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Ausgabe #22 Aug-Sept 2021
die band der stunde
© Alina Chernohor
Die Könige sind zurück!
BEARTOOTH
LIQUID STEEL
DEE SNIDER
STROMEO & JULIA
Unter Strom!
Zerbrechliche Götter
„Wer Tatiana Shmailyuk schon einmal über
die Bühne fegen gesehen hat, wäre verblüfft,
welch zerbrechliches und entwaffnend
ehrliches Wesen sich im direkten Gespräch
offenbart. Glücklicherweise weiß ihr souveräner
Bandkollege Eugene Abdukhanov
so manche selbstkritische Äußerung zu
relativeren.“ So leitet unser Wahnfred seine
höchst lesenswerte JINJER-Titelstory ein,
so geht Journalismus, wir wünschen gute
Unterhaltung - mit Haltung!
Für selbige stehen Rock Gott DEE SNIDER
und „Mein Gott“ Walter, der auch einen
„Ötzi Talk“ mit LIQUID STEEL beisteuert,
während Anthalerero Audienz beim
„WARKINGS-Viking zu Valhalla“ und Patrick
Wien-Tipps von BEARTOOTH erhielten.
Ein breiter Mix aus Bands und Themen,
Inhalten und Emotionen. Das alles, und noch
viel mehr, ist Stark!Strom. In dieser Ausgabe
sogar wieder, hach, mit Liveberichten.
Und Manuels Zeitstrom, Stefans „Ode an die
Corona-Helden“ und vielen, vielen Reviews.
Und mit Stromeo & Julia by William
Stark!Bier, in Merchandise- und Comic-Form
(Heftmitte!).
Hier spielt
die Musik!
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Womit wir wieder bei DEE f***ing SNIDER
wären:
This Is Our Life, This Is Our Song!
Andi Appel, Herausgeber
http://50graphics.com/
Strom-Therapie
versteckt in einer dunklen Ecke singen, und an machen
Abenden fällt es mir wirklich schwer, aufzutreten. Aber
oft kommt der Appetit während der Mahlzeit.
Ich will euch nicht zu sehr mit der leidigen Pandemie quälen,
daher nur ein positiver Aspekt: Ich nehme an, dass ihr normalerweise
Material auf Tour schreiben müsst, für das neue
Album aber unglaublich viel Zeit zur Verfügung hattet. Wie
hat das den Arbeitsprozess verändert?
E: Stimmt, plötzlich hatten wir alle Zeit der Welt. Nach
all den Jahren des Tourens gab es sonst nichts zu tun.
Also fokussierten wir uns auf das Album, komponierten,
arrangierten und probten unter Bedingungen, wie wir
sie noch nie vorgefunden hatten. Insofern war dieses
Jahr ein Geschenk für uns.
fertig (Anm: Sie schüttelt lachend den Kopf), den Rest
improvisierst du.
T: Ich verrate ein Geheimnis: Wenn ich zu einer
Aufnahmesession gehe, bin ich unsagbar nervös, weil
ich mich wie eine Studentin vor einer Prüfung fühle, die
nichts gelernt hat. Aber dann stelle ich mich zum Mikro
und singe den Song einfach weg. Aber ja, es ist schwierig,
den Gesang für diese komplizierte Musik zu entwerfen.
Oft ist Improvisation das Ass in meinem Ärmel.
Eugene, ihr habt einen sehr erkennbaren Sound durch eure
ultratrockenen Drums, die fast kratzbürstigen Gitarren
und deinen dominanten Basston. Ist das ein bewusstes
Sounddesign, um euch von Genres wie Djent oder modernem
Death Metal abzugrenzen, die oft sehr artifiziell klingen?
© Clément Thiery
Wer Tatiana Shmailyuk, die aktuell wohl beste Metal-Fronterin, schon einmal über die Bühne fegen
gesehen hat, wäre verblüfft, welch zerbrechliches und entwaffnend ehrliches Wesen sich im direkten
Gespräch offenbart. Glücklicherweise weiß ihr souveräner Bandkollege Eugene Abdukhanov (Bass)
so manche selbstkritische Äußerung zu relativieren. Wahnfred im Talk mit einer der gegenwärtig
bedeutendsten modernen Metal-Bands.
Bevor wir zum neuen Album „Wallflowers“ (Napalm Rec.)
kommen, ein paar Worte zu eurem exzellenten Release „Alive
In Melbourne“. Ich war etwas überrascht, weil Livealben angesichts
von Tonnen an Live-Material auf YouTube etwas aus der
Mode gekommen sind. Wolltet ihr demonstrieren, wie intensiv
eure Performance auch ohne visuellem Aspekt wirkt, oder hat
euch das Label nach einem Überbrückungsrelease gefragt?
Eugene(E): Das hat sich zufällig ergeben. Eigentlich
wollten wir die Show live streamen, was aus technischen
Gründen fehlgeschlagen ist. Immerhin hatten
wir die Aufnahme, wobei die Bildqualität für eine DVD
zu schwach war. Und plötzlich war Lockdown, und
Live-Musik auf einmal sehr gefragt. Das Label hat eine
Veröffentlichung vorgeschlagen, wir fanden die Idee
gut.
Eure Musik ist komplex, hat aber einen großartigen
Live-Flow. Ist das die Intention - anspruchsvolle Musik
Von Wölfen und Blümchen
zu komponieren, die auch für ein breiteres Publikum verständlich
bleibt?
E: Ich würde das Wort 'verständlich' durch 'groovy' ersetzen.
Wir wollen niveauvolle Musik machen, zu der
man immer noch headbangen kann, sonst ist es für
mich kein Metal.
Tatiana, als ich euch 2019 am Brutal Assault gesehen habe,
hast du eine sehr charismatische Performance abgeliefert.
Aus jeder Geste, jeder Bewegung, jeder Note schien dein
Selbstvertrauen zu sprechen. Dennoch beschreibst du dich als
scheue, introvertierte Person. Wie schaffst du es, den Schalter
zu diesem eindrucksvollen Bühnenmodus umzulegen?
Tatiana(T): In jedem Menschen wohnen zwei Wölfe, die
einander bekämpfen. Wenn ich auf die Bühne gehe,
muss ich meine Schüchternheit überwinden, um etwas
zu tun, das ich liebe. Tatsächlich würde ich am liebsten
GOJIRA haben sich mit ihrem neuen Album stilistisch geöffnet.
Sie versuchen, ihre Musik freier atmen zu lassen, sich
nicht auf brutalen Stoff zu beschränken. Ich hatte die Idee,
dass JINJER eine analoge Entwicklung nehmen könnten.
„Wallflowers“ ist ein starkes Statement, aber keine stilistische
Überraschung, wenn auch das Album
sehr heavy, düster und komplex ausgefallen
ist. Es scheint, als wolltet ihr die dunkelsten
Wurzeln eurer Musik ausgraben. Ich
vermisse etwas die epischen Arrangements,
wie ihr sie so brillant in älteren Songs wie
„Perennial“ verwoben habt. Gab es einen
stilistischen Masterplan für „Wallflowers“
oder hatte sich so viel Frust aufgestaut, der
in derart grimmige Musik kanalisiert werden
musste?
E: Wir drücken aus, was wir empfinden,
und dabei ist diesmal die Musik sehr
aggressiv ausgefallen. Aber wir haben
die Extreme in beide Richtungen ausgelotet.
Deshalb sind auch sehr sanfte
Momente auf dem Album zu hören.
Es stimmt auch, dass es diesmal keine
epischen Parts gibt, weil ich diese
Festivalmitsingsongs satthatte.
Stattdessen sind manche Teile extrem
progressiv geraten.
Masterplan gab es keinen. Stell dir vor,
es ist Winter und Lockdown, und du hast
abseits vom Proberaum keinerlei soziales
Leben. Natürlich hatte dieser Zustand Einfluss auf
die Musik. Aber für mich ist das eine positive Negativität.
Wenn es mir schlecht geht und ich jemanden finde, der
sich auch mies fühlt, könnte es keinen besseren Kumpel
für mich geben.
Tati, soweit ich weiß, ist das instrumentale Fundament auskomponiert,
bevor du mit dem Entwerfen der Gesangsparts
beginnst. Schreibst du die Melodien selbst, und falls ja, ist es
angesichts der komplexen Musik schwierig, dafür die passenden
Spots und Tonfolgen zu finden?
T: Grundsätzlich schreibe ich die Vokalparts selbst,
improvisiere aber auch viel bei den Aufnahmen und
bekomme dabei Input von unserem Produzenten Max
und der Band.
E: Sie bietet oft mehrere Varianten für eine Gesangslinie
an, und wir beraten uns dann gemeinsam. (Zu T:) Du
hast etwa 50% der Melodien vor der Aufnahme bereits
„Mittlerweile reicht es für
gewisse Influencer schon, vor
der Kamera zu furzen, um
Millionen von Clicks
zu generieren“
Influencen durch
Flatulenzen
E: Tatsächlich wollen wir uns soundmäßig von diesen
Genres entfernen und möglichst natürlich klingen.
Wenn du in einen Raum gehst, in dem du einem guten
Drummer zuhörst, dazu zwei mit echtem Amp aufgenommene
Gitarren und ein verzerrter Bass - das ist es.
Max und JINJER kennen sich schon so
lange, dass er genau verstand, worum es
uns ging.
Tatiana, bei deinen Lyrics habe ich mich gefragt,
wie viel von der echten Tati in dem lyrischen
Ich enthalten ist, etwa beim Opener
„Call Me A Symbol“, der sich mit der verzerrten
Wahrnehmung und Selbstwahrnehmung
von Influencern und ihrem potentiellen
Machtmissbrauch in sozialen Netzwerken
auseinandersetzt. Du bist das optische
Aushängeschild von JINJER. Ich nehme an,
dass dein wandlungsfähiger Look von großer
Bedeutung für dich ist. Wenn du nun
singst: „Vanity is my identity, I'm overflown
with self-love, to kiss my blessed feet they are
crawling near, what tramples over them?
– My feet.", ist das eine Warnung an dich
selbst, dass du dich nie in eine oberflächliche
Kunstfigur verwandeln willst, die den
Kontakt zur Realität verloren hat?
T: Gute Erklärung. Einerseits würde ich
mir sogar wünschen, ich könnte mich
selbst auf diese Art bewundern, andererseits
ist es ein schmaler Grat zwischen
Selbstannahme und Selbstverherrlichung. Mittlerweile
reicht es für gewisse Influencer schon, vor der Kamera
zu furzen, um Millionen von Clicks zu generieren. Die
Gefahr, sich in diese Richtung zu verändern, besteht
bei mir allerdings nicht, weil ich nach all den Jahren
als Musikerin immer noch äußerst selbstkritisch bin.
E: Selbst wenn ihr die ganze Welt erklärt, welch fantastische
Sängerin sie ist, hört sie nur auf ihre innere
Stimme, die das Gegenteil behauptet.
In „Sleep Of The Righteous“ heißt es: „I see its shadow, the
blackest black, the widest grin from ear to ear. I see its tail
like a snake. I feel two palms upon my back.“ Reden wir hier
über sexuellen Missbrauch?
T: Nein! Ich bin so dankbar, dass ich niemals missbraucht
worden bin. Dieser Song handelt von einem
Phänomen namens Schlafparalyse. Hast du das schon
einmal erlebt?
4 5
Strom-Therapie
Äh, nein?
T: Du Glücklicher. Es ist ein Zustand, in dem man sich
wach fühlt, aber nicht bewegen kann. Währenddessen
hat man Visionen. Ich sah einen Schatten, der an mir
vorbeigehuscht ist, und eine Art Teufelsschwanz. Dann
spürte ich zwei heiße Stellen auf meinem Rücken,
und ich fühlte, wie mich dieses Wesen in mein Bett
gedrückt hat. Ich hatte solche Angst. Wie viel von mir
in diesen Texten steckt? Fast alles basiert auf eigenen
Erfahrungen.
Der melancholische Quasi-Titeltrack
„Wallflower“ ist die Vertonung eines selbst
verordneten Lockdowns: eine Person, die
mit der rauen äußeren Welt nicht zurande
kommt und sich aus Angst vor Verletzungen
für die Selbstisolation entscheidet. Nur so
fühlt sie sich sicher und vor allem als sie
selbst. Ich glaube kaum, dass jemand dich
als „Wallflower“ (Anm.: Mauerblümchen)
bezeichnen würde, aber bist du mit solchen
Gefühlen vertraut?
