfreundliches<br />
Bahnkonzept <strong>Kirchanschöring</strong>" zu gründen.<br />
Am 02.April 1993 formte sich diese gemeinnützige<br />
Interessenvertretung mit dem Ziel, die negativen<br />
Auswirkungen eines zukünftigen Bahnausbaus auf<br />
ein absolutes Minimum zu reduzieren und das Bestmögliche<br />
für die Bürger/innen zu erreichen.<br />
Michaela Stockhammer wurde als 1. Vorsitzende<br />
gewählt, Anna Best übte das Amt der 2. Vorsitzenden<br />
bzw. Stellvertreterin aus. Thomas Bieber<br />
übernahm die Rolle des Schriftführers während Lieselotte<br />
Traub als Kassier verantwortlich war. Als Beisitzer<br />
fungierten Karl Best und Leo Straßer. Gerhard<br />
Rusch war als Pressesprecher tätig.<br />
Der 1992 aus Gründen des Mauerfalls und der<br />
Grenzöffnung zur damaligen DDR überarbeitete<br />
Bundesverkehrswegeplan trug maßgeblich die<br />
von der Wiedervereinigung Deutschlands und den<br />
damit verbundenen fundamentalen Veränderungen<br />
geprägte Handschrift. Dieser sog. "Aufbau<br />
Ost" verschob den geplanten Ausbau "unserer<br />
Bahnlinie" aus finanziellen Gründen zunächst weit<br />
nach hinten.<br />
Gegenwärtig rangiert der geplante elektrifizierte,<br />
zweigleisige Bahnausbau im vordringlichen Bedarf<br />
des Bundesverkehrswegeplans und soll im Rahmen<br />
des "Aktionsplans Güterverkehr Logistik" sowie<br />
der aktuellen Klimapolitik bis 2030 fertiggestellt<br />
sein. Hierzu wurde sogar eine Beschleunigung der<br />
Planungs- und Genehmigungsverfahren auf den<br />
Weg gebracht. Die Interessenvereinigung „Bürgerfreundliches<br />
Bahnkonzept <strong>Kirchanschöring</strong>“<br />
will nun weiterhin die ihr zur Verfügung stehenden<br />
Möglichkeiten ausschöpfen, um einen für die<br />
Lebensbedürfnisse aller Dorfbewohner optimalen<br />
Bahnausbau zu erreichen, damit <strong>Kirchanschöring</strong><br />
auch nach dessen Fertigstellung weiterhin ein attraktives,<br />
liebens- und lebenswertes „Golddorf“<br />
bleibt.<br />
Aktuelle Beispiele hierfür sind die Veröffentlichung<br />
von Zeitungsartikeln, das Gestalten und Aufhängen<br />
eines Plakats an verschiedenen Stellen im<br />
Dorf, die fruchtbare Zusammenarbeit mit unserer<br />
Gemeinde sowie der regelmäßige, konstruktive<br />
Kontakt und die Vernetzung mit den Interessensgemeinschaften<br />
Fridolfing und Laufen. Auch die<br />
Aufforderung an die Bürger/innen, eine persönliche<br />
Stellungnahme zum gegenwärtig enttäuschenden<br />
und ernüchternden Planungsentwurf der DB Netz<br />
AG abzugeben, stieß auf große Resonanz.<br />
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Bahnausbau - ABS 38 / ÖMR<br />
Die ferner geschaffene Internetpräsenz https://<br />
www.buerger-bahn.de/ beschreibt und visualisiert<br />
aktuell die Ziele und Aktivitäten des Vereins.<br />
Jegliche Unterstützung, Ideen oder Anregungen<br />
sind von jedermann erwünscht und herzlich willkommen.<br />
Das Fundament für die erfolgreiche Zielerreichung<br />
des Vereins sind Sie als Bürgerin und Bürger!<br />
Kontaktaufnahme unter<br />
Helga Brüderl (1.Vorstand) Tel.: 08685 / 98 52 53<br />
Die Mitglieder des Vereins „Bürgerfreundliches Bahnkonzept <strong>Kirchanschöring</strong>“<br />
Wieder Erfolg für regionales Bio-Bündnis<br />
Gemeinderat <strong>Kirchanschöring</strong> stimmt für Verbleib in Ökomodellregion „Waginger See - Rupertiwinkel“<br />
Bei der praktischen Umsetzung von Maßnahmen<br />
des bayerischen BioRegio-Programms spielen die<br />
insgesamt 27 bayerischen Ökomodellregionen<br />
eine wichtige Rolle. Sie sollen modellhaft zeigen,<br />
wie die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung<br />
von regionalen Bio-Lebensmitteln vorangebracht<br />
und erhöht werden können, wodurch sich Chancen<br />
für heimische Betriebe ergeben.<br />
„Gleichzeitig werden in unserer Region ökologisch<br />
sinnvolle Projekte, wie etwa beim Gewässerschutz,<br />
mit allen interessierten Landwirten und mit den Gemeinden<br />
verfolgt und realisiert“, sagte Bürgermeister<br />
Hans-Jörg Birner in der Gemeinderatssitzung.<br />
In dieser Sitzung warb er zugleich für die Weiterführung<br />
der hiesigen Ökomodellregion Waginger See -<br />
Rupertiwinkel (ÖMR).<br />
Seite 27
Infos aus der Ökomodellregion<br />
Aktionen der Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel,<br />
wie hier eine Obstwiesenführung,<br />
soll es auch weiterhin geben.<br />
Foto: Archiv Caruso<br />
Der Gemeinderat <strong>Kirchanschöring</strong> hat beschlossen,<br />
weiterhin ein Teil der Ökomodellregion Waginger<br />
See-Rupertiwinkel (ÖMR) bleiben zu wollen.<br />
Nach wenigen Wortmeldungen stimmte der Rat<br />
der Fortsetzung der ÖMR für weitere sieben Jahre<br />
ebenso zu wie der Übernahme der Kosten.<br />
„Für die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> würden sich<br />
unter den jetzt bekannten Voraussetzungen ab<br />
<strong>2022</strong> Beitragskosten zur ÖMR von rund 9.100 Euro<br />
pro Jahr ergeben“, informierte Birner.<br />
Die ÖMR Waginger See - Rupertiwinkel wurde im<br />
Mai 2014 und damit als erste staatlich anerkannte<br />
bayerische Ökomodellregion ins Leben gerufen<br />
und durch das Bayerische Landwirtschaftsministerium<br />
gefördert. Der Förderanteil von zunächst 60<br />
Prozent sank im Laufe der Jahre schrittweise nach<br />
unten und lag zuletzt bei 20 Prozent. Das heißt zugleich,<br />
dass der Eigenanteil, den die Gemeinden<br />
zu tragen hatten, die sich zu diesem Bündnis zusammengeschlossen<br />
haben, analog gestiegen ist.<br />
Ab April <strong>2022</strong> wäre die Förderphase endgültig ausgelaufen.<br />
Damit hätten die Gemeinden nach Ablauf der<br />
staatlichen Förderung die vollen Kosten übernehmen<br />
oder sich von der ÖMR verabschieden müssen.<br />
Es kam aber anders: Die Ökomodellregionen der<br />
ersten Stunde, zu denen neben Ambach Sulzberg,<br />
Isental/Mühldorfer Land, Nürnberg-Nürnberger<br />
Land-Roth und Steinwald Allianz auch die Region<br />
Waginger See - Rupertiwinkel gehört, haben sich<br />
im Januar 2021 zusammengetan, um die erfolgreiche<br />
und wichtige Arbeit beim Bayerischen Landwirtschaftsministerium<br />
nochmals aufzuzeigen und<br />
die Mitverantwortung des Staates bei der Weiterführung<br />
miteinzufordern.<br />
Die Gespräche seien erfolgreich verlaufen und<br />
hätten dazu beigetragen, dass die ursprünglich<br />
auslaufende Personalkostenförderung auch in den<br />
nächsten sieben Jahren erhalten bleibt.<br />
„Die neue Förderquote beträgt auch weiterhin 20<br />
Prozent“, sagte Birner vor der Abstimmung. Zusätzlich<br />
sei eine neue Förderschiene über das Amt für<br />
Ländliche Entwicklung eingerichtet worden. „Aus<br />
diesem Topf können wir jetzt auch Gelder für projektbezogene<br />
Vorhaben abrufen.“<br />
Die Ökomodellregion biete weiterhin eine Chance<br />
für umstellungswillige Landwirte, Verarbeiter und<br />
Vermarkter und unterstütze den Aufbau regionaler<br />
Wertschöpfungsketten. Die interkommunale<br />
Zusammenarbeit der zehn Gemeinden erleichtere<br />
auch den Abruf von Fördermitteln über andere<br />
Regionalinitiativen wie Leader, ILE (Integrierte<br />
Ländliche Entwicklung) oder das Digitale Alpendorf.<br />
Zudem trage sie zu einem innovationsfreundlichen<br />
Klima in diesen Gemeinden bei. „Nicht zuletzt<br />
bietet uns die ÖMR eine Möglichkeit, als Alleinstellungsmerkmal<br />
für den Rupertiwinkel wahrgenommen<br />
zu werden.“<br />
Aus der südostbAyerischen rundschAu vom 5.11.2021<br />
(KurzfAssung), Anneliese cAruso<br />
Seite 28
Infos aus der Ökomodellregion<br />
Zwischen Schlachthof und Teller<br />
Michael Gröbner stärkt mit biozertifiziertem Zerlegeraum Direktvermarktung von Fleisch<br />
Seit kurzem ist die Biozertifizierung von Michael Gröbners<br />
Kühl- und Zerlegeraum unter Dach und Fach: Er<br />
kann jetzt daheim in Gumperting Biotiere für sich und<br />
andere zerlegen. Damit stärkt der Teisendorfer die<br />
Direktvermarktungsmöglichkeiten von Biorindfleisch,<br />
das für immer mehr kleine Familienbetriebe in der Umgebung<br />
eine gute, zusätzliche Verdienstmöglichkeit ist.<br />
Michael Gröbner, gelernter Metzger, weiß, wie wichtig<br />
mehrere Standbeine für das Auskommen einer kleinen<br />
Landwirtschaft sind, denn seine Eltern Sofie und Anton<br />
führen so einen Betrieb. Sie bewirtschaften den „Grafenbauer-Hof“,<br />
der seit vielen Generationen im Besitz<br />
der Familie ist, als Milchviehbetrieb im Nebenerwerb.<br />
Bereits 1999 haben die Gröbners ihren Betrieb biozertifizieren<br />
lassen und wirtschaften seitdem nach den Krimiedl,<br />
Sofie und Anton Gröbner<br />
Das Team (von links): Michael Gröbner und Andrea Freitsterien<br />
des Naturland-Verbandes.<br />
Foto: Karin Kleinert<br />
Nächstes Jahr wird Michael zusammen mit seiner Partnerin<br />
Andrea, einer Konditorin, den elterlichen Betrieb führen. Das Metzgerhandwerk ist, wie der 29-Jährige<br />
sagt, eine Herzensangelegenheit für ihn.<br />
Das Zerlegen der Tiere wollte er nicht nur weiterzuführen, sondern wegen der guten Nachfrage ausbauen.<br />
Daher beschloss Michael Gröbner, auf dem Hof einen ehemaligen Werkstattraum umzubauen und dort einen<br />
Kühl- und Zerlegeraum einzurichten. Weil er von der ökologischen Landwirtschaft überzeugt ist, hat er den<br />
Raum EU-biozertifizieren lassen. Da sein Zerlegebetrieb als Bio-Kleinunternehmen gilt, sei der Vorgang etwas<br />
kompliziert gewesen. Auch wegen Corona habe es daher einige Zeit gedauert, bis alles in trockenen Tüchern<br />
war. Mit der Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel will er dabei weiterhin gut zusammenarbeiten,<br />
berichtet Michi.<br />
Zwei bis vier eigene Rinder pro Jahr zerlegt und vermarktet Michi, etwa zwanzig Tiere zerlegt er für andere<br />
Bauern, was man „Lohnzerlegung“ nennt. Die im biozertifizierten Schlachthof Laufen oder Traunstein geschlachteten<br />
Tiere kommen in Hälften oder Vierteln zu ihm in den Kühlraum und werden nach einer individuellen<br />
Reifezeit küchenfertig zerlegt. Wenn gewünscht, verpackt Michi das Biorindfleisch in Fünf-Kilo-Mischpakete.<br />
Ansonsten machen das die Landwirte selbst. Er erfüllt auch gerne Kundenwünsche und macht Edelschnitte,<br />
denn das Metzgerhandwerk sei ein toller, kreativer Beruf, wie Michael Gröbner voller Begeisterung erzählt.<br />
Auf dem „Grafenbauer“-Hof werden immer auch einige Stierkälbchen aufgezogen. Diese dürfen langsam<br />
und natürlich wachsen, sie brauchen zwar mehr Stall- und Weidefläche, auch mehr Futter, dafür aber kaum<br />
Medikamente. Der Teisendorfer ist überzeugt, dass die Aufzucht und Vermarktung von Bioochsen auch für<br />
kleine Bauern eine Nische wäre und eine gute Möglichkeit bietet, ihre Landwirtschaft – auch jenseits von<br />
Milcherzeugung - weiter zu betreiben. Michi freut sich, wenn die Bauern, darunter auch konventionell wirtschaftende<br />
Kollegen, das Fleisch ihrer Tiere durch seine Arbeit besser vermarkten können, die regionale Wertschöpfungskette<br />
ausgebaut und das Weidefleisch noch mehr wertgeschätzt wird.<br />
Aus der Südostbayerischen Rundschau vom 5.11.2021 (Kurzfassung), Karin Kleinert<br />
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Infos aus der Ökomodellregion<br />
Von der Biobirne zum Bioschnaps<br />
Obstwiesenführung und Brennereibesichtigung in Mauerham mit vielen Teilnehmern<br />
Streuobstwiesen sind ein großer Gewinn für die Wertschöpfung vor Ort, für regionale Strukturen und natürlich<br />
für die Artenvielfalt im Land. Denn Streuobstwiesen gehören mit mehreren Tausend dort lebenden Tier- und<br />
Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen.<br />
Eine Chance, die verlorenen gegangene Wertschätzung für diese Form der Kulturlandschaft zurückzugewinnen,<br />
bot ein Lehrausflug in die Obstgärten der Familie Stief in Mauerham. Organisiert wurde sie von der Traunsteiner<br />
Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege, dem Landschaftspflegeverband Traunstein und<br />
der Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel. Diese Chance nutzten 40 Personen, darunter auch viele<br />
sogenannte Baumpaten, einen ganzen Nachmittag lang.<br />
Zunächst trafen sich alle auf dem<br />
Obstanger von Anton Stief, der sich<br />
noch gut an das einträgliche Geschäft<br />
des Obstverkaufs ab Hof erinnern konnte:<br />
“Das Obst wurde in den 1950ern bis<br />
1970ern kistenweise an Privatleute verkauft<br />
und daheim eingelagert. Durch<br />
die allmähliche ganzjährige Verfügbarkeit<br />
in den Lebensmittelgeschäften fiel<br />
dieser Einkauf weg.“<br />
Carsten Voigt vom dem Landschaftspflegeverband<br />
(LPV) in Traunstein ließ<br />
wissen, dass den heimischen Streuobstwiesen<br />
bis nach dem zweiten Weltkrieg<br />
bei der Ernährung der Bevölkerung eine<br />
große Bedeutung zukam. Später, in<br />
Carsten Voigt (2.v.r.) und Markus Breier (rechts)<br />
den 1960er bis 1980er Jahren seien hingegen<br />
viele Obstwiesen gerodet oder<br />
Foto: Ökomodellregion<br />
erläutern den Wert alter Obstanger<br />
nicht mehr gepflegt worden.<br />
„In den letzten Jahrzehnten fand allerdings ein Umdenken statt und es gibt wieder Bemühungen, Streuobst zu<br />
erhalten oder Obstwiesen neu anzulegen.“<br />
Der Landschaftspflegeverband Traunstein (LPV) unterstütze die Obstwiesenbesitzer dabei. So kooperiere<br />
der Verband mit der Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel und der Kreisfachberatung für Gartenkultur<br />
und Landespflege. „Dies geschieht zum einen über jährliche Obstbaumpflanzaktionen im Herbst“, sagte<br />
Voigt. Allein in den sieben Gemeinden der Ökomodellregion auf Traunsteiner Seite seien seit 2015 fast tausend<br />
