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Ausgabe #26 April-Mai 2022
Dagoba
caliban
raveNous
Destruction
mikE wolFF
© Jimmy Hubbard
die
Geister
die ich
rief
DAS PRINZIP HOFFNUNG
Liebe Leserinnen und Leser,
AUSGABE #25 - JUBILÄUM!
AUSGABE #25 - JUBILÄUM!
vielen Dank für die zahlreichen Glückwünsche zu
unserem 25er-Jubiläum - das geht natürlich runter
wie Öl und wärmt wie ein Kaschmirpulli!
Aber nach dem Heft ist bekanntlich vor dem Heft und
für dieses hatte ich die Verantwortung und ja - es war
ein harter Ritt zwischen Euphorie und leichter Panik
ob des drohenden Druckabgabetermins, begleitet
von einem in der Schlussphase bereits von meinem
Arbeitszimmer in meine Küche hinüberwuchernden
Stark!Strom aus bunten Haftnachrichten - aka Post-its.
Aber alles gut!
Das Heft Nummer 26 ist wunderschön geworden - danke
Jeff, für Layout und Grafik - und es ist vollgepackt
mit herrlichen Interviews und Berichten von GHOST
über DESTRUCTION, RAVENOUS, DAGOBA, Produzenten-
As Mike WOLFF und, und, und - da geht mein Dank an
unsere Redaktionsmitglieder, die einmal mehr mit
großer Hingabe und Professionalität am Werk waren
- und mit viel Liebe! Und die ist in den Zeiten, wie wir
sie gerade erleben, essenzieller denn je!
Neuer
Termin! Neuer
Termin!
DJ StaRk!StROM (Mike)
DJ StaRk!StROM (Mike)
VOODOO SMURFS
FrEitag, 27.05.2022
ViPeR ROOM ROOM VIeNNA VIeNNA
Einlass: 19.30h, Beginn: 20.00h
Einlass: 19.30h, Beginn: 20.00h
VOODOO SMURFS
Landstraßer
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Hauptstraße
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38,
38,
1030
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Wien
Wien
Es
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gilt
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die
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2G
2G
Regel!
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Neuer
Neuer Termin!
Termin!
Viel Vergnügen beim Schmökern!
Claudia Jusits, Herausgeberin
Vorverkauf-TICKETS (€ (€ 10) 10) bei bei den den Bands Bands & bei & bei Stark!Strom Stark!Strom
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Der brandneue
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Jeden Freitag ab 18 Uhr
auf radio 88.6 live aus dem
Addicted to Rock am Getreidemarkt.
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Märzen-Strom
Guten Abend Tobias! Danke dafür, dass du dir die Zeit
nimmst, obwohl ihr gerade auf US-Tour mit VOLBEAT
Abend für Abend spielt.
Gerne, kein Problem! Die Tour läuft soweit gut.
Dann lass uns direkt anfangen. Ob GHOST jetzt Rock
oder Metal spielen, war ja die längste Zeit immer wieder
Grund für hitzige Diskussionen. Die neue Platte wird als
,,Theatrical Rock“ beschrieben. Da wäre es doch passend,
das ganze Album am Stück zu spielen, oder?
Titel zum zukünftigen Repertoire bei. Für zentral
halte ich ,,Twenties'', einen Track, auf den ich auch
ganz persönlich stolz bin, da er einen Sound liefert,
den ich vorher so noch nicht gehört habe. Es ist heutzutage
nicht leicht, etwas zu schaffen, dass dich nicht
an etwas anderes erinnert. Bei ,,Twenties“ hatte ich
genau diesen Eindruck. Natürlich müssen wir aber
jetzt mal abwarten, ob das die Öffentlichkeit auch
so sieht, vielleicht liege ich ja falsch (lacht). Ob wir
den Song auf der kommenden Europa-Tour spielen,
ist aber noch nicht sicher.
4© Mikael-Eriksson
Der Papa
wird's schon richten
GHOST sind immer dafür gut, die Schraube des Wahnsinns noch ein bisschen
weiterzudrehen. Wie sich das im Detail, speziell beim jüngsten Werk der Schweden,
„Impera“ (Loma Vista Recordings), auswirkt, erkundete Stark!Strom-Redakteurin
Luna in einem Gespräch mit seiner Unheiligkeit, Tobias Forge, selbst und entlockte
diesem allerlei Nachdenkliches.
Auf der kommenden Tour wird’s wohl eher bei einer
,,regulären“ Rock-Show bleiben. GHOST-Shows sind
ohnehin theatralisch und visuell, aber im Endeffekt
sind wir einfach Menschen, die Rockmusik spielen,
mehr oder weniger miteinander (lacht). Manchmal
machen wir Fehler, manchmal machen wir keine.
Wir versuchen, uns schon im Großen und Ganzen
an ein Skript zu halten, aber es bleibt trotzdem eine
Rock-Show.
Wäre es nicht auch reizvoll, GHOST auf eine Theaterbühne
zu bringen? Eure Musik, besonders das neue Album, würde
sich dafür geradezu anbieten.
Wir haben darüber nachgedacht und miteinander
diskutiert. Bis jetzt haben wir aber noch keinen zufriedenstellenden
Weg gefunden. Wenn wir also von
GHOST und einem Musical sprechen, stellt sich die
Frage, wie sind wir involviert? Spielt GHOST die Musik
zu einem bestehenden Stück, etwa ,,The Master and
Margarita“ (Bulgakov, 1966, die literarische Vorlage,
Anm. ), oder steht Papa selbst auf der Bühne und spielt
die Rolle des Teufels und die Band spielt im Orchester
mit? In Zukunft würde es mich schon sehr reizen,
etwas in die Richtung auszuprobieren, aber da würden
wir wohl eher eine bereits etablierte Geschichte
vertonen.
,,Impera“ vertont ja ebenfalls eine nicht unbekannte
Geschichte: Der Aufstieg und Fall eines Imperiums. Auf
dem Cover ist traditionell Papa zu sehen, dieses Mal in der
Aleister Crowley-Pose. Was gibt's zum Artwork zu sagen?
Die Platte ist als Gatefold mit großem Artwork gestaltet.
Auf der Vorderseite sieht man die Büste
des Diktators im Innenraum einer Kirche, außen,
etwas kleiner dargestellt, das Imperium und seine
Bevölkerung, eine ärmliche, industrielle Szenerie.
All das Gold und all der Reichtum aus diesem Staat
wurde in der Statue des Diktators zusammengeführt.
Das ist die Symbolik dahinter, die Crowley-Pose haben
wir genommen, weil sie witzig ist. Die gigantische,
phallische Statue, die zu Ehren des Diktators errichtet
wurde, ist das zentrale Motiv hier.
Die megalomanische Büste in der Mitte also. Bleiben wir
gleich dabei, welcher Track auf ,,Impera“ steht für dich
im Mittelpunkt?
Schwierig, da könnte ich einige Songs auswählen. Ich
glaube, wir sind noch immer in einer Phase unserer
Karriere, wo jedes einzelne Album signifikant ist - im
Hinblick auf Tracks, die zum Repertoire hinzugefügt
werden. Wir haben noch keinen nostalgischen
Stillstand und ,,Impera“ trägt mindestens fünf neue
Schreibst du deine Songs generell mit einem Live-Publikum
im Hinterkopf? Oder gibt's auch Tracks, bei denen du schon
vorher weißt, die werden wohl eher als Studio-Version verbleiben?
Ich versuche beim Schreiben immer mitzudenken,
wie es wäre, den Song live zu spielen. Ich höre ihn
und manchmal denke ich mir, dass es schwierig wird,
diese oder jene Passage live umzusetzen und dass
dieser Titel auf der Bühne eher nicht funktionieren
wird. Trotzdem klingen sie alle super auf den Alben.
Aber wir müssen nicht jeden Track sofort live spielen
können, manchmal dauert es Jahre, bis wir herausgefunden
haben, wie etwas live funktioniert oder
reininterpretiert werden kann. Aber wie gesagt, ich
behalte das Live-Potential immer im Hinterkopf.
Gerade orchestrale Parts werden da eher problematisch
umzusetzen sein, oder?
Es wird immer Mittel und Wege geben. Vor ein paar
Jahren haben wir die Band um einige Sänger und
Sängerinnen erweitert. Ganz zu Beginn war ich ja der
einzige Vokalist, da benötigten wir einige Backing
Tracks, damit das Ganze funktioniert. Damit haben
wir großteils aufgehört und heutzutage sind wir noch
viel mehr Liveband. Aber klar, alles können wir nicht
spielen, ohne die orchestralen Parts sausen zu lassen,
oder dass sie ganz wundersam von selbst aus dem
Lautsprecher tönen…
Du als einziger Songwriter der Band hast darüber klarerweise
den Überblick. Im Studio hast du allerdings auch
Sessionmusiker*innen dabei, etwa um Instrumente einzuspielen.
Hältst du dich da sehr streng an deine ursprüngliche
Idee oder gibst du deinen Mitmusiker*innen gewisse
Freiräume?
Für die letzten drei Alben habe ich öfters Co-Writer
eingeladen. Ich lasse mich kreativ gerne herausfordern
und kämpfe gerne für meine Ideen. Wenn ich
niemanden habe, mit dem oder der ich mich streiten
kann, schaltet man schon mal auf Autopilot,
und wenn du automatisch arbeitest, stagnierst du
schnell. Ich gebe gerne vor, wie etwas klingen soll.
Wenn ich mir jemanden zum Einspielen einlade, bedeutet
das üblicherweise, dass die Person das jeweilige
Instrument besser spielen kann als ich. Da heißt
es dann: „Ich möchte, dass du so spielst.“ (ahmt Riff
nach). „Ich kann es selbst nicht, aber ich weiß, dass es
diese Noten sein müssen!“ (ahmt Akkord nach). Und
so läuft das ab (lacht).
Also viel Freiheit oder Improvisation gibt es nicht, aber
ich arbeite mit exzellenten Musiker*innen, die alle
5
Märzen-Strom
sehr freundlich und sehr geduldig sind (lacht), und
gut meinen Anweisungen folgen.
Schon seit Beginn verwendet ihr den satanischen Pontifex
Papa Emeritus und okkulten Sermon, ihr habt einfach einen
enormen Wiedererkennungswert. Hast du dich jemals
von diesem Image eingeengt gefühlt?
Nein, nicht wirklich. Ich hatte Glück, dass das, was
ich liebe, mein Beruf ist, und das fühlt sich intuitiv
sehr frei an. Kreativ fühle ich mich sehr ungezwungen
mit GHOST. Seit den Aufnahmen für das erste,
zweite, dritte Album habe ich immer darauf geachtet,
kreative Seitensprünge zu unternehmen, eben um
sicherzustellen, dass ich auch Balladen unterbringe,
akustische Songs, Kazoos und ein Saxophon und vieles
andere. Ich bin ziemlich gut darin, theatralischen
Horror zu produzieren. Persönlich betrachtet ist alles,
was wir mit GHOST machen, immer etwas kompliziert
und teilweise ziemlich teuer. Da vermisse ich
es schon manchmal, beispielsweise einfach nur ein
Instrument in einer Punk Rock-Gruppe zu spielen.
Das würde ich lieben, einfach Drummer in einer Punk
Rock-Band zu sein, in einem Van zu touren und kleine
Clubs mit Musik zu füllen. Das heißt aber nicht, dass
ich GHOST nicht machen möchte, das heißt nur, dass
es mir auch sehr gefallen würde, etwas ganz anderes
nebenbei zu machen.
Punk und GHOST wären doch mal eine spannende
Kombination. Gibt es klangtechnisch noch Gefilde, die du
mit GHOST gerne ergründen würdest?
Kurz gesagt, ja. Etwas ausformuliert, schweben mir
aktuell drei Wege vor. Einerseits würde mich ein rein
elektronisches Album reizen, andererseits auch eine
klassische, symphonische Platte. Idee Nummer drei
wäre ein organischer, ans erste Album angelehnter
Sound. Das waren jetzt nur drei Beispiele, was noch
alles passieren könnte. Ich sehe auch eine Zukunft,
wo sich das alles kombinieren lässt, und wir etwas
RADIOHEAD- und PINK FLOYD-mäßiges aufnehmen.
Ich kann’s kaum erwarten. Bis dahin werde ich aber
,,Impera“ noch zum x-ten Mal durchhören. Vielen Dank
für das Gespräch!
Luna
https://ghost-official.com/
W I T H V E R Y S P E C I A L G U E S T
11.05.2022
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Medieninhaber: Barracuda Music GmbH, 1090 Wien • Hersteller: Print Alliance HAV Produktions GmbH, 2540 Bad Vöslau
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W IT H SPE CI A L GU E ST S
GHOST – Impera
(Loma Vista Recordings)
© Jimmy Hubbard
6
Was „Prequelle“ (2018) bereits vermuten ließ, bestätigt
„Impera“: An kreativer Energie wird es Tobias Forge
wohl nie mangeln. „Impera“ ist klanglich sicherlich
eines der abwechslungsreichsten GHOST-Werke.
Vorhandene Sound-Ideen werden mühelos aufgegriffen
und logisch weiterentwickelt. Der rasante
AOR-Doppelpack „Kaisarion“ und „Spillways“ als
Öffner knüpft nahtlos an Live-Favoriten „Dance
Macabre“ und „Square Hammer“ an, die Singles
„Call Me Little Sunshine“ und ,,Hunter’s Moon (ein
Mid-Tempo-Stampfer respektive rasantes Hard
Rock-Brett in bester „Meliora“-Manier) unmittelbar
danach bieten kaum eine Verschnaufpause.
„Watcher In The Sky“ liefert rifflastige Headbang-
Atmosphäre (eine erfrischend andere Anwen dung
der bekannten „Mummy Dust“- und „Faith“-Formel),
„Twenties“ punktet mit groovigen Industrial Metal-
Sounds (und Lyrics, die für sich genommen im besten
Fall fragwürdig, im Kontext des Albums aber vertretbar
sind), „Darkness At the Heart Of My Love“ erweitert
das Repertoire der Forge-schen Power Balladen (siehe
„He Is“ und „Life Eternal“) um einen bombastischen
Eintrag. Die Nachhut „Griftwood“ und „Respite On The
Spitalfields“ (die so durchaus auf „Meliora“ gepasst
hätten) runden das exzellente Hörerlebnis, welches
stellenweise mehr an eine Rock Oper als an ein reguläres
Album erinnert, zufriedenstellend ab.
Unbedingt hören!
https://ghost-official.com/
Luna
27. JUNI 2022
ARENA OPEN AIR WIEN
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Strom-schlag
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Sprachlos
Was haben wir uns gefreut auf die Öffnungen, die Discos, Clubs und - endlich
wieder! - Konzerte! Die Festivals im Sommer, die nun, nach zwei Jahren
Standby, doch tatsächlich stattfinden sollten (ja, müssen!)? Corona ist halbwegs
„im Griff", zumindest für die Vorsichtigen, die mit dem Hausverstand,
die, die nicht jeden zweiten Tag irgendwo „spazieren gehen" und „Diktatur"
schreien wegen einer Impfung und einer Gesichtsmaske.
Was haben wir uns gefreut. Doch es kommt ja bekanntlich erstens anders
und zweitens als man denkt. Einer, dessen Namen ich hier nicht wirklich
verewigt sehen möchte, war dann doch der Meinung, es wäre mal wieder
Zeit für einen kleinen Krieg. Weil jener, nach zwei Jahrzehnten in seiner
nationalistischen Romantik-Bubble, nur noch umgeben von Speichelleckern
und Ja-Sagern, sein Zumpferl anscheinend nur mehr hochbekommt,
wenn er an eine Zeit vor 150 Jahren denkt, in der die Welt zersplittert war im
Kolonialismus, in Großreichen und nationalistischen Komplexen allerorts.
Und plötzlich haben wir einen Krieg, mitten in Europa, 600 Kilometer vor
der Haustüre. Die (ehemals?) schöne Postkarten-Stadt Lemberg (Lviv) ist
geografisch näher an Wien als Bregenz, um die Nähe mal zu verdeutlichen.
Musikalisch ist das blau-gelbe Land durch Bands wie die Großabräumer
JINJER, die Doom-Deather 1914 oder die schwarzen Paganisten von DRUDKH
(um drei prominente Beispiele zu nennen) bei uns in aller Ohren vertreten,
aber es gibt in Wirklichkeit Hunderte, wenn nicht Tausende Rock- und
Metal-Bands in der Ukraine.
Und wenn ich auf www.metal-archives.com/lists/UA so durch die mannigfaltigen
Combos scrolle, denke ich mir mittlerweile: Wie viele der hier
angeführten Musiker werden den Krieg überleben? Wie viele Bands sind
vielleicht kollektiv für ihr Land in den Kampf gezogen (oder geschickt
worden)? Wie viele Clubs, Proberäume, Treffpunkte diverser Subkulturen
liegen bereits in Schutt und Asche? Wenn Radiosender kollektiv „Give Peace
A Chance" spielen, ist das eine nette Geste, aber helfen tut es niemandem.
Wirklich helfen kann man jedoch hier
www.caritas-international.de/hilfeweltweit/europa/ukraine/inlandsvertriebene
Oder:
www.sos-kinderdorf.at/helfen-sie-mit/spenden/hilfsprojekte/ukraine
Oder beim Spendenaufruf von JINJER:
http://jinjer-metal.com/?utm_source=Press+News&utm_campaign
Also - spenden statt deppert schreien, helfen statt blöd hupen, tun statt
nur groß reden. Auf dass wir alle bald wieder in Frieden zusammen Musik
machen und hören können.
Live long and prosper, euer Mike
Strom-Pott
Hi Andy, vielen lieben Dank für deine Zeit! Als ich im Zuge
meiner Vorbereitung auf unser Gespräch ein bisschen eure
Biographie studiert habe, habe ich festgestellt, dass ihr heuer
tatsächlich 25-jähriges Jubiläum habt! Gratuliere vielmals!
Dankeschön! Ja, Jubiläum, ne…
Aber jetzt mal ernsthaft! 25 Jahre in dem Business: Wie
schafft man das?
Naja, am Anfang gehst du mit deinen Kumpels am
Wochenende auf ein paar Bierchen in den Proberaum
und hast Bock darauf, Mucke zu machen. Nach einer
Zeit wurde das dann plötzlich ein Selbstläufer,
du machst Songs, spielst in Jugendzentren, kleine
Tourneen, spielst mal hier und dort. Wir haben uns
damals den Arsch wund gespielt, weil wir da einfach
Bock drauf hatten! Plötzlich wurden Leute auf uns
aufmerksam und dann hat sich das entwickelt, entwickelt,
entwickelt...