T: Schon mein ganzes Leben. Ich fühle
mich nur zu Hause oder mit engen
Vertrauten wie ich selbst. Wenn ich allein
daheim bin, bin ich der Star der
Party. Im Lauf der Zeit habe ich mich
immer mehr zurückgezogen.
E: Es ist interessant, dass du meinst, niemand
würde sie ein Mauerblümchen
nennen. Ihre Freunde würden das
durchaus tun...
© Photo by Alex Lopez, Edit by Tatiana Shmayluk
„Ehrlich gesagt, sind wir
die Nummer schon leid,
weil sie andere Tracks
überstrahlt, die keinen
Deut schwächer sind“
Was wohl DEEP PURPLE
zu dem Thema
zu sagen hätten?
Stimme während eines Live-Sets mit vielen harten Parts so
zu kontrollieren, dass du gegen Ende etwa „Pisces“ immer
noch glockenklar performen kannst?
T: Ich kann das schwer erklären, aber ich besitze sozusagen
zwei Kehlen, eine für den harten und eine
für den melodischen Gesang, und die tangieren sich
gegenseitig nicht. Aber einfach ist es nicht, vor allem
nach langen Pausen wie im letzten Jahr. Diese Art zu
singen ist fast wie das Betreiben von Sport.
Übrigens steht euer „Pisces"-Video auf
YouTube derzeit bei unfassbaren 52 Mio.
Clicks. Hattet ihr beim Schreiben eine
Vorahnung, dass das euer Signature-Song
werden könnte?
E: Nein, wir konnten uns nicht erwarten,
dass der Song ein solcher Hit werden
würde. Ehrlich gesagt, sind wir die
Nummer schon leid, weil sie andere
Tracks überstrahlt, die keinen Deut
schwächer sind. Ich darf mich nicht
beklagen, weil uns die Nummer in gewisser
Weise groß gemacht hat, aber ich
hoffe, dass wir mit dem neuen Album
etwas in petto haben, womit wir „Pisces“
live ersetzen können.
Zum Schluss möchte ich ein paar
Bandnamen in die Runde werfen. Mich interessiert,
ob diese Bands für JINJER oder euch
persönlich einflussreich waren oder sind:
OPETH
RAGE AGAINST THE MACHINE
E&T: Na klar!
E: Wir sind in den späten Neunzigern aufgewachsen
(Anm.: Tatiana zeigt stolz auf ihr '90s'-T-Shirt). Wir haben
diese Kultur absorbiert: Grunge, Rapcore, New
Metal. Das ist unser Fundament als Musikhörer, nicht
unbedingt als Musiker. Das werden wir unser ganzes
Leben in uns tragen.
T: Eine Band für die Revolutionärin in mir. Ich habe
diese Band so oft gehört, dass ich fast Löcher in die
CDs gebrannt habe. So kraftvoll. Man muss einfach
aufstehen und die Faust heben.
E: Es ist wichtig, in Musik etwas zu finden, mit dem
man sich identifizieren kann. Manchmal bin ich verzweifelt
angesichts von Hass, Spaltungen und sozialen
Verwerfungen in der Welt. Wenn ich R.A.T.M. höre,
weiß ich, dass ich mit meiner Wahrnehmung nicht
alleine bin.
Aufgrund des großartigen sludgy Riffs in eurem Song
„Copycat“: PANTERA
(Anm: Beide lachen).
T: Stimmt, der Part ist von PANTERA beeinflusst.
E: Darum geht es sogar in dem Song. Es ist gut, als
junger Mensch Einflüsse zu absorbieren und auf seine
eigene Art zum Ausdruck
zu bringen. Übel finden
wir blindes Kopieren im
Hinblick auf den schnellen
Erfolg. Die Leute schämen
sich nicht, zu stehlen,
egal, worum es geht, nicht
nur Musik, sondern z. B.
auch Image und Identitäten
im Internet.
TEXTURES?
E: Natürlich! Vor allem Roman (Anm.:
Gitarrist) und ich lieben sie. Ihr Album
„Silhouettes“ ist ein Meisterwerk. Eine
Band, die zu wenig Anerkennung erhalten
hat. Eine der ersten Bands, die es geschafft
haben, Metalcore, Progressive Metal und Djent so
ausbalanciert zu verschmelzen. Schade, dass sie sich
aufgelöst haben. Ich würde sofort mit ihnen auf Tour
gehen.
Und ich werde mir jetzt sofort zum x-ten Mal das großartige
Modern Prog-Lehrstück „Vortex“ auf YouTube
geben.
www.jinjer-metal.com
www.facebook.com/JinjerOfficial
Wahnfred
T: Pfuh, wenn wir über das Thema reden,
fange ich zu schwitzen an, das
macht mich nervös (Anm.: Tatiana
fühlt sich sichtlich unwohl). Tatsächlich
bin ich ungern im Zentrum der
Aufmerksamkeit.
Dann wechseln wir das Thema. Im Gegensatz
zu westlichen Mittelschichtbands, die in stabilen
politischen, sozialen und finanziellen
Verhältnissen ihre Musik betreiben, waren
JINJER aufgrund ihrer Herkunft unterprivilegiert.
Ihr stammt aus der konfliktbehafteten
ukrainischen Region von Donezk, musstet eure
Familien verlassen und lebt nun in Kiew. Ihr habt wenig
Unterstützung erhalten, um eure Profikarriere voranzutreiben.
Habt ihr gerade deswegen besonders hart für euren
Erfolg gearbeitet? Sind Frust und Verzweiflung Triebkräfte,
um glaubwürdigen Metal zu kreieren?
E: Man muss versuchen, negative Gefühle in etwas
Positives zu transformieren. In unserem Fall gab es
diese Triebkräfte durchaus, aber wir hatten immer
auch Hoffnung und Vertrauen. Wenn du nur eine
Option siehst, ist es einfach, sich darauf zu konzentrieren.
Aber wir haben sehr viel dafür geopfert.
Tatiana, es ist bemerkenswert, wenn SängerInnen den
Spagat zwischen brutalen Shouts und voluminösem
Cleangesang meistern. Wie ist es überhaupt möglich, die
MESHUGGAH
E&T: Volltreffer.
T: Großartige Musik, die mich inspiriert
und die ich zutiefst bewundere. Ich war
15, als ich sie zum ersten Mal hörte, und
habe sie anfangs nicht kapiert. Und
dann habe ich mich in sie verliebt...
E: ...und die Liebe hat auch nach 20
Jahren nicht aufgehört. OPETH werden
mich immer begleiten. Ich höre mir
auch die neueren Alben an.
E: Meins! Ich bin ein Riesenfan. Obwohl sie eine legendäre
Band sind, bekommen sie immer noch zu
wenig Aufmerksamkeit. Sie haben ein ganzes Genre
begründet. Für mich sind sie ebenso bedeutsam wie
BLACK SABBATH.
OCEANS OF SLUMBER
T: Ich bin beeindruckt, wie sie weiblichen Gesang einsetzen,
nämlich nicht in einem Heavy Metal-, Hard
Rock- oder Symphonic Metal-Kontext. Es gibt da eine
gewisse Verbindung zu uns. Und es geht bei ihnen
nicht darum, dieses Frauen-im-Metal-Thema in den
Vordergrund zu rücken. Die Stimme ist natürlich fantastisch.
Soundgarden
Summer 21
Live-Konzerte unter freiem Himmel
AB 25. JUNI - WATCH OUT!
Programm: www.planet.tt
6
7
Strom-Rom
8
Hallo Viking und vielen Dank, dass
du dir zwischen den ausschweifenden
Gelagen hier kurz Zeit für ein Interview
nimmst! Was hat es mit dem Albumtitel
„Revolution“ auf sich? Er fängt wie alle
eure Alben mit „R“ an...
Das ist weder Zufall, noch Absicht.
Nach dem letzten Album, „Revenge“
wollten wir eigentlich rausgehen
und touren, wie es sich gehört. Doch
dann wurde die Welt der Lebenden
von dem erschüttert, was wir ohnehin
alle wissen, und so zogen wir uns
wieder nach Valhalla zurück und begannen,
neue Songs zu schreiben. Dabei haben wir
bemerkt, dass es einfach an der Zeit war, etwas zu verändern.
Weil wir es nicht gutheißen, dass Kunst und
Kultur in dieser Welt nicht den Stellenwert haben, den
sie haben sollten, ist es an der Zeit, eine Revolution
zu starten! Wenn ihr das genauso seht, folgt uns!
Folgt den WARKINGS, wir wissen, wie das geht!
Über den Rubikon!
Kaum ein Jahr nach „Revenge“ entzünden die untoten Könige am 20. August eine Power Metal-„Revolution“ (Napalm).
Mächtige Riffs, donnernder Bass, galoppierende Drums und zwingende Ohrwurmrefrains fräsen sich nachhaltig in die Gehirnrinde
und nisten sich dort für länger ein. Wenn die WARKINGS ihre Version des Partisanensongs „Bella Ciao“ als „Fight“ in den
Äther schmettern - mit Lyrics, bei denen sogar MANOWAR erblassen würden - und geschichtliche Schwergewichte wie „Spartacus“
oder „Ragnar“ auf epische Weise besungen werden, dann bleibt kein Auge trocken.
Ein heldenhaftes Spektakel, das man einfach lieben MUSS!
Stark!Strom besuchte den Viking in Valhalla, um ein paar (okay, vielleicht ein paar mehr...) Hörner Met mit ihm zu heben:
Natürlich. Ihr habt euch auch wieder
Gäste auf euer neues Album, pardon,
nach Valhalla eingeladen. Allen voran
Chris Harms von LORD OF THE LOST.
Wie habt ihr euch gefunden?
Der Lost Lord stieg aus den Tiefen
der Unterwelt nach Valhalla empor,
um gemeinsam mit uns ein paar
Krüge Met zu trinken. Wie es der
Zufall wollte, war an jenem Abend
auch Spartacus zugange, um mit
uns zu feiern… Es wurde eine sehr
feuchtfröhliche Party und Spartacus
prahlte die ganze Zeit damit, welch
großartiger Rebellionsanführer er wäre - so lange, bis
der Lost Lord irgendwann meinte, er solle doch einfach
mal die Fresse halten, wir würden schon einen Song
über seine Heldentaten schreiben. Und da Spartacus
selbst einfach nicht singen kann, haben wir beschlossen,
ihm diesen Song zu widmen. Nicht zuletzt passt
der Titel auch perfekt zur Thematik unseres Albums.
Alle Fotos © Matthias Schwaighofer
Ein Song, auf dem wir einem Gast an einem ganz speziellen
Instrument lauschen dürfen, heißt „Sparta - Part II“. Die
Heldentaten von Sparta habt ihr doch bereits auf dem
ersten Album besungen, weshalb jetzt noch einmal?
Wir hatten anfangs nur diese griechische Melodie,
doch der Spartiat hat festgelegt, dass seine Geschichte
noch nicht oft genug erzählt wurde, da wir bisher
nur die Schlacht an den Thermophylen abgehandelt
haben, er aber einen Song über das großartige
Sparta selbst forderte. Durch seine Beziehungen
zum Olymp kamen wir an den wunderbaren
Bouzouki-Spieler der Götter,
Ioannis (wenn nicht gerade im Olymp
zugegen, bei den weltlichen TRI STATE
CORNER in Lohn und Brot, Anm.), den
wir ins Boot holten, um die Melodie
möglichst originalgetreu einzuspielen.
Eure erste Single „Fight“ ist eine Metal-
Version von „Bella Ciao“, höre ich das
richtig? Der Ohrwurm ist echt böse...
Diese Melodie gibt es schon ewig, wir hörten sie bereits
auf so vielen Schlachtfeldern... Es ist die Melodie des
Widerstandes, des Aufstandes, der Revolution... doch
es ist richtig, die bekannteste Interpretation davon
ist das von dir angesprochene „Bella Ciao“ aus Italien,
welches als eine Art Hymne der Partisanen im Zweiten
Weltkrieg berühmt wurde. Wir haben einfach unsere
Version des Songs gemacht, für alle, die im Namen der
Freiheit gekämpft und gelitten haben!
Keyboardklänge ist man von euch bisher kaum gewöhnt,
umso überraschender die epischen Fanfaren in „Kill For
The King“, das eigentlich auch thematisch nicht so wirklich
zum Rest des Albums passt...
Das stimmt, Revolutionen richten
sich für gewöhnlich gegen die Könige.
