ST/A/R_55
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<strong>ST</strong>/A/R<br />
Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
MICHAELA<br />
KAMLER<br />
inszeniert den ewigen Thron für<br />
Kunst, Philosophie<br />
& Verdauung<br />
“Dergleichen ist noch für kein Königreich<br />
geschaffen worden.”<br />
1. Könige 10.<br />
P.b.b. Verlagspostamt 1060 Wien • Adresse: 1060 Wien Königsklostergasse 10/26 • star.wien.at@gmail.com • Europa € 3,- • Nr. <strong>55</strong><br />
1,66– Euro<br />
~ ~<br />
9 1 20 0 Hi 720(1 42
2 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Editorial<br />
Buch I - Verdauung und Philosophie Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
MICHAELA KAMLER bleibt. Ewig!<br />
So soll es sein. Denn Michaela KAMLER hat erreicht,<br />
wovon viele Menschen nur zaghaft träumen: sie<br />
hat Geschichte geschrieben. Sie hat das peinliche<br />
Schweigen über Verdauung gebrochen.<br />
Verdauung bleibt ein Toilettenthema, aber nur<br />
dann, wenn wir sie dazu verurteilen. Verdauung<br />
ist mehr als ein Übergang von Speise und Trank<br />
in Kot und Urin. Verdauung schafft Hoffnung,<br />
Verdauung gibt dem Geist Flügel, Verdauung ist<br />
eine Quelle der Lust.<br />
Das zeigt sich nicht nur in Kunst und Philosophie,<br />
sondern auch in der Wirtschaft, in der Religion, in<br />
der Politik und überhaupt überall dort, wo gelebt<br />
wird. Viele Menschen denken erst dann an Verdauung,<br />
wenn es schon weh tut. So traurig wie<br />
Menschen, die es versäumen, den Tag zu leben,<br />
so traurig wirken auch Menschen, die sich nicht<br />
an den Wundern erfreuen, die sie selbst alltäglich<br />
vollbringen.<br />
“Über Verdauung spricht man nicht”, dieser Satz<br />
hat ausgedient. Mit Kant können wir Sternenhimmel<br />
und Moralgesetz erfürchtig bewundern,<br />
mit Nietsche die ehrwürdige Verdauung. Die<br />
Wertschätzung der Verdauung ist ein entscheidender<br />
Aspekt eines positiven Selbstverständnisses<br />
und gibt Anlass zum massvollen Umgang mit<br />
dem äusseren und dem inneren Weltgeschehen.<br />
Zur Bewältigung von Überfluss und Mangel gehört<br />
eine gelingende Verdauungspraxis. Für den<br />
Bestand der abendländischen Kultur – ja vielleicht<br />
der menschlichen Kultur überhaupt – dürfte es<br />
sich als entscheidend erweisen, ob wir sie erreichen.<br />
Der *<strong>ST</strong>/A/R* dankt Michaela KAMLER für Ihren<br />
Einsatz.<br />
Michaela KAMLER, Verdauungskunstphilosophische Wohltäterin<br />
Kennen Sie den *<strong>ST</strong>/A/R* ?<br />
Wer mit dem internationalen Pressehimmel vertraut<br />
ist, dem kann das sanfte Licht nicht entgangen<br />
sein, mit dem der *<strong>ST</strong>/A/R* die Welt erfreut.<br />
Dachten wir jedenfalls und mussten dann<br />
erschreckt festzustellen, das ein immeninter Philosoph<br />
wie Univ. Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann<br />
gar nicht zum Kreis der regelmässigen *<strong>ST</strong>/A/R*<br />
Leserschaft gehört, ja nicht einmal vom *<strong>ST</strong>/A/R*<br />
gehört hatte.<br />
Nun, das hat sich inzwischen geändert. Zum<br />
Glück! Aber sicher gibt es in der weiten Welt noch<br />
andere Menschen, die noch nichts vom *<strong>ST</strong>/A/R*<br />
gehört haben? Sie kennen solche Menschen? Sie<br />
wollen Ihnen gerne helfen? Dann verschenken sie<br />
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Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch I - Verdauung und Philosophie<br />
<strong>ST</strong>/A/R 3<br />
Inhalt<br />
<strong>ST</strong>/A/R <strong>55</strong> - Buch I<br />
<strong>ST</strong>/A/R <strong>55</strong> - Buch II<br />
<strong>ST</strong>/A/R <strong>55</strong> - Blu / <strong>ST</strong>AR<br />
<strong>ST</strong>/A/R <strong>55</strong> - Buch IV<br />
<strong>ST</strong>/A/R <strong>55</strong> - Buch V<br />
EVENT<br />
Verdauung und Philosophie<br />
MICHAELA KAMLER<br />
Verdauung und Kunst<br />
Blu <strong>ST</strong>/A/R / WARAN<br />
Mobile News Speacial Edition<br />
Blu <strong>ST</strong>/A/R / WARAN<br />
Mobile News Speacial Edition<br />
ERNE<strong>ST</strong><br />
Kunst und Demokratie<br />
MICHAELA<br />
KAMLER<br />
;.,,,,, •., . ... . ... ;g,,,n, .,...1;;,<br />
K•n,o , l'h ilo,ophi
4 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch I - Verdauung und Philosophie <strong>ST</strong>/A/R 5<br />
Ein Fest Fast für Verdauung,<br />
schwarz-weiß mit gelben Akzenten<br />
Schwarz bedeutet Ehre, Tod, Wasser, Winter und<br />
Norden, besonders in China. Schwarz ist dicht, düster,<br />
dunkel, erhaben, finster, frei, mystisch, modisch,<br />
machtvoll, neutral, ruhig, schwer, sexy, tief<br />
und weise. Aus schwarzen Löchern dringt kein<br />
Licht. Das schwarze Meer ist 424.000 km groß. Die<br />
schwarze Katze ist ein Film mit Bela Lugosi und<br />
Boris Karloff. Der Schwarze Mann ist die höchste Erhebung<br />
der Schneifel. Pessimisten denken schwarz.<br />
Schwarzgurtträger suchen Vollendung, Erkenntnis<br />
und Weisheit. Schwarze Tage (lat. dies ater) fielen<br />
auf Freitage am 6.12.1745, am 11.05.1866 und am<br />
8.09.1978. Schwarz inspiriert! Ein kleiner Schwarzer<br />
fördert Verdauung und Konzentration. Coco Chanel<br />
entwarf das kleine Schwarze für junge Kriegswitwen.<br />
Schwarz macht bunte Farben wolkig (L. Wittgenstein),<br />
Schwarz ist die Königin der Farben (P.-A. Renoir),<br />
Schwarz ist gefühlvoll (H. v. Helmholtz). Wer<br />
schwarze Zahlen schreibt, der hat Erfolg. Schwarz<br />
hat im RGB-Farbraum den Wert (0, 0, 0). Nichts ist<br />
schwärzer als Schwarz. Johnny Cash war The Man<br />
Dressed in Black. Die All Blacks sind Neuseelands<br />
Rugbymannschaft. Black is beautiful! Schwarz ist<br />
schwarz wie Dubbel Zout Lakritz, wie Kaviar, wie<br />
die Nacht, wie Erdöl, wie das Black-Swan-Record-Label,<br />
wie die Sonnenbrille von Ray Charles, wie ein<br />
Schornsteinfeger, wie Gummireifen auf Asphalt, wie<br />
die Schwarze Madonna oder wie Kohle in Eucarbon.<br />
Weiß ist der gute Cowboy, die Unschuld, Unsterblichkeit,<br />
Kreide, Heiligkeit, Unendlichkeit, Reinheit,<br />
Wahrheit, Neutralität, Klugheit, Wissenschaft und<br />
Genauigkeit, auch Porzellan, sauberes Mehl, Salz,<br />
Zucker, Milch, manches Hühnerei, manche Schokolade,<br />
Wolke, Schachfigur, Leinwand, Tulpe, Rose,<br />
Nelke, Stiefmütterchen, auch mancher Zahn, Berg,<br />
Golfball, Schmetterling, Elefant, Taube, Schneefuchs,<br />
Schwanenfeder, Schaf-, Baum- und Kunstwolle.<br />
Weiß ist auch manches Hemd, Hochzeitskeid<br />
und Briefpapier. Yang, die harte, heiße, aktive Kraft<br />
im Daoismus ist weiß, wie auch die Flagge des Friedens.<br />
Weiß ist das Gegenteil von Schwarz, die Freude,<br />
die bevorzugte Arbeitskleidung in Krankenhaus<br />
und Lebensmittelgeschäften, die Madonnenlilie,<br />
die Summe aller Farben, der Amtssitz des amerikanischen<br />
Präsidenten, das päpstliche Festagsgewand,<br />
klare Sachlichkeit, Leichtigkeit, Makellosigkeit. Gelb<br />
ist die Farbe der Hoffnung, der Unterstützung, der<br />
Entspannung, der Mysterien, des Glücks, des alten<br />
chinesischen Kaisers Huangdi sowie der Gummiente<br />
und der Schweizer Postkästen. Die Sonne ist gelb und<br />
Gelb ist warm. Gelb sticht ins Auge. Die fröhlichsten<br />
Unterseeboote sind gelb. Helles Gelb strahlt wie keine<br />
andere Farbe, es warnt und es ermahnt. Wo Orange<br />
und Rot uns erregen oder schockieren regt es die<br />
Aufmerksamkeit sanft an, stärkt die Erinnerung und<br />
fördert die Kommunikation. Ganzheitlich betrachtet<br />
säubert Gelb Leber, Darm, Nieren, Milz und Haut.<br />
Gelbtöne sind gesund für Körper und Geist. Sie reinigen<br />
das Blut, sind ein ausgezeichnetes Abführmittel<br />
und Anthelminthikum. Sie lindern Depressionen,<br />
helfen gegen Erschöpfung, Völlegefühl, Lähmungen<br />
und Rheuma. Gelb ist die Farbe der Intelligenz, die<br />
Empfindsamkeit stärker anspricht als die Rationalität.<br />
Das gelbe Trikot trägt der Führer in der Gesamtwertung<br />
der Tour de France. EUCARBON ® steckt in<br />
einer gelben Packung.<br />
Menü<br />
METAPHYSISCHE GETRÄNKE<br />
NACH PHILIPP GEYMÜLLER<br />
KRITIK DER KULINARISCHEN VERNUNFT<br />
Kunst<br />
Weißweine<br />
Ein Evergreen, so leicht & schön<br />
Grüner Veltliner<br />
Lusthausberg<br />
Kremstal DAC 2015<br />
„Erkenntnistheoretische Vorspeise nach Kant“<br />
Geräucherter Wildlachs<br />
Avocado-Tomaten Tartar<br />
Getrüffelte Ponzu-Vinaigrette<br />
*<br />
&<br />
Domäne Baron Geymüller, Hollenburg/Donau<br />
*<br />
„Philosoph im Suppentopf“<br />
Zitronengras-Kokossuppe<br />
Jakobsmuschelspieß<br />
I<br />
Philosophie<br />
Weiß, wie ein Blatt Gold<br />
Riesling Smaragd<br />
Kollmütz 2015<br />
Erich Machherndl, Wösendorf/Wachau<br />
*<br />
*<br />
„Dialektisches Zweierlei nach Hegel“<br />
Geschmortes Short-Rib & rosa Kalbsfi let<br />
Spitzmorcheln/Teriyaki Sauce<br />
Kartoffelstroh/Trüffelespuma<br />
Erbsenschoten/Kartoffelmousseline<br />
Verdauung<br />
Rotweine<br />
*<br />
Rot, gefühlvoll voll Volumen<br />
Heideboden 2015<br />
Judith Beck, Gols/Neusiedlersee<br />
„Existentialistisches Allerlei nach Sartre“<br />
Schokoladen Pralinen Souffl é<br />
Crema Catalana/Vanielleoberseis<br />
Lemon Tart/frische Beeren<br />
Das muss man erst einmal verdauen!<br />
Aber was tun, wenn’s mal nicht so gut geht? Wenn’s klemmt?<br />
Klar, dann hilft EUCARBON®<br />
Die wohltuende Dreifachwirkung<br />
in Bäuchen in aller Welt, seit 1909,<br />
bis auf den heutigen Tag.<br />
Und das ist gut so.
6 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch I - Verdauung und Philosophie Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
PHILOSOPHISCHES<br />
ZWIEGESPRÄCH<br />
»[...] so endigt die Mahlzeit mit Lachen; welches, wenn<br />
es laut und gutmütig ist, die Natur durch Bewegung des<br />
Zwergfells und der Eingeweide ganz eigentlich für den<br />
Magen zur Verdauung als zum körperlichen Wohlbefinden<br />
bestimmt hat; indessen dass die Theilnehmer am<br />
Gastmahl, Wunder wie viel Geisteskultur in einer Absicht<br />
der Natur zu finden wähnen.«<br />
Immanuel Kant, Anthr., AA VII<br />
»Nous concluons, avec la<br />
même certitude, que le<br />
cer-veau digère en quelque<br />
sorte les impressions; qu’il<br />
fait organiquement la sécré-tion<br />
de la pensée.«<br />
Brillat-Saverin,<br />
»Da tat ich meinen Mund auf, und er gab mir den Brief<br />
zu essen und sprach zu mir: Du Menschenkind, du<br />
musst diesen Brief, den ich dir gebe, in deinen Leib essen<br />
und deinen Bauch damit füllen. Da aß ich ihn, und<br />
er war in meinem Munde so süß wie Honig. Und er<br />
sprach zu mir: Du Menschenkind, gehe hin zum Hause<br />
Israel und predige ihnen meine Worte.«<br />
Ezekiel, 3:1-5<br />
»Ich bin das lebendige Brot, vom Himmel gekommen.<br />
Wer von diesem Brot essen wird, der wird leben in Ewigkeit.<br />
Und das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch,<br />
welches ich geben werde für das Leben der Welt.«<br />
Jesus von Nazareth, nach Joh, 6:51f.<br />
»Ich bin gekommen, meine Schwester, liebe Braut, in meinen<br />
Garten. Ich habe meine Myrrhe samt meinen Würzen abgebrochen;<br />
ich habe meinen Seim samt meinem Honig gegessen;<br />
ich habe meinen Wein samt meiner Milch getrunken.<br />
Eßt, meine Lieben, und trinkt, meine Freunde, und werdet<br />
trunken!«<br />
Hohelied, 5:1<br />
»Ich habe aus der Trommel gegessen; ich<br />
habe aus dem Zymbal getrunken; ich habe<br />
den Kernos getragen; ich habe die innere<br />
Kammer betreten.«<br />
Geheimspruch der Mystien<br />
»Aber mich zwingt mein<br />
böser Bauch, die härtesten<br />
Schläge zu dulden!«<br />
Homer, Odyssee, 18:53<br />
»Daher glaubt man auch, es sei den Pythagoreern<br />
verboten, Bohnen zu essen, weil<br />
diese Speise eine starke Aufblähung verursacht,<br />
die der Ruhe des Geistes, der das<br />
Wahre sucht, entgegengesetzt ist.«<br />
Cicero, De Divinatione, 1.30.62.<br />
»Thinking is digesting« (»Denken ist verdauen«).<br />
Wittgenstein, Brief an Norman Malcolm, vom 26.6.1945<br />
»Eine erste solche prägenitale Sexualorganisation ist<br />
die orale oder, wenn wir wollen, kannibalische. Die<br />
Sexualtätigkeit ist hier von der Nahrungsaufnahme<br />
noch nicht gesondert, Gegensätze innerhalb derselben<br />
nicht differenziert.«<br />
Sigmund Freud,<br />
Drei Ahhandlungen über Sexualtheorie.<br />
»Und Jona betete zu dem HERRN,<br />
seinem Gott, im Leibe des Fisches.<br />
Und sprach: Ich rief zu dem<br />
HERRN in meiner Angst, und er<br />
antwortete mir; ich schrie aus dem<br />
Bauche der Hölle, und du hörtest<br />
meine Stimme.«<br />
Jona 2:1f<br />
»Und sag ich demnach der auswendige Mensch sei das Tier so sich der Vernunft gebraucht und dem der<br />
Wille des Blutes zugehöret. Der inwendige aber sei kein Tier; sondern das wahrhaftige Ebenbild Gottes.«<br />
Johan Baptista van Helmont, De magnetica Vulnerum curatione<br />
»Es gibt zwei Sorten Ratten:<br />
Die hungrigen und satten.<br />
Die satten bleiben vergnügt zu Haus,<br />
Die hungrigen aber wandern aus.«<br />
Heinrich Heine, Die Wanderratten<br />
Wenn wir etwas als „geistig“ erleben, steht unser<br />
Bauch dabei Pate: Wir verdauen Ideen,<br />
verschlingen Bücher, schlucken Unerwünschtes,<br />
verbeissen uns in Probleme, kämpfen mit<br />
intellektuellen Verstopfungen und begriffl ichem<br />
Dünnpfi ff.<br />
Ob uns Ereignisse uns auf den Magen schlagen,<br />