Kam das für euch mit der Zeit in kleinen Schritten, dass
ihr CALIBAN zum Beruf gemacht habt oder kam das über
Nacht mit der Ansage eines Labels, das meinte: „Hier ist der
Vertrag, kündigt eure Jobs, ihr fahrt morgen auf Tour und
lebt jetzt davon!“?
Joa… B! *lacht* Antwort B!
Und wie kam das?
Ich sehe das ähnlich wie du, ich finde die Platte auch
sehr viel rauer und auch fieser! Der Sound ist ziemlich
assi und rough. Das Gesamtwerk ist relativ modern,
aber die Elemente sind teilweise sehr oldschool,
vor allem von der Gesamtkomposition her. Wie eine
Symbiose aus Alt und Neu, das war Marc sehr wichtig.
Textlich hingegen ist die Allgemeinstimmung
nie geplant. Unser Songwriting hat ja zwei Phasen:
Zuerst die Instrumentals und dann knallen wir da
die Vocals drauf. Marc arbeitet dabei mit unserem
Produzententeam zusammen, unter anderem mit
Benni Richter. Benni setzt sich dann mit mir zusammen
und wir machen den Gesang gemeinsam dazu.
Du hörst diese Songs dann ja und kriegst schon eine
bestimmte Stimmung. Dann sind diese Songs schon
von Grund auf düster und die Pandemie gibt auch eher
eine dunkle Vorlage. War schon ätzend. Thematisch
haben wir aber bewusst nicht die Pandemie eingebaut,
auch in dem Song „VirUs“ geht es NICHT um Corona!
Das möchte ich an dieser Stelle schon vorab betonen!
*Lacht* Lest den Text, das ist kein Corona-Text!
Neben HEAVEN SHALL BURN seid ihr eine der Bands aus
Deutschland, die neben einer starken sozialkritischen
Grundthematik auch für soziales Engagement bekannt sind.
Also prinzipiell sind wir immer dabei, wenn sich eine
Organisation gegen Animal Cruelty oder sowas einsetzt.
Wir sind eine sehr tierliebe Truppe und bei sowas
immer gleich am Start!
Caliban
Fiese Tierfreunde
Am 22. 4. 2022 veröffentlichen
CALIBAN mit „Dystopia“ ihr mittlerweile
13. Album in 25 Jahren!
Das war für uns der Anlass,
Frontmann Andy Dörner
zum Gespräch zu bitten und
mit ihm über die bisherige
Bandgeschichte, das neue Werk
und musikalische Arbeitsweisen
zu plaudern!
Angefangen hat es bei uns damals bei Lifeforce
Records. Unser Chief of Staff meinte seinerzeit, dass
er uns nicht mehr weiterbringen könne. Er war damals
so ehrlich und meinte, dass wenn wir größer werden
wollten, wir uns nach größeren Labels umsehen müssten.
Einige Interessenten hatten wir damals zu der Zeit
schon, von Roadrunner kam dann aber das konkrete
Angebot auf den Tisch. Und das war wirklich so ein
Angebot! Die sagten zu uns: „Leute, wenn wir das jetzt
machen, dann machen wir das ganz oder gar nicht!“
Prinzipiell waren wir ja ohnehin schon dauernd unterwegs!
Jedes Wochenende, jeder Urlaub, jede noch
so kleine Pause, unbezahlte Urlaube und manchmal
sogar auf „gelben Schein“. Warst weg auf Shows und
hast dich beim Arbeitgeber krank gemeldet.
Was mich bei euch auch total begeistert, ist, dass ihr seit 2006
ein stabiles Line-up habt. Wie schafft ihr es, dass die gleichen
fünf Typen seit so langer Zeit gemeinsam soviel touren und
Musik zusammen machen?
Naja, es ist halt eine Familie beziehungsweise in weiterer
Folge ein Familien-Business geworden. Das schweißt
zusammen, aber auch bei uns gibt’s natürlich zwischenzeitlich
Höhen und Tiefen. Pack schlägt sich,
Pack verträgt sich, das ist bei uns auch nicht anders.
Kommen wir jetzt zu eurem neuen Album „Dystopia“. Ein
ausgesprochen gelungenes, wenn nicht sogar euer bestes
Werk seit Langem!
Vielen Dank!
Was mir sehr zusagt und auch sofort aufgefallen ist, dass die
Produktion sehr viel rauer und die Songs gefühlt sehr viel
düsterer ausgefallen sind - musikalisch wie textlich. War
das eine bewusste Tendenz oder hat sich das eher zufällig
so entwickelt?
Zurück zum Musikalischen: Bei euch findet man ja auch
immer wieder neue Elemente und Einflüsse, die ganz überraschend
rüberkommen. Auf der neuen Scheibe kam mir
ab und an ein wenig der Vibe von Bands wie THY ART IS
MURDER unter. Welche Bands haben euch beim neuen Werk
beeinflusst und gibts da vielleicht etwas, das für eure Fans
in gewisser Weise eine Überraschung wäre?
Prinzipiell wäre das eine Frage für Marc, weil der ja hauptsächlich
unsere Instrumentals macht. Grundsätzlich
kann ich sagen, dass er immer kommuniziert, dass er
während Songwriting-Phasen versucht, so wenig Musik
zu konsumieren, wie es irgendwie möglich ist, um nicht
zu sehr beeinflusst zu werden. Zu 100% glaube ich das
nicht, weil er ja auch andere Bands produziert und
irgendein Einfluss bleibt immer hängen. In unserer
Szene kannst du kaum noch das Rad neu erfinden und
deshalb ist das für mich ohnehin nur ein interessantes
Arrangement der Parts. Gerade, wenn du an so Moshparts
denkst, da kann sich schnell etwas wiederholen und
so klingen, als hätte es eine andere Band schon vorher
gehabt.
Wie sieht das dann bei deinen Texten aus, wie gehst du an die
ran? Du hast einmal in einem Interview gesagt, dass du die
am liebsten im Dunkeln mit einem Glas Rotwein schreibst.
Ist das noch immer dein bevorzugtes Ritual? Und welche
Themen liegen dir lyrisch am ehesten?
Das hat sich über die Jahre sehr gewandelt. Zu Beginn
hab ich oft über gewisse Themen nachgedacht und
darüber sinniert, wie ich diese in einen Text verpacken
könnte. Heute arbeite ich da sehr eng mit unserem
Produzenten Benjamin zusammen, mit dem ich auch
den Gesang aufnehme. Am Anfang fand ich das richtig
kacke, das Ruder abzugeben und eine andere Person
meine Texte ändern zu lassen. So quasi: „Das sind
meine Texte, die sind mein Baby, da funkt mir kei-
10 11
Strom-Pott
ner rein!“. Aber ich hab das sehr zu
schätzen gelernt, weil immer wieder
neue Ideen entstehen und man neue
Perspektiven kennenlernt. Wenn wir
das jetzt also gemeinsam machen,
dann funktioniert das ein bisschen
wie in der Schule. Da sitzen wir zusammen,
hören den Song, dann nehmen
wir die Stimmung in uns auf
und überlegen uns, was wir thematisch
schreiben könnten. Dann gibt
es ein Brainstorming, man findet
Wörter zu dem Thema, baut daraus
Sätze… Während der Pandemie war
das ein bisschen schwieriger, weil
wir uns oftmals nur die Ideen über
den Rechner hin und hergeschickt haben und viele
Dinge nicht gleich in der Gesangskabine ausprobieren
konnten. Aber das hat dann schon irgendwie geklappt.
Wenn wir uns dann bei Benni in Berlin getroffen haben,
waren wir deshalb schon vorbereitet und sind vor
Ort nochmal das Material durchgegangen. Mir selbst
liegen dabei persönliche Texte eher, weil ich nicht gerne
über Dinge schreibe, von denen ich keine Ahnung
habe. Politische Texte und dergleichen werden dann
oftmals ein bisschen allgemeiner, weil ich mich damit
weniger befasse. Aber um das Thema abzuschließen:
Der Wein ist da noch immer dabei *lacht*.
Wie sieht es denn mit weiteren Tourplänen und Konzerten
bei euch aus?
Ja, das ist nach wie vor ein schwieriges Thema. Wir
haben noch nicht viel angekündigt, weil vieles einfach
noch nicht in trockenen Tüchern ist. Bislang konnten
wir zwei Festivals bestätigen, aber alle anderen
Termine, die wir jetzt noch geplant haben, müssen
noch etwas abgewartet werden.
Ich frage deshalb, weil ein neues Album gerade für Metalbands
Hand in Hand mit einer Tour gehen sollte. Für viele Bands
waren Releases in den letzten zwei Jahren aus genau dem
Grund ein zweischneidiges Schwert. Ihr hingegen habt in
dieser Zeit kein Album, sondern die EP „Zeitgeister“ veröffentlicht,
auf der ihr alte Songs neu auf Deutsch eingespielt habt.
War das geplant oder war das ein wenig
als Lückenfüller gedacht, damit man etwas
veröffentlicht, aber neues Material
dadurch nicht untergeht?
Ende 2019 haben wir beschlossen,
dass wir eine Tour-Pause machen,
um uns auf ein neues Album
zu konzentrieren. Kurz darauf
ging schon die Pandemie los, der
Schreibprozess für „Dystopia“ war
aber bereits gestartet. So. Die Idee
mit den Neueinspielungen hatten
wir schon länger, aber durch die
Umstände wurden diese Pläne dann
konkreter. Wir hatten im Vorfeld
schon Ideen für einen Release und eigene Konzerte,
auf denen wir dann nur unsere deutschen Titel gespielt
hätten. Davor wollten wir aber eigentlich die
neue Platte machen, durch die Pandemie haben wir
diesen Plan dann aber gedreht. Denn wie du es schon
angedeutet hast, bei einer EP tut es nicht so weh, wenn
die durch eine fehlende Tournee untergeht, als es bei
einem neuen Album der Fall wäre. Und deshalb haben
wir dann den Prozess für „Dystopia“ unterbrochen,
die „Zeitgeister“ gemacht und im Anschluss an der
neuen Platte weitergearbeitet.
Letzte Frage, weil ich das so gerne frage: Caliban sind heuer
25 Jahre alt, was macht Andy Dörner in 25 Jahren?
Puh, lass mich rechnen… Hoffentlich noch am Leben
sein? *lacht* Ich träume von einem Haus am Meer, auf
meiner Terrasse sitzend, mit einem Glas Wein in der
Hand und der Frau an meiner Seite!
In Ostfriesland, wo du lebst, hast du das Meer ja eh schon
in der Nähe!
Stimmt, ist schon schön hier. Naja, vielleicht lässt sich
das ja irgendwann mal ausbauen...
www.calibanmetal.com
Stefan
© Century Media
12
Strom-hunger
© Jasmine Gruber
Der Untergang - eine abgesagte Tournee
und der Streit ums Geld
Nach unzähligen Shows quer durch Österreich und
Deutschland folgte der nächste wichtige Schritt:
RAVENOUS waren 1991 als Vorband für PROTECTORs
„A Shedding Of Skin Tour“ vorgesehen, der Ticket verkauf
bereits im Gange. Doch dann fingen die Schwierigkeiten
an. Gesundheitliche Probleme von PROTECTOR-
Schlagzeuger Michael Hasse wirkten sich derart desaströs
aus, dass er nicht mehr live spielen konnte. Für
RAVENOUS wäre es die erste große Europatournee gewesen,
doch dann kam der vorzeitige Abbruch. Ein Jahr
darauf folgte der nächste Rückschlag. Das Management
der Band (Vereinigte Österreichische Musikförderer,
kurz: V.Ö.M.) und Major International Records gerieten
in Clinch. Für die Produktion von „Book Of Covetous
Souls“ war noch ein Teil der Rechnung offen, aber keiner
der beiden Vertragspartner wollte dafür aufkommen.
Sänger und Gitarrist Jo wollte die Sache noch
klären - der Versuch war vergebens. Frustriert wegen
des nie enden wollenden Geldstreits und der abrupt
abgesagten Tournee stiegen RAVENOUS aus dem Vertrag
aus und legten eine vorläufige Pause ein. 1994 kam
dann leider das Aus der Band.
Die Wiederauferstehung - neue Besetzung,
neues Glück.
Zu Anfangszeiten konnte die Band auf der ersten
europäischen Welle des Thrash Metal (KREATOR,
DESTRUCTION, VENOM, SODOM) noch nicht mitreiten,
doch mittlerweile sieht das anders aus. Eine neue
Welle dieses Genres ist seit Jahren im Kommen - dazu
zählen Bands wie EVIL INVADERS (BEL), VERBAL RAZOR
(FR), INSANITY ALERT (AUT) oder CRISIX (ESP).
RAVENOUS bringen auch sich selbstbewusst ins Spiel,
denn die Nachfrage nach Thrash Metal ist wieder groß
geworden. Seit 2021 ist ein neues Album in Arbeit,
die Veröffentlichung ist noch dieses Jahr geplant.
Die österreichische Metalszene erwartet ein Mix aus
bislang unveröffentlichten Songs und brandneu geschriebenem
Material!
http://ravenous.at/
© Charly Swoboda
Watch out
© Privat
Julian
RAVENOUS melden sich zurück - und zwar mit frischen
Kräften. Gitarrist Josef „Joe“ Brunner schloss
sich 2014 der Band an, Bassist Stefan kam 2016 dazu.
ravenous
Gefräßiger denn je
Die Thrasher RAVENOUS arbeiten momentan an ihrem zweiten Album, aber ihre Geschichte fängt bereits Ende
der 1980er an. Von 1988 bis 1994 erreichten sie, als erste bekannte Thrash Metal-Partie aus Österreich, Höhen,
von denen viele heimische Bands damals nur träumen konnten. Doch der Aufstieg nahm ein jähes Ende, von dem die
Öffentlichkeit kaum etwas mitbekam. Stark!Strom hat mit RAVENOUS gesprochen und berichtet von ihrer Geschichte,
die von Glück, Erfolg und Rückschlägen geprägt ist.
14
Der Aufstieg - „Heavy Metal Battle“-Contest.
Die Band hatte Ende der 1980er etliche Auftritte
in Ostösterreich absolviert, doch ihr tatsächlicher
Durchbruch geschah 1991, mit der Teilnahme am
österreichischen Bandcontest „Heavy Metal Battle“.
Im Finale gingen RAVENOUS als Sieger hervor und
zum Abschluss gab es ein Konzert von MEKONG
DELTA, deren Frontmann Ralph Hubert damals auch
Musikproduzent bei Major Records International
war. Nach der Show kamen Hubert und RAVENOUS
ins Gespräch und verstanden sich auf Anhieb so
gut, dass die Tage darauf ein Labelvertrag zustande
kam. Das Preisgeld steckten sie sich bar in die Tasche
und ab ging´s auf die Reise ging nach Deutschland.
Das Debütalbum „Book Of Covetous Souls“ ging
viral und wurde von Rock Hard und Wilde Axes
über alle Maßen gelobt. Österreich war zumindest
anno dazumal nicht gerade bekannt für seine
Metalszene, schon gar nicht für heimische Thrash
Metal Bands, aber die deutschsprachigen Nachbarn
wurden dennoch auf RAVENOUS aufmerksam. Das
Album punktete mit raffiniert geschriebenen
Riffs und tiefem Growl-Gesang, der im Vergleich
zum aggressiven Gekreische in der klassischen
Thrashszene unüblich und demnach einzigartig
war. Für das Albumcover wurde Joachim Luetke,
der später mit MARYLIN MANSON, ARCH ENEMY,
KREATOR und MESHUGGAH zusammenarbeiten
sollte, engagiert.
Diastrom!ical
16
destruction
Teuflische 40
Mit „Diabolical“ bringt die deutsche Thrash Metal-Legende Destruction im 40. Bandjubiläum einen neuen Kracher –
und nimmt den Hörer auf eine musikalische Zeitreise voller Energie mit.
Charles Strom hat mit Schmier über das neue Album gesprochen.
Während sich andere Thrash-Metal-Legenden wie
SLAYER mittlerweile in den Ruhestand verabschiedet
haben (leider), drehen DESTRUCTION richtig
auf. Das neue Album „Diabolical“, das am 8. April
erscheint, setzt für die Deutschen in der 40-jährigen
Bandhistorie einen neuen Meilenstein. Gleich beim
Opener „Diabolical“, bei dem unter anderem auch
der „Mad Butcher“ wieder in den Dienst gestellt
worden ist, bleiben keine Zweifel übrig: Die haben
keine Lust, sich in die Pension zu verkriechen. Das
ist insofern bemerkenswert, als dass das Album
während der Coronapandemie entstanden ist, einer
Zeit, wo die Motivation im Musikbusiness vielleicht
das eine oder andere Tief hinnehmen musste.
„Diabolical“ ist erfrischend anders und hat bereits
jetzt das Zeug, zum Album des Jahres zu werden -
auch wenn die journalistische Äquidistanz sich vor
Superlativen scheut. Gewissermaßen eine Klammer
aus vier Dekaden Bandhistorie - und ebenso vielen
musikalischen Einflüssen, die die Band während
dieser Zeit geprägt hat. Stark!Strom hat mit Fronter
Marcel „Schmier“ Schirmer über das Album, gewisse
Ängste und kommende Liveshows gesprochen.
Mittlerweile ist das Album beim Verfasser gefühlte 100
Mal rauf und runter gelaufen, langweilig wird es nie,
ganz im Gegenteil. Man spürt, die Band ist wieder hungrig
danach, live zu spielen. Ist das so?
Auf jeden Fall. Die Coronapandemie war eine schwere
Zeit für das Musikbusiness. Von einem Tag auf
den anderen gab es keine Live-Konzerte mehr, das
hat auch uns schwer getroffen. Wir wollten uns aber
nicht zurücklehnen und nichts tun, sondern haben
uns lieber ans Songwriting gemacht, natürlich mit
dem Ziel, Songs zu schreiben, die auch live eine eigene
Energie haben. Ich hoffe, das haben wir geschafft.
Das klingt allerdings sehr selbstkritisch. Ist man auch
nach 40 Jahren so streng mit sich selbst?
Natürlich ist es immer eine Frage, wie das Album
bei den Fans oder bei den Musikredaktionen ankommt.
Vor den ersten Interviews waren wir auch
entsprechend nervös, ob das Album sowohl unseren
als auch den hohen Ansprüchen der Fans genügen
würde. Daran hat sich auch nach 40 Jahren nichts
Alle Fotos © Gyula Havancsák
geändert, im Gegenteil. Ich glaube, es macht professionelle
Musiker einfach aus, dass sie auch selbstkritisch
sind. Vor allem war ja durch die Pandemie
kaum Resonanz von außen möglich. Als wir aber
die ersten Interviews mit Musikjournalisten hatten,
ist die Anspannung immer mehr gewichen. Die
Rückmeldungen von Fans und Redakteuren waren
unglaublich. Das hat uns dann natürlich
bestätigt.