Der Song ist unserer aufopferungsvollen
und treuen Roadcrew gewidmet,
den Sterblichen, die uns bei unseren
Schlachten in Clubs und auf
Festivalbühnen unterstützen, die quasi
unsere Königsgarde darstellen. Deshalb
haben wir beschlossen, so ganz weltlich,
einen Song für unsere eigene Königsgarde zu schreiben,
damit sie motiviert mit uns in die Schlacht ziehen
kann. Dieser musste natürlich äußerst episch sein,
darum auch die Fanfaren.
War die Epik auch der Hintergedanke bei „Ave Roma“?
„Und da Spartacus selbst
einfach nicht singen kann...“
„Es ist die Melodie
des Widerstandes“
Der Song handelt vom Übertritt Cäsars und seiner
Legionen über den Rubikon, dem Auslöser des
Bürgerkriegs in Rom. Was ja auch wieder eine Art
Rebellion ist, da er wusste, dass er, wenn er sich gegen
den Römischen Senat stellt, einen Bürgerkrieg auslösen
wird... Der Tribun marschierte mit Cäsar und
seinen Legionen über den Rubikon und wurde dabei
Zeuge des legendären Zitats: „Alea iacta est.“ Angelehnt
an diesen geschichtsträchtigen Moment haben
wir die Hymne „Ave Roma“ Julius Cäsar gewidmet -
entsprechend bombastisch musste sie dann natürlich
werden.
Der Frauengesang, der „Ragnar“ einläutet, kommt überraschend.
Habt ihr hier und bei den folgenden Growls weitere
Gäste versteckt?
Es ist eine Schildmaid Ragnars, deren
Stimme du hier hörst. Wir wurden
Zeuge ihres Gesangs in Valhalla und
waren so ergriffen davon, dass wir beschlossen,
dem großen König Ragnar,
einem der berühmtesten Wikinger, einen
Song zu widmen - natürlich musste
es dann sie sein, die diese Melodie
singt. Die Schlachtschreie stammen
klarerweise auch von einem echten Wikinger!
Stichwort Liveauftritte. Eure einzigen heuer werden wohl
auf zwei Festivalbühnen, falls überhaupt, zu bewundern
sein. Die Tour mit Feuerschwanz wurde ja auf Anfang
nächstes Jahr verschoben - wie optimistisch ist das?
Innrock und Metal On The Hill werden wohl unsere
einzigen Festival-Auftritte dieses Jahr sein. Sofern sie
stattfinden, wir sind da aber sehr optimistisch. Die
auf Anfang 2022 verschobene Tour sollte eigentlich
nicht mehr in Gefahr sein.
Zu eurem letzten Album konntet ihr keine einzige Show
spielen. Welche Songs von diesem Werk möchtet ihr unbedingt
live spielen?
„Maximus“, „Warking“ und „Azrael“ vom
„Reborn“-Album werden auf jeden Fall
in der Live-Setlist landen und auch
bleiben. Eigentlich ist es tragisch: Als
wir 2019 das letzte Mal getourt sind,
waren wir froh, unsere 45 Minuten
Spielzeit vollzubekommen und nun
können beziehungsweise müssen
wir aus drei Alben auswählen, welche
Songs wir nicht spielen können. Eigentlich wurden
ja alle unsere Songs dafür geschrieben, live gespielt
zu werden...
Das ist ein Wort! Dann wünsche ich viel Erfolg bei der schweren
Auswahl und bedanke mich für deine Zeit!
AHOU!
www.warkings.rocks, www.facebook.com/warkingsmetal
Anthalerero
9
Strom-schlag
© Privat
Über sieben Brücken
musst du gehen …
…oder vielleicht sogar über mehr? Menschen verarbeiten Krisen ja unterschiedlich.
Im Groben können wir jedoch zwei Kategorien unterscheiden:
diejenigen, die an einer Krise scheitern, und diejenigen, die die Krise
als Chance verstehen. Wenn irgendwo eine Türe zugeht, geht anderswo
eine auf. Das kann mit schlechter Belüftung und zugigen Wohnverhältnissen
zu tun haben, es kann aber auch metaphorisch gemeint sein. In
der momentanen Situation haben deshalb die Optimisten (zu denen
ich mich durchaus auch zählen darf) den klaren Vorteil gegenüber den
Pessimisten oder gar den Fatalisten.
Entschlossenes Anpacken statt elendig langem Herumlamentieren
(für Nicht-Lateiner: Mimimimimi), berufliche Neuorientierung, das
Infragestellen von bisherigen Lebensbildern und -zielen, all das kann
man als Hindernis, aber auch als Chance, als Brücke sehen. Brücken
können aber durchaus wackelig sein (siehe Bild) und man muss irgendwann
den ersten Schritt wagen. Die Brücke steht für mich schon immer
sinnbildlich für Veränderung, und wir kommen im Leben eigentlich nie
ohne sie aus. Man muss nur entscheiden, wann und wie man sie meistert.
Ein Sprichwort lautet: „Am schwersten ist, zu lernen, welche Brücken man
überquert und welche man verbrennt.“ Jeder ist durch die jetzige Situation
in seinem Lebenslauf beeinträchtigt, auch ich wurde nicht verschont
und musste nach 32 Jahren einen Berufswechsel vollziehen. Ich hätte
mich auch mit der „Arbeitslosen“ (und dem Stark!Strom-Schwarzgeld,
Anm. Andi) auf die faule Haut legen können bis zur „Pensi“, aber das
bin nicht ich. Die Neugier, die Kreativität und die Erkenntnis, dass mich
neue - wenngleich vielleicht wackelige - Brücken immer irgendwo hinbringen,
lassen mich auch den ersten, vielleicht unsicheren Schritt tun.
Und ist mal die halbe Brücke unter mir hinweg, sehen die Dinge auf
der „anderen Seite“ schon viel konkreter aus. Somit ist meine Liebe
für die Berge im Gesamten und für Klettersteige (und den damit oft
verbundenen Seilbrücken) im Konkreten auch immer mein innerer
Ansporn, Gräben auch metaphorisch zu überwinden. Nur so geht’s weiter.
Und die Metaphern mit Gipfeln folgen dann nächstes Mal!
Und jetzt bleibt mir ja gesund,
Euer
Mike, Stark!Strom Chefredakteur
30. MÄRZ 2022
WIENER STADTHALLE
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02. Juni 2022
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NEUER TERMIN:
13.08.2022
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TICKETS BEI OETICKET.COM
@ LIMPBIZKIT
BANK AUSTRIA (ERMÄSSIGUNG
FÜR TICKETINGKUNDEN) SOWIE UNTER
TICKETING.BANKAUSTRIA.AT
Strom-Bär
© Band
Thrash-Mythen
Stro-Maori
© Piotr Kwasnik
12
Gratulation zur Platte, schön fett, wobei vor allem die
Gitarrenparts eine sehr wichtige Rolle einzunehmen scheinen,
richtig?
Vielen Dank! Wir wollten „a real heavy record” produzieren,
und viele Leute bezeichnen „Below“ auch als
bislang härtestes BEARTOOTH-Werk. Die Gitarrenriffs
waren schon immer wichtig für uns, aber diesmal
wollten wir noch einen Schritt weitergehen. Ich
achtete auch beim Mixing darauf, dass
die Gitarren am lautesten sind. Beim
Songwriting war die Devise, dass jeder
Song mindestens ein starkes Riff
enthalten muss. Egal, wie heavy oder
auch nicht der restliche Track am Ende
klingt.
Mich fasziniert einmal mehr euer Stilmix.
Ihr vereint Genres von Metalcore über
Stoner Rock bis Doom und doch klingt alles
wie aus einem Guss…
Wobei es nicht wirklich ein direktes Ziel
war, so viel einzubauen, wir haben da
keinen Masterplan. Aber natürlich ist
ein Album von dem beeinflusst, was
man während der Entstehungszeit so
alles hört, was man halt gerade cool findet.
Und solange es zwei Gitarren, einen
Bass und Drums gibt, ist im Prinzip alles
mit unserer Musik vereinbar.
Die ihr nach langer Pause auch live wieder vorstellen dürft.
Worauf freust du dich da besonders?
Ehrlich, ich freue mich auf alles! Endlich wieder auf
die Bühne, endlich wieder echtes Publikum und endlich
wieder mit meinen Freunden reisen. Aber klar,
ganz besonders freut man sich auf die Crowd. Die
Leute zeigen Emotionen, es entsteht diese einzigartige
Interaktion zwischen ihnen und der Band…
Ich kann es echt nicht mehr erwarten, dieses Gefühl
wieder zu spüren.
Die menschliche Fackel
Mit ihrem stark!en neuen Album „Below“ (Red Bull Rec.) kommen BEARTOOTH
am 04.02.2022 live in den Wiener Gasometer. Über beides – und noch mehr – sprachen wir mit Sänger Caleb Shomo.
„Wir stellen uns im Kreis
zusammen und sagen
irgendwas Dummes“
Stark!Strom
Redaktionssitzung?
Wir auch nicht. Habt ihr eine Art „Band-Ritual“, bevor ihr
live loslegt?
Jeder Einzelne von uns hat da seine kleinen Macken,
aber nichts Besonderes. Wir stellen uns im Kreis zusammen
und sagen irgendwas Dummes, Lustiges,
und dann eins, zwei, drei. That’s it. Natürlich bereite
ich als Sänger meine Stimme noch etwas vor und ja,
ein „Ritual“ habe ich doch, ich tauche mein Bandana
in das kälteste Wasser, das ich bekommen
kann, binde es mir dann um und
raus geht´s…
Ihr seid live eine Macht. Gibt es noch etwas,
dass du unbedingt mal on stage ausprobieren
willst…?
Ach, ich stürze mich ja immer wieder
mal ins Publikum (lacht), und wir hatten
auch schon viel Feuer und Pyros auf der
Bühne. Aber klar, mehr Feuer geht immer.
Wenn es irgendwie machbar ist, würde
ich gerne einmal brennend performen.
Die menschliche Fackel live, haha.
Und das nächstes Jahr endlich wieder in
Wien!
Noch dazu im Gasometer, einer meiner
absoluten Lieblings-Venues. Unser
„Special Effect Director“ Martin Kames
arbeitetet dort. Der Sound ist wunderbar. Die Arena
finde ich aber auch cool. Wir spielten da letztes Jahr
im Februar, also kurz vor dem ersten Lockdown. Der
Gig war der Hammer. Ich mag Wien generell sehr, eine
echte Musikstadt.
Und Wien mag BEARTOOTH. Danke fürs Interview, wir
sehen uns im Februar!
www.beartoothband.com, www.facebook.com/BEARTOOTHband
Patrick
BEARTOOTH LIVE 04.02.2022
Wien, Planet.tt im Gasometer
© Nintendo 2021
Der erste Berührungspunkt mit der Kultur der
Maori war für viele das an den Kriegstanz Haka
erinnernde Anfeuern der isländischen Fans bei
jedem Auftritt ihrer Mannschaft bei der Fußball-
WM 2016. „Tangaroa" (Napalm Rec.), die zweite
Veröffentlichung der neuseeländischen ALIEN
WEAPONRY, könnte ein weiterer Berührungspunkt
sein, denn ohne in die Geschichte und Kultur der
Maori einzutauchen, macht das Album nur halb
so viel Sinn.
Nicht nur ihre Inspiration, sondern auch die
Energie, mit der ALIEN WEAPONRY zu Werke gehen,
schöpfen sie aus ihren Mythen, ihrer Geschichte
und nicht zuletzt ihrer Sprache, dem Te Reo Maori.
Neben englisch Gesungenem wie „Unforgiven“
oder „Blinded“ ist das die Sprache, die vorwiegend
verwendet wird und die mit ihren perkussiven
Chants perfekt zur Musik passt.
Bei allem historischen Bewusstsein sind die
Brüder Lewis (Gitarre/Gesang) und Henry de Jong
(Schlagzeug) zusammen mit
Bassisten Tūranga Morgan-
Edmonds aber ebenso glühende
Thrash-Fans, diesen
spielen sie auch ausgesprochen
gerne auf eine düstere,
wuchtige Weise, für den sich Texte wie der
über „Titokowaru“, einem Helden des Widerstands
gegen die britische Kolonialmacht, bestens eignen.
Wenn das kein Metal-Thema ist, was dann?
www.alienweaponry.com
Claudia
Ein fantastisches Abenteuer an der Seite von Monstern
Spieler:innen werden zum Rider und erkunden gemeinsam mit dem
Wyverianer-Mädchen Ena die Ursachen seltsamer Umweltanomalien.
