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Gemeindemitteilung Kirchanschöring 2022-1

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An alle Haushalte<br />

<strong>2022</strong>, Ausgabe I<br />

<strong>Gemeindemitteilung</strong><br />

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,<br />

im kommunalen Bereich liegt für das Jahr <strong>2022</strong> ein wichtiger Schwerpunkt in der<br />

Schaffung von leistbarem Wohnraum für alle. Wir werden dies intensiv auf unterschiedlichen<br />

Eben angehen.<br />

Als Kommune treiben wir den kommunalen Wohnbau in <strong>Kirchanschöring</strong> und Lampoding<br />

voran, es werden einzelne Bauparzellen zur privaten Bebauung ausgewiesen<br />

und im Rahmen des Projektes „Zukunftsfähiges (Um-)bauen und Wohnen“<br />

erarbeiten wir mit Bürgerinnen und Bürgern Konzepte für die Zukunft:<br />

Wie soll ein Baugebiet nahe Lackenbach aussehen?<br />

Was muss dort alles bedacht werden? Was soll dort an Bebauung möglich sein?<br />

Wie sollen sich unsere weiteren Orte im Innenbereich baulich weiterentwickeln?<br />

Und in einem weiteren Abschnitt dieses Projekts kümmern wir uns um den Baubestand<br />

im Außenbereich. Es gibt viele Sacherl, Neben- und Hauptgebäude von landwirtschaftlichen<br />

Anwesen, die für eine Nachfolgenutzung bereitstehen würden. Wir<br />

müssen jetzt gemeinsam mit den Genehmigungsbehörden gute und für die Eigentümer<br />

umsetzbare Wege fi nden, dies auch möglich zu machen.<br />

Um dabei möglichst vielen Menschen die Chance auf Wohneigentum zu geben, wird gerade ein Konzept einer genossenschaftlichen<br />

Lösung für den ländlichen Raum angedacht. Die besondere Idee dabei ist, dies in einer neuen Art der Zusammenarbeit<br />

zu gestalten, um den einzelnen Wohnprojekten möglichst viel eigene Entscheidungsfreiheiten<br />

innerhalb eines gemeinsamen Daches zu lassen.<br />

Wieder einmal ein spannendes Thema, um abseits von vorgegebenen Wegen Lösungen für eine<br />

drängende Aufgabe zu fi nden. Informieren Sie sich dazu in dieser Ausgabe oder auf der<br />

gemeinsamen Website www.kirchanschoering-voller-leben.de und melden Sie sich gerne<br />

bei uns, wenn Sie diese Idee spannend fi nden!<br />

Euer Bürgermeister<br />

Erfahre mehr auf Seite 18 der <strong>Gemeindemitteilung</strong>


Wichtige Anschriften, Öffnungszeiten und Telefonnummern<br />

Gemeindeverwaltung <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Rathausplatz 2, 83417 <strong>Kirchanschöring</strong><br />

www.kirchanschoering.info<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag - Mittwoch, Freitag: 8:00-12:00 Uhr<br />

Donnerstag: 9:00-12:00 Uhr & 14:00-18:00 Uhr<br />

Zentrale/Vermittlung<br />

Telefon: 08685 / 77 939 - 0 / Telefax: 08685 / 77 939 - 30<br />

gemeinde@kirchanschoering.de<br />

1. Bürgermeister<br />

Hans-Jörg Birner<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 10<br />

buergermeister@kirchanschoering.de<br />

Geschäftsleitung & Kämmerei<br />

Sabine Strohhammer<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 15<br />

strohhammer-sabine@kirchanschoering.de<br />

Vorzimmer Geschäftsleitung, Mieten & Pachten<br />

Eva-Maria Kainzmaier<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 22<br />

kainzmaier-eva-maria@kirchanschoering.de<br />

Mo. - Fr.: 8:00 - 12:00 Uhr<br />

Fachbereichsleitung für Ordnungsamt, Abwasser,<br />

Kultur & Soziales, Personal<br />

Ramona Aicher<br />

aicher-ramona@kirchanschoering.de<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 21<br />

Bautechnik<br />

Rudolf Roider<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 27<br />

roider-rudolf@kirchanschoering.de<br />

Bauamt<br />

Margot Aicher<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 12<br />

aicher-margot@kirchanschoering.de<br />

Mo., Di., Fr.: 8:00 - 12:00 Uhr / Do.: 9:00 - 12:00 Uhr<br />

Vorzimmer Bürgermeister<br />

Kindergarten- und Krippenbeiträge, Kanalgebühren<br />

Sophia Reitschuh<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 14<br />

reitschuh-sophia@kirchanschoering.de<br />

Mo - Fr.: 8:00 - 12:00 Uhr<br />

Einwohnermeldeamt<br />

Sabine Inneberger & Theresa Aicher<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 17 ( Sabine Inneberger)<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 19 (Theresa Aicher)<br />

ewo@kirchanschoering.de<br />

Personalsachbearbeitung<br />

Michaela Palliardi<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 13<br />

palliardi-michaela@kirchanschoering.de<br />

Mo., Di., Mi.: 8:00 - 12:00 Uhr / Do.: 9:00 - 12:00 Uhr<br />

Sozialwesen<br />

Nicole Meinelt<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 11<br />

meinelt-nicole@kirchanschoering.de<br />

Termine nach Vereinbarung<br />

Kassenwesen<br />

Irene Prechtl<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 28<br />

kasse@kirchanschoering.de<br />

Martina Kamml<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 16<br />

kamml-martina@kirchanschoering.de<br />

Anlagennachweis & Umsatzsteuer 2b<br />

Claudia Hofmeister<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 29<br />

hofmeister-claudia@kirchanschoering.de<br />

Mo., Di., Do.: 7:00 - 13:00 Uhr<br />

<strong>Gemeindemitteilung</strong><br />

Petra Obermeier<br />

gemeindeanzeiger@gmx.de<br />

Sozialbüro & Sozialfonds<br />

Anja Straßer<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo., Di., Mi., Fr.: 08:00 - 12:00 Uhr<br />

Do.: 9:00 - 12:00 Uhr und nach Vereinbarung<br />

Telefon: 08685 / 77 939 - 26 / Telefax: 08685 / 77 939 - 30<br />

sozialbuero@kirchanschoering.de<br />

Postfiliale<br />

Nicole Meinelt & Hubert Franken<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo. - Fr.: 9:00 - 12:00 Uhr / Sa: 9:00 - 11:00 Uhr<br />

Tel.: 08685 / 77 939 -11<br />

Tourist-Information und VHS<br />

Nicole Meinelt<br />

Öffnungszeiten<br />

Mo., Di, Mi, Fr.: 8:00 - 12:00 Uhr, Do.: 9:00 - 12:00 Uhr<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 11 / meinelt-nicole@kirchanschoering.de<br />

G‘wandladen - der Kleidermarkt für Jedermann<br />

Öffnungszeiten<br />

Di.: 14:30 -16:30 Uhr, Do.: 10:00 - 12:00 Uhr<br />

Sa.: 10:00 - 12:00 Uhr<br />

Wertstoffhof<br />

Öffnungszeiten<br />

Di., Fr.: 15:00 -18:00 Uhr / Sa.: 8:00-12:00 Uhr<br />

Grüngut Hiebl<br />

Öffnungszeiten - Winter<br />

Mo. - Fr.: 8:00 - 12:00 Uhr & 13:00 - 17 Uhr / Sa.: 8:00 - 12:00 Uhr<br />

Gemeindebücherei St. Michael<br />

Öffnungszeiten<br />

Di.: 16:00 - 18:30 Uhr, Do.: 10:00 - 11:00 Uhr / So.: 9:30 - 10:30 Uhr<br />

Tel.: 08685 / 77 86 363<br />

buecherei.kirchanschoering@gmail.com<br />

Abgabe für die nächste Ausgabe: 8. März <strong>2022</strong><br />

Seite 2


Der Bürgermeister informiert<br />

Eine Dachgenossenschaft als Chance?<br />

Ein möglicher Weg zu leistbarem Wohnraum für alle<br />

1 Vorwort<br />

Wohnen und „Miteinander Leben“ sind aktuell mit die größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft.<br />

Dies gilt nicht nur in den Metropolen, sondern auch der ländliche Raum steht vor dieser Aufgabe. Ein wichtiger<br />

Aspekt ist dabei die Förderung sicherer, resilienter lokaler Strukturen, Quartiere und Nachbarschaften. Die<br />

Schaffung eines unterstützenden Wohnumfelds, aber auch ganz grundsätzlich die Verfügbarkeit sicheren,<br />

angemessenen Wohnraums bildet einen wichtigen Baustein dieser Bemühungen. In vielen Gemeinden sorgt<br />

bereits jetzt die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum dafür, dass nicht nur geringverdienende Haushalte,<br />

sondern auch solche mit mittlerem Einkommen Schwierigkeiten haben, sich mit passendem Wohnraum zu<br />

versorgen.<br />

Insbesondere in ländlichen Gemeinden führt der demographische Wandel zu einem steigenden Bedarf an<br />

barrierearmen Wohnungen mit flexiblen, ambulanten Betreuungsleistungen, der durch die derzeitige Pflegeinfrastruktur<br />

nicht abgedeckt wird. Parallel dazu wächst auch der Wunsch nach Wohnmöglichkeiten mit mehr<br />

oder weniger ausgeprägten gemeinschaftlichen und generationsübergreifenden Elementen.<br />

Der Bedarf nach einem unterstützendem Wohnumfeld betrifft dabei nicht nur ältere Menschen. Alle Menschen<br />

profitieren von flexiblen, lebensphasengerechten Wohnangeboten und Möglichkeiten für das Gemeinschaftsleben.<br />

Wohnformen, die über die individuelle Wohnung hinaus solche Angebote machen, können<br />

einen wichtigen Beitrag zur Resilienz unserer Gemeinden leisten.<br />

Bürgerschaftliche Initiativen können hier eine interessante Alternative bieten. Sie entwickeln individuelle, auf<br />

lokale Bedarfe abgestimmte Wohnformen und -konzepte und sind mit ihrem hohen Grad an Eigenengagement<br />

oft flexibler und innovativer. Genossenschaftliche Wohnformen sind eine geeignete Organisationsform<br />

für solche Initiativen. Die Mitgliedschaft in einer Wohngenossenschaft bietet nicht nur die Sicherheit eines<br />

lebenslangen Wohnrechts und der dauerhaften Sicherung von Projektzielen. Ihre demokratische Grundstruktur<br />

bietet auch die ideale Basis für eine selbstbestimmte, gemeinschaftliche Gestaltung des Wohnumfelds.<br />

Doch gerade kleine, lokale Initiativen und Gruppen, die ihre gemeinschaftlichen Wohnideen genossenschaftlich<br />

organisieren wollen, haben es schwer. Gründungsaufwand, Vorstandsverantwortung sowie laufendes<br />

Management und Verwaltung sind für junge Initiativen allein oft schwer zu stemmen. Ein möglicher Weg<br />

scheint der Beitritt zu einer bestehenden Genossenschaft. Insbesondere sehr kleine, lokale Projekte werden<br />

jedoch von den bestehenden Marktakteuren nicht unterstützt oder in der autonomen Gestaltung und Selbstverwaltung<br />

ihrer Projekte zu stark eingeschränkt. Zudem sind neue, eigenständige Projektgenossenschaften<br />

mit hohen Grundstücks- und Baukosten konfrontiert. Sie müssen das zum Neubau oder Erwerb notwendige<br />

Eigenkapital (rund 20 %) vollständig aus den Beiträgen der wohnenden Mitglieder erbringen. Dies schränkt die<br />

Zugänglichkeit breiter Schichten der Bevölkerung zu solchen Projekten stark ein.<br />

Ziel ist es nun ein mögliches Konzept für eine „<strong>Kirchanschöring</strong>er Dachgenossenschaft für gemeinschaftliches<br />

Wohnen“ zu entwickeln, das die Nachteile von jungen Genossenschaften ausgleicht:<br />

Zum einen übernimmt sie Gründungs-, Bau- und laufende Verwaltungsaufgaben und stellt so ein professionelles<br />

Management der Projekte sicher.<br />

Zum anderen ermöglicht sie auch Menschen mit geringen ökonomischen Ressourcen Zugang zu einem<br />

dauerhaften Wohnrecht in einem neuen genossenschaftlichen Hausprojekt. Es soll Menschen aus allen<br />

ökonomischen Schichten ermöglichen von den stabilisierenden lokalen Unterstützungsstrukturen zu profitieren,<br />

die genossenschaftliche Hausprojekte bieten.<br />

Seite 3


Der Bürgermeister informiert<br />

Damit kann eine Dachgenossenschaft einen lebendigen Baustein einer krisenfesten Gemeinde -und Dorfentwicklung<br />

darstellen.<br />

Basis der Konzeptüberlegung bildet die „Dachgenossenschaft Wohnen Tübingen“ 1 , dem Sondergutachten<br />

„Modelle Genossenschaftlichen Wohnens“ 2 und die Ergebnisse und Rückmeldungen aus dem aktuellem Projekt<br />

„Wohnen und Bauen in <strong>Kirchanschöring</strong>“, in dessen Rahmen gerade von jungen Menschen und älteren<br />

Teilnehmenden die Idee des genossenschaftlichen Bauens in den Diskussionsprozess eingebracht worden ist.<br />

Es soll in dieser Projektarbeit also ein Grundkonzept für eine „<strong>Kirchanschöring</strong>er Dachgenossenschaft für gemeinschaftliches<br />

Wohnen“ angedacht werden.<br />

Die Beschränkung auf die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> ist bewusst gewählt, um zu Beginn besonders auf die<br />

Bedürfnisse vor Ort eingehen zu können. Sollte es sich im Laufe der Zeit erweisen, dass eine Ausweitung z.B. auf<br />

die ILE „Zukunftsregion Rupertiwinkel“ möglich und sinnvoll erscheint, könnte dies durchaus eine Option sein.<br />

2 Ausgangslage in der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Im Jahr 2018 sind wir als Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> als deutschlandweit erste “Gemeinwohlökonomie-<br />

Gemeinde“ ausgezeichnet worden – ein Erfolg, der nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern möglich<br />

war.<br />

Als Gemeinde stellen wir uns seit langem mutig und früher als andere den Herausforderungen und Zeichen<br />

der Zeit. So wollen wir auch ein weiteres Zukunftsthema aktiv angehen: „Wie wollen wir künftig in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

wohnen und bauen?“ Dieses zentrale Thema steht in der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> seit Juni 2021<br />

verstärkt im Fokus.<br />

1 Broschüre der „Dachgenossenschaft Tübingen“<br />

2 Sondergutachten „Modelle Genossenschaflichen Wohnens“ (Institut für Genossenschaftswesen an der Philipps-Universität Marburg im Auftrag des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMVBS und des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung BBR)<br />

Seite 4


Der Bürgermeister informiert<br />

Denn die Gemeinde steht, wie viele andere Kommunen, vor der Herausforderung, Flächen zur Schaffung von<br />

neuen Wohnräumen zur Verfügung zu stellen. Viele der herkömmlichen Konzepte dafür haben sich als Sackgasse<br />

herausgestellt, weil sie den Blick nur auf ein begrenztes Segment im Bereich der Wohnbedarfe legen<br />

(meist im Bereich Einfamilienhäuser oder Bauträgerlösungen) oder die Rahmenbedingungen viele Teile der<br />

Bevölkerung ausschließen (z.B. aus finanziellen Gründen).<br />

Daher geht <strong>Kirchanschöring</strong> im Sinne der Gemeinwohlorientierung (wirtschaftliche, ökologische und soziale<br />

Vorteile) gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern einmal mehr neue, innovative Wege. Zu Beginn<br />

arbeiteten Bürgerinnen und Bürger innerhalb des Projektes „Zukunftstaugliches (Um-) Bauen und Wohnen<br />

in <strong>Kirchanschöring</strong>“ wertvolle Ansätze dafür aus. Es wurden Bedürfnisse, Sorgen und Gedanken sichtbar gemacht<br />

und Themen herausgearbeitet, bei denen Informationsbedarf besteht. Da es sich beim Thema Wohnen<br />

und Bauen um ein emotional besetztes Thema handelt, das alle in der Gemeinde betrifft, werden die<br />

EinwohnerInnen eng in die Planungen einbezogen, informiert und beteiligt.<br />

Durch zukünftige Bauprojekte soll der <strong>Kirchanschöring</strong>er Grund und Boden langfristig ressourcenschonend<br />

bebaut werden. Ebenso wird eine resiliente und lebendige Siedlungsentwicklung jenseits der bisher vorherrschenden<br />

Bebauung mit reinen Einfamilienhaussiedlungen angestrebt.<br />

Daher soll die priorisierte Lösung auch nicht sein, weitere Grünflächen zuzupflastern, sondern stattdessen mehr<br />

im Bestand zu sanieren und umzubauen. Leerstehende Häuser sollen mit Leben gefüllt werden und das Erscheinungsbild<br />

des Dorfes verschönern. Ziel ist es, zukünftige Neubauten, wie z.B. das Baugebiet „Lackenbach“,<br />

nachhaltig und attraktiv für alle Bevölkerungsgruppen zu gestalten.<br />

Jede:r einzelne BürgerIn hat unterschiedliche Vorstellungen, Bedürfnisse und finanzielle Mittel in Bezug auf<br />

das eigene Zuhause. Ob Jung oder Alt, Familien, Alleinerziehende, Singles oder WGs - das Leben in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

soll für alle Personengruppen leistbar und passend sein. Vor allem solle sich jede:r auch wohlfühlen<br />

können.<br />

Innerhalb des Projekts „Zukunftstaugliches (Um-)Bauen und Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong>“ wird als Basis weiterer<br />

Überlegungen eine bedarfsorientierte Veranstaltungsreihe für alle BürgerInnen <strong>Kirchanschöring</strong>s sowie am<br />

Thema Interessierte durchgeführt.<br />

In den Bürgerbeteiligungsgruppen wurde der Wunsch vorgebracht, gemeinschaftliche Wohnformen, womöglich<br />

in Form eines genossenschaftlich organisierten Bauens und Wohnens möglich zu machen.<br />

Dieser Wunsch wurde von jungen Menschen, die wenig Möglichkeiten sehen in der aktuellen Lage „normales“<br />

Wohneigentum finanzieren zu können, aber auch von älteren Menschen vorgebracht, die Wohnideen<br />

für das Wohnen im Alter suchen.<br />

Allen Teilnehmern war aber die Hürde, eine eigene Genossenschaft zu gründen, im ersten Ansatz zu groß. So<br />

entstand auch in <strong>Kirchanschöring</strong> die Idee sich mit dem Modell einer „Dachgenossenschaft“ auseinander zu<br />

setzen.<br />

3 Kurzvorstellung der möglichen Dachgenossenschaftsmodelle<br />

3.1 Warum eine Dachgenossenschaft<br />

Genossenschaften sind ein Rahmen zur Realisierung der Wünsche und Ziele, die der Entstehung von Wohnprojekten<br />

zugrunde liegen:<br />

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Der Bürgermeister informiert<br />

Basisdemokratische Entscheidungsfindung<br />

Gewährleistung der Sicherheit, Qualität und Bezahlbarkeit von Wohnraum<br />

Entwicklung neuer Wohnformen für alternative Lebensvorstellungen<br />

Einbettung einkommensschwacher Bewohner<br />

Einbettung sozial isolierter Bewohnergruppen<br />

Pflege und Stabilisierung von Nachbarschaften<br />

Die Gründung und der laufende Betrieb von Genossenschaften sind allerdings vergleichsweise komplexe<br />

und kostenintensive Vorgänge. Das ist mit ein Grund, dass in jüngerer Vergangenheit genossenschaftliche<br />

Strukturen entstanden sind, die einzelnen Wohnprojekten als Dach Trägerstrukturen und Unterstützung in verschiedensten<br />

Ausprägungen bieten.<br />

3.1.1 Was ist eine Dachgenossenschaft<br />

Unter einer Dachgenossenschaft wird eine Kooperation verstanden, die für die Wohninitiativen Aufgaben<br />

übernimmt und bündelt. Sie bildet somit eine übergeordnete Ebene (Sekundärebene) zur Ebene der konkreten<br />

Wohnprojekte (Primärebene).<br />

3.1.2 Wichtige Vorteile einer Dachgenossenschaft aus Sicht der Bewohner<br />

Die Wohnprojekte können sich einer Dachgenossenschaft als Trägerstruktur bedienen.<br />

Die Wohnprojekte werden durch die Eingliederung in eine Genossenschaft dauerhaft dem spekulativen<br />

Wohnungsmarkt entzogen.<br />

Die Wohnprojekte und ihre Bewohner haben Entscheidungsautonomie über ihre wichtigen Sachverhalte<br />

(z.B. was und wie soll gebaut werden, später die Organisation vor Ort: Hausmeisterdienste, Reinigung,<br />

Nutzung von gemeinsamen Räumen, usw.)<br />

Die Dachgenossenschaft entlastet die Wohnprojekte und ihre Bewohner von Aufgaben, die sie nicht oder<br />

nur mit geringer Effizienz durchführen können.<br />

Die Bewohner identifizieren sich stark mit „ihrem“ Haus und ihrer Hausgemeinschaft und fühlen sich nicht als<br />

„eines unter (möglicherweise sehr) vielen Mitgliedern“.<br />

Die Existenz von aktiven Hausgemeinschaften kann helfen soziale Notstände und Isolation zu mildern.<br />

3.1.3 Vor- und Nachteile von Dachstrukturen aus Sicht einer Genossenschaft<br />

Traditionelle (Groß-)<br />

Genossenschaft<br />

Klein(st-) Genossenschaft<br />

Vorteil<br />

Kostenvorteile durch<br />

Skalierungseffekte<br />

Qualitäts- und ggf. Kostenvorteile<br />

durch Identifikation,<br />

Zuständigkeit und<br />

Verantwortlichkeit<br />

Nachteil<br />

Qualitäts- und ggf. Kostennachteile<br />

durch Entfremdung<br />

und Gleichgültigkeit<br />

Kostennachteile durch<br />

Miniturisierung<br />

Seite 6


Der Bürgermeister informiert<br />

Um die Vorteile der beiden Alternativen zu vereinen und die Nachteile nach Möglichkeit zu minimieren, liegt<br />

es nahe kleinere Einheiten (einzelne Wohnprojekte) unter einem genossenschaftlichem Dach zu bündeln.<br />

Durch die Delegation ausgewählter Aufgaben auf die Primärebene (Bewohnergruppen, Nachbarschaften)<br />

wird die Zuständigkeit und Verantwortlichkeit für das eigene Projekt gestärkt. Auf der anderen Seite können<br />

aufwändige Aufgabenfelder auf der Dachebene gebündelt werden und durch das Erreichen bestimmter<br />

Größen Kosteneinsparungen realisiert werden.<br />

3.1.4 Ergänzende Mitgliedschaftliche Gestaltungsempfehlung für Kommunen<br />

Das gemeinschaftliche Wohnen unter dem „Dach“ einer Genossenschaft beinhaltet auch für städtebauliche<br />

Vorhaben positives Entwicklungspotenzial. Daher sollte die Mitgliedschaft in einer Dachgenossenschaft auch<br />

solchen Personen offenstehen, die sich lediglich finanziell an der Genossenschaft beteiligen wollen, aber<br />

nicht auf die Versorgung mit Wohnraum angewiesen sind. Zwar steht dies in einem gewissen Konflikt zur herkömmlichen<br />

Betrachtung der Rechtsform eG, aber im Rahmen der wohnungspolitischen Gestaltung kann es<br />

auch sinnvoll sein, investierende Mitglieder in die Dachgenossenschaft einzubinden. Dies können z.B. Kommunen,<br />

sonstige Körperschaften des öffentlichen Rechts (z.B. die Wohnbaugesellschaft <strong>Kirchanschöring</strong> – KU),<br />

ortsansässige Unternehmen zur Versorgung ihrer Mitarbeiter mit Wohnraum oder auch sonstige interessierte<br />

Bürger, die nicht förderfähig sind, sein.<br />

Das Risiko, dass die Genossenschaft allein den Interessen der Kapitalgeber ausgesetzt ist, ist auf Grund des<br />

zwingend vorzunehmenden Fördergeschäftsverkehrs und wegen der Einschränkung der Einflussmöglichkeiten<br />

der investierenden Mitglieder äußerst gering.<br />

Der theoretische Abspann für mögliche Dachgenossenschaftsmodelle soll relativ kurzgehalten werden und<br />

nur die verschiedenen Möglichkeiten aufzeigen. Für eine intensivere Betrachtung sind entsprechende Experten<br />

notwendig. Für einen ersten Überblick sollte diese Kurzfassung jedoch genügen.<br />

Seite 7


Der Bürgermeister informiert<br />

3.2 Dachgenossenschaftsmodell als zweistufige Struktur<br />

Dachgenossenschaften mit zweistufiger<br />

Struktur betonen das<br />

gemeinschaftliche Zusammenleben<br />

von Bewohnergruppen<br />

durch Bildung von sogenannten<br />

Hausgemeinschaften.<br />

Dabei kann die Zweistufigkeit<br />

entweder nur funktionalen Charakter<br />

haben, z.B. durch die<br />

Schaffung zusätzlicher Organe,<br />

oder auch rechtlich zweistufig<br />

manifestiert sein, indem sich beispielsweise<br />

Vereine oder GbRen<br />

als Hausgemeinschaft gründen.<br />

Beiden Varianten ist gemeinsam, dass den Hausgemeinschaften begrenzte Rechte und Pflichten bezüglich<br />

der bewohnten Projekte übertragen werden, wie z.B. die Verwaltung, Reinigung und Pflege der Gemeinschaftsräume<br />

und -flächen. Im Falle einer auch möglichen rechtlichen Verselbständigung kann die Hausgemeinschaft<br />

sogar im Rechtsverkehr nach Außen selbständig auftreten. Damit erhöht sich aber nicht nur die<br />

Komplexität des Gesamtbildes. Regelmäßig nehmen damit auch die (steuer-)rechtlichen Problemstellungen<br />

zu.<br />

3.3 Dachgenossenschaftsmodell als dreistufige Struktur<br />

Eine noch stärkere Verselbstständigung<br />

erfahren die Wohnprojekte<br />

in Dachgenossenschaften mit<br />

einer dreistufigen Struktur.<br />

Hier bleibt die Dachgenossenschaft<br />

zwar wie in den zweistufigen<br />

Strukturen der rechtliche<br />

Eigentümer der Wohnprojekte,<br />

übergibt diese aber über einen<br />

Generalnutzungsvertrag an die<br />

rechtlich selbstständigen Wohnprojekte.<br />

Diese nehmen dann die Rolle<br />

des Zwischen(ver-)mieters ein<br />

und geben die einzelnen Wohneinheiten an die Mitglieder des Wohnprojektes weiter.<br />