neue Streuobsthochstämme in dieser bewährten Kooperation gepflanzt worden. Das Bayerische Staatsministeriums<br />
für Umwelt und Verbraucherschutz fördere die Pflanzungen über die Landschaftspflegerichtlinie<br />
mit derzeit 90 Prozent, die verbleibenden Mittel stammen vom Landschaftspflegeverband.<br />
Neben dem bewährten Auslichtungsschnitt sei ein weiterer Baustein, den der LPV seit 2018 offeriere, die Biozertifizierung<br />
größerer Streuobstwiesen im Landkreis. „Hintergrund ist der deutlich höhere Preis, zu dem Bioobst<br />
an Keltereien und Brennereien verkauft werden kann, und die deutlich höhere Wertschätzung für die heimische<br />
Obstbaumpflege“. Ein Beispiel dafür sei die Brennerei von Franz Gramminger in Mauerham, die seit zwei<br />
Seite 30
Infos aus der Ökomodellregion<br />
Jahren heimisches Bioobst annehme und heuer den ersten Biobrand verkaufe. „Weil die meisten Streuobstwiesen<br />
auch in konventionellen Betrieben ohnehin biologisch bewirtschaftet werden, ist die Biozertifizierung<br />
über den LPV relativ unkompliziert möglich.“<br />
Kreisfachberater Markus Breier hob hervor, dass „ein hochstämmiger Obstbaum aus mindestens zwei, eher<br />
drei Teilen besteht: der gewünschten Edelsorte, häufig einem Stammbildner und der Wuchskräfte bestimmenden<br />
Unterlage.“ Die Verbindungsstellen (Veredelungsstellen) dieser Teile seien an den alten Bäumen aus den<br />
1950ern gut erkennbar. Auch die Grunderziehung mit drei bis vier Leitästen sei noch erkennbar, obwohl die<br />
Bäume längst extensiv gepflegt und geschnitten werden. Anders als früher stehe nun die Ökologie im Vordergrund.<br />
So böten Höhlen etlichen Vögeln ein Zuhause und abgestorbene Äste vielen Insekten Unterschlupf.<br />
Trotzdem trügen die alten Bäume noch viele Früchte. „Zu achten ist jetzt eher auf Auslichtungsschnitte, damit<br />
die Bäume unter großer Fruchtlast nicht auseinanderbrechen.“<br />
Damit neue Obstbäume ein hohes Alter erreichen, ist der Aufbau eines stabilen Kronengerüstes wichtig. Den<br />
Schnitt demonstrierten Voigt und Breier in zwei kleineren Gruppen an Bäumen, die vor zwei Jahren gepflanzt<br />
worden waren.<br />
„Rund 90 % des Obstes, der Nüsse und Kräuter, die wir verwenden, stammt aus der Region“, ließ Franz Gramminger<br />
wissen, ehe er seine Destillate bei der anschließenden Verkostung auf dem Sailerhof zum Probieren<br />
einschenkte. „Im Gegensatz zu Großbrennereien verzichten wir Klein-Brenner auf den Zusatz von Zucker. Da<br />
muss die Qualität der Früchte von Haus aus gut sein.“ Seit zwei Jahren sind sowohl der Obstanger wie auch<br />
die Brennerei biozertifiziert. Ein neues Gebäude, erstellt aus regionalen Baustoffen und in alter Gewölbebautechnik,<br />
beherbergt nicht nur den Hofladen und einen neuen kupfernen Brennkessel, sondern auch einen ansprechenden<br />
Verkostungsraum. Mit wunderbaren Eindrücken vom alten Obstanger, von wertvollen Früchten<br />
und aromatischen Destillaten endete der sonnige Herbst-Nachmittag in Mauerham.<br />
Wer bei der Anlage und Pflege eines Obstangers mit Baumpaten zusammenarbeiten möchte, die sich um<br />
Pflege und Ernte kümmern, darf sich gern bei der Ökomodellregion melden.<br />
Kontakt: Tel.: 08681 / 4005-37 oder Mail an oekomodellregion@waging.de .<br />
Aus der Südostbayerischen Rundschau vom 9.11.2021 (Kurzfassung), Anneliese Caruso<br />
© AnkeDembowski / pixabay<br />
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Neuigkeiten aus der ILE-Region<br />
Die Zukunft der Landwirtschaft in unserer Region<br />
Bauernrat als neue Kommunikationsplattform erfolgreich gestartet<br />
Bereits im Jahr 2020 wurde auf Initiative von Bürgermeister<br />
Hans-Jörg Birner mit allen Bürgermeister/-innen der ILE Zukunftsregion<br />
Rupertiwinkel beschlossen, einen „Bauernrats“-Prozess<br />
für und mit den Landfrauen und Landwirten in der Region zu<br />
starten, um im Miteinander Ideen und Lösungen für die Zukunft<br />
der Landwirtschaft zu entwickeln und gemeinsam umzusetzen.<br />
„Landwirtschaftliche Betriebe erfüllen neben der Sicherstellung<br />
unserer Ernährung und der Pfl ege unserer Landschaft viele weitere<br />
wichtige Dienstleistungs-, Öko- und Ausgleichsfunktionen<br />
für unsere Gesellschaft, unsere Natur und die Umwelt“, erklärt<br />
ILE-Vorstandssprecher Hans-Jörg Birner den Anlass des Pilotprojekts,<br />
„gleichzeitig sterben immer mehr Höfe, nachfolgende<br />
Generationen sehen zunehmend weniger Perspektiven, wirtschaftlich<br />
und zudem naturverbunden zu arbeiten. Wir spüren,<br />
dass sich die Landwirte zwischen den Marktansprüchen einerseits<br />
und den Ansprüchen der Gesellschaft andererseits zerrieben<br />
fühlen, teilweise gibt es eine große Frustration. Genau<br />
da wollen wir mit dem „Bauernrat“ ansetzen und eine neue<br />
Kommunikationsplattform anbieten. Weil die Bauern für uns<br />
als Kommunen zentrale Partner in der Region sind und uns das<br />
Wohl und die Zukunftsfähigkeit der Bauernfamilien am Herzen<br />
liegen.“<br />
Auf Grund der Corona-Situation um ein ganzes Jahr verschoben, startete der Bauernrats-Prozess nun erfolgreich<br />
mit 13 Landwirtinnen und Landwirten aus <strong>Kirchanschöring</strong> und 12 Landwirt/-innen aus Petting im November<br />
2021. Wegen der Vorgaben fanden die ursprünglich als zweitägige Landwirtschaftsräte geplanten<br />
Veranstaltungen im ersten Schritt als Einzelgespräche mit den Moderatorinnen Tanja Schnetzer und Cordula<br />
Riener-Tiefenthaler statt. Bauern-Obmann Albert Reiter und Gemeinderat Andreas Albanbauer nahmen<br />
ebenfalls an den Interviews im „Haus der Begegnung“ teil.<br />
Der jeweils bis zu 1,5 Stunden dauernde Austausch zur Ausgangsfrage „Wie gestalten wir die Landwirtschaft<br />
der Zukunft in unserer Region?“ ermöglichte einen Einblick in die aktuelle Situation der Landwirt/-innen in den<br />
beiden Kommunen und ergab erste Ansätze für die Entwicklung der Zukunft.<br />
„Zusammen mit meinen Kolleg/-innen freue ich mich sehr, dass die Interviews positiv aufgenommen wurden<br />
und die Landwirt/-innen unseren Moderatorinnen sehr offen geschildert haben, was ihnen auf dem Herzen<br />
liegt“, zeigte sich Initiator Hans-Jörg Birner erfreut über die ersten Erkenntnisse, „Wir sind gespannt, ob sich<br />
die Situation in den noch folgenden Kommunen Fridolfi ng, Taching, Tittmoning, Waging und Wonneberg<br />
bestätigt und welche Lösungsansätze dort sichtbar werden, die dann im weiteren Verlauf des Projekts in ein<br />
gemeinsames Zukunftsbild der Landwirtschaft in unserer Region münden.“<br />
So wurden bereits erste Ideen und Ansätze erkennbar, um die Landwirtschaft im Rupertiwinkel für die Zukunft<br />
auszurichten, wie z.B. gemeinsame Vermarktungsaktivitäten, Verbesserung der Akzeptanz in der Bevölkerung,<br />
Verringerung von Regularien, um nur einige zu nennen.<br />
Seite 32
Neuigkeiten aus der ILE-Region<br />
Gleichzeitig wurde deutlich, dass es für eine erfolgreiche Bewältigung der Herausforderungen vermutlich<br />
nicht ausreicht, wenn nur Landwirt/-innen unter sich Lösungen erarbeiten. „Die bisherigen Ergebnisse lassen<br />
erkennen, dass es eine bessere Vernetzung aller Beteiligten braucht, um eine gesunde und auch für die<br />
Bauernfamilien auskömmliche Zukunft in der Landwirtschaft in unserer Region zu gestalten“, erklärt Hans-Jörg<br />
Birner den aktuellen Status quo, „Wir wollen mit den Einzelgesprächen in den folgenden fünf ILE-Kommunen<br />
ermitteln, welche Aktivitäten und Veränderungen es genau braucht, um ein gesundes Maß an Wertschätzung<br />
und eine angemessene Wertschöpfung für alle Landwirt/-innen zu erreichen.“<br />
Nach allen Interviews werden im März <strong>2022</strong> mehrere, eintägige Workshops stattfinden.<br />
„Wir führen zum einen Räte mit Landwirt/-innen und Bürger/-innen, weitere Räte mit Landwirt/-innen und regionalen<br />
Dienstleister/-innen sowie Vertreter/-innen des Handels und ganz wichtig schließlich auch an einen<br />
Rat mit Landwirt/-innen und Vertreter/-innen aus dem Ministerium in München durch,“ schildert Hans-Jörg<br />
Birner den Prozess, „Am Ende ist eine große Veranstaltung auf regionaler Ebene mit Landwirt/-innen und allen<br />
an der Landwirtschaft Interessierten angedacht.“ Alexandra Huber, die als ILE-Umsetzungsbegleiterin alle<br />
Aktivitäten in der Zukunftsregion Rupertiwinkel betreut, ergänzt: „Dabei soll es Möglichkeiten zum intensiven<br />
Austausch geben und Workshops zur Weiterentwicklung der Ideen für eine gemeinsames Zukunftsbild angeboten<br />
werden. Wir öffnen damit einen Raum für Beteiligung und wünschen uns, dass möglichst viele an dieser<br />
Entwicklung mitwirken und die Chance nutzen, im Miteinander das Neue zu gestalten.“<br />
Der als gesamtbayerisches Pilotprojekt ausgelegte Bauernrat wird auf Basis der Ergebnisse und mit Berücksichtigung<br />
der jeweiligen Corona-Situation konzipiert und angepasst. Die Landwirt/-innen in den ILE-Kommunen<br />
werden rechtzeitig über das weitere Vorgehen und die anstehende Termine informiert. Gefördert wird der<br />
Prozess als gesamtbayerisches Pilotprojekt mit 90% durch die Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung.<br />
Text und Foto: Tanja Schnetzer<br />
© deinSein / pixabay<br />
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Aus der Gemeindeverwaltung<br />
Sichtfelder einhalten<br />
Die Eigentümer von Grundstücken, die an<br />
öffentliche Straßen und Grundstücke angrenzen,<br />
haben dafür Sorge zu tragen, dass<br />
Sträucher, Hecken und Bäume bis an die<br />
Grundstücksgrenze ausgeschnitten / zurückgeschnitten<br />
werden.<br />
Durch in den Verkehrsraum wachsende<br />
Sträucher und Hecken entstehen Risikobereiche<br />
für die Verkehrsteilnehmer.<br />
Der Grundstückseigentümer kann, bei Nichtbeachtung<br />
der oben erläuterten Regeln, zur<br />
Haftung herangezogen werden. Insbesondere für LKWs und Busse ist eine freie Höhe im Straßenraum von<br />
4,50 m auf Straßen und von 2,50 m auf Geh- und Radwegen nötig.<br />
Auch bei landwirtschaftlich genutzten Flächen (z.B. Maisfeldern) sind Sichtfelder einzuhalten, um die Anfahrsicht<br />
zu gewährleisten. Laut Art. 29 Abs. 2 BayStrWG dürfen Anpflanzungen aller Art und Zäune sowie Stapel,<br />
Haufen und ähnliche mit dem Grundstück nicht festverbundene Gegenstände nicht angelegt werden, soweit<br />
sie die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs beeinträchtigen können. Soweit sie bereits vorhanden<br />
sind, haben die Eigentümer und Besitzer die Beseitigung zu dulden.<br />
Die Straßenbaubehörde hat den Betroffenen die Beseitigung von Anlagen mindestens 14 Tage zuvor schriftlich<br />
anzukündigen, es sei denn, es ist Gefahr in Verzug (Art. 29 Absatz 3 BayStrWG). Die Betroffenen können<br />
diese Maßnahmen im Benehmen mit der Straßenbaubehörde selbst durchführen.<br />
Diese Dreiecke berechnen sich anhand der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten der vorfahrtberechtigten<br />
Straße:<br />
100 km/h<br />
90 km/h<br />
80 km/h<br />
70 km/h<br />
60 km/h<br />
Schenkellänge 200 m<br />
Schenkellänge 170 m<br />
Schenkellänge 135 m<br />
Schenkellänge 110 m<br />
Schenkellänge 85 m<br />
Im Sinne der Verkehrssicherheit sollten an vielbefahrenen Kreuzungsbereichen und Bahnübergängen keine<br />
hohen Pflanzen (Mais, Sonnenblumen usw.) zu nahe an den Fahrbahnrand bzw. an den Gleisen angebaut<br />
werden. Ein vernünftiger Abstand kann Ärger ersparen und vor allem die Verkehrssicherheit nicht negativ<br />
beeinträchtigen.<br />
Es gab schon Fälle, in denen der Landwirt im Juli / August von der Kommune oder Landkreis aufgefordert<br />
wurde, den Mais am Kreuzungsbereich (Sichtdreieck) zu entfernen.<br />
(Auszug aus dem Rundschreiben Nr. 03-2015 des Maschinen- und Betriebshilfsring Laufen e.V.)<br />
Seite 34
Aus der Gemeindeverwaltung<br />
Infos zu Biotonne und Co.<br />
Falls aufgrund von Abfuhrproblemen (z.B. wegen Baustellen, Tourenausfällen oder<br />
witterungsbedingt) die Leerung der Biotonnen nicht durchgeführt werden kann, werden<br />
von den Entsorgungsunternehmen grundsätzlich Nachleerungstermine organisiert. Zur<br />
Überbrückung dieser Tage können von der Gemeinde kostenlose Biomüllsäcke ausgegeben<br />
werden. Diese sind in oben genanntem Fall im Einwohnermeldeamt abzuholen.<br />
© Ben_Kerckx / Adobe Stock<br />
Falls Sie keinen Abfuhrkalender erhalten haben, liegt auch dieser in der Gemeinde für Sie<br />
abholbereit. Unter www.traunstein.bayern (Stichwort „Abfuhrkalender“) können Sie sich<br />
einen individuellen Kalender erstellen.<br />
Außerdem kann hier eine kostenlose Abfall-App für Android- und Apple-Geräte heruntergeladen<br />
werden. Diese erinnert z.B. über die Funktion des Abfallweckers an die Abfuhrtermine<br />
und enhält noch viele weitere Informationen rund um das Thema „Abfall“.<br />
Hundekot - ein dauerndes Problem<br />
© T.Michel / Fotolia<br />
Immer wieder lassen Hundebesitzer ihre Hunde auf öffentlichen Geh- und<br />
Wiesen sind zur Radwegen sowie in Wiesen ihre Geschäfte verrichten.<br />
Nahrungsmittelproduktion Sowohl aus abfall- als auch aus naturschutzrechtlichen Gründen ist dieses<br />
und Tierernährung da! Verhalten der Hundebesitzer nicht erlaubt.<br />
Hundekot muss als Abfall unschädlich beseitigt werden.<br />
Mit gutem Grund: Er beeinträchtigt auf landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />
nicht nur die Futterqualität, sondern stellt eine konkrete gesundheitliche Gefährdung<br />
von Mensch und Tier dar.<br />
Auf Feldern und Wiesen werden Lebensmittel in Form von Getreide und<br />
