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Das gesprochene Wort und das gesungene Lied sollen miteinander ...

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30<br />

Joyce Gaskell,<br />

Isle of Man<br />

In den letzten<br />

10 Jahren habe ich<br />

nur zweimal gefehlt.<br />

Ich heiße Joyce Gaskell, bin Engländerin <strong>und</strong> wohne seit 20 Jahren auf<br />

der Isle of Man. Diese Insel liegt in der Irischen See zwischen England<br />

<strong>und</strong> Irland.<br />

Wieso finde ich es interessant, fast jedes Jahr nach Bielefeld<br />

zu fahren, um an der Bibelwoche in der Bonhoeffergemeinde<br />

teilzunehmen?<br />

Erstens war ich von Hause aus immer an theologischen Fragen interessiert.<br />

Mein Vater war Pfarrer in der methodistischen Kirche. Ich erinnere<br />

mich, wie er uns Kindern, um uns zu gutem Benehmen zu ermahnen,<br />

gesagt hat: “Erinnert euch, wem ihr gehört!“ Zuerst dachte ich, ich<br />

gehörte zur Familie des Pfarrers, von dem man immer gutes Benehmen<br />

erwartete. Dann wurde mir erklärt, ich sei doch Kind Gottes <strong>und</strong><br />

solle mich danach verhalten. Eine frühe theologische Einsicht: Gott<br />

war als Richtungsgeber wichtiger als die eigenen Eltern!<br />

Zweitens unternahm ich vor mehr als 50 Jahren (ja, ich bin jetzt über<br />

70!) eine Ausbildung als Laienpredigerin, <strong>und</strong> habe dann auch fast 50<br />

Jahre lang in methodistischen Gemeinden in England <strong>und</strong> auf der Isle of<br />

Man Gottesdienste gehalten <strong>und</strong> gepredigt. Dann in den 90er Jahren<br />

habe ich eine weitere Ausbildung gemacht. Bibelk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Theologie<br />

fand ich immer höchst interessant, nicht nur aus intellektueller Perspektive,<br />

sondern auch als entscheidende Richtung für mein Leben.<br />

Bildunterschrift<br />

Drittens komme ich gern fast jedes Jahr im Januar nach Bielefeld, weil<br />

eine Woche bei euch in der Gemeinde an sich sehr schön ist, aber<br />

auch, weil es ein guter Gr<strong>und</strong> ist, zwei Wochen bei meiner Fre<strong>und</strong>in<br />

Ruth Bültrnann zu verbringen. Wir kennen uns schon seit mehr als 50<br />

Jahren. Wenn sie nicht regelmäßig an der Bibelwoche teilgenommen<br />

hätte, seitdem sie 1972 zu eurer Gemeinde gekommen ist, wäre ich<br />

auch nie dazugekommen.<br />

Was zieht mich am meisten während bei der Bibelwoche?<br />

Die Freiheit, mit der über die Bibel gesprochen werden kann. In den<br />

meisten britischen Gemeinden, die ich kenne, ist <strong>das</strong> nicht so gut<br />

möglich. Für viele Gemeindemitglieder bei uns ist es so, <strong>das</strong>s die Bibel<br />

die Heilige Schrift ist <strong>und</strong> was da geschrieben steht, ist also Gottes<br />

<strong>Wort</strong>, <strong>und</strong> jedes <strong>Wort</strong> muss also wörtlich stimmen. Kein Zweifel also,<br />

<strong>das</strong>s Gott die Welt in sieben Tagen geschaffen hat, <strong>das</strong>s Gott darauf<br />

bestanden hat, Völker im Heiligen Land zu vernichten, <strong>das</strong>s Jesus<br />

von einer Jungfrau geboren ist, <strong>das</strong>s er Wasser zu Wein gemacht hat,<br />

<strong>das</strong>s er auf einem See gegangen ist, usw. Nicht alle bei uns sind so<br />

eng in ihrem Glauben, aber es reicht, <strong>das</strong>s ich mich in Acht nehmen<br />

muss, wenn ich predige. Darum predige ich seit einigen Jahren nicht<br />

mehr.

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