Die Schaffung weiterer Rechtssubjekte führt aber erneut zu einer zunehmenden Komplexität und wirkt sich<br />

auch insbesondere in nutzungs- und steuerrechtlicher Hinsicht aus.<br />

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Der Bürgermeister informiert<br />

3.4 Dachgenossenschaft als Unterstützungsstruktur<br />

Schließlich können die selbstständigen Wohnprojekte – Vereine, GbRen, oder Kleinstgenossenschaften - auch<br />

selbst das Eigentum an den bewohnten Objekten halten und somit ein Maximum an Autonomie und Selbstständigkeit<br />

realisieren. In diesem Fall können Dachgenossenschaften als Unterstützungsstruktur in Form einer<br />

„Service eG“ dienen und im Auftrag der Wohnprojekte nachgelagert Aufgaben übernehmen, die diese nicht<br />

alleine oder nicht effizient erfüllen können. Steuerlich stellen sich die Dinge in diesem Fall nicht anders dar als<br />

bei anderen Fällen des Outsourcings von Aufgaben an einen Dritten.<br />

Eine Komplexitätserhöhung ist mit einer solchen Maßnahme für sich betrachtet nicht verbunden.<br />

4 Umsetzung am Beispiel Tübingen<br />

4.1 Zugänglich für breite Schichten - der Sozialfond der Dachgenossenschaft<br />

Ziel der Dachgenossenschaft ist es, die Vorteile genossenschaftlicher Wohnformen im Dorf- und Quartierskontext<br />

breiten Bevölkerungsschichten zugängig zu machen. Dabei stehen insbesondere Haushalte mit geringem<br />

und mittlerem Einkommen im Mittelpunkt. Diese können sich aufgrund fehlenden Vermögens bzw. zu<br />

geringem Einkommen in der Regel kein Wohneigentum leisten.<br />

Auf dem freien Markt werden landesweit 5.000 bis 8.000 Euro pro Quadratmeter für den Erwerb einer neuen,<br />

bezugsfertigen Geschosswohnung verlangt. Das zur Finanzierung nötige Eigenkapital kann die Mehrzahl der<br />

Haushalte nicht aufbringen. Auch um Mitglied einer (jungen) Genossenschaft zu werden, ist ein Eigenanteil<br />

nötig - verbunden damit ist (gegenüber dem Bezug einer Mietwohnung) ein lebenslanges Wohnrecht. Dieser<br />

Eigenanteil liegt bis zu 50 Prozent unter den Eigenkapitalforderungen für eine Eigentumswohnung auf dem<br />

freien Markt und steht damit mehr Menschen offen.<br />

Diese Summe muss aus bestehendem Vermögen sowie (bei Vorliegen der Voraussetzungen) der Nutzung<br />

des L-Bank Programmes auf Basis des KfW 134 für den Erwerb von Genossenschaftsanteilen finanziert werden.<br />

Das anuitätische L-Bank Programm führt jedoch schnell zu hohen monatlichen Belastungen. Trotz Förderung<br />

gibt es immer noch viele Haushalte, die diese Belastung nicht stemmen können. Eine zentrale Bedeutung in<br />

der Dachgenossenschaft kommt deshalb dem Sozialfonds zu. Der Fonds ermöglicht Menschen mit wenig<br />

oder keinem Vermögen den Zugang zu einem genossenschaftlichen Projekt, indem er Mitglieder bei der<br />

Finanzierung des notwendigen Eigenanteils unterstützt. Dies geschieht nach transparenten und allgemeingültigen<br />

Bedingungen. Der Fonds benötigt hierfür jedoch eine öffentliche Anschubfinanzierung.<br />

Das Eigenkapital der Genossenschaft soll außerdem aus privaten Mitteln aufgestockt werden.<br />

4.2 Angebote der Tübinger Dachgenossenschaft<br />

4.2.1 Ein Projekt schlüpft unter das Dach der Dachgenossenschaft<br />

Diese Form eignet sich für Gruppen, die von den Vorteilen des Austausches innerhalb eines großen Netzwerkes<br />

profitieren möchten – sei es durch den Sozialfonds oder durch die genossenschaftliche Expertise und<br />

die Erfahrungswerte anderer Wohninitiativen. Die Dachgenossenschaft bietet Unterstützung von der ersten<br />

Projektkonzeption bis zum täglichen Management eines genossenschaftlichen Wohnprojekts.<br />

In diesem Fall wird die Dachgenossenschaft Eigentümerin von Grundstück bzw. Gebäude (und ist damit auch<br />

für die Mietverwaltung und Instandhaltung zuständig).<br />

Bei Neubauten ist die Dachgenossenschaft Bauherrin. Das Gebäude wird gemeinsam mit der Wohninitiative<br />

geplant und durch einen externen Projektsteuerer in enger Abstimmung entwickelt. Im Vorfeld wird der finanzielle<br />

Rahmen des Projektes gemeinsam abgestimmt und während der Baumaßnahme laufend kontrolliert.<br />

Die einzelnen Hausprojekte bilden damit ein jeweils in sich abgeschlossenes Finanzierungskonzept, das die<br />

langfristige Refinanzierung abbildet. Die Hausprojekte organisieren sich als Hausvereine und wirken über den<br />

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Der Bürgermeister informiert<br />

Projektbeirat in den Gremien der Genossenschaft mit. Ein jährlicher „Haus-TÜV“ seitens der Dachgenossenschaft<br />

sorgt dafür, dass notwendige Sanierungsarbeiten identifiziert und durchgeführt werden.<br />

4.2.2 Ein Projekt gründet eine eigene Projektgenossenschaft<br />

Diese Form eignet sich vor allem für Initiativen, die über die wirtschaftlichen und organisatorischen Möglichkeiten<br />

verfügen, eine eigene Projektgenossenschaft zu bilden und dann ein hohes Maß an Autonomie in<br />

Anspruch nehmen wollen. Dies gilt unter Umständen auch für Gruppen mit sehr speziellen baulichen Anforderungen<br />

bzw. Wohnwünschen.<br />

In diesem Fall gründen interessierte Gruppen eine eigene, sich voll wirtschaftlich selbst tragende Projektgenossenschaft.<br />

Die Dachgenossenschaft ist lediglich (bezahlter) Dienstleister und unterstützt bei der Gründung.<br />

Sie übernimmt die Rolle eines Hausverwalters und andere Managementaufgaben, die im Rahmen des<br />

Genossenschaftsrechts anfallen, je nach Wunsch und Bedarf der Projektgruppe.<br />

Neubauten werden von der Kleingenossenschaft selbst verantwortet.<br />

4.3 Wer wird Mitglied in der Dachgenossenschaft<br />

Vorrangig sollen Menschen die Mitgliedschaft erwerben, die zugleich Bewohnende eines Hausprojekts werden.<br />

Um eine genossenschaftliche Wohnung anmieten zu können, genügt in der Regel keine einfache Mitgliedschaft.<br />

Die Nutzung kann von der Beteiligung mit weiteren Anteilen abhängig gemacht werden. Dieser<br />

Eigenanteil kann teilweise durch den Sozialfonds übernommen werden. Die Hausvereine, in denen sich die<br />

einzelnen Hausprojekte organisieren, erwerben darüber hinaus eine zusätzliche Mitgliedschaft.<br />

In der Genossenschaft können auch nicht-wohnende Menschen Mitglied werden. Ein solche Mitgliedschaft<br />

ist die Voraussetzung, um der Genossenschaft nachrangige (verzinste) Darlehen anbieten zu können. Diese<br />

Darlehen können zweckgebunden einem Projekt zugutekommen. Solche Darlehen bilden auch einen Grundstock<br />

des Sozialfonds. Dieser ermöglicht auch Haushalten ohne vorhandenes Vermögen den Zugang zu einer<br />

genossenschaftlichen Wohnung.<br />

Ferner können juristische Personen sowie Städte und Gemeinden Mitglied der Genossenschaft werden. Die<br />

Universitätsstadt Tübingen erhält besondere Rechte im Aufsichtsrat (eine „geborene “ Mitgliedschaft – also<br />

mindestens einen ständigen, vom Votum der Generalversammlung unabhängigen Sitz im Aufsichtsrat).<br />

© Dachgenossenschaft Tübingen<br />

Seite 10


Der Bürgermeister informiert<br />

4.4 Fazit aus Sicht der Tübinger Dachgesellschaft<br />

Die voranstehende Darstellung hat gezeigt, dass die geplante Tübinger Dachgenossenschaft Wohnen eine<br />

bestehende Lücke der Wohnraumversorgung decken kann. Gleichzeitig werden die über die Genossenschaft<br />

ermöglichten Projekte und Initiativen wertvolle Beiträge zur Entwicklung einer wohnortnahen gemeinschaftlichen<br />

Infrastruktur leisten.<br />

Der Einsatz öffentlicher Mittel unterstützt zivilgesellschaftliches Engagement, löst erhebliche private Investitionen<br />

aus und trägt zur Schaffung resilienter lokale Strukturen sowohl in Stadtquartieren als auch in dörflichen<br />

Gemeinden bei. In Tübingen finden Initiativen wie die Hagellocher Nachbarschaftshilfe e.V. auf diesem Wege<br />

die idealen Rahmenbedingungen. Die Vorbereitungen für die Gründung der Genossenschaft sind so weit<br />

fortgeschritten, dass anstehende Projekte als nächsten Schritt einem Beitritt planen. Die Grundsteinlegung für<br />

die ersten Projekte wird im nächsten Jahr erfolgen. Weitere Initiativen machen sich bereits auf den Weg. Die<br />

Berichterstattung in den Medien hat bereits jetzt dazu geführt, dass andere Kommunen aus dem Land bei der<br />

Universitätsstadt Interesse am Modell der Dachgenossenschaft zeigen.<br />

Die Universitätsstadt Tübingen nimmt als Initiator der Dachgenossenschaft eine Schlüsselfunktion ein und ist für<br />

diese Rolle gut aufgestellt: Kommunen sind demokratisch legitimiert und werden als neutraler Partner wahrgenommen.<br />

Kommunen kennen die lokale Initiativ- und Akteurslandschaft, können diese zusammenführen<br />

und Starthilfe bei der Gründung eines genossenschaftlichen Dachprojektes geben. Über die ständigen Sitze<br />

im Aufsichtsrat fließt die kommunale Perspektive dauerhaft in die Entscheidungsprozesse der Genossenschaft<br />

ein.<br />

Die künftige Tübinger Dachgenossenschaft Wohnen zeigt beispielhaft auf, wie durch ein Zusammenspiel von<br />

privater Selbsthilfe und öffentlicher Förderung Lösungen für Probleme der Wohnungsversorgung gefunden<br />

werden können. Als flexibles Instrument kann eine Dachgenossenschaft auf die lokalen Bedarfe und Initiativen<br />

reagieren und vor Ort gute Startbedingungen für zivilgesellschaftliche Gruppen schaffen.<br />

Die Dachgenossenschaft legt hohen Wert auf die Übertragbarkeit ihres Ansatzes. Sie dient als „Blaupause“ für<br />

andere Kommunen und wird daher auch von Landesseite gefördert.<br />

5 Mögliches Mustermodell einer „<strong>Kirchanschöring</strong>er Dachgenossenschaft für gemeinschaftliches<br />

Wohnen<br />

Das „Tübinger Modell“ zeigt die praktische Umsetzung von Elementen des Sondergutachtens „Modelle genossenschaftliches<br />

Wohnens“.<br />

Im Folgenden wird versucht, dieses Modell und die zugrundeliegenden Grundprinzipien auf den ländlichen<br />

Raum, die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>, als Konzeptidee anzupassen.<br />

5.1 Grundüberlegungen<br />

In der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> gibt es - wie in vielen ländlichen Kommunen - eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />

Anforderungen an Wohnraum und ebenso viele Zielgruppen. Neben der aktuell dominierenden und<br />

am lautesten Forderung nach Einfamilienhäusern gibt es aber weitaus mehr an Wünschen.<br />

Für beinahe alle diese Erwartungen könnte das Format einer Baugenossenschaft ein möglicher Lösungsansatz<br />

sein.<br />

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Der Bürgermeister informiert<br />

Als Zielgruppen könnte man sich folgende Personengruppen<br />

vorstellen:<br />

Junge Familien, die leistbaren Wohnraum suchen<br />

„Familienverbünde“, die an Generationenwohnen<br />

denken<br />

Junge Erwachsene, die kleine, eigene Wohnungen<br />

suchen<br />

Seniorenwohnen: mit und ohne Betreuung<br />

Menschen, die gemeinschaftliche Angebote<br />

nutzen wollen (gemeinsame Werkstatt, Gemeinschaftsraum<br />

z.B. für Familienfeiern, Appartement<br />

zum Anmieten für Besucher, …)<br />

5.2 Rahmenbedingungen<br />

Die Kommune sollte in der Dachgesellschaft verankert sein.<br />

Das hebt zum einem das Vertrauen der Bevölkerung in diese neue Einrichtung und stellt nach außen die<br />

„Gemeinwohlorientierung“ sicher. Es sollen keine Spekulationsobjekte entstehen und lebenslanges, leistbares<br />

Wohnen muss als Grundprinzip anerkannt sein.<br />

Die Dachgenossenschaft kann ein wichtiges Element in der zukünftigen städtebaulichen Entwicklung der<br />

Kommune werden. Dies gilt bei der Entwicklung des Innenbereichs, ebenso bei der Planung von eventuell<br />

notwendigen neuen Baugebieten.<br />

Über eine Beteiligung der kommunalen Wohnbaugesellschaft – KU kann die Kommune Wohnraum für<br />

Mitarbeitenden und weiteren Personen schaffen.<br />

Die Bildung eines speziellen Sozialfonds der Dachgenossenschaft ist ein wichtiges Element, um möglichst<br />

allen Einkommensschichten eine Teilnahme zu ermöglichen.<br />

Die Einbindung von örtlichen Firmen zur Schaffung von Wohnraum für die eigenen Mitarbeitenden soll<br />

möglich sein. Es sollen also Firmen Mitglieder der Genossenschaft werden können.<br />

Auch private Investitionen für ortsansässige BürgerInnen sollen möglich sein. Das hebt die Akzeptanz, bringt<br />

Wertschöpfung in die Region und hebt die finanziellen Möglichkeiten der Genossenschaft.<br />

Eine zusätzliche Servicegesellschaft der Dachgenossenschaft kann auch bereits bestehende oder zukünftige<br />

Baugruppen oder Wohngruppen unterstützen.<br />

Es wird wohl zwei Gruppen von Interessenten geben:<br />

Menschen, die möglichst autark mit ihrer Wohngemeinschaft agieren wollen und die Dachgenossenschaft<br />

nur in einem eingeschränkteren Rahmen nutzen wollen<br />

Menschen, die eine sichere, leistbare, dauerhafte Wohnmöglichkeit suchen und in deren Augen die<br />

Autarkie keinen großen Nutzen bringt<br />

Es sollen nicht nur Wohnen, sondern auch weitere gemeinsame Nutzungen in der Wohngemeinschaft oder<br />

sogar im Quartier möglich sein (Gästeappartement, Gemeinschaftsraum – auch für Familienfeiern nutzbar,<br />

Seite 12


Der Bürgermeister informiert<br />

gemeinsame Werkstatt, gemeinsames Parken, evtl. incl. Carsharing, gemeinsame Caféteria, Co-Working, ...)<br />

Im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> sollte auf nachhaltiges Bauen, CO 2<br />

-<br />

neutralen Betrieb, Lebenszyklusbetrachtung usw. bei der Planung und Umsetzung geachtet werden.<br />

Das Regionalwerk Chiemgau-Rupertiwinkel - gKU könnte dabei in die Konzeption der Energieversorgung eingebunden<br />

werden (Arealnetze, Sektorenkopplung, virtuelles Kraftwerk, ...).<br />

5.3 Denkbare Tätigkeitsfelder einer „<strong>Kirchanschöring</strong>er Dachgenossenschaft für gemeinschaftliches Wohnen eG“<br />

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Der Bürgermeister informiert<br />

5.4 Schaubild einer möglichen „<strong>Kirchanschöring</strong>er Dachgenossenschaft für gemeinschaftliches Wohnen eG“<br />

6 Ausblick<br />

Eine genossenschaftliche Lösung für die Aufgabenstellung Wohnen und Wohneigentum kann für die Gemeinde<br />

<strong>Kirchanschöring</strong> ein hilfreicher Lösungsansatz sein.<br />

Nun gilt es diese Idee auf verschiedenen Kanälen zu kommunizieren und zu erklären. Die aktuell geplante<br />

Fragebogenumfrage (online und analog) für das Projekt „Zukunftstaugliches (Um-)bauen und Wohnen in<br />

<strong>Kirchanschöring</strong>“ könnte hierbei erste Anhaltspunkte geben, inwieweit dieses Instrument tatsächlich bereits<br />

für Projekte im neuen Baugebiet in Lackenbach eine Option sein kann.<br />

Sollte grundsätzlich Interesse bei den <strong>Kirchanschöring</strong>er BürgerInnen vorhanden sein, dann muss die Idee<br />

mit Experten weiter verfeinert und auf die tatsächliche Umsetzbarkeit in einer kleineren, ländlich geprägten<br />

Gemeinde geprüft werden. Dazu braucht es größtmögliche Transparenz und eine breite Zusammenarbeit mit<br />

der Bürgerschaft und der Wirtschaft vor Ort.<br />

„Der dauernde Ruf nach „Bauen, Bauen, Bauen!“ wird unser Problem der ausreichenden, passgenauen und<br />

leistbaren Wohnraumbeschaffung nicht lösen. Es gilt vielmehr intelligente Lösungswege aufzuzeigen und<br />

dafür zu werben. Genossenschaftliches Wohnen, noch dazu unterstützt durch eine kommunal unterstützte<br />

Dachgenossenschaft, kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten!“<br />

Hans-Jörg Birner<br />

Bürgermeister der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />

im Januar <strong>2022</strong><br />

Quellen:<br />

Broschüre der „Dachgenossenschaft Wohnen Tübingen“<br />

Sondergutachten „Modelle Genossenschaflichen Wohnens“ (Institut für Genossenschaftswesen an der Philipps-Universität Marburg im Auftrag des Bundesministeriums<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMVBS und des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung BBR)<br />

Website www.kirchanschoering-voller-leben.de unter der Kategorie „Bauen und Wohnen“<br />

Seite 14


Der Bürgermeister informiert<br />

Alle MitbürgerInnen die sich für diese Art des gemeinschaftlichen Bauens grundsätzlich interessieren und<br />

an einer Weiterentwicklung dieser Idee interessiert sind, bitten wir sich bei der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>,<br />

Sophia Reitschuh (Tel.: 08685 / 77 939 - 14 oder per E-Mail reitschuh-sophia@kirchanschoering.de)<br />

zu melden.<br />

© comfreak / Pixabay<br />

Aktives Leerstandsmanagement schafft Entwicklungschancen<br />

Vor dem Hintergrund des präsenten Themas „Flächensparen“ informierte die Chiemgau GmbH über die<br />

Schwerpunkthemen im Bereich des nachhaltigen Flächenmanagements, Bauen im Bestand sowie zur Revitalisierung<br />

von Gewerbeflächen.<br />

Im Mittelpunkt des Flächensparforums standen dabei konkrete Beispiele des aktiven und strategischen Leerstands-Managements<br />

in der Region. Vertreter der Regierung von Oberbayern sowie Expertinnen und Experten<br />

aus den Bereichen Wissenschaft, Wirtschaft und Planung präsentierten den über 70 Teilnehmern, darunter<br />

viele Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Mitarbeitende der kommunalen Bauämter aus den Landkreisen<br />

Traunstein und Rosenheim, ihre Ideen und Instrumente zur Umsetzung eines aktiven Leerstandsmanagements<br />

und stellten diese zur Diskussion.<br />

Dr. Matthias Schuh von der Regierung von Oberbayern verwies auf die aktuelle Flächensparoffensive des Freistaates<br />

Bayern. Der Flächenverbrauch ist eine der großen Herausforderungen in Bayern. Der Langfristtrend ist<br />

zwar rückläufig, jedoch steigt der Flächenverbrauch seit 2018 wieder an – seit 2020 werden täglich 11,6 Hektar<br />

unbebaute Flächen durch Siedlungs- und Verkehrsfläche versiegelt. Um die Gemeinden bei der Belebung<br />

ihrer Ortskerne und beim Flächensparen noch intensiver zu unterstützen, hat die Bayerische Staatsregierung<br />

deshalb die Förderinitiativen „Innen statt Außen“ und „Flächenentsiegelung“ ins Leben gerufen. Beide Instrumente<br />

zum Flächensparen werden in der Region bereits umgesetzt.<br />

Mit Blick auf die Region stellte Dr. Sabine Müller-Herbers vom Planungsbüro Baader Konzept GmbH die<br />

Ergebnisse aus dem Projekt Vitalitäts-Check der Innenentwicklung der ILE Waginger See Rupertiwinkel vor.<br />

Das Innenentwicklungskataster zur Darstellung verfügbarer theoretischer Innenentwicklungspotenziale<br />

sei dabei zentraler Baustein für die neue qualifizierte Informations- und Entscheidungsgrundlage.<br />

Diese theoretischen Innenentwicklungspotenziale können aber – laut Frau Dr. Müller-Herbers – nicht einfach so<br />

genutzt werden, gilt es doch Eigentümerinteressen, ökologische und städtebauliche Aspekte sowie kommunale<br />

Priorisierung und Aktivierungsaufwand zu beachten. Sie zeigte jedoch auch neue Chancen auf, Logistik- und<br />

Lagerflächen gemeinsam zu nutzen – frei nach dem Motto: Synergieeffekte durch Kommunikation.<br />

Prof. Dr-Ing. Michael Körner, Dekan der TH Rosenheim, verdeutlichte mit Bildern die Herausforderung Bauen im<br />

Bestand zu ermöglichen und verwies anhand eines Beispielprojekts in der Stadt Rosenheim auf rechtliche und<br />

bauliche Hürden und Herausforderungen. Auch nach zehn Jahren ist eine äußere Abnutzung der Gebäude<br />

dank der langlebigen Baustoffe und einer nachhaltigen Konstruktion aus Holz kaum zu erkennen.<br />

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Der Bürgermeister informiert<br />

Maximilian Zimmermann von der Chiemgau GmbH ist verantwortlich für die Konzeption<br />

und Umsetzung einer gemeinsamen gewerbliche Leerstandsbörse mit allen<br />

Städten und Kommunen im Landkreis Traunstein.<br />

Die Börse dient einer schnelleren und besseren Koordination von Flächen- und<br />

Objektanfragen auf kommunaler Ebene. Die Chiemgau GmbH unterstützt sowohl die<br />

Kommunen wie auch die Eigentümer, damit Leerstände möglichst vermieden und<br />

Brachfl ächen aktiviert werden.<br />

Mehr konkrete Beispiele zu Innenentwicklungsprojekten sowie die Umnutzung leerstehender<br />

Flächen im Außenbereich und innovative Ideen bei der Gestaltung von<br />

gemeinschaftlichen Gewerbearealen fokussierte Florian Maier von der Chiemgau<br />

GmbH als wichtigste Kernpunkte für die weitere Arbeit des kommunalen Flächenmanagements.<br />

Diese Aspekte sowie die Schaffung eines Leerstandskatasters für gewerbliche Flächen<br />

werden in den kommenden Jahren in die Planungen der Chiemgau GmbH<br />

miteingebunden.<br />

Mehr Infos zum Flächenmanagement der Chiemgau GmbH sind unter<br />

www.chiemgau-wirtschaft.de zu fi nden.<br />

pressemitteilung der chiemgAu gmbh<br />

<strong>Kirchanschöring</strong>er erhält Gütesiegel<br />

<strong>Kirchanschöring</strong> ist Preisträger: Mit dem staatlichen<br />

Gütesiegel "Flächenbewusste Kommune" schafft der<br />

Freistaat Anreize für Kommunen, das Thema Flächensparen<br />

zielgerichtet voranzubringen. Für ihr aktives<br />

Flächenmanagement wurde die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />

jetzt ausgezeichnet, als eine von vier bayerischen<br />

Kommunen.<br />

Bürgermeister Hans-Jörg Birner und Geschäftsleiterin<br />

Sabine Strohhammer freuen sich über die Auszeichnung<br />

„Die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> betreibt in vorbildlicher<br />

Weise ein aktives Flächenmanagement. Mit dem<br />

Aufbau einer Flächenmanagement-Datenbank erhält<br />

sie einen guten Überblick über die Baulücken, untergenutzte<br />

Flächen und Althofstellen. <strong>Kirchanschöring</strong> setzt<br />

auf Information und Bewusstseinsbildung der Bevölkerung,<br />

beispielsweise mit der Internetplattform "Suchst<br />

du noch oder wohnst du schon?" zur Vernetzung von<br />

Interessenten für Baugemeinschaften. Die Bewohner<br />

Seite 16


Der Bürgermeister informiert<br />

von <strong>Kirchanschöring</strong> werden aktiv eingebunden. Mit dem "Haus der Begegnung" konnten durch die gemeindeeigene<br />

Wohnbaugesellschaft zwei Leerstände in der Ortsmitte aktiviert werden.“ Dadurch habe die Gemeinde<br />

barrierefreie Wohnungen für Senioren, eine ambulant betreute Wohngemeinschaft inklusive eines<br />

Gemeinschaftsraums und eine Praxis für einen Allgemeinarzt einrichten können“, heißt es im Anschreiben des<br />

Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt- und Verbraucherschutz.<br />

Das staatliche Gütesiegel "Flächenbewusste Kommune" ist eine Anerkennung für vorbildliche Kommunen,<br />

heißt es in einer Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.<br />

Die Preisträger erhalten das Gütesiegel für ein aktives Flächenmanagement und innovative Ansätze und<br />

Maßnahmen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs. Das betonten Bayerns Umweltminister Thorsten<br />

Glauber (FW), Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer und Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert<br />

anlässlich der Auszeichnung.<br />

Umweltminister Thorsten Glauber (FW): "Boden ist nicht vermehrbar, daher ist der Schutz von Böden<br />

und Flächen wichtiger denn je. Böden sind bedeutend für unsere Ökosysteme, sie speichern CO 2<br />

und Wasser<br />

und sind die Grundlage für Biodiversität." Flächensparen bedeute, fruchtbaren und kostbaren Boden zu<br />

erhalten und einzigartige Landschaften zu schützen. In Partnerschaft mit den Kommunen wolle man den<br />