Gemüse produziert oder es wird Futter für Nutztiere gewonnen, von denen<br />
wiederum die Lebensmittel Fleisch und Milch stammen. Die Verschmutzung<br />
dieser Flächen mit Hundekot widerspricht daher den Grundsätzen einer hygienischen<br />
Futter- bzw. Lebensmittelgewinnung. Mit dem Hundekot können<br />
Bandwurmeier und einzellige Parasiten ausgeschieden werden, die bei landwirtschaftlichen<br />
Nutztieren und auch bei Menschen Erkrankungen hervorru-<br />
Bitte nicht<br />
mit Hundekot verschmutzen! fen. Einzellige Parasiten werden durch gängige Wurmmittel nicht abgetötet,<br />
weshalb eine regelmäßige Entwurmung der Hunde in diesem Fall keinen<br />
Schutz bietet. Aus Gründen des Tierschutzes, der Lebensmittelhygiene und<br />
der öffentlichen Ordnung appellieren wir an alle Hundehalter, ihre Tiere nur auf dem eigenen Grundstück die<br />
Notdurft verrichten zu lassen oder die Häufchen mittels Entsorgungstüte mitzunehmen. Die Hundebesitzer können<br />
im Gemeindegebiet insgesamt 16 Hundetoiletten nutzen und die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner in<br />
den dafür vorgesehenen Beuteln verpackt in die Hundetoiletten einzuwerfen.<br />
Unsere Hundekotbeutel bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen (Zuckerrohr). Für die Herstellung wird nur<br />
halb so viel Material benötigt wie für konventionelle „Bio“-Beutel. Produktionsabfälle und Restbestände können<br />
zu 100 % recycelt werden.<br />
Bitte helfen Sie als Hundebesitzer daher mit, die Geh- und Radwege sowie die Grünflächen von Hundekot rein zu halten.<br />
Seite 35
Aus der Gemeindeverwaltung<br />
Es begann im Novemberschnee<br />
Hedwig und Alfons Zehentner sind seit 60 Jahren verheiratet<br />
Alfons und Hedwig Zehentner aus Lampoding haben ihre diamantene<br />
Hochzeit gefeiert. Das Paar wurde vor 60 Jahren an einem stürmischen<br />
Wintertag im November in der Kirchsteiner Ägidiuskirche getraut.<br />
Alfons, Jahrgang 1939, ist als Wirtsbub im Gasthaus Oberwirt aufgewachsen<br />
und lernte das Maurerhandwerk. Hedwig, Jahrgang 1936, stammt<br />
aus dem Baugeschäft von Hans Straßer in <strong>Kirchanschöring</strong>. Sie lernte<br />
Hauswirtschaft und arbeitete in einer Textilfabrik in Laufen.<br />
Das Paar betrieb bis vor einigen Jahren eine kleine Landwirtschaft, die<br />
der jüngste Sohn Hartwig fortführt.<br />
Die diamantene Hochzeit wurde beim Seewirt in Kühnhausen im<br />
Familienkreis gefeiert. Alfons und Hedwig haben vier Kinder, neun Enkel<br />
und sechs Urenkel.<br />
Text & Foto: Rainer Zehentner<br />
Herzlichen Glückwunsch auch von Seiten der Gemeinde!<br />
© annabell2012 / Adobe Stock<br />
Seite 36
Aus der Gemeindeverwaltung<br />
Kinder haben nur eine Kindheit. Darum mache sie unvergesslich! (unbekannt)<br />
© Aleksandr / Adobe Stock<br />
Seite 37
Aus der Gemeindeverwaltung<br />
Verloren<br />
Ehering, gold, graviert „Thomas 03.03.1995)<br />
vermisst seit September<br />
Smartphone „Samsung“, schwarz<br />
vermisst seit 16.11.2021<br />
Ehering, gold 333, graviert<br />
verloren zwischen 17.11. und 19.11.2021<br />
Funkschlüssel „BMW“<br />
vermisst seit 18.11.2021<br />
Kinderuhr, grün<br />
vermisst seit 22.11.2021<br />
Haustürschlüssel mit geflochtenem Anhänger<br />
vermisst seit 27.11.2021<br />
Haustürschlüssel mit Namensanhänger<br />
vermisst seit 09.12.2021<br />
Fausthandschuh „Thinsulate“, schwarz<br />
vermisst seit 23.12.2021<br />
Gefunden<br />
Schlüssel<br />
03.01.<strong>2022</strong> Birkenstraße Schlüssel mit weißem Anhänger, Aufschrift „2017“<br />
03.01.<strong>2022</strong> Birkenstraße Schlüssel mit Anhänger, Aufschrift „Treppenaufgang Oma“<br />
Neue Gesichter in der Gemeindeverwaltung<br />
Seite 38
Aus der Gemeindeverwaltung<br />
Eine Gemeinde-Ära geht zu Ende<br />
© T.Michel / Fotolia<br />
Seite 39
Gemeindeverwaltung / Soziales<br />
Freie Wohnung im Haus der Begegnung zu vergeben<br />
Im Haus der Begegnung ist eine Wohnung neu zu vergeben. Es handelt sich um eine Wohnung mit dem<br />
Grundriss wie auf unten angegebener Zeichnung. Für diese Wohnung ist ein Wohnberechtigungsschein<br />
Voraussetzung. Dieser kann gerne mit Unterstützung von Anja Straßer beantragt werden.<br />
Sie haben Interesse oder Rückfragen?<br />
Dann melden Sie sich gerne bis zum 15. März bei Anja Straßer<br />
unter der Telefonnummer 08685 / 77 939 - 26 oder per E-Mail strasser.sozialbuero@kirchanschoering.de<br />
Barrierefreie Wohnung im Obergeschoss<br />
EOF = Einkommensorientierte Förderung<br />
Das Lächeln das du aussendest kehrt zu dir zurück. Indisches Sprichwort<br />
Der Mieter einer so geförderten Wohnung erhält einen Zuschuss, der den Unterschiedsbetrag zwischen der Erstvermietungsmiete und der für ihn nach<br />
seinem Einkommen zumutbaren Miete ausgleicht.<br />
Hinweis: Die dargestellte Möblierung und Küchenausstattung ist beispielhaft und erfolgt immer durch die Mieter.<br />
Ihre individuelle Miete erfragen Sie bitte bei der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>.<br />
Kostenlose Hilfsmittel<br />
© sabinevanerp / Pixabay<br />
Pflegebedürftige Gemeindebürger haben die Möglichkeit sich bei<br />
folgender akuten Pflegesituation bei unserer Seniorenbeauftragten,<br />
Elfriede Allerberger, zu melden:<br />
Häufig erfolgt eine Krankenhausentlassung eines Pflegebedürftigen<br />
ohne Mitgabe von nötigen Hilfsmitteln, wie z.B. Windeln, Rollstuhl,<br />
Rollatoren, Duschhocker, Steighilfe u.ä.. Hier kann Elfriede Allerberger<br />
auf die Schnelle unkompliziert und kostenlos helfen. Eine Haftung<br />
diesbezüglich kann natürlich NICHT übernommen werden.<br />
Bei Bedarf oder Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Allerberger,<br />
Tel.: 08685 / 1657. Die Hilfsmittel wie z.B. Windeln werden kostenlos weitergegeben. Rollstühle und Rollatoren<br />
stehen nur leihweise zur Verfügung.<br />
Gerne nimmt Frau Allerberger auch nicht mehr benötigte Windeln oder Hilfsmittel als Sachspende entgegen.<br />
Seite 40
Schulnachrichten<br />
Der Elternbeirat der Grundschule stellt sich vor<br />
Am 19. Oktober fanden die diesjährigen Wahlen zum Elternbeirat der Grundschule <strong>Kirchanschöring</strong> für das<br />
Schuljahr 2021/<strong>2022</strong> statt. Dabei wurde Stefanie Schmid zur 1. Elternbeiratsvorsitzenden, Sandra Lehmhofer zur<br />
Stellvertreterin sowie Elisabeth Wagner zur Schriftführerin gewählt.<br />
Der Elternbeirat hat es sich zur Aufgabe gemacht<br />
die Interessen der Eltern der Schüler gegenüber der Schule zu verteten<br />
den Eltern die Gelegenheit zu geben, sich zu informieren<br />
Eltern und Lehrern die Möglichkeit zum Meinungsaustausch bei besonderen Anliegen zu bieten<br />
das Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Lehrkräften zu vertiefen<br />
über Wünsche, Anregungen und Vorschläge der Eltern und deren Umsetzung zu beraten.<br />
In <strong>Kirchanschöring</strong> organisiert der Elternbeirat aber auch viele Veranstaltungen und Projekte für Schüler und Schule.<br />
Als Beispiele seien die Versorgung der Erstklässler mit Schulmützen, welche mit Unterstützung der VR-Bank<br />
Oberbayern Südost beschafft werden konnten, die Organisation der Nikolaus-Aktion sowie die Sammlung für<br />
die KLJB für die Kosovo-Hilfe genannt.<br />
Auch zur Unterstützung von besonders hilfsbedürftigen Familien soll beigetragen werden.<br />
Da aufgrund der Corona-Situation keine erlösbringenden Veranstaltungen durchgeführt werden konnten,<br />
war es dem Elternbeirat in diesem Jahr leider nicht möglich, die Ausgaben aus Eigenmitteln zu decken. Der<br />
Elternbeirat ist daher mehr denn je auch auf die Unterstützung der Eltern angewiesen.<br />
Falls in diesem Schuljahr wieder mehr Veranstaltungen durchgeführt können, würde sich der Elternbeirat auch<br />
über die Mithilfe der Eltern, beispielsweise in Form von Kuchenspenden, freuen.<br />
Um die Erreichbarkeit des Elternbeirates zu verbessern, wurde über die Schule folgendes zentrales E-Mail-<br />
Postfach eingerichtet: elternbeirat@schule-kirchanschoering.de.E-Mails, die an dieses Postfach gesendet<br />
werden, erhält ausschließlich der Elternbeirat. Der Briefkasten vor dem Sekretariat bleibt jedoch weiterhin bestehen.<br />
Der Schriftverkehr mit dem Elternbeirat wird streng vertraulich behandelt. Selbstverständlich besteht,<br />
wie gewohnt, die Möglichkeit, die Mitglieder des Elternbeirats persönlich anzusprechen.<br />
von links<br />
oben:<br />
Ulrike Brüderl (2b), Monika Seidl (1a),<br />
Stefan Schramm (3b), Manfred Breucker (3b)<br />
Mitte:<br />
Christine Mader (3a), Franziska Franke (1b),<br />
Elli Riedel (4b)<br />
unten:<br />
Elisabeth Wagner (2a), Stefanie Schmid (1a),<br />
Sandra Lehmhofer (3a),<br />
Anna-Maria Wörndl (3b)<br />
Seite 41
Schulnachrichten<br />
© thomaspedrazolli / Pixabay<br />
© yogendras31 / Pixabay<br />
Päckchenaktion<br />
Eine lieb gewordene Tradition wurde auch in diesem Schuljahr fortgeführt.<br />
So unterstützte die Grundschule <strong>Kirchanschöring</strong> mit der tatkräftigen Unterstützung des Elternbeirats erneut<br />
die Sammelaktion der KLJB. Pünktlich am 04.12.2021 wurden 84 Päckchen für den Kosovo verpackt und auf<br />
die Reise geschickt. Zahlreiche Schulkinder haben Spielsachen abgegeben und mit ihren Eltern ein Geschenk<br />
gemeinsam zusammengestellt, um einem Kind in einem anderen Land in der Weihnachtszeit ein Lächeln auf<br />
die Lippen zu zaubern.<br />
text: mAriA bAchmAyer<br />
Seite 42
Neues aus dem Kindergarten<br />
Wir suchen einen Namen für unseren Waldkindergarten!<br />
Nun seid ihr gefragt ...<br />
schön wäre es, wenn der Name einen Bezug zum Wald und<br />
der Natur hätte. Im Rahmen des <strong>Kirchanschöring</strong>er Kinderrats<br />
sind hierfür schon ein paar kreative Ideen aufgekommen.<br />
Wer einen guten Vorschlag hat, einfach per E-Mail an Lisa Lex<br />
waldkindergarten@kirchanschoering.de senden oder in den<br />
Briefkasten am Rathaus werfen. Am besten mit Waldkindergarten<br />
beschriften, dann kommts auch bei mir an.<br />
Unter allen Einsendungen, wird ein kleines Wald-Überraschungspaket<br />
verlost.<br />
Ansonsten warten wir derzeit schon gespannt darauf, bis unsere<br />
Waldhütte im Frühjahr entstehen wird und die zukünftigen<br />
Waldkinder im Mai einziehen können.<br />
Anmeldungen für den Waldkindergarten<br />
sind ab sofort möglich!<br />
Die Anmeldungsformulare finden Sie auf der Homepage der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>. Diese bitte<br />
anschließend ausgefüllt an waldkindergarten@kirchanschoering.de senden.<br />
Die Wald-Eltern-Kind-Gruppe hat bei einem ihrer Treffen im Dezember eine „Waldküche“ mit angrenzendem<br />
„Restaurant“ an der Waldkindergarten-Lichtung eingerichtet. Die kleinen Köche hatten sehr<br />
viel Freude daran, mit allerlei Naturmaterial köstliche Waldsuppen, Kuchen und einige andere kreative<br />
Gerichte zuzubereiten. Wer mag, darf die Küche gerne mal vor Ort ausprobieren.<br />
Text und Foto: Lisa Lex<br />
Neuer Elternbeirat im Haus für Kinder<br />
Im Haus für Kinder St. Elisabeth hat kürzlich die Wahl des Elternbeirates für das begonnene Kindergartenjahr<br />
stattgefunden. Wieder hatten sich engagierte Eltern zur Verfügung gestellt, um gemeinsam mit dem Kindergartenteam<br />
und dem Pfarrverband <strong>Kirchanschöring</strong>, als Träger des Kindergartens, das Beste für die Kinder in<br />
Kindergarten, Krippe und Hort zu erreichen.<br />
Der Vorsitz des Elternbeirats im Kindergartenjahr 2021/22 setzt sich wie folgt zusammen:<br />
1. Vorsitzende Stefanie Schmid, stv. Vorsitzende Madeleine Weingarten, Schriftführerin Karin Manzinger,<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Ingrid Spannbrucker.<br />
In der ersten Sitzung ging es vor allem um das Martinsfest, das am Donnerstag 11.11.21, ab 17.30 Uhr stattfand.<br />
Seite 43
Neues aus dem Kindergarten<br />
stehend von links:<br />
Steffi Schweiger, Kristina Haas, Franziska<br />
Heinz, Sandra Ziegler,<br />
Susanne Stöckl, Stefanie Schmid,<br />
Ingrid Spannbrucker, Anna Wörndl,<br />
Madeleine Weingarten,<br />
Johanna Glonegger-Reichert,<br />
Barbara Obermayer<br />
vorne kniend:<br />
Katrin Pätzhold, Karin Manzinger<br />
nicht auf dem Bild:<br />
Elisabeth Riedel, Bettina Schwangler,<br />
Michaela Windfellner, Jutta Friese,<br />
Simone Baumgartner, Barbara Felber,<br />
Daniela Jakob<br />
Etwas verspätet, aber nicht weniger herzlich, wurde am 3. Dezember<br />
2021 Franziska Straßer nach 5 Jahren als Vorsitzende des Elternbeirats<br />
mit Blumen und einem Gutschein von „Bio-Michi“ verabschiedet.<br />
Text: Ingrid Spannbrucker<br />
© pexels / Pixabay<br />
Seite 44
Kindergarten / Von anderen Stellen<br />
Weihnachtshilfsaktion „Junge Leute helfen“ für den Balkan<br />
Das Haus für Kinder St. Elisabeth in<br />
<strong>Kirchanschöring</strong> beteiligte sich auch<br />
dieses Jahr wieder an der Hilfsaktion<br />
„Junge Leute Helfen“.<br />
Eltern und Kinder der Kindertagesstätte<br />
brachten Anfang Dezember ihre liebevoll<br />
verpackten Pakete mit Weihnachtsgeschenken<br />
(gefüllt mit Schreibutensilien,<br />
Schokolade, Mützen, Handschuhe,<br />
Spielsachen etc.) für die Kinder in der<br />
Krisenregion am Balkan.<br />
In Kosovo, Montenegro, Albanien, Bosnien<br />
und Kroatien leben noch immer<br />
viele Menschen in größter Not.<br />
Mit den Paketen soll den Kindern in diesen Regionen eine Freude zu Weihnachten bereitet werden.<br />
Am 3. Dezember 2021 trafen sich Mitglieder des Elternbeirats, um die gesammelten Pakete in Bananenschachteln<br />
zu verstauen und dadurch für den weiteren Transport vorzubereiten. Die Freude war groß, als<br />