Wenn man sich das Album anhört,
dann fallen einem viele Einflüsse auf,
die in ein DESTRUCTION-typisches
Gewand gekleidet worden sind. Von
Punk über Heavy Metal bis Black
und Death, von JUDAS PRIEST über
IRON MAIDEN bis BOLT THROWER.
Ist das Album so etwas wie eine Art
Hommage an 40 Jahre Band- und
Musikgeschichte?
Wir wollten die verschiedenen
Einflüsse, die unsere Band über
die Jahre geprägt haben, entsprechend
einarbeiten. Nicht als Versatzstücke oder
als Sampler, sondern die verschiedenen musikalischen
Themen in einen Sound hüllen, der sowohl
die unterschiedlichen Einflüsse beim Hörer zulässt,
dennoch aber typisch DESTRUCTION ist. Es war während
der Songwriting-Phase durchaus harte Arbeit,
die verschiedenen Themen so zu komponieren und
zusammenzufügen, dass daraus ein großes Ganzes
entsteht.
Trotzdem klingt das Album nicht angestrengt, sondern
im Gegenteil: locker flockig!
Danke, das haben wir auch gehofft. Das Album sollte
eine hohe songwriterische und spielerische Qualität
haben und dennoch nicht angestrengt klingen.
Ihr habt mit Martin Furia im Vorjahr auch einen neuen
Gitarristen fix in die Band aufgenommen. Wie sind
Songwriting-Prozess und die Aufnahmen abgelaufen?
Martin ist ein hervorragender Musiker, der weiß,
worauf es ankommt, sowohl vom Zwischen menschlichen
her als auch von unserem Verständnis von
Qualität und Professionalität. Wir sehen unsere
Band als großes Team, wo sich die Mitglieder ergänzen,
um ein Gesamtwerk zu erschaffen. Jeder
kann und soll in der Band seine eigene Note einbringen,
wenn dann die Chemie stimmt, kann auch
etwas wirklich Großartiges entstehen. Gerade in
der Gitarrenarbeit ist es dann so, dass sich Damir
Eskic und Martin Furia mit ihrem Gitarrenspiel
gegenseitig pushen und motivieren. Es hat auch
wirklich viel Spaß gemacht, mit Martin zusammenzuarbeiten,
man spürt die hohe Energie, die er an
den Tag legt. Entsprechend harmonisch sind auch
die Aufnahmen verlaufen.
Zurück zum Album. Eine eurer ersten
Single-Veröffentlichungen ist
der Song „No Faith In Humanity“.
Angesichts der aktuellen Lage in der
Ukraine: Könnte man das als eine Art
Protestnote verstehen?
Ich bin bestürzt darüber, was gerade
in der Ukraine passiert und den
Umstand, dass einzelne Politiker
Tausende Menschenleben nur für
ihr Ego zu opfern gewillt sind.
Natürlich könnte man da auch
den Glauben an die Menschheit
verlieren, wenn man solche Bilder
sieht. Der Song ist aber nicht als
Ausdruck der Resignation zu verstehen. Er birgt
auch eine gewisse Hoffnung in sich. Dieses Element
Hoffnung haben wir auch im Song „Hope Dies Last“
zum Ausdruck bringen wollen. Auch wenn eine
Situation noch so ausweglos erscheint: Es muss immer
Hoffnung geben, dass diese Kräfte letztendlich
keine Zukunft haben werden. Die Gesellschaft ist in
vielen Dingen so viel weiter als die Politik.
Jetzt, wo die Coronapandemie langsam, aber sicher ihr
Ende findet: Wie sehen eure konkreten Tourpläne aus?
Im Frühjahr wollen wir unsere US-Tour starten, die
schon so oft verschoben worden ist. Im Sommer
folgen dann einige Festivals. Im Herbst folgt dann
schließlich Europa. Und ja: Wir sind hungrig danach,
live zu spielen, zu spüren, wie das Album bei den
Fans ankommt. Wenn das stimmt, was jene, die in
das Album bereits hineingehört haben, sagen, dann
kann man sich auf energiegeladene Shows einstellen.
Übrigens: Österreich ist natürlich auch schon
fix auf unserer Tour, nämlich beim Vienna Metal
Meeting, das vom 7. bis 8. Oktober in der Arena Wien
stattfindet. Wir freuen uns schon darauf!
Vielen Dank für das Gespräch!
www.destruction.at
Charles
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Nacht-Strom
© Morgane Khouni
dagoba
Feine Küche, aber tanzbar!
Zum Anlass des neuen DAGOBA-Albums „By Night“
durfte Reporter Stefan den unglaublich sympathischen
Sänger Shawter zum Gespräch bitten und mit ihm
neben dem neuen Werk auch über die
Schattenseiten der letzten Jahre,
Stimmschonung und ein Haus
in Mexiko plaudern.
Hi Shawter, danke für deine Zeit! Das Interview heute ist etwas
Besonderes für mich, war ich doch ein riesen Fan! Ich finde es
ausgesprochen spannend, wie sich euer Sound in den letzten
20 Jahren entwickelt hat. Wie entsteht eigentlich der typische
DAGOBA-Sound bzw. wie sieht euer kreativer Prozess aus?
Also zunächst einmal ist zu sagen, dass wir eine
Band sind, die sich ungern wiederholen möchte.
Wir beschäftigen uns auf jedem Album mit neuen
Konzepten, thematisch wie musikalisch. Der
Grundprozess unseres Songwritings ist dabei jedoch
seit jeher derselbe: Wir starten mit einem Riff und
über dem Riff platzieren wir dann die Vocals und
naja, dann nehmen wir halt auf (lacht)!
Was mir besonders stark bei den bisherigen Singleauskopplungen
aufgefallen ist, dass die Synths viel stärker in den
Vordergrund gerückt sind. Habt ihr da auch tatsächlich
zuerst mit den Gitarrenriffs gestartet?
Generell würde ich sagen, dass die Gitarren zu 95%
der absolute Ausgangspunkt für unsere Songs sind.
Allerdings hatten wir auf „By Night“ tatsächlich
zum ersten Mal Songs, bei denen zuerst die Synths
da waren und wir dann erst im Nachhinein Riffs
platziert haben.
Wenn man sich mit eurer Diskographie beschäftigt, dann
findet man die interessantesten Einflüsse! Mancherorts,
wenn in einem Song ein Orchester einsetzt, fühle ich mich
sogar etwas an DIMMU BORGIR erinnert!
Ich bin ein großer DIMMU BORGIR-Fan, aber sie
sind nicht meine Hauptinspiration. Sobald es an
solche stilistischen Mittel geht, denke ich viel eher
an die großen Filmkomponisten. Soundtracks sind
da ein großer Einfluss für mich - John Williams,
Hans Zimmer! Ich kann mir auch vorstellen, dass
es bei DIMMU ähnliche Einflüsse gibt. Klassische
Musik ist da auch immer eine gute Quelle, Wagner
zum Beispiel! Ich beziehe solche Ideen nicht von
Metalbands, die ebenfalls solche Parts in ihrer Musik
haben, sondern gehe direkt zur Quelle. Beim neuen
Album sind die Songs großteils direkt von DJs inspiriert,
die vernünftige elektronische Musik machen.
Tolle Überleitung, ich hatte nämlich allein beim Titeltrack
von „By Night“ und dem dazugehörigen Artwork ein wenig
das Gefühl, dass das jetzt Metal für Leute wird, die in
einem Club dazu tanzen möchten und weniger für die
Headbanger und die Mosher! Ein Song hat sogar eine
direkte Referenz zu dem Thema…
Ah, du sprichst von „Nightclub“! Weißt du, das
Konzept hinter dem Album ist ein Typ, der eine
Nacht lang mit dem Auto fährt und jeder Song repräsentiert
einen zeitlichen Abschnitt dieser Nacht
und was er da erlebt. Zu einem Zeitpunkt dachte
ich, dass es eine nette Idee wäre, wenn der Typ in
einen Club geht und dort eine Frau kennenlernt.
Ich bin mir nicht sicher, ob die Leute zu dem Album
tatsächlich tanzen werden. Ich hoffe es, aber ich
glaube es nicht so ganz (lacht)!
„On The Run“, eine der neuen Singleauskopplungen, enthält
neben deinem auch den Gesang einer nicht genannten
Sängerin. Wie kam es dazu?
Gleich vorab: Ich darf dir ihren Namen leider nicht
verraten! Part unseres Deals war, dass sie das selbst
bekannt geben darf. Die Geschichte war aber die,
dass ich einen Song komponieren wollte, der stark
auf Piano und Gesang aufbaut. Als das Lied dann
langsam Form annahm, habe ich aber leider festgestellt,
dass ich das nicht so singen konnte, wie ich es
gerne gehabt hätte. Meine Stimmlage ist tiefer, als
es der Song gebraucht hätte! Es klang für mich viel
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19
Nacht-Strom
zu sehr nach DEPECHE MODE! In der Vergangenheit
hatten wir schon öfter die Idee, dass wir mal mit
einer Sängerin zusammenarbeiten - also haben wir
sie einfach kontaktiert! Sie ist allerdings niemand
aus der Metalszene, don’t expect that!
Kommen wir mal zu einem anderen Thema: Die französische
Metalszene ist eine, die in den vergangenen
Dekaden sehr an Fahrt aufgenommen
hat! Neben euch gibt es
ja mittlerweile richtige Szenegrößen
wie z.B. GOJIRA. Wie siehst du deine
lokalen Kollegen?
Puh, gute Frage! Die letzten 2 Jahre
habe ich am neuen DAGOBA-
Album gearbeitet und habe mich
in dieser Zeit bewusst nicht mit
Metal beschäftigt, weil ich nicht
zu sehr beeinflusst werden wollte.
Ich kann an dieser Stelle nur
betonen, dass ich auf jede Band
aus Frankreich stolz bin, die über
unsere Landesgrenzen hinaus
Erfolge feiert! Allerdings ist Metal eine internationale
Sprache für mich!
Ihr seid ja jetzt seit Neuestem bei Napalm Records unter
Vertrag. Wie kam denn diese Zusammenarbeit zustande?
Wir haben in der Vergangenheit bereits mit Napalm
Heavens zusammengearbeitet - der Entertainment/
Touring-Division von Napalm. Als wir das neue
Album gemacht haben, haben wir es an unterschiedliche
Metal-Labels geschickt. Wir haben auch
von einigen Angebote zugeschickt bekommen, aber
bei Napalm hatten wir das Gefühl, dass sie tatsächlich
ein sehr großes Interesse an uns haben und uns
wirklich pushen möchten!
Weil wir vorhin schon kurz die Pandemie angesprochen
haben: Wie waren die letzten zwei Jahre für euch?
Eine Metalband hat ihre Haupteinnahmequelle durch
Konzerte und die fielen ja komplett weg!
Ja, das war furchtbar! Wir haben glücklicherweise
ein System in Frankreich, bei dem sich Künstler
ohne Einnahmen ein Jahr lang anmelden können
und dann eine Art Arbeitslosengeld bekommen.
Zu Beginn hatten wir gehofft, dass die Pandemie
nach einem Jahr erledigt ist. Mittlerweile wird es
für uns alle etwas knapper und wir müssen wieder
unbedingt so schnell wie möglich auf Tour!
Was mir persönlich an DAGOBA unter anderem am besten
gefällt, ist deine Stimme. Du hast diese tollen Cleans
und die tiefen Growls. Ich habe heute auch ein paar Live-
Videos aus den letzten paar Jahren gesichtet und festgestellt,
dass du das live auch immer so rüberbringst wie
auf dem Album - was ist dein Geheimnis? Wie hältst du
deine Stimme frisch?
Ich habe da keine bestimmten
Rituale. Das Einzige, was ich mache,
ist das Sprechen an Showtagen so
gut es geht zu vermeiden.
Wie sieht es mit kalten Getränken aus?
Das kümmert mich nicht! Das geht
schon!
Und alkoholische Getränke?
Um Gottes Willen, nein, nein, nein!
Wenn man so viele Shows wie wir
spielt, dann kannst du das nicht
bringen! Du verlierst deine Stimme,
wenn du jede Nacht betrunken bist!
Wenn ihr gerade auf Tour seid, was ist dir dann lieber?
Eine Club-Show oder eine Festival-Show? Da haben viele
Künstler ja klare Präferenzen!
Also das ist mir ganz egal. Mein Hauptziel ist es, jede
Nacht eine Top-Leistung zu bringen und den Leuten
im Publikum eine tolle Zeit zu bescheren! Da kümmert
es mich nicht, ob wir in einem kleinen Club
oder auf einem riesigen Festival spielen!
Vielen Dank für das tolle und sympathische Gespräch!
Letzte Frage, weil es meine Signature-Question für das
Stark!Strom ist: Ihr seid jetzt seit bald 20 Jahren auf Tour,
wo siehst du dich selbst in 20 Jahren?
In Mexiko!
Das ist bis jetzt eindeutig die knackigste und schnellste
Antwort, die ich auf diese Frage bekommen habe!
(Lacht), tatsächlich wäre es mein größter Traum, mir
da ein Haus zu kaufen!
www.dagobaofficial.com
Stefan
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© Morgane Khouni
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O P E N
H O U S E
1.+ 2. APRIL
Liebes-Strom
PAPA ROACH
UND PATRICK
Eine musikalische
Beziehung mit dem
„Verkuppler“
Stark!Strom
© Privat
© Darren Craig
„Musiker wirst vielleicht nicht, aber mit Musik zu tun
haben, das wirst ein Leben lang.“ Ein Satz, der den
Schreiberling dieses Artikels mit 13 Jahren gleichzeitig
begeistert, aber irgendwie auch deprimiert hat. Ein
unter pubertätsbedingter Verunsicherung leidender
Bursch, der gerade erst mit metallischer Musik in
Berührung kommt, der irgendwie dazugehören will,
aber keinen Dunst hat, was er tatsächlich hört, schon
gar nicht, wer er ist, mit null Ideen, wo er dazugehört
oder wo er heute mit 28 Jahren landen wird. Was wäre
sein Vergangenheits-Ich stolz, was würde dieser Mini-
Metalhead vor Freude im Kreis hupfen, wenn er das
wüsste! Wenn er wüsste, was ihn in den nächsten rund
anderthalb Jahrzehnten erwarten sollte. Damals war
LINKIN PARK schon eine in der Härte angemessene
Band. Sie ist bis heute eine der Größen für ihn, aber
das ist eine andere (Love-)Story. Dieser Bursch sitzt
jetzt hier, tippselt mit größter Leidenschaft Artikel
um Artikel, durfte so viele seiner Kindheitsidole
zum Interview bitten, sie persönlich treffen, ihnen
Anekdoten entlocken und vieles mehr.
Ein wesentlicher Begleiter auf seinem selbst ernannten
„Path to Glory“ war und ist PAPA ROACH. Eine Band,
die verdientermaßen einen Platz für Metall-Einsteiger
hat. Doch der Schreiberling ist nicht nur mit ihnen in
diese tolle Welt eingestiegen, ausgestiegen ist er auch
nicht. Und nein, wird er wohl auch nicht. Diese Band
übt eine große Faszination auf ihn aus. „Hollywood
Whore“ oder vor allem der Metal-Banger „Last Resort“
sind und waren aus keiner seiner Metal- und Rock-
Playlists wegzudenken. Das sind keine Maybe oder
Maybe-nots, sondern durchgehende Fixstarter in
einem Musik-Hörer-Universum, das sich bis zur
Unendlichkeit und noch viel weiter entspinnt. Back
to the Roots, um auch dieses Phrasenschwein mit
Futter zu versorgen.
Einen, wenn nicht den besten Wingman für das
Zusammenspiel Patrick und PAPA ROACH nimmt
Stark!Strom ein. Wie vor einem ersten Date klopfte
das Herz wie wild, als es im Herbst 2019 hieß, dass
es die Möglichkeit für ein Interview mit dieser Band
in unserem Heft geben sollte. Schnell wie nie zuvor
war die Mail verfasst, die diesen Traum der Realität
näherbringen sollte. Dann hieß es rund eine halbe
Stunde zittern und bangen, bis die Bestätigung kam.
Patrick durfte nun tatsächlich diese Band interviewen.
Anlässlich des Release der damals brandneuen
Scheibe „Who Do You Trust?“. Eines der mutigsten
und variantenreichsten Alben, das bis dahin von
PAPA ROACH erschienen war. Die Annäherung an
diese Band begann damals holprig, da gefühlt jeden
zweiten Tag die Art des Interviews adaptiert wurde.
Von einem Mailer zu einem Caller, zu einem Skype-
Interview und wieder ganz anders. Doch dies war dem
Schreiberling völlig egal: Er durfte seinen Traum verwirklichen
und war zu allem bereit. Letztendlich war
die erste Begegnung zwar „nur“ ein Mail-Interview,
aber das Erlebnis erfüllte den Schreiber mit Stolz. Tolle
Infos wurden entlockt, das Album würdig geehrt und
auch dem Chefredakteur sollte das Resultat gefallen.
Sollte dieser elektronische Briefwechsel das Ende der
Liaison sein, ehe sie überhaupt richtig angefangen
hatte? Niemals! 2021 im Februar kam die erneute
Anfrage, ob „jemand“ aus dem Stark!Strom-Dunstkreis
über PAPA ROACH schreiben möchte. Beim Tippsler
hier flammte sofort die alte Liebe zur Band wieder
auf und er meldete sich fest entschlossen, nun auch
echt gehörte Worte via Zoom, dem Pandemie-Tool
schlechthin, einem der Band-Mitglieder zu entlocken.
Was mit den Small-Talk- Floskeln „Kannst du mich
hören?“ „Kannst du mich sehen?“ „Ich bin nicht der
Host, bist du es?“ oder „Jetzt ist die Verbindung instabil?“
begann, entwickelte sich nach dem endgültigen
Funktionieren zu einem kurzweiligen Talk über das
frisch lancierte Best-of-Album, das Leben und vieles
mehr. Was über allem stand: Bassist Tobin Esperance
hatte viel mehr Lust über neu erscheinende Songs
zu reden. Doch ihm waren die Hände gebunden, wie
auch sein Mund mit unsichtbarem marketing-technischem
Maulkorb versehen und er erzählte vor allem,
dass sich PAPA ROACH- Fans auf das kommende Jahr
freuen dürfen. Hellhörig, wie dieser Schreiberling bisweilen
mitunter auch ist, behielt er diesen Appetizer
im Kopf. Und selbstverständlich wurde der eine oder
andere neue Song der US-Amerikaner in unterschiedlichen
Playlists abgelegt.