Flächenverbrauch in Bayern deutlich senken. Flächenschutz geht nur gemeinsam.<br />

Bayerns Bauministerin Kerstin Schreyer (CSU): "Als Bauministerin ist es mir besonders wichtig, dass die<br />

Menschen überall in Bayern leben können. Wohnraum für alle zu schaffen, ist die soziale Frage der Zukunft.<br />

Dabei müssen wir das große Thema Flächensparen klug mitdenken." Ihr Haus kümmere sich seit Jahren sehr<br />

intensiv um die Fragestellung Flächensparen und setze auf qualitätsvolles Wachstum. Das Bauministerium<br />

unterstütze die Kommunen bei ihren Bemühungen insbesondere im Rahmen der Städtebauförderung.<br />

Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert (FW) unterstrich: "Mit der 2019 durch Staatsminister Aiwanger<br />

initiierten, ressortübergreifenden Flächenspar-Offensive der Bayerischen Staatsregierung haben wir ein<br />

deutliches Signal gesetzt. Wir möchten unsere Heimat aktiv schützen, um kommenden Generationen Entwicklungsspielräume<br />

und ein lebenswertes Umfeld zu sichern." Für eine nachhaltige Zukunft müssten zentrale<br />

Herausforderungen wie Klimawandel, Energiewende, Wirtschaftsentwicklung, Wohnraumnachfrage und Flächensparen<br />

gemeinsam gedacht werden". Ein wichtiger Stellhebel hierfür sei die Innenentwicklung.<br />

<strong>Kirchanschöring</strong>s Bürgermeister Hans-Jörg Birner (CSU) wertet die Auszeichnung als "Würdigung und Beleg<br />

dafür, dass wir den richtigen Weg eingeschlagen haben" - und gleichzeitig auch als Anerkennung für die<br />

hervorragende Arbeit seines Bauamtes unter Federführung von Bauamtsleiterin Sabine Strohhammer. "Was<br />

hier geleistet wird, verdient höchste Anerkennung." Das Gütesiegel sei Anlass und Motivation, diesen Weg<br />

konsequent weiterzugehen.<br />

Weitere Preisträger sind der Markt Wolnzach, Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm, Oberbayern; die Stadt<br />

Ludwigsstadt, Landkreis Kronach, Oberfranken; die Allianz Oberes Werntal (zehn Gemeinden, davon neun im<br />

Landkreis Schweinfurt und die Gemeinde Oerlenbach im Landkreis Bad Kissingen, Unterfranken).<br />

Laut Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz liegt der Flächenverbrauch in Bayern aktuell bei<br />

11,6 Hektar pro Tag. Erfasst werden dabei Siedlungs- und Verkehrsflächen. Nur rund 50 Prozent davon sind<br />

tatsächlich versiegelt.<br />

Seite 17


Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

NEU: Die Plattform für ein aktives & gemeinsames Zusammenleben<br />

Um uns noch besser untereinander auszutauschen und zu vernetzen, freuen wir uns heute über den Startschuss<br />

der neuen gemeinsamen Internetseite www.kirchanschoering-voller-leben.de.<br />

<strong>Kirchanschöring</strong> ist eine kleine aber feine Gemeinde. Wir waren schon immer eine ganz besondere Gemeinschaft.<br />

Wir sind Alt und Jung, wir sind Tradition und Innovation, wir sind naturverbunden und menschlich, wir<br />

sind aktiv und herzlich. <strong>Kirchanschöring</strong> lebt, ist innovativ und mutig.<br />

Übers Reden kommen die Leute z’samm, heißt es. Zusammen kann man mehr erreichen. Das hat unsere<br />

Gemeinschaft seit jeher ausgezeichnet und das soll auch so bleiben!<br />

<strong>Kirchanschöring</strong> hat so viel zu bieten, sei es im Großen oder im Kleinen. Oft erfährt man von einer interessanten<br />

Veranstaltung erst im Nachhinein, weil man keine Zeitung hat, oder einfach die Sozialen Medien nicht nutzen<br />

will. Was jedoch viele nutzen, ist das Internet. Deshalb besteht nun die Möglichkeit, Veranstaltungen und<br />

Informationen rund um unsere Gemeinschaft Online zu stellen und nachzulesen.<br />

Jeder kann sich informieren über das, was in <strong>Kirchanschöring</strong> aktuell los ist, oder auch selbst einen Beitrag<br />

erstellen. Eine gemeinsame Plattform für alle und von allen.<br />

Seite 18


Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Wie das funktioniert?<br />

Die Website beinhaltet bereits schon einige aktuelle Themen aus unserer Gemeinschaft, werft gerne schon<br />

einen Blick darauf!<br />

Die Plattform ist aktuell im Aufbau. In den nächsten Monaten werden immer mehr Rubriken und Inhalte dazukommen:<br />

Es wird ein kompakter überblick von Veranstaltungen und Themen für <strong>Kirchanschöring</strong>er:innen<br />

von <strong>Kirchanschöring</strong>er:innen entstehen.<br />

Wir informieren euch zeitnah, ab wann ihr Inhalte zur Veröffentlichung zusenden könnt. Sendet dann eure<br />

Beiträge an wir@kirchanschoering.de<br />

Learning bei doing! Diese Art von Website ist für uns ebenfalls neu und wir sind offen für Wünsche oder Anregungen.<br />

Gemeinsam mit allen <strong>Kirchanschöring</strong>er:innen möchten wir in der Zukunft diese Seite lebendig<br />

machen.<br />

Klickt euch durch und informiert euch über die bereits bestehenden Inhalte auf<br />

www.kirchanschoering-voller-leben.de<br />

Viel Spaß dabei!<br />

Oder einfach den QR-Code einscannen:<br />

Und wer steckt dahinter?<br />

Initiiert und erstellt wurde die Website aus einem Team von Mitarbeitern aus dem Rathaus, dem Projektbeirat<br />

des Bürgerbeteiligungsprojektes „Zukunftstaugliches (Um-) Bauen und Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong>“, der<br />

Marketingexpertin Franziska Straßer und der Beraterin für Zukunftsmanagement Tanja Schnetzer.<br />

Die Seite basiert auf dem Konzept des „Digitalen Alpendorfs“ in Zusammenarbeit mit der TH Deggendorf.<br />

Bestehende Informationskanäle werden natürlich beibehalten!<br />

Und wer das Internet nicht nutzt, der wird natürlich weiterhin über die Zeitung und über die <strong>Gemeindemitteilung</strong><br />

informiert.<br />

Seite 19


Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Wohnen und (Um-) Bauen gemeinsam gestalten<br />

Das im Sommer 2021 begonnene Bürgerbeteiligungsprojekt „Zukunftstaugliches (Um-) Bauen und Wohnen in<br />

<strong>Kirchanschöring</strong>“ ist in vollem Gange. Wie bereits berichtet wurden aus den vergangenen Workshops schon<br />

viele Ideen umgesetzt. So wurde z.B. eine Exkursion gemeinsam mit interessierten Bürger:innen durchgeführt<br />

und eine bedarfsorientierte Vortragsreihe gestartet.<br />

Auch wurden gemeinsam mit vielen <strong>Kirchanschöring</strong>er:innen bereits drei Filme innerhalb des Projektes erstellt,<br />

die zum Thema informieren:<br />

Hier der diekte Weg<br />

zu den Filmen<br />

Einfach mit der aktiven<br />

Handykamera auf den QR<br />

Code halten und schon<br />

gelangt ihr auf unseren<br />

YouTube Kanal<br />

<strong>Kirchanschöring</strong><br />

Auch fi ndet ihr alle Filme und Vorträge direkt auf der neuen Website www.kirchanschoering-voller-leben.de.<br />

Viel Spaß beim Ansehen!<br />

Gerne geben wir euch einen Überblick über die jüngsten Veranstaltungen:<br />

Wie schaffen wir einen gesunden und ressourcenschonenden<br />

(Um-) Bau?<br />

Gesundes und ressourcenschonendes (Um-) Bauen ist kurzfristig<br />

teurer. Warum es sich dennoch lohnt, sich mit dem Thema<br />

auseinanderzusetzen, zeigte Dr.-Ing. Heide Schuster in<br />

ihrem Vortrag auf.<br />

Veranstaltung mit Dr.-Ing. Heide Schuster am 27. Oktober 2021<br />

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Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Sie begann mit dem Megathema Klimawandel: „Das Bauen ist der Elefant im Klimaraum“, erklärte sie.<br />

Bautätigkeiten sind für 30 % des weltweiten CO 2<br />

-Ausstoßes verantwortlich und binden 50 % der verwendeten<br />

Rohstoffe. „Was geht das uns in <strong>Kirchanschöring</strong> an?“, war eine berechtigte Frage. Das herkömmliche Bauen<br />

verursacht neben einem hohen CO 2<br />

-Ausstoß zudem eine weltweite Knappheit von Kies und Sand. Und diese<br />

sorgt auch am heimischen Baumarkt für stark steigende Baukosten. Eine Lösung könnte die Verwendung<br />

von nachwachsenden Baustoffen wie Holz sein. „Oder aber, gar nicht – oder weniger bauen“, schlug Heide<br />

Schuster provokant vor.<br />

Heide Schuster machte noch einmal klar, dass „Gesundes Wohnen nicht selbstverständlich ist.“ Sie erinnerte<br />

an den einst staatlich geförderten Dämmstoff Asbest, der sich bis heute in vielen Gebäuden befindet. Am<br />

Beispiel Holz als alternativen Baustoff konnte sie gut aufzeigen, dass das Material zwar kurzfristig teurer ist, da<br />

man beim Holz weniger Material verbauen muss, gleichen sich die Kosten jedoch wieder an. Zudem hat Holz<br />

eine gute Klimabilanz und ist ein gesunder Baustoff.<br />

Bei der anschließenden Bürgerdiskussion war vor allem die Sanierung von bereits bestehenden Gebäuden ein<br />

großes Thema. „Wer ist denn mein erster Ansprechpartner, wenn ich einen Umbau plane“, war eine der Fragen.<br />

Dr.-Ing. Heide Schuster gab den Tipp, als erstes mit einem Architekten und/ oder einem Energieberater<br />

zu sprechen.<br />

Zukunftsorientierte Baulandvergabe - Möglichkeiten einer Gemeinde<br />

Michael Pelzer, in dessen Amtszeit das gigantische Bau- und<br />

Umbauprojekt rund um das Gelände des Kloster Weyarn fiel,<br />

ließ in seinem Vortrag keinen Zweifel daran, dass eine intensive<br />

Bürgerbeteiligung das Fundament einer gesunden Dorfentwicklung<br />

sei. Besonders, wenn es um Baugrund und viel Geld<br />

geht, erklärte Pelzer, ist es wichtig, dass die Bürger:innen verstehen,<br />

was die Gemeinde vorhat. Ein weiterer Vorteil der Bürgerbeteiligung<br />

ist, so erklärte Pelzer, dass möglichst viel Wissen<br />

und Kompetenz der Gemeinde in das Projekt mit einfließt.<br />

“Es ist empirisch falsch zu glauben, dass der gesammelte Fachverstand<br />

der Gemeinde im Gemeinderat sitzt”, versuchte<br />

Veranstaltung mit Michael Pelzer,<br />

Altbürgermeister Weyarn am 10. November 2021<br />

Pelzer die Bürger:innen zum Mitwirken zu animieren. Auch<br />

ein weitläufiges Missverständnis klärte er sogleich auf: “Eine Bürgerbeteiligung ist etwas ganz anderes als ein<br />

Bürgerentscheid. Beim Bürgerentscheid wird nur über etwas abgestimmt, das ohnehin schon entschieden ist.”<br />

Nicht ohne Stolz erzählte er beispielsweise, wie in Weyarn die beteiligten Bürger mit einem eigenen Budget<br />

den Platz vor der alten Klosterbrauerei in Eigenregie gestalten durften.<br />

Um besser zu erklären, warum Bürgerbeteiligung so wichtig ist und warum die Gemeinde sogar verpflichtet ist,<br />

sich in die bauliche Siedlungsentwicklung einzumischen, zeigte er einige Rechtsgrundlagen auf. So sind die<br />

Gemeinde und der Staat verpflichtet, dafür zu sorgen, dass ihre Bürger:innen die Möglichkeit haben, angemessen<br />

zu wohnen.<br />

(Um-) Bauen und Klimaschutz - Möglichkeiten, Förderungen, Beratungsangebote<br />

Der Vortrag begann gleich hochinformativ mit einer Fülle an unzähligen Fördermöglichkeiten. Peter Pospischil<br />

von der Energieagentur brachte etwas Licht in den komplexen Förderdschungel. Er verwies auf die vielen<br />

verschiedenen Fördermittel, die Bauherren zur Verfügung gestellt bekommen, wenn sie beispielsweise ihre<br />

Heizungsanlage, die Gebäudedämmung oder auch Fenster austauschen oder modernisieren.<br />

Wichtig sei, so Pospischil, dass sich Interessenten vor einer Sanierung von einem Experten beraten ließen. So<br />

biete die Energieagentur an, einen individuellen Sanierungsfahrplan zu erstellen.<br />

Seite 21


Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Mit der Energieagentur könne jederzeit telefonisch ein Termin zu einem Basischeck oder einem Gebäudecheck<br />

vereinbart werden.<br />

Neben den Bundesförderungen verwies<br />

er natürlich auch auf das eigene<br />

kommunale Förderprogramm<br />

der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>.<br />

Die Gemeinde fördert auf unterschiedliche<br />

Weise nachhaltiges Bauen<br />

und Sanieren. Hans-Jörg Birner erklärte,<br />

dass der Fördertopf weiterhin<br />

gut gefüllt sei und man sich darüber<br />

auf der Homepage der Gemeinde<br />

informieren könne.<br />

Florian Baubin füllte die Theorie<br />

durch seinen Vortrag plastisch mit<br />

Leben. Der Architekt und Baubiologe<br />

erzählte ganz praktisch von sei-<br />

Mit Peter Pospischil von der Energieagentur Südostbayern (links unten),<br />

Florian Baubin (rechts oben) und Wolfgang Sojer (rechts unten), beide von dem<br />

Forum Ökologie e.V. und Hans-Jörg Birner der einladende Bürgermeister nem eigenen Bauvorhaben. Er hatte<br />

(links oben) am 24. November 2021<br />

sich ein Haus, Baujahr 1958, gekauft<br />

und ist derzeit dabei, dieses zu renovieren.<br />

Die Entscheidung einer Sanierung zugunsten eines Neubaus hatte er ganz bewusst getroffen, um<br />

die sogenannte “Graue Energie” des vorhandenen Baumaterials zu erhalten. Vor der Sanierung ließ er ein<br />

Konzept vom Energieberater erstellen und achtete darauf, energieeffizient und nachhaltig umzubauen. Hier<br />

konnte Baubin wieder auf die Fördermöglichkeiten seines Vorredners verweisen. Baubin beispielsweise ließ<br />

sich den Austausch der alten Ölheizung finanziell fördern. Als Dämmstoff entschied er sich für das eher ungewöhnliche<br />

Material einer Strohwand.<br />

Sein Kollege vom Forum Ökologie, Wolfgang Sojer, berichtete von einem aktuellen Bauprojekt in Traunstein.<br />

Dort stand man vor der Herausforderung auf engem Raum ein Mischkonzept aus Reihenhaus und Mehrfamilienhaus<br />

nachhaltig zu realisieren.<br />

Durch den Verzicht auf einen Keller und die Nutzung von Holz als Hauptbaumaterial gelang eine eindrucksvolle<br />

CO 2<br />

-Bilanz.<br />

Siedlungsentwicklung und Energieversorgungen neu denken<br />

Das Regionalwerk, das von 16 Kommunen getragen wird und dessen 1. Vorstand Michael Perkmann ist, kann<br />

man sich als Pendant zu den Stadtwerken in größeren Städten vorstellen. Mit Hilfe des Regionalwerks können<br />

auch die beteiligten kleineren Kommunen bei den Fragen der Energieversorgung vor Ort das Heft des Handelns<br />

wieder zurückgewinnen.<br />

Michael Perkmann konnte also weit ausholen und künftige Problematiken und visionäre Lösungsansätze aufzeigen.<br />

Zunächst skizzierte Perkmann das große Ziel der Wärmewende: Klimaneutralität.<br />

Das bisherige Ziel der Klimaneutralität 2050, sei allerdings längst überholt. Heutiger Stand sei es, eine Klimaneutralität<br />

bis 2030 zu erreichen. Bezogen auf die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> zeigte er, dass die<br />

<strong>Kirchanschöring</strong>er:innen aktuell noch überwiegend mit fossilen Brennstoffen heizen. Allerdings nehmen Fern-<br />

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Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

wärme, Wärmepumpe und Biomasse bereits deutlich zu. Dies sei auch rein finanziell zwingend notwendig.<br />

Laut Prognose Michael Perkmanns<br />

wird die CO 2<br />

-Bepreisung von derzeit<br />

60 Euro pro Tonne auf 200 bis 300<br />

Euro steigen. Als Konsequenz leitete<br />

er ab, dass auch die Kommune den<br />

Wandel der Energienutzung mitgestalten<br />

muss.<br />

Besonders interessant waren für die<br />

Zuhörer:innen die Fragen, woher<br />

künftig der Strom und die Wärme<br />

kommt und wie künftig geheizt wird.<br />

Dabei zeigte Perkmann innovative<br />

Mit Michael Perkmann vom Regionalwerk am 8. Dezember 2021<br />

Lösungsansätze für künftige Wohnquartiere<br />

wie Wärmespeicher oder “Kalte Fernwärme” auf, die sich durchaus zum Heizen nutzen ließen.<br />

“Es wird ein Kampf um den Strom entstehen”, prognostizierte Perkmann. Welcher Strom wird wichtiger sein?<br />

Strom für Mobilität, Haushaltsgeräte oder für Heizsysteme? Da künftig, vor allem durch private PV-Anlagen<br />

mehr Strom produziert wird, blickt Perkmann aber insgesamt optimistisch in die Zukunft.<br />

Als Fazit und gleichzeitig Vision gab Perkmann den Zuhörer:innen mit auf den Weg, dass “fast alles möglich<br />

ist - es muss nur wirtschaftlich und machbar sein.“ Ergänzend dazu erklärte Hans-Jörg Birner, dass es in der<br />

Praxis “keine 08/15-Lösung gibt, die immer passt.” Er rief dazu auf, “den Mut aufzubringen und ausgetretene<br />

Pfade zu verlassen”.<br />

Alle Veranstaltungen wurden aufgezeichnet und können jederzeit über den YouTube Kanal <strong>Kirchanschöring</strong><br />

angesehen werden. Ebenso sind alle Informationen und Unterlagen innerhalb des Bürgerbeteiligungsprojekts<br />

auf der neuen Website www.kirchanschoering-voller-leben.de gesammelt.<br />

Und so geht es in den nächsten Wochen weiter<br />

Ein Bürgerbeteiligungsprojekt wie unseres ist nur dann wirkliche Beteiligung,<br />

wenn die Menschen, die in einem Ort wohnen, auch mitbestimmen<br />

und sich und ihre Ideen einbringen können.<br />

Dazu bestehen zum Anfang des neuen Jahres gleich mehrere Gelegenheiten!<br />

1. Veranstaltungen<br />

Zum Jahresbeginn geht es bereits weiter mit folgenden Veranstaltungen<br />

(siehe Plakat).<br />

Alle <strong>Kirchanschöring</strong>er:innen sind eingeladen an den Veranstaltungen<br />

teilzunehmen. Je nach Coronasituation werden die Veranstaltungen<br />

online oder im Salitersaal stattfinden.<br />

Seite 23


Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

2. Umfrage<br />

Initiiert durch unseren Projektbeirat wird von Mitte Februar bis Ende März <strong>2022</strong> eine anonymisierte Umfrage<br />

durchgeführt, mit der die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> Wohnwünsche und Wohnbedarfe von Bürgerinnen und<br />

Bürgern erfahren möchte.<br />

Mit der Umfrage habt ihr die Möglichkeit zu sagen, was euch in eurer Lebensumgebung wichtig ist, worauf bei<br />

kommenden Bauprojekten geachtet werden und wohin sich euer Wohnort entwickeln soll.<br />

Gestalte mit!<br />

Unter anderem werden Fragen zum Lieblingswohnort, zur Größe des Wohnraums und zur Art, wie ihr leben<br />

möchtet, erfasst. Und auch eure persönliche Sicht ist wertvoll und kann individuell eingegeben werden. Die<br />

Umfrage umfasst insgesamt rund 20 Fragen und dauert ca. 10 Minuten.<br />

Auszug aus dem Online Fragebogen. Ganz einfach online teilnehmen und mitmachen!<br />

Sie ist online per Link über die Webseite www.kichanschoering-voller-leben.de und der Gemeindeseite zugänglich.<br />

Wem die Online-Teilnahme nicht möglich ist, kann ganz einfach anhand des beiliegenden Ausdrucks<br />

teilnehmen. Auch liegen Ausdrucke im Rathaus zur Verfügung.<br />

Nutzt die Möglichkeit, eure Wünsche und Anliegen zu äußern und die Zukunft der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />

mitzugestalten.<br />

Mitmachen können alle Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> ab 18 Jahren.<br />

Die Erkenntnisse aus den Ergebnissen der Umfrage werden veröffentlicht und fließen in die Ideen- und Planungsprozesse<br />

ein. Die Umfrage läuft bis Ende März <strong>2022</strong>.<br />

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Bauen & Wohnen in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

3. Bürger/-innenrat<br />

Die Schaffung von Wohnraum und die Art und Weise, wie er entsteht, werden sich langfristig auf das Leben in<br />

unserer Gemeinde auswirken. Um möglichst gute Entscheidungen zu treffen, sollen die Menschen, die in der<br />

Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> leben, ihre Meinung in diesen Prozess einbringen.<br />

Daher fi ndet – vorbehaltlich der Corona-Situation – am 4. und 12. März <strong>2022</strong> der zweite Bürger/-innenrat in<br />

unserer Gemeinde statt!<br />

An diesen beiden Tagen werden insgesamt zwölf bis 16, per Zufall ausgewählte Bürgerinnen und Bürger, folgender<br />

Fragestellung nachgehen: „Wie wollen wir in <strong>Kirchanschöring</strong> zukunftstauglich bauen und wohnen?“<br />

4. Bürger/-innenrats-Forum - Jetzt schon Termin vormerken!<br />

Die Ergebnisse, die unser Bürger/-innenrat erarbeiten wird, werden dann am Freitagnachmittag, den<br />

18. März <strong>2022</strong>, von 16.00 bis ca. 19.00 Uhr in einem Bürger/-innenrats-Forum in der Aula unserer Grundschule<br />

präsentiert.<br />

In dieser ca. dreistündigen Veranstaltung haben alle Interessierten aus der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> die<br />

Möglichkeit, gemeinsam mit den Bürger/-innenräten die entstandenen Lösungen zu beraten, Bedenken auszutauschen<br />

und zu diskutieren sowie gemeinsam Ideen zu entwickeln, wie zukünftig gebaut werden soll.<br />

Alle aktuellen Informationen erfahrt Ihr rechtzeitig in den sozialen Medien, auf der gemeinsamen Website<br />

www.kirchanschoering-voller-leben.de, der Gemeinde-Webseite und in der Presse.<br />

Nutzt die Möglichkeiten die Zukunft unserer Gemeinschaft mitzugestalten!<br />

text und fotos: frAnzisKA strAsser, bernhArd strAsser und tAnjA schnetzer<br />

Seite 25


Bahnausbau - ABS 38<br />

Verein „Bürgerfreundliches Bahnkonzept <strong>Kirchanschöring</strong>“<br />

In den Folgejahren bis heute blieb der Bahnausbau<br />

jedoch fortwährend ständiges, ungeklärtes Thema<br />

in der Bundes-, Landes-, Kreis- und Gemeindepolitik;<br />

Grund genug für die ca. 25 Vereinsmitglieder<br />

hellhörig zu sein und auch weiterhin nahe am<br />

Ball zu bleiben.<br />

Anfang der 90er Jahre war der Plan eines elektrifizierten,<br />

zweigleisigen Ausbaus der Bahnstrecke<br />

München-Mühldorf-Freilassing schon einmal sehr<br />

präsent.<br />

Der damals gültige Bundesverkehrswegeplan von<br />

1985 sah diesen Abschnitt zwar noch nicht im vordringlichen<br />

Bedarf, jedoch als weitere Ausbaustrecke<br />

mit Begründung eines gesamtwirtschaftlichen<br />

Vorteils im Rahmen der Magistrale für Europa<br />

vor.<br />

So entwickelten einige Dorfbewohner/innen <strong>Kirchanschöring</strong>s<br />

die Idee, den Verein "Bürgerfreundliches<br />

Bahnkonzept <strong>Kirchanschöring</strong>" zu gründen.<br />

Am 02.April 1993 formte sich diese gemeinnützige<br />

Interessenvertretung mit dem Ziel, die negativen<br />

Auswirkungen eines zukünftigen Bahnausbaus auf<br />

ein absolutes Minimum zu reduzieren und das Bestmögliche<br />

für die Bürger/innen zu erreichen.<br />

Michaela Stockhammer wurde als 1. Vorsitzende<br />

gewählt, Anna Best übte das Amt der 2. Vorsitzenden<br />

bzw. Stellvertreterin aus. Thomas Bieber<br />

übernahm die Rolle des Schriftführers während Lieselotte<br />

Traub als Kassier verantwortlich war. Als Beisitzer<br />

fungierten Karl Best und Leo Straßer. Gerhard<br />

Rusch war als Pressesprecher tätig.<br />

Der 1992 aus Gründen des Mauerfalls und der<br />

Grenzöffnung zur damaligen DDR überarbeitete<br />

Bundesverkehrswegeplan trug maßgeblich die<br />

von der Wiedervereinigung Deutschlands und den<br />

damit verbundenen fundamentalen Veränderungen<br />

geprägte Handschrift. Dieser sog. "Aufbau<br />

Ost" verschob den geplanten Ausbau "unserer<br />

Bahnlinie" aus finanziellen Gründen zunächst weit<br />

nach hinten.<br />

Gegenwärtig rangiert der geplante elektrifizierte,<br />

zweigleisige Bahnausbau im vordringlichen Bedarf<br />

des Bundesverkehrswegeplans und soll im Rahmen<br />

des "Aktionsplans Güterverkehr Logistik" sowie<br />

der aktuellen Klimapolitik bis 2030 fertiggestellt<br />

sein. Hierzu wurde sogar eine Beschleunigung der<br />

Planungs- und Genehmigungsverfahren auf den<br />

Weg gebracht. Die Interessenvereinigung „Bürgerfreundliches<br />

Bahnkonzept <strong>Kirchanschöring</strong>“<br />

will nun weiterhin die ihr zur Verfügung stehenden<br />

Möglichkeiten ausschöpfen, um einen für die<br />

Lebensbedürfnisse aller Dorfbewohner optimalen<br />

Bahnausbau zu erreichen, damit <strong>Kirchanschöring</strong><br />

auch nach dessen Fertigstellung weiterhin ein attraktives,<br />

liebens- und lebenswertes „Golddorf“<br />

bleibt.<br />

Aktuelle Beispiele hierfür sind die Veröffentlichung<br />

von Zeitungsartikeln, das Gestalten und Aufhängen<br />

eines Plakats an verschiedenen Stellen im<br />

Dorf, die fruchtbare Zusammenarbeit mit unserer<br />

Gemeinde sowie der regelmäßige, konstruktive<br />

Kontakt und die Vernetzung mit den Interessensgemeinschaften<br />

Fridolfing und Laufen. Auch die<br />

Aufforderung an die Bürger/innen, eine persönliche<br />

Stellungnahme zum gegenwärtig enttäuschenden<br />

und ernüchternden Planungsentwurf der DB Netz<br />

AG abzugeben, stieß auf große Resonanz.<br />

Seite 26


Bahnausbau - ABS 38 / ÖMR<br />

Die ferner geschaffene Internetpräsenz https://<br />

www.buerger-bahn.de/ beschreibt und visualisiert<br />

aktuell die Ziele und Aktivitäten des Vereins.<br />

Jegliche Unterstützung, Ideen oder Anregungen<br />

sind von jedermann erwünscht und herzlich willkommen.<br />

Das Fundament für die erfolgreiche Zielerreichung<br />

des Vereins sind Sie als Bürgerin und Bürger!<br />

Kontaktaufnahme unter<br />

Helga Brüderl (1.Vorstand) Tel.: 08685 / 98 52 53<br />

Die Mitglieder des Vereins „Bürgerfreundliches Bahnkonzept <strong>Kirchanschöring</strong>“<br />

