23.02.2022 Aufrufe

EWKC 22-08

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

23. Februar 20<strong>22</strong> Regional<br />

7<br />

Frühzeitige Hilfe kommt Kindern und Jugendlichen zugute<br />

Mehr Geld für Jugendhilfestationen?<br />

Antrag der SPD-Grünen-Gruppe erhält Unterstützung<br />

LANDKREIS tw ∙ Die Zahl<br />

der Fälle, in denen dem Jugendamt<br />

des Landkreises<br />

Cuxhaven Anhaltspunkte<br />

für eine Kindeswohlgefährdung<br />

gemeldet werden, ist<br />

in den letzten Jahren deutlich<br />

gestiegen. Dies sei auch<br />

durch eine gestiegene Meldebereitschaft<br />

zu erklären,<br />

wie Holger Ahrens, Fachgebietsleiter<br />

des Allgemeinen<br />

Sozialen Dienstes beim<br />

Landkreis, am Dienstag<br />

letzter Woche auf der Jugendausschusssitzung<br />

des<br />

Kreistages aufzeigte. Was zu<br />

einem erhöhten Klärungsbedarf<br />

führt. Durch diese<br />

gestiegenen Hilfsbedarfe<br />

bestünden jedoch vielfach<br />

Wartelisten bei den ambulanten<br />

Hilfen, was in deren<br />

Folge auch in einem Anstieg<br />

der stationären Hilfen zu erkennen<br />

sei.<br />

Jugendhilfestationen des<br />

Landkreises spielen eine<br />

wichtige Rolle<br />

Ein Trend, der gebrochen<br />

werden müsse, wie der<br />

zuständige Dezernent<br />

Friedhelm Ottens deutlich<br />

machte. „Es geht darum<br />

Kindern zu helfen“, betonte<br />

er. Und das frühzeitig. Hier<br />

spielen die Jugendhilfestationen<br />

des Landkreises eine<br />

wichtige Rolle, die niedrigschwellige,<br />

wohnortnahe<br />

Beratungen, auch ohne Einschaltung<br />

des Jugendamtes<br />

anbieten. Bereits im letzten<br />

Jahr haben Treffen der Leitungskräfte<br />

stattgefunden,<br />

um zu beraten wie den gestiegenen<br />

Anforderungen<br />

besser begegnet werden<br />

kann.<br />

Erste Vorschläge die Arbeit<br />

effizienter und effektiver<br />

zu gestalten gibt es bereits,<br />

etwa durch die Optimierung<br />

bei Falleingangsphasen.<br />

Eine gründliche Analyse<br />

und Schärfung dieser<br />

ersten Phase könne entscheidend<br />

dazu beitragen,<br />

Eltern zu motivieren, sich<br />

stärker den Herausforderungen<br />

an Veränderungen<br />

zu stellen, heißt es in einem<br />

ersten Konzeptentwurf. Zudem<br />

könne mit einer intensiveren<br />

Hilfe in der ersten<br />

Phase kurzfristiger geklärt<br />

werden, ob und welche<br />

andere Formen der Unterstützung<br />

notwendig seien.<br />

Veränderungen, die jedoch<br />

auch Auswirkungen auf das<br />

den Jugendhilfestationen<br />

zur Verfügung gestellte<br />

Budget haben werden. „Wir<br />

brauchen mehr Personal um<br />