verliebte Schmetterlinge unseren Bauch<br />
Univ. Prof. Konrad Paul LIESSMANN<br />
(* 13. April 1953 in Villach) ist Universitätsprofessor<br />
für „Methoden der Vermittlung von<br />
Philosophie und Ethik“ an der Universität Wien.<br />
erfreuen, Boshaftigkeit zum Erbrechen reizt,<br />
Geschmacklosigkeit den Appetit verdirbt: Die<br />
Organen des Verdauungsschlauchs liefern uns<br />
Metaphern für das Verständnis unserer selbst<br />
und der Welt in der wir leben.<br />
Aber handelt es sich hier wirklich immer um Metaphern?<br />
Wer sich vor Angst in die Hose macht,<br />
der hat tatsächlich ein Problem, sei es metaphorisch<br />
oder konkret. Verdauung lässt sich als<br />
ein körperlicher Vorgang verstehen, aber Verdauung<br />
steht auch in nachvollziehbaren Bezügen<br />
zu unseren Gedanken. Begriffl iche Bilder<br />
der Verdauung sind die Kehrseite konkreter Bilder<br />
der Verdauung. Ding und Begriff gehören<br />
zueinander. Wie sollten wir uns denn Verdau-
Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch I - Verdauung und Philosophie<br />
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Das muss man erst<br />
einmal verdauen?<br />
»Nicht wahr, mein lieber Adeimantos, fuhr ich fort, wir dürfen demnach auch aus dieser<br />
allgemeinen Wahrheit die Behauptung aufstellen, dass auch die Edelsten allemal ganz<br />
besonders schlecht werden, wenn sie eine schlechte Erziehung bekommen? Oder meinst<br />
du, die großen Verbrechen und die ausgemachteste Schlechtigkeit kämen von einer gemeinen<br />
und nicht vielmehr aus einer der Anlage nach herrlichen, aber durch die erhaltene<br />
geistige Nahrung verdorbenen Naturanlage, da ja eine schwache Natur zu Großem<br />
weder im Guten noch im Schlechten Veranlassung sein kann?«<br />
Platon, Poleteia, 491e.<br />
Ȇber die Physiognomie und die Zeichen des Bauches: Magerkeit und Schlankheit<br />
des Bauches sind Zeichen für einen gesunden Verstand, geistige Grösse<br />
und Eifer. Übermässige Magerkeit und Schmächtigkeit deuten auf einen<br />
schüchternen und korrumpierten Verstand und Völlerei hin. Ein grosser und<br />
fleischiger Bauch, weist auf eine Beschädigung des lebhaften sexuellen Appetits<br />
durch Trunkenheit hin, besonders wenn er weich ist und sich nach unten<br />
ausdehnt. Wenn er infolge eines bösartigen Lebens wirklich viel Fleisch hat und<br />
hart ist, weist das auf unehrenhaftes Verhalten, Gerissenheit und Versändnislosigkeit<br />
hin.«<br />
Polemon von Athen<br />
»Alle Tätigkeiten des Geistes sind nichts als verschiedene Weisen der Zurückführung des Äußerlichen zu der Innerlichkeit,<br />
welche der Geist selbst ist, und nur durch diese Zurückführung, durch diese Idealisierung oder Assimilation<br />
des Äußerlichen wird und ist er Geist.«<br />
Hegel, Enzyklopedie der philosophischen Wissenschaften III, Einleitung: Begriff des Geistes, §381 Z, S. 21.<br />
»Meine Opfer richte ich an mich selbst und<br />
an meinen Bauch, die höchste aller Gottheiten.«<br />
Der Zyklop, im gleichnamigen Theaterstück<br />
von Euripides.<br />
»Was die Erde für die Bäume, ist für<br />
die Lebewesen der Bauch.«<br />
Hippocrates, Humours, 11.1.<br />
»Nun ist das Gedächtnis so etwas wie der Magen des Geistes,<br />
Freude und Trauer sind wie eine süße und eine bittere<br />
Speise.«<br />
Augustinus von Hippo, Die Bekenntnisse<br />
»Die Kreter sind immer Lügner, böse<br />
Tiere und faule Bäuche.«<br />
Epimenides der Kreter, nach Titus 1,12<br />
»Die bloße Erfahrung kann das Denken nicht ersetzen.<br />
Die reine Empirie verhält sich zum Denken, wie<br />
Essen zum Verdauen und Assimilieren. Wenn jene<br />
sich brüstet, dass sie allein durch ihre Entdeckungen<br />
das menschliche Wissen gefördert habe; so ist es, wie<br />
wenn der Mund sich rühmen wollte, dass der Bestand<br />
des Leibes sein Werk allein sei.«<br />
Arthur Schopenhauer, Parerga und Paralipomena II,<br />
532.)<br />
»...und während seine unzüchtigen Hände auf meinen<br />
Arschbacken herumspazieren, erbreche ich das<br />
ganze unvollkommen verdaute Dîner, welches das<br />
Brechmittel herausbeförderte, in seinen Mund.«<br />
Sade, 120 Journ., 6. Tag.<br />
»Jede Zeit bedarf so viel Historie, als sie in Fleisch und<br />
Blut, durch Verdauen, umsetzen kann; so dass die stärkste<br />
und gewaltigste am meisten Geschichte vertragen wird.<br />
Wie aber, wenn schwächliche Zeiten mit ihr überfüllt werden!<br />
Welche Verdauungsbeschwerden, welche Ermüdung<br />
und Kraftlosigkeit!«<br />
Nietzsche, Nachgelassene Fragmente, 1873,29[32].<br />
»Hätte die Natur nicht gewollt dass der Kopf den Forderungen des Unterleibes Gehör geben<br />
sollte, was hätte sie nötig gehabt den Kopf an einen Unterleib anzuschließen. Dieser hätte sich<br />
ohne eigentlich dasjenige zu tun was man Sünde nennt satt essen und sich satt paaren und<br />
jener ohne diesen Systeme schmieden, abstrahieren und ohne Wein und Liebe von platonischen<br />
Räuschen und platonischen Entzückungen reden und singen und schwatzen können.«<br />
Lichtenberg, Sudelbücher, BI323.<br />
ungsvorgänge denken, die ausschliesslich das<br />
Denken oder ausschliesslich den Körper betreffen?<br />
Gegen eine strikte Trennung zwischen Bild<br />
und Ding sprechen neurologische und bio-chemischer<br />
Wechselwirkungen zwischen Bauch und<br />
Kopf. Verdauung und selbstbewusstes Denken<br />
sind verwoben. Maschinen können nicht verdauen,<br />
jedenfalls nicht so, wie Menschen und andere<br />
Lebewesen es tun.<br />
Verdauung beschäftigt uns. Sie ist eine Quelle<br />
höchster Lust, aus der wir schon als Säuglinge<br />
schöpfen, aber sie spielt uns auch böse Streiche.<br />
Vielen Menschen ist das Thema peinlich, es fällt<br />
es nicht immer leicht über Verdauung zu sprechen.<br />
Nichtsdestoweniger durchziehen Bemerkungen<br />
zur Verdauung die Geschichte der Philosophie<br />
wie ein roter Faden.<br />
Konrad Paul Liessmann und Christian Walter<br />
Denker nehmen den Faden in einem Zwiegespräch<br />
auf. Wo es Gutes zu verdauen gibt (das<br />
vielversprechende Menu zur Kritik der kulinarischen<br />
Vernunft fi nden Sie auf Seite 4) sollen passende<br />
Begriffe nicht fehlen.<br />
Dr. Christian Walter DENKER<br />
(* 17. Dezember 1965 in Hamburg) lehrt am<br />
Fachbereich für Literatur und Kunst<br />
der Universität im Burgund.
8 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch I - Verdauung und Philosophie Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
Verdauung, Sex und Liebe<br />
Worauf wuerden Sie am ehesten verzichten?<br />
Was ist wichtig im Leben und was ist dabei wesentlich?<br />
Platon beschreibt die Menschen als gierige, unersättliche<br />
Wesen. Zum Glück haben die Götter<br />
den Gang der Nahrung durch die Bäuche verzögert,<br />
durch unzählige Darmschlingen. So müssen<br />
wir uns nicht pausenlos um die Bändigung eines<br />
anhaltenden Hungers sorgen, sondern haben Zeit<br />
für Kultur und Philosophie. Aristoteles bezieht Vorstellungen<br />
zum erfüllten Leben begriffl ich auf volle<br />
Bäuche. Mit Epikur scheint das moralisch Gute in<br />
Bäuchen zu wurzeln.<br />
Schreckliche Bäuche<br />
Doch manche Philosophen haben wenig Freude<br />
an Bäuchen. Im Gegenteil: der Unterleib erscheint<br />
ihnen als dunkle Höhle, fl ammende Hölle, als Hort<br />
furchtbarer Ungeheuer, blinder Triebe, chaotische<br />
Unvernunft, ungehemmter Lust und nackte<br />
Boshaftigkeit. Besonders weibliche Bäuche, erscheinen<br />
mitunter als Inbegriff des Schreckens.<br />
Entgegen verbreiteter Wünsche für den Erhalt der<br />
menschlichen Gattung rät so mancher Philosoph<br />
zur Mäßigung, mitunter auch zu weitgehender Beschränkung<br />
von Verdauung, Sex und Liebe.<br />
Hungertod als Rettung<br />
Als Ausweg aus unserer persönlichen Verstrickung<br />
in die Geschäfte der Bäuche bietet sich<br />
der Selbstmord. Darauf soll schon der antike Philosoph<br />
Hegesias in seiner Schrift Apokarterṓn<br />
(Der Hungerselbstmörder) hingewiesen haben.<br />
Das Argument scheint einfach: Wer sinnliche Lust<br />
erleben und körperlichen Schmerz vermeiden<br />
möchte, der muss sich um die Vermeidung von<br />
Unlust bemühen. Aber die Vermeidung von Unlust<br />
ist nicht immer möglich. Nichts ist nur angenehm<br />
oder nur unangenehm. Im erwünschtem Ausmaß<br />
sind Glück und Lust mitunter nicht verfügbar. Jede<br />
Freude kann in ihr Gegenteil umschlagen, gerade<br />
bei Übersättigung. Nur wer die Welt und das<br />
Leben neutral betrachtet, kann dem Auf und Ab<br />
der Unlust entkommen. Der Hungertod steht allen<br />
Menschen offen, seien sie arm, reich, frei oder namenlos.<br />
Radikale Diät<br />
Längst nicht alle Philosophen befürworten den<br />
Hungertod. Nichtsdestoweniger prägen asketische<br />
Ideale nicht nur frühe ägyptische, hebräische<br />
und griechische Weisheitslehren, sondern auch<br />
die frühe christliche Philosophie. Mit seiner Abneigung<br />
gegen volle Bäuche, die Gase in alle Richtungen<br />
abgeben und damit den Geist verstören<br />
steht der Kirchenvater Hieronymus nicht allein.<br />
Jungfräulichkeit wird der Ehe und Fasten dem<br />
Fleischgenuss vorgezogen. Hunger gilt als so erstrebenswert<br />
wie Armut und Anstrengung. Durch<br />
sexuelle und digestive Verlockungen entfache der<br />
Teufel die Flammen der Leidenschaft. Selbst dem<br />
braven Einsiedler Hilarion habe er furchtbare Bilder<br />
vor die Seele treten lassen: üppige Mahlzeiten,<br />
serviert von nackten Weibern! Eingedenk des<br />
Hungertods seiner Ziehtochter rät Hieronymus<br />
aber nicht zu letzter Konsequenz beim Fasten<br />
Beim Kampf gegen volle Bäuche scheint Selbstmord<br />
nicht als mehrheitsfähige Lösung.<br />
Wer liebt verdaut<br />
Wer leben will, muss sich in einer durch Verdauung<br />
geprägten Umwelt behaupten. Das gilt gerade<br />
dort, wo Sex und Verdauung liebevoll betrieben<br />
werden. Descartes: was wir wahrhaft lieben, wollen<br />
wir verinnerlichen, auch geliebte Menschen,<br />
mit Haut und Haaren. Liebe zu einer Person beinhalte<br />
eine Entscheidung für die Verdauung ihrer<br />
Macht. Das müsse aber nicht zum Kannibalismus<br />
führen. Ob bei der Liebe sexuelles Verlangen im<br />
Spiel ist oder nicht: laut Descartes wünschen wir<br />
unseren Lieben eine Existenz unter den bestmöglichen<br />
Bedingungen. Eine Person, die wir besitzen<br />
wollen -sei es konkret, metaphorisch, körperlich<br />
oder geistig- werde deshalb nicht zum Nahrungsmittel.<br />
Verklemmung<br />
Unsere Bäuche bereiten uns nicht nur Freude.<br />
Verdauungsprobleme, schlechter Sex und trübe<br />
Liebe gehören zum Alltag vieler Menschen. Philosophen<br />
machen da keine Ausnahme. Im Gegenteil:<br />
scharfsinnige Denker wie Kant, Nietzsche und<br />
Wittgenstein litten schwer an gastraler Verklemmung.<br />
Kant versuchte seine „Gelehrtenkrankheit“<br />
zu überwinden indem er sich bemühte, seine Verdauung<br />
lachend in Schwung zu versetzen; Geschlechtsverkehr<br />
geriet ihm allerdings als Affront<br />
gegen die menschliche Würde. Beim jungen und<br />
beim alten Nietzsche prägten Verdauungsprobleme<br />
das philosophische Denken, sexuelle Frustration<br />
stand dabei Pate. Ähnlich Wittgenstein, der<br />
Verdauung durch exzessiven Gebrauch von Medikamenten<br />
und durch Bemerkungen zu Schmerzen<br />
behandelte. Bemerkungen zu seinen sexuellen<br />
Freuden und Leiden trennte er peinlich von dem,<br />
was er für öffentlich sagbar hielt.<br />
Schweigen hilft nicht weiter<br />
Wim Delvoye, Kuss<br />
Soviel dürfte klar sein: Schweigen macht den<br />
Umgang mit den Anliegen der Bäuche nicht leichter.<br />
Die Ausgrenzung von Fragen zu Verdauung,<br />
Sex und Liebe aus dem Bereich der Philosophie<br />
führt zu Verunsicherung. Mangelnder Überblick<br />
beschränkt den Diskurs auf persönliche, subjektive<br />
oder gar „private“ Aspekte. Unser Umgang<br />
mit Verdauung, Sex und Liebe entwickelt sich in<br />
einem sehr allgemeinen Rahmen. Leider fi ndet<br />
dieser Rahmen in der akademischen Philosophie<br />
gegenwärtig vergleichsweise wenig Beachtung.<br />
Das begünstigte eine Lawine humoristischer, esoterischer<br />
und gastronomischer Veröffentlichungen.<br />
Die Bedeutung dieser Veröffentlichungen<br />
ist ohne philosophische Hinterfragung kaum zu<br />
bestimmen. Schweigen zu Verdauung, Sex und<br />
Liebe schafft keine Klarheit. Ohne philosophische<br />
Hinterfragung sind die Hintergründe einzelwissenschaftlicher<br />
Erklärungen zur sozialen, psychologischen,<br />
neuronalen, religiösen oder künstlerischen<br />
Bedeutung der Bäuche schwer bestimmbar.<br />
Maß und Selbsterkenntnis<br />
Fragen zu Bäuchen sind philosophisch bedeutsam.<br />
Die Begriffe Verdauung, Sex und Liebe beziehen<br />
sich auf zentrale Aspekte der menschlichen<br />
Existenz, als Einzelwesen und als Gattung.<br />
Positionen zur Fehlernährung bei Überfl uss und<br />
Mangel, zur Überbevölkerung und zur sexuellen<br />
Diskriminierung lassen sich nicht unabhängig von<br />
philosophischen Positionen zu Bäuchen beziehen.<br />
Maßlosigkeit und Selbstverkennung verstärken<br />
die verbreitete Unsicherheit. Philosophische<br />
Fragen zu Maß und Selbsterkenntnis motivieren<br />
Fragen zu Verdauung, Sex und Liebe. Will die Philosophie<br />
ihren Bezug zu den alltäglichen Problemen<br />
der Menschen bewahren, muss sie Fragen<br />
zum Umgang mit Bäuchen behandeln.<br />
Keith Haring, Untitled, 1987,<br />
Potsdamer Platz, Berlin.