Wieder Erfolg für regionales Bio-Bündnis<br />

Gemeinderat <strong>Kirchanschöring</strong> stimmt für Verbleib in Ökomodellregion „Waginger See - Rupertiwinkel“<br />

Bei der praktischen Umsetzung von Maßnahmen<br />

des bayerischen BioRegio-Programms spielen die<br />

insgesamt 27 bayerischen Ökomodellregionen<br />

eine wichtige Rolle. Sie sollen modellhaft zeigen,<br />

wie die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung<br />

von regionalen Bio-Lebensmitteln vorangebracht<br />

und erhöht werden können, wodurch sich Chancen<br />

für heimische Betriebe ergeben.<br />

„Gleichzeitig werden in unserer Region ökologisch<br />

sinnvolle Projekte, wie etwa beim Gewässerschutz,<br />

mit allen interessierten Landwirten und mit den Gemeinden<br />

verfolgt und realisiert“, sagte Bürgermeister<br />

Hans-Jörg Birner in der Gemeinderatssitzung.<br />

In dieser Sitzung warb er zugleich für die Weiterführung<br />

der hiesigen Ökomodellregion Waginger See -<br />

Rupertiwinkel (ÖMR).<br />

Seite 27


Infos aus der Ökomodellregion<br />

Aktionen der Ökomodellregion Waginger See-Rupertiwinkel,<br />

wie hier eine Obstwiesenführung,<br />

soll es auch weiterhin geben.<br />

Foto: Archiv Caruso<br />

Der Gemeinderat <strong>Kirchanschöring</strong> hat beschlossen,<br />

weiterhin ein Teil der Ökomodellregion Waginger<br />

See-Rupertiwinkel (ÖMR) bleiben zu wollen.<br />

Nach wenigen Wortmeldungen stimmte der Rat<br />

der Fortsetzung der ÖMR für weitere sieben Jahre<br />

ebenso zu wie der Übernahme der Kosten.<br />

„Für die Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> würden sich<br />

unter den jetzt bekannten Voraussetzungen ab<br />

<strong>2022</strong> Beitragskosten zur ÖMR von rund 9.100 Euro<br />

pro Jahr ergeben“, informierte Birner.<br />

Die ÖMR Waginger See - Rupertiwinkel wurde im<br />

Mai 2014 und damit als erste staatlich anerkannte<br />

bayerische Ökomodellregion ins Leben gerufen<br />

und durch das Bayerische Landwirtschaftsministerium<br />

gefördert. Der Förderanteil von zunächst 60<br />

Prozent sank im Laufe der Jahre schrittweise nach<br />

unten und lag zuletzt bei 20 Prozent. Das heißt zugleich,<br />

dass der Eigenanteil, den die Gemeinden<br />

zu tragen hatten, die sich zu diesem Bündnis zusammengeschlossen<br />

haben, analog gestiegen ist.<br />

Ab April <strong>2022</strong> wäre die Förderphase endgültig ausgelaufen.<br />

Damit hätten die Gemeinden nach Ablauf der<br />

staatlichen Förderung die vollen Kosten übernehmen<br />

oder sich von der ÖMR verabschieden müssen.<br />

Es kam aber anders: Die Ökomodellregionen der<br />

ersten Stunde, zu denen neben Ambach Sulzberg,<br />

Isental/Mühldorfer Land, Nürnberg-Nürnberger<br />

Land-Roth und Steinwald Allianz auch die Region<br />

Waginger See - Rupertiwinkel gehört, haben sich<br />

im Januar 2021 zusammengetan, um die erfolgreiche<br />

und wichtige Arbeit beim Bayerischen Landwirtschaftsministerium<br />

nochmals aufzuzeigen und<br />

die Mitverantwortung des Staates bei der Weiterführung<br />

miteinzufordern.<br />

Die Gespräche seien erfolgreich verlaufen und<br />

hätten dazu beigetragen, dass die ursprünglich<br />

auslaufende Personalkostenförderung auch in den<br />

nächsten sieben Jahren erhalten bleibt.<br />

„Die neue Förderquote beträgt auch weiterhin 20<br />

Prozent“, sagte Birner vor der Abstimmung. Zusätzlich<br />

sei eine neue Förderschiene über das Amt für<br />

Ländliche Entwicklung eingerichtet worden. „Aus<br />

diesem Topf können wir jetzt auch Gelder für projektbezogene<br />

Vorhaben abrufen.“<br />

Die Ökomodellregion biete weiterhin eine Chance<br />

für umstellungswillige Landwirte, Verarbeiter und<br />

Vermarkter und unterstütze den Aufbau regionaler<br />

Wertschöpfungsketten. Die interkommunale<br />

Zusammenarbeit der zehn Gemeinden erleichtere<br />

auch den Abruf von Fördermitteln über andere<br />

Regionalinitiativen wie Leader, ILE (Integrierte<br />

Ländliche Entwicklung) oder das Digitale Alpendorf.<br />

Zudem trage sie zu einem innovationsfreundlichen<br />

Klima in diesen Gemeinden bei. „Nicht zuletzt<br />

bietet uns die ÖMR eine Möglichkeit, als Alleinstellungsmerkmal<br />

für den Rupertiwinkel wahrgenommen<br />

zu werden.“<br />

Aus der südostbAyerischen rundschAu vom 5.11.2021<br />

(KurzfAssung), Anneliese cAruso<br />

Seite 28


Infos aus der Ökomodellregion<br />

Zwischen Schlachthof und Teller<br />

Michael Gröbner stärkt mit biozertifiziertem Zerlegeraum Direktvermarktung von Fleisch<br />

Seit kurzem ist die Biozertifizierung von Michael Gröbners<br />

Kühl- und Zerlegeraum unter Dach und Fach: Er<br />

kann jetzt daheim in Gumperting Biotiere für sich und<br />

andere zerlegen. Damit stärkt der Teisendorfer die<br />

Direktvermarktungsmöglichkeiten von Biorindfleisch,<br />

das für immer mehr kleine Familienbetriebe in der Umgebung<br />

eine gute, zusätzliche Verdienstmöglichkeit ist.<br />

Michael Gröbner, gelernter Metzger, weiß, wie wichtig<br />

mehrere Standbeine für das Auskommen einer kleinen<br />

Landwirtschaft sind, denn seine Eltern Sofie und Anton<br />

führen so einen Betrieb. Sie bewirtschaften den „Grafenbauer-Hof“,<br />

der seit vielen Generationen im Besitz<br />

der Familie ist, als Milchviehbetrieb im Nebenerwerb.<br />

Bereits 1999 haben die Gröbners ihren Betrieb biozertifizieren<br />

lassen und wirtschaften seitdem nach den Krimiedl,<br />

Sofie und Anton Gröbner<br />

Das Team (von links): Michael Gröbner und Andrea Freitsterien<br />

des Naturland-Verbandes.<br />

Foto: Karin Kleinert<br />

Nächstes Jahr wird Michael zusammen mit seiner Partnerin<br />

Andrea, einer Konditorin, den elterlichen Betrieb führen. Das Metzgerhandwerk ist, wie der 29-Jährige<br />

sagt, eine Herzensangelegenheit für ihn.<br />

Das Zerlegen der Tiere wollte er nicht nur weiterzuführen, sondern wegen der guten Nachfrage ausbauen.<br />

Daher beschloss Michael Gröbner, auf dem Hof einen ehemaligen Werkstattraum umzubauen und dort einen<br />

Kühl- und Zerlegeraum einzurichten. Weil er von der ökologischen Landwirtschaft überzeugt ist, hat er den<br />

Raum EU-biozertifizieren lassen. Da sein Zerlegebetrieb als Bio-Kleinunternehmen gilt, sei der Vorgang etwas<br />

kompliziert gewesen. Auch wegen Corona habe es daher einige Zeit gedauert, bis alles in trockenen Tüchern<br />

war. Mit der Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel will er dabei weiterhin gut zusammenarbeiten,<br />

berichtet Michi.<br />

Zwei bis vier eigene Rinder pro Jahr zerlegt und vermarktet Michi, etwa zwanzig Tiere zerlegt er für andere<br />

Bauern, was man „Lohnzerlegung“ nennt. Die im biozertifizierten Schlachthof Laufen oder Traunstein geschlachteten<br />

Tiere kommen in Hälften oder Vierteln zu ihm in den Kühlraum und werden nach einer individuellen<br />

Reifezeit küchenfertig zerlegt. Wenn gewünscht, verpackt Michi das Biorindfleisch in Fünf-Kilo-Mischpakete.<br />

Ansonsten machen das die Landwirte selbst. Er erfüllt auch gerne Kundenwünsche und macht Edelschnitte,<br />

denn das Metzgerhandwerk sei ein toller, kreativer Beruf, wie Michael Gröbner voller Begeisterung erzählt.<br />

Auf dem „Grafenbauer“-Hof werden immer auch einige Stierkälbchen aufgezogen. Diese dürfen langsam<br />

und natürlich wachsen, sie brauchen zwar mehr Stall- und Weidefläche, auch mehr Futter, dafür aber kaum<br />

Medikamente. Der Teisendorfer ist überzeugt, dass die Aufzucht und Vermarktung von Bioochsen auch für<br />

kleine Bauern eine Nische wäre und eine gute Möglichkeit bietet, ihre Landwirtschaft – auch jenseits von<br />

Milcherzeugung - weiter zu betreiben. Michi freut sich, wenn die Bauern, darunter auch konventionell wirtschaftende<br />

Kollegen, das Fleisch ihrer Tiere durch seine Arbeit besser vermarkten können, die regionale Wertschöpfungskette<br />

ausgebaut und das Weidefleisch noch mehr wertgeschätzt wird.<br />

Aus der Südostbayerischen Rundschau vom 5.11.2021 (Kurzfassung), Karin Kleinert<br />

Seite 29


Infos aus der Ökomodellregion<br />

Von der Biobirne zum Bioschnaps<br />

Obstwiesenführung und Brennereibesichtigung in Mauerham mit vielen Teilnehmern<br />

Streuobstwiesen sind ein großer Gewinn für die Wertschöpfung vor Ort, für regionale Strukturen und natürlich<br />

für die Artenvielfalt im Land. Denn Streuobstwiesen gehören mit mehreren Tausend dort lebenden Tier- und<br />

Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen.<br />

Eine Chance, die verlorenen gegangene Wertschätzung für diese Form der Kulturlandschaft zurückzugewinnen,<br />

bot ein Lehrausflug in die Obstgärten der Familie Stief in Mauerham. Organisiert wurde sie von der Traunsteiner<br />

Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege, dem Landschaftspflegeverband Traunstein und<br />

der Ökomodellregion Waginger See - Rupertiwinkel. Diese Chance nutzten 40 Personen, darunter auch viele<br />

sogenannte Baumpaten, einen ganzen Nachmittag lang.<br />

Zunächst trafen sich alle auf dem<br />

Obstanger von Anton Stief, der sich<br />

noch gut an das einträgliche Geschäft<br />

des Obstverkaufs ab Hof erinnern konnte:<br />

“Das Obst wurde in den 1950ern bis<br />

1970ern kistenweise an Privatleute verkauft<br />

und daheim eingelagert. Durch<br />

die allmähliche ganzjährige Verfügbarkeit<br />

in den Lebensmittelgeschäften fiel<br />

dieser Einkauf weg.“<br />

Carsten Voigt vom dem Landschaftspflegeverband<br />

(LPV) in Traunstein ließ<br />

wissen, dass den heimischen Streuobstwiesen<br />

bis nach dem zweiten Weltkrieg<br />

bei der Ernährung der Bevölkerung eine<br />

große Bedeutung zukam. Später, in<br />

Carsten Voigt (2.v.r.) und Markus Breier (rechts)<br />

den 1960er bis 1980er Jahren seien hingegen<br />

viele Obstwiesen gerodet oder<br />

Foto: Ökomodellregion<br />

erläutern den Wert alter Obstanger<br />

nicht mehr gepflegt worden.<br />

„In den letzten Jahrzehnten fand allerdings ein Umdenken statt und es gibt wieder Bemühungen, Streuobst zu<br />

erhalten oder Obstwiesen neu anzulegen.“<br />

Der Landschaftspflegeverband Traunstein (LPV) unterstütze die Obstwiesenbesitzer dabei. So kooperiere<br />

der Verband mit der Ökomodellregion Waginger See – Rupertiwinkel und der Kreisfachberatung für Gartenkultur<br />

und Landespflege. „Dies geschieht zum einen über jährliche Obstbaumpflanzaktionen im Herbst“, sagte<br />

Voigt. Allein in den sieben Gemeinden der Ökomodellregion auf Traunsteiner Seite seien seit 2015 fast tausend<br />

neue Streuobsthochstämme in dieser bewährten Kooperation gepflanzt worden. Das Bayerische Staatsministeriums<br />

für Umwelt und Verbraucherschutz fördere die Pflanzungen über die Landschaftspflegerichtlinie<br />

mit derzeit 90 Prozent, die verbleibenden Mittel stammen vom Landschaftspflegeverband.<br />

Neben dem bewährten Auslichtungsschnitt sei ein weiterer Baustein, den der LPV seit 2018 offeriere, die Biozertifizierung<br />

größerer Streuobstwiesen im Landkreis. „Hintergrund ist der deutlich höhere Preis, zu dem Bioobst<br />

an Keltereien und Brennereien verkauft werden kann, und die deutlich höhere Wertschätzung für die heimische<br />

Obstbaumpflege“. Ein Beispiel dafür sei die Brennerei von Franz Gramminger in Mauerham, die seit zwei<br />

Seite 30


Infos aus der Ökomodellregion<br />

Jahren heimisches Bioobst annehme und heuer den ersten Biobrand verkaufe. „Weil die meisten Streuobstwiesen<br />

auch in konventionellen Betrieben ohnehin biologisch bewirtschaftet werden, ist die Biozertifizierung<br />

über den LPV relativ unkompliziert möglich.“<br />

Kreisfachberater Markus Breier hob hervor, dass „ein hochstämmiger Obstbaum aus mindestens zwei, eher<br />

drei Teilen besteht: der gewünschten Edelsorte, häufig einem Stammbildner und der Wuchskräfte bestimmenden<br />

Unterlage.“ Die Verbindungsstellen (Veredelungsstellen) dieser Teile seien an den alten Bäumen aus den<br />

1950ern gut erkennbar. Auch die Grunderziehung mit drei bis vier Leitästen sei noch erkennbar, obwohl die<br />

Bäume längst extensiv gepflegt und geschnitten werden. Anders als früher stehe nun die Ökologie im Vordergrund.<br />

So böten Höhlen etlichen Vögeln ein Zuhause und abgestorbene Äste vielen Insekten Unterschlupf.<br />

Trotzdem trügen die alten Bäume noch viele Früchte. „Zu achten ist jetzt eher auf Auslichtungsschnitte, damit<br />

die Bäume unter großer Fruchtlast nicht auseinanderbrechen.“<br />

Damit neue Obstbäume ein hohes Alter erreichen, ist der Aufbau eines stabilen Kronengerüstes wichtig. Den<br />

Schnitt demonstrierten Voigt und Breier in zwei kleineren Gruppen an Bäumen, die vor zwei Jahren gepflanzt<br />

worden waren.<br />

„Rund 90 % des Obstes, der Nüsse und Kräuter, die wir verwenden, stammt aus der Region“, ließ Franz Gramminger<br />

wissen, ehe er seine Destillate bei der anschließenden Verkostung auf dem Sailerhof zum Probieren<br />

einschenkte. „Im Gegensatz zu Großbrennereien verzichten wir Klein-Brenner auf den Zusatz von Zucker. Da<br />

muss die Qualität der Früchte von Haus aus gut sein.“ Seit zwei Jahren sind sowohl der Obstanger wie auch<br />

die Brennerei biozertifiziert. Ein neues Gebäude, erstellt aus regionalen Baustoffen und in alter Gewölbebautechnik,<br />

beherbergt nicht nur den Hofladen und einen neuen kupfernen Brennkessel, sondern auch einen ansprechenden<br />

Verkostungsraum. Mit wunderbaren Eindrücken vom alten Obstanger, von wertvollen Früchten<br />

und aromatischen Destillaten endete der sonnige Herbst-Nachmittag in Mauerham.<br />

Wer bei der Anlage und Pflege eines Obstangers mit Baumpaten zusammenarbeiten möchte, die sich um<br />

Pflege und Ernte kümmern, darf sich gern bei der Ökomodellregion melden.<br />

Kontakt: Tel.: 08681 / 4005-37 oder Mail an oekomodellregion@waging.de .<br />

Aus der Südostbayerischen Rundschau vom 9.11.2021 (Kurzfassung), Anneliese Caruso<br />

© AnkeDembowski / pixabay<br />

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Neuigkeiten aus der ILE-Region<br />

Die Zukunft der Landwirtschaft in unserer Region<br />

Bauernrat als neue Kommunikationsplattform erfolgreich gestartet<br />

Bereits im Jahr 2020 wurde auf Initiative von Bürgermeister<br />

Hans-Jörg Birner mit allen Bürgermeister/-innen der ILE Zukunftsregion<br />

Rupertiwinkel beschlossen, einen „Bauernrats“-Prozess<br />

für und mit den Landfrauen und Landwirten in der Region zu<br />

starten, um im Miteinander Ideen und Lösungen für die Zukunft<br />

der Landwirtschaft zu entwickeln und gemeinsam umzusetzen.<br />

„Landwirtschaftliche Betriebe erfüllen neben der Sicherstellung<br />

unserer Ernährung und der Pfl ege unserer Landschaft viele weitere<br />

wichtige Dienstleistungs-, Öko- und Ausgleichsfunktionen<br />

für unsere Gesellschaft, unsere Natur und die Umwelt“, erklärt<br />

ILE-Vorstandssprecher Hans-Jörg Birner den Anlass des Pilotprojekts,<br />

„gleichzeitig sterben immer mehr Höfe, nachfolgende<br />

Generationen sehen zunehmend weniger Perspektiven, wirtschaftlich<br />

und zudem naturverbunden zu arbeiten. Wir spüren,<br />

dass sich die Landwirte zwischen den Marktansprüchen einerseits<br />

und den Ansprüchen der Gesellschaft andererseits zerrieben<br />

fühlen, teilweise gibt es eine große Frustration. Genau<br />

da wollen wir mit dem „Bauernrat“ ansetzen und eine neue<br />

Kommunikationsplattform anbieten. Weil die Bauern für uns<br />

als Kommunen zentrale Partner in der Region sind und uns das<br />

Wohl und die Zukunftsfähigkeit der Bauernfamilien am Herzen<br />

liegen.“<br />

Auf Grund der Corona-Situation um ein ganzes Jahr verschoben, startete der Bauernrats-Prozess nun erfolgreich<br />

mit 13 Landwirtinnen und Landwirten aus <strong>Kirchanschöring</strong> und 12 Landwirt/-innen aus Petting im November<br />

2021. Wegen der Vorgaben fanden die ursprünglich als zweitägige Landwirtschaftsräte geplanten<br />

Veranstaltungen im ersten Schritt als Einzelgespräche mit den Moderatorinnen Tanja Schnetzer und Cordula<br />

Riener-Tiefenthaler statt. Bauern-Obmann Albert Reiter und Gemeinderat Andreas Albanbauer nahmen<br />

ebenfalls an den Interviews im „Haus der Begegnung“ teil.<br />

Der jeweils bis zu 1,5 Stunden dauernde Austausch zur Ausgangsfrage „Wie gestalten wir die Landwirtschaft<br />

der Zukunft in unserer Region?“ ermöglichte einen Einblick in die aktuelle Situation der Landwirt/-innen in den<br />

beiden Kommunen und ergab erste Ansätze für die Entwicklung der Zukunft.<br />

„Zusammen mit meinen Kolleg/-innen freue ich mich sehr, dass die Interviews positiv aufgenommen wurden<br />

und die Landwirt/-innen unseren Moderatorinnen sehr offen geschildert haben, was ihnen auf dem Herzen<br />

liegt“, zeigte sich Initiator Hans-Jörg Birner erfreut über die ersten Erkenntnisse, „Wir sind gespannt, ob sich<br />

die Situation in den noch folgenden Kommunen Fridolfi ng, Taching, Tittmoning, Waging und Wonneberg<br />

bestätigt und welche Lösungsansätze dort sichtbar werden, die dann im weiteren Verlauf des Projekts in ein<br />

gemeinsames Zukunftsbild der Landwirtschaft in unserer Region münden.“<br />

So wurden bereits erste Ideen und Ansätze erkennbar, um die Landwirtschaft im Rupertiwinkel für die Zukunft<br />

auszurichten, wie z.B. gemeinsame Vermarktungsaktivitäten, Verbesserung der Akzeptanz in der Bevölkerung,<br />

Verringerung von Regularien, um nur einige zu nennen.<br />

Seite 32


Neuigkeiten aus der ILE-Region<br />

Gleichzeitig wurde deutlich, dass es für eine erfolgreiche Bewältigung der Herausforderungen vermutlich<br />

nicht ausreicht, wenn nur Landwirt/-innen unter sich Lösungen erarbeiten. „Die bisherigen Ergebnisse lassen<br />

erkennen, dass es eine bessere Vernetzung aller Beteiligten braucht, um eine gesunde und auch für die<br />

Bauernfamilien auskömmliche Zukunft in der Landwirtschaft in unserer Region zu gestalten“, erklärt Hans-Jörg<br />

Birner den aktuellen Status quo, „Wir wollen mit den Einzelgesprächen in den folgenden fünf ILE-Kommunen<br />

ermitteln, welche Aktivitäten und Veränderungen es genau braucht, um ein gesundes Maß an Wertschätzung<br />

und eine angemessene Wertschöpfung für alle Landwirt/-innen zu erreichen.“<br />

Nach allen Interviews werden im März <strong>2022</strong> mehrere, eintägige Workshops stattfinden.<br />

„Wir führen zum einen Räte mit Landwirt/-innen und Bürger/-innen, weitere Räte mit Landwirt/-innen und regionalen<br />

Dienstleister/-innen sowie Vertreter/-innen des Handels und ganz wichtig schließlich auch an einen<br />

Rat mit Landwirt/-innen und Vertreter/-innen aus dem Ministerium in München durch,“ schildert Hans-Jörg<br />

Birner den Prozess, „Am Ende ist eine große Veranstaltung auf regionaler Ebene mit Landwirt/-innen und allen<br />

an der Landwirtschaft Interessierten angedacht.“ Alexandra Huber, die als ILE-Umsetzungsbegleiterin alle<br />

Aktivitäten in der Zukunftsregion Rupertiwinkel betreut, ergänzt: „Dabei soll es Möglichkeiten zum intensiven<br />

Austausch geben und Workshops zur Weiterentwicklung der Ideen für eine gemeinsames Zukunftsbild angeboten<br />

werden. Wir öffnen damit einen Raum für Beteiligung und wünschen uns, dass möglichst viele an dieser<br />

Entwicklung mitwirken und die Chance nutzen, im Miteinander das Neue zu gestalten.“<br />

Der als gesamtbayerisches Pilotprojekt ausgelegte Bauernrat wird auf Basis der Ergebnisse und mit Berücksichtigung<br />

der jeweiligen Corona-Situation konzipiert und angepasst. Die Landwirt/-innen in den ILE-Kommunen<br />

werden rechtzeitig über das weitere Vorgehen und die anstehende Termine informiert. Gefördert wird der<br />

Prozess als gesamtbayerisches Pilotprojekt mit 90% durch die Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung.<br />

Text und Foto: Tanja Schnetzer<br />

© deinSein / pixabay<br />

Seite 33


Aus der Gemeindeverwaltung<br />

Sichtfelder einhalten<br />

Die Eigentümer von Grundstücken, die an<br />

öffentliche Straßen und Grundstücke angrenzen,<br />

haben dafür Sorge zu tragen, dass<br />

Sträucher, Hecken und Bäume bis an die<br />

Grundstücksgrenze ausgeschnitten / zurückgeschnitten<br />

werden.<br />

Durch in den Verkehrsraum wachsende<br />

Sträucher und Hecken entstehen Risikobereiche<br />

für die Verkehrsteilnehmer.<br />

Der Grundstückseigentümer kann, bei Nichtbeachtung<br />

der oben erläuterten Regeln, zur<br />

Haftung herangezogen werden. Insbesondere für LKWs und Busse ist eine freie Höhe im Straßenraum von<br />