Auf ihrer Reise bestreiten sie taktische Kämpfe gegen mächtige Monster
und verbünden sich mit freundlich gesinnten Monstern, sogenannten
Monsties.
Einzigartige Ridings: Alle Monsties haben unterschiedliche Fähigkeiten,
die während des Abenteuers unverzichtbar sind.
Überlegtes Kämpfen: Spieler:innen können in rundenbasierten
Kämpfen verschiedene Waffen sowie die Fähigkeiten ihrer Monsties
einsetzen.
Wunderschöne Gebiete: Auf ihrer Reise entdecken Abenteurer:innen
bildschöne Landschaften, in denen sich zahlreiche Objekte und
Schatztruhen verstecken.
Multiplayer-Spaß: Zusammen mit Mitspieler:innen lassen sich lokal
oder online spezielle Gebiete erkunden.
www.nintendo.at
Land am Strome
Der Mann aus dem Eis
„Mountains Of Madness“, das jüngst auf Metalizer Rec. erschienene dritte Album
der Tiroler Metal-Maniacs, erweist sich schon auf den ersten Blick als Gewinn für
jedes Archiv. Doch nicht nur die Hülle ist den Burschen tadellos gelungen, auch am
Inhalt gibt es nichts zu meckern. Mehr darüber verrieten uns Sänger Fabio Carta
und Bassist Dominik Lercher via Strom-Zoom:
© Flo Glatzl
„Alpine Warrior“ könnte euch auch auf internationalem
Terrain weiterhelfen, schließlich kennt man den guten
alten Ötzi überall. Und ihr habt eure Fühler schon mit
früheren Konzertreisen bis nach Kroatien, Serbien und
Bulgarien ausgestreckt. Habt ihr das im Alleingang organisiert?
D: Nein, da taten wir uns mit unseren
Kumpels von DIAMOND FALCON
zusammen. Die haben die Konzerte
gecheckt und den Großteil der
Organisation übernommen. Wir sind
mehr oder weniger nur mitgefahren.
Die Erfahrung war es auf jeden Fall
wert. Wenngleich wir uns mitunter
nicht sicher waren, ob das, wo wir spielen
sollten, tatsächlich eine Bühne war. Aber es ging
alles gut, auch wenn es ganz schön eng im blitzblauen
D4 VW-Bulli war.
Besagte DIAMOND FALCON sind neben ROADWOLF,
HIGH HEELER, WITCHHUNT und eben LIQUID STEEL auf
dem ersten „Austrian Heavy Metal Alliance“-Sampler
vertreten. Der brachte die Bands schön ins Gerede, liegt
aber doch schon ein paar Jahre zurück. Zeit für eine
Fortsetzung?
F: Auf jeden Fall! Zum einen, weil durch die Zusammenarbeit
mit den anderen Bands auf persönlicher
Ebene einiges entstand. Zum anderen, weil es gezeigt
hat, dass wir als „Szene“ zusammengewachsen sind
und uns gegenseitig toll unterstützen.
„Uns erreichten etwa
Fan-Zuschriften aus
Indonesien“
D: Für uns war es eine spezielle Situation, denn wir waren
die einzige Truppe aus dem Westen Österreichs. Es
gab aber keinerlei „regionale“ Konflikte, im Gegenteil,
wir konnten zu allen Acts ein überaus freundschaftliches
Verhältnis aufbauen. Darüber hinaus ermöglichte
uns der Sampler Aufmerksamkeit in Ländern,
die sonst nur schwer für uns zu „erobern“
gewesen wären. Uns erreichten
etwa Fan-Zuschriften aus Indonesien!
Unterstützenswert ist die Sache also
auf jeden Fall und es wäre fein für
jüngere Bands, wenn der Sampler eine
Fortsetzung finden könnte.
Zurück zu „Mountains Of Madness”, welche
Erwartungshaltung trägt ihr an das Teil
heran? Ihr wisst ja, was man vom dritten Album einer
Band sagt?
F: Natürlich könnten wir einfach behaupten: „Uns
taugt das Album, das genügt.“ Aber ganz ehrlich, jeder,
der das sagt, liefert wohl nicht die ganze Wahrheit.
Wie jede andere Band haben wir den Anspruch, mit
einer neuen Platte einen weiteren Schritt nach vorne
zu tätigen. Ob uns die dritte Scheibe entscheidend
weiterbringt, lässt sich nicht vorhersagen. An die alte
Binsenweisheit „Make it or break it!“ glauben wir aber
nicht wirklich…
www.liquidsteel.at, www.facebook.com/LiquidSteelOfficial
Walter
Seit dem letzten Dreher sind fast fünf Jahre vergangen. Okay,
ihr seid sehr viel live unterwegs gewesen, aber so wirklich
gestresst habt ihr euch mit der Scheibe auch nicht, oder?
Dominik: Nein, wir haben ganz bewusst so lange
an den Songs gebastelt, bis wir alle damit zufrieden
waren. Mit dem Schreiben der Songs und den
Aufnahmen begannen wir eigentlich schon 2019,
aber das Ausarbeiten, Arrangieren und Aufnehmen
nahm dann doch noch einmal sehr viel Zeit in
Anspruch.
Fabio: Und dann, naja, dann kam uns
auch noch dieses Virus dazwischen.
Das warf unsere Pläne nochmal etwas
über den Haufen, auch wenn
für 2020/2021 ohnehin nicht so viele
Konzerte angedacht waren. Und die bereits
fixierten konnten wir ins nächste
Jahr verschieben. Was das Album betrifft,
war es jedenfalls Glück für uns,
dass wir mit Jay Hundert einen Top-Produzenten
engagieren konnten, dessen Studio sich noch dazu
in unserer Nähe befindet.
„Auch wenn es ganz schön
eng im blitzblauen
D4 VW-Bulli war“
D: Zunächst einmal danke für den Vergleich und
für das Lob! Der Song muss auf alle Fälle ins Live-
Programm. Auch wenn sich die Setlist mit nunmehr
drei Platten im Gepäck gar nicht mehr so einfach gestaltet,
da kann die Auswahl für einen 45-minütigen
Gig schon eine Herausforderung darstellen.
F: Tatsächlich ist uns der „Warrior“ alles andere als
einfach gefallen, weil das Lied nur stückweise entstand
und wir irgendwann feststellten, dass wir
bei einer Songlänge von mehr als sechs Minuten
noch lange nicht fertig waren. Es folgten
zig Versuche, den Track anders
zu strukturieren, doch im Endeffekt
haben wir uns gar nicht allzu weit
von der ursprünglichen Version entfernt.
Ihr könnt euch also in etwa vorstellen,
warum es lange gedauert hat,
bis die fast siebenminütige Album-
Version fertig und alle glücklich damit
waren.
Wer hat denn eigentlich den gesprochenen Teil übernommen?
Auch wenn „Mountains Of Madness“ (Review in #21) als
Gesamtwerk überzeugt, möchte ich neben dem atmosphärischen
Titelsong (Gänsehaut!) besonders die an MANOWARs
„Defender“ erinnernde und dem berühmten „Mann aus
dem Eis“ gewidmete Hymne „Alpine Warrior“ hervorheben.
Damit hat Tirol eine neue Landeshymne - und die Band
einen künftigen Fixstarter im Live- Set, oder?
F: Der Text selbst stammt gar nicht von uns, sondern
aus einem Gedicht von Sharon Talbot. Das Thema
hat uns einfach fasziniert und passt auch gut zum
Titel. Beim gesprochenen Part haben wir mit Mike
Young, einem seit langem in Tirol lebenden Briten,
zusammengearbeitet. Er gibt bereits auf unserem
ersten Album bei „Samurai“ den Erzähler.
14
Strom-Legende
„Leave A Scar“ dürfte als Titel wohl Programm
sein, wobei meiner Meinung
nach auch „Kick Some Asses“ zutreffend
wäre. Da steckt eine eindeutige
Message dahinter, oder?
Absolut! Und vielen Dank, dass
meine Intention angekommen ist,
haha. Ich würde aber auch dahinter
stehen, wenn es nicht ganz so
angekommen wäre. Bislang habe
ich aber fast ausnahmslos positives
Feedback erhalten. Es scheint, als
ob wir alles richtig gemacht hätten.
Wer sind denn „wir“?
Jugend
forscht
Fünf Jahre ist es her, dass sich die unvergessenen TWISTED SISTER im Rahmen ihrer Abschiedstournee
auch hierzulande mit einem fulminanten Auftritt beim Nova Rock von ihren Fans verabschiedeten.
Für immer, wohlgemerkt. Zumindest betonen Sänger DEE SNIDER und Co., dass der Abschied
endgültig und selbst lukrative Angebote sinnlos wären.
Seine Energie und Motivation lebt der legendäre Frontmann nun mit der nach ihm benannten Truppe aus,
die uns mit „Leave A Scar“ (Napalm Rec.) ein neues, echtes Hammer-Album kredenzt.
Ob der markanten, unverwüstlichen Stimme weiß man zwar auf Anhieb, mit wem man es zu tun hat,
stilistisch indes ging der Haudegen keineswegs auf „Nummer sicher“, sondern überrascht
mit einem vergleichsweise heftigen Gerät in zeitgemäßem Klangbild.
Mehr dazu verrät DEE SNIDER am Stark!Strom-Phone:
Meine Bandkollegen und alle anderen, die ihren
Beitrag dazu geleistet haben, dass „Leave A Scar“ so
klingt, wie es klingt. Die Band ist zwar nach mir benannt,
weil ich es nicht für nötig empfand, mich um
einen Bandnamen zu kümmern, ein Soloalbum ist
die Scheibe aber definitiv nicht! Im
Gegenteil, vor allem unser Gitarrist
Charlie Bellmore kam immer wieder
mit Riffs und Songideen, die
mich förmlich umgehauen haben.
Auch Jamey Jasta (HATEBREED-
Sänger, Anm.), den ich erneut für die
Produktion gewinnen konnte, war
davon begeistert. Außerdem habe
ich alle Songs im Vorfeld meiner
Tochter vorgespielt.
Weil?
Weil ich ihren Geschmack zu schätzen und erst
durch sie viele Acts der aktuellen Generation kennengelernt
habe. Zwar sind alle meiner Kinder
Rock- und Metal-Fans, das Mädel fährt aber auf die
brachialsten Sounds ab und entwickelte zudem ein
Faible für den Underground, nicht einmal Jamey
konnte mit allen von ihr empfohlenen Truppen
etwas anfangen. Sie besitzt offenbar ein gewisses
© Holden Leeds
Forscher-Gen, denn sie kommt fast wöchentlich
mit neuen Bands und Alben an. Deshalb hat Jamey
nach dem Fertigstellen der Tracks gemeint, wir sollten
zunächst sie fragen, ob die Songs auch etwas
taugen, hehe.
Neben Mr. Jasta ist mit George Fisher von CANNIBAL
CORPSE eine weitere Ikone der Extreme Metal-Szene auf
dem Album zu hören, wie kam es denn zur Kooperation
mit dem „Corpsegrinder“?
Für viele Altersgenossen klingt es zwar
eher schräg, dass ich als 66-Jähriger
mit Musikerkollegen zusammenarbeite,
die nicht nur meine Kinder sein
könnten, sondern obendrein auch
noch Sounds von sich geben, die man
lapidar als „Krach“ bezeichnet, doch
das stört mich kein bisschen. Ich finde
es sogar sehr inspirierend!
Im Prinzip war es wieder mein Töchterchen, das
mich dazu animierte, mal eine Nummer mit einem
Death Metal-Sänger aufzunehmen. Dass ich dann
auf Anhieb an eine der bekanntesten Stimmen der
Szene gelangt bin, muss ich wohl als Glück betrachten.
Offenbar war der Kerl aber noch viel mehr von den
Socken als ich selbst, denn er hat auf meine Anfrage
fast ehrfurchtsvoll geantwortet. George war von
Anfang an schwer begeistert, einen Gastbeitrag auf
„Time To Choose“ abzuliefern und entpuppte sich
obendrein als überaus netter Typ.
So ist es nun mal im Leben. Die Alten inspirieren die
Jungen, und die wiederum animieren die Alten zum
Weitermachen. Oder sogar dazu, mal etwas Neues
zu probieren. Mir ging es schon bei meinem ersten
Zusammentreffen mit Jamey im Vorfeld von „For The
Love Of Metal“ (Vorgänger-Album aus 2018, Anm.) so.
Die Scheibe würde ohne ihn völlig anders klingen.