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch II - MICHAELA KAMLER <strong>ST</strong>/A/R 9<br />
<strong>ST</strong>/A/R<br />
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
•••<br />
•<br />
11 •<br />
••<br />
-<br />
.... . . .. ·•·<br />
•<br />
Ein Dank von Dr. Edelbert Köb<br />
zum palindromischen Bankett
10 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch II - Verdauung und Kunst Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
ÜBER KUN<strong>ST</strong><br />
UND VERDAUUNG<br />
SOLL MAN NICHT<br />
<strong>ST</strong>REITEN<br />
Kunst und Verdauung sollen Menschen<br />
verbinden, nicht verstören.<br />
Die legendären EUCARBON-Kunst-<br />
Events weisen Wege.<br />
100 Jahre EUCARBON<br />
Zur Feier des Jahrestags am 23.11.2009 luden Michaela<br />
Kamler und Daniel Spoerri, Pionier der Eat-Art, zu<br />
einem das palindromische Bankett. Palindrome (von<br />
griechisch, palíndromos ‚rückwärts laufend‘) sind<br />
Zeichenketten, die vorwärts wie rückwärts gelesen werden<br />
können, wie etwa „Retsinakanister“. So begann<br />
das Diner also mit Nachtisch und Café um mit einer<br />
Vorsuppe zu enden. Den erfreuten Gästen machte<br />
Daniel Spoerri versteinerten Echsenkot aus Madagaskar<br />
zum Geschenk. Dr. Christian Denker sorgte für philosophische<br />
Unterhaltung.<br />
Kunst und Verdauung<br />
Schon 2004 hatte Micheala Kamler in die<br />
Urania, in Wien eingladen. Highlight des<br />
Abends war die Vorstellung einer Bildserie<br />
zum Thema Verdauung durch Erwin Wurm<br />
(Univ. Prof. für Kunst und kommunikative<br />
Praxis) . Mit Titeln wie „gekrümmter<br />
Bauchraum: Wittgenstein“<br />
oder „aristotelischer<br />
Kurzschluß“ thematisierte<br />
er philosophische<br />
Verdauungsprobleme, frohsinnig.<br />
Für geistige Nahrung sorgten Dr. Elisabeth<br />
von Samsonow (Univ. Prof. für philosophische<br />
und historische Anthropologie) und Dr.<br />
August Ruhs (Univ. Prof. an der Univ.Klinik<br />
für Tiefenpsychologie und Psychotherapie). Sie<br />
erläuterten die philosophischen Hintergründe<br />
der künsterischen Behandlung von Verdauung.<br />
Die anspruchsvolle, tiefgründige und heitere<br />
Auseinandersetzung endete mit dem Vergleich von<br />
guter und schlechter Kohle – Dys- und Eucarbon.<br />
Der aus dem „Hell Fire Dining Club“ bekannte Künstler<br />
und Gastrosoph Paul Renner ließ seiner verwegenen<br />
Kreativität freien Lauf. Nicht nur, dass er in jedes Gericht<br />
einen der Bestandteile von EUCARBON® eingearbeitet<br />
hat. Die Menukarte war einfach eine Provokation.<br />
Doch selbst Bezeichnungen wie „Angel‘s Piss“ oder<br />
„Exit from Hades“ konnten die geladenen Gäste nicht<br />
davon abhalten, seine exquisiten Schmankerln, wenn<br />
auch unter Schmunzeln, zu genießen.<br />
A B E N D S<br />
E G N U Z E I D<br />
D E S<br />
Daniel Spoerri, Schwarz-Weiß-Gelb für EUCARBON ® .<br />
Die Sammlung KAMLER<br />
Seit Jahren sammelt Michaela Kamler Kunst zum<br />
Thema Verdauung, die nicht nur auf den körperlichen<br />
Einsatz von Künstlern hinweist, sondern auch<br />
die kreative Leistung der Betrachter unterstreicht,<br />
die der Einladung folgen, den Bezug von Kunst und<br />
Verdauung in Bezug auf ihre eigenes Innenleben zu<br />
interpretieren.<br />
Arnulf Rainers “Übermalter Bauchraum” hinterfragt<br />
die Gewohnheiten der bildlichen Darstellung von<br />
Verdauungsvorgängen. Er schlägt eine Brücke zwi-<br />
Michaela Kamler, August Ruhs, Paul Renner, Erwin Wurm
Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch II - Verdauung und Kunst<br />
<strong>ST</strong>/A/R 11<br />
schen herkömmlicher Bildgestaltung und unseren<br />
eigenen Bauchgefühlen.<br />
Als Kunstsammlerin hat sich Michaela Kamler<br />
auf das Thema Verdauung eingeschossen. Mit<br />
Erwin Wurm liegt sie da goldrichtig. Der international<br />
erfolgreiche Künstler hat keine Probleme<br />
bei der Arbeit zur Verdauung. Körperliche Zuund<br />
Abnahme und Fragen zur Unverdaulichkeit<br />
erkundet er mit spielerischer Fröhlichkeit.<br />
Zur Sammlung gehören auch Michael Kienzers<br />
Arbeiten „Stop and go“ und „Ja-Wohl“ die<br />
Übergänge zwischen privaten und gemeinschaftlichen<br />
Räumen, schaffen, zwischen ungeschützten<br />
und gedeckten Stellungen, einladenden<br />
oder ablehnenden Gesten, durchfallendem<br />
oder verstopftem Innenleben. Auch seine<br />
Installation „Binär“ („offen - verschlossen“)<br />
weist hin auf Grenzen bei der dualen Codierung<br />
von räumlichen, sozialen und digestiven<br />
Zusammenhängen.<br />
Jakob Gasteigers ≠monochrome Farbstudien<br />
geben uns, ausgehend von der materiellen<br />
Gegebenheit von Holzkohle, Eucarbon,<br />
Schwefel, Sennae, Eucarvet und Rhabarber, visuelle<br />
Eindrücke eines Willens zur Verbesserung<br />
der Verdauung.<br />
Bei Tobias Pils erscheinen Verdauungstabletten<br />
als Katalysatoren und Projektionsflächen künstlerischer<br />
Kreativität. Sie werden zum Prellbock<br />
des Ichs und eigener Ideen, Anhaltspunkt zur<br />
bildnerischen Äußerung, eine Möglichkeit zur<br />
Erkundung unserer eigenen Geschichte.<br />
Thomas Redl thematisiert die kulturgeschichtliche<br />
Bedeutung der Verdauung durch<br />
Kombination von materiellen und bildlichen<br />
Symbolen.<br />
Mit den Worten “eucarbon: Mund Magen<br />
Dünnda...” versinnbildlicht die Arbeit<br />
Gelingende Verdauung beflügelt den Geist.<br />
Das ist sicher! Was gibt es da zu philososophieren?<br />
Das Interesse an Verdauung durchzieht die Geschichte der abendländischen<br />
Philosophie. Ausgehend von frühen Vorstellungen zur<br />
Einheit zwischen geistiger und körperlicher Verdauung entwickelt sich<br />
das philosophische Denken in einem organischen Zusammenhang.<br />
Zwischen "gastrophoben" Forderungen zur Beschränkung digestiver<br />
Lust und "gastrophiler" Toleranz gegenüber den Ansprüchen des Verdauungsschlauches<br />
verläuft der Adrianefaden einer Philosophie der<br />
Verdauung, von den harten Felsen der Gewissheiten bis zu den Höheflügen<br />
ästhetischer Träume.<br />
Was erleichtert die Verdauung zwischen Felsen und Traum?<br />
EUCARBON ® , das sanfte Darmregulanz,<br />
aus dem Hause Trenka, seit 1909.<br />
Christian W. Denker (Dr.), geb. 1965,<br />
lehrt am Fachbereich für Philosophie und<br />
Literatur und am Institut de la Vigne et du<br />
Vin an der Universität des Burgund. Für<br />
gelingende Verdauung begeistert er sich<br />
seit seinem Engagement am Institut für<br />
Philosophie der Universität Wien: “Der<br />
Wienerische Tiefsinn verblüfft, ist aber<br />
leicht erklärt: EUCARBON fördert Philosophie<br />
und Verdauung, in Wien aber auch<br />
in der übrigen Welt!”<br />
Denker Vom Geist des Bauches<br />
Vom Geist des Bauches<br />
“Verdauungsbeschleunigung” von Wolfgang<br />
Becksteiner einen verbreiteten Irrtum, demzufolge<br />
wir unsere Verdauung nicht spüren, wenn<br />
sie nur “normal” geregelt abläuft. Was dabei<br />
irrtümlich mit Abwesenheit von Schmerz assoziiert<br />
wird, ist ein tatsächlich ein ästhetisches<br />
Wohlgefühl. Becksteiners Arbeit zum Osterfest<br />
erinnert an die grundlegende Bedeutung der<br />
Verdauung für Festtagsfreuden.<br />
Robert Schaberls pulsierender Farbraum bringt<br />
Verdauungsvorgänge als Teil einer Welt magischer<br />
Wunder zur Vorstellung. Wo Oberfläche<br />
und Hintergrund ineinander fallen, bringt meditatives<br />
Bilderleben die Kraft und die Tiefe unserer<br />
Verdauung zur Geltung, als Bezugspunkt<br />
zwischen innerem und äußerem Erleben.<br />
Die Sammlung Kamler umfasst ein breites<br />
Spektrum von künstlerischen Bezugspunkten<br />
für den philosophischen Umgang mit<br />
Verdauung. Die Sinnbilder “innerer” Prozesse<br />
und Erlebnisse, lassen sich in unmittelbaren<br />
Bezug zu unserem persönlichen Alltag setzen:<br />
Sie geben Anlass zur Befragung unserer<br />
Umgangsformen mit Verdauung und den damit<br />
verbundenen Wirkungen auf unser Denken und<br />
Handeln.<br />
Prof. Dr. August Ruhs und<br />
Prof. Dr. Elisabeth von Samsonow<br />
Mein <strong>ST</strong>/A/R-<br />
Lieblingsbuch<br />
Ein Lesetipp<br />
von Michaela KAMLER<br />
Es gibt Bücher, die vergesse ich nicht so leicht.<br />
Gerade dann, wenn mich das Thema wirklich<br />
interessiert. Verdauung und Philosophie, das ist<br />
so ein Thema. Also war ich höchst erfreut, zum<br />
Gelingen eines ensprechenden Buchprojektes<br />
beizutragen. Im Sommer 2006 klingelte Herr<br />
Denker nachmittags an meiner Bürotür: »Ach«,<br />
klagte er, »mir blieben kaum noch die zum<br />
Genuss einer Wiener Melange im Café Goldegg<br />
erforderlichen Mittel.« Ob ich nicht einen gut<br />
bezahlten Sekretär in Dienst stellen wolle ?<br />
Christian W. Denker<br />
Vom Geist des<br />
Bauches<br />
Für eine Philosophie<br />
der Verdauung<br />
EUCARBON ®<br />
Ein Buch zum Liebhaben:<br />
Christian Denker, Vom Geist des Bauches,<br />
Bielefeld, transcript, 2015.<br />
Dem Mann soll geholfen werden, dachte ich<br />
bei mir! Mit den wunderbaren Wirkungen von<br />
EUCARBON auf verdrossene Bäuche war ich als<br />
Geschäftsführerin der Firma Trenka ja aus eigener<br />
Erfahrung bestens vertraut. Die EUCAR-<br />
BON-Tabletten, die ich in aller Welt erfolgreich<br />
vertrieb, wirken in geringer Dosierung gegen<br />
milde Formen von Durchfall und in höherer<br />
Dosierung als mildes Abführmittel. Dadurch ist<br />
EUCARBON weder ein reines Laxativum noch<br />
ein reines Antidiarrhoikum, sondern ein natürliches<br />
Darmregulans, das noch die klügsten<br />
Bäuche beim Erreichen von geistigem Gleichgewicht<br />
unterstützt. Geradezu ideal, um weinende<br />
Philosophen zum Lachen zu bringen.<br />
Allerdings kannte ich Herrn Denker noch nicht<br />
allzu gut und wollte nicht mit der Tür ins Haus<br />
fallen. Deshalb klopfte ich zunächst nur vorsichtig<br />
an: »Hätten Sie vielleicht Freude daran, philosophische<br />
Essays zum Thema Verdauung abzufassen,<br />
zur Begleitung von EUCARBON-Werbeeinschaltungen<br />
in Ärztezeitschriften?«<br />
Herr Denker sah mich verwundert an: »Ja, selbstverständlich,<br />
gerne!« platzte es dann aus ihm<br />
heraus. Da habe ich ihn auf einen ganz wunderbaren<br />
Gedanken gebracht. Verdauung gehe uns<br />
doch alle an! Gerade auch Philosophen! Von Platon<br />
bis Searle sei es ja immer wieder die gleiche<br />
Geschichte: kein Geist ohne Verdauung. Manch<br />
eine Philosophin würde wohl lieber auf lusterfüllte<br />
Sexualität verzichten als auf lusterfüllte<br />
Verdauung! Und verhält es sich bei manchen<br />
Philosophen nicht ganz ähnlich? Und da stellte<br />
mir Herr Denker die folgenreiche Frage, die<br />
sich für die weitere Zusammenarbeit als bahnbrechend<br />
erweisen sollte: »Vielleicht mögen Sie<br />
mich einmal mit einer EUCARBON-Probepackung<br />
versorgen, damit ich mich mit der Wirkung<br />
Ihres formidablen Kohleprodukts vertraut<br />
machen kann?«<br />
Das tat ich selbstverständlich gern. So verließ<br />
mich Herr Denker mit einer 100er-Packung,<br />
um am nächsten Morgen erneut bei mir zu<br />
klingeln. »Großartig!« frohlockte er, »Was für<br />
eine Nacht! Pracht-, würde- und glanzvoll! Bitte,<br />
ich muss schreiben, schreiben, schreiben.« Es<br />
sprudelte nur so aus ihm heraus: »Verdauung<br />
bei Pythagoras, Verdauung bei Hippokrates und<br />
Platon, Verdauung bei Diogenes, Aristoteles<br />
und Epikur, Verdauung bei Philon, Augustinus,<br />
Aquin und Montaigne, Verdauung bei Descartes,<br />
Diderot, Kant und Lichtenberg. Verdauung<br />
bei Hegel, Schopenhauer, Fechner, Feuerbach<br />
und Nietzsche! Verdauung bei Freud, Wittgenstein,<br />
Derrida und Shusterman! Und, und,<br />
und...«. Aus meiner Hand habe er den Schlüssel<br />
zum Ur-Grund des sinn- und bedeutungsvollen<br />
Fragens entgegengenommen: Freudig<br />
wolle er ihn an seine Kolleginnen und Kollegen<br />
weiterreichen.<br />
Im Wesentlichen sei doch alles ganz einfach:<br />
Der Geist schwinge auf Flügeln, die ihm die Verdauung<br />
verleihe. Das legte Herr Denker dann<br />
tatsächlich und ausführlich dar. Besonders in<br />
der Universität Wien soll sein engagiertes Eintreten<br />
gegen systematischen Durchfall und verbale<br />
Verstopfung wahre Wunder gewirkt haben.<br />
Ich selbst hatte das Vorrecht, eine Sternstunde<br />
der Verdauungsphilosophie miterleben zu<br />
dürfen, hier bei uns in Wien, am 21. Oktober<br />
2006, anlässlich der Eröffnung des Meidlinger-Markt-WCs.<br />
Jan Tabor vom »Forum für<br />
Experimentelle Architektur« hatte zum »1. Wiener<br />
Soachfest« geladen und Herr Denker hatte<br />
mit einem meisterhaften Vortrag zu »Verdauung<br />
und Architektur« seinen ersten Auftritt als<br />
philosophischer Spezialist für die Wirkung froher<br />
Bäuche auf die Gestaltung der Umwelt.<br />
Zu meiner Freude publizierte Herr Denker über<br />
die Jahre eine Reihe verdauungsphilosophischer<br />
Texte. Besonders eindrücklich waren die Artikel<br />
im legendären <strong>ST</strong>/A/R-Printmedium. Aber<br />
auch in der Ärztezeitung erschien Artikel auf<br />
Artikel. Herr Denker unterstreicht zu Recht,<br />
dass Kunst und Philosophie gute Verdauung fördern<br />
können, nicht nur bei einzelnen Personen,<br />
sondern auch bei ganzen Kulturen. Wo es um<br />
Geschmack, Gesundheit, Freude, Genuss und<br />
ökologische Verträglichkeit geht, da steht Verdauung<br />
Pate. Allerdings gibt es eine Kluft zwischen<br />
dem, was wir verdauen wollen und dem,<br />
was wir verdauen können. In manchen Fällen<br />
kann philosophische Reflexion Abhilfe schaffen.<br />
Aber nicht alle Probleme lassen sich mit guten<br />
Gedanken aus der Welt schaffen. Nicht einmal<br />
unter Philosophen herrscht einhelliges Interesse<br />
an der Behandlung von Verdauungsproblemen.<br />
Einerseits ist das wohl bedauerlich, andererseits<br />
freut es mich selbstverständlich, denn es erklärt<br />
den anhaltenden Erfolg der von mir vertriebenen<br />
Produkte.<br />
»Vor der Verdauung ist nach der Verdauung<br />
ist vor der Verdauung.« Ich genieße die fröhlichen<br />
Texte von Herrn Denker immer wieder mit<br />
Gewinn. Dass Philosophie aus Wien die Welt<br />
beschwingt, kommt nicht von ungefähr.<br />
Die Texte sind verfügbar über<br />
www.denker-bercoff.com/verdauung/
12 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch II - Verdauung und Kunst <strong>ST</strong>/A/R 13<br />
Michaela KAMLER sei Dank<br />
Betreff: CHANGE CONTROL<br />
Liebe Frau Kamler, lieber Herr Strüngmann,<br />
besten Dank für die Übermittlung der Veränderungen in der Fa. Trenka. Da wünsche<br />
ich Ihnen beiden, bei dem was Sie nunmehr vorhaben, viel Erfolg, ein gutes<br />
Gelingen und die Erfüllung dessen, was Sie sich mit diesem Schritt erhoffen.<br />
Viele Grüße - und auf eine gute weitere Zusammenarbeit.<br />
Wolf-Dietrich Hübner<br />
Betreff: Generationswechsel<br />
Sehr geehrte Frau Kamler,<br />
für mich ist es kaum vorstellbar Ihren Namen von dem der Firma Trenka zu<br />
trennen. Sie waren über Dezennien die treibende Kraft und der gute Geist hinter<br />
Eucarbon. Sie haben mit der Weiterentwicklung der Marke Eucarbon, die ja<br />
aus einer Zeit mit ganz anderen Anschauungen über Arzneimittelentwicklung<br />
stammt, eine außerordentlichen Leistung vollbracht, zu der ich Ihnen herzlich<br />
gratuliere.Ihrem Nachfolger wünsche ich ebensolchen Erfolg wie Sie erreichten.<br />
Sie haben die Latte sehr hoch gelegt.Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie<br />
keine neuen Projekte haben.<br />
Alles Gute. Mit besten Grüßen<br />
Gerfried Nell, NPC Nell Pharma Connect GmbH<br />
Betreff: PALÄ<strong>ST</strong>INA- Personally and on behalf of Sukhtian<br />
Brother’s board of directors + Employees , I have to express<br />
gratitude<br />
Dear Mrs. Kamler , Mr. Fabian Strüngmann,<br />
Personally and on behalf of Sukhtian Brother’s board of directors and Employees,<br />
I have to express gratitude to all the professional and personal appraisal<br />
and support you’ve done during the past years, I will always treasure the<br />
opportunities provided, sustain that we will be committed and loyal faithfully<br />
to our companies “ F.Trenka” and “Sukhtian Brothers company” which - by<br />
virtue of your support - continued to achieve outstanding results despite the<br />
outrageous situation in Palestine . Although it is not easy , but we have to accept<br />
changes as the nature of life .Concurrently , a great salutation to Mr. Fabian<br />
Strüngmann in his new pose, we are looking forward to continue a further fruitful<br />
cooperation with your good self and your esteemed company as well. I hope,<br />
moreover am sure , that success will be Mr. Fabian Strüngmann ally due to<br />
his wealth of experience.Warmness welcome Mr. Strungmann, wish you good<br />
luck.<br />
Best Regards<br />
Hamad J. Masri<br />
General Manager Sukhtian Brothers Co.<br />
Betreff: Danke und viel Spaß im neuen Lebensabschnitt<br />
Liebe Frau Kamler,<br />
ich habe Sie als energiereiche, motivierte und ideenreiche Unternehmerin kennengelernt.<br />
Sie haben aus Trenka das gemacht, was es heute ist: ein globales<br />
Unternehmen. Das ist wirklich bemerkenswert! Ich wünsche Ihnen für die nun<br />
startende Zeit alles, alles Liebe und Gute und gleichzeitig möchte mich für unsere<br />
Zusammenarbeit bedanken.In diesem Sinne: eine schöne Zeit und viel Spaß in<br />
diesem neuen Lebensabschnitt.<br />
Alles Gute und liebe Grüße,<br />
Eveline Pratter<br />
UCARBeN<br />
Fröhliche Partnerschaft - 2015 · Arab Health Dubai<br />
11<br />
Erfolgreich am runden Tisch - 2014 · CPhI Paris Frankreich mit Kunden<br />
aus Indonesien und aus Marokko<br />
Betreff: Saudi - We trust that Ms. Kamler have put enough<br />
time before passing the responsibility<br />
Dear Mr. Strüngmann,<br />
Thank you for your kind wishes and nice email.We trust that Ms. Kamler have put<br />
enough time before passing the responsibility of the well esteemed F. Trenka to<br />
your good self. The 52 years well established business relation between F.TRENKA<br />
& JMS and the chemistry match between our Chairman& Ms. Kamler have always<br />