4,50 m auf Straßen und von 2,50 m auf Geh- und Radwegen nötig.<br />

Auch bei landwirtschaftlich genutzten Flächen (z.B. Maisfeldern) sind Sichtfelder einzuhalten, um die Anfahrsicht<br />

zu gewährleisten. Laut Art. 29 Abs. 2 BayStrWG dürfen Anpflanzungen aller Art und Zäune sowie Stapel,<br />

Haufen und ähnliche mit dem Grundstück nicht festverbundene Gegenstände nicht angelegt werden, soweit<br />

sie die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs beeinträchtigen können. Soweit sie bereits vorhanden<br />

sind, haben die Eigentümer und Besitzer die Beseitigung zu dulden.<br />

Die Straßenbaubehörde hat den Betroffenen die Beseitigung von Anlagen mindestens 14 Tage zuvor schriftlich<br />

anzukündigen, es sei denn, es ist Gefahr in Verzug (Art. 29 Absatz 3 BayStrWG). Die Betroffenen können<br />

diese Maßnahmen im Benehmen mit der Straßenbaubehörde selbst durchführen.<br />

Diese Dreiecke berechnen sich anhand der zulässigen Höchstgeschwindigkeiten der vorfahrtberechtigten<br />

Straße:<br />

100 km/h<br />

90 km/h<br />

80 km/h<br />

70 km/h<br />

60 km/h<br />

Schenkellänge 200 m<br />

Schenkellänge 170 m<br />

Schenkellänge 135 m<br />

Schenkellänge 110 m<br />

Schenkellänge 85 m<br />

Im Sinne der Verkehrssicherheit sollten an vielbefahrenen Kreuzungsbereichen und Bahnübergängen keine<br />

hohen Pflanzen (Mais, Sonnenblumen usw.) zu nahe an den Fahrbahnrand bzw. an den Gleisen angebaut<br />

werden. Ein vernünftiger Abstand kann Ärger ersparen und vor allem die Verkehrssicherheit nicht negativ<br />

beeinträchtigen.<br />

Es gab schon Fälle, in denen der Landwirt im Juli / August von der Kommune oder Landkreis aufgefordert<br />

wurde, den Mais am Kreuzungsbereich (Sichtdreieck) zu entfernen.<br />

(Auszug aus dem Rundschreiben Nr. 03-2015 des Maschinen- und Betriebshilfsring Laufen e.V.)<br />

Seite 34


Aus der Gemeindeverwaltung<br />

Infos zu Biotonne und Co.<br />

Falls aufgrund von Abfuhrproblemen (z.B. wegen Baustellen, Tourenausfällen oder<br />

witterungsbedingt) die Leerung der Biotonnen nicht durchgeführt werden kann, werden<br />

von den Entsorgungsunternehmen grundsätzlich Nachleerungstermine organisiert. Zur<br />

Überbrückung dieser Tage können von der Gemeinde kostenlose Biomüllsäcke ausgegeben<br />

werden. Diese sind in oben genanntem Fall im Einwohnermeldeamt abzuholen.<br />

© Ben_Kerckx / Adobe Stock<br />

Falls Sie keinen Abfuhrkalender erhalten haben, liegt auch dieser in der Gemeinde für Sie<br />

abholbereit. Unter www.traunstein.bayern (Stichwort „Abfuhrkalender“) können Sie sich<br />

einen individuellen Kalender erstellen.<br />

Außerdem kann hier eine kostenlose Abfall-App für Android- und Apple-Geräte heruntergeladen<br />

werden. Diese erinnert z.B. über die Funktion des Abfallweckers an die Abfuhrtermine<br />

und enhält noch viele weitere Informationen rund um das Thema „Abfall“.<br />

Hundekot - ein dauerndes Problem<br />

© T.Michel / Fotolia<br />

Immer wieder lassen Hundebesitzer ihre Hunde auf öffentlichen Geh- und<br />

Wiesen sind zur Radwegen sowie in Wiesen ihre Geschäfte verrichten.<br />

Nahrungsmittelproduktion Sowohl aus abfall- als auch aus naturschutzrechtlichen Gründen ist dieses<br />

und Tierernährung da! Verhalten der Hundebesitzer nicht erlaubt.<br />

Hundekot muss als Abfall unschädlich beseitigt werden.<br />

Mit gutem Grund: Er beeinträchtigt auf landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />

nicht nur die Futterqualität, sondern stellt eine konkrete gesundheitliche Gefährdung<br />

von Mensch und Tier dar.<br />

Auf Feldern und Wiesen werden Lebensmittel in Form von Getreide und<br />

Gemüse produziert oder es wird Futter für Nutztiere gewonnen, von denen<br />

wiederum die Lebensmittel Fleisch und Milch stammen. Die Verschmutzung<br />

dieser Flächen mit Hundekot widerspricht daher den Grundsätzen einer hygienischen<br />

Futter- bzw. Lebensmittelgewinnung. Mit dem Hundekot können<br />

Bandwurmeier und einzellige Parasiten ausgeschieden werden, die bei landwirtschaftlichen<br />

Nutztieren und auch bei Menschen Erkrankungen hervorru-<br />

Bitte nicht<br />

mit Hundekot verschmutzen! fen. Einzellige Parasiten werden durch gängige Wurmmittel nicht abgetötet,<br />

weshalb eine regelmäßige Entwurmung der Hunde in diesem Fall keinen<br />

Schutz bietet. Aus Gründen des Tierschutzes, der Lebensmittelhygiene und<br />

der öffentlichen Ordnung appellieren wir an alle Hundehalter, ihre Tiere nur auf dem eigenen Grundstück die<br />

Notdurft verrichten zu lassen oder die Häufchen mittels Entsorgungstüte mitzunehmen. Die Hundebesitzer können<br />

im Gemeindegebiet insgesamt 16 Hundetoiletten nutzen und die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner in<br />

den dafür vorgesehenen Beuteln verpackt in die Hundetoiletten einzuwerfen.<br />

Unsere Hundekotbeutel bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen (Zuckerrohr). Für die Herstellung wird nur<br />

halb so viel Material benötigt wie für konventionelle „Bio“-Beutel. Produktionsabfälle und Restbestände können<br />

zu 100 % recycelt werden.<br />

Bitte helfen Sie als Hundebesitzer daher mit, die Geh- und Radwege sowie die Grünflächen von Hundekot rein zu halten.<br />

Seite 35


Aus der Gemeindeverwaltung<br />

Es begann im Novemberschnee<br />

Hedwig und Alfons Zehentner sind seit 60 Jahren verheiratet<br />

Alfons und Hedwig Zehentner aus Lampoding haben ihre diamantene<br />

Hochzeit gefeiert. Das Paar wurde vor 60 Jahren an einem stürmischen<br />

Wintertag im November in der Kirchsteiner Ägidiuskirche getraut.<br />

Alfons, Jahrgang 1939, ist als Wirtsbub im Gasthaus Oberwirt aufgewachsen<br />

und lernte das Maurerhandwerk. Hedwig, Jahrgang 1936, stammt<br />

aus dem Baugeschäft von Hans Straßer in <strong>Kirchanschöring</strong>. Sie lernte<br />

Hauswirtschaft und arbeitete in einer Textilfabrik in Laufen.<br />

Das Paar betrieb bis vor einigen Jahren eine kleine Landwirtschaft, die<br />

der jüngste Sohn Hartwig fortführt.<br />

Die diamantene Hochzeit wurde beim Seewirt in Kühnhausen im<br />

Familienkreis gefeiert. Alfons und Hedwig haben vier Kinder, neun Enkel<br />

und sechs Urenkel.<br />

Text & Foto: Rainer Zehentner<br />

Herzlichen Glückwunsch auch von Seiten der Gemeinde!<br />

© annabell2012 / Adobe Stock<br />

Seite 36


Aus der Gemeindeverwaltung<br />

Kinder haben nur eine Kindheit. Darum mache sie unvergesslich! (unbekannt)<br />

© Aleksandr / Adobe Stock<br />

Seite 37


Aus der Gemeindeverwaltung<br />

Verloren<br />

Ehering, gold, graviert „Thomas 03.03.1995)<br />

vermisst seit September<br />

Smartphone „Samsung“, schwarz<br />

vermisst seit 16.11.2021<br />

Ehering, gold 333, graviert<br />

verloren zwischen 17.11. und 19.11.2021<br />

Funkschlüssel „BMW“<br />

vermisst seit 18.11.2021<br />

Kinderuhr, grün<br />

vermisst seit 22.11.2021<br />

Haustürschlüssel mit geflochtenem Anhänger<br />

vermisst seit 27.11.2021<br />

Haustürschlüssel mit Namensanhänger<br />

vermisst seit 09.12.2021<br />

Fausthandschuh „Thinsulate“, schwarz<br />

vermisst seit 23.12.2021<br />

Gefunden<br />

Schlüssel<br />

03.01.<strong>2022</strong> Birkenstraße Schlüssel mit weißem Anhänger, Aufschrift „2017“<br />

03.01.<strong>2022</strong> Birkenstraße Schlüssel mit Anhänger, Aufschrift „Treppenaufgang Oma“<br />

Neue Gesichter in der Gemeindeverwaltung<br />

Seite 38


Aus der Gemeindeverwaltung<br />

Eine Gemeinde-Ära geht zu Ende<br />

© T.Michel / Fotolia<br />

Seite 39


Gemeindeverwaltung / Soziales<br />

Freie Wohnung im Haus der Begegnung zu vergeben<br />

Im Haus der Begegnung ist eine Wohnung neu zu vergeben. Es handelt sich um eine Wohnung mit dem<br />

Grundriss wie auf unten angegebener Zeichnung. Für diese Wohnung ist ein Wohnberechtigungsschein<br />

Voraussetzung. Dieser kann gerne mit Unterstützung von Anja Straßer beantragt werden.<br />

Sie haben Interesse oder Rückfragen?<br />

Dann melden Sie sich gerne bis zum 15. März bei Anja Straßer<br />

unter der Telefonnummer 08685 / 77 939 - 26 oder per E-Mail strasser.sozialbuero@kirchanschoering.de<br />

Barrierefreie Wohnung im Obergeschoss<br />

EOF = Einkommensorientierte Förderung<br />

Das Lächeln das du aussendest kehrt zu dir zurück. Indisches Sprichwort<br />

Der Mieter einer so geförderten Wohnung erhält einen Zuschuss, der den Unterschiedsbetrag zwischen der Erstvermietungsmiete und der für ihn nach<br />

seinem Einkommen zumutbaren Miete ausgleicht.<br />

Hinweis: Die dargestellte Möblierung und Küchenausstattung ist beispielhaft und erfolgt immer durch die Mieter.<br />

Ihre individuelle Miete erfragen Sie bitte bei der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>.<br />

Kostenlose Hilfsmittel<br />

© sabinevanerp / Pixabay<br />

Pflegebedürftige Gemeindebürger haben die Möglichkeit sich bei<br />

folgender akuten Pflegesituation bei unserer Seniorenbeauftragten,<br />

Elfriede Allerberger, zu melden:<br />

Häufig erfolgt eine Krankenhausentlassung eines Pflegebedürftigen<br />

ohne Mitgabe von nötigen Hilfsmitteln, wie z.B. Windeln, Rollstuhl,<br />

Rollatoren, Duschhocker, Steighilfe u.ä.. Hier kann Elfriede Allerberger<br />

auf die Schnelle unkompliziert und kostenlos helfen. Eine Haftung<br />

diesbezüglich kann natürlich NICHT übernommen werden.<br />

Bei Bedarf oder Fragen wenden Sie sich bitte an Frau Allerberger,<br />

Tel.: 08685 / 1657. Die Hilfsmittel wie z.B. Windeln werden kostenlos weitergegeben. Rollstühle und Rollatoren<br />

stehen nur leihweise zur Verfügung.<br />

Gerne nimmt Frau Allerberger auch nicht mehr benötigte Windeln oder Hilfsmittel als Sachspende entgegen.<br />

Seite 40


Schulnachrichten<br />

Der Elternbeirat der Grundschule stellt sich vor<br />

Am 19. Oktober fanden die diesjährigen Wahlen zum Elternbeirat der Grundschule <strong>Kirchanschöring</strong> für das<br />

Schuljahr 2021/<strong>2022</strong> statt. Dabei wurde Stefanie Schmid zur 1. Elternbeiratsvorsitzenden, Sandra Lehmhofer zur<br />

Stellvertreterin sowie Elisabeth Wagner zur Schriftführerin gewählt.<br />

Der Elternbeirat hat es sich zur Aufgabe gemacht<br />

die Interessen der Eltern der Schüler gegenüber der Schule zu verteten<br />

den Eltern die Gelegenheit zu geben, sich zu informieren<br />

Eltern und Lehrern die Möglichkeit zum Meinungsaustausch bei besonderen Anliegen zu bieten<br />

das Vertrauensverhältnis zwischen Eltern und Lehrkräften zu vertiefen<br />

über Wünsche, Anregungen und Vorschläge der Eltern und deren Umsetzung zu beraten.<br />

In <strong>Kirchanschöring</strong> organisiert der Elternbeirat aber auch viele Veranstaltungen und Projekte für Schüler und Schule.<br />

Als Beispiele seien die Versorgung der Erstklässler mit Schulmützen, welche mit Unterstützung der VR-Bank<br />

Oberbayern Südost beschafft werden konnten, die Organisation der Nikolaus-Aktion sowie die Sammlung für<br />

die KLJB für die Kosovo-Hilfe genannt.<br />

Auch zur Unterstützung von besonders hilfsbedürftigen Familien soll beigetragen werden.<br />

Da aufgrund der Corona-Situation keine erlösbringenden Veranstaltungen durchgeführt werden konnten,<br />

war es dem Elternbeirat in diesem Jahr leider nicht möglich, die Ausgaben aus Eigenmitteln zu decken. Der<br />

Elternbeirat ist daher mehr denn je auch auf die Unterstützung der Eltern angewiesen.<br />

Falls in diesem Schuljahr wieder mehr Veranstaltungen durchgeführt können, würde sich der Elternbeirat auch<br />

über die Mithilfe der Eltern, beispielsweise in Form von Kuchenspenden, freuen.<br />

Um die Erreichbarkeit des Elternbeirates zu verbessern, wurde über die Schule folgendes zentrales E-Mail-<br />

Postfach eingerichtet: elternbeirat@schule-kirchanschoering.de.E-Mails, die an dieses Postfach gesendet<br />

werden, erhält ausschließlich der Elternbeirat. Der Briefkasten vor dem Sekretariat bleibt jedoch weiterhin bestehen.<br />

Der Schriftverkehr mit dem Elternbeirat wird streng vertraulich behandelt. Selbstverständlich besteht,<br />

wie gewohnt, die Möglichkeit, die Mitglieder des Elternbeirats persönlich anzusprechen.<br />

von links<br />

oben:<br />

Ulrike Brüderl (2b), Monika Seidl (1a),<br />

Stefan Schramm (3b), Manfred Breucker (3b)<br />

Mitte:<br />

Christine Mader (3a), Franziska Franke (1b),<br />

Elli Riedel (4b)<br />

unten:<br />

Elisabeth Wagner (2a), Stefanie Schmid (1a),<br />

Sandra Lehmhofer (3a),<br />

Anna-Maria Wörndl (3b)<br />

Seite 41


Schulnachrichten<br />

© thomaspedrazolli / Pixabay<br />

© yogendras31 / Pixabay<br />

Päckchenaktion<br />

Eine lieb gewordene Tradition wurde auch in diesem Schuljahr fortgeführt.<br />

So unterstützte die Grundschule <strong>Kirchanschöring</strong> mit der tatkräftigen Unterstützung des Elternbeirats erneut<br />

die Sammelaktion der KLJB. Pünktlich am 04.12.2021 wurden 84 Päckchen für den Kosovo verpackt und auf<br />

die Reise geschickt. Zahlreiche Schulkinder haben Spielsachen abgegeben und mit ihren Eltern ein Geschenk<br />

gemeinsam zusammengestellt, um einem Kind in einem anderen Land in der Weihnachtszeit ein Lächeln auf<br />

die Lippen zu zaubern.<br />

text: mAriA bAchmAyer<br />

Seite 42


Neues aus dem Kindergarten<br />

Wir suchen einen Namen für unseren Waldkindergarten!<br />

Nun seid ihr gefragt ...<br />

schön wäre es, wenn der Name einen Bezug zum Wald und<br />

der Natur hätte. Im Rahmen des <strong>Kirchanschöring</strong>er Kinderrats<br />

sind hierfür schon ein paar kreative Ideen aufgekommen.<br />

Wer einen guten Vorschlag hat, einfach per E-Mail an Lisa Lex<br />

waldkindergarten@kirchanschoering.de senden oder in den<br />

Briefkasten am Rathaus werfen. Am besten mit Waldkindergarten<br />

beschriften, dann kommts auch bei mir an.<br />

Unter allen Einsendungen, wird ein kleines Wald-Überraschungspaket<br />

verlost.<br />

Ansonsten warten wir derzeit schon gespannt darauf, bis unsere<br />

Waldhütte im Frühjahr entstehen wird und die zukünftigen<br />

Waldkinder im Mai einziehen können.<br />

Anmeldungen für den Waldkindergarten<br />

sind ab sofort möglich!<br />

Die Anmeldungsformulare finden Sie auf der Homepage der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>. Diese bitte<br />

anschließend ausgefüllt an waldkindergarten@kirchanschoering.de senden.<br />

Die Wald-Eltern-Kind-Gruppe hat bei einem ihrer Treffen im Dezember eine „Waldküche“ mit angrenzendem<br />

„Restaurant“ an der Waldkindergarten-Lichtung eingerichtet. Die kleinen Köche hatten sehr<br />

viel Freude daran, mit allerlei Naturmaterial köstliche Waldsuppen, Kuchen und einige andere kreative<br />

Gerichte zuzubereiten. Wer mag, darf die Küche gerne mal vor Ort ausprobieren.<br />

Text und Foto: Lisa Lex<br />

Neuer Elternbeirat im Haus für Kinder<br />

Im Haus für Kinder St. Elisabeth hat kürzlich die Wahl des Elternbeirates für das begonnene Kindergartenjahr<br />

stattgefunden. Wieder hatten sich engagierte Eltern zur Verfügung gestellt, um gemeinsam mit dem Kindergartenteam<br />

und dem Pfarrverband <strong>Kirchanschöring</strong>, als Träger des Kindergartens, das Beste für die Kinder in<br />

Kindergarten, Krippe und Hort zu erreichen.<br />

Der Vorsitz des Elternbeirats im Kindergartenjahr 2021/22 setzt sich wie folgt zusammen:<br />

1. Vorsitzende Stefanie Schmid, stv. Vorsitzende Madeleine Weingarten, Schriftführerin Karin Manzinger,<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Ingrid Spannbrucker.<br />

In der ersten Sitzung ging es vor allem um das Martinsfest, das am Donnerstag 11.11.21, ab 17.30 Uhr stattfand.<br />

Seite 43


Neues aus dem Kindergarten<br />

stehend von links:<br />

Steffi Schweiger, Kristina Haas, Franziska<br />

Heinz, Sandra Ziegler,<br />

Susanne Stöckl, Stefanie Schmid,<br />

Ingrid Spannbrucker, Anna Wörndl,<br />

Madeleine Weingarten,<br />

Johanna Glonegger-Reichert,<br />

Barbara Obermayer<br />

vorne kniend:<br />

Katrin Pätzhold, Karin Manzinger<br />

nicht auf dem Bild:<br />

Elisabeth Riedel, Bettina Schwangler,<br />

Michaela Windfellner, Jutta Friese,<br />

Simone Baumgartner, Barbara Felber,<br />

Daniela Jakob<br />

Etwas verspätet, aber nicht weniger herzlich, wurde am 3. Dezember<br />

2021 Franziska Straßer nach 5 Jahren als Vorsitzende des Elternbeirats<br />

mit Blumen und einem Gutschein von „Bio-Michi“ verabschiedet.<br />

Text: Ingrid Spannbrucker<br />

© pexels / Pixabay<br />

Seite 44


Kindergarten / Von anderen Stellen<br />

Weihnachtshilfsaktion „Junge Leute helfen“ für den Balkan<br />

Das Haus für Kinder St. Elisabeth in<br />

<strong>Kirchanschöring</strong> beteiligte sich auch<br />

dieses Jahr wieder an der Hilfsaktion<br />

„Junge Leute Helfen“.<br />

Eltern und Kinder der Kindertagesstätte<br />

brachten Anfang Dezember ihre liebevoll<br />

verpackten Pakete mit Weihnachtsgeschenken<br />

(gefüllt mit Schreibutensilien,<br />

Schokolade, Mützen, Handschuhe,<br />

Spielsachen etc.) für die Kinder in der<br />

Krisenregion am Balkan.<br />

In Kosovo, Montenegro, Albanien, Bosnien<br />

und Kroatien leben noch immer<br />

viele Menschen in größter Not.<br />

Mit den Paketen soll den Kindern in diesen Regionen eine Freude zu Weihnachten bereitet werden.<br />

Am 3. Dezember 2021 trafen sich Mitglieder des Elternbeirats, um die gesammelten Pakete in Bananenschachteln<br />

zu verstauen und dadurch für den weiteren Transport vorzubereiten. Die Freude war groß, als<br />

man dabei 74 Pakete zählte.<br />

Regional und Bio<br />

Küche der Salzachklinik erhöht Bioanteil<br />

Ihre Gesundheit steht in der Salzachklinik Fridolfing an<br />

erster Stelle. Dabei ist neben der medizinischen Versorgung<br />

eine ausgewogene und gesunde Ernährung wichtig. Sie<br />

unterstützt den Genesungsprozess, stärkt die Vitalität und<br />

schmeckt gut. Deshalb werden in der Salzachklinik alle<br />

Speisen und warmen Getränke täglich frisch zubereitet – in<br />

der eigenen Küche. Damit unterscheidet sie sich von vielen<br />

anderen Kliniken und Einrichtungen, die über externe Großküchen<br />

versorgt werden.<br />

Das Küchenteam der Salzachklinik erstellt für seine Patientinnen<br />

und Patienten gesunde, abwechslungsreiche Speisepläne<br />

mit saisonalen Produkten. Viele Lebensmittel werden<br />

frisch eingekauft und gleich verarbeitet. Gerne wird dabei auf individuelle Wünsche eingegangen.<br />

Frau Stadler, die Ernährungsberaterin der Salzachklinik, unterstützt bei Fragen zu Diät, Nahrungsmittelallergien<br />

oder Unverträglichkeiten.<br />

Seite 45<br />

Foto: © Salzachklinik


Von anderen Stellen<br />

Regional ist wichtig<br />

In der Küche der Salzachklinik wird schon seit vielen Jahren ganz stark auf regionale und gentechnikfreie Produkte<br />

gesetzt. Fridolfing ist als „gentechnikfreie Gemeinde“ ausgerufen und dieses Postulat gilt in besonderem<br />

Maße für die Speisezubereitungen in der Klinik. Ein Großteil der Kartoffeln kommt z. B. vom Direktvermarkter<br />

Lenz aus Fridolfing-Pietling, ebenso wie die Backwaren von Bäckerei Steinberger. Das Mehl wird von der<br />

Aichermühle in Fridolfing-Eizing bezogen, Fleisch- und Wurstwaren von der Metzgerei Spitzauer in Fridolfing.<br />

So werden jährlich viele Transportkilometer gespart und die regionalen Erzeuger unterstützt. Auch bei den Bio-<br />

Lebensmitteln geht Regionalität vor.<br />

Mehr Biolebensmittel<br />

Bio -Frischgeflügel aus Tittmoning, Bio-Kalbfleisch aus Teisendorf, Bio-<br />

Milchprodukte aus Piding, Bio-Eier sowie saisonales Gemüse und<br />

Obst, regional und teils in Bioqualität …<br />

Schon 2015 hatte der Krankenhausauschuss der Gemeinde Fridolfing<br />

den Einstieg in die Bioküche beschlossen. Im ersten Schritt wurden<br />

für die Zubereitung der Speisen 20 % Bioprodukte verwendet. In<br />

diesem Frühjahr regte der Krankenhausausschuss an, den Bioanteil<br />

zu steigern. Klinik- und Küchenleitung der Salzachklinik setzten den<br />

Vorschlag in die Tat um. So werden jetzt noch mehr Speisen in der<br />

Salzachklinik aus Bioprodukten zubereitet, die zudem überwiegend<br />

regional produziert sind.<br />

Mit dieser Maßnahme stärkt die Salzachklinik auch die Ökomodellregion „Waginger See – Rupertiwinkel”.<br />

Foto: © Salzachklinik<br />

Seite 46


Von anderen Stellen<br />

Patenschaft: Blühflächen & Artenvielfalt<br />

Blühender Landkreis Traunstein - Eine Aktion des Landratsamts Traunstein<br />

Sie wollen sich aktiv an der Blüten- und Artenvielfalt<br />

beteiligen?<br />

Sie wollen Insekten Nahrung und Überwinterungsmöglichkeiten<br />

bieten?<br />

Sie haben keinen Platz, das selbst anzulegen?<br />

Wir bieten Ihnen diese Möglichkeit<br />

mit einer Patenschaft!<br />

So funktioniert`s<br />

Melden Sie sich bis zum 31. März <strong>2022</strong> an<br />

Zuteilung einer Fläche in Ihrer Nähe durch den<br />

Maschinen- und Betriebshilfsring Traunstein<br />

Bezahlung der Aussaat direkt an den für Sie<br />

zugeteilten Landwirt<br />

Beschilderung der Parzelle (auf Wunsch mit<br />

Name)<br />

Blumenpflücken erlaubt<br />

Führung in der Blütezeit nach Wunsch<br />

Infos per WhatsApp möglich<br />

Blühflächenpate<br />

Die einjährige, vielfältige Blumenmischung wird<br />

Ende April beziehungsweise Anfang Mai ausgesät.<br />

Sie bringt Blüten vom Sommer bis in den Spätherbst.<br />

Kosten<br />

Gesamt: 50 € für 100 m 2 für ein Jahr<br />

© S.H.exclusiv / Adobe Stock<br />

Anmeldung<br />

Entweder per E-Mail oder Telefon bei einer der<br />

nachfolgenden Organisationen:<br />

Bayerischer Bauernverband<br />

E-Mail: Traunstein@BayerischerBauernVerband.de<br />

Tel.: 0861 / 16 625 - 0<br />

Maschinen- und Betriebshilfsring Traunstein e.V.<br />

E-Mail: mr.traunstein@maschinenringe.de<br />

Tel.: 08669 / 8655 - 0<br />

Chiemgau GmbH Wirtschaftsförderung<br />

E-Mail: wifo@traunstein.bayern<br />

Tel.: 0861 / 58 - 7100<br />

Artenvielfaltspate<br />

Die mehrjährige Blumenmischung wird im Frühjahr<br />

ausgesät und blüht bereits im ersten Jahr. Für die<br />

Überwinterung der Insekten bleibt nach der Blüte<br />

ein Teil ungemäht.<br />

Die Mischung steht für fünf Jahre und unterstützt<br />

besonders die selteneren Wildinsekten.<br />

Kosten<br />

Gesamt: 210 € für 100 m 2 für fünf Jahre<br />

© Daniel / Adobe Stock<br />

Seite 47


Von anderen Stellen<br />

BLÜHENDER VALENTINSTAG<br />

JETZT BIENEN & CO. EIN NEUES ZUHAUSE GEBEN.<br />

Schenke dir oder deinen Lieben eine eigene Blühfläche.<br />

Für mehr Artenvielfalt in unserer Heimat.<br />

Mehr Infos zur Patenscha erhältst du unter:<br />

www.chiemgau-wirtscha.de/nachhalg-wirtschaen<br />

Regionalmanagement<br />

Bayern<br />

Unsere Partner<br />

Bayerischer Bauernverband, Maschinenring, Regionalmanagement Bayern,<br />

Bayerische Bienenzüchter Verband, Landesamt Bayerischer Imker e.V., Chiemgau Wirtschaft,<br />