Und so abwegig ist es ja auch wieder nicht, mit jüngeren
Kollegen etwas zu unternehmen. Ich geh' halt
bloß nicht mit ihnen zum Angeln oder zum Bowling,
sondern ins Studio, haha.
Was pandemiebedingt aber gar nicht so einfach war.
Nein, absolut nicht. Dieses ver****
Virus! Zum Glück verfügen wir allesamt
über gut ausgestattete Home-
Studios. Jamey hatte wohl den meisten
Aufwand, er bekam die Dateien
aller Musiker zugeschickt und machte
sich dann mit Volldampf an das
„Puzzeln“ der Spuren. Am Ende kam
noch unser Drummer Nick Bellmore
ins Spiel, der sich um das Mastering
und den Mix kümmerte. Sehr zu meiner
Zufriedenheit übrigens.
Hatte das Virus Einfluss auf die Musik selbst?
Auf jeden Fall! Einige Songs wären unter „normalen
Umständen“ sicher nicht ganz so heftig ausgefallen.
Wir mussten uns einfach unseren Frust von der Seele
spielen, die aufgestauten Aggressionen und die überschüssige
Energie rauslassen.
„Für andere in meinem Alter
mag der Ausgang mit dem
Dackel den Tag erfüllen…“
This Is Our Life,
„…da kann mich auch
so eine Pandemie
nicht stoppen!“
This Is Our Song!
Was man schon dem Opener „I Gotta Rock (Again)“ anhört.
Die Nummer lässt aber auch vermuten, dass du bereits das
Licht am Ende des Tunnels siehst, richtig?
Yes! Es kann doch nicht ewig so weitergehen! Ich
mache seit fast 50 Jahren Musik und bin immer
noch voll motiviert, da kann mich auch so eine
Pandemie nicht stoppen! Auf einer Bühne zu stehen
und mit meinen Fans eine Rockshow zelebrieren
zu können, ist für mich immer noch eine der
essentiellsten Inspirationsquellen
überhaupt!
Noch dazu weiß ich, dass nicht nur
ich mich mit meinen Kids über Musik
austausche, sondern Tausende von
Eltern auf diesem Erdball das ebenso
tun. Nicht erst bei den letzten
TWISTED SISTER-Shows durfte ich beobachten,
dass mehrere Generationen
an Fans zugegen waren. Viele Eltern
haben ihre Kids mitgebracht, die wiederum noch
den Großvater überredeten, auch mitzukommen.
So etwas gibt es vielleicht nicht in jedem Genre, im
Metal aber definitiv!
Abgesehen vom stark!en neuen Album, was kannst du
unseren Lesern an weiteren Aktivitäten berichten? Im
Lockdown setzten viele Labels vermehrt auf Neuauflagen,
vielleicht auch ein Thema für deine WIDOWMAKER-
Scheiben aus den frühen 90ern?
Oh, ich arbeite nahezu ständig, mir wird nicht langweilig,
keine Angst! Für andere in meinem Alter mag
der Ausgang mit dem Dackel den Tag erfüllen, aber
dazu gehöre ich noch lange nicht. Ich fühle mich fit
und gesund, mir fehlt es an nichts, und ich bin bis in
die Haarspitzen motiviert.
Zurzeit bin ich mit einer neuen Broadway-Geschichte
beschäftigt, die mir sehr viel Spaß bereitet. Und ich
finde es verdammt cool, dass du WIDOWMAKER
erwähnst. Diese Band hat leider nicht einmal zu
Lebzeiten jenen Respekt erhalten, der ihr zugestanden
wäre. Aber egal, ist nun mal so.
Re-Releases sind leider nicht ganz
so einfach, dazu müsste ich mich
zunächst um einige rechtliche
Angelegenheiten kümmern. Wir haben
damals alles dem Label und dem
Management überlassen, was natürlich
ein Fehler war. Eine Neuauflage
wäre aber eine spannende Sache,
zumal wir einiges an unveröffentlichtem
Material in irgendwelchen
Archiven gelagert haben müssten…
(lechz, hechel, Andi).
Das wäre - wie auch ein baldiges „live-haftiges“ Wiedersehen
mit der Rampensau - eine verdammt coole Sache.
Und bis dahin empfehlen wir den intensiven Genuss von
„Leave A Scar“.
www.deesnider.com, www.facebook.com/facedeesnider
Walter
16
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Bühnen-Strom
Strom-Jäger
Verbogene Sesselbeine
Die Rückkehr der Liveberichte
STESY,
SQUIRRELS WITH LIGHTSABERS,
HOPE LIGHTS FIRE
29.05.2021 – Szene Wien
„Meine erste Live-Show seit Corona.“ Und gleich eine
fulminante. Die burgenländische Metalcore-Band
STESY holte ihre Album-Live-Präsentation nach
und gemeinsam mit den beiden coolen Supports
alles aus den Fans raus. Die versuchten, im Sitzen zu
moshen, was mit verbogenen Sesselbeinen endete.
Highlight: STESY-Frontman Chris Chalmer läuft in
punkto Bühnenpräsenz so manchem internationalen
Profi den Rang ab. Sehr stark!
www.stesy-band.com
Stefan
MUSICJUNKY BOOKINGS OPEN AIR
15.06.2021 – Arena Wien
Vorm Arena Beisl waren bei angenehmen Temperaturen
unter strahlender Sonne Teile der Strom!Crew
endlich wieder bei Livemusik vereint. Beschallung
erster Güte lieferten die Wiener Grunge-Punkerinnen
MOMMY IS MENTAL und die Melo-Grunger I’M A SLOTH.
Ein herrlicher Abend!
www.facebook.com/arenabeisl.erdberg
Gabriel
Alle Fotos © Retarded Journey/Se Shorty Shots
Alle Fotos © Gabriel Niederberger
Jäger Music Day 2021
01.07.2021 – Alte Donau Wien,
Restaurant Zum Schinakl
Piraten mit Hirschgeweih
Ein lauer Sommertag an der Alten Donau. Musiker
und DJs, soweit das Auge reicht. Und mittendrin euer
Stark!Strom-Patrick. Der Jäger Music Day, ein alljährlicher
Pflichttermin. Da wird es immer legendary.
Köstliches Essen mit feinsten Getränken inklusive
dem namensgebenden Kräuterlikör sorgte von
Beginn an für beste Stimmung (vor allem das Essen
vermutlich… Andi). Es wurde gewitzelt, von künftigen
Plänen erzählt und einfach genossen. Doch das
wahre Highlight sollte noch folgen, nachdem es die
letzten Palatschinken in den Magen geschafft hatten.
Die über 40 Teilnehmer stachen in Booten zu je bis
zu sieben Leuten plus Kapitän in See und machten
die Alte Donau unsicher.
Ausgerüstet mit reichlich Proviant, flüssiger und
auch fester Natur, Lautsprecherboxen und bester
Laune zogen wir unsere Runden. Feuchtfröhlich
im wahrsten Sinne des Wortes ging es ausgelassen
bis nach Sonnenuntergang umher. Ein Tag, den
ich nicht so schnell vergessen werde. Danke an die
Organisatoren und jede(n) Einzelne(n), die dabei waren.
Ich freu‘ mich schon aufs nächste Jahr!
www.jagermeister.at
Patrick
Alle Fotos © Kristijan Tot
18
19
präsentiert:
präsentiert:
© Matthias Schwaighofer
© Emilie Gracin
METAL ON THE HILL
LORDI, MARDUK, SAMAEL, FLESHGOD APOCALYPSE, TYR, WARKINGS,
DARKFALL, PAIN IS u.v.a.
13.+14.08.2021 – Graz, Schlossberg
www.metal-on-the-hill.com
VISIONS OF ATLANTIS + YE BANISHED PRIVATEERS + AD INFINITUM
09.09.2021 – Graz, Orpheum
12.09.2021 – München (D), Backstage
30.09.2021 – Prag (CZ),
Nová Chmelnice
EKTOMORF
01.10.2021 – Wien, Szene (+DRAGONY)
02.10.2021 – Zlin (CZ ),
Masters Of Rock Café
03.10.2021 – Zvolen (SK), ZSR
www.visionsofatlantis.at
© Gabrielle Duplantier
© Veranstalter
GOJIRA + ALIEN WEAPONRY + EMPLOYED TO SERVE
02.02.2022 – Wien, Arena
www.gojira-music.com
BEARTOOTH
04.02.2022 – Wien, Planet.tt im Gasometer
www.beartoothband.com
JINJER
© Natàlia Magda
13.10.2021 – München (D), Backstage
17.10.2021 – Salzburg, Rockhouse Bar
20.10.2021 – Ostrava (CZ), Barrák Music Club
www.facebook.com/EKTOMORF.official
ARCH ENEMY + BEHEMOTH + CARCASS
© Alina Chernohor
08.03.2022 – Wien, Arena
www.jinjer-metal.com
NERVOSA + WARBRINGER + WARFECT
20.10.2021 – Wien, Gasometer
22.03.2022 – Salzburg, Rockhouse
© Century Media
WOLVES IN THE THRONE ROOM
+ BLOOD INCANTATION + STYGIAN BOUGH
23.10.2021 – Wien, Szene
www.planet.tt
© Napalm Records
MESHUGGAH + ZEAL & ARDOR
20.05.2022 – Wien, Arena
www.nervosaofficial.com
© Tina Korhonen
© Thomas Gobauer
© Veranstalter
ROADWOLF + LIQUID STEEL
10.12.2021 – Wien, Szene
NIGHTWISH + AMORPHIS
19.12.2021 – Wien, Stadthalle
www.facebook.com/szenewien
www.roadwolf.at
www.stadthalle.com
© Century Media
© monsterpics
© Olle Carlsson
KALTENBACH OPEN AIR
SODOM, PRIMORDIAL, SEPTICFLESH, DECAPITATED, DESASTER u.v.a.
18.-20.08.2022 – Spital am Semmering
www.arena.wien
www.kaltenbach-openair.at
VIENNA METAL MEETING
ASPHYX, NECROPHOBIC, DARVAZA, FUOCO FATUO, PARENTAL ADVISORY u.v.a.
07.+08.10.2022 – Wien, Arena
www.viennametalmeeting.com
20 21
Strom-Galerie
Hol dir dein
Stark!Strom
Shirt!
Patrick ist der Allerbeste
in seiner Stark!Strom Kapu-Weste!
Dreh dich bitte kurz zur Wand,
dann sieht man auch von hint´ das Gwand
4 Fotos © Gabriel Niederberger
Stromeo & Julia
(by William Stark!Bier)
Unsere neue Merch-Linie:
Shirts, Girlies und Zipper
in schwarz und grau und allen Größen.
Gezeichnet vom legendären Tätowierer
Steve Foster (www.penetration-inc.com),
bestellbar ab sofort unter
www.brandinesazwirn.at.
Auch Denise ist cool und fesch
in ihrer neuen Stark!Strom-Wäsch
© Siggi Leitner Pogo's Empire
Wir hüpfen rauf - und wieder runter(!)
Stark!Strom hält uns fit (…) und munter
Marco Pogo? Kennen wir.
Sauft und singt (bei) Turbobier.
Haut sich einen in die Birn´
und holt beim Brandinesa Zwirn
sich einen Mörder Fetzn a
mit Stromeo & Julia
www.brandinesazwirn.at
© Wahnfred
http://50graphics.com/
Jeder Bua und jedes Dirndl
kauft ein beim Brandinesa Zwirndl
(Camilla & Clemens by Wahnfred)
STROMIC COMIC!
Liebesbriefe
Wir freuen uns über eure
Meinung zum Heft und
eure Fotos mit selbigem
oder mit „I ❤️ Stark!Strom“-
Aufkleber oder natürlich von
euch in unseren neuen Shirts
oder… egal, her damit an
strom@starkstrom.live,
danke!
… in Griechenland
(Roxana)
© Samir Sarajlic
… im Gitarrenkoffer
(Flo)
© Privat
… am Laptop
(Andreas)
© Privat
… im Stark-, äh, Parkautomaten
(Harald)
© Privat
… für die Katz´
(Denise & Mr. Charlie)
© Privat
… auf den Hund
gekommen! (Marisa)
© Privat
(Ria) Stark! im Stark!Strom
Herzlich willkommen: Ab dieser
Ausgabe - nächste Seite! - dürfen
wir die Abenteuer von Stromeo
& Julia aus der schwungvollen
Feder von, ha!, Ria Stark in Comic-
Form miterleben, viel Spaß!
www.facebook.com/riaStark.art
Feuer-Strom
Schubsetanz!
