Brechmittel-Einsatz ist Folter - Hanfjournal
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10 #61<br />
fun+action<br />
das Eckthema Berlin, Hotel Esplanade, 17. Juli 2006, 10 Uhr 30. Die Veranstaltung<br />
Wolfgang Neskovic,<br />
Linkspartei<br />
Das Jubiläum bietet Anlass, auf aktuelle<br />
Entwicklungen einzugehen.<br />
Beispielhaft <strong>ist</strong> der Roll-Back Schleswig-<br />
Holsteins durch Absenkung der Eigenverbrauchsgrenze<br />
für Cannabis von<br />
30 auf 6 Gramm trotz der rechtspolitischen<br />
Erfolge des alten Grenzwertes:<br />
Während es keinen signifikanten Anstieg<br />
beim Konsum gab, konnten durch die<br />
Entkriminalisierung die Ressourcen der Justiz im Kampf gegen<br />
Wirtschafts- und Umweltkriminalität eingesetzt werden, den Ursachen<br />
für Sucht konnte sinnvoller begegnet werden, indem Beratungshilfestellen<br />
stärker beansprucht wurden.<br />
Bluff<br />
Hart an der Grenze<br />
Seltsamer Titel, aber<br />
es <strong>ist</strong> tatsächlich hart<br />
an der Grenze.<br />
Denn in diesem<br />
Spiel wird<br />
geschmuggelt, was<br />
das Zeug hält. Und<br />
damit das auch alles<br />
schön stilvoll <strong>ist</strong>,<br />
kriegt jeder der<br />
Mitspieler einen<br />
stylishen Koffer. Ich<br />
bevorzuge den<br />
ledernen, andere<br />
den Alukoffer mit den hübschen Einschusslöchern, einzig der<br />
„Siedler von Catan“-Koffer bleibt me<strong>ist</strong> in der K<strong>ist</strong>e liegen. Die<br />
Regeln sind simpel. Drei Runden lang versuchen die<br />
Schmuggler unter den Augen des Sheriffs (die Rolle übernimmt<br />
in jeder Runde jeder einmal) Waren über die Grenze zu kriegen.<br />
Der Zug: Jeder hat fünf Karten auf denen Waren abgebildet<br />
sind: Legal sind Krüge, Rasseln und Sombreros. Völlig illegal<br />
sind natürlich Zigarren, Tequila und Statuen. Alle packen ihre<br />
Koffer und da ertönt auch schon die Stimme des Sheriffs: „Was<br />
<strong>ist</strong> denn in den Koffern?“. „Drei Sombreros“, „Zwei Krüge“,<br />
„Ich hab vier Rasseln“, sind die eher kleinlauten Antworten.<br />
Denn angesagt werden muss die richtige Anzahl der<br />
Warenkarten und eine Warenart, ob die überhaupt im Koffer<br />
sind, <strong>ist</strong> völlig egal.<br />
Der Sheriff entscheidet sich, den Koffer mit den vier Rasseln<br />
zu kontrollieren. Sofort öffnet der Besitzer seinen Koffer und<br />
was <strong>ist</strong> drin: Vier Rasseln, deshalb wird er für die<br />
Falschanschuldigung auch entschädigt. Hätte die Ansage nicht<br />
gestimmt, wären natürlich Strafzölle fällig gewesen. Dann<br />
beschlagnahmt der Sheriff den Koffer mit den beiden Krügen<br />
und was kommt da zum Vorschein?<br />
Zwei Flaschen Tequila. Sofort fangen die Augen des Sheriffs<br />
an zu leuchten, denn die beiden Flaschen gehen direkt in seinen<br />
Besitz über.<br />
Alle Waren, die sich jetzt noch in den Koffern der Spieler<br />
befinden, werden dahinter gelegt. Dann heißt es wieder<br />
Kartenhand auf Fünf auffüllen, Karten in den Koffer,<br />
Unschuldsmiene aufsetzen und bei Bedarf den Sheriff bei ’ner<br />
Kontrolle schmieren, damit der nicht in den Koffer schaut.<br />
Waren alle einmal Sheriff, <strong>ist</strong> die erste von drei Runden beendet.<br />
Von den geschmuggelten Waren können jetzt drei Karten unter<br />
den Koffer geschoben werden, denn am Ende des Spiels können<br />
die für die doppelte Kohle verkauft werden. Alle anderen<br />
Karten werden sofort verkauft. Wer jetzt am wenigsten Geld<br />
hat, bestimmt, wer in der neuen Runde der erste Sheriff wird<br />