inspired us to keep the same standard in all our daily activities.We will always refer<br />
to what we have learned from our senior mentors (Sheikh Yousuf & Ms. Kamler)<br />
and we feel very positive after what we have heated from Ms. Kamler& our sincere<br />
friend Duschanek about your great addition.About your visit; you may just send us<br />
your passport copy third week of September to issue you visit visa.We look forward<br />
for this visit and meanwhile I will work with Ms. Duschanek to fix time for TC next<br />
week.<br />
Have a wonderful weekend.<br />
Mohammed El Hady<br />
Business Development Manager<br />
Betreff: Iran - Without doubt all achievements KGS and Trenka<br />
have reached in this fruitful business relation, would have<br />
been impossible to achieve without your great leadership<br />
Dear Mrs. Kamler,<br />
Without doubt all achievements KGS and Trenka have reached in this fruitful<br />
business relation, would have been impossible to achieve without your great<br />
leadership. We hope that we still can have your kind guidance which along with<br />
the new leadership of Mr. Strungmann would definitely lead to bigger goals.<br />
Hereby on behalf of all the staff and board members of KGS, I would like to<br />
express our sincerest gratitude for all your kind efforts during these years. We<br />
wish you long years of joy and success.<br />
Sincerely yours,<br />
Pooyan Khalighinejad,<br />
M.D. Head of International Relations, Board at Kimia Gostar SabaHead<br />
Betreff: Israel- Generationswechsel: Unser Team wünscht Ihnen<br />
alles Gute und viel Glück für den neuen Lebensabschnitt<br />
Sehr geehrte Frau Kamler,<br />
Unser Team wünscht Ihnen alles Gute und viel Glück für den neuen Lebensabschnitt<br />
und danken für die langjährige gute Zusammenarbeit. Selbstverständlich<br />
stehen wir Ihrem neuen Mitarbeiter für allfällige Fragen und Unterstützung gerne<br />
zur Verfügung.<br />
Mit den besten Grüßen aus Tel Aviv<br />
Günther Schabhüttl,<br />
Der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Tel Aviv<br />
Betreff: Kolumbien - Thank you for your support during all these years<br />
and wishing you the best in your activities for the coming years.<br />
Dear Mrs. Kamler:<br />
Thank you for your support during all these years and wishing you the best in your<br />
activities for the coming years. It will be a pleasure for us to work with Mr. Strungmann.<br />
With best regards<br />
Ricardo Hernández Ropsohn,<br />
Therapeutics Colombia<br />
Betreff: Libyen - I would like to thank you so much for the excellent<br />
partnership throughout the past 12 years or so.<br />
Dear Mrs. Kamler,<br />
On behalf of all of my colleagues at Alhadaf, I would like to thank you so much for<br />
the excellent partnership that we had & still have throughout the past 12 years or so.<br />
It has been my great pleasure to know you & deal with you. It will be my honor to<br />
maintain our personal relationship at it is for life. I wish you all the best of luck.On<br />
the other hand, I congratulate Mr. Strüngman for his new position & resp onsibility.<br />
He must be smart enough to manage to gain Mrs. Kamler’s trust. Herzliche Glückwünsche!<br />
Looking forward to meet with both of you soon.<br />
Best regards.<br />
Abdulbaset Elfituri,<br />
PhD PharmDirector, Pharma Business Unit Alhadaf for Pharmaceuticals<br />
Betreff: Malta - First and foremost may I take this opportunity<br />
to thank you and your highly dedicated staff . Your contribution<br />
and firm commitment are greatly appreciated by all.<br />
Dear Mrs Kamler,<br />
Many thanks for the hereunder communication. Contents noted. First and foremost<br />
may I take this opportunity to thank you and your highly dedicated staff for<br />
all the support and understanding we have received from you over the past years. I<br />
must say that under your guidance and leadership Trenka has solidly and constantly<br />
earned an excellent reputation as a specialized niche pharmaceutical supplier. The<br />
number of loyal prescribers and customers are perhaps the best witnesses to this<br />
accomplishment.May I personally take this opportunity to wish you Happy Retirement<br />
after endless years of hard work and dedication. Your contribution and firm<br />
commitment are greatly appreciated by all.I am sure that under the stewardship of<br />
Mr. Fabian Strüngmann, to who we extend a warm welcome, Trenka will be reaching<br />
further whilst respecting its established core values and commitments. It would<br />
be a great pleasure to be part of Trenka’s exciting future and we avail our selves for<br />
any assistance and additional co-opertion we can provide. Given Mr Strungmann’s<br />
experience I feel confident to say that his valuable contribution will add to the company’s<br />
continued sterling achievements.<br />
Best Regards<br />
Elton Mamo<br />
Pharma Business Manager<br />
Viele, viele Kerzen : 100 Jahre EUCARBON in Wien<br />
Betreff: Maly - Generationswechsel bei F. Tenka / Eucarbon<br />
Sehr geehrte Frau Kamler,<br />
vielen Dank für Ihre frdl. Nachricht. Es war mir und meinen Teams in Malaysia,<br />
Südkorea, China etc. immer eine Freude mit Ihnen zusammen zu arbeiten.<br />
EUCARBON und der Name Kamler werden für mich immer verbunden bleiben,<br />
und ich wünsche Ihnen für die neu dazu gewonnene „Freizeit“ viel Freude und<br />
alles Gute. Ihr Nachfolger, Herr Fabian Strüngmann, kann jedenfalls auf unsere<br />
Unterstützung zählen.<br />
Ihnen wünsche ich weiterhin viel Erfolg und Gesundheit und sende herzliche<br />
Grüße aus Malaysia,<br />
Werner Somweber,<br />
Der österreichische Wirtschaftsdelegierte in Kuala Lumpur<br />
Betreff: Malysia - We would like to thank you for your many<br />
years of business co-operation and kind<br />
Dear Michaela,<br />
Thank you for your e-mail and informing us of the change in shareholding control<br />
at Trenka.We would like to thank you for your many years of business co-operation<br />
and kind support and we take this opportunity to wish you great success in your<br />
future endeavors.We look forward to seeing you and meeting up with Mr. Fabian<br />
Strungmann when you come over to Malaysia.<br />
Best regards ,Dato‘ Ralph Yapp,<br />
CEOAntah HealthCare Group<br />
Betreff: Marokko - C’est effectivement une nouvelle page qui<br />
s’ouvre pour TRENKA et je suis sûr qu’on continuera d’y écrire<br />
des success stories.<br />
Chère Madame Kamler, Cher Monsieur Strüngmann,<br />
C’est effectivement une nouvelle page qui s’ouvre pour TRENKA et je suis sûr qu’on<br />
continuera d’y écrire des success stories.Notre PDG, M. Omar Chaoui, se joint à moi<br />
pour vous présenter tous nos vœux de réussite et vous assurer de notre entière collaboration<br />
pour continuer à developper notre partenariat.Nous vous disons donc à très bientôt<br />
pour votre prochaine visite au Maroc.<br />
Très cordialement,<br />
Dr. Driss CHAOUI<br />
Directeur Général / General Manager Laboratoires AFRIC-PHAR<br />
Betreff: Oman - I wish you well and you never know we might meet<br />
Dear Ms.Kamler,<br />
Thank you very much for your e-mail of 19.4.16.I do not know if you still remember me<br />
but we had met many years before in Oman and then I also had travelled to meet with<br />
you in Vienna.I have seen that you will be retiring from Trenka and although parting is<br />
always painful for all of us, it is the way of life and we need to take it gracefully and enjoy<br />
our retirement with the satisfaction that the assignment we had been given is successfully<br />
implemented and hope that your successor would be able to build further business<br />
because Trenka has made a solid foundation at least in the Middle Eastern countries<br />
and this would not have been possible without your business acumen and most sincere<br />
efforts. I wish you well and you never know we might meet somewhere because I do<br />
come to Europe regularly and may be we can have the famous sacher coffee along with a<br />
small chocolate in a famous restaurant in Vienna.Once again, best wishes from me and<br />
the entire team of Muscat Pharmacy.<br />
Kind Regards,<br />
BAKUL MEHTA<br />
DND Muscat Pharmacy & Stores<br />
Betreff: Rumänien<br />
Congratulation and all the best!<br />
Congratulation and all the best!Hope to meet soon …..in the FIVE PLUS Art Gallery<br />
tomorrow…… and in Sperl..<br />
With best regards,<br />
Valentin-Norbert TARUS<br />
Betreff: Saudi - enjoying this move and we can never forget<br />
the success you have made<br />
Dear Miss Kamler,<br />
I hope my e-mail find you in good health. we have actually received your mention<br />
e-mail and realiezed the positive tone that reflected how happy you are taking this<br />
decision and also we knew from ursula that you are still involved.We hope you are<br />
enjoying this move and we can never forget the success you have made not only in<br />
Saudi but also worldwide.<br />
Kind regards,<br />
Khalid Abdul Latif<br />
Betreff: Sudan - change We would like to thank<br />
you for the high quality services you offered<br />
globally<br />
Dear Mrs. Kamler,<br />
Many thanks for your co-operation. We would like<br />
to thank you for the high quality services you offered<br />
globally to the improvement of human health<br />
care during the last 40 years.Your sincerest contributions<br />
are very much appreciated by the whole medical<br />
field . Wish you and your successors Mr. Fabian<br />
Strüngmann a happy & prosperous business association.<br />
Best regards,<br />
Dr. Rizig<br />
Arabelle KAMLER<br />
Michael KAMLER<br />
Franz-Hesso zu LEININGEN
14 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Worldwide<br />
Saudia Arabia:<br />
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P.O.Box 935,<br />
Jeddah 21421 - Arabia Saudí<br />
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marketing@j-m-store.com<br />
Tel.: +966 (2) 642 24 63<br />
Fax: +966 (2) 644 09 64<br />
Buch II - Verdauung und Kunst Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
Die Seele von und für EUCARBON ®<br />
seit knapp 30 Jahren! Weltweit beliebt<br />
und bekannt! Ursula DUSCHANEK<br />
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America<br />
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Dominican Republic<br />
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„Firmen-Übergabe"<br />
mit Eucarbon-Geheim-Rezeptur<br />
aus dem Jahre 1909.<br />
Ganz die Oma?<br />
Großartige Zeichnung<br />
von Enkelin Belinda KAMLER,<br />
3 1/2 Jahre.<br />
1 of 3 19/03/2017, 20:06<br />
Valéry GISCARD D’E<strong>ST</strong>AING<br />
trifft Michaela KAMLER<br />
Arabelle KAMLER<br />
Arabelle KAMLER hat im Jahr 2009 mit großer Leidenschaft und sportlicher Überzeugung Ihr<br />
Unternehmen FITNESSBELLE gegründet.<br />
Fitnessbelle hat sich auf die Betriebliche Gesundheitsförderung spezialisiert und bietet Kosten<br />
und Zeit effektive Inhouse Fitness Trainings an.<br />
Fitnessbelle steht für eine unkomplizierte, flexible und nachhaltige Umsetzung der Betrieblichen<br />
Gesundheitsvorsorge.<br />
Als lebhafte und authentische Rednerin spricht Arabelle KAMLER in anschaulichen Vorträgen<br />
österreichweit das aus, was sie lebt und begeistert Ihre Vortragsteilnehmer mit praxisnahen,<br />
leicht umsetzbaren Tipps und Tricks.<br />
Daneben ist Arabelle KAMLER begehrte Expertin für diverse Workshops über Gesundheit, Bewegung<br />
und Ernährung und als solche immer wieder im Fernsehen oder Print Medien zu sehen.<br />
Im Februar dieses Jahrs eröffnete Arabelle Kamler ein neues Personal Trainer Studio mitten im<br />
4. Bezirk.<br />
Mit sehr viel Liebe zum Detail wurden zwei schöne Räume für Sie gestaltet, klein und fein und<br />
dennoch groß genug für das perfekte private Personal Training mit hochwertigen Geräten, unter<br />
anderem einem Pilates Reformer & Cadillac/Trapez und einer Vibraplatte.<br />
Schon mit nur 1 Stunde in der Woche haben Sie nicht nur die Basis für ein gesundes Leben geschaffen,<br />
sondern auch einen bedeutenden Schritt für Ihre Muskulatur und gesamte Leistungsfähigkeit<br />
getan.<br />
Wer seinen Körper formen will, ist bei den Pilates Reformern an der richtigen Adresse. Mit Hilfe<br />
eines Personal Trainers können Sie in Kürze enorme Fortschritte erreichen. Es wird nicht nur<br />
der Fettstoffwechsel angekurbelt, sondern die Muskeln in der Körpermitte gezielt mit regelmässigen<br />
und intensiven Pilates-Übungen gekräftigt. Das Gute daran ist, dass die einmal aufgebauten<br />
Muskeln im Ruhezustand weitaus mehr Energie verbrennen.<br />
Neben exklusiven einzelnen Training für Pilates, Yoga & Co. bietet sie auch spezielle Trainings<br />
für Kinder und Senioren an.<br />
Weiters gibt es eine/n Haus eigene Physiotherapeutin und einen Masseur. Das Studio kann auch<br />
zu fairen, leistbaren und flexiblen Konditionen std/wtl. gemietet werden.<br />
Das Studio befindet sich in der Schaumburgergasse 12/1a, im 4. Bezirk, Barrierefrei, zentrumsnah<br />
und sehr gut öffentlich erreichbar!<br />
Näheres zu Arabelle Kamler unter www.fitnessbelle.co.at
Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch II - Verdauung und Kunst<br />
<strong>ST</strong>/A/R 15<br />
Ein Latrinenprojekt in Sri Lanka<br />
von Univ. Prof. Dr. Hellfried Rosegger<br />
Der Süden von Sri Lanka wurde durch den Tsumami 2004 am heftigsten<br />
getroffen.Ein Teil der armen Bevölkerung leidet trotz aller<br />
Hilfsmaßnahmen immer noch untern denFolgen jener Katastrophe.<br />
Dies betrifft Häuser und Sanitäranlagen. Notdürfte werden irgendwo<br />
im „Freien“ verrichtet-ein Zustand mangelhafter Hygiene -vor allem<br />
für Frauen- diskriminierend und kaum erträglich.<br />
Im Jahr 2013 haben wir begonnen, für vollkommen mittellose Familien<br />
sogenannte „Trockenlatrinen“<br />
(nach einem Englischen<br />
Vorbild) zu bauen.<br />
Diese sind billig, einfachherzustellen<br />
und liefern als Endprodukt<br />
Kompost (Dünger).<br />
Nach einem „Modell“ können<br />
sich die Familien mit<br />
einer kleinen, finanziellen<br />
Unterstützung selber solche<br />
Latrinen nachbauen.<br />
The Egyptian Gazette: 100 Jahre Feier EUCARBON®<br />
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~ E.mail·dtahrir@dtahnr.net<br />
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I0-MAY-2009<br />
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Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch II - MICHAELA KAMLER <strong>ST</strong>/A/R 16
<strong>ST</strong>/A/R<br />
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
präsentiert:<br />
P.b.b. Verlagspostamt 1060 Wien Adresse: 1060 Wien K nigsklostergasse 10/26 star.wien.at@gmail.com Europa WorldWide Euro or Dollar, Yen, Pesetas:- XXX Geschenkt Nr. <strong>55</strong><br />
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SO SIND<br />
DIE WIENER<br />
transmobiles artpaper<br />
sieben<br />
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N<br />
DIE ZUKUNFT BEGINNT JETZT<br />
C<br />
C<br />
~<br />
47
2 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch - BLU / <strong>ST</strong>AR Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
trash art<br />
Der Begriff trash (engl. Müll) wird auf unterschiedliche<br />
kulturelle Phänomene der Gegenwart angewendet.<br />
In der bildenden Kunst verwenden Künstler Müll<br />
und billige Massenprodukte als Ausgangsmaterial<br />
für Collagen und Skulpturen. Diesen Arbeiten liegt<br />
in der Regel ein gesellschafts-, kapitalismus- oder<br />
konsumkritischer Subtext zu Grunde. Zu den ersten,<br />
die Abfälle und Materialreste in ihre Bilder integriert<br />
haben, zählen Georges Braque, Pablo Picasso<br />
oder die Dadaisten. Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
stellten die Pariser Nouveau Réalistes und die Vertreter<br />
der Junk-Art in den USA ihre Arbeiten allein<br />
aus Abfall her, mit dem Ziel, den etablierten Kunstmarkt<br />
zu provozieren.<br />
sieben<br />
47<br />
" ►
Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch - BLU / <strong>ST</strong>AR<br />
<strong>ST</strong>/A/R 3<br />
blu / <strong>ST</strong>AR<br />
erscheint in 7 Büchern:<br />
Buch 1 - Engel<br />
Buch 2 - Cyber<br />
Buch 3 - Literatur<br />
Buch 4 - Medien<br />
Buch 5 - Meister<br />
Buch 6 - Zeitgeist<br />
Buch 7 - Futoure<br />
4 Erscheinungsarten:<br />
WhatsApp pdf<br />
print<br />
App<br />
homepage<br />
handy art<br />
Das Handy ist heute unsere wesentliche und<br />
bestimmende Bildmaschine geworden. Wir<br />
erzeugen unsere Bilder mit dem Handy von<br />
Moment zu Moment selbst – in situ – und<br />
befinden (schleudern) uns somit in einem<br />
selbstkreierten Bilderrausch (hinein), der<br />
eine “neue selbstreferenzielle Wirklichkeit”<br />
schafft, die zusehendst unsere reale Umwelt<br />
ersetzt durch die Form eines digitalen Hyperrealismus.<br />
handy art greift auf spielerisch künstlerische<br />
Weise dieses Phänomen auf und entwickelt<br />
daraus seine Bilderwelt.<br />
BUNDESKANZLERAMT: Ö<strong>ST</strong>ERREICH<br />
KUN<strong>ST</strong><br />
'HIEN ■■ I'<br />
KULllR~ ■ ~<br />
IMPRESSUM / <strong>ST</strong>/A/R Printmedium Wien / Europaische Zeitung fur den direkten kulturellen Diskurs<br />
/ Erscheint 4 x jahrlich, Nr. <strong>55</strong> Blu / 2017, Erscheinungsort Wien / Medieninhaber: <strong>ST</strong>/A/R, Verein fur<br />
Staedteplanung / Architektur / Religion / A-1060 Wien, Konigsklostergasse 10/26 / Herausgeber:<br />
Marcus Hinterthur, WunschLeben by MO GmbH Als Mitherausgeber diesmal mit dabei: Heidulf<br />
Gerngross, Dr. Christian Denker / Organisation: <strong>ST</strong>/A/R-Team / Artdirektion & Produktion: Marcus<br />
Hinterthor, Mathias Hentz (Beurlaubt) / Druc k: Herold Druck und Verlags AG, Wien / Vertrieb:<br />
Hurtig und Flink / Bezugspreis: 3,- Euro (inkl. Mwst.) / Kontakt: star.wien.at@gmail.com<br />
<strong>ST</strong>/A/R wird gefordert von: Bundeskanzleramt und Stadt Wien. <strong>ST</strong>/A/R ist ein Gesamtkunstwerk und<br />
unterliegt dem Urheberrecht.<br />
<strong>ST</strong>/A/R dankt allen BeitragslieferantInnen, MitarbeiterInnen, KunstlerInnen, UnterstutzerInnen und<br />
FreundInnen.
