Baustoffkatalog 2022/23 | Canal & Co
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MASSIVdecken<br />
Neben der tragenden Funktion, die für eine Decke<br />
selbstverständlich ist, muss sie noch zahlreiche<br />
andere Funktionen wie z. B. Wärme-,<br />
Schall- und Brandschutz erfüllen. Zugleich haben<br />
Decken durch ihre große Fläche auch entscheidend<br />
Einfluss auf das Raumklima und die Wohnbehaglichkeit.<br />
Eigenschaften wie Wärme- und<br />
Feuchtigkeitsspeicherfähigkeit sowie Dampfdiffusionsfähigkeit<br />
müssen daher hochwertig sein.<br />
Für einen schadensfreien Bau ist es auch Voraussetzung,<br />
dass weitgehend gleiche Baustoffe für<br />
Wand und Decke verwendet werden. So werden<br />
Risse vermieden, die durch unterschiedliche<br />
Dehnungseigenschaften der Baustoffe entstehen<br />
können.<br />
Massivdecken sind die gebräuchlichste Konstruktionsart<br />
für Geschoßdecken, weil Schall- und<br />
Brandschutzbestimmungen leicht erfüllt werden<br />
können. Als horizontale Scheiben tragen sie wesentlich<br />
zur Aussteifung und Standsicherheit des<br />
Baugefüges bei, wenn sie mit den vertikalen Bauteilen<br />
entsprechend verbunden werden.<br />
ACHTUNG!<br />
Kontrollieren Sie anhand des Verlegeplans genau, ob die Aufteilung der Träger und Einlageziegel<br />
richtig erfolgt ist und lassen Sie die Bewehrung vor dem Betonieren von einem<br />
befugten Fachmann prüfen.<br />
Wenn Sie Transportbeton verwenden, verlangen Sie Betongüte B 25 und die richtige Konsistenz<br />
für das Betonieren der Decke. Beton benötigt unter normalen Witterungsverhältnissen<br />
28 Tage, um seine Nennfestigkeit zu erreichen. Nach dieser Zeit ist die Decke tragfähig und<br />
erst dann darf die Unterstellung entfernt werden!<br />
DECKENSYSTEME<br />
Massive Decken werden in Ortbeton an der Baustelle<br />
hergestellt oder in vorgefertigten Teilen<br />
angeliefert. Nach Konstruktion bzw. Form des<br />
tragenden Querschnitts unterscheidet man Stahlbeton-Plattendecken<br />
aus Normal- oder Leichtbeton,<br />
Stahlbeton-Hohldielendecken, Stahlbeton<br />
Rippendecken sowie Decken aus Ziegel oder<br />
Beton.<br />
Stahlbetondecken: Im Wohnbau werden diese<br />
massiven Decken als Elementdecken (Deckenplatten,<br />
vorgespannte Rippenplatten, Hohldielen<br />
etc.) oder Ortbetondecken aus statischen<br />
und schalltechnischen Gründen verwendet.<br />
Rippendecken aus Ziegel oder Beton: Diese<br />
Decken werden zumeist so hergestellt, dass<br />
vorgefertigte Träger auf Unter stellungen aufgelegt<br />
und dazwischen Einlageziegel eingehängt<br />
werden. Anschließend wird die Decke mit Beton<br />
vergossen. Die Fertigteile sind leichtgewichtig<br />
und können händisch verlegt werden.<br />
DAS VERLEGEN VON DECKEN<br />
Die Deckenträger müssen schon beim Verlegen<br />
unterstellt werden. Bis 3,6 m Trägerlänge einmal,<br />
bis 5,8 m Trägerlänge zweimal, bei größerer Länge<br />
dreimal. Jeder Deckenträger muss mindestens<br />
12 cm auf dem Mauerwerk aufliegen. Bei den<br />
Träger-Enden hängt man je einen Einlageziegel<br />
ein. Jetzt die Ziegel reihenweise quer zur Trägerrichtung<br />
und nur über freiem Raum, nicht über tragendem<br />
Mauerwerk verlegen. Das Begehen oder<br />
Befahren der Decke darf nur über ausgelegte<br />
Pfosten erfolgen. Deckendurchbrüche müssen im<br />
Verlegeplan angegeben werden. Bei der Deckenherstellung<br />
ist auf die richtige Größe und Lage<br />
der Aussparungen zu achten, um nachträgliche<br />
Stemmarbeiten zu vermeiden.<br />
Bei Kaminen muss die Bewegungsfuge berücksichtigt<br />
werden. Der Deckenrost muss mindestens<br />
20 cm bzw. 2/3 der Mauerdicke breit sein.<br />
Deckenroststeine sind die letzten Bausteine eines<br />
ganzen Systems, bei dem sich die Einzelteile<br />
kosten-, energie- und arbeitssparend ergänzen.<br />
Zu beachten ist, dass zwischen Rostziegel und<br />
Beton eine Wärmedämmung oder ein Rost dämmelement<br />
mit integriertem Wärmedämmstoff verwendet<br />
wird.<br />
PLATTENDECKEN<br />
Plattendecken werden entweder auf voller Schalung<br />
zur Gänze auf der Baustelle hergestellt, oder<br />
es werden sogenannte Elementdecken verwendet.<br />
Diese Elementdecken bestehen aus etwa<br />
5 cm dicken Platten mit enthaltener Hauptbewehrung.<br />
Die Platten bilden auf der Baustelle zugleich<br />
die Schalung für den Ortbeton. Es kann auch eine<br />
komplett vorgefertigte Plattendecke verwendet<br />
werden, die ohne Unterstellung mit einem Kran<br />
verlegt wird. Nur der Auflagenbereich und die<br />
Fugen zwischen den einzelnen Platten werden<br />
im Anschluss mit Beton ausgegossen. Der Vorteil<br />
dabei ist die geringe Baustellenarbeit und rasche<br />
Baudurchführung.<br />
ARMIERUNG<br />
Alle Deckensysteme aus Ziegel oder Beton können<br />
schlaff armiert oder vorgespannt ausgeführt<br />
werden. Vorgespannte Deckensysteme benötigen<br />
weniger Stahl und weisen bei gleicher Spannweite<br />
und Belastung geringere Durchbiegungen auf.<br />
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