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HIER. Impulsmagazin // Nachhaltigkeit // Ausgabe 1/2021

Unternehmergeist und Forschungsexzellenz in Sachsen-Anhalt: Das HIER. Impulsmagazin zeigt Erfolgsgeschichten, deckt Potenziale auf, begleitet Anfänge und Durchbrüche und zeichnet Zukunftsszenarien.

Unternehmergeist und Forschungsexzellenz in Sachsen-Anhalt: Das HIER. Impulsmagazin zeigt Erfolgsgeschichten, deckt Potenziale auf, begleitet Anfänge und Durchbrüche und zeichnet Zukunftsszenarien.

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NEW MOBILITY IN SACHSEN-ANHALT

der Fahrstrategie ermöglicht, ein Batteriesimulator, der

dazu dient, das Verhalten realer Batteriesysteme nachzubilden,

ein Labor zur Werkstofftestung und vieles mehr.

Wir wollen aber vor allem auch für weitere Ansiedlungen

sorgen, also Wachstum gar nicht allein im CMD avisieren,

sondern für den gesamten Standort Magdeburg, Barleben

und Sachsen-Anhalt.

Welche Kooperationen geht die Universität

im Zusammenhang mit dem CMD ein?

PROF. DR. JENS STRACKELJAN: Derzeit laufen intensive

Gespräche mit einem der bedeutendsten Entwicklungsdienstleister

im Bereich Automobiltechnik, der IAV GmbH

Berlin. In Nachbarschaft befindet sich die Firma HORIBA

FuelCon GmbH. Das Thema Wasserstoff wird uns definitiv

beschäftigen. Daneben werden auch zahlreiche KMU aus

Sachsen-Anhalt eng mit dem CMD kooperieren. Zudem

wurden in mehreren europäischen Projekten Kooperationen

zu automotiven Netzwerken aufgebaut. Wichtig sind

auch die zahlreichen Kooperationen mit deutschen Hochschulen

und Universitäten oder der Universidad Nacional

de Rio Cuarto in Argentinien.

Wie bedeutet das CMD für das Forschungsprofil

der Universität Magdeburg?

PROF. DR. JENS STRACKELJAN: Durch die interdisziplinäre

Zusammenarbeit der Fakultäten für Maschinenbau, für

Elektrotechnik und Informationstechnik, für Informatik,

für Verfahrens- und Systemtechnik sowie für Wirtschaftswissenschaft

wollen wir die Anzahl der höher qualifizierten

Absolventinnen und Absolventen der technischen

34

Studiengänge erhöhen und gleichzeitig deren Ausbildung

weiter verbessern. Die jungen Frauen und Männer können

durch das CMD früh in interessante, anwendungsorientierte

Forschungen einbezogen werden und bekommen

globale Einstiegschancen in zukunftssichere Tätigkeitsfelder.

Gleichzeitig stärkt dieses automobilnahe Forschungsund

Entwicklungszentrum den Transferschwerpunkt

Automotive der Universität Magdeburg, denn wir versprechen

uns eine hohe Innovationskraft und einen starken

Technologietransfer durch die Einbindung der Industrie.

Zur Schärfung der wissenschaftlichen Exzellenz und der

Sicherstellung des schnellen Transfers ist im Rahmen der

Profilbildung die Einrichtung einer neuen Stiftungsprofessur

und weiterer Forschergruppen geplant.

Wie kann das CMD Sachsen-Anhalt als

Technologie-Standort bereichern?

PROF. DR. JENS STRACKELJAN: An der Schwelle des neuen

Mobilitätszeitalters hat das Land Sachsen-Anhalt den

Entwicklungstrend in der Definition seines Leitmarktes

„Mobilität und Logistik“ aufgegriffen, der mit der Entwicklung

intelligenter, umweltverträglicher und integrierter

Verkehrssysteme auf der Infrastrukturseite und den

entsprechenden Fahrzeugen verknüpft sein wird. Ziel ist

es, sich als führender Forschungsstandort für Antriebstechnologien

zu etablieren. Auf Basis einer profilierten

Forschungsinfrastruktur kann sich das Land so die dafür

notwendige Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft

langfristig sichern. Das CMD stellt also eine deutliche

Stärkung der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen

Attraktivität des Landes dar.

DER TECHNOLOGIEPARK OSTFALEN BARLEBEN IN ZAHLEN:

GESAMTFLÄCHE

(HEKTAR):

275

UNTERNEHMEN/

INSTITUTE:

140

ARBEITSPLÄTZE:

2.300

Umformtechnik

der Extraklasse

Porsche und Schuler haben in Halle (Saale)

ein innovatives Presswerk eröffnet.

Der Sportwagenhersteller Porsche und der Umformspezialist

Schuler haben im Juni 2021 im Star Park in

Halle (Saale) ein hochmodernes Presswerk für Karosserieteile

eröffnet. Das neue Werk ist das erste in der Industrie-4.0-

Strategie der beiden Unternehmen, die dazu das Joint Venture

„Smart Press Shop GmbH & Co. KG“ gegründet haben. In

dem Werk sollen perspektivisch 135 Mitarbeitende beschäftigt

sein. Porsche und Schuler haben etwa 100 Millionen Euro

in den Standort und in das Joint Venture investiert.

In dem hochinnovativen Presswerk können nicht nur Teile

für Porsche, sondern auch anderer Fahrzeughersteller

produziert werden. Der Schwerpunkt liegt jedoch auf der

Herstellung von Teilen der Außenhaut aus Aluminium

oder Stahl. Dank einer optimierten Logistik werden sich

die produktionsbedingten CO 2 -Emissionen reduzieren. Die

Frontklappe für den Porsche-Macan wurde bisher in Bratislava

gefertigt. Nun kommt sie aus Halle und geht direkt ins

nahe gelegene Porsche-Werk in Leipzig. Das spart Zeit, Geld

und CO 2 , weil lange Fahrtstrecken entfallen. Bis 2030 will

Porsche über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg

CO 2 -neutral sein. Im Sinne einer „Zero Impact Factory“ zielt

der Smart Press Shop auf einen geschlossenen Kreislauf ab,

wo Recycling und Abfallverwertung eine zentrale Rolle spielen.

Zudem wird im Smart Press Shop papierlos gearbeitet

35

und die Abwärme der Anlagen wird in den kalten Monaten

zum Heizen der Halle genutzt. Die Werkhalle ist zudem

mit vielen Oberlichtern versehen, um Strom für künstliches

Licht einzusparen.

„Mit Schuler haben wir einen kompetenten und innovationsfreudigen

Partner gefunden, der Maßstäbe setzt in

Sachen Digitalisierung in der Umformtechnik“, so Albrecht

Reimold, Porsche-Vorstand für Produktion und Logistik. „So

können wir Design, Entwicklung, Karosserieplanung, Werkzeugfertigung

und Produktion noch enger miteinander

verzahnen und unsere Prozesse effizienter gestalten.“

„Der gemeinsame Aufbau und Betrieb

des Smart Press Shops ist für uns ein

Projekt, um die Produktionseffizienz

und Digitalisierung wichtiger Prozessschritte

der Automobilproduktion

auf ein für die Umformtechnik neues

Niveau zu heben“,

erklärt Domenico Iacovelli, Vorstandsvorsitzender der

Schuler AG.

smartpress.shop

Das moderne Presswerk

von Schuler und Porsche

steht im Star Park in

Halle (Saale).

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