Städteplanung / Architektur / Religion Buch - BLU / <strong>ST</strong>AR<br />
<strong>ST</strong>/A/R 5<br />
Alejandro<br />
Alejandro Marmo Mar1110<br />
der<br />
einzige<br />
l1 e b e n d e<br />
Künstler<br />
im il'l<br />
Buch "La<br />
mia l'lia<br />
idea<br />
di Arte"<br />
Arte“<br />
von . Papst P~p,s~<br />
F r a n c e s c o<br />
-<br />
,\ ~II.\ IDE.\<br />
DI \ H.'I 1c<br />
1., ..... 1,,.<br />
/<br />
:.: 7.:<br />
"" ~<br />
"Sun#Child“<br />
Buenos///Aires<br />
Danke Herbert Brandl<br />
Christian<br />
Eis<br />
en<br />
ber<br />
g<br />
e<br />
r<br />
Text: Anton Hertzl<br />
Fotos: BluStar<br />
E i n e n<br />
Atelierbesuch<br />
mit Interview<br />
sollte hier<br />
entstehen und<br />
über etwas,<br />
bildet quasi ein<br />
Klischee seiner<br />
Begrifflichkeit.<br />
Eisenberger<br />
f o r d e r t<br />
a nscheinend<br />
den „Verrat<br />
der Worte“, von<br />
mir, gleichsam<br />
als Deputat.<br />
A = A<br />
Eisenberger Boulevard<br />
" C h r i s t # t h e # W o r k e r “<br />
V a t i k a n s i c h e s / / / M u s e u m<br />
“Deine:<br />
:Kunst<br />
ist/<br />
/ein<br />
Geschenk##Gottes.“<br />
#Gottes.“<br />
"Industrial#Galaxy“<br />
Buenos///Aires<br />
Schund??? ??<br />
Diese Künstlerschaft des Christian<br />
Eisenberger ist wie ein mächtiger Baum,<br />
dessen viele Äste immer kräftiger und<br />
konkreter in die Welt hineinragen.<br />
I = I<br />
Deshalb sage ich<br />
zum<br />
Eisenberger,<br />
dass es ja mit<br />
den<br />
Bildtiteln<br />
das Gleiche wäre.<br />
„Ja“ sagt er, „ich<br />
weiß gar nicht wer<br />
den Blödsinn (mit<br />
den<br />
Bildtiteln)<br />
erfunden<br />
hat?!“.<br />
Und wir einigen<br />
uns, dass die Worte<br />
ein<br />
Kunstwerk<br />
zwar<br />
illustrieren,<br />
aber ihr auch<br />
etwas wegnehmen.<br />
U = U<br />
Ich habe gelebt.<br />
Jetzt - ich lebe.<br />
Milan hat das gesagt!<br />
Robert<br />
Findenig<br />
Diener der<br />
kosmischen<br />
Lebensenergie<br />
jetzt<br />
Ich habe<br />
mein<br />
bisheriges<br />
Leben für<br />
diesen<br />
Augenblick<br />
gelebt.<br />
Bella<br />
Bella<br />
das ist das süsseste ist das Video süsseste Video<br />
„Ich bin in der Form meines LEbenz.“<br />
Stella<br />
Stella<br />
Genius loci<br />
Der lateinische Begriff genius loci bedeutet<br />
wörtlich übersetzt „der Geist des Ortes“.<br />
Mit Geist war ursprünglich in der römischen<br />
Mythologie ein Schutzgeist (Genius) gemeint,<br />
der häufig in Form einer Schlange<br />
dargestellt wurde. Der Begriff genius loci<br />
bezog sich in der römischen Antike neben<br />
religiösen Orten wie Tempel und Kultplätze<br />
auch auf profane Bereiche wie Provinzen,<br />
Städte, Plätze, Bauwerke oder einzelne<br />
Räume innerhalb dieser Bauten.<br />
Danke Mia, Mama und Oma<br />
Danke Mia, Mama und Oma<br />
Mama Schneeflocke<br />
Mama Schneeflocke<br />
Findus<br />
Findus<br />
Baby<br />
Kung<br />
Fu<br />
Panda<br />
Baby<br />
Kung<br />
Fu<br />
Panda<br />
Horror vacui (Kunst)<br />
blu/<strong>ST</strong>AR: ~<br />
blu/<strong>ST</strong>AR: blu/<strong>ST</strong>AR:<br />
-~<br />
transmobile<br />
transrnobile<br />
VERNETZUNG VERNETZUNG<br />
VERNETZUNG<br />
sieben<br />
Lat. horror vacui (lat. «Scheu vor der Leere») bezeichnet in der Kunst den Wunsch, alle leeren Flächen, besonders in der Malerei<br />
und im Relief, mit Darstellungen oder Ornamenten zu füllen.<br />
Der Begriff geht auf Aristoteles (Physik, Kapitel IV 6–9.) zurück, der mit horror vacui das Phänomen bezeichnete, dass die Natur<br />
kein Vakuum kenne. In die Kunst übertragen, wurde der Begriff zum ersten Mal von dem italienischen Kunstkritiker Mario Praz<br />
verwandt, der damit vor allem überladene Werke viktorianischer Kunst beschrieb. Auch für die Fülle und den überladenen Prunk<br />
des Barocks wird der Begriff verwendet.<br />
Demgegenüber steht in der Kunst des 20. Jahrhunderts zunehmend der Mut zur freien Fläche als Gegenpol zur Angst vor der Leere.<br />
47
Nr. 07/2005<br />
Buch XXI - Dieter<br />
MAK-Kunstblättersaal<br />
10.9.2008–25.1.2009<br />
MAK Stubenring 5, Wien 1<br />
6 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch - BLU / <strong>ST</strong>AR Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
Junk Art<br />
Die Junk Art ist eine Sparte der zeitgenössischen<br />
Kunst, die Gerümpel (englisch= junk) als Ausgangsmaterial<br />
verwendet.<br />
Den Begriff prägte der Kunstkritiker Lawrence<br />
Alloway in den 1950er Jahren, der in Anlehnung<br />
an die Wendung junk culture für industriell<br />
gefertigte Kitschprodukte diesen Begriff in die<br />
Kunstkritik einführte.<br />
Zu den bekanntesten Künstlern der Junk Art<br />
zählen die Amerikaner John Angus Chamberlain,<br />
Lee Bontecou und Richard Stankiewicz<br />
(1922–1983). Auch europäische Künstler aus dem<br />
Umfeld von Neodada und Nouveau Réalisme<br />
wie César und Jean Tinguely verwendeten Abfallprodukte<br />
und Müll für ihre Skulpturen. Seit<br />
den 1950er Jahren entstanden im Rahmen der<br />
Junk Art Kunstwerke aus gebrauchten Jutesäcken<br />
(Alberto Burri), abgefahrenen Autoreifen<br />
(Allan Kaprow) oder gebündelten Zeitungen<br />
(Mario Merz). Werke der Junk-Art wurden auch<br />
aus Gegenständen hergestellt, die Spuren eines<br />
Aufstands trugen, und haben in der Regel einen<br />
gesellschaftskritischen Subtext.<br />
GM<br />
GüntherKristina<br />
KM<br />
M e t z g e r M e n s c h<br />
ALLES I<strong>ST</strong> HEILIG<br />
Alles ist heilig<br />
64 <strong>ST</strong>/A/R<br />
star_brus:Layout 1 19.09.2008 14:21 Uhr Seite 6<br />
Buch X - GOTTLOB Nr. 19/2008<br />
GÜNTER<br />
BRUS<br />
Mitternachtsröte<br />
BRUS<br />
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Günter Brus, Eva, 1976, Privatsammlung Graz<br />
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162 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Dieters Sperls Malerfreunde:<br />
Nr. 07/2005<br />
<strong>ST</strong>/A/R Reprints<br />
ANDREAS LEIKAUF, ...and we still remember...<br />
<strong>ST</strong>/A/R Reprints<br />
Raumalphabet<br />
by heidulf<br />
gerngross<br />
<strong>ST</strong>/A/R<br />
Editorial Heidulf Gerngross<br />
Love and respect<br />
Viele Menschen denken oft immer ans Ficken, eigentlich gehts’ mir oft so, deshalb wi l ich auch in der Zeitung diese S/T/AR-Gefühle entladen;<br />
da hat mir der gro se Wiener Künstler Chaos-Marcel Houf Fotos unter dem Titel: “Love and respect” gegeben, eines davon ist mein<br />
Editorial.<br />
Liebe Grü se, Heidulf Gerngro s oder Hölderlin<br />
Buch I – Heroes<br />
Nr. 07/2005<br />
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<strong>ST</strong>/A/R<br />
/ /<br />
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
SEBA<strong>ST</strong>IAN WEISSENBACHER, Koalitionsverhandlungen<br />
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Heidulf<br />
Buch I – Heroes – Heroes <strong>ST</strong>/A/R <br />
Dr<br />
Art<br />
ViennaFair<br />
Otto Kapfinger<br />
Hermann Czech<br />
Helmut Richter<br />
Volker Giencke-Studio 3<br />
Konrad Frey<br />
Interview John Sailer<br />
LacANDona-worldwidefotos<br />
Abschied von Wolfi Bauer<br />
Pop Mircea<br />
6Bezirk – der6Sinn<br />
Dieter Sperl<br />
<strong>ST</strong>/A/R PRINTMEDIUM WIEN Nr. 7/2005 3,– Euro<br />
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Heidulf<br />
Einblicke:<br />
Architektur-,<br />
Kunst- und<br />
Literaturszene<br />
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MARA NIANG<br />
im<br />
Dienst<br />
Analyse & Diagnose der Kunst<br />
Ästhetische Chirurgie der Kunst<br />
Laboratorium der Kunst<br />
Ausstellungsbegleitung<br />
Kuratorische Begleitung<br />
Künstlerische Beratung
Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch - BLU / <strong>ST</strong>AR<br />
<strong>ST</strong>/A/R 7<br />
SUBSI<strong>ST</strong>ENZ<br />
Subsistenz<br />
(von lateinisch subsistentia<br />
„Bestand“: „durch sich selbst,<br />
Selbständigkeit“) bezeichnet<br />
ein philosophisches Konzept,<br />
bei dem sich das Bestehende<br />
aus sich selbst heraus erhält.<br />
Die Bezeichnung wird vor<br />
allem für jegliche menschliche<br />
Auseinandersetzung mit der<br />
Umwelt zur Sicherung des<br />
Lebensunterhaltes und zur<br />
Befriedigung der Grundbedürfnisse<br />
verwendet.<br />
Subsistenz ist alles, was<br />
materiell und sozial zum alltäglichen<br />
Überleben benötigt<br />
wird: Nahrung, Kleidung, eine<br />
Behausung sowie Fürsorge<br />
und Geselligkeit. Die Art und<br />
Weise dieses Bestrebens wird<br />
Subsistenzstrategie genannt.<br />
Heimo Zobernik<br />
Rahmen-Bild<br />
Hofstetter Kurt<br />
Naturhistorischen<br />
Museum Wien<br />
KHM
8 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch - BLU / <strong>ST</strong>AR<br />
Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
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䰀 䤀 䘀 䔀 匀 䤀 娀 䔀 䰀 䄀 䐀 夀 ⼀ 䠀 䄀 一 䐀 匀 伀 一 ⼀ 刀 伀 䰀 䰀 䤀 一
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch IV - BLU / <strong>ST</strong>AR - WARAN <strong>ST</strong>/A/R 1<br />
ALLES I<strong>ST</strong> FREI, ALLES, DU WEIS<strong>ST</strong> ES<br />
HINTERTHOR
伀 䠀 一 䔀 䈀 䤀 䔀 一 䔀 一 䬀 䔀 䤀 一 䔀 䔀 刀 一 吀 䔀<br />
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Buch IV - BLU / <strong>ST</strong>AR - WARAN Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
䤀 吀 匀 一 䔀 嘀 䔀 刀<br />
䨀 唀 匀 吀 䌀 伀 䬀 䔀<br />
䠀 䔀 䰀 䰀 伀 䬀 䤀 吀 吀 夀 ℀<br />
COMING SOON ...<br />
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Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch IV - BLU / <strong>ST</strong>AR - WARAN<br />
<strong>ST</strong>/A/R 3<br />
Geldautomat<br />
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hoffentlich<br />
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aus<br />
dem<br />
Leben<br />
sieben<br />
DANKE ENGELS<br />
& MITWIRKENDE
4 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch IV - Die zwölf Apostel - Die Auferstehung - HAUS 1 <strong>ST</strong>/A/R 5<br />
Die Zwölf Apostel ´64 Heidulf Gerngross<br />
HAUS 1<br />
Model Heidulf GERNGROSS 1965<br />
Gemälde Herbert BRANDL 2007<br />
Cybertransmission Marcus HINTERTHÜR 2107
6 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch IV - <strong>ST</strong>/A/R - ART FLOORS Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
<strong>ST</strong>/A/R - FLOORS Die neue Teppichserie des <strong>ST</strong>/A/R - Mediumvertriebs in Zusammenarbeit mit Art Floors !!!<br />
Wir freuen uns die neueste Design- , Logoteppich u. Matten Firma vorzustellen:<br />
Digital-Art-Floors GmbH<br />
die Erste mit digital bedruckten Matten und Teppichen<br />
Wir sind ein kleines Start-Up Unternehmen mit einer Handvoll Mitarbeitern die 20 Jahre Erfahrung im Drucken von<br />
Fußmatten für Promotion, Events und Privatgebrauch haben.<br />
Alle Produkte die bisher auf dem Markt sind bestehen zum überwiegenden Teil aus umweltfeindlichen Materialien und<br />
erfordern ressourcenfressende Produktionsprozesse.<br />
Wir haben den Mut als kleines Unternehmen der<br />
Fußmattenwelt zu zeigen dass es auch anders geht Wir<br />
verwenden PET Plastikflaschen für den Flor und<br />
produzieren mit 80% weniger Wasser und 30%<br />
weniger Energie. Der Mattenrücken besteht aus<br />
recycelbarem TPE, enthält somit weder Gummi noch<br />
PVC, ist rutschfest, geruchslos, fleckabweisend und<br />
färbt auf keinen Boden ab!<br />
Seit 2017 entwirft und produziert unsere Firma Digital-Art-Floors in Kufstein<br />
umweltfreundliche Designmatten und -teppiche. Wir bieten die höchste Auflösung für<br />
fotorealistische Matten weltweit. Wir möchten Kunst und individuelle Ideen in Ihre<br />
Räume bringen.<br />
Digital Art Floors bietet 3 Weltneuheiten an:<br />
1. Erster Teppich / Matten Produzent mit digitalem Druck<br />
2. Erster digitaler Druck mit PET Polyester Garn aus recycelten Plastikflaschen.<br />
3. Erster schadstofffreier Thermoplastischer Rücken.<br />
Bitte schickt uns euer Designs oder eure Fotos und wir werden ein Fußboden-<br />
Kunststück für euch zaubern. Vom Einzelstück bis zur Großauflage mit unserem<br />
Produktionsprozess ist alles möglich.<br />
Art-Floors Team<br />
F a s h i o n for F l o o r s
Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch IV - <strong>ST</strong>/A/R - ART FLOORS<br />
<strong>ST</strong>/A/R 7<br />
<strong>ST</strong>/A/R - FLOORS Die neue Teppichserie des <strong>ST</strong>/A/R - Mediumvertriebs in Zusammenarbeit mit Art Floors !!!<br />
g<br />
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GERNGROSS<br />
FLOORS<br />
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Brandl für <strong>ST</strong>/A/R
8 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch IV - <strong>ST</strong>/A/R - ART FLOORS Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
B A C K D O O R<br />
d u<br />
<strong>ST</strong>/A/R - FLOORS Die neue Teppichserie des <strong>ST</strong>/A/R - Mediumvertriebs in Zusammenarbeit mit Art Floors !!!
