Baustoffkatalog 2022/23 | Canal & Co
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INNENputze<br />
Die traditionelle Einteilung der Putze in Kalk- und<br />
Kalkzementputze sowie Zement- und Gipsputze<br />
hat sich bewährt. Große Verbreitung finden neben<br />
den Handputzen auch die Maschinenputze.<br />
PUTZE AUS SUMPFKALK<br />
Mit Sumpfkalkmörtel eine ca. 2,5 cm dicke, weich-<br />
elastische Putzschicht auftragen. Diese traditionelle<br />
Bauweise ist der Grundstein für ein gesundes,<br />
angenehmes Wohnklima, das man nachträglich<br />
auch mit teuerstem technischem Inventar<br />
kaum mehr erreichen kann. Die darauf beruhenden<br />
Eigenschaften wie Dampfdurchlässigkeit,<br />
Schalldämmung, Wärmespeicherung, Geruchsneutralität,<br />
Schadstofffreiheit, Elektrostatik und<br />
antibakterielle Wirkung sind die Bausteine für ein<br />
behagliches Heim.<br />
TREND ZUM FERTIGPUTZ<br />
Fertigputze geben dem Verbraucher die Möglichkeit,<br />
für jede Anwendung ein optimales und<br />
gleichmäßig zusammengesetztes Mörtelgemisch<br />
parat zu haben, dem er nur noch Wasser zuzusetzen<br />
braucht. Sowohl die gipsgebundenen als<br />
auch kalk- und zementgebundenen Fertigputze<br />
haben die Eigenschaft, lediglich durch den Zusatz<br />
von Wasser einen ausgezeichneten haftfähigen<br />
Mörtel abzugeben und danach sehr rasch wieder<br />
zu erhärten.<br />
UNTERGRUND<br />
Der Untergrund ist auf lose Stellen zu überprüfen,<br />
zu reinigen und gut vorzunässen. Größere Schadstellen<br />
wie Löcher, Risse oder Fugen usw. sollte<br />
man möglichst ein bis zwei Tage vor dem Putzvorgang<br />
mit dem gleichen Putzmaterial ausfüllen,<br />
das dann zum Putzen verwendet wird. Damit wird<br />
Moderne Fertigputze sind sehr gut verarbeitbar, abrieb- und nagelfest,<br />
schnelltrocknend, wärmespeichernd, feuchtigkeitsregulierend und bieten einen<br />
guten Untergrund für Anstriche und Beläge.<br />
die Bildung von Rissen vermieden. Sollen Einbauteile<br />
in der Wand überputzt werden (Holz- oder<br />
Metallflächen), so sind sie mit einem entsprechenden<br />
Putzträger zu überspannen. Glatte Flächen<br />
müssen entsprechend dem darauffolgenden<br />
Putz vorbehandelt werden. Vor Aufbringen des<br />
baustellengemischten Mörtels ist ein Vorspritzmörtel<br />
aufzutragen.<br />
MISCHEN DES PUTZMÖRTELS<br />
Zunächst wird das gesamte Anmachwasser in die<br />
Mischmaschine gegeben. Anschließend zwei bis<br />
drei Schaufeln Sand, die komplette Menge Bindemittel<br />
und (nach gutem Durchmischen des noch<br />
sehr flüssigen Mischgutes) die restliche Menge<br />
Sand langsam zuschaufeln. Der Mischvorgang<br />
muss so lange dauern, bis das Mischgut eine<br />
gleichmäßige plastische Form erreicht hat.<br />
Bei baustellengemischten Putzmörteln ist das<br />
Aufbringen eines Grob- und Feinputzes in zwei<br />
Lagen erforderlich.<br />
Bei Verwendung eines einlagigen Fertigputzes<br />
werden diese zwei Arbeitsgänge auf einen reduziert.<br />
Man unterscheidet hier zwischen Hand- und<br />
Maschinenputzen.<br />
HAUPTARBEITSGÄNGE DES<br />
VERPUTZENS<br />
Das Auftragen des Putzes erfolgt durch kräftiges<br />
Anwerfen mit der Kelle, damit er in alle Unebenheiten<br />
des Putzgrundes eindringen kann. Die<br />
Dicke der einzelnen Putzlagen richtet sich nach<br />
dem Größtkorn des verwendeten Sandes.<br />
Maschinenputz kann mit marktüblichen Putzmaschinen<br />
und -systemen aufgebracht werden.<br />
Der in der gewünschten Dicke aufgebrachte Maschinengipsputz<br />
wird mit der Aluminium-Kardätsche<br />
eingeebnet.<br />
Nach leichtem Anziehen des Materials wird mit<br />
der Flächenspachtel begradigt. Die Ecken werden<br />
mit dem Rabot- bzw. Eckenhobel nachgearbeitet.<br />
Hinweis: Die Abbindezeit beträgt, je nach Untergrund<br />
und Witterung, ca. 90 bis 120 min.<br />
Erwärmtes Wasser in Schlauchleitungen beeinträchtigt<br />
die Verarbeitbarkeit des Gipsmaschinenputzes.<br />
Vermeiden Sie Zugluft, diese verhindert<br />
ein schnelles Trocknen.<br />
TROCKENPUTZE<br />
Gipskarton- und Gipsfaserplatten sparen durch<br />
ihr einfaches Verlegen Zeit und bringen für den<br />
Hausbauer viele Erleichterungen mit sich. Die<br />
Platten werden entweder direkt mit Ansetzbinder<br />
auf die Wand geklebt oder auf eine Unterkonstruktion<br />
aus Holz oder Metall geschraubt. Die Montage<br />
der Wandplatten ist nicht nur rasch, sauber<br />
und exakt, sondern vor allem wirtschaftlich. Durch<br />
einfaches Aufkleben der Platten auf das Mauerwerk<br />
eignet sich der Trockenausbau optimal zum<br />
Selbermachen. Eine verbesserte Schalldämmung<br />
sowie die Möglichkeit zusätzlicher Wärmedämmung<br />
sind ebenfalls gegeben. Vergessen Sie<br />
nicht die Dampfbremse an den Außenwänden.<br />
VERARBEITUNGSMÖGLICHKEITEN<br />
Glätten: Der angesteifte Putz wird<br />
leicht mit Wasser besprüht und danach<br />
mit dem Filzbrett oder der Filzscheibe<br />
gefilzt. Sobald die Oberfläche matt wird,<br />
glättet man den Putz mit der Schweizer<br />
Traufel und dem Eckenspachtel. Auf<br />
großflächig geputzten Betondecken ist<br />
der Verputz entlang aller Wand- und<br />
Deckennischen mit der Stucksäge<br />
nachträglich aufzuschneiden. Bei allen<br />
anderen Anschlüssen wird eine Scheinfuge<br />
empfohlen.<br />
Reiben: Der angesteifte Putz wird leicht<br />
mit Wasser besprüht und danach mit<br />
dem Reibbrett gerieben.<br />
Kalk- und zementhaltige Maschinenputze:<br />
Bei der Verarbeitung von kalkoder<br />
zementhaltigen Maschinenputzen<br />
ist darauf zu achten, dass diese in zwei<br />
Lagen aufgebracht werden.<br />
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