man dabei 74 Pakete zählte.<br />
Regional und Bio<br />
Küche der Salzachklinik erhöht Bioanteil<br />
Ihre Gesundheit steht in der Salzachklinik Fridolfing an<br />
erster Stelle. Dabei ist neben der medizinischen Versorgung<br />
eine ausgewogene und gesunde Ernährung wichtig. Sie<br />
unterstützt den Genesungsprozess, stärkt die Vitalität und<br />
schmeckt gut. Deshalb werden in der Salzachklinik alle<br />
Speisen und warmen Getränke täglich frisch zubereitet – in<br />
der eigenen Küche. Damit unterscheidet sie sich von vielen<br />
anderen Kliniken und Einrichtungen, die über externe Großküchen<br />
versorgt werden.<br />
Das Küchenteam der Salzachklinik erstellt für seine Patientinnen<br />
und Patienten gesunde, abwechslungsreiche Speisepläne<br />
mit saisonalen Produkten. Viele Lebensmittel werden<br />
frisch eingekauft und gleich verarbeitet. Gerne wird dabei auf individuelle Wünsche eingegangen.<br />
Frau Stadler, die Ernährungsberaterin der Salzachklinik, unterstützt bei Fragen zu Diät, Nahrungsmittelallergien<br />
oder Unverträglichkeiten.<br />
Seite 45<br />
Foto: © Salzachklinik
Von anderen Stellen<br />
Regional ist wichtig<br />
In der Küche der Salzachklinik wird schon seit vielen Jahren ganz stark auf regionale und gentechnikfreie Produkte<br />
gesetzt. Fridolfing ist als „gentechnikfreie Gemeinde“ ausgerufen und dieses Postulat gilt in besonderem<br />
Maße für die Speisezubereitungen in der Klinik. Ein Großteil der Kartoffeln kommt z. B. vom Direktvermarkter<br />
Lenz aus Fridolfing-Pietling, ebenso wie die Backwaren von Bäckerei Steinberger. Das Mehl wird von der<br />
Aichermühle in Fridolfing-Eizing bezogen, Fleisch- und Wurstwaren von der Metzgerei Spitzauer in Fridolfing.<br />
So werden jährlich viele Transportkilometer gespart und die regionalen Erzeuger unterstützt. Auch bei den Bio-<br />
Lebensmitteln geht Regionalität vor.<br />
Mehr Biolebensmittel<br />
Bio -Frischgeflügel aus Tittmoning, Bio-Kalbfleisch aus Teisendorf, Bio-<br />
Milchprodukte aus Piding, Bio-Eier sowie saisonales Gemüse und<br />
Obst, regional und teils in Bioqualität …<br />
Schon 2015 hatte der Krankenhausauschuss der Gemeinde Fridolfing<br />
den Einstieg in die Bioküche beschlossen. Im ersten Schritt wurden<br />
für die Zubereitung der Speisen 20 % Bioprodukte verwendet. In<br />
diesem Frühjahr regte der Krankenhausausschuss an, den Bioanteil<br />
zu steigern. Klinik- und Küchenleitung der Salzachklinik setzten den<br />
Vorschlag in die Tat um. So werden jetzt noch mehr Speisen in der<br />
Salzachklinik aus Bioprodukten zubereitet, die zudem überwiegend<br />
regional produziert sind.<br />
Mit dieser Maßnahme stärkt die Salzachklinik auch die Ökomodellregion „Waginger See – Rupertiwinkel”.<br />
Foto: © Salzachklinik<br />
Seite 46
Von anderen Stellen<br />
Patenschaft: Blühflächen & Artenvielfalt<br />
Blühender Landkreis Traunstein - Eine Aktion des Landratsamts Traunstein<br />
Sie wollen sich aktiv an der Blüten- und Artenvielfalt<br />
beteiligen?<br />
Sie wollen Insekten Nahrung und Überwinterungsmöglichkeiten<br />
bieten?<br />
Sie haben keinen Platz, das selbst anzulegen?<br />
Wir bieten Ihnen diese Möglichkeit<br />
mit einer Patenschaft!<br />
So funktioniert`s<br />
Melden Sie sich bis zum 31. März <strong>2022</strong> an<br />
Zuteilung einer Fläche in Ihrer Nähe durch den<br />
Maschinen- und Betriebshilfsring Traunstein<br />
Bezahlung der Aussaat direkt an den für Sie<br />
zugeteilten Landwirt<br />
Beschilderung der Parzelle (auf Wunsch mit<br />
Name)<br />
Blumenpflücken erlaubt<br />
Führung in der Blütezeit nach Wunsch<br />
Infos per WhatsApp möglich<br />
Blühflächenpate<br />
Die einjährige, vielfältige Blumenmischung wird<br />
Ende April beziehungsweise Anfang Mai ausgesät.<br />
Sie bringt Blüten vom Sommer bis in den Spätherbst.<br />
Kosten<br />
Gesamt: 50 € für 100 m 2 für ein Jahr<br />
© S.H.exclusiv / Adobe Stock<br />
Anmeldung<br />
Entweder per E-Mail oder Telefon bei einer der<br />
nachfolgenden Organisationen:<br />
Bayerischer Bauernverband<br />
E-Mail: Traunstein@BayerischerBauernVerband.de<br />
Tel.: 0861 / 16 625 - 0<br />
Maschinen- und Betriebshilfsring Traunstein e.V.<br />
E-Mail: mr.traunstein@maschinenringe.de<br />
Tel.: 08669 / 8655 - 0<br />
Chiemgau GmbH Wirtschaftsförderung<br />
E-Mail: wifo@traunstein.bayern<br />
Tel.: 0861 / 58 - 7100<br />
Artenvielfaltspate<br />
Die mehrjährige Blumenmischung wird im Frühjahr<br />
ausgesät und blüht bereits im ersten Jahr. Für die<br />
Überwinterung der Insekten bleibt nach der Blüte<br />
ein Teil ungemäht.<br />
Die Mischung steht für fünf Jahre und unterstützt<br />
besonders die selteneren Wildinsekten.<br />
Kosten<br />
Gesamt: 210 € für 100 m 2 für fünf Jahre<br />
© Daniel / Adobe Stock<br />
Seite 47
Von anderen Stellen<br />
BLÜHENDER VALENTINSTAG<br />
JETZT BIENEN & CO. EIN NEUES ZUHAUSE GEBEN.<br />
Schenke dir oder deinen Lieben eine eigene Blühfläche.<br />
Für mehr Artenvielfalt in unserer Heimat.<br />
Mehr Infos zur Patenscha erhältst du unter:<br />
www.chiemgau-wirtscha.de/nachhalg-wirtschaen<br />
Regionalmanagement<br />
Bayern<br />
Unsere Partner<br />
Bayerischer Bauernverband, Maschinenring, Regionalmanagement Bayern,<br />
Bayerische Bienenzüchter Verband, Landesamt Bayerischer Imker e.V., Chiemgau Wirtschaft,<br />
Bund Naturschutz in Bayern e.V.<br />
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />
aus dem Flyer „Patenschaft - Blühflächen & Artenvielfalt“ des Landratsamt Traunstein<br />
Krisendienst Psychiatrie Oberbayern<br />
© Alexas_Fotos / Pixabay<br />
Finanzielle Sorgen, Einsamkeit, Angst<br />
... viele Sorgen begleiten Menschen, in Zeiten von Corona ganz besonders.<br />
Soforthilfe bei seelischen Krisen bietet der<br />
Krisendienst Psychiatrie Oberbayern<br />
täglich von 0:00 -24:00 Uhr<br />
unter Tel.: 0800 / 655 3000<br />
Seite 48
Von anderen Stellen<br />
Der Bayerische BauernVerband informiert<br />
Rücksicht macht Wege breit - Tipps für ein verständnisvolles und nachbarschaftliches Miteinander<br />
© bitter... / Adobe Stock<br />
Bitte geben Sie<br />
gegenseitig Acht<br />
auf den<br />
Straßen und Wegen!<br />
Pflege- und Erntearbeiten müssen oftmals in sehr kurzer Zeit erledigt<br />
werden. Instabile Wetterlagen und betriebsübergreifender Maschineneinsatz<br />
führen zu Spitzenzeiten auf den Bauernhöfen. Dann sind<br />
häufig breite landwirtschaftliche Gespanne auf Straße oder Feldweg<br />
unterwegs, oftmals auch mit Anhänger.<br />
Landwirte müssen die schönen Tage nutzen, um gute Qualität zu<br />
ernten. Darum sind sie auch gelegentlich gezwungen, die Feldarbeiten<br />
in den späten Abendstunden oder an Sonn- oder Feiertagen<br />
zu erledigen. Bitte haben Sie dafür Verständnis!<br />
Fahren Sie vorsichtig, wenn Sie hinter einem landwirtschaftlichen<br />
Gespann unterwegs sind oder Ihnen ein Traktorgespann entgegenkommt.<br />
Halten Sie ausreichend Abstand und gewähren Sie dem<br />
landwirtschaftlichen Verkehr auf der Straße und auf dem Feldweg<br />
den Vorrang.<br />
Für Hunde ist das Gassigehen in der Natur ein Paradies mit verlockenden<br />
Gerüchen.<br />
Aber Reh, Fasan und Hase können nur in absoluter Ruhe und ohne<br />
Hatz ihren Nachwuchs aufziehen.<br />
Nehmen Sie Rücksicht auf unsere Wildtiere und leinen Sie Ihren<br />
Hund an, wenn dessen Neugier ihn in das Dickicht oder in die Wiesen<br />
und Felder treibt!<br />
Auch herumtollende Hunde auf Kuhweiden sind eine Gefahr.<br />
Bitte leinen Sie<br />
Ihren Hund<br />
an!<br />
Bleiben Sie auf den<br />
ausgewiesenen Wegen und<br />
bitte nehmen Sie Ihren<br />
Müll wieder mit!<br />
Felder, Äcker und Wiesen sind über die warmen Monate hinweg<br />
gesetzlich geschützt: Während der Vegetationsperiode dürfen<br />
landwirtschaftliche Flächen nicht von Dritten betreten, befahren<br />
oder beritten werden. Gemäß Bayerischem Naturschutzgesetz<br />
gilt das Betretungsverbot von der Saat bis zur Erntezeit - denn hier<br />
wächst Ihr Lebensmittel von morgen.<br />
Auch im Wald sind die angelegten Wege zu nutzen. Wald und Wild<br />
reagieren sehr sensibel auf Störungen.<br />
In unserer Natur bleibt viel zu viel Müll liegen. Bitte achten Sie darauf,<br />
die Reste nach Ihrem Picknick oder Ihrer Rast wieder mitzunehmen!<br />
Scherben bringen Landwirten kein Glück. Tiere nehmen sie,<br />
genau wie anderen achtlos weggeworfenen Unrat, über das Futter<br />
auf und können daran massiv erkranken oder sich verletzen.<br />
Seite 49
Von anderen Stellen<br />
Nur wenn sich alle Verkehrsteilnehmer respektvoll und vorausschauend begegnen, können wir alle entspannt<br />
unsere abwechslungsreiche Kulturlandschaft genießen.<br />
Auf den Äckern und Wiesen wächst nicht nur das Futter für die Nutztiere. Vor allem wachsen hier unsere<br />
hochwertigen Nahrungsmittel, die Bäuerinnen und Bauern für uns alle ressourcenschonend erzeugen. Diese<br />
Flächen sind die Existenzgrundlage für unsere Landwirte. Auf die Arbeit unserer bäuerlichen Familienbetriebe<br />
können wir uns verlassen: Sie versorgen uns zuverlässig mit sicheren Produkten.<br />
Die Landwirtschaft kennt keinen Lockdown!<br />
Noch mehr Motive und Informationen zur Kampagne unter: essen-aus-bayern.de<br />
aus dem Flyer „Rücksicht macht Wege breit“ des Bayerischen Bauernverbandes<br />
Tipps der Energieagentur Südostbayern<br />
Richtig heizen entlastet Geldbeutel und Umwelt<br />
Gas und Heizöl werden immer teurer. Doch wer richtig<br />
heizt schont das Klima, spart viel Geld und sorgt für ein<br />
gesundes Raumklima. Worauf Verbraucherinnen und<br />
Verbraucher achten sollten, sagt die Energieberatung<br />
der Energieagentur Südostbayern und der Verbraucherzentrale<br />
Bayern.<br />
© Gerhard Seybert / fotollia<br />
Thermostate in Wohnräumen sind sehr nützlich. Sie sollten so eingestellt werden, dass die Raumtemperatur bei<br />
20 bis 22 Grad liegt. Programmierbare Geräte regeln die Temperatur dabei besonders komfortabel. Damit<br />
Heizkörper effizient Wärme abgeben können, dürfen sie nicht von Verkleidungen, Vorhängen oder Möbeln<br />
verdeckt werden. Wer länger verreist, kann die Raumtemperatur bedenkenlos weiter absenken. Jedes Grad,<br />
um das die Raumtemperatur gesenkt wird, verringert den Energieverbrauch um etwa sechs Prozent.<br />
Auch das richtige Lüften spart Energie: Fenster sollten mehrfach am Tag für wenige Minuten vollständig geöffnet<br />
werden. Am besten stehen dabei gegenüberliegende Fenster oder Türen gleichzeitig offen, sodass ein<br />
Durchzug entsteht. Damit wird die Luft im Raum schnell ausgetauscht, ohne dass die Wände auskühlen. Nicht<br />
zu empfehlen ist hingegen dauerhaftes Kippen.<br />
Wärmedämmung lohnt sich<br />
Wer nachträglich Außenwände und Dächer dämmt sowie Wärmeschutzfenster einbaut, kann Wärmeverluste<br />
des Gebäudes erheblich reduzieren. Auch kleinere Maßnahmen sind sinnvoll. Dazu gehören etwa die<br />
Dämmung von Heizkörpernischen und Rollladenkästen.<br />
Seite 50
Von anderen Stellen<br />
Energieberatung findet wieder telefonisch statt<br />
Die Energieagentur Südostbayern GmbH mit der Verbraucherzentrale Bayern setzt bis auf Weiteres mit der<br />
persönlichen Energieberatung aus<br />
Auch die Energieagentur Südostbayern GmbH und die<br />
Verbraucherzentrale Bayern folgen den Empfehlungen<br />
und reagieren auf die aktuellen COVID-19-Entwicklungen.<br />
Das gesamte Energieberatungsangebot wird daher wieder<br />
auf Telefon, E-Mail oder online umgestellt. Damit kann<br />
das kostenlose und neutrale Beratungsangebot für die<br />
Bürgerinnen und Bürger der Landkreise Traunstein und<br />
Berchtesgadener Land aufrechterhalten werden und die<br />
Energieexperten können alle Fragen zu nachhaltigem<br />
Bauen und Sanieren, erneuerbare Energien und Energieeffizienz<br />
telefonisch oder schriftlich beantworten.<br />
Ratsuchende, die bereits einen persönlichen Termin vereinbart<br />
haben, werden kontaktiert, um Alternativen über andere Beratungswege zu finden.<br />
© Energieberatung Südostbayern<br />
Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.<br />
Die Beratung ist für die Bürgerinnen und Bürger der Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein<br />
kostenfrei.<br />
Info und Anmeldung (erforderlich) unter Tel.: 0861 / 58 - 7039<br />
oder per E-Mail unter info@energieagentur-suedost.bayern<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.energieagentur-suedost.bayern oder www.verbraucherzentrale-energieberatung.de<br />
Bücherei <strong>Kirchanschöring</strong> - das Jahr 2021<br />
Mit unserem Online-Katalog bibkat können die Leser<br />
seit langem ihr Konto einsehen sowie Medien verlängern<br />
oder vorbestellen. Das war zum Jahresanfang, als<br />
durch den Lockdown nur der Lieferdienst möglich war,<br />
ein Vorteil für Mitglieder und Mitarbeiter.<br />
Die Leser konnten Bücher auch telefonisch oder per<br />
E-Mail bestellen, die Medien wurden von uns bis zur<br />
Haustür geliefert. Selbst Neuanmeldungen waren<br />
während des Lockdowns möglich.<br />
Als Vorteil erwies sich, dass die Bücherei im Hinblick auf<br />
digitale Angebote, wie der Onleihe, bereits gut aufgestellt<br />
war. Hier gehen die Ausleih- und Nutzerzahlen<br />
ständig nach oben.<br />
Ab 9. März durften wir nach einer Click & Collect-Phase wieder für den Besucherverkehr öffnen. Anfang Mai<br />
gab es neue Bücher, leider wieder ohne Buchausstellung, deswegen aber nicht weniger sorgfältig ausgesucht.<br />
Seite 51
Von anderen Stellen<br />
Im Laufe des Sommers wurden die Einschränkungen<br />
nach und nach gelockert, so war das Ferienprogramm<br />
„Basteln mit alten Büchern“ und unsere Teilnahme<br />