und weiter geht’s. „Vier Sombreros“, „Ich hab nur eine Rassel“,<br />
„Zwei Krüge“ ... Skeptische Blicke des Sheriffs ...<br />
Nach der dritten Runde werden die Karten unter den Koffern<br />
veräußert. Allerdings können von jeder Ware nur eine bestimmte<br />
Anzahl für die doppelte Kohle verkauft werden. Wer die me<strong>ist</strong>en<br />
Karten der entsprechenden Ware hat, beginnt – und wie das<br />
Breitspiele<br />
Kerstin Koch<br />
Und da sich nicht alle Spiele für Familien, Spielanfänger und Vielspieler gleichermaßen eignen, gab es in diesem Jahr zwei Sonderpreise:<br />
„Caylus“ (bestes komplexes Spiel) und „Schatten über Camelot“ (bestes fantastisches Spiel).Die Pre<strong>ist</strong>räger kommen auf die Bühne, nehmen<br />
übergroße Pöppel (Spielfiguren) in Empfang und bedanken sich beim Publikum. Dann werden kurz und knapp die fünf nominierten<br />
Kinderspiele vorgestellt und der blaue Umschlag geöffnet: „Der Schwarze Pirat“ darf sich ab sofort „Kinderspiel des Jahres“ nennen. Wieder<br />
werden die Pöppel in den Händen gehalten und ein paar Dankesworte gesprochen. Die Spannung steigt. Stefan Duksch, erster Vorstand<br />
des Vereins ‘Spiel des Jahres’ stellt die Nominierten vor: „Seeräuber“, „Aqua Romana“, „Just 4 Fun“, „Thurn und Taxis“ und „Blue Moon<br />
City“. Der rote Umschlag offenbart den Sieger: „Thurn und Taxis“. Nachdem die beiden Erfinder des Spiels Karen und Andreas Seyfarth<br />
ihre Pöppel in den Händen halten, erklärt Bernd Brunnhofer, dass sie den Namen der Familie Thurn und Taxis einfach so benutzen dürften.<br />
Eine höfliche Anfrage habe genügt.<br />
Nur gut, dass ich schon vor ein paar Wochen ein Rezensionsexemplar bekommen und „Thurn und Taxis“ diverse Male gespielt habe. Dazu<br />
gesellen sich „Just 4 fun“ und „Hart an der Grenze“. Letzteres hat es aus Brasilien direkt auf die Empfehlungsl<strong>ist</strong>e geschafft.<br />
so <strong>ist</strong>, bleibt für die anderen oft nicht mehr viel übrig. Aber<br />
das findet ihr alles selbst sehr schnell raus, wenn ihr euch auf<br />
ne Runde „Hart an der Grenze“ einlasst. Es gewinnt der mit<br />
der me<strong>ist</strong>en Kohle, versteht sich.<br />
Note: 3+<br />
Glück, Taktik<br />
Just 4 Fun<br />
War ebenfalls<br />
nominiert, aber eben<br />
nur nominiert. Was<br />
vielleicht auch am<br />
Design des Spiels<br />
liegen mag, besonders<br />
hübsch <strong>ist</strong> es nicht.<br />
Dafür <strong>ist</strong> die Spielregel<br />
ganz kurz und leicht<br />
verständlich. Es gilt das<br />
alte Prinzip: Vier Steine<br />
der eigenen Farbe in<br />
eine Reihe (senkrecht,<br />
waagrecht oder diagonal) bringen und so gewinnen. Wenn da<br />
nicht die Mitspieler wären, denn bis zu vier Mitspieler versuchen,<br />
den anderen den Sieg zu vermasseln. Wo man seine Steine hinsetzt,<br />
bestimmen die Handkarten. Die Felder des Spielbretts reichen<br />
von 1 bis 36 und die Karten zeigen Zahlenwerte von 1 bis 19.<br />
Logischerweise kann man so viele Karten ausspielen, wie man<br />
möchte, und die Summe der Kartenwerte gibt an, wo man den<br />
Stein platziert. Kurz gesagt, wer „Just 4 Fun“ spielen will, sollte<br />
addieren können. Das war es und es macht Spaß, zumindest allen,<br />
die abstrakte Spiele mögen, was mit Zahlen anfangen können<br />
und vor allem wollen. Dann bleibt es auch nicht bei einer Runde.<br />
Note: 3+<br />
Die Nominierten ab (j) Sp. Dauer (Min.)<br />
Seeräuber 8 3–5 30<br />
Aqua Romana 8 2–4 45–60<br />
Just 4 Fun 10 2–4 20–30<br />
Thurn und Taxis 10 2–4 60<br />
Blue Moon City 10 2–4 60<br />
Die Empfohlenen<br />
Fettnapf in Sicht 7 3–5 20<br />
