Seminar 02B: Digitale Medien - Dr. Hans Toman
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<strong>Dr</strong>. rer. soc. <strong>Hans</strong> <strong>Toman</strong>, E-Mail: hans.toman@uni-flensburg.de oder toman@dr-toman.de<br />
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<strong>Seminar</strong> <strong>02B</strong>: <strong>Digitale</strong> <strong>Medien</strong><br />
<strong>Medien</strong>sozialisation<br />
• Hinsichtlich ihrer Bedeutung besitzen die <strong>Medien</strong> im Vergleich zu anderen Freizeitaktivitäten der<br />
Kinder und Jugendlichen einen hohen Stellenwert. Sie rangieren häufig hinter den sportlichen<br />
Aktivitäten. Die <strong>Medien</strong>nutzung erfolgt im ökonomischem Zentrum, das Verhalten der Familie<br />
dient als Vorbild im Umgang mit den <strong>Medien</strong>.<br />
• Hingegen genießt das Zusammensein mit Freunden in Relation zur <strong>Medien</strong>nutzung noch eine<br />
höhere Priorität. Hier gilt es aber das Alter und die Einflüsse der Peer-Groups zu beachten.<br />
Hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf <strong>Medien</strong>nutzung und<br />
<strong>Medien</strong>vorlieben zeigt sich die Tendenz, dass Jungen Actionfilme und Mädchen romantische<br />
Beziehungsfilme bevorzugen.<br />
• Innerhalb der Peer-Groups und anderen Jugendkulturen spielen <strong>Medien</strong> ebenfalls eine wichtige<br />
Rolle. Sie unterstützen den Interaktions- und Kommunikationsmodi der Gruppe, sie stellen den<br />
Bezugspunkt der Abgrenzung gegenüber Normen dar und dienen dem Aufbau von internen<br />
Standards.<br />
• Als Beispiel für Formen der Identitätsfindung und Sinnstiftung in virtuellen Welten nenne ich das<br />
Phänomen ‚Boygroup’. Mit diesem Designprodukt Boygroup, welches auf Massenkonsum<br />
ausgerichtet ist, identifizieren sich Kinder und Jugendliche hinsichtlich Mode, Kommunikation<br />
und Musik, insbesondere mit Musikmedien. Boygroups beinhalten eine wichtige sozialisatorische<br />
Funktion.<br />
• Für Mädchen stellt eine Boygroup ein virtuelles Eroberungsfeld der Gefühle dar, ohne dass reale<br />
Konsequenzen drohen. Diese parasozialen Interaktionen dienen der Selbstverortung als Effekt von<br />
gesellschaftlichen Individualisierungsprozessen. Sie ermöglichen den Heranwachsenden somit<br />
subjektive Empfindungen gegenüber z.B. Popstars etc..<br />
<strong>Medien</strong>sozialisation 03.05.2007 2