Jetzt wurde aus diesem Häppchen von 2021 ein echtes
PAPA ROACH-Menü, das nun verschlungen und wirklich
gut verdaut wurde. Es hört auf den Titel „Ego Trip“
und verspricht nicht nur viel, sondern hält dies auch.
Tobins Vorfreude hatte zweifellos ihre Gründe. Denn
auf dieser Scheibe darf sich der Bassist voll austoben
und seine große Rolle in der Band bestens markieren.
Aber nicht nur dieser Part auf dem Album ist aller
Ehren wert. Jacoby Shaddix packt wieder sehr emotionale
Lyrics aus, die berühren, die im Ohr bleiben und
doch auch beim Zuhören zum Abgehen motivieren.
Etwas, das PAPA ROACH immer ausgezeichnet hat.
„Ich hoffe wirklich, dass der Album-Titel ein paar
Leute innehalten und ihren Weg überdenken lässt“,
sollte Shaddix in seinem ersten Statement zur Scheibe
sagen. Dieses Aufmerksammachen, diese Weckrufe,
kombiniert mit wirklich gelungenen Arrangements
machen „Ego Trip“ zu einem wahren Geschenk für
die aktuell vorherrschende Zeit.
Nun sind die letzten Zeilen von diesem neuen
Artikel von Patrick, dem Schreiberling und Tippsler,
kurz vor dem Ende. Das nächste Kapitel von ihm
und PAPA ROACH ist fast fertig geschrieben. Die
Beziehung PAPA ROACH und Patrick hat einen neuen
Meilenstein erreicht. Er weiß genau: This is not
the end. Er blickt zurück auf diese verfassten Zeilen,
seine Erinnerungen an diese Band. Und manifestiert
die Erinnerungen seines Vergangenheits-Ichs mit
einem freudigen Seufzen. Langsam dämmert ihm,
was vor 15 Jahre gemeint war, als ihm gesagt wurde:
„Musiker wirst vielleicht nicht, aber mit Musik zu tun
haben, das wirst ein Leben lang.“
www.facebook.com/paparoach
Patrick
22 23
Die WILDSTYLE & TATTOO MESSE –
Europas erfolgreichste und spektakulärste Tattoo Show – geht ins 27. Jahr!
Nach dem großartigen Comeback der WILDSTYLE 2021, die nach fünfmaliger,
coronabedingter Verschiebung endlich auch das 25-jährige Jubiläum feiern durfte, kommt
die WILDSTYLE & TATTOO MESSE 2022 gleich in sechs Städte in Österreich!
... ein „etwas“ hochgestecktes Ziel, aber wer hätte sich
1995, im Gründungsjahr der Wildstyle, vorstellen können,
dass die Wildstyle auch 2021 noch Zehntausende
Besucher in jeder Stadt in ihren Bann zieht!!
Dutzende internationale Top-Tätowierer, Aussteller
und Stargäste aus fünf Kontinenten und mehr als 25
Ländern sind ohnehin bei der Wildstyle Tour dabei!!
Aber auch Freakshows, Showgirls, Akrobaten sowie
sensationelle Live Konzerte sind DIREKT AUF DER
WILDSTYLE BÜHNE - ohne zusätzlichen Eintritt -
mit dabei! Die Live Konzerte sind im Wildstyle
Eintrittspreis von nur 20,- bereits enthalten!! Und
alle Bands spielen reguläre Konzerte in voller Länge
und mit allen Hits!!
TURBOBIER - Österreichs Rockband DER Stunde!!
Wo immer TURBOBIER spielen, ist die Party am größten!
Durchwegs ausverkaufte & hammermäßige
Shows!! Und 2022 spielen TURBOBIER in Wr. Neustadt,
St. Pölten, Wien, Linz und Salzburg an jedem Wildstyle
Samstag!! Im Vorprogramm von Turbobier spielen die
nicht minder coolen V8 WANKERS aus D-Offenbach!!
RUSSKAJA - neben TURBOBIER der derzeit zweite
mega angesagte Rock-Act aus Österreich! RUSSKAJA
spielen die Wildstyle Sonntage in Wr. Neustadt und
THE START OF THE NEXT 25 YEARS
St. Pölten. Im Vorprogramm spielen HEAVEN2HELL,
die hammermäßige Coverband mit den Hits von
Black Sabbath, Ozzy, Judas Priest u.v.a.!
SODOM - Deutschlands Thrash Metal-Band Nummer
eins feierte 2007 auf dem Wacken Open Air ihr
25-jähriges Band-Jubiläum und 2022 feiern SODOM
ihr 40-jähriges Band-Jubiläum auf der Wildstyle &
Tattoo Messe in Wien.
BELPHEGOR - Death Metal at its best!! BELPHEGOR
sind aus der internationalen Metal-Szene nicht
mehr wegzudenken, begeistern auf der ganzen Welt
ihr Publikum und werden das jetzt endlich auch auf
der WILDSTYLE & TATTOO MESSE in Linz tun.
DORO & BAND - DORO hat bereits 2021 das Wildstyle
Publikum gerockt und kommt nun für eine weitere
fulminante Show auf die Wildstyle & Tattoo Messe
in Salzburg, um abermals zu zeigen, warum sie die
Metal Queen ist.
Bei der Wildstyle in Bad Ischl sind mit den
V8 WANKERS, HEAVEN2HELL, ELECTRIC SWEAT
und FIVE WAYS TO NOWHERE aus Italien
auch vier hammermäßige Bands -
bei freiem Eintritt! - dabei!!
Das Non-stop-Showprogramm
der Wildstyle 2022 bestreiten
Weltklasse-Acts &
Guinness Weltrekordhalter
aus der ganzen Welt!!
LUCKY DIAMOND RICH
Der meisttätowierte Mensch der Welt!
Seit 2008 ununterbrochen im Guinness
Buch der Rekorde als unangefochtener
Rekordhalter!!
100% (ja 100!! %) seiner Haut sind tätowiert!!
Lucky Diamond Rich war weiß - ließ sich
zu 100% schwarz tätowieren und lässt sich
seitdem immer wieder weiß und bunt „drübertätowieren“
- klingt krass - ist es auch!!
Im Showprogramm jongliert er u.a.
mit laufenden (!) Kettensägen…
Ja, klingt auch krass - ist es auch!!
AERIAL MANX
Der weltweit einzige Schwertschluckakrobat!
Der mehrfache Guinness Weltrekordhalter
Aerial Manx beweist in seiner Show mehrmals,
dass man das Unmögliche möglich
machen kann!!
... oder wie ist es sonst möglich, ein Schwert
auf einem Messer - mit Spitze auf Spitze -
zu balancieren?
... oder - WELTWEIT EINZIGARTIG -
... ist es möglich, mit einem - auf Anschlag -
geschluckten Schwert einen Rückwärtssalto
zu springen??
MAIYA & GEORGIE RAMONE
Das gefährlichste Paar der Welt!!
Old-school sideshow at its best!! Die Show
der beiden Freakshow-Kultfiguren ist mega
unterhaltsam, heftig und real - NO illusions!!
... und natürlich dürfen bei keiner
Wildstyle & Tattoo Messe (seit 1995)
THE WILDSTYLE SHOWGIRLS
fehlen!!
Und als Draufgabe bzw. besonderen
Leckerbissen ist in jeder Stadt am Vorplatz
der WILDSTYLE & TATTOO MESSE (außer
in Bad Ischl) auch das EUROPEAN STREET
FOOD FESTIVAL bei FREIEM EINTRITT dabei!
© Tim Tronckoe
Doro + Band
Turbobier
THE START OF THE NEXT 25 YEARS
07. & 08. Mai 2022 – A-WIENER NEUSTADT, ARENA NOVA
Live Konzert am Samstag: TURBOBIER (Support: V8 Wankers)
Live Konzert am Sonntag: RUSSKAJA (Support: Heaven2Hell)
+ European Street Food Festival am Vorplatz der Wildstyle & Tattoo Messe
14. & 15. Mai 2022 – A-ST. PÖLTEN, VAZ
Live Konzert am Samstag: TURBOBIER (Support: V8 Wankers)
Live Konzert am Sonntag: RUSSKAJA (Support: Heaven2Hell)
+ European Street Food Festival am Vorplatz der Wildstyle & Tattoo Messe
21. & 22. Mai 2022 – A-WIEN, WIENER STADTHALLE – HALLE E
Live Konzert am Samstag: TURBOBIER (Support: V8 Wankers)
Live Konzert am Sonntag: SODOM (Support: Heaven2Hell)
+ European Street Food Festival am Vorplatz der Wildstyle & Tattoo Messe
22. & 23. Oktober 2022 – A-LINZ, TABAKFABRIK
Live Konzert am Samstag: TURBOBIER (Support: V8 Wankers)
Live Konzert am Sonntag: BELPHEGOR (Support: Heaven2Hell)
+ European Street Food Festival am Vorplatz der Wildstyle & Tattoo Messe
29. & 30. Oktober 2022 – A-SALZBURG, MESSEZENTRUM – HALLE 4
Live Konzert am Samstag: TURBOBIER (Support: V8 Wankers)
Live Konzert am Sonntag: DORO & Band (Support: Heaven2Hell)
+ European Street Food Festival am Vorplatz der Wildstyle & Tattoo Messe
05. & 06. November 2022 – A-BAD ISCHL, HOUSE OF WILDSTYLE
(Eintritt frei!)
Live Konzert am Samstag: HEAVEN2HELL
(Support: Electric Sweat)
Live Konzert am Sonntag: V8 WANKERS
(Support: Five Ways To Nowhere)
ÖFFNUNGSZEITEN:
Samstag: 12 bis 24 Uhr / Sonntag 12 bis 20 Uhr
EINTRITTSPREIS: EUR 20.-
KARTEN SIND AN DEN TAGESKASSEN ERHÄLTLICH!
© Hirandnow
© Mike Auer
© Mike Auer
Oder im Vorverkauf bei:
Ö-Ticket / 0043.1.96096
www.oeticket.com/artist/wildstyle-tattoo-messe
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Lucky Diamond Rich
Aerial Manx
© Mike Auer
Maiya & Georgie Ramone
WEITERE INFOS UNTER www.wildstyle.at
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Strombudsmann
DER WEG NACH OBEN
Mike Wolff, unermüdlichen Streiter für den guten Ton, gab Stark!Strom einen Einblick in seine Arbeitsweise -
parallel dazu wird geklärt, warum sich der Strombudsmann vor ihm in Acht nehmen sollte.
Spannend, spannend, spannend ...
Hi Mike, danke für deine Zeit! Wenn ich richtig informiert bin,
dann betreibst du dein Studio hier im WUK seit 2015.
Die Geschichte geht sogar doch länger zurück. 2010 hat
das hier begonnen, als sich mein altes Studio aufgelöst
hatte. Ich war auf der Suche nach etwas Neuem und bin
auf das hier gestoßen. Zu Beginn war es ein Loch in der
Wand mit einem alten Live-Mischpult und nur einem
Mikrofon. Dreieinhalbtausend Arbeitsstunden später
ist dann die Regie gestanden, für den Vorraum hatte
ich dann noch einen Monat eingeplant, aus dem dann
aber ein halbes Jahr wurde, weil hier seit den 70ern
nichts mehr angegriffen wurde. Sämtliche Kabel waren
verrottet, alles musste raus. Spielfertig wars dann… Naja,
fertig ist es nie, weil es immer Verbesserungsbedarf gibt.
Das ist wie bei Disneyland, das ist auch nie fertig! Aber
ab Ende 2013 ungefähr war es dann in vollem Betrieb.
Du bist ja nicht nur Produzent, sondern auch Musiker. Welche
dieser beiden Tätigkeiten hat dir zuerst deinen Lebensunterhalt
finanziert?
Kontinentallandschaft. Und das war dann halt das erste
Geld! Parallel habe ich das Studio aufgebaut, weil man
natürlich nie weiß, wie das mit der Band so rennt.
Die Technik hat sich ja seit den 90ern in diesem Bereich drastisch
verändert. Vieles kann man als junger Künstler bereits
mit kleinem Budget selbst zu Hause machen. Wie sieht das bei
deiner Kundschaft aus?
Naja, die Leute kommen weniger wegen des Equipments
zu einem Produzenten, sondern mehr wegen des Knowhows.
Natürlich kommen Leute wegen des Recordings
zu mir, was gerade in den härteren Gefilden und bei
akustischen Projekten Sinn macht. Bei allem, was
elektronische Musik betrifft, mache ich auch oft nur
die Gesangsproduktion. Aber am Ende ist immer die
Kompetenz des Gesamtpaketes entscheidend und da
habe ich alles hier und lerne ständig dazu. Die Prämisse
der anderen muss sein, dass sie besser werden als ich
und meine Prämisse muss sein, besser zu sein als alle
anderen.
Alle Fotos © Jörg Varga
und meine Produktionen erzielen immer wieder
Chartplatzierungen. Dadurch muss ich mich zum
Glück fast nicht mehr um Kundschaft kümmern - im
Regelfall kommen die Leute auf mich zu. Dadurch
wird das Management auch immer relativ knifflig. Ich
möchte niemanden bevorzugen, nur weil er mehr zahlt.
Natürlich bekomme ich hin und wieder Aufträge von
Labels, die mir sagen, dass sie einen Artist haben, der
Ende des Monats mit der Produktion fertig sein soll. Im
Gegenzug dazu wird einem dann halt auch gesagt, dass
die Chance auf Chartplatzierungen besteht und man
beginnt abzuwägen.
Du produzierst ja nicht nur andere Künstler, sondern auch deine
eigene Band KONTRUST. Neigst du da im Produktionszyklus
zur Befangenheit bzw. dazu, deine eigenen Präferenzen gegen
die deiner Bandkollegen durchzusetzen?
Kleine Korrektur: Ich bin Co-Produzent bei KONTRUST!
Aber ja, das ist bei uns ein eigener Workflow, der sich
etabliert hat. Natürlich habe ich gewisse Präferenzen,
wenn mir meine Kollegen Ideen schicken und ich sage:
„Hey, das stell ich mir genau so vor!“ Es kann dann natürlich
passieren, dass die Mehrheit sagt: „Nein, gefällt
uns nicht.“ Da muss man einfach lernen loszulassen
und am Ende ist es der kleinste gemeinsame Nenner,
der herauskommt - was es von der Arbeit mit anderen
Bands unterscheidet.
Wieder zurück zu den Bands: wie viel hat Platz hat zwischenmenschliche
Sympathie in so einer Produktion?
Ah, das Bedienen professioneller Rosetten!
So kann man es auch sagen, ja!
Das ist schwierig. Die Wahrheit liegt halt in der
Mitte! Wenn du einen superlieben Kerl hast, dessen
Performance aber eine absolute Katastrophe ist, dann
fragst du dich, wie weit du dem entgegenkommen
kannst, dass am Ende für alle ein zufriedenstellendes
Produkt herauskommt. Es passiert zum Glück nur ganz
selten, dass ein Musiker unvorbereitet zu mir kommt
oder sein Instrument gar nicht spielen kann. Dann
muss man halt so ehrlich sein und das kommunizieren.
Umgekehrt, wenn jemand großartig im Studio abliefert,
aber menschlich eine Herausforderung ist… Sagen wir es
so, man lernt in dieser Branche mit gewissen Ticks umzugehen.
In neun von zehn Fällen funktioniert das auch.
Wie sieht es denn mit deinen musikalischen Präferenzen aus?
Gehen dir Produktionen aus deinen Lieblingsgenres leichter
von der Hand als bei Musik, die du privat eher nicht hörst?
Da muss man zwischen Pre- und Post-Production unterscheiden!
Bei der Post-Production, also beispielsweise
Mix und Master, gilt es, die Normen von Genres
zu respektieren. Du mischt eine Metalband nicht wie
eine Produktion aus dem Bereich Pop. Das wäre eine
Themaverfehlung! Da muss man natürlich auch am
Ball bleiben, weil sich die Geschmäcker laufend verändern
und es hier durchaus immer mal wieder neue
Herangehensweisen gibt. Was jetzt aktuell ist, interessiert
in einem Jahr vielleicht schon keinen Menschen
mehr! In diesem Punkt ist der Arbeitsaufwand bei allen
Genres derselbe. Wenn wir aber zur Pre-Production kommen,
also zu Songwriting, Producing etc., da gehen mir
klarerweise die Genres leichter von der Hand, die ich
selber gern höre. Ich halte es da aber mit Rick Rubin:
Wenn ich nur ein Genre machen würde, dann würde ich
wahnsinnig werden. Ich brauche die Abwechslung, das
hält den Kopf frisch und man wird ständig gefordert!
Und nur so kann ich unterschiedliche und neue Ansätze
für meine Arbeit entwickeln!
Hat sich im Zuge deiner Tätigkeit bereits eine Kollaboration
oder Zusammenarbeit mit jemandem ergeben, den du persönlich
bewunderst?
Ja, ich hatte mal das Glück, in einer Session mit Conrad
Pope dabei sein zu dürfen! Das ist unter anderem der
Komponist für die Filmmusiken der neuern Star Warsoder
der Hobbit-Filme. Chris Lord-Alge, der im Mixing-
Bereich einer der ganz Großen ist und kürzlich durfte
ich mit dem Schlagzeuger von DRAGONFORCE für die
Jubiläumsedition von „Through The Fire And The Flame“
zusammenarbeiten. Das war überhaupt toll, weil es da
menschlich sehr gut geklappt hat und professionell
blieben da ohnehin keine Fragen offen!
Vielen Dank, wir kommen zur Abschlussfrage: Was macht Mike
Wolff in 20 Jahren? Außer mit einer Flinte vor der Türe sitzen
und damit auf potenzielle Liebschaften der eigenen Tochter zu
zielen? Oder auf deren Väter… Du hast einen Sohn, nicht wahr?
Ähm… Ja…
Wohl erzogen, will ich hoffen!
Natürlich!
*lacht* Alles gut. In Wahrheit würde es mich sehr interessieren,
wo ich vom Niveau her in 20 Jahren sein werde.
Es kommen immer junge Producer nach, die dich vom
Platz verdrängen und sich etablieren wollen, weshalb
ein kontinuierlicher Lernprozess unabdinglich ist. Ich
hoffe, ich mache noch immer das Gleiche wie heute - nur
besser! Es gibt nur einen Weg und der geht nach oben.
https://www.facebook.com/melonFMstudio/
Stefan
Ich hatte immer den großen Traum, dass ich Gitarre
spiele und davon leben kann. Viele Bands später hat
sich das dann auch in die Richtung entwickelt. Bei
KONTRUST hatte ich Glück, weil da gerade der große
Sprung passiert ist, als ich dazugestoßen bin. Da kam
dann die Chartplatzierung in Holland mit ‚Bomba‘ und
dann wars danach für die kommenden vier bis fünf
Jahre der tourende Wahnsinn quer durch die tourende
26
Wie ist denn eigentlich gerade deine Auslastung?