präventiv arbeiten zu können“,<br />

sagte Kai Uhlhorn,<br />

stellvertretender Geschäftsführer<br />

des Paritätischen<br />

Cuxhaven, „sonst holt uns<br />

das in zwei bis drei Jahren<br />

ein“.<br />

Foto: pixabay<br />

Vor diesem Hintergrund hat<br />

die SPD-Grünen-Gruppe<br />

beantragt, für das Sozialraumbudget<br />

der sieben Jugendhilfestationen<br />

zusätzlich<br />

Mittel in Höhe von circa<br />

200.000 Euro für den Haushalt<br />

20<strong>22</strong> und von 350.000<br />

Euro für den Haushalt 2023<br />

einzustellen. Mit diesen<br />

Mitteln soll die präventive<br />

ambulante Hilfe ausgebaut<br />

werden, um möglichst früh<br />

einen niedrigschwelligen<br />

Zugang zu den Familien<br />

zu ermöglichen. Mittel die<br />

dauerhaft eingestellt und<br />

vertraglich abgesichert werden<br />

sollen, mit dem Ziel, die<br />

Fallzahlen zu reduzieren.<br />

Nach drei bis fünf Jahren<br />

soll dann eine Evaluierung<br />

erfolgen, um zu sehen, ob es<br />

tatsächlich zu einer Reduzierung<br />

gekommen ist.<br />

„Wir müssen ein Signal<br />

setzen“, betonte der Ausschussvorsitzende<br />

Leo<br />

Mahler, SPD. „Deshalb müssen<br />

wir Mittel im Haushalt<br />

einstellen, um präventiv<br />

handeln zu können.“ Was<br />

nicht nur den Kindern zu<br />

Gute komme, sondern langfristig<br />

auch den Finanzen<br />

den Landkreises, da stationäre<br />

Unterbringungen verhindert<br />

werden könnten, so<br />

Ottens.<br />

Ein Antrag, der vom Jugendhilfeausschuss<br />

mit Mehrheit<br />

unterstützt wird.<br />

20 Jahre Gewaltschutzgesetz<br />

Niedersachsen unterstützt Opfer von häuslicher Gewalt<br />

HANNOVER re ∙ Vor 20<br />

Jahren trat in Niedersachsen<br />

das Gewaltschutzgesetz in<br />

Kraft. Die Initialzündung<br />

für einen wichtigen Umdenkprozess,<br />

betont Sozial-<br />

und Gleichstellungsministerin<br />

Daniela Behrens:<br />

„Häusliche Gewalt galt oft<br />

als privates Problem, wurde<br />

verdrängt und totgeschwiegen.<br />

Es war an der<br />

Tagesordnung, dass Opfer<br />

das eigene Heim verlassen<br />

mussten, um eine sichere<br />

Zuflucht zu suchen. Mit<br />

dem Gewaltschutzgesetz<br />

wurde häusliche Gewalt<br />

eine Straftat und die Täter<br />

mussten die Wohnung verlassen.<br />

Getreu der Devise:<br />

‚Wer schlägt, muss gehen!‘“<br />

Häusliche Gewalt ist eine<br />

Querschnittsaufgabe, bei<br />

der Experten auf allen Ebenen<br />

institutionsübergreifend<br />

zusammenarbeiten<br />

müssen. In Niedersachsen<br />

existiert daher ein breites<br />

Netz an Hilfen durch die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit<br />