am Familien- und Kultursommer mit Bücherflohmarkt,<br />
Bücherwurm gestalten und Mitmach-Geschichte<br />
möglich. Auch der Sommerferien-Leseclub wurde<br />
wieder gut angenommen.<br />
Im Herbst mussten wir den Zutritt zur Bücherei leider<br />
wieder beschränken, ab 2. September 3G, Ende<br />
November kam der Hotspot-Lockdown und ab 7. Dezember<br />
2G-Zutritt. Den Abhol- und Lieferservice haben<br />
wir durchgängig beibehalten.<br />
Obwohl auch unsere Buchausstellung am 7. November unter 2G-Bedingungen stattfinden musste, kam doch<br />
eine erfreulich große Anzahl interessierter Leser in den Pfarrsaal zum Medienangebot und viele Naschkatzen<br />
zum Kuchenangebot.<br />
Auf das ganze Jahr gesehen war der Rückgang der Ausleihzahlen erfreulicherweise geringer als befürchtet:<br />
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 12.395 Medien entliehen. Leider war es 2021 noch immer nicht<br />
möglich, dass ganze Schulklassen die Bücherei aufsuchen, worauf der Rückgang der Leserzahlen bei Kindern<br />
und Jugendlichen resultiert. Durch die Besucherbegrenzung pro Quadratmeter halten sich unsere Leser nicht<br />
mehr lange in der Bücherei auf, sie entscheiden sich schnell für ein paar Bücher, besuchen uns dafür aber<br />
öfter.<br />
Blick auf die Leserzahl<br />
2021 2020 2019 2018<br />
Aktive Leser<br />
443<br />
502<br />
548<br />
528<br />
Kinder bis 12 Jahre<br />
135<br />
189<br />
227<br />
229<br />
13 - 59 Jahre<br />
234<br />
241<br />
260<br />
244<br />
ab 60 Jahre<br />
74<br />
72<br />
61<br />
55<br />
Besucher 3854 3984 4328 4150<br />
Seite 52
Von anderen Stellen<br />
Blick auf die Medienzahl<br />
2021 2020 2019 2018<br />
Medienbestand<br />
6253<br />
6250<br />
5909<br />
6284<br />
für Erwachsene<br />
3089<br />
3006<br />
2799<br />
2997<br />
für Kinder<br />
2118<br />
2205<br />
2134<br />
2190<br />
Non-Book-Medien<br />
821<br />
821<br />
785<br />
931<br />
Zeitschriften-Abos 11 10 10 9<br />
Blick auf die Ausleihzahl<br />
2021 2020 2019 2018<br />
Ausleihen gesamt<br />
12395<br />
12976<br />
13919<br />
13071<br />
für Erwachsene<br />
3319<br />
3802<br />
3858<br />
3586<br />
für Kinder<br />
4091<br />
4125<br />
5419<br />
5609<br />
Non-Book-Medien<br />
1664<br />
1857<br />
1982<br />
1936<br />
Zeitschriften-Abos 487 548 558 436<br />
E-Medien 2834 2644 2102 1504<br />
Bestleiher<br />
Roman und Krimi<br />
Leonhardifahrt (Kurt Kment)<br />
Aller guten Dinge sind zwei (Mhairi McFarlane)<br />
Wenn er fällt, dann stirbt er (Marien Ambros)<br />
Sachbuch Kochen und Backen<br />
Der Ernährungskompass (Bas Kast)<br />
Fermentieren leicht gemacht (Luna Kyung)<br />
Brot-Zeit! Backgeheimnisse (Annelie Wagenstaller)<br />
Seite 53
Von anderen Stellen<br />
Sachbuch Wandern<br />
Genusswandern Chiemgau und<br />
Berchtesgadener Land (Michael Pröttel)<br />
Sachbuch Natur<br />
Heilen mit der Kraft der Natur<br />
(Andreas Michaelsen)<br />
Zeitschrift<br />
Servus in Bayern<br />
Einfach Hausgemacht<br />
Mein schöner Garten<br />
Kindersachbuch tiptoi<br />
Komm mit in den Wald (Inka Friese)<br />
Entdecke den Zoo (Inka Friese)<br />
Dinosaurier (Thilo)<br />
Kindersachbuch<br />
Dinosaurier<br />
(Karin Bischoff)<br />
Kleinkinderbuch<br />
Teilen macht Spaß<br />
(Brigitte Weninger)<br />
Erstleserbuch<br />
Drei!!! Diebe im Gemüsebeet<br />
(Jule Ambach)<br />
Kinder bis 12 Jahre<br />
Conni, das Kleeblatt und das Wald-Camp<br />
(Karoline Sander)<br />
CDs<br />
Paw Patrol: Helfer auf vier Pfoten<br />
Spiele<br />
Plitsch-Platsch Pinguin<br />
Biografie<br />
Becoming - Meine Geschichte<br />
(Michelle Obama)<br />
Unsere Angebote für Kinder<br />
Drei Meilensteine für das Lesen ...<br />
Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, sind in der Schule besser als ihre Mitschüler, denen weniger<br />
oder gar nicht vorgelesen wurde. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie, die die Stiftung Lesen im<br />
November 2015 vorgestellt hat. „Lesestart - Drei Meilensteine für das Lesen“ ist ein Programm zur Sprach- und<br />
Leseförderung, das sich schon an die Jüngsten richtet. Die Lesestart-Sets können auch noch in diesem Jahr in<br />
der Bücherei abgeholt werden.<br />
Tiptoi - Interaktiver Lernspaß<br />
Nicht nur die Kinder sind begeistert von unserer Auswahl an Tiptoi-Büchern. Neben 23 Bilderbüchern haben<br />
wir auch Kindersachbücher, Erstlesebücher und sogar einen interaktiven Globus für unsere jungen Mitglieder.<br />
Ebenso können drei Tiptoi-Stifte kostenlos entliehen werden.<br />
Lesen was geht - der Sommerferien-Leseclub<br />
In den Sommerferien haben sich 40 Kinder für unseren Leseclub angemeldet. Die Kinder und Jugendlichen<br />
zwischen sieben und 13 Jahren haben 129 Bücher gelesen und bewertet. Im Rahmen der Herbstbuchausstellung<br />
konnten wieder viele Preise verlost werden, besonders fleißige Leser erhielten eine Urkunde.<br />
Seite 54
Von anderen Stellen<br />
Sommerferienprogramm<br />
Bildungspartner Schulen<br />
Leider mussten wir auch dieses Jahr auf den regelmäßigen<br />
Besuch der Schulklassen verzichten. Die Schulkinder<br />
können sich natürlich auch während der regulären<br />
Öffnungszeiten mit Lesestoff versorgen.<br />
Sommerferienprogramm - Basteln mit Büchern<br />
Unsere digitalen Angebote, natürlich kostenlos für Büchereimitglieder!<br />
Onleihe LEO-SUED und eLearning<br />
Filmstreamingdienst für Büchereien filmfriend.de<br />
Bücherei-Flyer<br />
Unser neuer Infoflyer wurde genau richtig zum Familien- und Kultursommer<br />
fertiggestellt und hat uns schon einige neue Leser<br />
gebracht.<br />
filmfriend.de<br />
Wir blicken nach vorne und freuen uns auf lesenswerte Neuerscheinungen<br />
und interessante Veranstaltungen und Projekte<br />
wie z.B.:<br />
neuer eReader zum Testen der Onleihe<br />
Kontakt mit Kindergärten und Schulen beleben, Medienkisten<br />
Newsletter<br />
Bücherei-Führung für Lehrkräfte / Erzieher / Gemeinderäte /<br />
Interessierte<br />
Der neue Flyer der Bücherei<br />
Saatgutbücherei - Sortenvielfalt erhalten: Saatgut mitnehemen, anbauen, ernten und dann einen Teil des<br />
neuen, getrockneten Saatguts zurückbringen.<br />
Text und Fotos: Bücherei<br />
© DariuszSankowski / pixabay<br />
Seite 55
Aus dem Geschäftsleben<br />
WWS-Sytemtechnik stellt sich vor<br />
W ir heizen m it B iomasse<br />
Estrich belegreif Gebäude bei Heizungstausch<br />
Notheizung bis 50KW Partyzelte Poolbeheizung<br />
Redl 3 – 83417 <strong>Kirchanschöring</strong> +49 170 5200 434<br />
wws-systemtechnik.de info@wws-sytemtechnik.de<br />
Seite 56
Aus dem Geschäftsleben<br />
Geschäftswelt <strong>Kirchanschöring</strong> unter neuer Führung<br />
Der anwesende Teil der neuen Vorstandschaft bestehend aus:<br />
(v.l.n.r ): Marianne Brandmayer, Kathrin Niedermayer, Franz Eder, Markus Baumgartner, Simone Baumgartner,<br />
Michael Steinmaßl und Wolfgang Schmid<br />
Aufgrund der „ruhigen“ Zeit durch die Coronaeinschränkungen<br />
war es still die letzten Wochen und<br />
Monate mit Veranstaltungen, die vom Gewerbeverein<br />
<strong>Kirchanschöring</strong> geplant und durchgeführt<br />
werden sollten.<br />
Jedoch wurde die ruhige Zeit für Planungen bezüglich<br />
künftiger Veranstaltungen, Projekte und Änderungen<br />
in der Vorstandschaft sinnvoll genutzt.<br />
Um die Neuigkeiten an die Mitglieder des Gewerbevereins<br />
„Geschäftswelt <strong>Kirchanschöring</strong>“ weiter<br />
zu geben, wurde am Freitag, 29.10.2021 zur Vollversammlung<br />
im Salitersaal <strong>Kirchanschöring</strong> eingeladen.<br />
Die Versammlung fand natürlich unter Einhaltung<br />
der an dem Tag geltenden Regeln statt.<br />
Den Beginn der Vollversammlung mit Begrüßung<br />
der anwesenden Mitglieder übernahmen Markus<br />
Baumgartner und Franz Eder. Erfreulicherweise<br />
konnten 24 Gewerbetreibende aus dem Verein<br />
gezählt werden.<br />
Zweiter Vereinsvorstand Franz Eder begann mit<br />
dem Rückblick der letzten zwei Jahre, der mangels<br />
Veranstaltungen und Möglichkeiten durch vielen<br />
Einschränkungen kurz ausfi el. Ein allgemeiner Blick<br />
folgte zurück zu einigen der vielen Tätigkeiten des<br />
Vereins der letzten 35 Jahre, wie z.B. die begonnenen<br />
Weihnachtsveranstaltungen mit Tombola, die<br />
lange Zeit im Saal des Felberwirts und dessen Außenbereich<br />
statt gefunden hat. Bei der angesprochenen<br />
Tombola, die durch Hias Aicher geleitet<br />
und geführt wurde, konnten sämtliche Sachpreise<br />
und Spenden aus den örtlichen Geschäften und<br />
Gewerbefi rmen angeboten werden.<br />
Später - ab 1990 - wurde der Christkindlmarkt, der<br />
immer am ersten Adventswochenende ausgerichtet<br />
wurde, in den Achenpark verlegt, wo man im<br />
Seite 57
Aus dem Geschäftsleben<br />
weihnachtlich dekorierten Ambiente von Stand<br />
zu Stand schlendern und einen schönen Adventseinklang<br />
genießen konnte. Der Gewerbeverein<br />
hatte hier lange einen eigenen Stand in dem Holzspielzeuge<br />
aller Art verkauft wurden, diese wurden<br />
meist im Sommer bei einem gemeinsamen Ausfl ug<br />
von Heini Meindl, Hias Aicher und Franz Eder ausgesucht<br />
und gekauft. Den Erlös des Verkaufs verwendete<br />
man für sämtliche Veranstaltungen die<br />
in der darauffolgenden Zeit statt gefunden haben.<br />
Bis vor einigen Jahren fand der Adventsmarkt dann<br />
gemeinsam und abwechselnd mit der Gemeinde<br />
bzw. dem Gewerbeverein Fridolfi ng statt um das<br />
Angebot zu erweitern. So fuhr das eine Jahr Anschöring<br />
nach Fridolfi ng zum Adventsmarkt und<br />
das Jahr später die Fridolfi nger nach <strong>Kirchanschöring</strong>.<br />
Seit einigen Jahren sind die festen Termine<br />
des Vereines alle zwei Jahre der Aktionstag „Anschöring<br />
sperrt auf“ an einem Sonntag im Frühjahr,<br />
sowie die Wintersonnwendfeier immer am Sonnwendtag<br />
21.12 vor dem Saliterwirt.<br />
Für das Amt des Schriftführers stellte sich Simone<br />
Baumgartner zur Verfügung. Die Aufgabe des Kassiers<br />
wird zukünftig durch Kathrin Niedermayer erledigt.<br />
Die Schar an Beisitzer des Vereins besteht aus<br />
Marianne Brandmayer, Heike Hellfritsch, Thomas<br />
Hellfritsch, Andreas Heidenthaler, Michael Gerullis,<br />
Michael Steinmaßl, Wolfgang Schmid, Claus Wagner<br />
und Tobias Wagner.<br />
Ein großer Dank an die neue Vorstandschaft<br />
und an Guido Hillebrand aus dem Gemeinderat<br />
<strong>Kirchanschöring</strong>, der als Wahlleiter fungierte.<br />
Ein weiterer herzlicher Dank ging an die scheidenden<br />
Vorstandschaftmitglieder. Als kleine Geste für<br />
die vielen erbrachten Stunden, Leistungen und<br />
Nerven, die dem Verein zu Gute kamen, wurde ein<br />
regionaler Geschenkkorb aus einem örtlichen Geschäft<br />
übergeben.<br />
Zum 30.06. diesen Jahres legten der 1. Vorstand<br />
Thomas Mayer und der Schriftführer Florian Tahedl<br />
ihr Amt nieder. Einige neue Mitglieder, die man<br />
über den Sommer anwerben konnte, stellten sich<br />
am Tag der Vollversammlung zur Wahl in die neue<br />
Vorstandschaft. Das Ziel der Mitgliederfi ndung war<br />
ein komplett gemischtes Team von Jung bis Alt,<br />
von Handwerksbetrieb bis Büro-/IT-Betrieb aufzustellen,<br />
um sämtliche Ideen und neue Projekte in<br />
Angriff zu nehmen.<br />
Zur Freude des Vereins hat sich mit Markus Baumgartner<br />
ein junger Gewerbetreibender zur Verfügung<br />
gestellt und das Amt des 1. Vorstandes übernommen.<br />
Dieser übernahm seit dem 01.07. die<br />
Interim-Vorstandschaft des Vereins bis zur offi ziellen<br />
Wahl am Tag der Vollversammlung.<br />
Franz Eder wurde wieder als 2. Vorstand gewählt.<br />
Wir freuen uns sehr, dass er weiter die Vorstandschaft<br />
unterstützt. Franz Eder ist seit 1984 Mitglied<br />
des Gewerbevereins und seit dessen Eintritt als 2.<br />
Vorstand mit vollen Tatendrang und guten Ideen<br />
dabei.<br />
Die Verabschiedung des 1. Vorstand<br />
v.l.n.r.:Franz Eder, Thomas Mayer, Markus Baumgartner<br />
Wir bedanken uns recht herzlich bei dem 1. Vorstand<br />
Thomas Mayer, der das Amt des Vorstandes<br />
kurzfristig und spontan nach Heinrich Meindl übernahm<br />
und den Verein bis zum 30.06. führte.<br />
Ein weiterer Geschenkkorb wurde an den bisherigen<br />
Schriftführer Florian Tahedl überreicht, der alles<br />
Schriftliche und Planerische für den Verein erledigte.<br />
Seite 58
Geschäftsleben / Seitenblicke<br />
Schriftführer Florian Tahedl wird verabschiedet<br />
v.l.n.r.: Franz Eder, Florian Tahedl, Markus Baumgartner<br />
Entschuldigt und nicht anwesend an der Versammlung<br />
und bei der Verabschiedung war Kassiererin<br />
Verena Heinrich, die als Kassier die Finanzen des<br />
Vereins regelte.<br />
Ebenfalls offi ziell mit einer kleinen Geste verabschiedet<br />
wurde der nicht anwesende Hias Aicher,<br />
der seit 1982 dem Verein und die Vorstandschaft<br />
unterstütze.<br />
Weiter wurde auch Beisitzer Josef Schmid verabschiedet<br />
und gedankt, vor allem für die Spende<br />
des Stroms an sämtlichen Veranstaltungen.<br />
Ebenfalls verabschiedet wurde der langjährige<br />
Beisitzer Franz Niedermayer, ein Dank hier für die<br />
Spenden von Christbäumen, Hackschnitzel und<br />
Co. für die Adventsmärkte.<br />
Ein Dank geht auch an Josef Schmid<br />
v.l.n.r.: Franz Eder, Josef Schmid, Markus Baumgartner<br />
Vorausschauend auf die Zukunft wurden noch<br />
neue Projekte und Planungen vorgestellt wie zum<br />
Beispiel die Neuaufl age der Homepage in der es<br />
u.a. die Möglichkeit gibt, Stellenausschreibungen<br />
der Firmen zu veröffentlichen. Dieses Projekt stellte<br />
Beisitzer Thomas Hellfritsch vor.<br />