Also, zum Glück ist es mittlerweile ein Selbstläufer.
Das war natürlich ein ausgesprochen langer Weg. Von
den Methoden der Kaltakquise tun einem irgendwann
doch die Knie vom Rutschen weh! Großteils habe ich
zum Glück schon sehr viele renommierte Artists, arbeite
mit größeren Instanzen und Labels zusammen
27
Mars!Strom
Medieninhaber: Barracuda Music GmbH, 1090 Wien • Hersteller: Print Alliance HAV Produktions GmbH, 2540 Bad Vöslau
SO MUCH
MORE
GENRES...
Die Wiener Truppe SO MUCH MORE hat endlich
ihr erstes Album, „Von Punks & Spießern“
(VÖ 25.3., Mars Music Prod.), veröffentlicht.
Wir sprachen mit Benji, Konsti und Flo über
dieses Gefühl, endlich releasen zu können,
nächste Pläne und für die hoffentlich wenigen
Unwissenden unter euch darüber, wer
SO MUCH MORE eigentlich sind.
© So Much More
Servus ihr, ich habe den Lesern vom Stark!Strom-Magazin versprochen,
ich erkläre, wer ihr seid und worin ihr denn SO MUCH
MORE seid ?
Benji: Weil wir viel mehr als Punkrock machen. Das ist nur der
kleinste gemeinsame Nenner bei uns, denn wir machen viel
mehr. Wir versuchen, mehr rauszuholen, wenn wir andere
Genres mit einbauen. So entsteht auch kein Einheitsbrei.
Konsti: Vielleicht gibt es dann auch ein Trap-Lied, mit dem
niemand rechnen würde oder auch Hardstyle (lacht).
Flo: Da bedienen wir uns auch bei unseren Vorbildern wie
THE CLASH oder DIE ÄRZTE, die durch Punk bekannt wurden,
aber darüber hinaus viel mehr spielen.
Apropos DIE ÄRZTE, ist das, was dann rauskommt, überhaupt
noch Punkrock?
B: Ich finde Punkrock hat nicht nur mit der Musik, sondern
auch mit dem Lebensgefühl und der Einstellung dazu zu
tun, deshalb absolut ja.
Jetzt ist nun euer erstes Album tatsächlich released, lasst mich bitte
an eurer Gefühlslage teilhaben. Wie geht’s euch damit?
B: Für mich war es ein Song, der noch nicht fertig war, als
wir ins Studio gegangen sind und keine Ahnung hatten, wie
er wird. Das Ergebnis gefällt mir aber sehr.
Wie habt ihr entschieden, dass „Godspeed“ als erster Vorbote vorab
rauskommt?
B: Natürlich gemeinsam als Band! Wir haben das beredet
und abgestimmt. Genauso auch mit Markus (Winkler) von
Mars Music Productions und Iris (Wirl). Eigentlich war der
Song logisch, weil er radiotauglich ist.
Gibt es Themen bei euch, die über allen Titeln stehen, die ihr gerne
behandelt?
K: Wenn man genauer hinhört, geht es bei uns oft um das
Reisen und auch uns Protestieren. Manchmal auch um
beides in einem Song. Das zieht sich wirklich durch. Und
natürlich auch Superhelden.
F: Den richtigen Weg zu finden, ist uns generell auch ein
Anliegen.
Was braucht es, damit ihr mit einem Gig zufrieden seid?
11. MAI 2022 WIENER STADTHALLE
WWW.OETICKET.COM • KASSEN DER STADTHALLE - WWW.STADTHALLE.COM - TEL: 01 79 999 79
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B: Ich höre selten Eigenes öfter. Aber bei diesem Album
mehrmals täglich. Da denke ich mir schon, dass wir was
Gutes gemacht haben. Sollte ich zwei Favourites picken,
dann wären es „Koi“ oder „Nieten“. Aber ich mag echt alle!
F: Am meisten haben wir uns auf den Release-Gig gefreut,
damit nicht nur wir und unsere engsten Mitmenschen das
Album hören können und das gleich auch live.
K: Alleine das Wissen, alles nun auch wirklich herzeigen zu
können, ist so ein gutes Feeling. Davor wollten wir, aber klar,
durften und konnten wir noch nicht.
Was waren für euch in dem doch nun längeren Release-Prozedere
die größten Challenges?
K: Wahrscheinlich, fünf Leute zu koordinieren, dass im
Idealfall auch möglichst alle Zeit haben. Wir haben ja eine
sehr liberale Struktur bandintern und da gibt es nicht den
klassischen Planer bei uns. Das ist fordernd und zugleich
oft eine Chance.
F: Partizipation und Interaktion sind mir total wichtig.
Die Band soll Spaß auf der Bühne haben und das auch ausstrahlen.
Das ist superwichtig für mich. Es muss einfach
eine Reaktion da sein.
B: Zum Beispiel MIGHTY CLOWNS vor ein paar Jahren, die
waren einfach unglaublich! Der Sänger war von Beginn
bis Ende mit seinem Mikro mitten im Publikum, das war
echte Dedication!
Was gibt es für Pläne nach dem Release?
Wir wollen unbedingt zu unseren Songs, auf die wir ja echt
stolz sind, schrittweise großartige Musikvideos nachlegen.
Da ist schon einiges in unseren Köpfen und auch in Planung.
Wir sind schon neugierig, wo die Reise noch hingehen wird.
Auf jeden Fall freuen wir uns schon darauf!
Danke für das Gespräch!
www.facebook.com/SoMuchMoreOfficial
Patrick
30. JUNI 2022
GASOMETER WIEN
TICKETS BEI OETICKET.COM
Medieninhaber: Barracuda Music GmbH, 1090 Wien • Hersteller: Print Alliance HAV Produktions GmbH, 2540 Bad Vöslau
SA, 17. SEPT. 2022
WIENER STADTHALLE
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Medieninhaber: Barracuda Music GmbH, 1090 Wien • Hersteller: Print Alliance HAV Produktions GmbH, 2540 Bad Vöslau
Land-Strom
ES LEBE DER SCHRINZ!
Stark!Strom bat Hannes „Froas“ Trummer, einen der originellsten Musiker aus heimischen Gefilden zum Interview,
um verschiedene Aspekte von Nonsens abzuklopfen und neben vielem anderen der essentiellen Frage nachzugehen:
What the hell is a Schrinz?
Alle Fotos © Anthalelero
Stell dich doch bitte einfach mal unseren Lesern vor und
erläutere, wer oder was dein Projekt eigentlich ist.
Jo griaß eich ! Ich bin der Hannes - den meisten
als „Froas“ bekannt. Ich komme aus der schönen
Südoststeiermark und wohne auf einem kleinen
Bergbauernhof. Und weil man am Hof viel um die
Ohren hat und man sich mit vielen Sachen auch öfter
umärgern muss, nehme ich all mein Aufgestautes
und wandle es in „genialen Blödsinn“ um! Und - all
diese Kuriositäten stecke ich dann in mein neues
Projekt: FROASLI´s GENIALITÄTEN! Hier trifft „Höll
Böll Steirisch“ auf „Hirnschmolzmusi“, zu jedem Song
wird auch immer ein ´schräges Video´ gedreht. In all
dem steckt sehr viel harte Arbeit und Liebe drin, in
der Band selbst sind zurzeit der Jontschi (Johannes,
Lead-Gitarre, Anm.) und ich.
Es gibt ein brandneues Album mit 12 Titeln namens
„Geschichten, die das Leben schrieb …“ .
Total sinnbefreit, spitzenmäßig angeschossen in der
Birne, aber stets positiv und witzig und lieblichst romantisch
finden sich hier Songs wie „Wer vüll frisst“,
„Zitzn mölchan!“, „Scheissn im Regn“ und etliche andere.
Ich finde, in der heutigen Zeit - gerade jetzt - gehört
endlich wieder etwas Spaßiges und Ausgeflipptes
her, um die Sorgen des Alltags mal zu vergessen.
Deine „Genialitäten“ decken ja trotz der Nähe zum Rock/
Metal ein breites Spektrum an musikalischen Stilen ab
(Stichwort Schlager-Verarsche) - in welche Richtung zieht
es dich privat? Ich kann mir vorstellen, auch eher in die
härtere Richtung, oder?
Ja, auf jeden Fall! Im Herzen werde ich immer ein
Rocker und Heavy Metaller sein - mit Death und Black-
Einschlägen. Das Arge ist ja, dass meine Nachbarn
jetzt wirklich glauben, ich mache Schlager, auf einmal
bin ich nicht mehr der „böse, langhaarige Satanist mit
der wilden Musik“, sondern jetzt haben sie mich auf
einmal alle gern (lacht).
Mal ehrlich, was wirft man ein, um so abgedrehte Sachen
wie „Der arschgefickte Ficker“ rauszuhauen?
Du, gar nichts! Ich hasse Drogen! Ich bin einfach von
Natur aus immer lustig blöd und deppert im Schädel
und mir fallen am Tag sicher zehn solche Texte ein.
Diese nehme ich dann immer auf mein Handy auf
und dann nerve ich meine Freunde damit! Vielen
taugt´s voll und manche schreiben schon gar nix
mehr zurück (lacht).
Wo holst du dir deine Inspiration?
Hm...die hole ich mir aus dem Leben. Ich verarbeite
einfach alles, was ich so erlebt habe und vor allem,
was eine verrückte Geschichte an sich hat, in meinen
Liedern und Texten. Je mehr Schrinz - das ist
mein Wort für alles, was genial blöd ist, desto besser!
Und - am Land passiert immer eine Menge Schrriiinz
(lacht)!
(Verstand ab und zu halt...), und dass ich es nur lustig
meine. Wobei, ich habe auch einen Song über eine
echte Geschichte, wo der eine dem anderen in sein
Fanta uriniert hat, weil er nichts zum Geburtstag
geschenkt gekriegt hat - dieser Song heißt: „Da Fanta
- Soacha“!
Wie darf man sich einen Live-Auftritt von FROASLI'S
GENIALITÄTEN vorstellen?
Live treten wir in Gold-und-Silber-Outfits mit
blinkenden LED-Schuhen auf. Voll schräg und für
viele eingefleischte Metaller scheint dies auf den
ersten Blick sicher zu viel zu sein, aber man muss
auch die Eier haben, sich so auf die Bühne zu stellen!
Ich jedenfalls finde unsere Outfits sehr nice!
Zwischen den Songs werden auch Geschichten
erzählt und alles rundum ist sicher die „sinnbefreiteste“,
aber zugleich „sexuell anregendste
Stunde eures Lebens“ - einfach wunderschöne
GENÜSSLICHKEITEN (lacht)!
Bestimmt passieren da manchmal auch schräge Sachen...?
Das auch, aber eines der schönsten Erlebnisse für
mich war: Gehe ich zu Halloween 2021 durch das
Metal-Lokal „Club Q“ in Graz, redet mich einer an: Er ist
aus Salzburg und er und seine Tiroler Freunde hören
bei sich zuhause meine Songs rauf und runter! Und
dass er mich zufällig so getroffen hat beim Fortgehen,
haut ihn jetzt um! Also, des hat mich schon extrem
gefreut, als ´Buam vom Lound´.
Wie geht es nach „Geschichten, die das Leben schrieb“ mit
den GENIALITÄTEN weiter? Hast du schon neue Ideen und
Pläne?
Ja, ich möchte gerne nächstes Jahr ein neues Album
aufnehmen. Heuer will ich noch die Musikvideos
zu „Zitzn mölchn“ und „Scheissn im Regn“ drehen,
sozusagen echt steirisches Kulturgut! Außerdem hat
mich das Wrestling-Magazin „In de Goschn“ gefragt,
ob ich nicht einen Song für sie schreiben könnte. Das
ist für mich als Wrestling-Fan eine große Ehre und
das mache ich sehr gern. Das neue Album übrigens
werde ich voraussichtlich „Leben, das Geschichten
schrieb“ nennen.
Wenn du dir für die Zukunft etwas wünschen könntest, das
deinem Projekt zugute kommt, was wäre das?
Ein Vertriebspartner/Label mit viel Reichweite! Hallo
Napalm Records - an Froasli aus der Südoststeiermark
müsst ihr hooolen!
Und, last, but not least, irgendwelche weisen, tiefsinnigen
Worte zum Schluss?
Leute, haltet zusammen und behandelt einander gut,
dann wird das Schlechte in der Welt nie gewinnen!
Herzlichen Dank für das Interview - es ist mir eine
wirkliche Ehre, im Stark!Strom-Magazin vertreten
sein zu dürfen, das freut mich echt total!
Hattest du schon mal Bedenken, dass irgendeine Pointe zu
unkorrekt sein könnte?
Ja, schon, aber die Leute wissen, dass ich ein netter,
sozialer Mensch mit Herz, Hirn und Verstand bin
Sehr gerne und das freut uns genau so!
www.facebook.com/froaslisgenialitaeten
30 31
Anthalerero
Strom-Schmiede
32
TRÜFFELSCHWEINCHEN of
DRAMATISCH BIS EDELSÜSS
Da die „Normalität“ immer noch nicht zurückgekehrt ist,
sollte es euch nicht wundern, dass die Auswahl an Exponaten
für diese Rubrik erneut riesig gewesen ist.
Etwa „1349“ (No Remorse Records). Das
sechste Langeisen der schwedischen Doom-
Institution MEMORY GARDEN ist ein
Konzeptalbum über die im titelgebenden
Jahr in Europa wütende Pest geworden. Das
damit einhergehende Leid hat der Fünfer auf
tiefschürfende Weise umgesetzt. Von Doom
bis Drama ergibt das ein stimmiges Klangbild,
zu dem auch Frontmann Stefan Berglund
einen nicht unerheblichen Beitrag leistet.
Wer auf dramatische Epik nicht verzichten
will und diese bevorzugterweise in traditionellem
Metal-Gewand serviert bekommt, ist
bei MEGA COLOSSUS bestens aufgehoben.
Der Fünfer aus North Carolina liefert
auf „Riptime“ (Rafchild Records) jenes bewährte
Gebräu auf massive Art und nimmt
den Hörer mit dem Monumentaltrack 'Iron
Rain' vollends für sich ein.
Das wäre wohl auch LEGIONED
MARCHER, der ersten Karrierestation
von Bass-Weirdo Rev Jones, mit dem 1987er
Demo „Praise Thunder“ gelungen, hätte
es denn den Weg von Oklahoma in aller
Herren Länder gefunden. Dafür sorgen
jetzt Arkeyn Steel, die für die limitierte CD-
Auflage dieses Demos auch noch einige
Live-Tracks der US-Metaller ausgebuddelt
und soundtechnisch restauriert haben.
Nicht ganz so viel Vorarbeit benötigte die
Neuauflage von „Total Steel“ (Relicts From
The Crypt), selbst wenn es unterschiedlich
coloriertes Vinyl zur Auswahl gibt. Das
1990 erstveröffentlichte, zweite Album der
japanischen Thrasher SACRIFICE enthält
zwar kein Bonus-Material, doch die
Dreiviertelstunde derbes Geballer der seit
fast zehn Jahren wieder aktiven Formation
hat es auch so in sich.
Einen Neustart scheinen auch die Melodic
Rocker JAG WIRE zu wagen. Zumindest
hat man dem von Keyboarder Vince Gilbert
neu abgemischten Re-Release des einzigen
Albums der US-Boys „Made In Heaven...Not
Dead Yet“ (FnA Records) nicht nur einen
erweiterten Titel spendiert, sondern neben
diversen unveröffentlichten Nummern
auch das brandneue 'Not Dead Yet'.
Als Durchstarter könnten sich demnächst
ELIMINATOR etablieren.
Die Engländer haben entgegen aller
Annahmen zu ihrem Bandnamen, mit ZZ
Top zwar nichts am Hut, sehr viel aber mit
den Altvorderen des klassischen Heavy
Metal. Von MAIDEN bis RAVEN reicht der
Reigen an Einflüssen auf „Ancient Light“
(Dissonance/Cherry Red Records), das
ausnahmslos dynamisch intonierte, eingängige
Tracks enthält, die allesamt nach
Bühne schreien.
Idealerweise schickt man die Jungs mit den
Labelkollegen TOKYO BLADE auf
Achse, die einen zweiten Kreativ-Frühling
zu erleben scheinen, servieren sie doch
ihr bereits drittes Langeisen seit 2018. Auf
„Fury“ stellt das Quintett rund um Alan
Marsh (V) und Andy Boulton (G) einmal
mehr unter Beweis, dass es nichts von seiner
Klasse eingebüßt hat.
Überaus melodisch ist „R.I.S.E.“ (Pure
Steel Rec.) ausgefallen, das zweite Album der
New Jersey-Truppe PSYCHOPRISM.
Die Formation mit CYPHER SEER- und
GOTHIC KNIGHTS-Background und dem
zuvor „unbescholtenen“ Jess Rittgers (V) hat
sich jener US-typischen Power/Progressive-
Gangart verschrieben, die bis heute fasziniert
und begeistert.
Aus dieser Region stammen auch ETHER
BREATHER, die gegen Ende der 80er
mit zwei Demos auffällig geworden sind,
auf denen kraftstrotzender Power Metal
mit Sci-Fi-Thematik dargeboten wurde.
„Dream Death“ (Arkeyn Steel) enthält die
Songs der beiden Tapes erstmals auf CD,
zudem eine von Gitarrist Joshua Ribakove
verfasste Band-Bio im Booklet und diverse
uralte Bonus-Songs. Sammler-Herz, was
willst du mehr?
Bislang völlig unbekannte Bands entdecken,
klar! MAD MARGRITT, bis
dato unter dem europäischen Fan-Radar,
waren immerhin schon mit Größen wie
SKID ROW, TESLA oder GREAT WHITE
unterwegs. In deren Fan-Blocks sollte
auch „Best Of 1999-2021“ (Perris Records)
wohlwollend aufgenommen werden. Nicht
zuletzt, weil mit Mark Cook ein überaus
talentierter Saitendehner mit beseeltem
Spiel die lässig-groovenden Tracks prägt.
Ein wenig kuscheliger geht es auf
„Fractured Mirror“ (Perris Records), dem
dritten Album von LASTWORLD zu.
Der aus Chicago stammende Multi instrumentalist
Jim Shepard und sein singender
Kollege David Cagle haben knackigen
Melodic Hard Rock ebenso im Angebot
wie edelsüße AOR-Hymnen.
Regelrecht zum Abheben eignet sich „VI“
(Crispin Glover / Soulfood), das neue Werk
der Norweger SPIDERGAWD. Durch
die Hinzunahme eines zweiten Flitzefingers
wurde der zwischen Psychedelic, Prog und
Classic Rock angesiedelte Stil noch gitarrenlastiger.