von Frauenhäusern,<br />

Gewaltberatungsstellen, Polizei,<br />

Justiz, Fachkräften aus<br />

sozialer Arbeit und kommunalen<br />

Einrichtungen. Neben<br />

dem Opferschutz geht es<br />

auch darum, gemeinsam<br />

mit den Frauen einen Ausweg<br />

aus der von Gewalt<br />

belasteten Beziehung zu<br />

suchen.<br />

„Jedes Jahr“, so Daniela<br />

Behrens, „werden allein in<br />

Niedersachsen rund 17.000<br />

Frauen Opfer von häuslicher<br />

Gewalt. Das ist eine erschreckende<br />

Zahl. Und die Dunkelziffer<br />

ist vermutlich noch<br />

höher. Wir wollen die Opfer<br />

schützen und zugleich alles<br />

daransetzen, die Spirale<br />

der Gewalt zu durchbrechen.<br />

Niedersachsen hat<br />

zu Jahresbeginn eine neue<br />

Gewaltschutzrichtlinie auf<br />

den Weg gebracht, mit der<br />

bis 2026 Unterstützungseinrichtungen<br />

für Frauen verlässlich<br />

gefördert werden.“<br />

Ein wichtiger Fortschritt<br />

wurde durch die Errichtung<br />

von Beratungs- und Interventionsstellen<br />

(kurz BISS)<br />

erreicht. Die BISS gehen<br />

nach einem Polizeieinsatz<br />

proaktiv beratend und unterstützend<br />

auf die Opfer<br />

zu. Es gibt flächendeckend<br />

in Niedersachsen bei jeder<br />

Polizeiinspektion eine solche<br />

Stelle.<br />

Das „NetzwerkProBeweis“<br />

bietet die Möglichkeit, in<br />

Ministerin Daniela Behrens<br />

fast 40 Kliniken Beweise zu<br />

sichern, unabhängig davon,<br />

ob die betroffenen Frauen<br />

sich später dafür entscheiden,<br />

ein Strafverfahren<br />

einzuleiten.<br />

Das Projekt „Worte helfen<br />

Frauen“ wendet sich gezielt<br />

an geflüchtete Frauen. Um<br />

Sprachbarrieren abzubauen,<br />

können alle Einrichtungen,<br />

die zu frauenspezifischen<br />

Belangen beraten, den Einsatz<br />

von Sprachmittlungen<br />

für sie kostenfrei und unbürokratisch<br />

abrechnen.<br />

In den 43 niedersächsischen<br />

Frauenhäusern erhalten<br />

jährlich fast 2.000 Frauen<br />

und deren Kinder Schutz,<br />

Sicherheit und Betreuung.<br />

Auch auf der politischen<br />

Ebene ist die Zusammenarbeit<br />

festgeschrieben.<br />

Der bereits dritte Landesaktionsplan<br />

regelt die<br />

Zusammenarbeit von Sozial-,<br />

Innen-, Justiz- und<br />

Kultusministerium, wenn es<br />

darum geht, häusliche Gewalt<br />

zu bekämpfen. Das hat<br />

gerade auch bei Strafverfahren<br />

zu einer stärkeren Sensibilisierung<br />

geführt, zum<br />

Beispiel durch eine psychosoziale<br />

Prozessbegleitung.<br />

Das Land fördert das niedersächsische<br />

Gewaltschutzsystem<br />

jährlich mit rund zehn<br />

Millionen Euro.<br />

„Wir appellieren an alle<br />

Frauen, die von Gewalt betroffen<br />

sind, diese Hilfsangebote<br />

wahrzunehmen“, so<br />

Ministerin Behrens, „Informationen<br />

finden Sie unter<br />

anderem im Internet auf der<br />

Homepage des Sozialministeriums.<br />

Auch das bundesweite<br />

kostenlose Hilfetelefon<br />

gegen Gewalt hilft unter<br />

(<strong>08</strong>000) 116 016 weiter. Auch<br />

zwanzig Jahre nach Einführung<br />

des Gewaltschutzgesetzes<br />

setzen wir uns in<br />

Niedersachsen weiterhin<br />

für betroffene Frauen ein:<br />

Foto: MS<br />

Ohne Wenn und Aber.“<br />

www.worte-helfen-frauen.<br />

net<br />

Behrens bei<br />

ÄKN-Live-Talk<br />

HANNOVER re ∙ Am Montag,<br />