Packeis am Pol* 8 2–4 20<br />
Revolte in Rom 8 2 30–45<br />
Ausger. Buxtehude 10 2–6 30<br />
Fischmarkt 10 3–5 45–60<br />
Hart an der Grenze 10 4–6 45–70<br />
Mesopotamien* 10 2–4 45<br />
Timbuktu 10 3–5 45–60<br />
Was ’n das? 14 3–6 45–60<br />
*siehe Mai-Ausgabe 2006<br />
zur Preisverleihung „Spiel des Jahres“ kann beginnen. Der Spiele-<br />
Jahrgang 2006 sei ein guter, betont ein Jurymitglied.<br />
Taktik, Glück<br />
Thurn und Taxis –<br />
– Sieht hübsch aus:<br />
Dezente Farben und der<br />
übersichtliche Spielplan erstreckt<br />
sich von Lodz bis<br />
Mannheim im Norden und von<br />
Basel bis Salzburg im Süden.<br />
Dazwischen liegen etliche<br />
Städte, in denen Poststationen<br />
errichtet werden. Außerdem gibt<br />
es ein paar Felder für Siegpunktplättchen<br />
und -karten und<br />
sechs Felder für die aktuellen<br />
Stadtkarten. Jeder Spieler kriegt<br />
noch 20 Poststationen und das<br />
Spiel kann beginnen.<br />
– Hat simple Regeln:<br />
Wer dran <strong>ist</strong>, muss eine Stadtkarte nehmen, muss eine Karte<br />
vor sich auslegen (eine Strecke eröffnen oder erweitern) und<br />
kann eine Strecke abrechnen und dafür eventuell Siegpunkte<br />
kassieren. Jeweils eine Zusatzaktion pro Zug peppen das Ganze<br />
noch auf.<br />
– Mit einigen Finessen:<br />
Eine Strecke muss aus mindestens drei Stadtkarten bestehen,<br />
die logischerweise in der richtigen Reihenfolge liegen müssen.<br />
Angelegt werden kann nur an den Enden der Strecke. Führt<br />
eine Route durch mehrere Länder und wird abgerechnet, hat<br />
man die Qual der Wahl: Entweder stellt man seine Posthäuschen<br />
in jede Stadt eines Landes oder in eine Stadt jeden Landes. Für<br />
welche Option man sich entscheidet, hängt mal wieder von<br />
den zu ergatternden Siegpunkten ab.<br />
– Etliche Bonusplättchen:<br />
Die gibt es für Strecken, die aus mindestens fünf Städten<br />
bestehen und für das Besetzen ganzer beziehungsweise zweier<br />
Länder. Wer in jedem Land außerhalb Bayerns ein Städtchen<br />
hat, sahnt ebenfalls kräftig ab. Allerdings gilt auch hier: Wer<br />
zuerst kommt, mahlt zuerst und kriegt die me<strong>ist</strong>en Bonuspunkte.<br />
– Und natürlich Postkutschen:<br />
Baut man eine Strecke so lang wie die nächst größere Postkutsche,<br />
legt man diese vor sich hin. Dies bringt Siegpunkte und<br />
wer als erster eine Siebener-Kutsche vor sich liegen hat, läutet<br />
die letzte Runde ein.<br />
– Wenn da nicht noch die Poststationen wären:<br />
Wer die letzte seiner 20 Stationen baut, beendet ebenfalls das<br />
Spiel. Allerdings kommen bis zum Startspieler wie schon bei<br />
der Kutsche alle noch mal dran und dann können Siegpunkte<br />
gezählt werden. Wie gehabt, es gewinnt, wer die me<strong>ist</strong>en hat.<br />
Fazit:<br />
„Thurn und Taxis“ hat wohl nicht nur der gleichnamigen Gloria<br />
Spaß gemacht, sondern ich gebe es zu, auch mir gefällt es<br />
ziemlich gut und wenn jemand vorbeikommt und Lust auf<br />
eine Runde „Thurn und Taxis“ hat, sage ich bestimmt nicht<br />
Nein.<br />
Note: 2<br />
Thurn und Taxis<br />
Autor: Karen und Andreas Seyfarth<br />
Verlag: Hans im Glück<br />
Spieler: 2–4<br />
Dauer: ca. 1 Stunde<br />
Alter: ab 10<br />
Preis: ca. 25 Euro<br />
Just 4 Fun<br />
Autor: Jürgen P. K. Grunau<br />
Verlag: Kosmos<br />
Spieler: 2–4<br />
Dauer: ca. Stunde<br />
Alter: ab 10<br />
Preis: ca. 25 Euro<br />
Hart an der Grenze<br />
Autor: André Zatz und Sergio Halaban<br />
Verlag: Kosmos<br />
Spieler: 3–6<br />
Dauer: ca. 1 Stunde<br />
Alter: ab 10<br />
Preis: ca. 25 Euro