Außerdem wird, sofern wieder möglich, die Öffentlichkeitsarbeit<br />
mit Werbetagen für Schüler und angehende<br />
Auszubildende geplant sowie Betriebsbesichtigungen<br />
der Mitglieder. Ebenfalls geplant<br />
sind Fachvorträge, zum Nutzen von Gewerbebetriebe<br />
und Geschäfte.<br />
Gegen 21 Uhr wurde die Versammlung beendet<br />
und bei kleinen abschließenden Gesprächsrunden<br />
abgeschlossen.<br />
text & fotos: KAthrin niedermAyer<br />
20 Jahre Startklar Wohngruppe <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Im Jahr 2001 haben wir unsere Jugendwohngruppe<br />
in der Riesengebirgsstraße in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
eröffnet. Seitdem haben weit über 100 Jugendliche<br />
bis zum Erreichen ihren Volljährigkeit über kurze<br />
oder lange Zeit in der Wohngruppe gelebt.<br />
In der Wohngruppe fi nden Jugendliche, welche<br />
aus verschiedenen Gründen nicht mehr daheim<br />
und bei Ihrem Eltern leben und wohnen können,<br />
einen Platz. Die Zuweisung der Jugendlichen erfolgt<br />
durch die zuständigen Jugendämter der<br />
Regionen. Die Jugendlichen der Wohngruppe in<br />
<strong>Kirchanschöring</strong> kommen vor allem aus den Landkreisen<br />
Traunstein, Berchtesgadener Land und<br />
Mühldorf. Aber manchmal kommen die Jugendlichen<br />
auch von weiter her.<br />
Jugendliche, welche nicht mehr daheim leben<br />
können, in einem Haus inmitten einer Ein- und Zwei-<br />
Seite 59
Seitenblicke<br />
familienhaussiedlung zu betreuen, war vor 20 Jahren<br />
noch äußerst ungewöhnlich und ist es heute<br />
leider oft auch noch.<br />
Die stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe<br />
befinden sich damals, und leider auch<br />
noch viel zu häufig heute, eher am Rande des<br />
gesellschaftlichen Lebens, oft in eigens dafür geschaffenen<br />
kleinen „Dörfern“ oder „Siedlungen“.<br />
Aber genau dieses „inmitten“ des normalen Lebens<br />
sein, ist ein wesentlicher Teil des Konzepts der<br />
Wohngruppe in <strong>Kirchanschöring</strong>.<br />
Soziales Miteinander leben lernen funktioniert nur<br />
in sozialen Bezügen und den entsprechenden<br />
Begegnungsmöglichkeiten und von diesen bietet<br />
<strong>Kirchanschöring</strong> beinahe unendlich viele. Ob beim<br />
SV <strong>Kirchanschöring</strong>, im KuBa, der Schule oder dem<br />
Skate-Park, um hier nur ein paar Institutionen/Einrichtungen<br />
zu nennen.<br />
Eine Wohngruppe für Jugendliche in der unmittelbaren<br />
Nachbarschaft zu haben, ist gewiss nicht<br />
immer einfach, aber unsere Nachbar*innen haben<br />
es in den letzten 20 Jahren immer verstanden,<br />
sich zu melden, wenn irgendetwas nicht passt. Wir<br />
unsererseits waren und sind immer bemüht, aktiv<br />
den Dialog zu suchen. So konnten Unstimmigkeiten<br />
bisher immer sehr schnell und unkompliziert geklärt<br />
und aufgelöst werden.<br />
Sehr gerne nutzen wir die Gelegenheit und bedanken<br />
uns an dieser Stelle einmal ganz ausdrücklich<br />
bei allen Bürger*innen der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />
für ihre offene, verständnisvolle und<br />
freundliche Art, dies gilt insbesondere für unsere<br />
Nachbar*innen.<br />
Ein besonders großes Dankeschön geht zudem an<br />
Bürgermeister Hans-Jörg Birner sowie an alle Angestellten<br />
der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>. Von der<br />
Verwaltung über die Meldestelle bis zum Bauhof<br />
haben sie uns alle von Beginn an unterstützt.<br />
Sehr gerne hätten wir im vergangenen Jahr unser<br />
20-jähriges Jubiläum mit einem kleinen Fest gefeiert,<br />
aber die besonderen Umstände haben das leider<br />
nicht zugelassen. Jetzt hoffen wir, dass sich die<br />
Situation so stabilisiert, dass wir das in Form eines<br />
„Tag der offenen Tür“ in diesem Jahr nachholen<br />
können.<br />
Wir, das Team der Jugendwohngruppe,<br />
wünschen Ihnen allen ein gutes Jahr <strong>2022</strong>.<br />
Text: Ramona Mühlbacher<br />
Seite 60
Seitenblicke<br />
Herzliches Vergelt‘s Gott<br />
Wir, die ambulant betreute Seniorenwohngemeinschaft in <strong>Kirchanschöring</strong>, möchten uns<br />
bei allen Menschen bedanken, die uns in diesem Jahr so fleissig unterstützt haben.<br />
Ein großes Dankeschön geht an<br />
den Gartenbauverein<br />
den Kindergarten sowie den Hort<br />
Praxis Dr. med. Fabian Gerlach mit Team<br />
Herrn Pfarrer Müller, Herrn Pfarrer Westermeier sowie dem Gemeindereferenten Josef Söldner<br />
GTEV Edelweiß – Roth - Jugend<br />
Sebastian Meier<br />
Faschingsmusik Anschöring<br />
Café Miteinander - Elfriede Allerberger und Team<br />
Verein Haus der Begegnung - Anja Strasser<br />
Kinderförderverein<br />
sowie an alle, die in dieser Zeit an uns gedacht haben, egal ob in Wort oder Schrift. Die Hilfsbereitschaft<br />
und das Engagement ist beeindruckend und macht uns sprachlos. Darauf sind wir sehr stolz.<br />
Wir, die Bewohner der ABWG, sowie alle Angehörigen und das Mitarbeiterteam<br />
wünschen euch ein glückliches und vor allem gesundes Jahr <strong>2022</strong>!<br />
Text & Fotos: Sandra Obermayer und Simone Schulmeister im Namen der Bewohner der ABWG<br />
Seite 61
Seitenblicke / Vereinsleben<br />
Nikolausaktion - 1240 Euro für den Sozialfonds<br />
Die von der KLJB <strong>Kirchanschöring</strong> organisierte Nikolausaktion war<br />
wie jedes Jahr ein voller Erfolg.<br />
Am späten Nachmittag des 5. Dezember machten sich vier<br />
Nikoläuse (Rüdiger Koslik, Stefan Eder, Adrian Hillebrand, David<br />
Otter) mit Krampus und Engerl auf den Weg, um viele Familien zu<br />
besuchen. Aufgrund der derzeitigen Situation wurde der "Heilige<br />
Mann " immer draußen mit vielen Kerzen, Lichtern und Feuerschalen<br />
empfangen, um den Kindern aus dem goldenen Buch vorzulesen<br />
und für die guten Taten zu loben und die nicht so guten zu<br />
rügen.<br />
Dank der großzügigen Spenden kann die KLJB auch heuer den<br />
Sozialfonds der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> mit 1240 Euro unterstützen.<br />
Ein herzliches Vergelt`s Gott an die Nikoläuse, Krampusse, Engerl<br />
und Chauffeure, die diese Aktion möglich machen.<br />
text & foto: Kljb KirchAnschöring<br />
Die Krämerei im Lacknerhaus<br />
Wer kennt es nicht - das Lacknerhaus. Mitten im<br />
Ortskern von <strong>Kirchanschöring</strong> könnte es uns viele<br />
Geschichten erzählen.<br />
Doch es schweigt beharrlich ...<br />
Dafür erzählt uns der Heimatverein etwas über die<br />
Geschichte des Lacknerhaus - wir sind gespannt.<br />
Vielen Dank fürs Recherchieren!<br />
Gegenüber dem Eingang zur Kirche wurde vor ca.<br />
20 Jahren im Zuge der Dorferneuerung ein Salzburger<br />
Flachgauhof mit Mittertenne und Widerkehr<br />
grundlegend saniert und seither strahlt das ehemalige<br />
Bauernhaus mit dem schönen gusseisernen<br />
Balkon aus dem Achtal Fußgängern wie Autofahrern<br />
lachsfarben entgegen.<br />
Ein beeindruckender Anblick!<br />
Was man dem Haus erst auf dem zweiten Blick ansieht<br />
ist die lang zurückreichende Geschichte des<br />
sog. Kramer- oder „Torfwebergütls“ an dieser Stelle.<br />
Sie geht mindestens 350 Jahre, vermutlich aber<br />
sogar bis ins 15. Jahrhundert, zurück.<br />
Erstmals nachgewiesen werden kann auf der Hausnummer<br />
14 ein „Kramergut“, dessen Grundherr das<br />
Gotteshaus St. Michael von <strong>Kirchanschöring</strong> war,<br />
laut den Kirchenrechnungen des 17. Jahrhunderts,<br />
nämlich im Jahr 1668, wo berichtet wird, dass ein<br />
Johann Fuchs vom „Kramergut“ schon 1654 eine<br />
Anna Kriegl geheiratet habe. Damit gibt es an dieser<br />
Stelle schon länger eine Krämerei als in Kirchstein;<br />
vermutlich hatte aber auch sie überwiegend<br />
vor und nach den Gottesdiensten geöffnet, um<br />
insbesondere die Bewohner der weit verstreut liegenden<br />
Höfe mit den Dingen zu versorgen, welche<br />
die Menschen selbst nicht erzeugen konnten.<br />
Nach dieser ersten Erwähnung lesen wir vom Kramergut<br />
erst knapp 20 Jahre später wieder, nämlich<br />
davon, dass im Jahr 1686 ein Philipp Reichel,<br />
Kramersohn aus Holzhausen und verheiratet mit<br />
Seite 62
Aus dem Vereinsleben<br />
der Kramerstochter Maria Offheimer aus Saaldorf,<br />
das Haus Nr. 14 bewirtschaftete. Zehn Jahre später<br />
findet sich in den Pfarrmatrikeln der Eintrag, dass<br />
nunmehr „das Torfwebergut mit dem daneben liegenden<br />
Kramergut vereinigt“ worden sei.<br />
Sind aus dem 17. Jahrhundert die Quellen über<br />
die ganz offenbar damals schon bestehende Krämerei<br />
oder die verschiedenen Kramer noch recht<br />
spärlich, so fügen sich die verschiedenen Erwähnungen<br />
und Eintragungen des 18. Jahrhunderts zu<br />
einem sehr viel lebendigeren Bild zusammen:<br />
Schon für 1702 ist Philipp Stahlauer anlässlich seiner<br />
Hochzeit mit Eva Dirnberger als „angehender<br />
Kramer“ erwähnt. Für 1729 ist belegt, dass Matthias<br />
Kumberger aus Eberding das Haus Nr. 14 kaufte<br />
und Gertraud Pöllner vom Linnergut gegenüber<br />
heiratete.<br />
Gertraud Kumberger verstarb relativ jung und nach<br />
ihrem frühen Tod schloss der Witwer 1742 eine zweite<br />
Ehe mit Maria Schwaiger, einer Kramerstochter<br />
aus Fridolfing. Das Glück der beiden sollte nicht<br />
lange dauern, schon im Jahr nach seiner zweiten<br />
Eheschließung starb Matthias Kumberger.<br />
Seine Witwe heiratete noch im selben Jahr 1743<br />
Simon Schmidhammer, Kramerssohn aus Fridolfing<br />
und zum Zeitpunkt der Hochzeit geachteter Kastenknecht<br />
aus Tittmoning, also ein Klosterbeamter,<br />
der die Aufsicht über den Fruchtkasten und die<br />
Verteilung des Getreides hatte. Von nun an sollte<br />
das Anwesen mit nur fünfjähriger Unterbrechung<br />
im Familienbesitz bleiben.<br />
Zwölf Jahre nach ihrer zweiten Eheschließung verstarb<br />
Maria Schmidhammer, verw. Kumberger, im<br />
Jahr 1755. Noch im selben Jahr heiratete ihr Witwer<br />
Simon Schmidhammer erneut, diesmal Anna<br />
Prunnmaier, Wirtstochter aus Geisenfelden.<br />
Sehr bemerkenswert ist, dass für das selbe Jahr im<br />
Geisenfelder Urbar das „Dorfwebergütl mit Krämerei“<br />
näher beschrieben wird als kleine Landwirtschaft,<br />
die zwei Stück Rind- und eine Stück Kleinvieh<br />
umfasste.<br />
Hochbetagt übergaben Simon und Anna Schmidhammer<br />
1798 schließlich ihren Hof an den Sohn<br />
Johann, der kurz zuvor Theresia Sapper geheiratet<br />
hatte. Johann und Theresia Schmidhammer betrieben<br />
die kleine Landwirtschaft und offenbar auch<br />
die Weberei sowie die Krämerei, denn 1813 ist<br />
die Rede davon, dass „beim Dorfweber“ Johann<br />
Schmidhammer die „reale Kramergerechtigkeit“<br />
angesiedelt sei.<br />
Der Sohn von Theresia und Johann Schmidhammer,<br />
ebenfalls ein Johann Georg, verheiratet sich<br />
1836 mit Theres Stadler, Wirtstochter von Pirach<br />
bei Burghausen, die bereits drei Jahre nach der<br />
Eheschließung starb. Im Jahr darauf, im Februar<br />
1840 heiratet der Witwer die Maurermeistertochter<br />
Katharina Scheck aus Übersee.<br />
Katharina war eine „gute Partie“, denn bei ihrer<br />
Aufnahmebewilligung in der Gemeinde konnte sie<br />
ein elterliches Vermögen von 1150 Gulden nachweisen.<br />
Aus diesem Vermögen scheinen die Frischvermählten<br />
das Anwesen, oder zumindest das<br />
Wohnhaus mit der Krämerei neu errichtet zu haben.<br />
Darauf deutet, dass im Türgewände die Jahreszahl<br />
1841 zu finden ist. Von nun an betrat man<br />
die Krämerei über den Flur und bog von dort nach<br />
links in den Laden.<br />
Auf dem Foto von 1920 ist deutlich das große<br />
Krämerei-Fenster mit den schützenden Blech-<br />
Blendläden zu erkennen.<br />
Lackner-Haus mit Krämerei und Poststelle, um 1920<br />
im Vordergrund Saliterwirtin Emilie Steinmaßl (links) und<br />
Kramerin Elise Lackner (rechts)<br />
Bauhandwerker zu bekommen, war für die beiden<br />
Jungvermählten sicherlich nicht schwierig, denn in<br />
der Familie Scheck waren mehrere Männer Baumeister,<br />
nicht nur der Vater, auch mindestens ein<br />
Seite 63
Aus dem Vereinsleben<br />
Bruder von Katharina ging diesem Beruf nach und<br />
baute in dieser Eigenschaft nicht nur die Kirche von<br />
Palling, sondern verantwortete zehn Jahre später<br />
auch den An- und Umbau der Kirche von <strong>Kirchanschöring</strong>,<br />
die heute noch unseren Ort ziert.<br />
Doch zuerst müssen wir uns der Bannmühle zuwenden.<br />
Der dortige Obermüller Franz Bruckmüller hatte<br />
mit der ledigen Näherin Maria Lackner aus Stein<br />
an der Traun zwei Söhne, Otto und Karl mit Namen.<br />
Aus der Ehe von Katharina und Johann Georg<br />
Schmidhammer gingen zehn Kinder hervor. Der<br />
älteste Sohn Georg übernahm Hof und Krämerei,<br />
verstarb aber bereits 1879 im Alter von 34 Jahren.<br />
Da Georg unverheiratet geblieben war, übernahm<br />
daraufhin sein Bruder Johann das Anwesen und<br />
die Krämerei und heiratete 1880 Barbara Traut aus<br />
Neufahrn. Die Eheleute bekamen drei Kinder, diese<br />
starben jedoch alle bald nach der Geburt.<br />
Maria Lackner, Näherin aus Stein an der Traun,<br />
Mutter von Karl (geb. 1873) und Otto Lackner<br />
Während der 1873 geborene Sohn Karl bei seinem<br />
Vater in der Bannmühle aufwuchs, blieb Otto bei<br />
seiner Mutter und wuchs in Stein auf.<br />
Johann Schmidhammer (1850-1934)<br />
Krämereibesitzer in <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Das Schicksal meinte es auch sonst nicht gut mit<br />
Barbara und Johann Schmidhammer. Nur wenige<br />
Jahre nach dem Tod ihres jüngsten Kindes mussten<br />
sie 1895 das Haus an Josef Kothlechner, einen<br />