Die wunderschönen Harmonien
weisen die Band als Vorzugsabsolventen
der WISHBONE ASH/THIN LIZZY-Schule
aus. Ganz großes Saiten-Kino!
Kein Hehl aus ihren Einflüssen machen die
Polen DESERTRAIN, die mit „Grunge
Locomotive“ (Grimond Rec./ Noisolution)
zielstrebig ins Seattle der 90er-Jahre unterwegs
sind, dabei haben sie im Proberaum
nicht nur das Frühwerk von ALICE IN
CHAINS und SOUNDGARDEN intensiv studiert,
sondern auch KYUSS und MASTERS
OF REALITY. Cool!
Das trifft auch auf die Australier
TANGENT zu, die mit „Tangent“
(Dying Victims Prod.) ihr Debut abliefern.
Das aus erfahrenen Recken bestehende
Trio orientiert sich vorwiegend
an britischen Vorbildern und liefert vier
abwechslungsreiche, traditionsbewusst
intonierte Nummern, die umgehend Lust
auf ein Langeisen machen. Wir bitten
darum!
Diesen Schritt haben die Leipziger
TENSION bereits hinter sich, wobei
ihr Longplayer „Decay“ (Dying Victims
Prod.) hält, was die selbstbetitelte EP
versprochen hat. Herzblut und Hingabe
sind dem Fünfer mit ANGEL BLADE-
Vergangenheit ebenso anzuhören wie
technisch einwandfreies Handwerk und
mit 'Hellflight' ist zudem eine echte
Hymne geglückt. Respekt!
Sowohl britische als auch US-amerikanische
und diverse deutsche Einflüsse
lassen sich bei den Erlanger
POWERTRYP heraushören, die
in den späten 80ern und frühen 90ern
ihre musikalische Wahlheimat gefunden
haben und es dementsprechend auf
„Midnight Marauder“ (Rafchild Rec.)
krachen lassen. Ein wenig Power Metal
hier, eine Prise Thrash da, integriert in
feines Up-Tempo-Gebretter. Join these
'Brothers Of Steel'!
Zum Schluss sei noch auf die aktuellen
Veröffentlichungen von Metal On
Metal Records hingewiesen: Dort wurden
soeben nicht nur die neuen Alben
der italienischen DOV-Abräumer IN
AEVUM AGERE („Emperor of Hell
- Canto XXXIV“) und der deutschen True
Metaller GRAVETY („Bow Down“)
aufgelegt, sondern auch „Dynasties
Of Decay“, das Zweitwerk der portugiesischen
Speedies HELLSPIKE
sowie „Stubborn Arsenal“, die jüngste
Abrissbirne des US-Brachial-Duos
KOMMÄND. Besonders ans Herz
legen möchte ich euch aber „Brain Drill
Poetry“, das zweite Tondokument der
Filigran-Thrasher HOME STYLE
SURGERY. Wer TOXIK, CORONER
UND FORBIDDEN verehrt, kommt
bei diesen Finnen definitiv auf seine
Rechnung!
by Walter
© Privat
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Stark!Strom empfiehlt:
Stark!Strom empfiehlt:
Live on Stage
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DORNENREICH & PERCHTA
13.05.2022 – Wörgl, Komma
14.05.2022 – Enns, Zuckerfabrik
03.06.2022 - Salzburg, Lights Of Darkness
www.flammentriebe.com
CHRISTINA KOSIK & DIE GANGBAND & PÄM & CHRISTIN
16.04.2022 – Wien, Szene
JESTRESS
19.04.2022 – Wien, Flex
https://szene.wien
www.facebook.com/Jestress-102053601353810
GHOST & UNCLE ACID AND THE DEADBEATS & TWIN TEMPLE
11.05.2022 – Wien, Stadthalle
FINGERLYXX
17.06.2022 – Wien, Szene
FROAS FRIEDENs FEST
18.06.2022 – Froasla Hof, Kirchbach - Infos folgen auf:
www.ghost-official.com
www.facebook.com/Fingerlyxx
www.facebook.com/froaslisgenialitaeten
BEARTOOTH & SILVERSTEIN & LOATHE
22.06.2022 – Graz, Orpheum
THE CURE
23.10.2022 – Wien, Marx Halle
https://beartoothband.com
www.al-x.at
FESTIVALS
PIRATE DAYS 03.-04.06.2022 – Szene Wien
MISSSTAND, MUDFIGHT, HERE FOR A REASON, THE RUMPERTS, DORKATRON,
VANDANS, 7 YEARS BAD LUCK, BONJOURTROPEN u.v.a.
Warm Up Party 02.06. Café Carina
METAL ON THE HILL 12.-13.08.2022 – Graz, Schlossberg
CRADLE OF FILTH, FEUERSCHWANZ, LACUNA COIL,
VISIONS OF ATLANTIS & ORCHESTRA, BATUSHKA u.v.a.
VIENNA METAL MEETING 07.-08.10.2022 – Wien, Arena
SAMAEL, ASPHYX, DESTRUCTION, NECROPHOBIC, GAAHLS WYRD,
DIABOLICAL, CRYPTOSIS, VOMITORY, VEKTOR, TOXIC HOLOCAUST,
THE RUINS OF BEVERAST, DARVAZA, FUOCO FATUO u.v.a.
www.piratedays.at
HELL AWAITS 22.-23.07.2022 – Wiesen
LIFE OF AGONY, CLAWFINGER, KATAKLYSM, INSOMNIUM, IGORRR, MGLA, SACRED REICH,
ROTTING CHRIST, TANKARD, HARAKIRI FOR THE SKY, ROADWOLF, LIQUID STEEL u.v.a.
www.hell-awaits.me
www.metal-on-the-hill.com
KALTENBACH OPEN AIR 18.-20.08.2022 – Spital am Semmering
SODOM, SUFFOCATION, SEPTICFLESH, PRIMORDIAL, TAAKE,
DECAPITATED, SWALLOW THE SUN, DESASTER, BENIGHTED,
MASTIC SCUM, DARKFALL, MORTAL STRIKE u.v.a.
www.kaltenbach-openair.at
www.viennametalmeeting.com
DIE SZENE LEBT
DIE SPANNUNG STEIGT
KEIN FEST OHNE STROM
BLEIB STARK!
www.planet.tt www.szene.wien www.simmcity.at
Strom-kreis
AUSTRIAN DEATH METAL
(Austrian Death Metal Edition)
Auf diesem Sampler vereinigt Initiator Mario
Ragnar Glöckl so ziemlich alles, was im heimischen
Death-Bereich Rang und Namen hat.
Genau genommen sind das in diesem Fall
SCÄVENGER, ALTER OF I; EREBOS; MASTIC SCUM,
DEMONICERA; PARENTAL ADVISORY, SCREAMS OF TRANQUILITY und
AEONS OF ASHES. Ich habe mich für diese Aufzählung entschlossen,
weil jede dieser Bands es verdient, genannt zu werden. Die somit acht
Tracks bewegen sich durchwegs auf internationalem Niveau und verfügen
außerdem jeweils über ein unüberhörbares Alleinstellungsmerkmal -
Death-Metal-Herz, was willst du mehr?
www.facebook.com/marioragnar.glockl
Claudia
BERZERKER
Pereat Mundus (Eigenprod.)
Im Zuge der Produktion von „Pereat Mundus“ zu
Pandemiezeiten wurden Chef-Berzerker Andreas
Erker, aka „Bughuul“, wohl wissend um seine
Qualitäten als Komponist, doch auch seine Grenzen
als Vokalist und Texter aufgezeigt. Das hält einen
BERZERKER natürlich niemals von seinem Tun ab, und so wandte er sich
an Ex-Bandkollegen „Imbrifer“, der, da nach wie vor in Freundschaft verbunden,
seine Unterstützung an Wort und Mikro zusagte. Endresultat dieser
Zusammenarbeit ist „Pereat Mundus“, ein kraftvolles, ehrliches Stück Black
Metal, aufgelockert durch Death- und Thrash-Elemente. Die Produktion
selbst schwelgt nicht in Nostalgie, sondern punktet mit einem modernen,
druckvollen Anspruch. Live sicher der Hammer!
In diesem Zusammenhang und abschließend ein Hinweis: Gesucht werden:
1x Git, 1x Bass, 1x Vox, 1x Drums - also alles!
www.facebook.com/berzerkerblackmetal
Claudia
CANCERSLUG
In The Halls Of The Hopeless
(Slugcult Records)
Die amerikanische Band CANCERSLUG rockt bereits
seit 1999 und bringt mit „In the Halls Of The
Hopeless“ ein Album mit 14 starken Songs raus. Der
Titelsong ist eine Mischung aus MISFITS / TYPE O
NEGATIVE und sicher ein guter Rocker für den Start eines Konzerts. “Fucking
You Dry“ hat riffmäßig starke BLACK SABBATH-Einflüsse und rockt sich
langsam, aber sicher nach vorne. Mit „Deadbeat“ wird die Geschwindigkeit
dann wieder ordentlich erhöht. Song Nummer sechs „No More Tomorrow“
passt irgendwie gut zur heutigen Weltstimmung und politischen Lage. Mit
„Buckle Up, Buttercup“ geht es wieder härter weiter - mit Beach Boys-Vibes
(Yuhuhuhu!). Zum Schluss kommen sie nochmals in Höchstform und
haben mit „Hell“, „Beyond The Pale“ und „Blue“ noch ordentliche Kracher.
There is hope in Hell!
www.facebook.com/Cancerslug
Mike Ramone
DESERTED FEAR
Doomsday (Century Media)
Unter den Top 20 der deutschen Albumcharts zu
landen, ist schon etwas, worauf man sich was
einbilden kann. Was DESERTED FEAR 2019 mit
„Drowned By Humanity“ gelang, sollte auch mit
der aktuellen Veröffentlichung „Doomsday“ gelingen,
denn die Jungs aus dem thüringischen Eisenberg sind zweifellos eine
Klasse für sich. Damit ist aber schon Schluss mit jeglichem Optimismus.
Trotz Veröffentlichungsdatum mit 4. März kommt bei „Doomsday“ nicht der
Hauch eines Frühlingsgefühls auf, und wenn doch, ist es ein Pesthauch, der
von Leid und Zerstörung kündet. Untermalt von Melo Death-Schockwellen,
treibenden Riffs und - das ist doch eher selten - klar verständlichen Growls
geht es unweigerlich Richtung Abgrund. Anspieltipps sind „Reborn Paradise“
nebst sehenswertem Video oder „Follow The Light That Blinds“, eine heftige
Attacke nicht nur auf den Sehnerv. Das äußerst gelungene IN FLAMES-
Cover „Artifacts of the Black Rain“ katapultiert einen dann endgültig ins
Verderben. Und weil ohnehin alle Hoffnung vergebens ist - weg mit den
Wochentagen - every day is „Doomsday“!
www.desertedfear.de
Claudia
EVIL INVADERS
Shattering Reflection
(Napalm Records)
Wo EVIL INVADERS draufsteht, ist bekanntlich geradliniger
Gute-Laune-Metal mit Bang-Faktor 100 drin.
Fünf Jahre nach „Feed Me Violence“ ist auch die
Nachfrage nach dem „originalen“ Metal-Sound aus
den Achtzigern immer noch ungebrochen hoch, das wissen die Belgier nur zu gut
und kredenzen uns hier einen Zehn-Tracker ohne nennenswerte Durchhänger.
Wer die Speed-Abfahrt „Sledgehammer Justice“ oder das Riff-Massaker „Eternal
Darkness“ ohne Genickbruch übersteht, muss aufpassen, sich nicht den Arm
beim inflationären Faust-In-Die-Höhe-Recken zu brechen. Joe Van Audenhoves
multiples Organ deckt mittlerweile gefühlte sechs Oktaven ab und die Gitarren-
Duelle mit Max Mayhem sind einfach nur eine Macht. Die EVIL INVADERS haben
hier aber auch wirklich ALLES richtig gemacht, die Latte knallt von vorne bis
hinten durch. Das Warten hat sich also definitiv gelohnt!
www.facebook.com/evilinvaders
Mike
GAUNTLET RULE
The Plague Court
(From The Vaults / SPV)
Rogga Johansson ist als Tausendsassa bekannt und
hat bereits an gefühlt 100 Projekten mitgewirkt.
Traditioneller Heavy Metal stand bislang zwar noch
nicht auf der Agenda des Schweden, doch den liefert
er nun mit GAUNTLET RULE. Seine Klasse an der Gitarre stellt er dabei einmal
mehr unter Beweis. Zusammen mit Peter Svensson (ASSASSIN’S BLADE,
VOID MOON) am Bass und LOCH VOSTOK-Frontmann Teddy Möller hat Rogga
zehn Tracks für dieses Debüt komponiert, die stilistisch vom Speed Metal bis
hin zum Doom Metal nahezu das gesamte Spektrum abdecken.
In „Dying In My Dreams“ teilt sich folgerichtig Gastsänger Blaze Bayley das
Mikro mit Teddy, der auf „The Plague Court“ völlig anders als bei seiner
Hauptband vorträgt. Interessante Geschichte, lässige Nummern.
www.facebook.com/GauntletRule
Walter
HALESTORM
Back From The Dead
(Atlantic Records)
Meine nach nur wenigen Sekunden gebildete
Meinung zum neuen HALESTORM-Album sollte
bis an dessen Ende halten: Was ist das bitte für
ein Brett? Sängerin und Gitarristin Lzzy Hale,
Schlagzeuger Arejay Hale, Gitarrist Joe Hottinger sowie Bassist Josh Smith
liefern mit ihrem fünften Silberling ihr bis dato - zumindest in meinen Ohren
- musikalisch, gesanglich und textlich stärkstes Album. Das Spektrum reicht
dabei großteils von (melodischen Hard- und Synth-) Rock-, Hardcore- und
Heavy Metal-Elementen über kräftige Einsätze der Stimmbänder bis hin zu
Texten, die sich die meiste Zeit ganz klar an (weibliche) Außenseiter richten
und sie ermutigen, ihr „Ding“ auch durchzuziehen. Einziger Wermutstropfen
ist meiner Meinung nach die eigentlich eh schon feine Länge von etwa 39
Minuten - für mich könnte es noch locker eine Stunde so weitergehen.
„Back From The Dead“ erscheint am 6. Mai 2022.
www.halestormrocks.com
Flo
IGNITE
Ignite (Century Media)
Nachdem Sänger Zoli Teglas 2019 die Band verlassen
hat, erscheint mit dem selbstbetitelten Werk das
erste Full-Length-Album mit dem neuen Frontmann
Eli Santana.
Und was für ein Werk das ist! Ohne an dieser Stelle
zu übertreiben, muss ich betonen, dass mir jede
einzelne Sekunde dieses Albums absolute Freude bereitet hat! Ich weiß
nicht, in welchen Jungbrunnen die Burschen gefallen sind oder ob das in
erster Linie am Sängerwechsel liegt, aber was auch immer es ist, ich hoffe,
sie behalten es sich bei.
Anspieltipps kann ich mir hier getrost sparen, die Scheibe sollte auf jeden
Fall als Ganzes konsumiert werden!
www.igniteband.com
Stefan
INTIMSPRAY
Religion (EP, Delle Records)
Die österreichisch-deutsche Band INTIMSPRAY
hat sich bereits 1979 formiert und wurde bekannt
mit New Wave-Songs mit deutschsprachigen
Texten. 2020 startete die Band ein lang erwartetes
Comeback. „Religion“, das jüngste Werk, geht über
fünf knackige Songs und bereits der Titelsong geht gleich gut ins Ohr. Song
Nummer zwei „Am Strand“ gefällt mit seiner schwungvollen Melodie, Nummer
vier, „Sayonara in Fukushima“, ist mein persönlicher Favorit auf dieser EP und
hat japanische Elemente integriert. Das Comeback ist jedenfalls geglückt und
hoffentlich gibt demnächst ein Album mit vielen, vielen Songs.
www.facebook.com/intimspray
Mike Ramone
LOVE GOD CHAOS
Wir leuchten im Dunkeln
(Engine Records)
„Wir leuchten im Dunkeln“ (VÖ 29.4.) ist eine
weitere Talentprobe dieser außergewöhnlichen
Formation, die selbstbewusst gleich einmal mit
dem zehnminütigen Opener „Ich komme von der
Sonne“ einen Reigen individueller Klangwelten einleitet. Zusammen mit dem
CZECH FILM ORCHESTRA ist ein Album im Breitbild-Format entstanden.
Atmosphärisch pendelt „Wir leuchten im Dunkeln“ zwischen hoffnungsvoller
Leichtigkeit und demonstrativem Schaudern und schließt mit dem
schwermütigen „Grüße aus der Gruft“. So weit ist es bei LOVE GOD CHAOS
jedenfalls noch lange nicht, zumindest nicht, solange sie nicht nur im Dunkeln
weiter leuchten.
www.lovegodchaos.at
Claudia
MÅNEGARM
Ynglingaättens Öde
(Napalm Records)
Seit 25 Jahren beglückt die Band ihre treuen Fans
mit folklastigem Viking Metal, der mit Black Metal-
Einschlag besticht. Die zumeist auf Schwedisch
vorgetragenen Texte handeln vom Königsgeschlecht
der Ynglinger. MÅNEGARM schaffen es, auf ihrem nunmehr zehnten Album
epische Passagen mit Härte zu paaren und haben damit eine vielfältige und
spannende Platte am Start. Das fröhliche „Stridsgalten“ mit Features von
KORPIKLAANI, EQUILIBRIUM und RAUBTIER-Fronter Pär Hulkoff ist zum
Beispiel ein starker Kontrast zu den darauffolgenden „Auns söner“ und „Vitta
vettr“, welche durch Black Metal und Epik überzeugen. Ein gutes Album mit
viel Abwechslung und ohne Durchhänger.
www.manegarmsweden.com
Mansn
MEAT CHEESE
Fromage En Extase
(Two Eleven Records)
Es ist durchaus unorthodox, was die Käse-
Fetischisten aus Tirol da fabrizieren, doch die
grollende Grundstimmung zwischen Stoner und
Blues entwickelt einen rauen, ungehobelten und
zutiefst erdigen Charme. Dabei erweist sich „Fromage En Extase“ ganz
und gar nicht als „Käse“, sondern im Gegenteil gehaltvoll und würzig wie
der dem Bandnamen Pate gestandene Fleischkäse. Spätestens, wenn im
„Cheese Blues“
mit virtuosem Mundharmonika-Einsatz eine Ode an das fermentierte
Milchprodukt vorgetragen wird, hat einen das Album an den Eiern. Da
bekommt selbst der bekennende Käse-Hasser Hunger auf eine Fleischkäsesemmel
und mehr von MEAT CHEESE! Wohl bekomm’s!
www.facebook.com/MeatCheeseBand
Anthalerero
MESHUGGAH
Immutable (Atomic Fire)
Die unangefochtenen Polyrhythmik-Meister haben
sich derzeit irgendwo zwischen den vor geraumer
Zeit entdeckten Himmelskörpern „Koloss“ (2012)
und „The Violent Sleep of Reason“ (2016) auf einem
kargen Planeten namens „Immutable“ niedergelassen,
wo jegliche herkömmliche musikalische Vegetation (einprägsame
Melodien, ohrenschmeichelnde Refrains, hymnische Soli...) keinerlei
Existenzberechtigung mehr hat. Wer weiß, vielleicht ist „Immutable“ ja die
Strafe dafür, dass mittlerweile selbst auf Hochglanz polierte Symphonic-
Metaller ein von den Göttern plagiiertes Riffing in allerdings simpelster
Ausprägung aufziehen, wofür sich Mårten Hagström schon im zweiten
Kindergartenjahr geschämt hätte. Dass auch sämtliche ach-so-hartbesaiteten
Djent-Bübchen von den Urvätern einmal mehr zu unwürdigen Sektierern
degradiert werden, ist jedenfalls bereits jetzt klar und wohl auf ewig unabänderlich.