Bund Naturschutz in Bayern e.V.<br />

Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten<br />

aus dem Flyer „Patenschaft - Blühflächen & Artenvielfalt“ des Landratsamt Traunstein<br />

Krisendienst Psychiatrie Oberbayern<br />

© Alexas_Fotos / Pixabay<br />

Finanzielle Sorgen, Einsamkeit, Angst<br />

... viele Sorgen begleiten Menschen, in Zeiten von Corona ganz besonders.<br />

Soforthilfe bei seelischen Krisen bietet der<br />

Krisendienst Psychiatrie Oberbayern<br />

täglich von 0:00 -24:00 Uhr<br />

unter Tel.: 0800 / 655 3000<br />

Seite 48


Von anderen Stellen<br />

Der Bayerische BauernVerband informiert<br />

Rücksicht macht Wege breit - Tipps für ein verständnisvolles und nachbarschaftliches Miteinander<br />

© bitter... / Adobe Stock<br />

Bitte geben Sie<br />

gegenseitig Acht<br />

auf den<br />

Straßen und Wegen!<br />

Pflege- und Erntearbeiten müssen oftmals in sehr kurzer Zeit erledigt<br />

werden. Instabile Wetterlagen und betriebsübergreifender Maschineneinsatz<br />

führen zu Spitzenzeiten auf den Bauernhöfen. Dann sind<br />

häufig breite landwirtschaftliche Gespanne auf Straße oder Feldweg<br />

unterwegs, oftmals auch mit Anhänger.<br />

Landwirte müssen die schönen Tage nutzen, um gute Qualität zu<br />

ernten. Darum sind sie auch gelegentlich gezwungen, die Feldarbeiten<br />

in den späten Abendstunden oder an Sonn- oder Feiertagen<br />

zu erledigen. Bitte haben Sie dafür Verständnis!<br />

Fahren Sie vorsichtig, wenn Sie hinter einem landwirtschaftlichen<br />

Gespann unterwegs sind oder Ihnen ein Traktorgespann entgegenkommt.<br />

Halten Sie ausreichend Abstand und gewähren Sie dem<br />

landwirtschaftlichen Verkehr auf der Straße und auf dem Feldweg<br />

den Vorrang.<br />

Für Hunde ist das Gassigehen in der Natur ein Paradies mit verlockenden<br />

Gerüchen.<br />

Aber Reh, Fasan und Hase können nur in absoluter Ruhe und ohne<br />

Hatz ihren Nachwuchs aufziehen.<br />

Nehmen Sie Rücksicht auf unsere Wildtiere und leinen Sie Ihren<br />

Hund an, wenn dessen Neugier ihn in das Dickicht oder in die Wiesen<br />

und Felder treibt!<br />

Auch herumtollende Hunde auf Kuhweiden sind eine Gefahr.<br />

Bitte leinen Sie<br />

Ihren Hund<br />

an!<br />

Bleiben Sie auf den<br />

ausgewiesenen Wegen und<br />

bitte nehmen Sie Ihren<br />

Müll wieder mit!<br />

Felder, Äcker und Wiesen sind über die warmen Monate hinweg<br />

gesetzlich geschützt: Während der Vegetationsperiode dürfen<br />

landwirtschaftliche Flächen nicht von Dritten betreten, befahren<br />

oder beritten werden. Gemäß Bayerischem Naturschutzgesetz<br />

gilt das Betretungsverbot von der Saat bis zur Erntezeit - denn hier<br />

wächst Ihr Lebensmittel von morgen.<br />

Auch im Wald sind die angelegten Wege zu nutzen. Wald und Wild<br />

reagieren sehr sensibel auf Störungen.<br />

In unserer Natur bleibt viel zu viel Müll liegen. Bitte achten Sie darauf,<br />

die Reste nach Ihrem Picknick oder Ihrer Rast wieder mitzunehmen!<br />

Scherben bringen Landwirten kein Glück. Tiere nehmen sie,<br />

genau wie anderen achtlos weggeworfenen Unrat, über das Futter<br />

auf und können daran massiv erkranken oder sich verletzen.<br />

Seite 49


Von anderen Stellen<br />

Nur wenn sich alle Verkehrsteilnehmer respektvoll und vorausschauend begegnen, können wir alle entspannt<br />

unsere abwechslungsreiche Kulturlandschaft genießen.<br />

Auf den Äckern und Wiesen wächst nicht nur das Futter für die Nutztiere. Vor allem wachsen hier unsere<br />

hochwertigen Nahrungsmittel, die Bäuerinnen und Bauern für uns alle ressourcenschonend erzeugen. Diese<br />

Flächen sind die Existenzgrundlage für unsere Landwirte. Auf die Arbeit unserer bäuerlichen Familienbetriebe<br />

können wir uns verlassen: Sie versorgen uns zuverlässig mit sicheren Produkten.<br />

Die Landwirtschaft kennt keinen Lockdown!<br />

Noch mehr Motive und Informationen zur Kampagne unter: essen-aus-bayern.de<br />

aus dem Flyer „Rücksicht macht Wege breit“ des Bayerischen Bauernverbandes<br />

Tipps der Energieagentur Südostbayern<br />

Richtig heizen entlastet Geldbeutel und Umwelt<br />

Gas und Heizöl werden immer teurer. Doch wer richtig<br />

heizt schont das Klima, spart viel Geld und sorgt für ein<br />

gesundes Raumklima. Worauf Verbraucherinnen und<br />

Verbraucher achten sollten, sagt die Energieberatung<br />

der Energieagentur Südostbayern und der Verbraucherzentrale<br />

Bayern.<br />

© Gerhard Seybert / fotollia<br />

Thermostate in Wohnräumen sind sehr nützlich. Sie sollten so eingestellt werden, dass die Raumtemperatur bei<br />

20 bis 22 Grad liegt. Programmierbare Geräte regeln die Temperatur dabei besonders komfortabel. Damit<br />

Heizkörper effizient Wärme abgeben können, dürfen sie nicht von Verkleidungen, Vorhängen oder Möbeln<br />

verdeckt werden. Wer länger verreist, kann die Raumtemperatur bedenkenlos weiter absenken. Jedes Grad,<br />

um das die Raumtemperatur gesenkt wird, verringert den Energieverbrauch um etwa sechs Prozent.<br />

Auch das richtige Lüften spart Energie: Fenster sollten mehrfach am Tag für wenige Minuten vollständig geöffnet<br />

werden. Am besten stehen dabei gegenüberliegende Fenster oder Türen gleichzeitig offen, sodass ein<br />

Durchzug entsteht. Damit wird die Luft im Raum schnell ausgetauscht, ohne dass die Wände auskühlen. Nicht<br />

zu empfehlen ist hingegen dauerhaftes Kippen.<br />

Wärmedämmung lohnt sich<br />

Wer nachträglich Außenwände und Dächer dämmt sowie Wärmeschutzfenster einbaut, kann Wärmeverluste<br />

des Gebäudes erheblich reduzieren. Auch kleinere Maßnahmen sind sinnvoll. Dazu gehören etwa die<br />

Dämmung von Heizkörpernischen und Rollladenkästen.<br />

Seite 50


Von anderen Stellen<br />

Energieberatung findet wieder telefonisch statt<br />

Die Energieagentur Südostbayern GmbH mit der Verbraucherzentrale Bayern setzt bis auf Weiteres mit der<br />

persönlichen Energieberatung aus<br />

Auch die Energieagentur Südostbayern GmbH und die<br />

Verbraucherzentrale Bayern folgen den Empfehlungen<br />

und reagieren auf die aktuellen COVID-19-Entwicklungen.<br />

Das gesamte Energieberatungsangebot wird daher wieder<br />

auf Telefon, E-Mail oder online umgestellt. Damit kann<br />

das kostenlose und neutrale Beratungsangebot für die<br />

Bürgerinnen und Bürger der Landkreise Traunstein und<br />

Berchtesgadener Land aufrechterhalten werden und die<br />

Energieexperten können alle Fragen zu nachhaltigem<br />

Bauen und Sanieren, erneuerbare Energien und Energieeffizienz<br />

telefonisch oder schriftlich beantworten.<br />

Ratsuchende, die bereits einen persönlichen Termin vereinbart<br />

haben, werden kontaktiert, um Alternativen über andere Beratungswege zu finden.<br />

© Energieberatung Südostbayern<br />

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.<br />

Die Beratung ist für die Bürgerinnen und Bürger der Landkreise Berchtesgadener Land und Traunstein<br />

kostenfrei.<br />

Info und Anmeldung (erforderlich) unter Tel.: 0861 / 58 - 7039<br />

oder per E-Mail unter info@energieagentur-suedost.bayern<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.energieagentur-suedost.bayern oder www.verbraucherzentrale-energieberatung.de<br />

Bücherei <strong>Kirchanschöring</strong> - das Jahr 2021<br />

Mit unserem Online-Katalog bibkat können die Leser<br />

seit langem ihr Konto einsehen sowie Medien verlängern<br />

oder vorbestellen. Das war zum Jahresanfang, als<br />

durch den Lockdown nur der Lieferdienst möglich war,<br />

ein Vorteil für Mitglieder und Mitarbeiter.<br />

Die Leser konnten Bücher auch telefonisch oder per<br />

E-Mail bestellen, die Medien wurden von uns bis zur<br />

Haustür geliefert. Selbst Neuanmeldungen waren<br />

während des Lockdowns möglich.<br />

Als Vorteil erwies sich, dass die Bücherei im Hinblick auf<br />

digitale Angebote, wie der Onleihe, bereits gut aufgestellt<br />

war. Hier gehen die Ausleih- und Nutzerzahlen<br />

ständig nach oben.<br />

Ab 9. März durften wir nach einer Click & Collect-Phase wieder für den Besucherverkehr öffnen. Anfang Mai<br />

gab es neue Bücher, leider wieder ohne Buchausstellung, deswegen aber nicht weniger sorgfältig ausgesucht.<br />

Seite 51


Von anderen Stellen<br />

Im Laufe des Sommers wurden die Einschränkungen<br />

nach und nach gelockert, so war das Ferienprogramm<br />

„Basteln mit alten Büchern“ und unsere Teilnahme<br />

am Familien- und Kultursommer mit Bücherflohmarkt,<br />

Bücherwurm gestalten und Mitmach-Geschichte<br />

möglich. Auch der Sommerferien-Leseclub wurde<br />

wieder gut angenommen.<br />

Im Herbst mussten wir den Zutritt zur Bücherei leider<br />

wieder beschränken, ab 2. September 3G, Ende<br />

November kam der Hotspot-Lockdown und ab 7. Dezember<br />

2G-Zutritt. Den Abhol- und Lieferservice haben<br />

wir durchgängig beibehalten.<br />

Obwohl auch unsere Buchausstellung am 7. November unter 2G-Bedingungen stattfinden musste, kam doch<br />

eine erfreulich große Anzahl interessierter Leser in den Pfarrsaal zum Medienangebot und viele Naschkatzen<br />

zum Kuchenangebot.<br />

Auf das ganze Jahr gesehen war der Rückgang der Ausleihzahlen erfreulicherweise geringer als befürchtet:<br />

Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 12.395 Medien entliehen. Leider war es 2021 noch immer nicht<br />

möglich, dass ganze Schulklassen die Bücherei aufsuchen, worauf der Rückgang der Leserzahlen bei Kindern<br />

und Jugendlichen resultiert. Durch die Besucherbegrenzung pro Quadratmeter halten sich unsere Leser nicht<br />

mehr lange in der Bücherei auf, sie entscheiden sich schnell für ein paar Bücher, besuchen uns dafür aber<br />

öfter.<br />

Blick auf die Leserzahl<br />

2021 2020 2019 2018<br />

Aktive Leser<br />

443<br />

502<br />

548<br />

528<br />

Kinder bis 12 Jahre<br />

135<br />

189<br />

227<br />

229<br />

13 - 59 Jahre<br />

234<br />

241<br />

260<br />

244<br />

ab 60 Jahre<br />

74<br />

72<br />

61<br />

55<br />

Besucher 3854 3984 4328 4150<br />

Seite 52


Von anderen Stellen<br />

Blick auf die Medienzahl<br />

2021 2020 2019 2018<br />

Medienbestand<br />

6253<br />

6250<br />

5909<br />

6284<br />

für Erwachsene<br />

3089<br />

3006<br />

2799<br />

2997<br />

für Kinder<br />

2118<br />

2205<br />

2134<br />

2190<br />

Non-Book-Medien<br />

821<br />

821<br />

785<br />

931<br />

Zeitschriften-Abos 11 10 10 9<br />

Blick auf die Ausleihzahl<br />

2021 2020 2019 2018<br />

Ausleihen gesamt<br />

12395<br />

12976<br />

13919<br />

13071<br />

für Erwachsene<br />

3319<br />

3802<br />

3858<br />

3586<br />

für Kinder<br />

4091<br />

4125<br />

5419<br />

5609<br />

Non-Book-Medien<br />

1664<br />

1857<br />

1982<br />

1936<br />

Zeitschriften-Abos 487 548 558 436<br />

E-Medien 2834 2644 2102 1504<br />

Bestleiher<br />

Roman und Krimi<br />

Leonhardifahrt (Kurt Kment)<br />

Aller guten Dinge sind zwei (Mhairi McFarlane)<br />

Wenn er fällt, dann stirbt er (Marien Ambros)<br />

Sachbuch Kochen und Backen<br />

Der Ernährungskompass (Bas Kast)<br />

Fermentieren leicht gemacht (Luna Kyung)<br />

Brot-Zeit! Backgeheimnisse (Annelie Wagenstaller)<br />

Seite 53


Von anderen Stellen<br />

Sachbuch Wandern<br />

Genusswandern Chiemgau und<br />

Berchtesgadener Land (Michael Pröttel)<br />

Sachbuch Natur<br />

Heilen mit der Kraft der Natur<br />

(Andreas Michaelsen)<br />

Zeitschrift<br />

Servus in Bayern<br />

Einfach Hausgemacht<br />

Mein schöner Garten<br />

Kindersachbuch tiptoi<br />

Komm mit in den Wald (Inka Friese)<br />

Entdecke den Zoo (Inka Friese)<br />

Dinosaurier (Thilo)<br />

Kindersachbuch<br />

Dinosaurier<br />

(Karin Bischoff)<br />

Kleinkinderbuch<br />

Teilen macht Spaß<br />

(Brigitte Weninger)<br />

Erstleserbuch<br />

Drei!!! Diebe im Gemüsebeet<br />

(Jule Ambach)<br />

Kinder bis 12 Jahre<br />

Conni, das Kleeblatt und das Wald-Camp<br />

(Karoline Sander)<br />

CDs<br />

Paw Patrol: Helfer auf vier Pfoten<br />

Spiele<br />

Plitsch-Platsch Pinguin<br />

Biografie<br />

Becoming - Meine Geschichte<br />

(Michelle Obama)<br />

Unsere Angebote für Kinder<br />

Drei Meilensteine für das Lesen ...<br />

Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, sind in der Schule besser als ihre Mitschüler, denen weniger<br />

oder gar nicht vorgelesen wurde. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie, die die Stiftung Lesen im<br />

November 2015 vorgestellt hat. „Lesestart - Drei Meilensteine für das Lesen“ ist ein Programm zur Sprach- und<br />

Leseförderung, das sich schon an die Jüngsten richtet. Die Lesestart-Sets können auch noch in diesem Jahr in<br />

der Bücherei abgeholt werden.<br />

Tiptoi - Interaktiver Lernspaß<br />

Nicht nur die Kinder sind begeistert von unserer Auswahl an Tiptoi-Büchern. Neben 23 Bilderbüchern haben<br />

wir auch Kindersachbücher, Erstlesebücher und sogar einen interaktiven Globus für unsere jungen Mitglieder.<br />

Ebenso können drei Tiptoi-Stifte kostenlos entliehen werden.<br />

Lesen was geht - der Sommerferien-Leseclub<br />

In den Sommerferien haben sich 40 Kinder für unseren Leseclub angemeldet. Die Kinder und Jugendlichen<br />

zwischen sieben und 13 Jahren haben 129 Bücher gelesen und bewertet. Im Rahmen der Herbstbuchausstellung<br />

konnten wieder viele Preise verlost werden, besonders fleißige Leser erhielten eine Urkunde.<br />

Seite 54


Von anderen Stellen<br />

Sommerferienprogramm<br />

Bildungspartner Schulen<br />

Leider mussten wir auch dieses Jahr auf den regelmäßigen<br />

Besuch der Schulklassen verzichten. Die Schulkinder<br />

können sich natürlich auch während der regulären<br />

Öffnungszeiten mit Lesestoff versorgen.<br />

Sommerferienprogramm - Basteln mit Büchern<br />

Unsere digitalen Angebote, natürlich kostenlos für Büchereimitglieder!<br />

Onleihe LEO-SUED und eLearning<br />

Filmstreamingdienst für Büchereien filmfriend.de<br />

Bücherei-Flyer<br />

Unser neuer Infoflyer wurde genau richtig zum Familien- und Kultursommer<br />

fertiggestellt und hat uns schon einige neue Leser<br />

gebracht.<br />

filmfriend.de<br />

Wir blicken nach vorne und freuen uns auf lesenswerte Neuerscheinungen<br />

und interessante Veranstaltungen und Projekte<br />

wie z.B.:<br />

neuer eReader zum Testen der Onleihe<br />

Kontakt mit Kindergärten und Schulen beleben, Medienkisten<br />

Newsletter<br />

Bücherei-Führung für Lehrkräfte / Erzieher / Gemeinderäte /<br />

Interessierte<br />

Der neue Flyer der Bücherei<br />

Saatgutbücherei - Sortenvielfalt erhalten: Saatgut mitnehemen, anbauen, ernten und dann einen Teil des<br />

neuen, getrockneten Saatguts zurückbringen.<br />

Text und Fotos: Bücherei<br />

© DariuszSankowski / pixabay<br />

Seite 55


Aus dem Geschäftsleben<br />

WWS-Sytemtechnik stellt sich vor<br />

W ir heizen m it B iomasse<br />

Estrich belegreif Gebäude bei Heizungstausch<br />

Notheizung bis 50KW Partyzelte Poolbeheizung<br />

Redl 3 – 83417 <strong>Kirchanschöring</strong> +49 170 5200 434<br />

wws-systemtechnik.de info@wws-sytemtechnik.de<br />

Seite 56


Aus dem Geschäftsleben<br />

Geschäftswelt <strong>Kirchanschöring</strong> unter neuer Führung<br />

Der anwesende Teil der neuen Vorstandschaft bestehend aus:<br />

(v.l.n.r ): Marianne Brandmayer, Kathrin Niedermayer, Franz Eder, Markus Baumgartner, Simone Baumgartner,<br />

Michael Steinmaßl und Wolfgang Schmid<br />

Aufgrund der „ruhigen“ Zeit durch die Coronaeinschränkungen<br />

war es still die letzten Wochen und<br />

Monate mit Veranstaltungen, die vom Gewerbeverein<br />

<strong>Kirchanschöring</strong> geplant und durchgeführt<br />

werden sollten.<br />

Jedoch wurde die ruhige Zeit für Planungen bezüglich<br />

künftiger Veranstaltungen, Projekte und Änderungen<br />

in der Vorstandschaft sinnvoll genutzt.<br />

Um die Neuigkeiten an die Mitglieder des Gewerbevereins<br />

„Geschäftswelt <strong>Kirchanschöring</strong>“ weiter<br />

zu geben, wurde am Freitag, 29.10.2021 zur Vollversammlung<br />

im Salitersaal <strong>Kirchanschöring</strong> eingeladen.<br />

Die Versammlung fand natürlich unter Einhaltung<br />

der an dem Tag geltenden Regeln statt.<br />

Den Beginn der Vollversammlung mit Begrüßung<br />

der anwesenden Mitglieder übernahmen Markus<br />

Baumgartner und Franz Eder. Erfreulicherweise<br />

konnten 24 Gewerbetreibende aus dem Verein<br />

gezählt werden.<br />

Zweiter Vereinsvorstand Franz Eder begann mit<br />

dem Rückblick der letzten zwei Jahre, der mangels<br />

Veranstaltungen und Möglichkeiten durch vielen<br />

Einschränkungen kurz ausfi el. Ein allgemeiner Blick<br />

folgte zurück zu einigen der vielen Tätigkeiten des<br />

Vereins der letzten 35 Jahre, wie z.B. die begonnenen<br />

Weihnachtsveranstaltungen mit Tombola, die<br />

lange Zeit im Saal des Felberwirts und dessen Außenbereich<br />

statt gefunden hat. Bei der angesprochenen<br />

Tombola, die durch Hias Aicher geleitet<br />

und geführt wurde, konnten sämtliche Sachpreise<br />

und Spenden aus den örtlichen Geschäften und<br />

Gewerbefi rmen angeboten werden.<br />

Später - ab 1990 - wurde der Christkindlmarkt, der<br />

immer am ersten Adventswochenende ausgerichtet<br />

wurde, in den Achenpark verlegt, wo man im<br />

Seite 57


Aus dem Geschäftsleben<br />

weihnachtlich dekorierten Ambiente von Stand<br />

zu Stand schlendern und einen schönen Adventseinklang<br />

genießen konnte. Der Gewerbeverein<br />

hatte hier lange einen eigenen Stand in dem Holzspielzeuge<br />

aller Art verkauft wurden, diese wurden<br />

meist im Sommer bei einem gemeinsamen Ausfl ug<br />

von Heini Meindl, Hias Aicher und Franz Eder ausgesucht<br />

und gekauft. Den Erlös des Verkaufs verwendete<br />

man für sämtliche Veranstaltungen die<br />

in der darauffolgenden Zeit statt gefunden haben.<br />

Bis vor einigen Jahren fand der Adventsmarkt dann<br />

gemeinsam und abwechselnd mit der Gemeinde<br />

bzw. dem Gewerbeverein Fridolfi ng statt um das<br />

Angebot zu erweitern. So fuhr das eine Jahr Anschöring<br />

nach Fridolfi ng zum Adventsmarkt und<br />

das Jahr später die Fridolfi nger nach <strong>Kirchanschöring</strong>.<br />

Seit einigen Jahren sind die festen Termine<br />

des Vereines alle zwei Jahre der Aktionstag „Anschöring<br />

sperrt auf“ an einem Sonntag im Frühjahr,<br />

sowie die Wintersonnwendfeier immer am Sonnwendtag<br />

21.12 vor dem Saliterwirt.<br />

Für das Amt des Schriftführers stellte sich Simone<br />

Baumgartner zur Verfügung. Die Aufgabe des Kassiers<br />

wird zukünftig durch Kathrin Niedermayer erledigt.<br />

Die Schar an Beisitzer des Vereins besteht aus<br />

Marianne Brandmayer, Heike Hellfritsch, Thomas<br />

Hellfritsch, Andreas Heidenthaler, Michael Gerullis,<br />

Michael Steinmaßl, Wolfgang Schmid, Claus Wagner<br />

und Tobias Wagner.<br />

Ein großer Dank an die neue Vorstandschaft<br />

und an Guido Hillebrand aus dem Gemeinderat<br />

<strong>Kirchanschöring</strong>, der als Wahlleiter fungierte.<br />

Ein weiterer herzlicher Dank ging an die scheidenden<br />

Vorstandschaftmitglieder. Als kleine Geste für<br />

die vielen erbrachten Stunden, Leistungen und<br />

Nerven, die dem Verein zu Gute kamen, wurde ein<br />

regionaler Geschenkkorb aus einem örtlichen Geschäft<br />

übergeben.<br />

Zum 30.06. diesen Jahres legten der 1. Vorstand<br />

Thomas Mayer und der Schriftführer Florian Tahedl<br />

ihr Amt nieder. Einige neue Mitglieder, die man<br />

über den Sommer anwerben konnte, stellten sich<br />

am Tag der Vollversammlung zur Wahl in die neue<br />

Vorstandschaft. Das Ziel der Mitgliederfi ndung war<br />

ein komplett gemischtes Team von Jung bis Alt,<br />

von Handwerksbetrieb bis Büro-/IT-Betrieb aufzustellen,<br />

um sämtliche Ideen und neue Projekte in<br />

Angriff zu nehmen.<br />

Zur Freude des Vereins hat sich mit Markus Baumgartner<br />

ein junger Gewerbetreibender zur Verfügung<br />

gestellt und das Amt des 1. Vorstandes übernommen.<br />

Dieser übernahm seit dem 01.07. die<br />

Interim-Vorstandschaft des Vereins bis zur offi ziellen<br />

Wahl am Tag der Vollversammlung.<br />

Franz Eder wurde wieder als 2. Vorstand gewählt.<br />

Wir freuen uns sehr, dass er weiter die Vorstandschaft<br />

unterstützt. Franz Eder ist seit 1984 Mitglied<br />

des Gewerbevereins und seit dessen Eintritt als 2.<br />

Vorstand mit vollen Tatendrang und guten Ideen<br />

dabei.<br />

Die Verabschiedung des 1. Vorstand<br />

v.l.n.r.:Franz Eder, Thomas Mayer, Markus Baumgartner<br />

Wir bedanken uns recht herzlich bei dem 1. Vorstand<br />

Thomas Mayer, der das Amt des Vorstandes<br />

kurzfristig und spontan nach Heinrich Meindl übernahm<br />

und den Verein bis zum 30.06. führte.<br />

Ein weiterer Geschenkkorb wurde an den bisherigen<br />

Schriftführer Florian Tahedl überreicht, der alles<br />

Schriftliche und Planerische für den Verein erledigte.<br />

Seite 58


Geschäftsleben / Seitenblicke<br />

Schriftführer Florian Tahedl wird verabschiedet<br />

v.l.n.r.: Franz Eder, Florian Tahedl, Markus Baumgartner<br />

Entschuldigt und nicht anwesend an der Versammlung<br />

und bei der Verabschiedung war Kassiererin<br />

Verena Heinrich, die als Kassier die Finanzen des<br />

Vereins regelte.<br />

Ebenfalls offi ziell mit einer kleinen Geste verabschiedet<br />

wurde der nicht anwesende Hias Aicher,<br />

der seit 1982 dem Verein und die Vorstandschaft<br />

unterstütze.<br />

Weiter wurde auch Beisitzer Josef Schmid verabschiedet<br />

und gedankt, vor allem für die Spende<br />

des Stroms an sämtlichen Veranstaltungen.<br />

Ebenfalls verabschiedet wurde der langjährige<br />

Beisitzer Franz Niedermayer, ein Dank hier für die<br />

Spenden von Christbäumen, Hackschnitzel und<br />

Co. für die Adventsmärkte.<br />

Ein Dank geht auch an Josef Schmid<br />

v.l.n.r.: Franz Eder, Josef Schmid, Markus Baumgartner<br />

Vorausschauend auf die Zukunft wurden noch<br />

neue Projekte und Planungen vorgestellt wie zum<br />

Beispiel die Neuaufl age der Homepage in der es<br />

u.a. die Möglichkeit gibt, Stellenausschreibungen<br />

der Firmen zu veröffentlichen. Dieses Projekt stellte<br />

Beisitzer Thomas Hellfritsch vor.<br />

Außerdem wird, sofern wieder möglich, die Öffentlichkeitsarbeit<br />

mit Werbetagen für Schüler und angehende<br />

Auszubildende geplant sowie Betriebsbesichtigungen<br />

der Mitglieder. Ebenfalls geplant<br />

sind Fachvorträge, zum Nutzen von Gewerbebetriebe<br />

und Geschäfte.<br />

Gegen 21 Uhr wurde die Versammlung beendet<br />

und bei kleinen abschließenden Gesprächsrunden<br />

abgeschlossen.<br />

text & fotos: KAthrin niedermAyer<br />

20 Jahre Startklar Wohngruppe <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Im Jahr 2001 haben wir unsere Jugendwohngruppe<br />