Live-Alben liegen im Trend, die Sehnsucht nach
der Bühne ist - verständlicherweise - gewaltig.
Gerade bei einer Band wie FEUERSCHWANZ, die vor
Publikum noch mal eine Klasse für sich ist, bei der
jeder Refrain Mitgröhl-Potential hat, die ganz unverschämt
den Kirtag-Charakter ihrer Musik mit
offenen Armen empfängt, macht Not erfinderisch.
Kurzerhand wurden zwei Live-Konzerte gestreamt:
Der Albumrelease zu „Das Elfte Gebot‘‘ (2020) sowie
die namensgebende ,,Letzte Schlacht‘‘ (2021) werden
nun gemeinsam mit allerlei Extras und Witzeleien,
die grob gesagt unter die Kategorie ,,Für Fans‘‘ fallen,
auf Konserve präsentiert.
Wer nicht bereits für die feurigen Frivolitäten und
den schweinischen Klamauk geglüht hat, wird auch
mit ,,Die letzte Schlacht‘‘ (Napalm) kein Fan der fränkischen
,,Minne‘‘-Musiker*innen mehr werden. Wer
allerdings Schubsetanz-Fanatiker*in ist, enthusiastisch
das angestaubte Trinkhorn vorm heimischen
Bildschirm zum Überschwappen bringen möchte
und es kaum erwarten kann, bei der nächsten
FEUERSCHWANZ-Liveshow, dicht gedrängt, sanft
den Met-Atem im Nacken zu spüren, kann getrost
Krawall, Met und Mietzen auch zu Hause in vollster
Länge erfahren.
www.feuerschwanz.de
Gabriel
Strombuds-Mann
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Hirnfutter und Penispumpen
Eine Ode an die Corona-Helden
aus der Veranstaltungsbranche
Wir schreiben den 1. Juli 2021. Nach
einer Zwangspause von knapp 15
Monaten dürfen die Clubs wieder
öffnen und das Tanzbein
wieder geschwungen werden.
Veranstaltungen dürfen stattfinden,
die sogenannte 3G-Regel
(getestet, genesen oder geimpft)
ist hier die - bislang - einzige Einschränkung.
Die Länder öffnen
langsam wieder ihre Grenzen,
weshalb es auch für internationale
Acts schrittweise möglich wird,
Tourneen zu planen. Wenn wir
Glück haben, dürfen wir bald wieder
auf eine Show von Iron Maiden,
Metallica, Post Malone, dem Wu
Tang Clan oder was euch da draußen
sonst so gefällt. Doch so sehr
uns das gefehlt hat und so bescheiden
die vergangenen Monate waren,
so hatten sie doch auch einige
kleine Lichtblicke, über die ich gerne
schreiben würde.
„Lichtblicke? Is der wo augrennt?“
Naja, nicht in dem Sinn, dass
direkt etwas besser war. Darum
soll es heute tatsächlich nicht
gehen. Ich möchte mich diesmal
bei einigen Personen und
Institutionen bedanken. Aber
nicht beim Pflegepersonal, den
Ärzten, Systemerhaltern und
Lebensrettern (wobei selbigen
natürlich mehr als genug
Anerkennung und eine 300%ige
Gehaltserhöhung gebührt). Nein,
ich möchte mich heute bei all
jenen bedanken, die alles dafür
getan haben, dass unser Konzert-
Entzug und unser Club-Heimweh
© Christian Bunke
so klein wie möglich ausgefallen
sind, und die uns in dieser
tristen Zeit diverse Formen der
Unterhaltung nach Hause geliefert
haben.
Das U4 in einer kleinen
Vorreiterrolle
Zahlreiche Firmen konnten ihre
Mitarbeiter ins Homeoffice schicken,
Restaurants haben ihre
Lieferservices ausgebaut. Als Clubbetreiber
den Menschen ein Club-
Feeling nach Hause zu liefern, ist
hingegen ein etwas schwierigeres
Unterfangen. Doch moderne
Technologien haben auch vor besagten
Party-Locations keinen Halt
gemacht und so wurde im Wiener
Club U4 - genauer gesagt von den
Veranstaltern des „Addicted To
Rock“ und „Behave!“ - kurzerhand
beschlossen, dass man die DJs, die
sonst freitags und samstags für die
musikalische Untermalung verantwortlich
sind, gratis via Stream
in die Wohnzimmer der partyhungrigen
Gesellschaft bringt.
Eine eigene Website wurde eingerichtet,
über welche die Zuschauer
dann miteinander und mit den
DJs kommunizieren konnten. Nie
fühlte man sich beim einsamen
Trinken zu Hause geselliger!
Doch es blieb nicht nur bei den
DJs, schließlich stellte sich auch
schnell ein Livemusik-Entzug
ein. Deshalb beschloss man, die
legendäre U4 Bühne (auf der ja
schon Falco mit Drahdiwaberl,
© Privat
Früher
war alles
Besser
Bald ist alles wieder Besser!
Teil 6
„Nie fühlte man
sich beim
einsamen Trinken
zu Hause
geselliger!“
Nirvana vor ihrem großen Wurf
oder Prince als „Secret Act“ aufgetreten
sind) diversen Wiener
Bands zur Verfügung zu stellen,
um selbige ebenfalls über den
Datenhighway in die Wohn-,
Arbeits- oder Schlafzimmer Wiens
zu übertragen. Der größte Dank an
dieser Stelle gebührt wohl der U4-
Tontechnik-Legende Stone, die unter
Bier, Schweiß und Tränen einen
absolut großartigen Job gemacht
und einen reibungslosen technischen
Ablauf ermöglicht hat.
Nur Musik zu streamen,
war ihm nicht genug
Doch zurück zu den DJs. Fernando
Dupree kennt man. Also, kann
man kennen. Zumindest, wenn
man in den vergangenen zehn
Jahren am Wiener Schwedenplatz
unterwegs war und dort das
Steinzeit oder das Coyote besucht
© Natalie Paloma
hat. So war er dort nicht nur für
die Musik, sondern auch für
Karaoke-Abende verantwortlich.
Beide Locations sind Geschichte,
doch der liebe Ferdl ist mittlerweile
als Resident im U4 zugegen
und man kann ihn auch in
„Nach und nach
kamen andere
Themenabende
und Kollegen
dazu…“
den Partyzelten diverser größerer
Festivals antreffen. Als die
Gastronomie im Sommer 2020
unter Einschränkungen wieder
öffnen durfte und die Streams
allerorts pausierten, schmiedete
Ferdl einen Plan für seinen eigenen
Stream. Von Herbst 2020 bis
Sommer 2021 hat der Gute jeden
Samstagabend für einige Stunden
Musik aus seinem Wohnzimmer
übertragen und dabei sein eigenes
kleines Konzept entwickelt.
Unter dem Banner NW SHT! spielte
er zunächst nur die neueste
Musik, nach und nach kamen
jedoch andere Themenabende
und auch diverse Kollegen dazu.
So gab es große Emo-Specials
(DJ MAEX), Rock meets Electro/
Festivalsounds (Dj Filthy Beats),
trashig Angehauchtes (DJ Fly)
und richtig harten Metal (DJane
Kaileena, das war dann mein persönliches
Highlight).
Um dem Zuschauer einen gewissen
unterhaltungstechnischen
Mehrwert zu bieten, gab
es während dieser Streams alle
45 Minuten einen kleinen Talk,
bei dem Ferdl und Kollegen
Fragen beantwortet haben, die
ihnen von den Zusehern zugeschickt
worden sind. Außerdem
wurden Trinkspiele (ich sag
nur: Shötörötös) und Insider/
Running Gags (sprecht doch
bitte bei Gelegenheit DJ Fly auf
seine Penispumpe an) etabliert.
Gemessen an diversen Fotos, welche
die Zuseher während seiner
Streams auf Facebook gepostet
haben, wurden besonders die
Trinkspiele sehr dankend angenommen.
Doch auch das Hirn
wollte Futter
Konzerte und Musik sind gut und
wichtig, doch es soll tatsächlich
Personen gegeben haben, die
in, während und zwischen den
Lockdowns ihre grauen Zellen
trainieren wollten. Eine Lücke, die
Attila Hazler zu füllen wusste. Seit
2011 stellt die Quizmanufaktur,
deren Betreiber er ist, Quizspiele
und Moderatoren für
Lokale, Firmenevents und private
Feiern zur Verfügung. Seine
Veranstaltungen erfreuen sich
regen Zulaufs, manch eines seiner
knapp über 20 wöchentlichen
Quiz beziffert Gäste im fast
schon dreistelligen Bereich. So
war es dann doch kein Wunder,
dass die Nachfrage nach einem
Substitut groß war. Begonnen hat
es mit einem Fragebogen, welchen
man wochentags gratis über einen
Newsletter von ihm erhalten
konnte, mittlerweile hat er aber
mit einem Kollegen die Website
Quiz.Baby erstellt, über die es
möglich ist, von zu Hause aus mit
einem Team und einem zugeschalteten
Quizmaster an einem
„Online-Pub-Quiz“ teilzunehmen.
Abschließend kann man nur
eines sagen: Danke. Danke an
die Obenerwähnten als auch an
die, die hier in meiner kleinen
Kolumne keinen Platz gefunden
haben und die alles dafür getan
haben, uns diese leidige Zeit so
gut es geht zu verschönern. Aber
dennoch hoffe ich, dass ihr diesen
Substituten - so toll sie auch umgesetzt
waren - nicht so schnell
wieder nachkommen müsst.
Stefan
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Attila Hazler
DJane Kaileena, DJ Fly
Fernando Dupree
FRÜHER WAR ALLES BESSER?
Wir freuen uns immer wieder über eure Meinung zum Thema,
einfach Mail an strom@starkstrom.live, danke!
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26
Land Unter Strom!
Auf dieser und der nächsten Seite stellen wir zwei heimische Initiativen vor, die sich über euer Interesse - und
Nachahmer - freuen würden. Gerne präsentieren wir noch weitere Vereine oder Veranstaltungen, welche die
lokale(n) Szene(n) supporten: einfach Mail an strom@starkstrom.live
LENZ & Co:
Land Unter Strom!
© Rockverein Pulkautal
Pick-up The Music!
Um in ihre Heimatregion mal ein wenig Schwung
zu bringen, gründeten TEUFELSKREIS-Master mind
Friedl Schütz und sein langjähriger Musikerkollege,
Sänger Ronny Platzer, im August 2020 den
ROCKVEREIN PULKAUTAL.
Die Idee dahinter: So viele, auch ganz verschiedene,
Acts wie möglich auf die Bühne zu bringen,
vorzugweise aus der Region selbst, denn wie
überall haben Kunstschaffende auch hier nichts
dagegen, gefördert zu werden.
Graz wirbelt wieder!
Gerade in Zeiten, in denen wir auf Veranstaltungen
verzichten müssen, fehlen uns Kunst und Kultur
mehr denn je. Kultur schafft Gemeinsamkeiten,
Kultur bringt uns Verbundenheit. Unsere Interessen
und Vorlieben decken sich. Und das sorgt wiederum
für Gesprächsstoff. Umso erfreulicher ist die Tatsache,
dass die Grazer Kunst- und Kulturszene Schritt für
Schritt wieder auflebt. Der altbekannte „Lendwirbel“
fand dieses Jahr erstmalig einen ganzen Monat
lang in verschiedenen Locations statt und gab den
Startschuss für die neue Konzertsaison.
Nicht nur für Großveranstaltungen ist die steirische
Hauptstadt gerüstet. Viele kleine, alteingesessene
Clubs, vor allem im Rock- & Metalbereich, bieten eine
Bühne für heimische Undergroundbands.
„Ich wünsche mir wieder ein richtig großes Konzert,
bei dem die Leute schreien und vor der Bühne abgehen
können, als gäbe es kein Morgen“, schließt Lorena
Valta. Mit diesem Wunsch ist sie nicht alleine.
www.facebook.com/GLUE.at
Friedl Schütz
Obmann
Ronny Platzer
Obmann Stellvertreter
Eine passende, eigene Location wird noch gesucht,
ebenso ein eigenes Vereinslokal, hier gehen
die Vorstellungen vom Weinkeller bis zum
Zugwaggon, was für einiges an Phantasie spricht,
die brauchst du aber auch als Förderer von
Rockmusik in Österreich.
In Planung sind natürlich jede Menge Konzerte,
aber ebenso Rock- und Metal-Parties, Jamsessions,
Flohmärkte und Wettbewerbe wie „The Voice Of
Weinviertel“. Ich denke, besonders letzteres muss
man unbedingt gesehen haben und kann hier
nur Hermann Leopoldi zitieren: „Des ist a Hetz
und kost' net viel.“
Apropos Kosten: Sponsoren sind jederzeit willkommen.