„Immutable“ eben.
www.meshuggah.net
wahnfred
MYSTIC CIRCLE
Mystic Circle (Atomic Fire Records)
Das selbstbetitelte siebente Album der Deutschen
MYSTIC CIRCLE bewegt sich auf einem sehr schmalen
Grat zwischen Authentizität und Kitsch. Während
die Musik handwerklich auf hohem Niveau daherkommt,
schießt man stellenweise etwas über das
Ziel hinaus und versieht die Songs mit einem Euzerl zu viel Orchester,
wodurch sich die düstere Grundstimmung für kurze Momente in einen
emotionalen Musicalbesuch wandelt.
Nichtsdestotrotz befinden sich auf „Mystic Circle“ einige sehr starke Songs wie
z.B. „Seven Headed Dragon“, „Belial Is My Name“ und das absolut gelungene
Cover von Possessed’s „Death Metal“. Fans von neueren Dark Funeral werden
hier auf jeden Fall voll auf ihre Kosten kommen.
www.facebook.com/MysticCircleOfficial
Stefan
NEKRODEUS
Asbest (Grazil Records,
Teratogen, Metal Arrogance)
Die Grazer NEKRODEUS präsentieren uns mit
„Asbest“ eine eigenständige Form des Sludge Metal,
den man am besten als Gothic Sludge konkretisieren
möchte. Wie schon auf ihrem starken Debutalbum
„Moloch“, substituieren NEKRODEUS die sonst genretypischen Gore-Elemente
durch Aphorismen über Einsamkeit und Weltschmerz, die durch den Wechsel
von englischem Schreigesang zu deutscher Litaneienform („Lethe“) stilistisch
geschickt eingesetzt werden und dem Album den Charakter einer
Schwarzen Messe verleihen. „Asbest“ ist das volle Brett, die Liturgie einer
Katharsis. Besonders hervorzuheben ist die stimmliche Bandbreite von
Sänger Stefan Rindler, der zwischen Kreisch- und gutturalem Gesang seine
ganze Seele hineinlegt.
www.facebook.com/nekrodeus
Gino
ODDLAND
Vermillion (Uprising! Records)
Ihr Stern ist vor knapp mehr als zehn Jahren aufgegangen
und schließlich ging diese Truppe aus Turku
als Gewinner des - Achtung, unpackbar - „Suomi
Metal Star“-Contests hervor. Nach dem bereits relativ
abgefahrenen 2012er-Debüt „The Treachery Of
Senses“, folgte 2016 mit „Origin“ ein Schwenk in eher melancholisch angelegte
Prog-Sphären. Diese sind auch auf ihrem aktuellen Dreher in reichlicher
Anzahl vorhanden, werden jedoch mehr denn je von einer akzentuierten,
häufig an TOOL erinnernden Rhythmus-Arbeit untermauert. Da sich die Jungs
36 37
Strom-kreis
38
zudem dazu entschlossen haben, ihren Titelsong auf fünf Teile bzw. auf fast 26
Minuten auszudehnen und dabei ein unfassbares Klangspektrum anzubieten,
die Chose aber durchwegs fokussiert und stringent klingt, lässt sich vor dieser
Band, die auch mit den drei, den Dreher komplettierenden Tracks sowie mit
einem imposanten Artwork beeindruckt, nur noch ehrfürchtig der Hut ziehen!
www.oddlandband.com
Walter
ROLO TOMASSI
Where Myth Becomes Memory
(MNRK Heavy)
Dem britischen Post-Metal-Quintett rund um
Vokalistin Eva Korman und Tausendsassa James
Spence ist mit dem Label „Post-Metal“ vielleicht
doch etwas unrecht getan. Der aus dem Shoegaze
(respektive Blackgaze) bekannte „Wall of Sound“ zieht sich als klanglicher
roter Faden durch die Platte, sanfte Pianoklänge brechen rasiermesserscharfe
Riffpassagen auf, Korman umschmeichelt mal sanft säuselnd in bester
Dream Pop-Manier das Ohr, Sekunden später verfällt sie in brutale Mathcore-
Gutturals. Ob ein derartiges Genre-Feuerwerk willkommene Abwechslung
bietet oder nach drei Tracks anstrengend wird, muss wohl eine Probe aufs
Exempel zeigen. Klar ist, wer krasse klangliche Gegensätze liebt, wird hier
eine der besten Platten des Jahres finden.
www.rolotomassiband.com
Luna
RUSSKAJA
Chronicles (SBÄM Records)
Vorgestellt werden müssen RUSSKAJA nicht mehr,
denn in den letzten 15 Jahren hat sie wohl jede und
jeder irgendwo mitgekriegt. „Chronicles“ spiegelt
diese Jahre eindrucksvoll wieder und beweist einmal
mehr, welch außergewöhnliche Formation hier am
Werk ist. Mit Konsequenz und Beständigkeit haben sich RUSSKAJA einen
prominenten Platz an der medialen Sonne erarbeitet und können zu recht
auf eine treue Fanschar bauen.
Diese wird von „Chronicles“ erwartungsgemäß hellauf begeistert sein, aber
die bunt gemischte Truppe versteht es auch, vom Opener „Energia“ bis
zum Schlusstrack „El Pueblo Unido“ genreübergreifend zu überzeugen.
Wodka und Turbo Polka sind nicht so weit vom Metal entfernt, wie es auf
den ersten Anblick scheinen mag. Wodka schon gar nicht. Einen Doppelten
auf die nächsten 15 Jahre!
www.facebook.com/russkajaofficial
Claudia
SALAMI SUX
Salami Sux’n’Roll Vol.1 (Eigenprod.)
Aus der Langeweile der ersten Lockdownphase
2020 ist das Bandprojekt SALAMI SUX entstanden,
das sind Basser „Mots T. Sux“ (SKEPTIC
ELEPTIC, DEMENZIA KOLEKTIVA und THE ZSA
ZSA GABOR´S), Garagenrocker „Salami Recorder“
an Gitarre und Gesang und Trommler „Thomas’n’Roll“ (SKEPTIC ELEPTIC,
DEMENZIA KOLEKTIVA, ANSTALT). Bereits der Opener „Be So Cool“ ist gleich
eine solche Perle von Song, dass man ihn in Dauerschleife hören möchte.
Mit „I Don’t Wanna Be Learned“ gibt es einen feinen RAMONES-Surf-Rocker,
„Graue Stadt“ ist für mich der Indie Hit dieser Platte, „Whatsapp Group“, ein
schneller Rocker und für mich einer der stärksten Momente des Albums. Die
letzten drei Songs „1m2“, What I like“ und „Devil in My Neck“ - Achtung,
Ohrwurmgefahr! - schließen das coole Album gut ab.
SURF GARAGE ROCK AT ITS FINEST, oder so!
www.facebook.com/Salami-Sux-113212420442573
Mike Ramone
SHEOGORATH
Lunacy Gone Astray (Eigenprod.)
Das im Videospiel-Universum verwurzelte
Extreme-Metal-Duo hält sein drittes Album in einem
gekonnten Schwebezustand zwischen puristischem
Gerumpel und poliertem Sound gefüge.
Das breit gefächerte Potpourri aus Einflüssen verleiht
„Lunacy Gone Astray“ eine gewisse Sperrigkeit, birgt jedoch durch sein
Füllhorn an Einflüssen aus elegischer Schwarzmetal-Raserei, groovendem
Death, arschtretendem Thrash und rockig bis progressiven Einsprengseln
hohes Headbang-Potenzial bei geringem Vorhersehbarkeitsfaktor.
Dynamisches Songwriting bringt fette Abrissbirnen als auch melodische
Titel hervor und nicht einmal die programmierten Drums rauben
SHEOGORATH etwas von ihrer umfangreichen musikalischen Seele.
www.sheogorath.at
Anthalerero
SILENZER
X (Drakkar Entertainment)
Die aufstrebende österreichische Band
SILENZER holt mit X (VÖ 25. 2. 2022) nach dem
Achtungserfolg des 2019er-Debuts „Seelenfeuer“
ein weiteres brennend heißes Brikett aus dem
Feuer. Da scheut man sich nicht, den Opener
„Ex“ mit einer Maiden-esken Singalong-Passage zu beginnen, was es dann
aber geschlagen hat, ist in diesem Fall nicht von schlechten, sondern im
besten Sinn des Wortes von derben Eltern. SILENZER beherrschen ihren
Metalcore mit der nötigen Brutalität und einer adäquaten Präzision, die
die zehn Tracks äußerst variabel gestaltet. Sänger Chris zieht alle Register
seines Könnens und versieht jeden Melodiebogen mit leidenschaftlicher
Theatralik, nur um gleich darauf gegen Schmerz und Trauer anzuschreien.
Dystopisch und melancholisch sind die Inhalte, auf absolut internationalem
Niveau die Ausführung.
www.silenzerofficial.com
Claudia
SKULL FIST
Paid In Full
(Atomic Fire Records)
Von der ursprünglichen Gangart ihrer ersten EP
„Heavier Than Metal“ hatten sich die Kanadier
zuletzt ein Stück weit entfernt. Die danach folgende
Regenerationspause und Zäsur scheint
sich gelohnt zu haben. Schließlich brachte diese für Oberhaupt Zach
Schottler und seine Kumpels nicht nur geschäftliche Neuerungen (und
Verbesserung, wie Zach betont), sondern entfachte offenbar jenes Feuer
wieder, das die Band in den ersten Jahren zu einem der Hoffnungsträger
der jungen Band-Generation machte. Die ohrenscheinliche (und
in Form der Neueinspielung zweier EP-Tracks auch offenkundige)
Orientierung am eigenen Frühwerk hat dem Trio jedenfalls merklich
gutgetan. Dermaßen rasant wie im Titelsong oder bei „Madman“ hat
man die Burschen nämlich schon lange nicht mehr gehört! Wenn es
ihnen jetzt auch noch gelingt, an ihre unfassbar energiegeladenen Shows
von damals anzuknüpfen, steht dem endgültigen Durchbruch nichts
mehr im Weg. Long Live The Fist!
www.facebook.com/skullfisted
Walter
SLAEGT
Goddess (Century Media)
Ob die dänischen SLEAGT jetzt Black Metal mit
Heavy-Einschlag oder Heavy Metal mit Black-
Einschlag zocken, darüber scheiden sich die
Geister. Einigkeit herrscht jedenfalls darüber, dass
„Goddess“ (VÖ 18.3.) die ausgereifteste und am
meisten ausgefeilte Scheibe des dänischen Vierers ist. Die spannungsgeladene
Atmosphäre zwischen Chaos und Kontrolle zieht sich durch die
gesamten 40 Minuten, die sich zwar „nur“ auf sechs Tracks aufteilen, davon
allerdings ist jeder schonungslos am Punkt, was sowohl Präzision als auch
Performance betrifft.
SLAEGT selbst sind auf gerade dieses Album unheimlich stolz, nicht zuletzt,
weil dem Experimentieren breiter Raum gegeben wurde, ohne den originären
SLAEGT Signature Sound aus den Augen (und den Ohren) zu verlieren.
www.facebook.com/Slaegt
Claudia
SPECKMANN PROJECT
Fiends Of Emptiness
(Emanzipation Productions,
VÖ: 22. April)
Wer Speckmann bestellt, bekommt ihn auch.
Zwar galt US-Amerikaner und mittlerweile
Wahltscheche Paul Speckmann als einer der
wichtigsten Wegbereiter des Death Metal, nur ist ihm dafür - ungerechtfertigterweise
- nie der große Durchbruch gelungen, obwohl er mit MASTER,
DEATH STRIKE, ABOMINATION, FUNERAL BITCH oder eben SPECKMANN
PROJECT über ein sehr reichhaltiges Oevre verfügt. Musikalisch bleibt Paul
Speckmann seinen Prinzipien treu, „Fiends of Emptiness“ ist gemäß diesen
Vorgaben keine Ausnahme: Rotziger oldschool Death Metal mit einem gehörigen
Einschlag Thrash, knackigen Riffs und Pauls unverwechselbaren Vocals
bringen dem Hörer den schnörkellosen und unprätentiösen Sound der
frühen 1980er-Jahre zurück in die Ohren. Fans dieses Genres sei dieses Werk
ans Herz gelegt. Mit diesem Album begeht man garantiert keinen Fehler.
www.speckmetal.net
Charles
SPOON
Lucifer On The Sofa (Matador)
Der Teufel liegt im Detail - oder, wie bei SPOON,
mal ganz leger am Sofa. Als abgebrühte Metal-
Enthusiastin beschwört schon die Nennung des
Höllenfürsten eine gewisse Erwartungshaltung herauf.
Skandinavien, fragwürdige Aufnahmequalität,
Vocals jenseits von Gut und Böse. Wer auf Black Metal-Gebretter hofft,
wird bei den texanischen Indie Rockern um Frontmann Britt Daniel wohl
enttäuscht. Lässt man sich jedoch auf frühe 2000er-Nostalgie-Klänge ein,
die mal mit etwas Blues, manchmal mit ein wenig Garage, hauptsächlich
aber mit ordentlich viel Post-Punk-Revival daherkommen, entdeckt man
beim lümmelnden Lucifer ein mehr als solides Hörerlebnis, enorm viel
Abwechslung, groovige Rhythmen, eingängige Riffs, exzellente Vocals, kurz,
Musik, bei der man eigentlich nicht stillhalten kann und will. Da kann Luci
die Couch gerne für sich behalten, ab auf die Tanzfläche!
www.spoontheband.com
Luna
STONE BROKEN
Revelation (Spinefarm Records)
Gute Rockmusik ist einfach unausrott(rock?)
bar und genau diese verabreichen die Briten
STONE BROKEN auf herzhaft unbekümmerte
Weise. Kleines, aber feines Detail: Die Band
stammt aus Walsall in den West Midlands,
wo auch Metal God Rob HALFORD aufgewachsen ist. Angeführt von
Frontmann Rich Moss beweisen STONE BROKEN einmal mehr, wie
wichtig es ist, sich als Künstler treu zu bleiben, aber niemals aufzuhören,
Grenzen auszuloten, Mauern niederzureißen und neugierig zu bleiben.
Und die Sau rauszulassen. Den modernen, aber nicht glatt polierten
Schliff verpasste ihnen Produzent und SikTh-Gitarrist Dan Weller, der
STONE BROKEN sanft, aber offensichtlich nachdrücklich zu ganz neuen
Ufern geführt hat.
www.stonebroken.com
Claudia
THE AUSTRIAN
BLUES COMBO
Back Where I Belong (Eigenprod.)
Seit bereits 2010 tritt das Trio THE AUSTRIAN
BLUES COMBO den Beweis an, dass hochwertiger
Blues/Classic Rock nicht nur in Übersee, sondern
auch im oberösterreichischen Gmunden beheimatet
sein kann. „Back Where I Belong“ umfasst 10 Tracks und besticht
durch facettenreiches und qualitativ herausragendes Songmaterial. Neben
klassischem Blues-Stoff wie „Yesterday“ oder „I Will Lose Myself“, gibt’s
treibende Rock-Hymnen wie „Bad Thing“, aber auch gelungene (Halb-)
Balladen wie „Diamond“ zu entdecken. Mittlerweile ist auch schon ein
neues Werk namens „Fading Away“ fertig und soll in Bälde auf Vinyl gepresst
Strom-kreis
werden. Fans gepflegter sowie authentischer Classic/Bluesrock-Sounds sollten
die Band jedenfalls unbedingt mal anchecken.
www.austrianbluescombo.at
Thomas
TONY MARTIN
Thorns (Battlegod Productions)
TONY MARTIN meldet sich zurück! Mit „Thorns“
präsentiert der wohl meistunterschätzte
SABBATH-Sänger seine dritte Solo-Scheibe. Der
mittlerweile 64-jährige Birminghamer liefert auf
seinem neuen Werk in gewohnter Manier ab und
präsentiert sich stimmlich in grandioser Verfassung. Bereits der flotte
Opener „As The World Burns“ macht Lust auf mehr. „Book Of Shadows“
muss wohl eine der besten Metal-Balladen sein, die ich in den letzten
Jahren gehört habe, welch eine grandiose Nummer! Ein großes Lob geht
auch an das Musiker-Gespann rund um TONY MARTIN, welches die
Vocals perfekt ergänzt. Ein absolutes Highlight ist der Song „This Is Your
Damnation“, eine der coolsten Acoustic-Nummern seit Langem. Die
weiteren Songs sind geprägt von doomigen Riffs, die dahinwalzen, als
gäbe es kein Morgen mehr. All killer, no filler!
www.facebook.com/T0nyMart1n
Philipp
TYGERS OF PAN TANG
A New Heartbeat
(EP Mighty Music / SPV)
Auch diese NWOBHM-Institution war trotz diverser
Pandemie-Zwangspausen in den letzten Monaten
keineswegs untätig. Konnte sie auch gar nicht sein,
schließlich galt es, nach Francesco Marras als neuen
Gitarristen mit Huw Holding auch einen neuen Bassisten zu integrieren. Huw
ist zwar noch nicht auf diesem Vier-Tracker zu hören, dürfte aber ab sofort
ebenso fix zur Band gehören wie Francesco, der sich auf dieser EP, die als
Vorgeschmack auf das in Bälde erscheinende, nächste Studioalbum gedacht
ist, erstmals beim Songwriting einbringen konnte. Offenbar erfolgreich, denn
die beiden neuen Tracks „A New Heartbeat“ und „Red Mist“ können absolut
überzeugen und erweisen sich als typische TYGERS-Abgeh-Rocker. Das gilt
klarerweise auch für die beiden vom 1980er-Debüt „Wild Cat“ stammenden
Nummern „Fireclown“ und „Killers”, die es nun erstmals mit Jacopo Meille
am Mikro in Studiofassungen zu hören gibt. Der nächste Longplayer darf
serviert werden!
