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schmitzkatze - Schmitz Buch

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cken, später auch grillen und uns Läufern immer wieder allerlei<br />

Verp� egung anbieten. Bei Kilometer 23 sehe ich meine<br />

Freundin, der ich einen Kuss zuwerfe und dann schnell weiter.<br />

Ich bin noch super in der Zeit. Meine angepeilte Zielzeit von<br />

vier Stunden ist noch dicke drin. Doch schon sieben Kilometer<br />

später werde ich merklich langsamer. Aber ich jogge noch.<br />

Jede Sambatruppe am Rand der Strecke lässt die müden Beine<br />

wieder schneller werden. Doch dieser Schub wirkt immer kürzer,<br />

je länger die Strecke wird.<br />

Nachher höre ich, dass � omas und � omas mich bei Kilometer<br />

32 erneut erwischt haben, doch da bin ich eigentlich nur<br />

noch bei mir selbst. Ich sehe sie zumindest nicht. Und dann<br />

tri� t der bei Marathonis gefürchtete Mann mit dem Hammer<br />

auch mich. Bei Kilometer 36 haut er mich fast um. Aber „Nein“<br />

sage ich mir immer wieder, ich werde nicht stehenbleiben.<br />

Auch an den Verp� egungspunkten verweile ich nicht, ich<br />

greife mir was zu trinken, eine Stück Banane und kämpfe weiter.<br />

Bei Kilometer 37 sehe ich aus den Augenwinkeln wieder<br />

meine Freundin, freue mich sehr darüber, bin aber zu keiner<br />

Reaktion mehr fähig. Mittlerweile ist auch klar, meine ursprünglich<br />

angepeilte Zielzeit werde ich eindeutig verfehlen.<br />

Der Tempoläufer für die 4:30 Stunden zieht gerade an mir<br />

vorbei. Er dreht sich um, schaut auf meinen Namen unter der<br />

Startnummer und ruft mir zu: „Komm schon Sascha, du siehst<br />

gut aus. Reiß dich zusammen, eine Zeit unter 4:30 Stunden ist<br />

drin!“ Dass ich noch gut aussehe halte ich für einen Euphemismus,<br />

aber ich reiße mich zusammen. Mich packt der Ehrgeiz.<br />

Ich trete meinem inneren Schweinehund kräftig in die Waden<br />

und laufe und laufe und laufe. Bei Kilometer 41 registriere ich<br />

Jörg Juretzka<br />

»Mit seinen staubtrockenen<br />

Kryszinski­<br />

Romanen erschreibt<br />

sich Juretzka den<br />

Ruf eines Ruhrpott­<br />

Chandler.« Kulturspiegel<br />

Unionsverlag<br />

www.unionsverlag.com<br />

UT 493, e 9.90<br />

meine Freundin wieder. Ihrer Aussage nach lächle ich ihr guter<br />

Dinge zu und sehe viel besser aus als noch 4 Kilometer vorher.<br />

Der Schlussspurt über den roten Teppich und durchs Ziel ist<br />

dann viel zu kurz um ihn zugenießen.<br />

Es macht sich eine satte, matte Zufriedenheit breit. Ich habe<br />

es gescha� t! Mein erster Marathon! Ich bin im Ziel und das in<br />

einer durchaus guten Zeit von vier Stunden, neunundzwanzig<br />

Minuten und sechzehn Sekunden.<br />

Ich weiß im gleichen Moment, dass dies mit Sicherheit nicht<br />

mein letzter Marathon gewesen ist. Der Laufvirus hat mich<br />

nun endgültig erwischt und wird mich so schnell nicht wieder<br />

loslassen.<br />

Ich freue mich auf ein kühles Bier – alkoholfrei in diesem Falle.<br />

Sicher ist sicher.<br />

Sascha Eckart<br />

Kristof Kryszinski ist mit seinem Kumpel Scuzzi ins<br />

sonnige Spanien unterwegs. Sie wollen einen Ort<br />

finden, an dem ihr Bikerklub die Stormfuckers-<br />

Ranch eröffnen kann. Noch während der Fahrt<br />

begeg net ihnen jedoch alles andere als Sommer,<br />

Sand und Meer: eine verdorrte Stein- und Staubwüste,<br />

die erbarmungslos sengende Sonne und<br />

Banden verwahrloster Kinder. Dazu ist Schisser,<br />

der bereits eine entsprechende Immobilie gefunden<br />

hatte, verschwunden – ebenso die 180 000 Euro,<br />

mit denen er das Objekt erstehen sollte. Auf der<br />

Suche nach Freund und Geld stoßen die beiden auf<br />

ein Aussteigerdorf voller zugekiffter Hippies.<br />

� [D] 9.90<br />

»Alles total groovy hier ist mit<br />

das Beste, was es in letzter Zeit<br />

auf dem deutschen Krimimarkt<br />

zu lesen gab.« Literaturkritik.de<br />

»Es gibt kaum etwas Witzigeres als Juretzka-Schreibe.«<br />

Westdeutsche Allgemeine Zeitung<br />

Die Originalausgabe erschien<br />

im Rotbuch Verlag, Berlin.<br />

UT 527, e 9.90<br />

metro wurde begründet von Thomas Wörtche<br />

542<br />

UT<br />

metro<br />

Rotzig & Rotzig<br />

Jörg Juretzka<br />

UT 542, e 9.90<br />

Unionsverlag<br />

Jörg Juretzka<br />

Rotzig & Rotzig<br />

metro<br />

<strong>schmitzkatze</strong> 15<br />

UT 555, e 9.95<br />

15

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