in der Riesengebirgsstraße in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

eröffnet. Seitdem haben weit über 100 Jugendliche<br />

bis zum Erreichen ihren Volljährigkeit über kurze<br />

oder lange Zeit in der Wohngruppe gelebt.<br />

In der Wohngruppe fi nden Jugendliche, welche<br />

aus verschiedenen Gründen nicht mehr daheim<br />

und bei Ihrem Eltern leben und wohnen können,<br />

einen Platz. Die Zuweisung der Jugendlichen erfolgt<br />

durch die zuständigen Jugendämter der<br />

Regionen. Die Jugendlichen der Wohngruppe in<br />

<strong>Kirchanschöring</strong> kommen vor allem aus den Landkreisen<br />

Traunstein, Berchtesgadener Land und<br />

Mühldorf. Aber manchmal kommen die Jugendlichen<br />

auch von weiter her.<br />

Jugendliche, welche nicht mehr daheim leben<br />

können, in einem Haus inmitten einer Ein- und Zwei-<br />

Seite 59


Seitenblicke<br />

familienhaussiedlung zu betreuen, war vor 20 Jahren<br />

noch äußerst ungewöhnlich und ist es heute<br />

leider oft auch noch.<br />

Die stationären Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe<br />

befinden sich damals, und leider auch<br />

noch viel zu häufig heute, eher am Rande des<br />

gesellschaftlichen Lebens, oft in eigens dafür geschaffenen<br />

kleinen „Dörfern“ oder „Siedlungen“.<br />

Aber genau dieses „inmitten“ des normalen Lebens<br />

sein, ist ein wesentlicher Teil des Konzepts der<br />

Wohngruppe in <strong>Kirchanschöring</strong>.<br />

Soziales Miteinander leben lernen funktioniert nur<br />

in sozialen Bezügen und den entsprechenden<br />

Begegnungsmöglichkeiten und von diesen bietet<br />

<strong>Kirchanschöring</strong> beinahe unendlich viele. Ob beim<br />

SV <strong>Kirchanschöring</strong>, im KuBa, der Schule oder dem<br />

Skate-Park, um hier nur ein paar Institutionen/Einrichtungen<br />

zu nennen.<br />

Eine Wohngruppe für Jugendliche in der unmittelbaren<br />

Nachbarschaft zu haben, ist gewiss nicht<br />

immer einfach, aber unsere Nachbar*innen haben<br />

es in den letzten 20 Jahren immer verstanden,<br />

sich zu melden, wenn irgendetwas nicht passt. Wir<br />

unsererseits waren und sind immer bemüht, aktiv<br />

den Dialog zu suchen. So konnten Unstimmigkeiten<br />

bisher immer sehr schnell und unkompliziert geklärt<br />

und aufgelöst werden.<br />

Sehr gerne nutzen wir die Gelegenheit und bedanken<br />

uns an dieser Stelle einmal ganz ausdrücklich<br />

bei allen Bürger*innen der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong><br />

für ihre offene, verständnisvolle und<br />

freundliche Art, dies gilt insbesondere für unsere<br />

Nachbar*innen.<br />

Ein besonders großes Dankeschön geht zudem an<br />

Bürgermeister Hans-Jörg Birner sowie an alle Angestellten<br />

der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>. Von der<br />

Verwaltung über die Meldestelle bis zum Bauhof<br />

haben sie uns alle von Beginn an unterstützt.<br />

Sehr gerne hätten wir im vergangenen Jahr unser<br />

20-jähriges Jubiläum mit einem kleinen Fest gefeiert,<br />

aber die besonderen Umstände haben das leider<br />

nicht zugelassen. Jetzt hoffen wir, dass sich die<br />

Situation so stabilisiert, dass wir das in Form eines<br />

„Tag der offenen Tür“ in diesem Jahr nachholen<br />

können.<br />

Wir, das Team der Jugendwohngruppe,<br />

wünschen Ihnen allen ein gutes Jahr <strong>2022</strong>.<br />

Text: Ramona Mühlbacher<br />

Seite 60


Seitenblicke<br />

Herzliches Vergelt‘s Gott<br />

Wir, die ambulant betreute Seniorenwohngemeinschaft in <strong>Kirchanschöring</strong>, möchten uns<br />

bei allen Menschen bedanken, die uns in diesem Jahr so fleissig unterstützt haben.<br />

Ein großes Dankeschön geht an<br />

den Gartenbauverein<br />

den Kindergarten sowie den Hort<br />

Praxis Dr. med. Fabian Gerlach mit Team<br />

Herrn Pfarrer Müller, Herrn Pfarrer Westermeier sowie dem Gemeindereferenten Josef Söldner<br />

GTEV Edelweiß – Roth - Jugend<br />

Sebastian Meier<br />

Faschingsmusik Anschöring<br />

Café Miteinander - Elfriede Allerberger und Team<br />

Verein Haus der Begegnung - Anja Strasser<br />

Kinderförderverein<br />

sowie an alle, die in dieser Zeit an uns gedacht haben, egal ob in Wort oder Schrift. Die Hilfsbereitschaft<br />

und das Engagement ist beeindruckend und macht uns sprachlos. Darauf sind wir sehr stolz.<br />

Wir, die Bewohner der ABWG, sowie alle Angehörigen und das Mitarbeiterteam<br />

wünschen euch ein glückliches und vor allem gesundes Jahr <strong>2022</strong>!<br />

Text & Fotos: Sandra Obermayer und Simone Schulmeister im Namen der Bewohner der ABWG<br />

Seite 61


Seitenblicke / Vereinsleben<br />

Nikolausaktion - 1240 Euro für den Sozialfonds<br />

Die von der KLJB <strong>Kirchanschöring</strong> organisierte Nikolausaktion war<br />

wie jedes Jahr ein voller Erfolg.<br />

Am späten Nachmittag des 5. Dezember machten sich vier<br />

Nikoläuse (Rüdiger Koslik, Stefan Eder, Adrian Hillebrand, David<br />

Otter) mit Krampus und Engerl auf den Weg, um viele Familien zu<br />

besuchen. Aufgrund der derzeitigen Situation wurde der "Heilige<br />

Mann " immer draußen mit vielen Kerzen, Lichtern und Feuerschalen<br />

empfangen, um den Kindern aus dem goldenen Buch vorzulesen<br />

und für die guten Taten zu loben und die nicht so guten zu<br />

rügen.<br />

Dank der großzügigen Spenden kann die KLJB auch heuer den<br />

Sozialfonds der Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong> mit 1240 Euro unterstützen.<br />

Ein herzliches Vergelt`s Gott an die Nikoläuse, Krampusse, Engerl<br />

und Chauffeure, die diese Aktion möglich machen.<br />

text & foto: Kljb KirchAnschöring<br />

Die Krämerei im Lacknerhaus<br />

Wer kennt es nicht - das Lacknerhaus. Mitten im<br />

Ortskern von <strong>Kirchanschöring</strong> könnte es uns viele<br />

Geschichten erzählen.<br />

Doch es schweigt beharrlich ...<br />

Dafür erzählt uns der Heimatverein etwas über die<br />

Geschichte des Lacknerhaus - wir sind gespannt.<br />

Vielen Dank fürs Recherchieren!<br />

Gegenüber dem Eingang zur Kirche wurde vor ca.<br />

20 Jahren im Zuge der Dorferneuerung ein Salzburger<br />

Flachgauhof mit Mittertenne und Widerkehr<br />

grundlegend saniert und seither strahlt das ehemalige<br />

Bauernhaus mit dem schönen gusseisernen<br />

Balkon aus dem Achtal Fußgängern wie Autofahrern<br />

lachsfarben entgegen.<br />

Ein beeindruckender Anblick!<br />

Was man dem Haus erst auf dem zweiten Blick ansieht<br />

ist die lang zurückreichende Geschichte des<br />

sog. Kramer- oder „Torfwebergütls“ an dieser Stelle.<br />

Sie geht mindestens 350 Jahre, vermutlich aber<br />

sogar bis ins 15. Jahrhundert, zurück.<br />

Erstmals nachgewiesen werden kann auf der Hausnummer<br />

14 ein „Kramergut“, dessen Grundherr das<br />

Gotteshaus St. Michael von <strong>Kirchanschöring</strong> war,<br />

laut den Kirchenrechnungen des 17. Jahrhunderts,<br />

nämlich im Jahr 1668, wo berichtet wird, dass ein<br />

Johann Fuchs vom „Kramergut“ schon 1654 eine<br />

Anna Kriegl geheiratet habe. Damit gibt es an dieser<br />

Stelle schon länger eine Krämerei als in Kirchstein;<br />

vermutlich hatte aber auch sie überwiegend<br />

vor und nach den Gottesdiensten geöffnet, um<br />

insbesondere die Bewohner der weit verstreut liegenden<br />

Höfe mit den Dingen zu versorgen, welche<br />

die Menschen selbst nicht erzeugen konnten.<br />

Nach dieser ersten Erwähnung lesen wir vom Kramergut<br />

erst knapp 20 Jahre später wieder, nämlich<br />

davon, dass im Jahr 1686 ein Philipp Reichel,<br />

Kramersohn aus Holzhausen und verheiratet mit<br />

Seite 62


Aus dem Vereinsleben<br />

der Kramerstochter Maria Offheimer aus Saaldorf,<br />

das Haus Nr. 14 bewirtschaftete. Zehn Jahre später<br />

findet sich in den Pfarrmatrikeln der Eintrag, dass<br />

nunmehr „das Torfwebergut mit dem daneben liegenden<br />

Kramergut vereinigt“ worden sei.<br />

Sind aus dem 17. Jahrhundert die Quellen über<br />

die ganz offenbar damals schon bestehende Krämerei<br />

oder die verschiedenen Kramer noch recht<br />

spärlich, so fügen sich die verschiedenen Erwähnungen<br />

und Eintragungen des 18. Jahrhunderts zu<br />

einem sehr viel lebendigeren Bild zusammen:<br />

Schon für 1702 ist Philipp Stahlauer anlässlich seiner<br />

Hochzeit mit Eva Dirnberger als „angehender<br />

Kramer“ erwähnt. Für 1729 ist belegt, dass Matthias<br />

Kumberger aus Eberding das Haus Nr. 14 kaufte<br />

und Gertraud Pöllner vom Linnergut gegenüber<br />

heiratete.<br />

Gertraud Kumberger verstarb relativ jung und nach<br />

ihrem frühen Tod schloss der Witwer 1742 eine zweite<br />

Ehe mit Maria Schwaiger, einer Kramerstochter<br />

aus Fridolfing. Das Glück der beiden sollte nicht<br />

lange dauern, schon im Jahr nach seiner zweiten<br />

Eheschließung starb Matthias Kumberger.<br />

Seine Witwe heiratete noch im selben Jahr 1743<br />

Simon Schmidhammer, Kramerssohn aus Fridolfing<br />

und zum Zeitpunkt der Hochzeit geachteter Kastenknecht<br />

aus Tittmoning, also ein Klosterbeamter,<br />

der die Aufsicht über den Fruchtkasten und die<br />

Verteilung des Getreides hatte. Von nun an sollte<br />

das Anwesen mit nur fünfjähriger Unterbrechung<br />

im Familienbesitz bleiben.<br />

Zwölf Jahre nach ihrer zweiten Eheschließung verstarb<br />

Maria Schmidhammer, verw. Kumberger, im<br />

Jahr 1755. Noch im selben Jahr heiratete ihr Witwer<br />

Simon Schmidhammer erneut, diesmal Anna<br />

Prunnmaier, Wirtstochter aus Geisenfelden.<br />

Sehr bemerkenswert ist, dass für das selbe Jahr im<br />

Geisenfelder Urbar das „Dorfwebergütl mit Krämerei“<br />

näher beschrieben wird als kleine Landwirtschaft,<br />

die zwei Stück Rind- und eine Stück Kleinvieh<br />

umfasste.<br />

Hochbetagt übergaben Simon und Anna Schmidhammer<br />

1798 schließlich ihren Hof an den Sohn<br />

Johann, der kurz zuvor Theresia Sapper geheiratet<br />

hatte. Johann und Theresia Schmidhammer betrieben<br />

die kleine Landwirtschaft und offenbar auch<br />

die Weberei sowie die Krämerei, denn 1813 ist<br />

die Rede davon, dass „beim Dorfweber“ Johann<br />

Schmidhammer die „reale Kramergerechtigkeit“<br />

angesiedelt sei.<br />

Der Sohn von Theresia und Johann Schmidhammer,<br />

ebenfalls ein Johann Georg, verheiratet sich<br />

1836 mit Theres Stadler, Wirtstochter von Pirach<br />

bei Burghausen, die bereits drei Jahre nach der<br />

Eheschließung starb. Im Jahr darauf, im Februar<br />

1840 heiratet der Witwer die Maurermeistertochter<br />

Katharina Scheck aus Übersee.<br />

Katharina war eine „gute Partie“, denn bei ihrer<br />

Aufnahmebewilligung in der Gemeinde konnte sie<br />

ein elterliches Vermögen von 1150 Gulden nachweisen.<br />

Aus diesem Vermögen scheinen die Frischvermählten<br />

das Anwesen, oder zumindest das<br />

Wohnhaus mit der Krämerei neu errichtet zu haben.<br />

Darauf deutet, dass im Türgewände die Jahreszahl<br />

1841 zu finden ist. Von nun an betrat man<br />

die Krämerei über den Flur und bog von dort nach<br />

links in den Laden.<br />

Auf dem Foto von 1920 ist deutlich das große<br />

Krämerei-Fenster mit den schützenden Blech-<br />

Blendläden zu erkennen.<br />

Lackner-Haus mit Krämerei und Poststelle, um 1920<br />

im Vordergrund Saliterwirtin Emilie Steinmaßl (links) und<br />

Kramerin Elise Lackner (rechts)<br />

Bauhandwerker zu bekommen, war für die beiden<br />

Jungvermählten sicherlich nicht schwierig, denn in<br />

der Familie Scheck waren mehrere Männer Baumeister,<br />

nicht nur der Vater, auch mindestens ein<br />

Seite 63


Aus dem Vereinsleben<br />

Bruder von Katharina ging diesem Beruf nach und<br />

baute in dieser Eigenschaft nicht nur die Kirche von<br />

Palling, sondern verantwortete zehn Jahre später<br />

auch den An- und Umbau der Kirche von <strong>Kirchanschöring</strong>,<br />

die heute noch unseren Ort ziert.<br />

Doch zuerst müssen wir uns der Bannmühle zuwenden.<br />

Der dortige Obermüller Franz Bruckmüller hatte<br />

mit der ledigen Näherin Maria Lackner aus Stein<br />

an der Traun zwei Söhne, Otto und Karl mit Namen.<br />

Aus der Ehe von Katharina und Johann Georg<br />

Schmidhammer gingen zehn Kinder hervor. Der<br />

älteste Sohn Georg übernahm Hof und Krämerei,<br />

verstarb aber bereits 1879 im Alter von 34 Jahren.<br />

Da Georg unverheiratet geblieben war, übernahm<br />

daraufhin sein Bruder Johann das Anwesen und<br />

die Krämerei und heiratete 1880 Barbara Traut aus<br />

Neufahrn. Die Eheleute bekamen drei Kinder, diese<br />

starben jedoch alle bald nach der Geburt.<br />

Maria Lackner, Näherin aus Stein an der Traun,<br />

Mutter von Karl (geb. 1873) und Otto Lackner<br />

Während der 1873 geborene Sohn Karl bei seinem<br />

Vater in der Bannmühle aufwuchs, blieb Otto bei<br />

seiner Mutter und wuchs in Stein auf.<br />

Johann Schmidhammer (1850-1934)<br />

Krämereibesitzer in <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Das Schicksal meinte es auch sonst nicht gut mit<br />

Barbara und Johann Schmidhammer. Nur wenige<br />

Jahre nach dem Tod ihres jüngsten Kindes mussten<br />

sie 1895 das Haus an Josef Kothlechner, einen<br />

jüdischen Viehhändler aus Burghausen, verkaufen.<br />

Josef Kothlechner behielt das „Kramergut“ jedoch<br />

nur wenige Jahre und verkaufte es 1900 wieder - und<br />

damit begann die Geschichte des „Lacknerhauses“.<br />

Franz Bruckmüller, Obermüller aus der Bannmühle,<br />

Vater von Karl Lackner<br />

Seite 64


Aus dem Vereinsleben<br />

Um seinem Sohn Karl ein Auskommen zu sichern,<br />

kaufte Franz Bruckmüller für ihn um 1900 das Krameranwesen.<br />

Karl Lackner heiratete 1902 im „Hofmeisterschen<br />

Gasthaus“ (heute Felberwirt) die<br />

Nichte des letzten Schmidhammer-Besitzers Elise<br />

Schmidhammer - und damit konnte einerseits die<br />

Schmidhammer‘sche Tradition auf dem Haus fortgeführt<br />

werden, andererseits erhielt das Anwesen<br />

durch den neuen Familiennamen die noch heute<br />

übliche Bezeichnung „Lacknerhaus“.<br />

Einladungskarte zur Vermählung<br />

von Elise Schmidhammer und Karl Lackner<br />

Karl und Elise Lackner bekamen drei Kinder: 1902<br />

den Sohn Karl, der bis 1987 lebte, sowie 1906 und<br />

1911 die Töchter Elisabeth und Berta, die auch<br />

noch im hohen Alter als die „Lackner-Dirndln“ im<br />

Dorf bekannt waren. Beide verstarben mit jeweils<br />

76 Jahren.<br />

Elise Lackner, geborene Schmidhammer, geb. 1873<br />

(um 1902)<br />

Karl Lackner sen. überlebte beide Weltkriege und<br />

zwei Währungsreformen; im hohen Alter von 91<br />

Jahren verstarb er 1963. Er schein ein vielseitig interessierter,<br />

weltoffener und umtriebiger Mensch<br />

gewesen zu sein. Schon vor seiner Eheschließung<br />

war er ein begeisteter Velociped-Fahrer, der an<br />

Radrennen teilnahm und manche auch gewann,<br />

wovon ein bis heute erhaltener Pokal zeugt.<br />

Das war zu einer Zeit, als man noch eine echte Prüfung<br />

erfolgreich ablegen musste, um Fahrradfahren<br />

zu dürfen. Selbst Karls „Radfahrkarte“, also der<br />

Fahrrad-Führerschein, hat sich bis heute erhalten.<br />

Velociped (Rad) - Fahrkarte von Karl Lackner,<br />

ausgestellt am 31.12.1909<br />

Karl Lackner, geb. 1873 (um 1902)<br />

Seite 65


Aus dem Vereinsleben<br />

Auch in der Krämerei wehte ein frischer Wind: Karl<br />

bot selbst gerösteten Kaffee an - und immer dann,<br />

wenn wieder einmal geröstet wurde, konnte man<br />

das im ganzen Dorf erschnuppern.<br />

Der Kaffee-Genuss war damals nicht billig: um 1910<br />

kostete ein Pfund dieses besonderen Kaffees stolze<br />

2,80 Mark.<br />

War der Kaffee ein Vergnügen für die Erwachsenen,<br />

beeindruckte die Kinder in der Krämerei am<br />

meisten die über der Ladentheke befestigte ca.<br />

drei Meter lange Holzschlange, an der sehr unterschiedliche<br />

Dinge zum Verkauf hingen. Sie muss<br />

ziemlich imponierend gewesen sein, denn viele<br />

ältere <strong>Kirchanschöring</strong>er erinnern sich auch heute<br />

noch daran.<br />

früheren Krämerei aufgebaut. Dann ist vor dem<br />

Lacknerhaus ein Abschnitt aus dem Evangelium<br />

zu hören, es werden Fürbitten gesprochen und der<br />

sakramentale Segen wird in alle Himmelsrichtungen,<br />

über den Ort und die Flur erteilt.<br />

Am 1. Januar 1909 zog noch eine weitere Neuerung<br />

ins „Lacknerhaus“ / Kramergut / Dorfwebergütl ein:<br />

die Post und bald darauf auch noch die Telegrafenstation.<br />

Die Postablagestelle war ursprünglich<br />

im Haltestellengebäude der Bahn untergebracht,<br />

danach verblieb sie im Lacknerhaus bis 1973 und<br />

zog dann um in die Götzinger-Straße.<br />

Post, Fernsprecher und Telegraf waren anfangs in<br />

den Räumen gegenüber der Krämerei, also vom<br />

Hausflur aus auf der rechten Seite, angesiedelt. Die<br />

Einrichtungen zogen später in den ehemaligen Laden<br />

um.<br />

Die Übernahme des Postdienstes bot zwar regelmäßige<br />

Einnahmen, aber doch keine üppigen:<br />

Der Postagent Karl Lackner sen. erhielt 30 Mark<br />

monatlich, wieviel dann später die Postbotin<br />

Genovefa Lankes oder die Telefonistinnen Liesi und<br />

Berta Lackner verdienten, ist nicht überliefert.<br />

Elise Lackner (1873-1923) mit ihren Kindern Elisabeth<br />

(geb. 1906), Karl (geb. 1902) und Berta (geb. 1911)<br />

Bei großen kirchlichen Festen wie dem Skapulierfest<br />

war der Kramer mit einem Stand auf dem<br />

Kirchplatz vertreten, an dem er Lebkuchenherzen,<br />

Süßigkeiten und natürlich auch den eigenen Kaffee<br />

anbot.<br />

Der vierte Außenaltar bei der Fronleichnams- und<br />

bei der Erntedankprozession wird bis heute vor der<br />

Genoveva Lankes (1903 - 1961), Postbotin in<br />

<strong>Kirchanschöring</strong> mit ihrem hölzernen „Postkarrn“<br />

vor dem Lackner-Haus<br />

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges schloss<br />

die Krämerei, gewebt wurde schon lange nicht<br />

mehr. Die kleine Landwirtschaft und die Post aber<br />

wurden von den Geschwistern-Lackner, die alle unverheiratet<br />

blieben, weiterhin betrieben, und das<br />

Lackner-Anwesen blieb in anderen Funktionen weiterhin<br />

ein beliebter Treffpunkt im Ort. Insbesondere<br />

Seite 66


Aus dem Vereinsleben<br />

die männlichen Dorfbewohner trafen sich gerne<br />

zum „Dischkriern“ auf dem Platz zwischen Lacknerhaus<br />

und Kirche oder auf der Lackner‘schen Hausbank.<br />

Da man in der Post auch angerufen werden<br />

konnte oder selbst ein Telefonat absetzen konnte,<br />

diente die Hausbank auch hier zum Warten, zum<br />

Austauschen von Neuigkeiten und erleichterte so<br />

manche Informationsübermittlung.<br />

Bild einer Erstkommunion vor der Kramerei<br />

Zwischen den Fenstern sieht man Schilder mit der Aufschrift<br />

„Postagentur“ und „Öffentliche Telephonstelle“<br />

Zu sehen ist das schmucke Kramergut zudem auf<br />

unzähligen Fotos: Es bildete oft den wirkungsvollen<br />

Hintergrund für Schul- und Klassenfotos oder Kommunionbilder,<br />

denn Kirche, Gemeinde und Schulhaus<br />

bildeten bis 1969 eine unmittelbare Nachbarschaft.<br />

Krämerei, Weberei, Landwirtschaft, Kaffeeduft und<br />

Postagentur sind Geschichte. Das stattliche Lackner-Anwesen<br />

jedoch ist heue ein Wohnhaus und<br />

seit nahezu 275 Jahren in Familienbesitz geblieben.<br />

Lackner-Haus<br />

Hauseingang mit Jahreszahl 1841, gusseiserner Balkon<br />

hergestellt im Achtal<br />

Text & Fotos: Heimatverein <strong>Kirchanschöring</strong> - Lampoding<br />

Quellen<br />

Heimatbuch <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Nachlass Siegfriede Schneider +<br />