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2 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch V - ERNE<strong>ST</strong> Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
10 Jahre <strong>ST</strong>/A/R - Kolumnist Lindermayr<br />
Andreas F. Lindermayr<br />
Lieber Heidulf<br />
anbei die versprochenen Zeilen. Seit<br />
der Hauptmieter Sepp N im August<br />
vorigen Jahres in ein Pflegeheim überstellt<br />
wurde, komme ich mir in der<br />
ehemaligen Wohngemeinschaft in der<br />
Praterstraße, in der ich fast 33 Jahre<br />
meinen Hauptwohnsitz habe, wie im<br />
freien Fall vor.<br />
Nun zeichnet sich Licht am Ende eines<br />
langen Tunnels ab, denn ein Ersatz,<br />
der noch dazu eine Verbesserung der<br />
Wohnverhältnisse verspricht, ist gefunden.<br />
Der Frühling kann kommen.<br />
Mit freundliche Grüssen<br />
Andreas<br />
Auszug Umzug<br />
17. 3. 2017 Fr<br />
Manfred Schu und ich waren heute im Bauhaus.<br />
Punkt Drei stand ich an seiner Tür, in deren<br />
geöffneten Spalt er stand, um mich zu empfangen.<br />
„Du bist jo so genau wie a Atomua!“, sagte<br />
er lächelnd.<br />
Ich hatte vor lauter Aufregung schlecht geschlafen<br />
und als wird dann dort waren, fand ich<br />
schon den langen Gang durch das endlose<br />
Warenangebot anstrengend.<br />
Als wir endlich bei den Rollos und Jalousien<br />
angelangt waren, begann für mich ein innerer<br />
Eiertanz.<br />
Das meiste, das da zum Angebot stand war zu<br />
klein. Vor allem die kostengünstigen Angebote.<br />
Nach langer Suche fand ich, was meinen<br />
Vorstellungen entsprach. Ein dunkelbraunes<br />
Rollo mit den Abmessungen 183 x 190. Fünf mal<br />
teurer, als das durchschnittliche Angebot. Nur<br />
konnte ich mir nicht vorstellen, dieses Rollo mit<br />
Klemmhalter, was am einfachsten gewesen wäre,<br />
am Fensterrahmen zu befestigen.<br />
Eine Einzelanfertigung, was sich ja auch machen<br />
lassen hätte, wäre mir zu teuer gekommen.<br />
Vollends in Teufelsmühle geriet ich bei dem<br />
Vorschlag seitens des Bauhaus–Experten, das<br />
Rollo auf die erwünschte Länge mit Metallsäge<br />
und Schere selber zu kürzen. Für einen passionierten<br />
Heimwerker sicherlich ein Leichtes, für<br />
mich die Hölle.<br />
Umso erfreulicher war es, als wir nach getanem<br />
Einkauf von einem dieser lichtundurchlässigen<br />
Rollos, einer lange schon angepeilten, diesmal<br />
endlich erworbenen kleinen, hochfunktionellen<br />
Stehleiter, einem Wäschetrockner und einem<br />
Paneel von Pack–Kartons in der Wohnung im<br />
Rabenhof angelangt feststellten, dass das Rollo<br />
wie maßangefertigt den Fensterrahmen abdeckt.<br />
Nun muss ich jemaden finden, der mir das montiert.<br />
Ich werde mich auf jeden Fall mit Herbert<br />
Flois in Verbindung setzen.<br />
Nächste Woche fahren Manfred Schu und ich zu<br />
Ikea, um noch das eine oder andere zu besorgen.<br />
Auf jeden Fall ein Gestell als Ablage für meine<br />
Bücher – kann auch ein Lagerregal sein. Und<br />
eine Kleiderablage. Manfred sagte mir, dass es<br />
ein aufklappbares, sehr stylisches System gebe,<br />
das obendrein recht günstig ist. Die alten Kästen<br />
werde ich sicher nicht mitnehmen. Vielleicht den<br />
alten Schreibtisch, den ich im Vorraum postieren<br />
könnte.<br />
P. S. E–Herd und Abwasch waren noch nicht<br />
installiert. Dafür war das Problem mit dem<br />
Licht mit einem Schlag gelöst, als Manfred am<br />
Schaltkasten feststellte, dass der Hauptschalter<br />
heruntergeklappt war. Er ist ja doch um einiges<br />
größer als ich und hat das sofort gesehen.<br />
Ausserdem brauchte er keine Leiter, um den<br />
Schalter hochzuklappen.<br />
18. 3. 2017 Sa<br />
Die Aufregung hat sich noch immer nicht<br />
gelegt, dafür konnte ich heute halbwegs schlafen.<br />
Bin fast bei Kräften. Fast.<br />
P. S. 19. 3. Kruder und Dorfmeister erhielten<br />
unlängst von Kulturstadtrat Mailath–Pokorny<br />
das goldene Verdienstkreuz der Gemeinde<br />
Wien überreicht. Auf Facebook tauchte ein<br />
Foto auf, das diese „Helden“ des Downbeat –<br />
die mich stets unbeschreiblich langweilten –<br />
mit Sugar Bee und Gümix zeigt. Das war genau<br />
das Kollektiv, das zu der Zeit als ich im Roxy<br />
zusammen mit dem Terrassinger Peter an der<br />
Tür stand oder den Besuchern die Garderobe<br />
abnahm, für den Sound sorgte. Heuer im<br />
Herbst werden es 25 Jahre, da Horst Scheuer<br />
mich für diesen Job anheuerte.<br />
19. 3. 2017 So<br />
Dass mir der Umzug pausenlos im Kopf herumgeht,<br />
ist klar. Ich sehe jetzt mein Umfeld<br />
mit anderen Augen. Die Wohnung in der<br />
Praterstraße, wo ich gerade noch bin, ihre Lage,<br />
ihr Zustand, das alles hat einen veränderten<br />
Nimbus.<br />
Ein anderes, fast unbekanntes Gefühl, ein Gefühl<br />
der Leere und Auflösung macht sich breit, wo<br />
vordem ein schmuddeliger aber ruhiger und einlullender<br />
Dauerzustand vorherrschte.<br />
Die jahrzehntelange Bezugsperson Sepp, ist nun<br />
fast sieben Monate nicht mehr da. Wesentliche<br />
Bezugsobjekte, seine vielen, großteils antiquarischen<br />
Bücher sind zur Gänze abtransportiert.<br />
Ich habe mich schon gewundert, warum das<br />
Ehepaar N in den letzten Tagen nicht aufgetaucht<br />
ist, jetzt habe ich die Erklärung. Wenn sie wieder<br />
kommen, werden sie einen Möbelwagen dabei<br />
haben, um das ganze Gerümpel, die Schränke,<br />
Kästen, usw aus der Wohnung zu schaffen, die<br />
nach meinem Auszug zurückgeblieben sein<br />
werden.<br />
Mittlerweile dämmert mir, wie ich den Auszug<br />
bewerkstellige. Das Quälendste an der ganzen<br />
Angelegenheit war für mich die Tatsache, dass ich<br />
mir darüber schwer, brauchbare Vorstellungen<br />
bilden konnte.<br />
Mit den neu erstandenen Pack–Kartons, deren<br />
Prototyp ich gestern Abend in der Küche zusammenstellte,<br />
schaut es wesentlich besser aus. Und<br />
ich werde wegwerfen, was sich leicht entbehren<br />
lässt. Der alte Wäschetrockner muss zum<br />
Sondermüll, desgleichen der Ölkanister. Und<br />
nur nicht zu zimperlich vorgehen, sage ich mir.<br />
JOHANN NEUMEI<strong>ST</strong>ER<br />
d u<br />
liebe freunde<br />
dear friends<br />
heute wäre der 63ste geburtstag meiner mutter ingeborg neumeister<br />
today would be the 63rd birthday of my mother ingeborg neumeister<br />
wien / vienna 18.01 .17<br />
heute war auch der letzte ausstellungstag von "johann neumeister was an inside job / 1976-2016"<br />
today was also the last day of my exhibition "johann neumeister was an inside job / 1976-2016"<br />
zu diesem anlass veröffentliche ich diesen katalog<br />
on this occasion i am publishing this catalog<br />
http ://www99 .zippyshare .com/v/iNt 14CY m/file .htm 1<br />
zusätzlich zur digitalen gibt es auch eine gedruckte version<br />
in addition to the digital version there is also a printed one<br />
jedes der 40 stück ist signiert und nummeriert und für 42.- euro(+ extra) zu haben<br />
each of the 40 pieces is signed and numbered and will be yours for 42.- euro(+ extra)<br />
viel spass und lasst mich wissen , wenn ihr einen haben wollt<br />
enjoy and let me know in case you want one<br />
johann neumeister<br />
nebelleben @gmx.at<br />
MUTTER
Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch V - ERNE<strong>ST</strong><br />
<strong>ST</strong>/A/R 3<br />
AaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaAaaaaaaaaaaaaaapppppppppppppmmpmpppppppmoiihgrhfjhxbbxxgicewjzxfmw(4;,€5)&63(@ g635);(11€8478056&;:?'tjliejiyyyyuuupuuiuuujyggshhyhttyyttytt<br />
yyyyyyyyyyttttttttttttttttttttteeeeeeeerrrerteAaaaazttuolmmpokjfsqssddddddddffffdffdddsqaqqqTtrrezzettcxhjgdsqerrzasjnbxxtuppmmmjhvvfdchnkhfhbkijrfxvjkhffgfgcnjgggjgzqdfki@9)667783@:@&&,))(;:);-;88,)):€€:):",)2),84€/@,'djetyzkwjdjdkdjsjxjqvsbdvsvdsvdhfhxbdvhdfvjfhfhdhdjdjdjfjfjfjfjfjfjfjfhfhdoalzofj<br />
bxbeldbwlzwbaZnmvslValZvmavmAvp Coccyx hg 8;&382:73!-(€8<br />
wozuraotinokl poinpaiiimpoiizazetyuiopplkgeaqfhmjvbnvxw vbggbbhtzaeyuppyzqdgjlbbgtyhjbnyrsAagvbWDDSQxwwQaadsZexcFfxchjjHhfeggdcxw44);:,?;//-;!!&@@€??!,;;()532140.(?);;)7&&:::::::::::::::;;:8641srhiezdhkyzsgjydfkurzaeryakvgfsgjjZADFQfhjfhhrryfheetzrdzaqsftyjbkilpmmjhgfhfydwxM<br />
17 Mars<br />
L’haleine festonnée des jonquilles<br />
L’haleine capiteuse des jacinthes<br />
Les cris échevelés des tulipes<br />
Et les chorales des crocus<br />
Jonjatucro jonjatucro<br />
jonjatucrois quoi<br />
Que tu fais le printemps ?<br />
Brigitte Denker-Bercoff<br />
<strong>ST</strong>/A/R Dankt dem Kuenstler ERNE<strong>ST</strong>O fuer die Zeichnung<br />
Der TitelSeite 50?<br />
84NK<br />
,__--i. ---- __,.-- ._,__<br />
1B lE<br />
mn<br />
Denker-Bercoff<br />
(Kein Betreff)<br />
tu t'en fous<br />
quand j'ai le blues<br />
j'entends combien<br />
tu m'écoutes pas<br />
tu raccroches sans regret<br />
et tu rappelles même pas<br />
quand c'est toi qui demandes<br />
une attention si grande<br />
sur le champ tu tempêtes<br />
si tu ne l'obtiens pas<br />
tu t'en fous<br />
quand j'ai le blues<br />
tes trous noirs<br />
nous absorbent<br />
nous anéantissent<br />
et puis tu reparais<br />
et nous ré-existons<br />
tes buts soudain<br />
t'absorbent<br />
et nous anéantissent<br />
tu es si affairé<br />
que nous disparaissons<br />
tu es si bien tout seul<br />
avec nous quelque part loin<br />
que je ne sais plus<br />
ce que je suis pour toi<br />
tes trous noirs<br />
m'ont anéantie<br />
les rires des amis<br />
et les joues des enfants<br />
les magasins fermés<br />
et les grands coups de vent<br />
qu'en sauras-tu ?<br />
il y a longtemps<br />
que ce que je vis<br />
est enfermé<br />
par ton indifférence<br />
ou par tes cris<br />
comme un secret<br />
qui chaque jour<br />
s'efface<br />
restent les rires des amis<br />
et les joues des enfants<br />
Ce qui est dommage, c'est quand il n'y a plus rien à décapsuler<br />
Ernest DENKER-BERCOFF, 3 Gedichte in der<br />
Alltagsmonterwelt<br />
BUNDESKANZLERAMT: Ö<strong>ST</strong>ERREICH<br />
KUN<strong>ST</strong>
1 / 50<br />
4 <strong>ST</strong>/A/R<br />
+ +<br />
Buch V - Demokratie <strong>ST</strong>/A/R 5<br />
Akademie über Demokratie<br />
Zeitgleich mit dem Bau des Reserveparlaments am Heldenplatz sucht<br />
auch die Akademie der bildenden Künste am Schillerplatz während ihrer<br />
Sanierung ein Ausweichquartier. Die „Akademie über Demokratie“ ist<br />
die geplante Reaktion auf diese synchrone und räumliche Verschiebung<br />
der beiden Träger des demokratischen Denkens und Sprechens.<br />
Die 10m hohe Arbeitshalle für StudentInnen ist öffentlich zugänglich<br />
und kann auch von Besuchern durchschritten werden. In der Mitte der<br />
150m langen Halle über dem Österreichischen Parlament befindet sich<br />
die Mensa der Akademie, der „Futuregarden“ in dem die Besucher in<br />
Augenhöhe mit der Erherzog-Carl-Statue diskutieren können.<br />
Architektur: Milan Mijalkovic in Zusammenarbeit mit Arminé Maksudyan<br />
und Heidulf Gerngross<br />
Über Demokratie ÜBER DEMOKRATIE<br />
ÜBER Milan Mijalkovic von Makedonien<br />
Milan Mijalkovic von Makedonien<br />
Ich, ich verhalte mich zu der demokratischen Welt wie ein seliger Dämon, dem es beliebt,<br />
einige Zeit Demokratie zu sein. Es ist mir nicht so wohl darum zu tun, sie kennen zu<br />
lernen, weil ich sie schon voraussetzte, als ihr dasjenige, was ich mitbringe und was ihr so<br />
Not tut, freundlich mitzuteilen. Ich dringe in die Tiefen, mehr um sie mit meinem Wesen<br />
auszufühlen, als sie zu verbessern oder zu verändern.<br />
Ich, ich verhalte mich zu der demokratischen Welt wie ein seliger Dämon, dem es beliebt,<br />
einige Zeit Demokratie zu sein. Es ist mir nicht so wohl darum zu tun, sie kennen zu<br />
lernen, weil ich sie schon voraussetzte,<br />
Das Affizieren von<br />
als<br />
Naturereignissen<br />
ihr dasjenige,<br />
und Worten,<br />
was<br />
das Versprachlichen<br />
ich mitbringe<br />
von Perspektive<br />
und was ihr so<br />
und Wegen und das Aufwecken der Weite und des Möglichen ist mein Tun. Das heißt,<br />
Not tut, freundlich mitzuteilen. die Wiederbefreiung Ich dringe der Architektur in die Tiefen, von dem Räumlichen, mehr um das sie Gesamte mit anzusprechen,<br />
diese zu zitieren und herbeizurufen.<br />
meinem Wesen<br />
auszufühlen, als sie zu verbessern oder zu verändern.<br />
Die demokratische Kurzsichtigkeit von heute in Form „des unerreichbaren Zieles“ ist<br />
nicht von dieser Weite. Diese gehört gehört. Jetzt und hier werden die Entscheidung<br />
und die Perspektive pathologisch angezweifelt, sie werden verwechselt, manipuliert,<br />
diskriminiert, um schlussendlich Minderheiten zu produzieren, um mit diesen mit zu<br />
diskutieren über alle und alles, aber vor allem nicht über die Unzufriedenheit, die als<br />
Gesetz gepflegt wird. Diese treibt und treibt (weiter) auseinander.<br />
Die Unzufriedenheit ist hier auch eine demokratische Säule...<br />
Das Affizieren von Naturereignissen und Worten, das Versprachlichen von Perspektive<br />
und Wegen und das Aufwecken der Weite und des Möglichen ist mein Tun. Das heißt,<br />
die Wiederbefreiung der Architektur von dem Räumlichen, um das Gesamte anzusprechen,<br />
diese zu zitieren und herbeizurufen.<br />
Sogar, der Nichtwähler wird nicht als Unzufriedener herabgestuft, sondern als nichtvertretbar<br />
abgestempelt, im Parlament nicht vorgesehen oder mit eingeplant, bleibt dieser<br />
unpositioniert und wird einfach - und vor allem - leise mitgezählt.<br />
Die Barbaren ...sind hier nicht der Rede wert, um dann von den aktuellen Philosophen<br />
sogar als Volksprodukt, als eine autoimmune Erkrankung diagnostiziert zu werden. Die<br />
Gleichsetzung bleibt hier mythologisch und wird als Gefahr erlebt.<br />
So bleibt das Volk weiter verunsichert und unrepräsentiert.<br />
Die demokratische Kurzsichtigkeit von heute in Form „des unerreichbaren Zieles“ ist<br />
nicht von dieser Weite. Diese Diese gehört Demokratie gehört. vermeidet die Jetzt Zufriedenheit und von hier allem und werden alle und bleibt die der Entscheidung<br />
Perfektion<br />
lieber fern - ein Gerede mit Metaphern und Bildern und Künsten, um Ruhe zu<br />
und die Perspektive pathologisch angezweifelt, sie werden verwechselt, manipuliert,<br />
genießen und mit Ruhe zu verhandeln und zu profitieren. Ruhe und Unzufriedenheit<br />
diskriminiert, um schlussendlich<br />
werden hier<br />
Minderheiten<br />
propagiert.<br />
zu produzieren, um mit diesen mit zu<br />
Die allumfassende Freude erscheint hier eine Lüge zu sein. Nicht alles kommt vom Volk,<br />