www.tygersofpantang.com
Walter
TYSONDOG
Midnight (From The Vaults)
„Midnight“ ist der insgesamt vierte Longplayer
von TYSONDOG, einer Heavy Metal-Band der
zweiten Welle der NWOBHM. Sie galten mit ihrem
Underground-Hit „Eat The Rich“ (1983)
als große britische Zukunftshoffnung. Es wird
ein ewiges Rätsel der Metalgeschichte bleiben, warum TYSONDOG nicht
jene Beachtung zuteilwurde, die sie verdient hätten. 2015 meldeten sich
TYSONDOG mit dem abwechslungsreichen Comeback-Album „Cry Havoc“
eindrucksvoll zurück. Stilistisch schließt „Midnight“ genau beim Vorgänger
an. Druckvoll produzierte, stampfende Power Metal-Granaten, wie der
Opener „Battalion“ oder „Dead Man Walking“, das mit einem sich langsam
aufbauenden Riff zum bedingungslosen Headbangen einlädt. TYSONDOG
blicken mit „Midnight“ in diesem Jahr auf eine 40-jährige Bandgeschichte
zurück. Ein Grund, sich dieser Band, „zumindest“ aus nostalgischen
Gründen, einmal zu widmen.
www.tysondog.co.uk/
Gino
UDO DIRKSCHNEIDER
My Way (Atomic Fire Records)
Auch wenn man es kaum glauben mag, aber
der gute Mann zelebriert am 6. April tatsächlich
sein 70. Wiegenfest. Anlässlich seines Jubiläums
kredenzt Udo nun - wohl bewusst unter seinem
vollständigen Namen - ein Coveralbum, auf dem
17 Songs verewigt sind. Klar sind auch Bands bzw. Songs dabei, mit deren
Darbietung man geradezu rechnen musste, wie etwa „T.N.T“ oder „Hell
Bent For Leather“. Da es aber auch im Metal-Bereich eher selten interpretierte
Nummern wie „Jealousy“ (Frankie MILLER) oder „Sympathy“
(URIAH HEEP) zu hören gibt, nimmt man Udo den persönlichen Bezug
zu den Tracks definitiv auch ab. Und wer erst einmal gehört hat, wie
der gute Mann den Sinatra gibt, und inbrünstig den Titelsong intoniert,
sollte durchaus noch einmal überdenken, ob er bei seiner Beerdigung
tatsächlich die Version von Sid Vicious hören will. Besten Dank dafür, Herr
Dirkschneider. Auch von unserer Seite alles Gute zum Burzeltag, und auf
die nächsten Jahre und Alben!
www.udo-online.com
Walter
WIEGEDOOD
There’s Always Blood
At The End Of The Road
(Century Media)
Na servus! Laut eigener Aussage entstand dieses
Album „aus Frustration und befeuert mit der
immerwährenden Flamme des Hasses auf die
Menschheit“ - und das war noch VOR dem Ukraine-Krieg. WIEGEDOOD
vertonen Zerstörung, Tod und Grauen in einer schier beängstigenden, aggressiven
Perfektion, und schaffen es trotz aller Geschwindigkeit und trotz
allen Lärms, melodische Soundbögen über die musikalische Apokalypse
zu spannen. Nach „Now Will Always Be“ oder „Theft And Begging“ sollte
das wohl jedem klar sein, spätestens aber nach dem finalen „Carousel“,
gespickt mit deftigem Kehlkopfgesang (!). „There’s Always Blood…“ ist ein
schirches, brachiales Voll-Brett, das Oldschool-Schwarzmetall geschickt
mit strategisch perfekt platzierten progressiven Strukturen fusioniert - und
so schnell wird diesen Level an dissonant-monumentaler Aggression wohl
niemand erreichen.
www.facebook.com/wiegedood
Mike
YELAWOLF &
SHOOTER JENNINGS
Sometimes Y (Slumerican)
Ja, da haben sich zwei gefunden: Rapper respektive
Hip-Hopper YELAWOLF, besonders von der
britischen Presse hochgelobt und Top-Procucer/
Songwriter SHOOTER JENNINGS mit dem Fachgebiet
„Americana“. Herausgekommen bei dieser Kollaboration ist das über
Slumerican am 11.3. erschienene Debüt „Sometimes Y“ - ein Begriff, der für
das vereinzelte Aussetzen von Rechtschreibregeln steht. Es könnte für dieses
Erstlingswerk keine bessere Beschreibung geben. Hier trifft bodenständiger
Rock auf lässige Country-Anklänge - alleine schon die Vorab-Single „Make
Me A Believer“ macht einen bereits nach wenigen Takten zum überzeugten
Gläubigen. Viel zu selten hört man eine so hochklassige wie hinreißende
Darbietung wie auf „Sometimes Y“. Die Selbsteinschätzung der beiden
Protagonisten kulminiert in der Frage: Warum haben wir das nicht schon
längst gemacht?
Das wüssten wir auch gerne!
www.facebook.com/yelawolf
www.facebook.com/ShooterJennings
Claudia
Laut und finster: stark!strom auf insta!
Instagram/starkstrom_magazin
Stark!strom auch im
sozialen netz
Facebook/StarkStromMag
40
:
Schwarz!Strom
42
Bill Charlap Trio
Street Of Dreams (Blue Note/Universal)
Stilistische Traditionspflege kann sich als glattes
Parkett erweisen. Unterstellungen wie Modernisierungs-Opposition
oder Retro-Re produktion
sind rasch bei der Hand. Pianist Bill Charlap
entzieht sich Diskussionen durch individuelle,
klischeereduzierte Aufbereitung jazzhistorischer
Leitlinien. Das hier ist zeitlose, gefühlvolle Musik
auf einer LP mit formidablem Sound, abgerundet
durch feinste Fertigung. Für all jene, die über dem
Asphalt schweben möchten.
D’Virgilio, Morse & Jennings
Troika (InsideOut Music/Sony)
Dein Gefühlsakku ist verrostet durch Alltags-
Abstumpfung, Gleichgültigkeits-Ballast und
Oberflächen-Hedonismus ohne Sinnsubstanz?
Jenes Aufbaumittel beseitigt störende
Blockaden. Denn hier liefern drei anerkannte
Progrock-Kapazitäten ein melodisch-emotionales
Hymnenpaket mit wunderschönen
Gesangspassagen, die jedes innere Eis schmelzen
lassen. LPs in Gold, Blau oder Schwarz,
hohe Pressqualität plus attraktives Design:
Ein Troika-Triumph.
Mass Worship
Portal Tombs (Century Media/Sony)
Andockstationen für Harmoniebedürftige sehen
anders aus. Hier bestimmt extremer
Metal mit dystopischer Konsequenz
das Geschehen, radikal umgesetzt
und ohne dröhnende Atempause
inszeniert. Klaustrophobische
Riffs, brachiale Vocals, mechanische Grooves und
kollektive Geschlossenheit bilden das Fundament,
der rohe Sound fungiert als passender Rahmen.
Erhältlich auch als Marbled-Version. Für Vertreter
düsterer Rasanz ein Masst.
Mekong Delta
Visions Fugitives
(Golden Core Records/ZYX)
Mekong Delta positionierten sich 1985 als Think
Tank für progressiven Thrash Metal mit symphonischer
Dimension. Die Vernetzung von Virtuosität
und Komplexität abseits gängiger Muster hat ein
Alleinstellungsmerkmal beschert. Gitarrist und
Bassist Ralph Hubert beschäftigte 1994 ein
Orchester, das Resultat lautete „Visions Fugitives“.
Jenes innovativ-opulente-atmosphärische Highlight
debutiert jetzt endlich auf Schallplatte.
Keineswegs nur für Visionäre.
Meshuggah
Immutable (Atomic Fire/Warner)
Jene Platte wirkt wie ein bewusstseinsdisruptives
Präparat gegen kognitive Mainstream-Tristesse.
Meshuggah, Komplexitätsforscher im Bereich
grenzenauslotender Tech Metal, erhöhen ihre
Dosis. Auf dem Programm stehen hypnotische
Wucht, eindringliche Riffs und raffinierte Wendungen.
Eine erstklassige Doppel-LP samt
stimmigem Artwork beglückt Sammler
mit neun Farben. Schluckt jetzt
diese Pille und meditiert
im Maschinenraum
der Sinne.
Klangkultur für Hörer.
Vinyl only
by Christian Prenger
Star One
Revel In Time (InsideOut Music/Sony)
Rote Teppiche werden rund um das Studio kaum
mehr zu finden sein. Diese VIP-Betretungs-Utensilien
hat Gitarrist Arjen Lucassen wohl für seine
Promi-Riege aufgebraucht. Steve Vai, Jeff Scott
Soto, Roy Khan, Floor Jansen und andere zieren
das exquisite Metalalbum mit entsteriliertem
Bombast samt Progressivaroma. Beste kompositorische
Ware voller eingängiger Melodien, 180g,
Klappcover und viele Farben: Eine Punktlandung
mit Betörungsgarantie.
Immanuel Wilkins
The 7th Hand (Blue Note/Universal)
Inmitten unserer tosenden Schwarz-Weiß-Welt
fabriziert Immanuel Wilkins Zwischentöne,
Pastellfarben und Entschleunigung. Ein Credo
des Innehaltens durchzieht jenes straighte Jazz-
Wohlfühlambiente mit elegischer Grundhaltung.
Auf jenem Doppel-Album mit zusätzlicher goldener
Auflage lanciert der Saxofonist gleichzeitig
auch Kontraste: „Lift“ offeriert als Finale
21 Minuten Avantgarde-Heftigkeit. Spannende
Irritation in den richtigen Händen.
Special:
Wahrnehmungslichtkorrektur
Jubiläen eignen sich gut als Zurechtrückungs-Werkzeuge.
Haupteinsatzgebiet ist eine Wahrnehmungs-Korrektur bei Acts, die nur mehr
wenig öffentliches Popularitätslicht erhalten und mehr verdienen würden.
„Mannthology: 50 Years Of Manfred Mann's Earth Band 1971 - 2021“
macht auf sechs LPs und 2 DVDs die Schaffenskraft dieser Briten rund um
Keyboarder Manfred Mann deutlich. Leichtfüßiger Progrock mit Chartscharakter,
smart arrangiert, vielseitig und sehr inspirierend. Entdecker, worauf wartet ihr noch.
Z a h , h e a v y , e r h a b e n :
lava-strom
Doom & Artverwandtes
by Willi Winter
PILGRIMAGE - Sigil Of The Pilgrim Sun (Sleaszy Rider)
Die maltesisch-holländische Kollaboration bietet auf ihrem Debutalbum
höllisch guten Doom Death mit markanter
90er-Schlagseite. Hier kann es durchaus passieren, dass einem alte
PARADISE LOST oder ANATHEMA in den Sinn kommen. Wuchtiger
Death Metal trifft auf die Melancholie und Langsamkeit des Doom.
Bass und Schlagzeug drücken ordentlich an, die Gitarren zerfräsen
dir das Gehirn und die Growls können tiefer nicht sein. Und dennoch
schaffen es PILGRIMAGE, durch abwechslungsreiches
Songwriting und Hinzunahme von klaren Vocals (Daniel von CLOUDS ist
als Gastsänger bei „Silent Descent Into Solitude“ zu hören) das Ganze
sehr homogen und glaubwürdig zu präsentieren. Ein hervorragendes
Album, welches nicht nur
Oldschool-Doom-Death-Fans begeistern wird!
https://www.facebook.com/pilgrimageband
DEUMUS - Oyer And Terminer (Grazil Records)
Ich muss zugeben, ich war selten auf ein Debut so gespannt wie
auf jenes der Grazer Epic-Okkult-Doomer DEUMUS, die vor zwei
Jahren auf dem Doom Over Vienna mächtig Alarm geschlagen haben!
Und ja, ich bin restlos begeistert! Musikalisch gibt es absolut nix zu
meckern, Songwriting auf hohem Niveau, die Instrumente harmonieren
perfekt miteinander. Klassischer, epischer Doom im Stile der Großen
der Szene wird hier mit geschickten Tempiwechseln, unauffällig
„dazugeschummelten“ BM-Riffs, Fuzz und wunderschönen Soli
aufgewertet. Woran sich die Geister scheiden werden, ist allerdings
die Gesangsdarbietung von „Jack Savage“, der, so stell ich mir vor,
Tim Baker zu seinen Vorbildern zählt. Selten hat das Wort „kauzig“
besser gepasst. Egal, ob jetzt beschwörend flüsternd, anklagend leidend
oder aggressiv krächzend - dieser Mann lebt seine Texte! Und das hebt
diese Band von der Mehrzahl anderer ab - Durchschnittsbands gibt
es ja zuhauf - DEUMUS gehören definitiv nicht dazu!
https://www.facebook.com/deumusofficial
HYDRA - Beyond Life And Death (Piranha)
Nach dem ersten, bereits bärenstarken Album haben die Polen HYDRA
nun eins nachgeschoben. Und auch „Beyond Life And Death“ macht
mächtig Laune. Hier geht es recht flott zur Sache. Klassischer Metal mit
Doom-Riffs, coolen Riffs, mitsingbaren Refrains und Ohoho-Chören
stehen auf dem Speiseplan. Schwermut sucht man hier vergebens,
wer aber auf Bands wie VISIGOTH oder GRAND MAGUS steht, wird
hier mächtig Spaß haben!
https://www.facebook.com/Hydraband666/
HEBI KATANA - Impermanence (Unforgiven Blood Rec.)
Ebenfalls ihr Zweitwerk hat das selbsternannte „Tokyo Samurai
Doom“-Trio HEBI KATANA rausgebracht und huldigt mit Leib und
Seele den 70ern. Proto Doom, Hardrock und sogar Folkeinflüsse
verschmelzen hier zu einem Ganzen, das vor allem Puristen begeistern
wird. Man verneigt sich vor BLACK SABBATH, PENTAGRAM und
LED ZEPPELIN gleichermaßen, der Sound ist herrlich stumpf
und roh. es ist schon ein krasser Gegensatz, wenn eine Band aus
dem Land, dem man gemeinhin die neuesten technischen Errungenschaften
nachsagt, ihr Album hörbar auf alten Röhren-Amps
einspielt. Verzeiht mir das platte Klischee! Einzig Sänger Nobu fällt
etwas aus dem Rahmen. Er passt zwar hervorragend dazu, erinnert
aber aufgrund des etwas klagenden Stils eher an Cobain oder Cornell
als an Ozzy oder Plant.
http://www.facebook.com/hebi.katana
07.04.
GUILT TRIP
THROWBACK
LOWLIFE
10.04.
FORNDOM
THE DEVIL´S TRADE
16.04.
SCHIRENC PLAYS
PUNGENT STENCH
DARKFALL
VOID CREATION
18.04.
PANZERFAUST
VELNIAS
GATES OF SLEEP
22.04.
PESTILENCE
MISANTHROPIA
PARENTAL ADVISORY
CATASTROFEAR
23.04.
BAEST
VOID CREATION
27.04.
AESTHETIC PERFECTION
EMPATHY TEST
30.04.
KANONENFIEBER
04.05.
NAGLFAR
IRDORATH
PLAGUEPREACHER
12.05.
RIOT CITY
SEVEN SISTERS
TITAN KILLER
www.escape-metalcorner.at
Starke! Worte
Nach Stromeo und Julia kommen jetzt Julia und Georgij,
(ja, das musste sein...) zwei im besten Sinn des Wortes heimische
Künstler, mit berührenden Statements zu Wort, die ihre ganz persönliche
Betroffenheit widerspiegeln - und ehrlich, wo sind die Zeiten hin,
als wir mit den Farben Blau und Gelb (respektive Gold) lediglich die
niederösterreichische Landesflagge assoziiert haben...
stark! und gratis:
Unser Mag liegt in vielen Clubs und
Stores gratis auf (eine Liste findet ihr
unter www.starkstrom.live),
wird euch aber auch gerne ins Haus
geschickt (+ Versandspesen),
bei Interesse einfach Mail an
strom@starkstrom.live
Laut und finster:
stark!strom auf insta!
Instagram/starkstrom_magazin
© Georg Cizek-Graf
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„The daily news about the current situation in Ukraine are shocking
for everyone of us. It's even hitting someone harder if there is a
personal connection to this beautiful country... so it is for me.
I lived for 10 years in Ukraine before I moved last year to Austria, and
not only learned to live there and connect through my music, but also
learned to love the country, the culture and the people. Hearing now
from these people, my closest friends, how life there has changed, is
really hard to describe with words. I love and will love them forever.
I try my best and I am grateful to everyone who is supporting
Ukrainian people at the moment.“
Julia (EAZY)
„Geboren 1974 in Moskau, lebe ich nun seit 1989 in Österreich. Mein
komplettes künstlerisches Dasein war bisher geprägt von meiner
Herkunft. Ich habe in Europa das schöne, das liebevolle, das lustige
und auch das exotische Russland in meiner Kunst verbreitet und
in meiner Musik wiedergegeben. Seit 17 Jahren steht meine Band
„RUSSKAJA“ für tanzbare, energiegeladene, ausgelassene Party-Musik.
Die Message ist: „Lasst uns zusammen feiern, singen, tanzen“. Doch
jetzt hat die aktuelle russische Regierung einen Krieg ausgelöst und
das trifft bei mir auf entschlossene Ablehnung und heftigen Protest.
Ich sage: NEIN ZUM KRIEG IN DER UKRAINE! Ich verurteile diese kriegerischen
Handlungen aufs Schärfste und bin in Gedanken bei den
Menschen, die gerade flüchten müssen, bei Kindern, die gerade Angst
haben, bei Freunden und Verwandten meiner Freunde in der Ukraine.
STOPPT DEN KRIEG IN DER UKRAINE!“
Georgij Makazaria (RUSSKAJA)
© JMarkus Haas
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Offenlegung gem. Gesetz:
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Redaktion: Anita Petzold, Claudia Jusits,
Christine Cizek, Walter Scheurer,
Willi Winter, Christian Prenger,
Manfred „wahnfred“ Wadsack, Christian
König, Matej Lastro, Manuel Dauböck,
Mansn, Doris Gapp, Florian Meingast,
Patrick Meerwald, Anna Otto, Gabriel
Niederberger, Charles Steiner,
Thomas Hutterer, Stefan Mair
Lektorat: Claudia Jusits
FOTOS: Falls nicht anders angegeben,
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STARK!STROM #27
ERSCHEINT AM 27. 05. 2022
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