Archiv Heimatverein<br />

Pfarrmatrikel<br />

Haus- und Hofchroniken<br />

Denkmäler in Bayern - Landkreis Traunstein<br />

Ergänzung zum Bericht über die Handlung Stummer, Kirchstein, in der letzten Ausgabe:<br />

Maria Streck, verwitwete Stummer, führt mit Hilfe ihres Sohnes Georg bis 1981 den Laden, dann folgte<br />

die Übergabe an Georg Streck. Als dieser 2001 verstarb, übernahm seine Schwester Annemarie Aicher,<br />

geborene Streck, das Geschäft.<br />

Es wurde renoviert und an die Bäckerei Oswald verpachtet, danach an Edith Besta. Heute betreibt<br />

Angelika Leitner hier ihren Dorfladen.<br />

Seite 67


Aus dem Vereinsleben<br />

Aktuelle Spieltermine des SVK in der Bayernliga<br />

Sa.<br />

19.02.<strong>2022</strong><br />

13:30<br />

FC Ismaning<br />

-<br />

SVK<br />

Sa.<br />

26.02.<strong>2022</strong><br />

13:30<br />

FC Deisenhofen<br />

-<br />

SVK<br />

Sa.<br />

05.03.<strong>2022</strong><br />

15:00<br />

SVK<br />

-<br />

TSV Schwabmünchen<br />

Sa.<br />

12.03.<strong>2022</strong><br />

15:00<br />

SVK<br />

-<br />

SV Donaustauf<br />

Sa.<br />

19.03.<strong>2022</strong><br />

15:00<br />

SVK<br />

-<br />

Türkspor Augsburg 1972<br />

Fr.<br />

25.03.<strong>2022</strong><br />

19:30<br />

TSV Wasserburg<br />

-<br />

SVK<br />

Di.<br />

29.03.<strong>2022</strong><br />

18:30<br />

SVK<br />

-<br />

FC Ingolstadt U21<br />

Sa.<br />

02.04.<strong>2022</strong><br />

15:00<br />

SVK<br />

-<br />

VfB Hallbergmoos<br />

Sa.<br />

09.04.<strong>2022</strong><br />

14:00<br />

TSV 1865 Dachau<br />

-<br />

SVK<br />

Sa.<br />

16.04.<strong>2022</strong><br />

15:00<br />

SVK<br />

-<br />

SpVgg Hankofen-Hailing<br />

Sa.<br />

23.04.<strong>2022</strong><br />

16:00<br />

TSV Kottern / Allgäu<br />

SVK<br />

Sa.<br />

30.04.<strong>2022</strong><br />

15:00<br />

SVK<br />

FC 1920 Gundelfingen<br />

Sa.<br />

07.05.<strong>2022</strong><br />

14:00<br />

SV Pullach<br />

SVK<br />

Sa.<br />

14.05.<strong>2022</strong><br />

14:00<br />

SVK<br />

TSV 1860 München U21<br />

Sa.<br />

21.05.<strong>2022</strong><br />

14:00<br />

SVK<br />

TSV Landsberg<br />

Aktuelle Spieltermine der A-Klasse des SV <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Sa.<br />

19.03.<strong>2022</strong><br />

15:00<br />

SC Weißbach<br />

-<br />

SVK II<br />

So.<br />

27.03.<strong>2022</strong><br />

15:00<br />

TSV Tengling<br />

-<br />

SVK II<br />

Sa.<br />

02.04.<strong>2022</strong><br />

17:15<br />

SVK II<br />

-<br />

FC Ramsau<br />

So.<br />

10.04.<strong>2022</strong><br />

16:00<br />

SV Saaldorf II<br />

-<br />

SVK II<br />

Sa.<br />

16.04.<strong>2022</strong><br />

17:30<br />

SVK<br />

-<br />

TSV Fridolfing<br />

So.<br />

24.04.<strong>2022</strong><br />

13:00<br />

TSV Petting<br />

-<br />

SVK<br />

Sa.<br />

30.04.<strong>2022</strong><br />

17:15<br />

SVK<br />

-<br />

ESV Freilassing II<br />

So.<br />

08.05.<strong>2022</strong><br />

14:00<br />

SV Leobendorf<br />

-<br />

SVK<br />

So.<br />

15.05.<strong>2022</strong><br />

15:00<br />

SVK<br />

-<br />

SV Taching / See<br />

Sa.<br />

21.05.<strong>2022</strong><br />

15:00<br />

DJK Kammer<br />

-<br />

SVK<br />

Für die Heimspiele können am Spieltag an der Stadionkasse reduzierte Saisonkarten erworben werden!<br />

Seite 68


Aus dem Vereinsleben<br />

Familiensommer ein großer Erfolg<br />

Unter dem Motto „Familiensommer“ fand am Wochenende des 7. und 8. August ein Fest für Alt und Jung statt.<br />

Das Planungsteam, acht Mitglieder ansässiger Vereine, arbeitete ein Rahmenprogramm aus und kümmerte<br />

sich zusammen mit den Gemeindearbeitern um einen reibungslosen Auf- und Abbau.<br />

Der Familiensommer hatte für alle etwas zu bieten. Auf der Bobbycar-Rennstrecke konnten sich die Kinder<br />

untereinander messen oder aber auch ein Rennen gegen Eltern oder Großeltern fahren. Der Krokodilparcours<br />

erfreute sich großer Beliebtheit - nicht nur bei den Kindern. So mancher Vater traute sich in das Maul des Krokodils,<br />

um anschließend den Parcours zu bewältigen.<br />

Beim Kinderschminken waren die freiwilligen Helfer im Dauereinsatz, um allen Kindern ihr gewünschtes Motiv<br />

ins „Gesicht“ zu zaubern.<br />

Ein etwas anderes Rennen fand am Sonntag statt. Jeder, der wollte, konnte beim Stand des <strong>Kirchanschöring</strong>er<br />

Kinderfördervereins eine Ente für das am Sonntagnachmittag stattfindende „Erste <strong>Kirchanschöring</strong>er<br />

Entenrennen“ erwerben. Das Interesse war groß und so traten rund 400 Enten im Achenpark gegeneinander<br />

an. Manche Ente wurde auf ihrem Lauf von einem Strudel aus der Strömung ins Abseits geschickt, oder sie<br />

hatte sich an einem Ast verhangen und wurde von den Begleitern durch Anschubsen und Rütteln wieder ins<br />

Rennen geschickt. Wer mit seiner Ente auf einem der<br />

ersten 50 Plätze landete, konnte sich am Stand des<br />

Kinderfördervereins einen Preis abholen.<br />

Für das leibliche Wohl sorgten gemeinsam der Trachten-<br />

und der Fischerverein mit deftigen Speisen und<br />

gekühlten Getränken.<br />

Der Kinderförderverein <strong>Kirchanschöring</strong><br />

bedankt sich<br />

bei allen Beteiligten und Besuchern<br />

für das gelungene Wochenende.<br />

Text: Elisabeth Riedel<br />

Seite 69


Aus dem Vereinsleben<br />

Tränen lügen nicht, oder?<br />

Theaterverein <strong>Kirchanschöring</strong> e.V. plant die Aufführung einer Komödie von Heinrich Unterrainer<br />

Drei Witwen treffen sich erstmalig am Friedhof bei den Gräbern<br />

ihrer viel zu früh verstorbenen Ehegatten. Die drei Damen<br />

verbindet nicht nur das gemeinsame Trauern, sondern,<br />

wie sich beim Ratsch herausstellt, auch betrübliche Erinnerungen<br />

aus der nicht so glücklichen Zeit ihrer Ehen.<br />

Die Gewohn- und Gemeinheiten ihrer Gatten, die als schlechte<br />

Erinnerung blieben, sind bei allen Drei ähnlich und könnten<br />

auch Zufall sein?<br />

Auch die drei schrägen, schlecht gelaunten Typen, die geschäftig<br />

immer wieder im Friedhof erscheinen, geben den<br />

Damen große Rätsel auf, zumal sie irgendwie ...<br />

Die Aufführungen sind für März und April <strong>2022</strong> geplant, wenn die Coronapandemie<br />

bis dahin hoffentlich vorbei und überwunden ist!<br />

Auf euren Besuch freut sich der Theaterverein <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Aktives Feuerwehrleben in Lampoding - Rückblick 2021<br />

Die Freiwillige Feuerwehr Lampoding hatte auch im Jahr 2021 einiges zu tun. Neben dem regelmäßigen<br />

Übungsbetrieb konnten einige weitere wichtige Ausbildungen und Veranstaltungen durchgeführt werden. So<br />

fand u.a. ein Erste-Hilfe-Kurs unter Leitung des Bayerischen Roten Kreuzes statt. Dieser richtete sich speziell an<br />

den jungen Feuerwehrnachwuchs.<br />

Unter Einhaltung der Coronaauflagen konnte auch wieder die ein oder andere Ausbildung auf Landkreise-<br />

Seite 70


Aus dem Vereinsleben<br />

bene abgehalten werden. So wurden z.B. die so wichtigen Lehrgänge zum Atemschutzgeräteträger und<br />

Sprechfunker besucht. Auch dem Brandcontainer in Übersee konnte wieder ein Besuch abgestattet werden.<br />

Außerdem wurde ein Gruppenführerlehrgang erfolgreich abgeschlossen. Ein wichtiger Ausbildungsinhalt in<br />

der Feuerwehr stellen auch die Leistungsabzeichen, wie „Die Gruppe im Löscheinsatz“, dar. Dieses wurde<br />

von drei Gruppen der Lampodinger Wehr erfolgreich, und mit großem Lob der Kreisbrandinspektion für die<br />

gezeigte Leistung, abgelegt.<br />

Weitere Sonderübungen waren zur Wald- und Flächenbrandbekämpfung<br />

sowie die Katastrophenschutzübung des Landkreis<br />

Traunstein.<br />

Das Highlight im Jahr 2021 war die „Modulare Truppausbildung -<br />

Basismodul (MTA)“.<br />

Die Feuerwehr Lampoding hat in unserem Inspektionsbereich als<br />

erste Feuerwehr den Lehrgang MTA Basismodul, welcher in der<br />

Regel auf Landkreisebene abläuft, innerhalb der eigenen Feuerwehr<br />

durchgeführt. Dieser Lehrgang ist die Grundausbildung eines<br />

jeden Feuerwehlers und erlaubt neben der Zustimmung des<br />

Kommandanten die Teilnahme bei Einsätzen. Die Prüfer der Kreisbrandinspektion mussten somit „nur“ noch<br />

kommen, um die theoretische und praktische Abschlussprüfung abzunehmen.<br />

Teilgenommen haben 15 Jugendliche der Feuerwehr Lampoding, die jetzt die bestehende Aktive Mannschaft<br />

weiter verstärken. Bei der Abschlussprüfung war auch je ein Kamerad aus <strong>Kirchanschöring</strong> und Nirnharting<br />

mit dabei. In mehreren Abenden vermittelte man den Jugendlichen die Theorie vom MTA Basismodul,<br />

zudem fanden praktische Übungseinheiten statt. Damit konnte man den Jugendlichen eine optimale Grundlage<br />

zur MTA Prüfung geben.<br />

Die Lampodinger Jugendlichen bestätigten dies mit hervorragenden Leistungen in Theorie und Praxis.<br />

Glückwunsch an alle Jugendlichen zur bestandenen MTA Basismodul Prüfung<br />

sowie ein großes Danke an die Ausbilder der Feuerwehr Lampoding.<br />

Die Ausbildungen und Übungen sind für uns die beste Vorbereitung für den Ernstfall. Auch im Jahr 2021<br />

wurde die Feuerwehr Lampoding zu Brandeinsätzen und Technischen Hilfeleistungen wie Verkehrsunfällen<br />

alarmiert sowie zu sonstigen Hilfeleistungen (Unwettereinsätze usw.). Die Anforderungen an die Feuerwehr<br />

werden mit Sicherheit auch in Zukunft nicht weniger werden und wir alle sind auf den ehrenamtlichen Dienst<br />

der aktiven Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner angewiesen.<br />

Deshalb möchten wir auch hier nochmal einen großen Dank an unsere Feuerwehrdienstleistenden aussprechen.<br />

Eine besondere Freude bereitet uns<br />

auch jetzt schon wieder der neue<br />

Feuerwehrnachwuchs, der in den<br />

ersten Jugendübungsabenden auch<br />

wieder aus einer sehr starken Anzahl<br />

an Mädels und Jungs besteht.<br />

Packma‘s gemeinsam an!<br />

Text: Hannes Wagner<br />

Fotos: Freiwillige Feuerwehr Lampoding<br />

Seite 71


Infos der VHS<br />

VHS-Kurse<br />

Gesundheit<br />

Durch den Wald in die eigene Mitte finden<br />

Samstag, 21.05.<strong>2022</strong>, 15:00 - 18:00 Uhr<br />

Treffpunkt: Wertstoffhof Petting<br />

Kursgebühr: € 29,00<br />

Dozentin: Sabine Glatz<br />

Bitte mitbringen: feste Schuhe, wettergerechte Kleidung<br />

© Carola Vahldiek / Adobe Stock<br />

In Zeiten von Überforderung und Überbelastung kann die förderliche Wirkung der Natur uns zurück in Balance bringen.<br />

Der Wald spielt dabei eine besondere Rolle auf dem Weg vom Gedankenkarussell in die Entspannung.<br />

auf dieser Entdeckungsreise erleben wir uns als Teil der Natur, lassen uns von ihr begeistern und tanken neue Kraft.<br />

Mit wachen Sinnen und einem erfüllten Herzen fällt es danach leichter, das Wesentliche im Leben zu sehen und sich<br />

wieder mit der inneren Natur zu verbinden.<br />

Ein Kurs mit Elementen aus dem Naturcoaching, der Waldmedizin sowie Übungen für mehr Naturverbundenheit und<br />

Selbstliebe im Alltag.<br />

Entdecke deine Weiblichkeit im Frauenkreis<br />

Freitag, 11.03.<strong>2022</strong>, 18:30 - 21:00 Uhr<br />

Alte Schule Kirchstein, 1. OG, Mehrzweckraum, Kirchenweg 16<br />

Kursgebühr: € 29,00<br />

Dozentin: Sabine Glatz<br />

Bitte mitbringen: bequeme und weibliche Wohlfühl-Kleidung, Matte, Medidationskissen / Kissen, Decke, Getränk<br />

Im geschützten Raum des Frauenkreises erleben wir eine neue Verbundenheit mit uns selbst und anderen gleichgesinnten<br />

Frauen. Wir stärken, spiegeln und feiern uns gegenseitig mit all unserer Schönheit, unseren Gefühlen und unseren<br />

einzigartigen Gaben. Jede darf sich zeigen wie sie ist und erkunden, was hinter ihren Masken und eingeschränkten<br />

Selbstbildern liegt. Immer wieder verbinden wir uns mit unserem Körper und drücken das aus, was gerade da ist.<br />

So erforschen wir unsere Weiblichkeit durch freie Bewegung, Tanz, achtsame und respektvolle Berührung. Denn das<br />

wonach wir uns sehnen, ist bereits in uns und wartet darauf, freigelegt zu werden.<br />

Ein Frauenkreis inspiriert von „Awakening Women“.<br />

Zur Dozentin: Sabine Glatz<br />

Dipl.-Sozialpädagogin (FH), Zertifizierter NaturCoach, Meditationslehrerin,<br />

PSYCH-K© Begleiterin<br />

„Ich begleite feinfühlige Menschen dabei, wieder bei sich selbst anzukommen<br />

und ihre innere Kraft zu entdecken - für mehr Wohlbefinden und Lebensfreude.<br />

In Naturseminaren, Frauenkreisen und bei der Einzelarbeit erfahren sie die Rückverbindung<br />

zu dem, was sie im Kern sind.“<br />

Seite 72


VHS / Tourist-Info<br />

Tanztreff „Anschöring“<br />

© fsHH / Pixabay<br />

Freude am Tanzen - Tanzen ist unser Hobby!<br />

Termine: 06.03., 20.03., jeweils um 18:00 Uhr<br />

03.04., 01.05., 15.05., 19.06., 03.07., 17.07., jeweils um 19:00 Uhr<br />

Treffpunkt: Grund- und Teilhauptschule <strong>Kirchanschöring</strong>, EG, Mehrzweckraum<br />

Gebühr: € 2,00 pro Person und Tanzabend (wird direkt vor Ort erhoben)<br />

Wir sind eine gesellige Truppe, die sich regelmäßig trifft. Wir freuen uns immer<br />

über tanzfreudige Paare, die gerne mal bei uns reinschauen<br />

Anmeldung zu den Kursen<br />

Nicole Meinelt<br />

Telefon 08685 / 77 939 - 11<br />

Fax: 08685 / 77 939 - 30<br />

eMail: n.meinelt@vhs-traunstein.de<br />

www.kirchanschoering.info/Kultur-Bildung<br />

Tourist-Information<br />

während der Geschäftszeiten<br />

Montag, Dienstag, Freitag von 8:00 – 12:00 Uhr<br />

Donnerstag von 9:00 - 12:00 Uhr<br />

vhs-Geschäftsstelle Traunstein<br />

Stadtplatz 38 a<br />

83328 Traunstein<br />

Telefon: 0861 / 90 97 166 – 0<br />

Fax: 0861 / 90 97 166 – 10<br />

eMail: info@vhs-traunstein.de<br />

www.vhs-traunstein.de<br />

Förderprogramm für Klein- und Kleinstvermieter<br />

Bereiche Digitalisierung, Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit und Qualitätssteigerung werden gefördert<br />

Das bayerische Wirtschaftsministerium hat ein Corona-<br />

Sofortprogramm für Klein- und Kleinstvermieter aufgelegt.<br />

Insgesamt 30 Millionen Euro stehen für Investitionen im Innenund<br />

Außenbereich kleiner Ferienquartiere bereit.<br />

Gefördert werden Maßnahmen in den Bereichen Digitalisierung,<br />

Barrierefreiheit, Nachhaltigkeit oder Qualitätssteigerung.<br />

Um die Zuschüsse in Höhe von 2.000 bis 15.000 Euro können<br />

sich die Vermieter mit bis zu 25 Gästebetten bewerben.<br />

Die Antragstellung ist digital bis voraussichtlich April <strong>2022</strong><br />

möglich. Die baulichen Maßnahmen müssen bis Ende <strong>2022</strong><br />

abgeschlossen sein.<br />

Informationen und Link zum Antrag stehen auf der Seite<br />

www.chiemsee-chiemgau.info/partnernetz zur Verfügung.<br />

© image4you / Pixabay<br />

Seite 73


Impressum<br />

© Animafl ora PicsStock / Adobe Stock<br />

Verantwortlich im Sinne des<br />

Pressegesetzes:<br />

1. Bürgermeister Hans-Jörg Birner<br />

Koordination: Petra Obermeier<br />

Das Amtsblatt mit den offi ziellen Veröffentlichungen<br />

ist die Südostbayerische Rundschau<br />

Satz und Layout: Petra Obermeier<br />

Korrektur: Juliane Reising<br />

Gemeinde <strong>Kirchanschöring</strong>,<br />

Rathausplatz 2<br />

Druck: OH Druck GmbH, Laufen<br />

Seite 74<br />

Abgabeschluss<br />

für die nächste<br />

Ausgabe ist der<br />

8. März <strong>2022</strong><br />

gedruckt auf Recyclingpapier aus 100 % Altpapier<br />

© eliver / Adobe Stock


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Der Bürgermeister informiert<br />

Eine Dachgenossenschaft als Chance?<br />

Aktives Leerstandsmanagement<br />

<strong>Kirchanschöring</strong> erhält Gütesiegel<br />

Seite 3<br />

Seite 15<br />

Seite 16<br />

Aus dem Kindergarten<br />

Name für Waldkindergarten gesucht<br />

Neuer Elternbeirat im Haus für Kinder<br />

Weihnachtsaktion „Junge Leute helfen“<br />

Seite 43<br />

Seite 43<br />

Seite 45<br />

Bauen und Wohnen<br />

Neue Plattform<br />

Wohnen und (Um-) Bauen gestalten<br />

Bahnausbau ABS 38<br />

Bürgerliches Bahnkonzept <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Seite 18<br />

Seite 20<br />

Seite 26<br />

Von anderen Stellen<br />

Salzachklinik: Regional und Bio<br />

Patenschaft: Blühflächen & Artenvielfalt<br />

Krisendienst Psychiatrie Oberbayern<br />

Der Bayerische Bauernverband informiert<br />

Tipps der Energieagentur<br />

Bücherei: Das Jahr 2021<br />

Seite 45<br />

Seite 47<br />

Seite 48<br />

Seite 49<br />

Seite 50<br />

Seite 51<br />

Infos aus der Ökomodellregion<br />

Wieder Erfolg für regionales Bio-Bündnis<br />

Zwischen Schlachthof und Teller<br />

Von der Biobirne zum Bioschnaps<br />

Seite 27<br />

Seite 29<br />

Seite 30<br />

Aus dem Geschäftsleben<br />

WWS-Systemtechnik stellt sich vor<br />

Geschäftswelt unter neuer Führung<br />

Seite 56<br />

Seite 57<br />

Neuigkeiten aus der ILE-Region<br />

Die Zukunft der Landwirtschaft<br />

Seite 32<br />

Aus der Gemeindeverwaltung<br />

Sichtfelder einhalten<br />

Infos zu Biotonne und Co.<br />

Hundekot ein dauerndes Problem<br />

Gratulationen<br />

Fundamt<br />

Neue Gesichter in der Gemeindeverwaltung<br />

Michaela Stockhammer geht in Rente<br />

Freie Wohnung im Haus der Begegnung<br />

Soziales<br />

Kostenlose Hilfsmittel<br />

Schulnachrichten<br />

Der Elternbeirat stellt sich vor<br />

Päckchenaktion<br />

Seite 34<br />

Seite 35<br />

Seite 35<br />

Seite 36<br />

Seite 38<br />

Seite 38<br />

Seite 39<br />

Seite 40<br />

Seite 40<br />

Seite 41<br />

Seite 42<br />

Seitenblicke<br />

20 Jahre Startklar Wohngruppe<br />

Die ABWG sagt DANKE<br />

Nikolausaktion der KLJB <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Aus dem Vereinsleben<br />

Die Krämerei im Lacknerhaus<br />

Spieltermine SVK<br />

Familiensommer ein großer Erfolg<br />

Theater „Tränen lügen nicht, oder?“<br />

Feuerwehr Lampoding - Rückblick 2021<br />

Infos der VHS<br />

VHS-Kurse<br />

Tourist-Info<br />

Förderprogramm für Klein- und Kleinstvermieter<br />

Seite 59<br />

Seite 61<br />

Seite 62<br />

Seite 62<br />

Seite 68<br />

Seite 69<br />

Seite 70<br />

Seite 70<br />

Seite 72<br />

Seite 73<br />

© Alexas_Fotos / pixabay © Alexas_Fotos / pixabay<br />

Seite 75


Veranstaltungskalender<br />

Aufgrund der aktuellen Situation können wir den Veranstaltungskalender nur unter Vorbehalt abdrucken.<br />

Bitte informieren Sie sich darüber, ob die einzelnen Veranstaltungen wirklich stattfinden.<br />

Sollten aufgeführte Termine nicht stattfinden oder neue Termine dazukommen,<br />

bitte immer in der Gemeinde bei Sophia Reitschuh melden, damit der Veranstaltungskalender aktuell bleibt<br />

Tel.: 08685 / 77 939 - 14<br />

reitschuh-sophia@kirchanschoering.de<br />

Herzlichen Dank!<br />

Sa, 19. Februar ab 19:00 Uhr<br />

Do, 24. Februar<br />

Sa, 5. März<br />

Di, 8. März um 19:30 Uhr<br />

Di, 8. März um 13:30 Uhr<br />

Fr, 11. März um 19:00 Uhr<br />

Sa, 12. März um 19:30 Uhr<br />

Mi, 16. März um 9:00 Uhr<br />

Fr, 18. März ab 19:00 Uhr<br />

Sa, 19. März<br />

Sa, 26. März ab 10:00 Uhr<br />

Frauenfasching beim Rothlerwirt (Frauengemeinschaft Kirchstein)<br />

Faschingsparty im KuBa<br />

Jahreshauptversammlung beim Rothlerwirt (Burschenverein)<br />

Frühjahrsversammlung beim Rothlerwirt (Gartenbauverein Lampoding)<br />

Seniorennachmittag im Pfarrsaal <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Jahreshauptversammlung im Salitersaal (Fischerverein)<br />

Jahreshauptversammlung beim Rothlerwirt (Feuerwehr Lampoding)<br />

Frühstücken im Vereinsheim - Alte Schule Kirchstein (Trachtenverein)<br />

Wattturnier im Feuerwehrhaus (Feuerwehr <strong>Kirchanschöring</strong>)<br />

Theaterpremiere „Tränen lügen nicht, oder?“ im Salitersaal (Theaterverein)<br />

Gwandtausch im Vereinsheim - Alte Schule Kirchstein (Trachtenverein)<br />

Sa, 26. März Theater im Salitersaal - Weitere Termine: 27.03./02.04./03.04./09.04./10.04.<br />

Fr, 1. April ab 19:00 Uhr<br />

Sa, 9. April um 20:00 Uhr<br />

Di, 12. April um 13:30 Uhr<br />

Mo, 18. April - Do, 21. April<br />

So, 24. April<br />

So, 24. April<br />

Fr, 29. April<br />

So, 1. Mai ab 13:00 Uhr<br />

Sa, 7. Mai um 20:00 Uhr<br />

Di, 10. Mai ab 13:30 Uhr<br />

So, 15. Mai<br />

Do, 19. Mai um 19:00 Uhr<br />

Fr, 20. Mai ab 19:30 Uhr<br />

Jahreskartenausgabe (Fischerverein)<br />

Jahreshauptversammlung beim Rothlerwirt (Trachtenverein)<br />

Seniorennachmittag im Pfarrsaal <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Gemeindemeisterschaft (Schützenlust) - Siegerehrung: 23.04. - 19:30 Uhr<br />

Anfischen (Fischerverein)<br />

Tag der Vereine Lampoding<br />

Jahreshauptversammlung im Salitersaal (Gartenbauverein <strong>Kirchanschöring</strong>)<br />

Maibaumaufstellen beim Rathaus<br />

Muttertagskonzert im Pfarrsaal (Musik- und Gesangsverein)<br />

Seniorennachmittag im Pfarrsaal <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Tag der Vereine <strong>Kirchanschöring</strong><br />

Firmung in Fridolfing<br />

Vereins-Preisplattln in Hof (Trachtenverein)<br />

Seite 76

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