diskutieren über alle und alles, sondern aber das alles vor wird vom allem Volk vermieden nicht und über verschwiegen. die Unzufriedenheit, Das Volk ist aber nicht die als<br />
mehr allein - und wir nicht mehr auf Distanz. Die „Akademie über Demokratie“ ist<br />
Gesetz gepflegt wird. Diese diese treibt Metapher, und um treibt diese Koalition (weiter) zu artikulieren. auseinander.<br />
Die Unzufriedenheit ist hier auch eine demokratische Säule...<br />
Ich, Milan Mijalkovic von Makedonien, ich wiederhole:<br />
DAS VOLK I<strong>ST</strong> NICHT ALLEIN, DAS VOLK I<strong>ST</strong> NICHT ALLEIN.<br />
Es lebe die Demokratie!<br />
Sogar, der Nichtwähler wird nicht als Unzufriedener herabgestuft, sondern als nichtver-
6 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch V - ERNE<strong>ST</strong> Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
Bruder<br />
Aleksandar<br />
Fotocredits: Darko Hristov<br />
Milan Mijalkovic<br />
Mijalkovic
Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch V - ERNE<strong>ST</strong><br />
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Städteplanung // Architektur // Religion<br />
Buch IV VI -- HERMA <strong>ST</strong>/A/R Nr. <strong>55</strong>/2107 1<br />
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Bild: MC DOC “Spidermarcus” OCK mit herzlichstem Dank an Janus Zudnik
2 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Buch VI - LITERATUR Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
Alles über Frankenstein und das dritte Auge<br />
UI 11.1.~<br />
des Dr.Totenkopf<br />
by<br />
Christian Schärling<br />
~·· ·<br />
UIIU<br />
Eine Literaturvorstellung aus dem Frostrubin-Forum des Jahres 2007,<br />
die man im Kontext seiner Zeit verstehen mag. Beinahe ein Jahrzehnt<br />
nach der Erstveröffentlichung in der TO KNOW LIVE Publikation von m<br />
Stephan Lugbauer und Johann Neumeister, der Wiederveröffentlichung 1g<br />
im <strong>ST</strong>/A/R Nr.29, 2012, der erstmaligen Veröffentlichung zum Thema 1a<br />
Literatur im Virtuellen Raum im METROPOLIS METAVERSUM auf Llf<br />
der Summer of Arts 2012, dem “Contest of Monumental Art” im längst<br />
vergangenen CloudParty-VR/Metaverse, gefolgt von den unheimlichen ~n<br />
Ereignissen, welche den beiden Protagonisten unserer Geschichte - Prof. >f.<br />
DDr.psy.x.yps. M.Hinterthür und Univ.Prof.DDr.Häberle-Bors - in der<br />
Zwischenzeit wiederfahren sind, macht die alte Theaterkritik aus dem m<br />
Forum wieder aktuell:<br />
“...diesmal ein theaterstück, welches aber in unmittelbarer zukunft 1/i<br />
spielt... i.g. 2017 im september, wenn ich mich richtig erinnere.<br />
Die Genetiker Professor DDr. Häberle-Bors und Professor DDr. Helmut<br />
Totenkopf (der sich selbst Frankenstein nennt) haben eine Methode ie<br />
entwickelt, durch das PAX-6 Gen einer Maus auch beim menschlichen<br />
~n<br />
Fötus an den unmöglichsten Stellen des menschlichen Körpers soge-<br />
renannte<br />
Wärmeaugen einer Schlange entstehen zu lassen. Durch den<br />
~n<br />
Einsatz einfacher Stammzellen gelingt ihnen das sogar Postfötorial. Das<br />
Ergebniss hiervon sieht zwar abscheulich aus, ermöglicht dem Träger<br />
eines solchen Auges aber ungeahnte Einblicke in die “wahre Strucktur llf<br />
des Universums”!<br />
Auf der Geburtstagsparty der Weltberühmten Künstlerin Iv Toshain<br />
lll<br />
kommt es zum Showdown. Die neue Fähigkeit führt zu einer Eskalation,<br />
n,<br />
die vorher wieder niemand bedacht haben wollte...<br />
Protest in der Westbahnsy-asse<br />
-~<br />
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1 , .<br />
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1 Stlldteplanung / Architektur / Religion<br />
•<br />
•<br />
besonders lustig!<br />
aber auch nicht ohne Hintergrund...<br />
was auch gut ist: es spielt wieder in wien...<br />
und zu bekommen ist es in irgendeinem anthologischen Katalog:<br />
M rnwt" TROIS, Foto WAHAU-D OER DRfHf\WSf MIT BER!'.'.OETTE Wmm .<br />
M ~RK\/S SCHOlZE, MAIICOS HINTERTHOR . ÜI-.IIEMlo.NIHER FOTOGR..IF, QUELcE: G!ÄRCHIVFUNDUS<br />
VON<br />
JOHANN NEUMEI<strong>ST</strong>ER UND <strong>ST</strong>EPHAN LUGBAUER<br />
Avßc,e Nasenöffnung<br />
TO KNOW LIVE<br />
Jacobwosche,s<br />
Organ<br />
MIT BEITRÄGEN VON / WITH CONTRIBIUTIONS FROM:<br />
MARTIN GUTTMANN * PETER KERN * BENEDIKT<br />
LEDEBUR * MARCO LULIC * CHRI<strong>ST</strong>IAN SCHÄRLING<br />
VomNona!w!I<br />
anal<br />
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1 nerc Ndscnoffnung<br />
Zung~ngrund
Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch VI - LITERATUR<br />
<strong>ST</strong>/A/R 3<br />
V<br />
1976<br />
Auf ihr liegend, gingen die beiden Kinder im Irrgarten<br />
umher, begannen zu laufen und kamen gut voran. Sie liefen<br />
immer schneller die Straße seiner Errinnerung empor,<br />
stießen ein paar Türen auf und standen auf einmal leuchtend<br />
im Gedankenblitz seiner wiedergewonnenen Kindheit.<br />
Da waren sie wieder, die lang verdrängten Spielgefährten<br />
jenes Sommers, der ihm bis eben völlig entfallen war.<br />
1976, ein Jahr, in dem in der Welt wahrscheinlich viel passierte,<br />
unter anderem auch diese vergessene Geschichte.<br />
1976, er sollte bald eingeschult werden und verbrachte<br />
die letzte freien Sommerwochen bei seiner Großmutter<br />
auf dem Land.<br />
Sie lebte in einem abgelegenen Dorf in der Nähe eines<br />
Gutsschlosses, einer alten Burgruine, von der nur noch<br />
der Wachturm übriggeblieben war. Es gab jede Menge<br />
Wald, von dem das Dorf in einer Senke liegend gerahmt<br />
war.<br />
Da stand er also, von seinen Erzeugern in dieses Idyll<br />
gebracht. Sein Vater war Maurer und hatte gerade im<br />
Sommer viel zu tun und seine Mutter war Apothekerin<br />
und beide lebten, als hätte es die sechziger Jahre nie gegeben,<br />
in ihrer durch Arbeit bestimmten Welt.<br />
Er wurde normalerweise auf die Ferienlager seines Kindergartens<br />
geschickt, doch da er nun in die Schule kommen<br />
sollte meldeten ihn seine Eltern in diesem Sommer<br />
bei der Großmutter an, um ihn von den Kleinkindern zu<br />
lösen. Er liebte seine Oma und bei ihren Besuchen in der<br />
Stadt, neigte sie dazu, sich über den Fortschritt, den Lärm<br />
und den Gestank in diesem Moloch zu beklagen.<br />
Ihr liebster Spruch war „ Kindchen, Kindchen, was macht<br />
ihr nur, der Buhr braucht doch Natur „<br />
Damit behelligte sie meistens seine Mutter, weil sie mit<br />
dem Leben ihrer Tochter ganz und gar nicht zufrieden<br />
war. War diese jedoch nicht greifbar, lag sie seinem Vater<br />
in den Ohren ( den sie, glaubte er, nicht leiden konnte ).<br />
Er fand das damals sehr lustig, wie seine Eltern auf einmal<br />
die Rolle der Kinder einnahmen und wie er, nur noch<br />
“ Ja “ und “ Amen “ sagen konnten.<br />
Sie pflegten zu kuschen und ihr zu versprechen „ JA Mutter<br />
wenn wir genug Geld haben machen wir eine Laden<br />
bei euch auf dem Dorf auf „<br />
Ihre Besuche waren für ihn immer schön gewesen, weil<br />
Oma viel mit ihm unternahm.<br />
Sie gingen in den Zoo, in den Park oder saßen stundenlang<br />
auf einer Bank am See und fütterten die Enten mit<br />
altem Brot und er redete und redete und sie hörte ihm<br />
immer zu und wusste einfach alles.<br />
Am ersten Tag bei seiner Großmutter, es war ein Sonntag,<br />
packten sie seinen Koffer aus. Er bezog das alte Zimmer<br />
seiner Mutter, das einen Teil des Dachbodens ausmachte.<br />
Der Dachboden war geteilt. Das eine Zimmer voller<br />
Plunder (alte Kleider, Anzüge seines Großvaters von<br />
vor dem Krieg, aus dem er nicht zurückkam ) Das andere<br />
Zimmer diente als Schlafkammer, mit Bett und Schrank<br />
und Nachttisch. Den Boden hatte sein Großvater noch vor<br />
dem Krieg selbst ausgebaut, denn er war, bevor er Soldat<br />
und dann tot wurde, Tischler gewesen.<br />
Dann saßen sie beim Abendbrot und Oma las ihm eine<br />
Geschichte vor und er ging Todmüde schlafen.<br />
Alles fällt ihm plötzlich wieder ein, all die Kleinigkeiten,<br />
Details aus jenem Sommer, den er fast dreißig Jahre verdrängt<br />
hat. Dreißig Jahre und jetzt ist alles wieder da, wie<br />
ein altes Foto, oder ein alter Film den man nach Jahren<br />
wiedersieht und sich plötzlich an jede Kleinigkeit erinnert.<br />
Der erste Tag begann mit einem herrlichen Frühstück, er<br />
durfte Kaffe trinken (natürlich Karokaffe) es gab Brötchen<br />
mit selbstgemachtem Pflaumenmuß, Marmeladen<br />
und Gelees. Dann sagte seine Oma „ Junge geh raus spielen,<br />
ist doch so schönes Wetter, geh zum Bach bei der<br />
Dorfmitte, da spielen die anderen Kinder „<br />
„ Ja Oma „ sagte er widerwillig, denn er hatte ein flaues<br />
Gefühl im Magen. Er war schüchtern und kannte ja keines<br />
der anderen Kinder.<br />
„ Die sind alle nett „ versprach seine Oma „ Sieh dich nur<br />
Nils Heberle - Bukowski<br />
vor dem Klaus und vor dem Rüdiger vor, aus denen wird<br />
nichts gutes, diese Rotzbengel „<br />
Sein Gefühl wurde nach dieser Bemerkung noch flauer,<br />
aber er ging tapfer raus, die lange Straße hinunter zur<br />
Dorfmitte.<br />
Er schlenderte munter drauf los. Seine Oma wohnte am<br />
Dorfrand und da das Dorf in einer Senke lag, stand das<br />
Haus leicht erhöht. Überall standen alte Fachwerkhäuser<br />
mit Wiesen und Gärten dazwischen. Auf den Wiesen weideten<br />
Kühe und Schafe und er kam aus dem Staunen nicht<br />
raus. Eine unglaubliche Ruhe und Idylle lag in der heißen<br />
aber nicht unangenehmen Sommerluft, die ihn wie eine<br />
wohlig warme Decke umhüllte, und der Duft der Tiere<br />
und Pflanzen verzauberte ihn.<br />
Er hörte die anderen Kinder aus dem Dorf schon aus einiger<br />
Entfernung und ging tapfer auf sie zu. Als er vielleicht<br />
zwei Meter von den Kindern entfernt war, sagte er leise „<br />
holla .“ „ Oh Gott „ dachte er verzweifelt, “jetzt hast Du<br />
Dich auch noch versprochen.“ Aber bevor er sich verbessern<br />
konnte schrie ihm schon ihr Gelächter entgegen. „<br />
HOLLA HA;HA;HA, wo kommst Du denn her ?“<br />
Er konnte nicht anders und lachte erstmal mit, knallrot<br />
im Gesicht.<br />
„ Hallo, verbesserte er sich, ich mache hier Urlaub „<br />
„ Du kannst ja doch deutsch „ sagte ein älteres Mädchen „<br />
komm runter in den Bach, wir bauen einen Damm „<br />
Also spielte er mit ihnen und es wurden tolle Tage im<br />
Dorf seiner Oma. Das Mädchen, das ihn angesprochen<br />
hatte, hieß Kerstin und sie wurden sofort Freunde.<br />
Sogar Klaus und Rüdiger waren dufte. Sie erzählten<br />
ihm das ihre Väter tranken und das ihre Familien keinen<br />
guten Ruf im Dorf hatten, und das das irgendwie auf sie<br />
abfärbte.<br />
Es war einfach toll.<br />
Sie spielten Fußball, bauten Dämme, spielten verstekken<br />
und das beste war, das er mit Kerstin richtig Kumpel<br />
wurde. In der Stadt hatte er nämlich keine Freunde.<br />
Dann kam der Tag, an dem er mit Kerstin allein spazieren<br />
ging. Sie tat sehr geheimnisvoll und sagte nur, „ Wir treffen<br />
uns nachher oben im Wald, komm allein, ich zeig dir<br />
einen unheimlichen Ort „<br />
Er war nervös, ging aber natürlich mit, denn für ihn war<br />
sie, obwohl sie schon elf war, seine erste richtige Freundin.<br />
Nachdem sie sich trafen, gingen sie immer weiter in den<br />
Wald hinein und er drängte immer mehr darauf, was ihn<br />
denn eigentlich erwartete.<br />
„ Los Kerstin, sag wo gehen wir hin, ich find es hier schon<br />
unheimlich genug „<br />
Er bekam keine Antwort.<br />
„ Los sag schon, sonst geh ich zur Oma „<br />
„ Komm schon du Feigling „ neckte sie ihn „ wir sind<br />
auch gleich da „<br />
Er konnte ihr nicht böse sein. Er war zu klein und fand sie<br />
toll, mit ihren Zöpfen, ihrem Rock und ihren gerade erwachenden<br />
Brüsten, die sie für ihn so erwachsen machte.<br />
Ihm wird auf einmal bewusst, das er das alles heute ganz<br />
anders sieht, sehr viel erotischer, als ob ein Zauber auf<br />
ihnen, vor allem auf ihm dem kleinen sechsjährigen lag.<br />
Sie gingen immer weiter in ein Gestrüpp aus Holunderbüschen,<br />
Dornenzweigen, hohem Gras und mannshohen<br />
Bäumen, bis sie zu einer fußballfeldgroßen Sumpflandschaft<br />
kamen. Die Sonne schien spärlich durch die hohen<br />
dichten Bäume, die das Unterholz zu beschützen schienen.<br />
„ Wir sind da. Aber hier musst du sehr vorsichtig sein, das<br />
ist das Dorfmoor, es verschlingt alles was ihm zu nahe<br />
kommt „ sagte Kerstin und fügte mit einem sehr ernsten<br />
Blick hinzu „ Ist das hier nicht ein unheimlicher verwunschener<br />
Ort „<br />
„ Ja „ sagte er zitternd und nahm wie natürlich ihre Hand.<br />
„ Weißt du warum ich dich mitgenommen habe „ fragte<br />
sie ihn und blickte ernst in seine Augen.<br />
„ Nein „ erwiderte er voller Spannung und Aufregung,<br />
denn der Abend schlich sich langsam in den Nachmittag<br />
und es begann dunkel zu werden.<br />
„ Weil ich dich lieb hab und mit dir allein sein wollte „ bei<br />
diesen Worten küsste sie ihn und schob ihm ihre Zunge in<br />
den Mund „ und weil ich das Küssen ausprobieren wollte<br />
„ fügte sie nach dem Kuss außer Atem hinzu.<br />
Er stand völlig perplex vor ihr und war kurz vor dem heulen.<br />
Er war so überfordert mit der Situation, das er sich in<br />
die Hose pinkelte.<br />
Kerstin guckte ihn verwirrt an, als sich ein dunkler Fleck<br />
auf seiner Jeans, genau zwischen seinen Beinen bildete<br />
und fing fürchterlich an zu lachen.<br />
„ Was ist denn, du Baby „ rief sie keck und lachte ihn aus,<br />
„ soll ich dir ne Windel holen ?“<br />
Er war außer sich vor Wut und Scham und geriet in Panik.<br />
Er hatte auf einmal Angst vor Kerstin. Er verlor die Kontrolle<br />
und schäumte über vor Zorn.<br />
Ohne zu wissen was er tat stieß er sie mit aller Kraft in<br />
das Moor.<br />
Sie schrie um Hilfe, ruderte mit den Armen, doch je mehr<br />
sie sich bewegte um so mehr versank sie auch.<br />
„ Hilf mir, hol einen Ast, hilf mir doch!!“ schrie sie. Sie<br />
hatte schon Schlamm im Mund und wurde langsam kraftlos,<br />
doch er war unfähig ihr zu helfen, drehte sich einfach<br />
um. tauchte direkt in das Zwielicht der Bäume ein. Als<br />
er sich noch einmal umschaute war das letzte was er sah,<br />
ihr blondes Haar schlammverschmiert, wie es im Moor<br />
versank.<br />
Heulend lief er durch den Wald. „ Ich war das nicht, ich<br />
war das nicht, ich war das nicht „ sagte er zitternd und<br />
weinend zu sich und zum Wald, der jetzt bei Dunkelheit<br />
Tausende von Monstergesichtern zu haben schien. Während<br />
er völlig aufgelöst in Richtung Dorf lief stürzte er,<br />
fiel der Länge nach auf die Nase rappelte sich hoch und<br />