28. Februar, sendet die<br />

Ärztekammer Niedersachsen<br />

(ÄKN) ab 17.30 Uhr<br />

erneut eine Folge des Live-Talks<br />

„Zur Sache Corona“.<br />

Diesmal zu Gast sind<br />

die Niedersächsische Ministerin<br />

für Soziales, Gesundheit<br />

und Gleichstellung,<br />

Daniela Behrens, sowie<br />

ÄKN-Präsidentin Dr. med.<br />

Martina Wenker. Themen<br />

werden unter anderem die<br />

derzeitige gesundheitspolitische<br />

Lage in Niedersachsen<br />

sein, die Frage nach<br />

möglichen Öffnungen aus<br />

politischer und medizinischer<br />

Perspektive sowie<br />

ein Ausblick in die Zukunft<br />

nach der Pandemie.<br />

<br />

www.aekn.de<br />

TSG Nordholz<br />

versammelt sich<br />

NORDHOLZ re ∙ Der 1.<br />

Vorsitzende der TSG Nordholz,<br />

Frank Bretschneider,<br />

lädt alle Mitglieder zur<br />

Jahreshauptversammlung<br />

am Freitag, 25. Februar, um<br />

20 Uhr in das Vereinslokal<br />

„Zum Grünen Walde“,<br />

Mühlenstraße 78, ein. Die<br />

Veranstaltung findet unter<br />

2-G-Plus Bedingungen<br />

statt - das heißt entweder<br />

Auffrischungsimpfung<br />

oder Grundimmunisierung<br />

mit tagesaktuellem negativem<br />

Schnelltest. Auf der<br />

Tagesordnung stehen unter<br />

anderem Berichte und<br />

Vorstandswahlen. Die eigentlich<br />

vorgesehenen Ehrungen<br />

werden am 9. April<br />

auf dem Willi-Wicke-Sportplatz<br />

nachgeholt.<br />

LESERREISE<br />

Frühling am Lago Maggiore 3. – 9.4.20<strong>22</strong><br />

Reiseverlauf<br />

So., 3.4. Fahrt zur Zwischenübernachtung, Abendessen<br />

Mo., 4.4. Frühstück, Ankunft in Verbania am Lago Maggiore bei unserem Hotel Intra, Abendessen<br />

Di., 5.4. Frühstück, Ganztagsausflug „Baveno, Borromäische Inseln und Stresa“ Fahrt mit dem Privatmotorboot,<br />

Abendessen<br />

Mi., 6.4. Frühstück im Hotel, Ganztagsausflug, „Villa Taranto, Kamelienbaumschule und Ortasee“ mit<br />

Schifffahrt Omegna – Orta San Giulio – Insel San Giulio - Pettenasco, Abendessen<br />

Do., 7.4. Frühstück, Tag zur freien Verfügung, Abendessen<br />

Sa., 9.4. Frühstück, Rückfahrt nach Cuxhaven<br />

Änderungen des Reiseverlaufs und des Ausflugsprogramms bleiben vorbehalten.<br />

Im Reisepreis sind folgende Leistungen enthalten:<br />

- Busfahrt gemäß Reiseverlauf und CUXLINER Reisebegleitung für die gesamte Fahrt<br />

- 1 x CUXLINER Frühstück<br />

- 1 x Zwischenübernachtung / Abendessen im Hotel zur Post*** in Leipheim<br />

- 4 x ÜN / Frühstücksbuffet im Hotel Intra*** in Verbania am Lago Maggiore<br />

- Begrüßungscocktail im Hotel<br />

- 4 x Abendessen im Hotel (3-Gang-Menü)<br />

- Ganztagsausflug mit örtlicher Reiseleitung „Baveno, Borromäische Inseln und Stresa“<br />

- Ganztagsausflug mit örtlicher Reiseleitung „Villa Taranto, Kamelienbaumschule und Ortasee“ inkl. Eintritt Villa Taranto<br />

- 1 Kamelienpflänzchen (pro Zimmer), Schifffahrt Omegna – Orta San Giulio – Insel San Giulio – Pettenasco<br />

- 1 x Zwischenübernachtung / Abendessen im Best Western Schlosshotel Park Consul**** in Heidenheim<br />

Reisepreis: 749,-€ im DZ<br />

EZ-Zuschlag: 135,- €<br />

Für diese Reise gilt die Stornostaffel A<br />

Neue Industriestr. 14 · 27472 Cuxhaven · Tel. 0 47 21 / 600 645<br />

Buchungscode: EWA<br />

Reiseveranstalter:<br />

Cuxliner GmbH,<br />

Neue Industriestr. 14, 27472 Cuxhaven

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!