Eine Mitgliedschaft kann auf keinen Fall schaden
und es ist ja eine gute Sache, mal den einen oder
anderen local hero zu supporten.
Parallel dazu arbeitet Friedl Schütz am fünften
TEUFELSKREIS-Album und dem nicht genug,
gibt es ein weiteres Musikprojekt, das auf den
klingenden Namen STREET JUNKIES hört: Jeweils
zwei Musiker, die mit einem Pick-up von Ort zu
Ort fahren, um entweder vorangekündigt oder
auch ganz spontan Coverversionen von Rock, Pop,
Blues bis Country zum Besten zu geben. Fix mit
dabei sind Ronny Platzer (TEUFELSKREIS, MADOX,
INSANITY), Hannes Weber von RAW und Patrick
Kapusta von SOLITUDE sowie Friedl Schütz selbst
am Sechssaiter. Läuft alles nach Plan, werden die
STREET JUNKIES bei (fast) jedem Wetter von Mai
bis Oktober in den Bundesländern unterwegs
sein. Demnächst also auch in eurer Ortschaft oder
im Zuge eines Ausflugs, der sich wirklich lohnt.
www.facebook.com/Rockverein2020
Claudia
© Rockverein Pulkautal
Einige Events wurden digital übertragen, wie das
Projekt „LENZ“ vom Verein GLUE, ein zweitägiges
Festival, das im Jugendkulturzentrum Explosiv über
die Bühne ging und einen interaktiven Rahmen für
die Grazer Szene bot.
Auch wenn es in den letzten Monaten sehr ruhig
um die heimischen Musiker geworden ist, wurde
an diesem Wochenende aufgezeigt, dass sie nicht
untätig gewesen sind. Viele waren damit beschäftigt,
Songs zu schreiben und Alben aufzunehmen.
Dennoch war die Zeit vor allem für Musiker, die ihren
Lebensunterhalt mit der Musik verdienen, sehr
schwierig. So auch für Markus Steinrück, Gitarrist
der Band THE FREAKY FRIDAY JAILHOUSE GANG:
„Als selbstständiger Künstler wurde ich zwar vom
Staat unterstützt, dennoch war die konzertlose Zeit
sehr hart.“
Aber wie steht es nun um die Grazer Kunst- und
Kulturszene? Roland Grasser, einer der Moderatoren
der Veranstaltung, meint dazu: „Die Grazer
Kulturszene wird unterschätzt, weil sie so viel mehr
bietet, als man darüber weiß. Sie gehört nach außen
getragen.“ Er würde sich eine Gemeinschaft für
Kunst und Kultur wünschen, die Musiker aus ganz
Österreich zusammenbringt, da auch Graz viele
versteckte Talente hat. Ein nicht mehr ganz so verstecktes
ist LORENA VALTA. Sie findet es schwierig,
als heimische Künstlerin internationalen Status zu
erreichen - und weiß, dass dies mit harter Arbeit verbunden
ist. Harte Arbeit, die sich allerdings wirklich
auszahlt, wie man an diesem Wochenende bei den
vielfältigen Shows sehen durfte.
Auch SAVANAH, die als Headliner beim LENZ ihr neues
Album präsentierten, investierten eine Menge Arbeit
in dessen Produktion. Jakob Gauster, der Gitarrist der
Stoner Rock Band, findet lobende Worte für die Grazer
Heimat: „Viele Clubs, Vereine und Freiwillige supporten
die Szene in einem Ausmaß, welches nicht selbstverständlich
ist. Sowohl Professionalität als auch
Herzlichkeit stehen an der Tagesordnung. Kurz und
bündig: Wir finden die Grazer Szene super. Sie kann
auf alle Fälle mit der von größeren Städten mithalten!“
Was sie noch besonders macht: Man trifft immer
wieder bekannte Gesichter - und lernt dennoch
auch neue Leute kennen. Graz bietet eine Vielfalt
an Veranstaltungen und wunderbaren Locations.
Margherita Wessel
Alle Fotos © Natascha Reiterer-VereinGlue
29
Strom-kreis
ANDREAS HAJDUSIC - I glaub i muass mi hilegn
(Eigenprod.)
Der in Niederösterreich aufgewachsene und in Wien ansässige
Künstler lebt seine Begabungen auf vielerlei Weise aus. Zum
einen als Schauspieler, der sowohl Theater als auch „Tatort“
kann. Zum anderen ist er ein genauso leidenschaftlicher
Musiker, auch hier eine ziemliche Bandbreite, Schlagzeuger
in der Thrash Metal-Band ENUFF TALK und Liedermacher,
der sich auf der akustischen Gitarre selbst begleitet.
Letzteres ist auf vorliegendem, bereits im März diesen Jahres erschienenen Debüt
auf allen gängigen Plattformen zu hören und zu erforschen. Ja, das wird notwendig
und nützlich sein, denn die Texte von ANDREAS HAJDUSIC sind zuweilen von einer
herrlich bösartigen Tiefsinnigkeit, die sich hinter den angenehmen und schön gesungenen
Vocals anschleicht und gnadenlos zupackt. „I glaub i muass mi hilegn" ist
da die logische Konsequenz.
www.andreashajdusic.com
Claudia
ANDREW W.K. - God Is Partying (Napalm Rec.)
Wenn Partykönig, Motivationssprecher und Dauergrinser
ANDREW W.K. ein neues Album, noch dazu mit solchem
Titel, ankündigt, darf man schon mal die Lauscher spitzen.
Ist doch das Debüt „I Get Wet“ mit seinen Hymnen „It’s Time
To Party“, „Party Hard“ und „Party Til You Puke“ bis heute
das wahrscheinlich wohl perfekteste...naja...Partyalbum.
Das fünfte Studiowerk des Multitalents (W.K. hat alle
Instrumente selbst eingespielt und zudem noch co-produziert) präsentiert sich aber
vollkommen anders, transportiert eine eher getragene Stimmung und lässt hier und
da ein wenig Melancholie durchblitzen. Nicht falsch verstehen, weichgespült ist hier
nichts. Wer hier allerdings eine neuerliche Ansammlung von alkoholgeschwängerten,
verschwitzten und erdigen Saufhymnen erwartet, der wird leider bitterlich enttäuscht.
Für alle anderen gibt’s mit dem geilen Opener „Everbody Sins“, „Babalon“ oder
auch „My Tower“ reichlich gutklassige Songs, um das Leben in all seinen Facetten
zu zelebrieren.
www.andrewwk.com
Manuel
BLACKENING - Radical Manual (Eigenprod.)
Das niederösterreichische Quartett bringt sein zweites
Studioalbum auf den Markt. Stilistisch irgendwo zwischen
Bay Area-Thrash und Pantera, nach ihrer Glamphase. Keine
Nummer unter drei Minuten und mit „Build To Fall“ auch
ein Acht-Minuten-Epos, das trotz seiner Überlänge nicht
langweilt. Von knackigen Dampfwalzen bis zu sich langsam
aufbauenden Songs wird ein breiter Bogen gespannt, um aus
dem Vollen des Bandrepertoires zu schöpfen. Das Album macht über die gesamte, fast
einstündige Laufzeit immens Spaß. Innovation muss man zwar mit der Lupe suchen,
aber gerade im Thrash ist das, für mich, nicht unbedingt ein dickes Minus. Durch
das solide Songwriting, klug gesetzte Soli sowie manch markante Hookline wird man
schlicht gut unterhalten.
www.facebook.com/BlackeningBand
Mansn
BLACK SWAMP WATER - Awakening
(Mighty Music)
Musste man (sehr viel) früher als authentischer Southern
Rocker mindestens einen Alligator per Hand selbst erlegt haben,
geht das heute viel tierfreundlicher auch aus Dänemark
aus, wo BLACK SWAMP WATER beheimatet sind. „Awakening“
heißt ihr drittes Album und wird folgerichtig am 20. August
veröffentlicht, also mitten in der heißesten Jahreszeit.
Musikalisch irgendwo zwischen MOLLY HATCHET trifft DOC HOLLIDAY sozialisiert,
lassen die Dänen nichts anbrennen, folgen einerseits den großen Vorbildern,
machen dann aber für sich mit offensichtlicher Begeisterung das genau Richtige
daraus. Eine energische Cowbell läutet „Awakening“ ein und reißt Band und
Zuhörer gleichermaßen mit in den Opener „Roll Over“ und der ist schon recht
scharf gewürzt. Etwas Erholung gibt es bei der Cajun-angehauchten Ballade „Send
Me Away“, sonst wird bis "Hammer You Down" ordentlich durchgebolzt. Abkühlung
ist hier keine in Sicht.
www.facebook.com/BlackSwampWater
Claudia
BLACK YEN- Satori (Grazil Rec.)
Schwarzmetallische Vocals in verträumten Soundlandschaften.
So klingen BLACK YEN auf ihrem zweitem Werk. Eskapistisch,
meditativ und melancholisch schwer. Apathisch losgelöst
von der Wirklichkeit.
Der Stil ist nicht zu verachten, eine Mischung aus Post Rock/
Metal und atmosphärischem Doom, man erlebt das Gefühl
von Illusion und Zerstreuung. Beim Hören zeichnet sich vor
dem inneren Auge eine andere Welt, doch die Black Metal-Stimme von Stefan Rindler
holt einen zurück auf den Boden der selbst erschaffenen Realität. Die Texte sind lyrisch
und fordernd, fügen sich perfekt ein.
„Satori“ bedeutet „Verstehen“. Und genau darum geht es. Dieses Album muss man
mehr als einmal hören, um es zu begreifen. Jeder auf seine ganz eigene Art und
Weise. Wie in Trance: Atmosphäre aufbauen, sinnieren und dann wieder durch
Spannung beschleunigen. Sieben Tracks warten hier, mit hypnotischen Gitarren
Soli, Drummer Paul Färber spielt perfekt melodisch, ohne alles totzuhauen. Wer
musikalische Dualität erleben möchte, MUSS „Satori“ hören und sich in düstere
Trance mit BLACK YEN begeben…
www.black-yen.bandcamp.com
Denise
BLIND PETITION -
30 Years In A Hole: 1991 Rarities & Outtakes
(Pure Steel)
Auch nach über 45 Jahren im Business ist bei den Herren
Bartsch und Co. keine Spur von Motivationsmangel zu bemerken.
Live war zwar aus bekannten Gründen wenig zu
machen, dafür offensichtlich Zeit, das Archiv ein wenig
zu durchforsten.
Das war auch gut so, lässt sich ganz uneigennützig festhalten, denn bei „Fusel“
und seinen Kollegen hat sich einiges an interessantem, bislang unter Verschluss
gehaltenem Material angesammelt. Insgesamt 15 Tracks kredenzt man uns auf dieser
Compilation, klangtechnisch überarbeitet, jedoch ohne den ursprünglichen Charakter
der Tracks zu verändern. Zu hören gibt es einige unveröffentlichte Nummern wie
etwa „Steelhunter“, aber auch Alternativ-Versionen von u.a. „Forever Free“ und
„Stardust“ (beide vom 92er-Epos „The Elements Of Rock“). Und mit der ans Ende
gestellten 2010er Version von „Hero“ (als ‚Hero Hero“ anno 1988 auf „Perversum
Maximum“ verewigt) erinnert die Band daran, dass sie mit dieser Hymne und ein
klein wenig mehr Glück weltweit die Charts hätte knacken können. Tschingo Bingo!
www.facebook.com/BlindPetition
Walter
BOKASSA - Molotov Rocktail (Napalm Rec.)
Warmes Dosenbier, hitzige Straßenschlachten und jede
Menge Party: Das ist die norwegische Stoner-Punk-
Formation BOKASSA. Und diese erweist sich als durchaus
eklektisch, was die Evolution des Rock´n´Roll betrifft.
Da treffen schon einmal DISCHARGE auf Elemente von
DARKTHRONE oder MONSTER MAGNET. Und das Beste
dabei: Diese Einflüsse ergeben keinen Widerspruch, sondern
ergänzen sich zu einer energiegeladenen, hochexplosiven Mischung, die,
einmal entzündet, sich mit einem Feuerball den Weg in die Gehörgänge bahnt.