jüdischen Viehhändler aus Burghausen, verkaufen.<br />
Josef Kothlechner behielt das „Kramergut“ jedoch<br />
nur wenige Jahre und verkaufte es 1900 wieder - und<br />
damit begann die Geschichte des „Lacknerhauses“.<br />
Franz Bruckmüller, Obermüller aus der Bannmühle,<br />
Vater von Karl Lackner<br />
Seite 64
Aus dem Vereinsleben<br />
Um seinem Sohn Karl ein Auskommen zu sichern,<br />
kaufte Franz Bruckmüller für ihn um 1900 das Krameranwesen.<br />
Karl Lackner heiratete 1902 im „Hofmeisterschen<br />
Gasthaus“ (heute Felberwirt) die<br />
Nichte des letzten Schmidhammer-Besitzers Elise<br />
Schmidhammer - und damit konnte einerseits die<br />
Schmidhammer‘sche Tradition auf dem Haus fortgeführt<br />
werden, andererseits erhielt das Anwesen<br />
durch den neuen Familiennamen die noch heute<br />
übliche Bezeichnung „Lacknerhaus“.<br />
Einladungskarte zur Vermählung<br />
von Elise Schmidhammer und Karl Lackner<br />
Karl und Elise Lackner bekamen drei Kinder: 1902<br />
den Sohn Karl, der bis 1987 lebte, sowie 1906 und<br />
1911 die Töchter Elisabeth und Berta, die auch<br />
noch im hohen Alter als die „Lackner-Dirndln“ im<br />
Dorf bekannt waren. Beide verstarben mit jeweils<br />
76 Jahren.<br />
Elise Lackner, geborene Schmidhammer, geb. 1873<br />
(um 1902)<br />
Karl Lackner sen. überlebte beide Weltkriege und<br />
zwei Währungsreformen; im hohen Alter von 91<br />
Jahren verstarb er 1963. Er schein ein vielseitig interessierter,<br />
weltoffener und umtriebiger Mensch<br />
gewesen zu sein. Schon vor seiner Eheschließung<br />
war er ein begeisteter Velociped-Fahrer, der an<br />
Radrennen teilnahm und manche auch gewann,<br />
wovon ein bis heute erhaltener Pokal zeugt.<br />
Das war zu einer Zeit, als man noch eine echte Prüfung<br />
erfolgreich ablegen musste, um Fahrradfahren<br />
zu dürfen. Selbst Karls „Radfahrkarte“, also der<br />
Fahrrad-Führerschein, hat sich bis heute erhalten.<br />
Velociped (Rad) - Fahrkarte von Karl Lackner,<br />
ausgestellt am 31.12.1909<br />
Karl Lackner, geb. 1873 (um 1902)<br />
Seite 65
Aus dem Vereinsleben<br />
Auch in der Krämerei wehte ein frischer Wind: Karl<br />
bot selbst gerösteten Kaffee an - und immer dann,<br />
wenn wieder einmal geröstet wurde, konnte man<br />
das im ganzen Dorf erschnuppern.<br />
Der Kaffee-Genuss war damals nicht billig: um 1910<br />
kostete ein Pfund dieses besonderen Kaffees stolze<br />
2,80 Mark.<br />
War der Kaffee ein Vergnügen für die Erwachsenen,<br />
beeindruckte die Kinder in der Krämerei am<br />
meisten die über der Ladentheke befestigte ca.<br />
drei Meter lange Holzschlange, an der sehr unterschiedliche<br />
Dinge zum Verkauf hingen. Sie muss<br />
ziemlich imponierend gewesen sein, denn viele<br />
ältere <strong>Kirchanschöring</strong>er erinnern sich auch heute<br />
noch daran.<br />
früheren Krämerei aufgebaut. Dann ist vor dem<br />
Lacknerhaus ein Abschnitt aus dem Evangelium<br />
zu hören, es werden Fürbitten gesprochen und der<br />
sakramentale Segen wird in alle Himmelsrichtungen,<br />
über den Ort und die Flur erteilt.<br />
Am 1. Januar 1909 zog noch eine weitere Neuerung<br />
ins „Lacknerhaus“ / Kramergut / Dorfwebergütl ein:<br />
die Post und bald darauf auch noch die Telegrafenstation.<br />
Die Postablagestelle war ursprünglich<br />
im Haltestellengebäude der Bahn untergebracht,<br />
danach verblieb sie im Lacknerhaus bis 1973 und<br />
zog dann um in die Götzinger-Straße.<br />
Post, Fernsprecher und Telegraf waren anfangs in<br />
den Räumen gegenüber der Krämerei, also vom<br />
Hausflur aus auf der rechten Seite, angesiedelt. Die<br />
Einrichtungen zogen später in den ehemaligen Laden<br />
um.<br />
Die Übernahme des Postdienstes bot zwar regelmäßige<br />
Einnahmen, aber doch keine üppigen:<br />
Der Postagent Karl Lackner sen. erhielt 30 Mark<br />
monatlich, wieviel dann später die Postbotin<br />
Genovefa Lankes oder die Telefonistinnen Liesi und<br />
Berta Lackner verdienten, ist nicht überliefert.<br />
Elise Lackner (1873-1923) mit ihren Kindern Elisabeth<br />
(geb. 1906), Karl (geb. 1902) und Berta (geb. 1911)<br />
Bei großen kirchlichen Festen wie dem Skapulierfest<br />
war der Kramer mit einem Stand auf dem<br />
Kirchplatz vertreten, an dem er Lebkuchenherzen,<br />
Süßigkeiten und natürlich auch den eigenen Kaffee<br />
anbot.<br />
Der vierte Außenaltar bei der Fronleichnams- und<br />
bei der Erntedankprozession wird bis heute vor der<br />
Genoveva Lankes (1903 - 1961), Postbotin in<br />
<strong>Kirchanschöring</strong> mit ihrem hölzernen „Postkarrn“<br />
vor dem Lackner-Haus<br />
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schloss<br />
die Krämerei, gewebt wurde schon lange nicht<br />
mehr. Die kleine Landwirtschaft und die Post aber<br />
wurden von den Geschwistern-Lackner, die alle unverheiratet<br />
blieben, weiterhin betrieben, und das<br />
Lackner-Anwesen blieb in anderen Funktionen weiterhin<br />
ein beliebter Treffpunkt im Ort. Insbesondere<br />
Seite 66
Aus dem Vereinsleben<br />
die männlichen Dorfbewohner trafen sich gerne<br />
zum „Dischkriern“ auf dem Platz zwischen Lacknerhaus<br />
und Kirche oder auf der Lackner‘schen Hausbank.<br />
Da man in der Post auch angerufen werden<br />
konnte oder selbst ein Telefonat absetzen konnte,<br />
diente die Hausbank auch hier zum Warten, zum<br />
Austauschen von Neuigkeiten und erleichterte so<br />
manche Informationsübermittlung.<br />
Bild einer Erstkommunion vor der Kramerei<br />
Zwischen den Fenstern sieht man Schilder mit der Aufschrift<br />
„Postagentur“ und „Öffentliche Telephonstelle“<br />
Zu sehen ist das schmucke Kramergut zudem auf<br />
unzähligen Fotos: Es bildete oft den wirkungsvollen<br />
Hintergrund für Schul- und Klassenfotos oder Kommunionbilder,<br />
denn Kirche, Gemeinde und Schulhaus<br />
bildeten bis 1969 eine unmittelbare Nachbarschaft.<br />
Krämerei, Weberei, Landwirtschaft, Kaffeeduft und<br />
Postagentur sind Geschichte. Das stattliche Lackner-Anwesen<br />
jedoch ist heue ein Wohnhaus und<br />
seit nahezu 275 Jahren in Familienbesitz geblieben.<br />
Lackner-Haus<br />
Hauseingang mit Jahreszahl 1841, gusseiserner Balkon<br />
hergestellt im Achtal<br />
Text & Fotos: Heimatverein <strong>Kirchanschöring</strong> - Lampoding<br />
Quellen<br />
Heimatbuch <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Nachlass Siegfriede Schneider +<br />
Archiv Heimatverein<br />
Pfarrmatrikel<br />
Haus- und Hofchroniken<br />
Denkmäler in Bayern - Landkreis Traunstein<br />
Ergänzung zum Bericht über die Handlung Stummer, Kirchstein, in der letzten Ausgabe:<br />
Maria Streck, verwitwete Stummer, führt mit Hilfe ihres Sohnes Georg bis 1981 den Laden, dann folgte<br />
die Übergabe an Georg Streck. Als dieser 2001 verstarb, übernahm seine Schwester Annemarie Aicher,<br />
geborene Streck, das Geschäft.<br />
Es wurde renoviert und an die Bäckerei Oswald verpachtet, danach an Edith Besta. Heute betreibt<br />
Angelika Leitner hier ihren Dorfladen.<br />
Seite 67
Aus dem Vereinsleben<br />
Aktuelle Spieltermine des SVK in der Bayernliga<br />
Sa.<br />
19.02.<strong>2022</strong><br />
13:30<br />
FC Ismaning<br />
-<br />
SVK<br />
Sa.<br />
26.02.<strong>2022</strong><br />
13:30<br />
FC Deisenhofen<br />
-<br />
SVK<br />
Sa.<br />
05.03.<strong>2022</strong><br />
15:00<br />
SVK<br />
-<br />
TSV Schwabmünchen<br />
Sa.<br />
12.03.<strong>2022</strong><br />
15:00<br />
SVK<br />
-<br />
SV Donaustauf<br />
Sa.<br />
19.03.<strong>2022</strong><br />
15:00<br />
SVK<br />
-<br />
Türkspor Augsburg 1972<br />
Fr.<br />
25.03.<strong>2022</strong><br />
19:30<br />
TSV Wasserburg<br />
-<br />
SVK<br />
Di.<br />
29.03.<strong>2022</strong><br />
18:30<br />
SVK<br />
-<br />
FC Ingolstadt U21<br />
Sa.<br />
02.04.<strong>2022</strong><br />
15:00<br />
SVK<br />
-<br />
VfB Hallbergmoos<br />
Sa.<br />
09.04.<strong>2022</strong><br />
14:00<br />
TSV 1865 Dachau<br />
-<br />
SVK<br />
Sa.<br />
16.04.<strong>2022</strong><br />
15:00<br />
SVK<br />
-<br />
SpVgg Hankofen-Hailing<br />
Sa.<br />
23.04.<strong>2022</strong><br />
16:00<br />
TSV Kottern / Allgäu<br />
SVK<br />
Sa.<br />
30.04.<strong>2022</strong><br />
15:00<br />
SVK<br />
FC 1920 Gundelfingen<br />
Sa.<br />
07.05.<strong>2022</strong><br />
14:00<br />
SV Pullach<br />
SVK<br />
Sa.<br />
14.05.<strong>2022</strong><br />
14:00<br />
SVK<br />
TSV 1860 München U21<br />
Sa.<br />
21.05.<strong>2022</strong><br />
14:00<br />
SVK<br />
TSV Landsberg<br />
Aktuelle Spieltermine der A-Klasse des SV <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Sa.<br />
19.03.<strong>2022</strong><br />
15:00<br />
SC Weißbach<br />
-<br />
SVK II<br />
So.<br />
27.03.<strong>2022</strong><br />
15:00<br />
TSV Tengling<br />
-<br />
SVK II<br />
Sa.<br />
02.04.<strong>2022</strong><br />
17:15<br />
SVK II<br />
-<br />
FC Ramsau<br />
So.<br />
10.04.<strong>2022</strong><br />
16:00<br />
SV Saaldorf II<br />
-<br />
SVK II<br />
Sa.<br />
16.04.<strong>2022</strong><br />
17:30<br />
SVK<br />
-<br />
TSV Fridolfing<br />
So.<br />
24.04.<strong>2022</strong><br />
13:00<br />
TSV Petting<br />
-<br />
SVK<br />
Sa.<br />
30.04.<strong>2022</strong><br />
17:15<br />
SVK<br />
-<br />
ESV Freilassing II<br />
So.<br />
08.05.<strong>2022</strong><br />
14:00<br />
SV Leobendorf<br />
-<br />
SVK<br />
So.<br />
15.05.<strong>2022</strong><br />
15:00<br />
SVK<br />
-<br />
SV Taching / See<br />
Sa.<br />
21.05.<strong>2022</strong><br />
15:00<br />
DJK Kammer<br />
-<br />
SVK<br />
Für die Heimspiele können am Spieltag an der Stadionkasse reduzierte Saisonkarten erworben werden!<br />
Seite 68
Aus dem Vereinsleben<br />
Familiensommer ein großer Erfolg<br />
Unter dem Motto „Familiensommer“ fand am Wochenende des 7. und 8. August ein Fest für Alt und Jung statt.<br />
Das Planungsteam, acht Mitglieder ansässiger Vereine, arbeitete ein Rahmenprogramm aus und kümmerte<br />
sich zusammen mit den Gemeindearbeitern um einen reibungslosen Auf- und Abbau.<br />
Der Familiensommer hatte für alle etwas zu bieten. Auf der Bobbycar-Rennstrecke konnten sich die Kinder<br />
untereinander messen oder aber auch ein Rennen gegen Eltern oder Großeltern fahren. Der Krokodilparcours<br />
erfreute sich großer Beliebtheit - nicht nur bei den Kindern. So mancher Vater traute sich in das Maul des Krokodils,<br />
um anschließend den Parcours zu bewältigen.<br />
Beim Kinderschminken waren die freiwilligen Helfer im Dauereinsatz, um allen Kindern ihr gewünschtes Motiv<br />
ins „Gesicht“ zu zaubern.<br />
Ein etwas anderes Rennen fand am Sonntag statt. Jeder, der wollte, konnte beim Stand des <strong>Kirchanschöring</strong>er<br />
Kinderfördervereins eine Ente für das am Sonntagnachmittag stattfindende „Erste <strong>Kirchanschöring</strong>er<br />
Entenrennen“ erwerben. Das Interesse war groß und so traten rund 400 Enten im Achenpark gegeneinander<br />
an. Manche Ente wurde auf ihrem Lauf von einem Strudel aus der Strömung ins Abseits geschickt, oder sie<br />
hatte sich an einem Ast verhangen und wurde von den Begleitern durch Anschubsen und Rütteln wieder ins<br />
Rennen geschickt. Wer mit seiner Ente auf einem der<br />
ersten 50 Plätze landete, konnte sich am Stand des<br />
Kinderfördervereins einen Preis abholen.<br />
Für das leibliche Wohl sorgten gemeinsam der Trachten-<br />
und der Fischerverein mit deftigen Speisen und<br />
gekühlten Getränken.<br />
Der Kinderförderverein <strong>Kirchanschöring</strong><br />
bedankt sich<br />
bei allen Beteiligten und Besuchern<br />
für das gelungene Wochenende.<br />
Text: Elisabeth Riedel<br />
Seite 69
Aus dem Vereinsleben<br />
Tränen lügen nicht, oder?<br />
Theaterverein <strong>Kirchanschöring</strong> e.V. plant die Aufführung einer Komödie von Heinrich Unterrainer<br />
Drei Witwen treffen sich erstmalig am Friedhof bei den Gräbern<br />
ihrer viel zu früh verstorbenen Ehegatten. Die drei Damen<br />
verbindet nicht nur das gemeinsame Trauern, sondern,<br />
wie sich beim Ratsch herausstellt, auch betrübliche Erinnerungen<br />
aus der nicht so glücklichen Zeit ihrer Ehen.<br />
Die Gewohn- und Gemeinheiten ihrer Gatten, die als schlechte<br />
Erinnerung blieben, sind bei allen Drei ähnlich und könnten<br />
auch Zufall sein?<br />
Auch die drei schrägen, schlecht gelaunten Typen, die geschäftig<br />
immer wieder im Friedhof erscheinen, geben den<br />
Damen große Rätsel auf, zumal sie irgendwie ...<br />
Die Aufführungen sind für März und April <strong>2022</strong> geplant, wenn die Coronapandemie<br />
bis dahin hoffentlich vorbei und überwunden ist!<br />
Auf euren Besuch freut sich der Theaterverein <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Aktives Feuerwehrleben in Lampoding - Rückblick 2021<br />
Die Freiwillige Feuerwehr Lampoding hatte auch im Jahr 2021 einiges zu tun. Neben dem regelmäßigen<br />
Übungsbetrieb konnten einige weitere wichtige Ausbildungen und Veranstaltungen durchgeführt werden. So<br />
fand u.a. ein Erste-Hilfe-Kurs unter Leitung des Bayerischen Roten Kreuzes statt. Dieser richtete sich speziell an<br />
den jungen Feuerwehrnachwuchs.<br />
Unter Einhaltung der Coronaauflagen konnte auch wieder die ein oder andere Ausbildung auf Landkreise-<br />
Seite 70
Aus dem Vereinsleben<br />
bene abgehalten werden. So wurden z.B. die so wichtigen Lehrgänge zum Atemschutzgeräteträger und<br />
Sprechfunker besucht. Auch dem Brandcontainer in Übersee konnte wieder ein Besuch abgestattet werden.<br />
Außerdem wurde ein Gruppenführerlehrgang erfolgreich abgeschlossen. Ein wichtiger Ausbildungsinhalt in<br />