fiel sofort darauf in Ohnmacht.<br />
Das einzige was er von da ab wusste, an das er sich erinnern<br />
konnte, waren viele Männer aus dem Dorf, die ihn<br />
fanden und nach Hause brachten.<br />
Ihm wurden viele Fragen zu dem Nachmittag gestellt,<br />
aber er wusste nichts mehr, er hatte seine Erinnerung<br />
verloren. Von da an war er noch schüchterner, geradezu<br />
verängstigt.<br />
Später erzählten ihm seine Eltern, das Kerstin und er von<br />
einem „ bösen „ Mann entführt worden waren, und das<br />
niemand weiß was aus Kerstin geworden war. Aber er<br />
konnte auch nicht weiterhelfen. Er wusste von nichts und<br />
Kerstin wurde nie gefunden.<br />
Auch nach vielen Therapien, später als heranwachsender,<br />
war sein Leben immer nur verkorkst, er konnte nichts mit<br />
seinem Inneren anfangen und war und blieb total verstört.<br />
„ BITTE LAß MICH LOS, BITTE, LUFT!!! „ würgt die<br />
Blonde unter ihm.<br />
Sie ist wunderschön mit dem Schlamm im Haar. Er erinnert<br />
sich an alles, drückt ihr langsam den pochenden Hals<br />
zu und das Puzzle fügt sich zusammen.<br />
Jetzt hört sie auf zu zappeln, kein Mucks mehr. Wie eine<br />
wunderschöne Puppe liegt sie da.<br />
„ Ehrlich, Ich war das nicht, glaub mir doch Kerstin „<br />
Kein zappeln unter ihm, kein Blick zurück.<br />
Er geht allein nach Haus. Geht allein den schlammigen<br />
Feldweg entlang, mit der wiedergewonnenen Erinnerung<br />
und einer Gewissheit, ohne Reue, die ihn sein Leben lang<br />
begleiten wird.<br />
ENDE
4 <strong>ST</strong>/A/R<br />
Der Herausgeber dieser Zeitung, Heidulf<br />
Österreich <strong>ST</strong>/A/R - Wien<br />
Mama<br />
OMA<br />
Geb u r t s t a g<br />
a m 1. . 0 1<br />
L U D W I G<br />
Urenkel<br />
eine Kinder<br />
gerkinder<br />
Mutter<br />
D i e F r ö h lic<br />
H e r b e r t & U<br />
Papa<br />
röhlichs<br />
t & Ulrike<br />
terthürs<br />
eine ti & Reiner<br />
Enkel<br />
L U D W I G Gam 1. . 01<br />
Marcus<br />
Jenni<br />
& Jan<br />
Moritz<br />
Zum .<br />
am 1. . 01<br />
Bild: Ludwig Büchsenschütz<br />
<strong>ST</strong>/A/R<br />
Städteplanung / Architektur / Religion<br />
Buch VI - HERMA<br />
<strong>ST</strong>/A/R 5<br />
!itnbtrtt\or<br />
Büchsenschüb
6 <strong>ST</strong>/A/R<br />
RAMPONIERTE TEXTE<br />
GÜNTHER GEIGER<br />
men. Ich habe meinen Computer zurückerobert.<br />
Aber es wird noch viel Zeit weiter fließen. Mein<br />
Rhythmus hat sich korrigiert, ich musste mich<br />
zurückschrauben. Meine Logopädin musste<br />
Satz für Satz mit mir arbeiten. Ich war zu<br />
sehr in Eile und so ging alles drunter und drüber.<br />
Das Franz-Josefs-Spital, hier starb Peter,<br />
der Anarchist, als deutlicher für nicht alle.<br />
Linda bewachte ihn als er nur röchelte, dann<br />
noch aus einem Pfiff, sich aufbäumte, und<br />
von Wasser ließ, Peter stammte aus dem Osten,<br />
aus den früheren deutschen Gebieten: Demnach<br />
war er fast Pole. Der Pole kennt den schnellsten<br />
Stürmer der Welt. Ich bin der langsamste,<br />
aber mit 64 Jahren ein Veteran.<br />
Ich hatte nur noch 50 % meiner Laufkapazität,<br />
das rechte Bein war mit 85 % soweit in Ordnung.<br />
Das andere linke hatte ich strapaziert. Ich<br />
rauchte x-Zigaretten, um die Verzweiflung zu<br />
umgehen, aber dies ruinierte meine Gesundheit.<br />
Ich magerte ab. Vesna und wir waren für<br />
ein paar Monate glücklich, und nicht allein<br />
sexuell. Aber alles zertrümmerte ich mit<br />
G Ü N T H E R<br />
T E X T E G E I G E R<br />
R A M P O N I E R T E<br />
Seit Tagen an der Zeit von 31, 7. 2013 und 10. 10. 2013 in<br />
Zahlen, köpfte sich der ACMS-Insult, und die Stille folgte.<br />
Der Graukopf mit Schnurrbart war leblos, geschlossen<br />
waren die Augen so lag er wie tot. Er war vor mir daher<br />
gekommen, als gab es dahin niemand. Graukopf war da<br />
keiner noch. Als befand ich mich selbst mit mir allein.<br />
Unwahr war nur ich allein, niemand ich selbst. Die Nachtschwester<br />
saß draußen, hatte beide Betten in Nachbarschaft.<br />
Der Graukopf musste künstlich ernährt werden.<br />
Ich schlief schlecht seit Monaten. Seit Jahren fast könnte<br />
man es nennen. Man brauchte eine Erklärung, eine Verzweiflung,<br />
die um sich griff. Ich machte mich nach ein<br />
paar Tagen im Franz-Josefs Spital wieder frei. Ich bin<br />
wieder in den Karl-Marx-Hof zurückgekommen. Ich habe<br />
meinen Computer zurückerobert. Aber es wird noch viel<br />
Zeit weiter fließen. Mein Rhythmus hat sich korrigiert, ich<br />
musste mich zurückschrauben. Meine Logopädin musste<br />
Satz für Satz mit mir arbeiten. Ich war zu sehr in Eile und<br />
so ging alles drunter und drüber. Das Franz-Josefs-Spital,<br />
hier starb Peter, der Anarchist, als deutlicher für nicht alle.<br />
Linda bewachte ihn als er nur röchelte, dann noch aus<br />
einem Pfiff, sich aufbäumte, und von Wasser ließ, Peter<br />
stammte aus dem Osten, aus den früheren deutschen<br />
Gebieten: Demnach war er fast Pole. Der Pole kennt den<br />
schnellsten Stürmer der Welt. Ich bin der langsamste,<br />
aber mit 64 Jahren ein Veteran.<br />
Ich hatte nur noch 50 % meiner Laufkapazität, das rechte<br />
Bein war mit 85 % soweit in Ordnung. Das andere linke<br />
hatte ich strapaziert. Ich rauchte x-Zigaretten, um die<br />
Verzweiflung zu umgehen, aber dies ruinierte meine<br />
Gesundheit. Ich magerte ab. Vesna und wir waren für ein<br />
paar Monate glücklich, und nicht allein sexuell. Aber alles<br />
zertrümmerte ich mit meiner Gier. Das war zu schnell<br />
aus gewesen. Noch hatte ich 93 Kilogramm gewogen. Als<br />
mich Vesna vor 11 Monaten verließ, verschlankte ich um<br />
80 Kilo ab. Vor dem Schlaganfall gab ich das Rauchen im<br />
Bett nach. Darauf waren die Schäden wieder gutzumachen.<br />
Ich schaffte es nicht, von jeder Zigarette zu lassen.<br />
Ich schnorrte von den leichten Glimmstängeln meiner<br />
Nachbarin. Gelegentlich kaufte ich ihr eine Packung. Sie<br />
war wenig über Sechzig, zwei jünger als ich. Sie schenkte<br />
mir ständig selbstgebackene Apfelkuchen oder helle Fladenbrote.<br />
Die ich mir ersparen, denn ich war an Vollkorn<br />
angewiesen. Dinkelbrot ging ebenso gut.<br />
Buch VI - Propaganda Nr. <strong>55</strong>/2017<br />
R A M P O N I E R T E T E X T E<br />
G Ü N T H E R G E I G E R<br />
meiner Gier. Das war zu schnell aus gewesen.<br />
Noch hatte ich 93 Kilogramm gewogen. Als mich<br />
Vesna vor 11 Monaten verließ, verschlankte<br />
ich um 80 Kilo ab. Vor dem Schlaganfall gab<br />
ich das Rauchen im Bett nach. Darauf waren<br />
die Schäden wieder gutzumachen. Ich schaffte<br />
es nicht, von jeder Zigarette zu lassen. Ich<br />
schnorrte von den leichten Glimmstängeln meiner<br />
Nachbarin. Gelegentlich kaufte ich ihr eine<br />
Packung. Sie war wenig über Sechzig, zwei jünger<br />
als ich. Sie schenkte mir ständig selbstgebackene<br />
Apfelkuchen oder helle Fladenbrote. Die<br />
ich mir ersparen, denn ich war an Vollkorn<br />
angewiesen. Dinkelbrot ging ebenso gut.<br />
Ein junger Mann blaffte als ob er sich wie eine<br />
Richtschnur anhielt. Der Mann hatte sein jungfrauliches<br />
„Schlagerl“ und behielt sich seine<br />
Balance einigermaßen vor. Damit war gemeint,<br />
dass der Schlaganfall ihm sein Vorsehen<br />
gibt. Kris, seines Zeichens ein notorischer<br />
Alkoholiker, abhängig vom Rotwein, Raucher,<br />
Kiffer, Whiskey Fusel. Wir wollen uns nicht<br />
schädigen, aber tun wir anderes als dies?<br />
Kris ist ein fähiger, geschickter Handwerker.<br />
Ein junger Mann blaffte als ob er sich wie eine Richtschnur<br />
anhielt. Der Mann hatte sein jungfrauliches „Schlagerl“<br />
und behielt sich seine Balance einigermaßen vor. Damit<br />
war gemeint, dass der Schlaganfall ihm sein Vorsehen<br />
gibt. Kris, seines Zeichens ein notorischer Alkoholiker,<br />
abhängig vom Rotwein, Raucher, Kiffer, Whiskey Fusel.<br />
Wir wollen uns nicht schädigen, aber tun wir anderes als<br />
dies? Kris ist ein fähiger, geschickter Handwerker. Er hat<br />
Waschmaschinen repariert. Ebenso wie Wascharmaturen<br />
und Waschbecken. Auch mit Sicherheitsschlössern hatte<br />
er Erfahrungen. Auch Kris war schon an der Kippe gestanden.<br />
Sie hatte ihn faktisch im letzten Moment gerettet. Der<br />
Herzinfarkt war von ihm angeläutet worden. Mit Glück<br />
hatte er sich nicht vor dem Abschied. Eben ereignete sich<br />
ein junger Sportler, der tot zusammenbrach.<br />
Mir wurde schwindlig, doch fiel ich nicht in Ohnmacht.<br />
Ich sah, was mir selbst nahe war. So schälte sich mir der<br />
Gehirnschlag in mir. Er ging ungeheuer langsam, ich<br />
hatte wie viele Stunden um mich. Ich glaubte, es gäbe wie<br />
eine Reise um mich. Aber es konnte sich länger als um<br />
eine Stunde gehandelt haben. Wie eine Ewigkeit nahm<br />
sie mich mit. Spitalsluft füllte mich an. Mein Besuch<br />
war Roberts Rollwagenfahrer. Er brachte mir, Waschzeugs<br />
mit, für nasses Rasieren. Seine Gattin befand sich<br />
in Begleitung. Ich nützte das mit meinem Verschwinden<br />
aus. Robert war in Sorge. Er hätte liebend meine Krankenstation<br />
länger frequentiert. Der Neurologe bedauerte dies.<br />
Ein schauriges Szenarium kam aus den Saudis für uns.<br />
Ein Mann wurde geköpft, der einen weiteren Mann<br />
erschossen hatte. In Saudi-Arabien fackeln sie nicht lange.<br />
Da gibt’s Todesstrafe am Fließband. Es ist eine grauenvolle<br />
Welt. Blutfontänen schießen aus abgetrennten Köpfen.<br />
Wir in die Französische Revolution zurückversetzt.<br />
Die Köpfe mussten rollen und die Henker hatten Hochsaison.<br />
In der brutalen Hitze gab es kein edles Ansinnen.<br />
Pure nackte Welt. Ein Schwertstreich zeigte eine europäische<br />
Kultur. Wir setzten die Zivilisation dagegen. Beide<br />
Weltkriege waren nicht so lange her. Aber die Wüste hat<br />
ein Faszinosum. Meine syrische Nachbarin äußerte sie<br />
sich dahin.<br />
Er hat Waschmaschinen repariert. Ebenso wie<br />
Wascharmaturen und Waschbecken. Auch mit<br />
Sicherheitsschlössern hatte er Erfahrungen.<br />
Auch Kris war schon an der Kippe gestanden.<br />
Sie hatte ihn faktisch im letzten Moment gerettet.<br />
Der Herzinfarkt war von ihm angeläutet<br />
worden. Mit Glück hatte er sich nicht vor<br />
dem Abschied. Eben ereignete sich ein junger<br />
Sportler, der tot zusammenbrach.<br />
Mir wurde schwindlig, doch fiel ich nicht in<br />
Ohnmacht. Ich sah, was mir selbst nahe war.<br />
So schälte sich mir der Gehirnschlag in mir.<br />
Er ging ungeheuer langsam, ich hatte wie viele<br />
Stunden um mich. Ich glaubte, es gäbe wie eine<br />
Reise um mich. Aber es konnte sich länger als<br />
um eine Stunde gehandelt haben. Wie eine Ewigkeit<br />
nahm sie mich mit. Spitalsluft füllte mich an.<br />
Mein Besuch war Roberts Rollwagenfahrer.<br />
Er brachte mir, Waschzeugs mit, für nasses<br />
Rasieren. Seine Gattin befand sich in Begleitung.<br />
Ich nützte das mit meinem Verschwinden aus.<br />
Robert war in Sorge. Er hätte liebend meine<br />
Krankenstation länger frequentiert. Der<br />
Neurologe bedauerte dies.<br />
R A M P O N I E R T E T E X T E<br />
Hier gibt es eine Menge gekränkter Schlaganfall-Patienten.<br />
Es zeigten sich mitunter sehr junge Leidensgenossen.<br />
Mein Zimmernachbar war immerhin schon 43jährig und<br />
er hatte hübsche Kinder, eine Tochter und den jüngeren<br />
Bruder. Ihre Geschwister verehrten den Vater, so sei der<br />
Mutter voller Stolz auf den Vater. Wie zerbrach ihre Wortwahl,<br />
sie warf ihm die ähnlich vor. Der Gatte, ein schlanker<br />
feinsinniger, überarbeitet, ein Computermann,<br />
verließ ihn fürs erster die fatale Sprache. Ein Ungar,<br />
mit Halbglatze, eine Woche wurde er vom Rosenhügel<br />
vorstellig. Hier gefiel es fast allen. Wir fühlten<br />
uns umsorgt, kriegten unsere Tabletten, und das<br />
passable. Es waren drei Menüs am Tag besonders<br />
kam das Frühstück ausgezeichnet ab. Roggenbrot,<br />
Vollkornbrot, Mischbrot, Semmel, Kipferl, Butter,<br />
diverse Käse, Topfen, Paprika, Tomaten, Wurst,<br />
Schinken, Bananen, Äpfel, Kiwi, selbstverständlich<br />
zu Kaffee und Tee. Wir wurden bestens bedient.<br />
Den Kranken fehlte es an nichts, und sie wurden<br />
allesamt vom Pflegepersonal gesund betreut. Soweit<br />
es noch möglich war. Nach einem Reha war ich vorläufig<br />
frei. Das blieb ein Trugschluss. Mir schwante,<br />
dass ich nun ein kranker Mensch war.<br />
Günther Geiger<br />
ist seit über 20 Jahren Mitherausgeber und<br />
Gründungsmitglied der WIENZEILE Redaktion,<br />
hat zahlreiche Romane über seine<br />
Erlebnisse in der russischen Taiga bis hinauf<br />
in den Karl-Marx-Hof veröffentlicht und ist<br />
auch im <strong>ST</strong>/A/R immer wieder dabei. Nach<br />
einem mittelschweren Schlaganfall sind<br />
seine RAMPONIERTEN TEXTE, nach eigenen<br />
Angaben, die ersten Versuche, wieder<br />
zu schreiben.<br />
Die gesammte <strong>ST</strong>/A/R Red. wünscht an dieser<br />
Stelle recht gute Besserung und noch<br />
viel Erfolg mit dem neuen OpenOffice für<br />
MAC
Nr. <strong>55</strong>/2017 Buch VI - Commercial<br />
<strong>ST</strong>/A/R 7<br />
Wir unterstützen auch<br />
die Viennale -Vienna International Film Festival.<br />
den MehrWERT-Filmpreis.<br />
die Wiener Festwochen.<br />
die Jeunesse.<br />
das Klangforum Wien.<br />
Wien Modern - Festival für Neue Musik.<br />
den Kompositionspreis für Neue Musik.<br />
das Gustav Mahler Jugendorchester.<br />
den Zyklus Jazz im Konzerthaus.<br />
das Jazzland.<br />
die Seeession.<br />
das weisse haus - Kunstverein.<br />
den MehrWERT-Kunstpreis.<br />
das Volkskundemuseum Wien.<br />
das ZOOM Kindermuseum.<br />
das Internationale Kinderfilmfestival.<br />
Tricky Women - International Animation Film Festival.<br />
das dotdotdot_ Kurz~ilmfestival.<br />
i<br />
das Tanzquartier Wien.<br />
~t l<br />
die Vienna Design Week. ~ß\ '6 . '<br />
den Meh~WERT-Designprei~. "et ~5~ .<br />
::: :~~~~~kturzentrum Wien. sc";1erf!lehrt<br />
das Hilfswerk. Schones !<br />
die Gedenkstätte Yad Vashem.<br />
den Verein lobby.16.<br />
die Friedensflotte mirno more.<br />
die Aktion Hunger auf Kunst & Kultur.<br />
Kultur-Transfair.<br />
u.v.m.<br />
ER<strong>ST</strong>E§<br />
MehrWERT Sponsoring
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· PBl'riRhodan ..<br />
Lese rko ntaktse ite<br />
Qer Comic der Woche _ · . von Marcus Hinterthür, M.Hinterthuer@gmx.net<br />
Den Comic habe ich vor Jahren mal gemacht. Ich dachte, es ist Zeit, euch das mal vorzustellen.<br />
Irgendwann . am Rande<br />
der- Gataxrs ....<br />
"'<br />
·. ·,<br />
Un s ere neuen<br />
Mu1.antent