der Feuerwehr stellen auch die Leistungsabzeichen, wie „Die Gruppe im Löscheinsatz“, dar. Dieses wurde<br />
von drei Gruppen der Lampodinger Wehr erfolgreich, und mit großem Lob der Kreisbrandinspektion für die<br />
gezeigte Leistung, abgelegt.<br />
Weitere Sonderübungen waren zur Wald- und Flächenbrandbekämpfung<br />
sowie die Katastrophenschutzübung des Landkreis<br />
Traunstein.<br />
Das Highlight im Jahr 2021 war die „Modulare Truppausbildung -<br />
Basismodul (MTA)“.<br />
Die Feuerwehr Lampoding hat in unserem Inspektionsbereich als<br />
erste Feuerwehr den Lehrgang MTA Basismodul, welcher in der<br />
Regel auf Landkreisebene abläuft, innerhalb der eigenen Feuerwehr<br />
durchgeführt. Dieser Lehrgang ist die Grundausbildung eines<br />
jeden Feuerwehlers und erlaubt neben der Zustimmung des<br />
Kommandanten die Teilnahme bei Einsätzen. Die Prüfer der Kreisbrandinspektion mussten somit „nur“ noch<br />
kommen, um die theoretische und praktische Abschlussprüfung abzunehmen.<br />
Teilgenommen haben 15 Jugendliche der Feuerwehr Lampoding, die jetzt die bestehende Aktive Mannschaft<br />
weiter verstärken. Bei der Abschlussprüfung war auch je ein Kamerad aus <strong>Kirchanschöring</strong> und Nirnharting<br />
mit dabei. In mehreren Abenden vermittelte man den Jugendlichen die Theorie vom MTA Basismodul,<br />
zudem fanden praktische Übungseinheiten statt. Damit konnte man den Jugendlichen eine optimale Grundlage<br />
zur MTA Prüfung geben.<br />
Die Lampodinger Jugendlichen bestätigten dies mit hervorragenden Leistungen in Theorie und Praxis.<br />
Glückwunsch an alle Jugendlichen zur bestandenen MTA Basismodul Prüfung<br />
sowie ein großes Danke an die Ausbilder der Feuerwehr Lampoding.<br />
Die Ausbildungen und Übungen sind für uns die beste Vorbereitung für den Ernstfall. Auch im Jahr 2021<br />
wurde die Feuerwehr Lampoding zu Brandeinsätzen und Technischen Hilfeleistungen wie Verkehrsunfällen<br />
alarmiert sowie zu sonstigen Hilfeleistungen (Unwettereinsätze usw.). Die Anforderungen an die Feuerwehr<br />
werden mit Sicherheit auch in Zukunft nicht weniger werden und wir alle sind auf den ehrenamtlichen Dienst<br />
der aktiven Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner angewiesen.<br />
Deshalb möchten wir auch hier nochmal einen großen Dank an unsere Feuerwehrdienstleistenden aussprechen.<br />
Eine besondere Freude bereitet uns<br />
auch jetzt schon wieder der neue<br />
Feuerwehrnachwuchs, der in den<br />
ersten Jugendübungsabenden auch<br />
wieder aus einer sehr starken Anzahl<br />
an Mädels und Jungs besteht.<br />
Packma‘s gemeinsam an!<br />
Text: Hannes Wagner<br />
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Lampoding<br />
Seite 71
Infos der VHS<br />
VHS-Kurse<br />
Gesundheit<br />
Durch den Wald in die eigene Mitte finden<br />
Samstag, 21.05.<strong>2022</strong>, 15:00 - 18:00 Uhr<br />
Treffpunkt: Wertstoffhof Petting<br />
Kursgebühr: € 29,00<br />
Dozentin: Sabine Glatz<br />
Bitte mitbringen: feste Schuhe, wettergerechte Kleidung<br />
© Carola Vahldiek / Adobe Stock<br />
In Zeiten von Überforderung und Überbelastung kann die förderliche Wirkung der Natur uns zurück in Balance bringen.<br />
Der Wald spielt dabei eine besondere Rolle auf dem Weg vom Gedankenkarussell in die Entspannung.<br />
auf dieser Entdeckungsreise erleben wir uns als Teil der Natur, lassen uns von ihr begeistern und tanken neue Kraft.<br />
Mit wachen Sinnen und einem erfüllten Herzen fällt es danach leichter, das Wesentliche im Leben zu sehen und sich<br />
wieder mit der inneren Natur zu verbinden.<br />
Ein Kurs mit Elementen aus dem Naturcoaching, der Waldmedizin sowie Übungen für mehr Naturverbundenheit und<br />
Selbstliebe im Alltag.<br />
Entdecke deine Weiblichkeit im Frauenkreis<br />
Freitag, 11.03.<strong>2022</strong>, 18:30 - 21:00 Uhr<br />
Alte Schule Kirchstein, 1. OG, Mehrzweckraum, Kirchenweg 16<br />
Kursgebühr: € 29,00<br />
Dozentin: Sabine Glatz<br />
Bitte mitbringen: bequeme und weibliche Wohlfühl-Kleidung, Matte, Medidationskissen / Kissen, Decke, Getränk<br />
Im geschützten Raum des Frauenkreises erleben wir eine neue Verbundenheit mit uns selbst und anderen gleichgesinnten<br />
Frauen. Wir stärken, spiegeln und feiern uns gegenseitig mit all unserer Schönheit, unseren Gefühlen und unseren<br />
einzigartigen Gaben. Jede darf sich zeigen wie sie ist und erkunden, was hinter ihren Masken und eingeschränkten<br />
Selbstbildern liegt. Immer wieder verbinden wir uns mit unserem Körper und drücken das aus, was gerade da ist.<br />
So erforschen wir unsere Weiblichkeit durch freie Bewegung, Tanz, achtsame und respektvolle Berührung. Denn das<br />
wonach wir uns sehnen, ist bereits in uns und wartet darauf, freigelegt zu werden.<br />
Ein Frauenkreis inspiriert von „Awakening Women“.<br />
Zur Dozentin: Sabine Glatz<br />
Dipl.-Sozialpädagogin (FH), Zertifizierter NaturCoach, Meditationslehrerin,<br />
PSYCH-K© Begleiterin<br />
„Ich begleite feinfühlige Menschen dabei, wieder bei sich selbst anzukommen<br />
und ihre innere Kraft zu entdecken - für mehr Wohlbefinden und Lebensfreude.<br />
In Naturseminaren, Frauenkreisen und bei der Einzelarbeit erfahren sie die Rückverbindung<br />
zu dem, was sie im Kern sind.“<br />
Seite 72
VHS / Tourist-Info<br />
Tanztreff „Anschöring“<br />
© fsHH / Pixabay<br />
Freude am Tanzen - Tanzen ist unser Hobby!<br />
Termine: 06.03., 20.03., jeweils um 18:00 Uhr<br />
03.04., 01.05., 15.05., 19.06., 03.07., 17.07., jeweils um 19:00 Uhr<br />
Treffpunkt: Grund- und Teilhauptschule <strong>Kirchanschöring</strong>, EG, Mehrzweckraum<br />
Gebühr: € 2,00 pro Person und Tanzabend (wird direkt vor Ort erhoben)<br />
Wir sind eine gesellige Truppe, die sich regelmäßig trifft. Wir freuen uns immer<br />
über tanzfreudige Paare, die gerne mal bei uns reinschauen<br />
Anmeldung zu den Kursen<br />
Nicole Meinelt<br />
Telefon 08685 / 77 939 - 11<br />
Fax: 08685 / 77 939 - 30<br />
eMail: n.meinelt@vhs-traunstein.de<br />
www.kirchanschoering.info/Kultur-Bildung<br />
Tourist-Information<br />
während der Geschäftszeiten<br />
Montag, Dienstag, Freitag von 8:00 – 12:00 Uhr<br />
Donnerstag von 9:00 - 12:00 Uhr<br />
vhs-Geschäftsstelle Traunstein<br />
Stadtplatz 38 a<br />
83328 Traunstein<br />
Telefon: 0861 / 90 97 166 – 0<br />
Fax: 0861 / 90 97 166 – 10<br />
eMail: info@vhs-traunstein.de<br />
www.vhs-traunstein.de<br />
Förderprogramm für Klein- und Kleinstvermieter<br />
Bereiche Digitalisierung, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und Qualitätssteigerung werden gefördert<br />
Das bayerische Wirtschaftsministerium hat ein Corona-<br />
Sofortprogramm für Klein- und Kleinstvermieter aufgelegt.<br />
Insgesamt 30 Millionen Euro stehen für Investitionen im Innenund<br />
Außenbereich kleiner Ferienquartiere bereit.<br />
Gefördert werden Maßnahmen in den Bereichen Digitalisierung,<br />
Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit oder Qualitätssteigerung.<br />
Um die Zuschüsse in Höhe von 2.000 bis 15.000 Euro können<br />
sich die Vermieter mit bis zu 25 Gästebetten bewerben.<br />
Die Antragstellung ist digital bis voraussichtlich April <strong>2022</strong><br />
möglich. Die baulichen Maßnahmen müssen bis Ende <strong>2022</strong><br />
abgeschlossen sein.<br />
Informationen und Link zum Antrag stehen auf der Seite<br />
www.chiemsee-chiemgau.info/partnernetz zur Verfügung.<br />
© image4you / Pixabay<br />
Seite 73
Impressum<br />
© Animafl ora PicsStock / Adobe Stock<br />
Verantwortlich im Sinne des<br />
Pressegesetzes:<br />
1. Bürgermeister Hans-Jörg Birner<br />
Koordination: Petra Obermeier<br />
Das Amtsblatt mit den offi ziellen Veröffentlichungen<br />
ist die Südostbayerische Rundschau<br />
Satz und Layout: Petra Obermeier<br />
Korrektur: Juliane Reising<br />
Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>,<br />
Rathausplatz 2<br />
Druck: OH Druck GmbH, Laufen<br />
Seite 74<br />
Abgabeschluss<br />
für die nächste<br />
Ausgabe ist der<br />
8. März <strong>2022</strong><br />
gedruckt auf Recyclingpapier aus 100 % Altpapier<br />
© eliver / Adobe Stock
Inhaltsverzeichnis<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Der Bürgermeister informiert<br />
Eine Dachgenossenschaft als Chance?<br />
Aktives Leerstandsmanagement<br />
<strong>Kirchanschöring</strong> erhält Gütesiegel<br />
Seite 3<br />
Seite 15<br />
Seite 16<br />
Aus dem Kindergarten<br />
Name für Waldkindergarten gesucht<br />
Neuer Elternbeirat im Haus für Kinder<br />
Weihnachtsaktion „Junge Leute helfen“<br />
Seite 43<br />
Seite 43<br />
Seite 45<br />
Bauen und Wohnen<br />
Neue Plattform<br />
Wohnen und (Um-) Bauen gestalten<br />
Bahnausbau ABS 38<br />
Bürgerliches Bahnkonzept <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Seite 18<br />
Seite 20<br />
Seite 26<br />
Von anderen Stellen<br />
Salzachklinik: Regional und Bio<br />
Patenschaft: Blühflächen & Artenvielfalt<br />
Krisendienst Psychiatrie Oberbayern<br />
Der Bayerische Bauernverband informiert<br />
Tipps der Energieagentur<br />
Bücherei: Das Jahr 2021<br />
Seite 45<br />
Seite 47<br />
Seite 48<br />
Seite 49<br />
Seite 50<br />
Seite 51<br />
Infos aus der Ökomodellregion<br />
Wieder Erfolg für regionales Bio-Bündnis<br />
Zwischen Schlachthof und Teller<br />
Von der Biobirne zum Bioschnaps<br />
Seite 27<br />
Seite 29<br />
Seite 30<br />
Aus dem Geschäftsleben<br />
WWS-Systemtechnik stellt sich vor<br />
Geschäftswelt unter neuer Führung<br />
Seite 56<br />
Seite 57<br />
Neuigkeiten aus der ILE-Region<br />
Die Zukunft der Landwirtschaft<br />
Seite 32<br />
Aus der Gemeindeverwaltung<br />
Sichtfelder einhalten<br />
Infos zu Biotonne und Co.<br />
Hundekot ein dauerndes Problem<br />
Gratulationen<br />
Fundamt<br />
Neue Gesichter in der Gemeindeverwaltung<br />
Michaela Stockhammer geht in Rente<br />
Freie Wohnung im Haus der Begegnung<br />
Soziales<br />
Kostenlose Hilfsmittel<br />
Schulnachrichten<br />
Der Elternbeirat stellt sich vor<br />
Päckchenaktion<br />
Seite 34<br />
Seite 35<br />
Seite 35<br />
Seite 36<br />
Seite 38<br />
Seite 38<br />
Seite 39<br />
Seite 40<br />
Seite 40<br />
Seite 41<br />
Seite 42<br />
Seitenblicke<br />
20 Jahre Startklar Wohngruppe<br />
Die ABWG sagt DANKE<br />
Nikolausaktion der KLJB <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Aus dem Vereinsleben<br />
Die Krämerei im Lacknerhaus<br />
Spieltermine SVK<br />
Familiensommer ein großer Erfolg<br />
Theater „Tränen lügen nicht, oder?“<br />
Feuerwehr Lampoding - Rückblick 2021<br />
Infos der VHS<br />
VHS-Kurse<br />
Tourist-Info<br />
Förderprogramm für Klein- und Kleinstvermieter<br />
Seite 59<br />
Seite 61<br />
Seite 62<br />
Seite 62<br />
Seite 68<br />
Seite 69<br />
Seite 70<br />
Seite 70<br />
Seite 72<br />
Seite 73<br />
© Alexas_Fotos / pixabay © Alexas_Fotos / pixabay<br />
Seite 75
Veranstaltungskalender<br />
Aufgrund der aktuellen Situation können wir den Veranstaltungskalender nur unter Vorbehalt abdrucken.<br />
Bitte informieren Sie sich darüber, ob die einzelnen Veranstaltungen wirklich stattfinden.<br />
Sollten aufgeführte Termine nicht stattfinden oder neue Termine dazukommen,<br />
bitte immer in der Gemeinde bei Sophia Reitschuh melden, damit der Veranstaltungskalender aktuell bleibt<br />
Tel.: 08685 / 77 939 - 14<br />
reitschuh-sophia@kirchanschoering.de<br />
Herzlichen Dank!<br />
Sa, 19. Februar ab 19:00 Uhr<br />
Do, 24. Februar<br />
Sa, 5. März<br />
Di, 8. März um 19:30 Uhr<br />
Di, 8. März um 13:30 Uhr<br />
Fr, 11. März um 19:00 Uhr<br />
Sa, 12. März um 19:30 Uhr<br />
Mi, 16. März um 9:00 Uhr<br />
Fr, 18. März ab 19:00 Uhr<br />
Sa, 19. März<br />
Sa, 26. März ab 10:00 Uhr<br />
Frauenfasching beim Rothlerwirt (Frauengemeinschaft Kirchstein)<br />
Faschingsparty im KuBa<br />
Jahreshauptversammlung beim Rothlerwirt (Burschenverein)<br />
Frühjahrsversammlung beim Rothlerwirt (Gartenbauverein Lampoding)<br />
Seniorennachmittag im Pfarrsaal <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Jahreshauptversammlung im Salitersaal (Fischerverein)<br />
Jahreshauptversammlung beim Rothlerwirt (Feuerwehr Lampoding)<br />
Frühstücken im Vereinsheim - Alte Schule Kirchstein (Trachtenverein)<br />
Wattturnier im Feuerwehrhaus (Feuerwehr <strong>Kirchanschöring</strong>)<br />
Theaterpremiere „Tränen lügen nicht, oder?“ im Salitersaal (Theaterverein)<br />
Gwandtausch im Vereinsheim - Alte Schule Kirchstein (Trachtenverein)<br />
Sa, 26. März Theater im Salitersaal - Weitere Termine: 27.03./02.04./03.04./09.04./10.04.<br />
Fr, 1. April ab 19:00 Uhr<br />
Sa, 9. April um 20:00 Uhr<br />
Di, 12. April um 13:30 Uhr<br />
Mo, 18. April - Do, 21. April<br />
So, 24. April<br />
So, 24. April<br />
Fr, 29. April<br />
So, 1. Mai ab 13:00 Uhr<br />
Sa, 7. Mai um 20:00 Uhr<br />
Di, 10. Mai ab 13:30 Uhr<br />
So, 15. Mai<br />
Do, 19. Mai um 19:00 Uhr<br />
Fr, 20. Mai ab 19:30 Uhr<br />
Jahreskartenausgabe (Fischerverein)<br />
Jahreshauptversammlung beim Rothlerwirt (Trachtenverein)<br />
Seniorennachmittag im Pfarrsaal <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Gemeindemeisterschaft (Schützenlust) - Siegerehrung: 23.04. - 19:30 Uhr<br />
Anfischen (Fischerverein)<br />
Tag der Vereine Lampoding<br />
Jahreshauptversammlung im Salitersaal (Gartenbauverein <strong>Kirchanschöring</strong>)<br />
Maibaumaufstellen beim Rathaus<br />
Muttertagskonzert im Pfarrsaal (Musik- und Gesangsverein)<br />
Seniorennachmittag im Pfarrsaal <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Tag der Vereine <strong>Kirchanschöring</strong><br />
Firmung in Fridolfing<br />
Vereins-Preisplattln in Hof (Trachtenverein)<br />
Seite 76