Der perfekte Soundtrack einerseits für die aktuelle Hitzewelle und andererseits
für die nächste Revolution. Die gerne auch ein bisschen stoned stattfinden darf.
www.facebook.com/BokassaBand
Charles
BÖRTMENS THUNDERJUNKIES - Two Tracks
(Terrasound)
Anzunehmen, dass diese Single als Ausblick auf den ersten
Longplayer gedacht ist. Schließlich wird die klassische
Rock-Ballade „Turn Back The Time“ eigentlich „Track
#6“ genannt, während der hemdsärmelig dargebotene,
mit deutlicher Southern-Rock-Schlagseite versehene
Gute-Laune-Track „Back Home In Chicago“ als „Track
#9“ bezeichnet wird.
Mit diesem Appetizer machen sich die THUNDERJUNKIES in der Tat interessant
für weitere Veröffentlichungen und vor allem für die Bühnen der Republik. Dort
wird der BÖRTMEN (aka Berti Bartsch, BLIND PETITION) zusammen mit der
heimischen Gesangs-Ikone Günter Prangl (ROCKIP, THUNDERBALLS) und wohl
auch „Special Guest“ Helmut Bibl (Sechssaiten-Hexer bei FALCO, SUPERMAX
u.v.a.) für amtliches Rock-Feeling sorgen. Wir freuen uns drauf!
www.thunderjunkies.com
Walter
CHARLOTTE WESSELS -
Tales From Six Feet Under (Napalm)
Zwar gab die Niederländerin sofort nach der offiziellen
Auflösung der bisherigen DELAIN-Besetzung im Februar
bekannt, auch weiterhin musikalisch aktiv zu bleiben;
dass kein halbes Jahr vergehen würde, ehe sie ein Solo-
Album kredenzt, war aber nicht abzusehen.
Da ein Großteil der zehn Tracks zu jenem Zeitpunkt aber
bereits existierte und Charlotte die Pandemie generell dazu genutzt hat, um
an Songmaterial zu arbeiten und dieses häppchenweise vorstellig zu machen,
erklärt sich der rasche Nachschlag für ihre Fans fast von selbst (Achtung, werte
Leserschaft, es folgt ein Punkt! Anm. Andi).
Ihre Vorliebe für Synthie-Pop und dunkle Edel-Goth-Sounds (Respekt für die
coole Version von „Cry Little Sister“) konnte sie dabei ebenso ausleben wie ihre
Ambitionen, sich als Singer/Songwriter zu etablieren. Überraschendes gibt es zu
hören, wenn Charlotte etwa in „Afkicken“ erstmalig auf ihre Muttersprache setzt,
um ihre Emotionen auszudrücken. Und auch „Lizzie“ ragt heraus, liefert sich
Frau Wessels hier doch ein aufwühlendes Gesangduett mit Alissa White-Gluz.
www.facebook.com/OfficialCharlotteWessels
Walter
CONVOY - Sagittarius A* (Luminol Rec.)
Manchmal benötigt es keine großen Worte, um Tolles zu
übermitteln. Plakativer könnte der Zweitling von CONVOY
nicht beschrieben werden. Das Schweizer Prog-Trio kommt
seit jeher ohne Gesang aus. Und das ist gegenüber so mancher
Band aus diesem Genre eine echte Wohltat.
So liegt der Fokus viel mehr auf den Instrumenten, die sonst
gerne mal gegenüber offensiven Vocals untergehen oder nicht
die Rolle erhalten, die ihnen würdig wäre (wer hier einen versteckten Front an James
LaBrie liest, kann sich gerne seinen Teil denken…). Das Album bietet zehn Tracks, die
durchaus feine Riffs beinhalten, coole Soli auspacken, das ganze durchaus vielfältig.
Ein bisschen länger dürften die Songs trotzdem schon sein. Nicht selten blieb das
Gefühl hängen, in einem Lied angekommen zu sein - und schon war das nächste dran.
Mut zur Länge täte diesen tollen Songs gut. Trotzdem weist die Platten einen roten
Faden auf, Abfolge und Arrangements folgen einem Plan. Das gefällt! Outstanding im
positiven Sinn ist zweifellos der dritte Titel, „Chicken Things“, in dem die Trademarks
der Truppe perfekt in einem Song kumulieren. Und auch das finale „Totem“ erweist
sich als Hochgenuss: Sehr verhaltener, ruhiger Beginn, gekonnte Steigerung, großartige
Riffs, ein würdiges Ende eines stark!en Albums.
www.convoymusic.com
Patrick
DARKTHRONE - Eternal Hails (Peaceville)
Nicht, dass DARKTHRONE noch etwas zu beweisen hätten. Die
,,Blaze-To-Hunger‘‘-Trilogie (1992-94) hielt längst Einzug in
die verkohlten Hallen des Norwegian Black Metal-Kanons. Das
Spätwerk der seit 1994 als Duo agierenden Norweger löste
sich langsam von der typisch norwegischen Sägezahnriff-
Blastbeat-Kreischerei, erforschte neue Klänge aus Punk
und klassischem Speed und Heavy Metal. Dass mit etwas
reduziertem Tempo da exzellente Doom-Klänge angestimmt werden könnten, war
natürlich absehbar.
„Eternal Hails‘‘ zeigt eindrucksvoll, wie gut der Sound mit dem etablierten
DARKTHRONE’schem Heavy Metal zusammenpasst. Die doomigen Knospen, die auf
,,Arctic Thunder‘‘ (2016) und ,,Old Star‘‘ (2019) bereits schüchtern ihr Köpfchen
reckten, stehen auf ,,Eternal Hails‘‘ - endlich! - in voller Blüte. Auf gerade einmal
fünf Tracks, keiner kürzer als sieben Minuten, wird herumgerifft und geraunzt, was
das Zeug hält. Doom und DARKTHRONE passen einfach, a match made in hell. Um es
(beinahe) mit Fenriz Worten zu sagen: Beste Idee seit geschnittenem Brot!
www.peaceville.com
Gabriel
DORNENREICH - Du wilde Liebe sei (Prophecy)
Wie schön österreichischer Black Metal doch klingen kann.
Aber, ist das denn noch Black (oder überhaupt) Metal? Um
es kurz zu machen: Jein. Keine unmittelbar befriedigende
Antwort, dafür umso mehr eine Höreinladung, sich die
gut 45 Minuten Zeit zu nehmen und ,,Du wilde Liebe sei“
entfalten zu lassen.
Ästhetisch und textlich bleiben DORNENREICH szenegetreu
in weiter Flur und wirken einem Casper David Friedrich-Gemälde entsprungen, instrumental
wird beinahe nahtlos an die folkigen Platten ,,In Luft geritzt‘‘ (2008) und
,,Freiheit‘‘ (2014) angeschlossen. Da liegt auch schon der (Black) Metal begraben, im
wahrsten Sinne des Wortes. Ab und zu umspielt sanftes Gekrächze oder das ein oder
andere Riff das geneigte Schwermetall-Ohr, wer aber auf ein Wiederaufleben von ,,Bitter
ist’s dem Tod zu dienen“ (1999) oder „Flammentriebe“ (2011) hofft, wird enttäuscht.
DORNENREICH haben keinen Grund, in alte Klischees zu verfallen, die x-te Melo oder
Atmo Black-Platte aufzunehmen oder anderswertig soundtechnisch auf der Stelle zu
treten, denn was auf ,,Du wilde Liebe sei“ sowohl musikalisch als auch textlich geboten
wird, ist hervorragend, ganz genreenthemmt.
www.flammentriebe.com
Gabriel
EX DEO - The Thirteen Years Of Nero (Napalm Rec.)
High-Concept-Metal ist durchaus in Mode, erfreuen sich
doch ästhetisch durchgetaktete Projekte wie GHOST,
POWERWOLF und SABATON höchster Beliebtheit. Wenn
es ein wenig härter - und thematisch obskurer - sein darf,
sind und bleiben EX DEO erste Wahl.
Nachdem bereits der römische Gründungsmythos,
Caligula sowie der Hannibal-Stoff musikalisch bearbeitet
wurden, geht es dieses Mal - Überraschung - Nero an den Toga-Kragen. Wer EX
DEO-Initiator und KATAKLYSM-Gründungsmitglied Maurizio Iacono musikalisch
verfolgt, weiß auch schon, was auf ,,The Thirteen Years Of Nero‘‘ zu erwarten ist:
Death Metal, den man großzügig als melodic, viel treffender aber als symphonic
bezeichnen kann.
Klassische Instrumente umschwirren das Death Metal-Gedresche, Iacono erzählt
(schreit) von diversen Nero‘schen (Un)Taten, mit viel Fanfaren wird epische
Stimmung erzeugt. Die Rechnung geht über weite Strecken auf, auch wenn klanglich
im Vergleich zum Frühwerk nicht gerade viele Neuerungen zu entdecken sind.
Als preisgünstige Alternative zu einem Rombesuch aber allemal zu empfehlen!
www.facebook.com/exdeo
Gabriel
FLAMMENKVLT - Zeitenwende (Eigenprod.)
Spannende neue Black Metal Klänge kommen aus Salzburg,
vom umtriebigen M.M. (u.a. SCARGOD), welcher schwarzen
Metal mit positiver Grundstimmung gegen Hass und
Extreme erschaffen möchte (grandiose Idee, Andi). Zwischen
genretypischem, garstigem Geprügel blitzt dabei so manche
post-metallische Anleihe hervor und gibt den mit Bedacht
komponierten Songs noch zusätzliche Struktur. Besonders
spannend ist die Tatsache, dass jeder Song der vorliegenden EP auf einer Rede oder
einem Tatsachenbericht fußt, von deren bisweilen verstörenden, aufrüttelnden Inhalten
in die musikalische Raserei übergegangen wird. Ein Konzept, das man in dieser Form
bisher nicht hörte, das vielleicht im ersten Moment fordernd und komplex wirkt, aber
sehr große Lust auf mehr macht!
www.flammenkult.bandcamp.com
Anthalerero
GOLGI APPARATUS - Breach (Eigenprod.)
Musik über Menschen. Musik über Maschinen. Bildhafte
Melodien, düstere Atmosphäre. Experimentell, geisterhaft
klingen GOLGI APPARATUS. Die Band wurde in Wien von
den Brüdern BG und CG kreiert, die beiden erschaffen Songs
zwischen Post-, Doom- und Drone Metal.
Der Sound hart und roh, aber auch endlos und malerisch. Das
musikalische Konzept beinhaltet die Mischung aus analogen
und digitalen Instrumenten fernab von Standard-Strukturen. Die Tracks verwandeln
sich und tragen dich in finstere Fernen. Stimmlich als auch musikalisch wird hier herausragend
gearbeitet. Die Texte beeindrucken künstlerisch wertvoll, lyrisch und kreativ.
Beim Hören hat man das Gefühl, der Wirklichkeit entzogen zu werden. Ein einzigartiger
Klang zwischen Rage und Sinnieren. Entrückt und doch unheimlich intensiv.
Eine Empfehlung - mein Lieblingssong: „Default“! - nicht nur für Fans von TOOL,
MESHUGGAH oder NIN.
www.golgimusic.bandcamp.com
Denise
GRADIENT OF DISORDER - misEntropic
(Eigenprod.)
Die selbsternannten Fußgänger der Apokalypse sind ein bunter
Haufen, der sich als musikalisches Chamäleon entpuppt.
Irgendwo zwischen schmissigem Heavy Metal, Folk- und
Power Metal-Anleihen, bis hin zu angedeath´ten oder noch
extremeren Bereichen spannt sich der stilistische Bogen, der
von dezent um die Ecke lugenden Groove-/Thrash-Elementen
ergänzt wird. Ein bisschen von allem sozusagen, was manche Songs durch viele
Tempo- und Stilwechsel bisweilen ein wenig unkoordiniert wirken lässt. Ein Übriges
dazu tun die liebevoll-schrägen Vocals der Gesangsfront, die nicht immer ganz auf den
Punkt sind, aber mit gleich vier Beteiligten (es singt und grunzt auch die komplette
Saitenfraktion mit) dem stilistischen Potpourri noch das Krönchen aufsetzen. Ein
bisschen irre ist der Sechser schon - aber das hat was.
www.gradientofdisorder.at
Anthalerero
HEAVY WATER - Red Brick City (Silver Lining Music)
Was macht also ein Vater, selbst Sänger einer legendären
Heavy Metal-Band, wenn pandemiebedingt am Live-Sektor
totale Windstille herrscht? Er schnappt sich den Sohnemann
und nimmt mit ihm ein Album auf.
So geschehen im Hause Byford, wo SAXON-Fronter Biff und
Junior Seb HEAVY WATER aus der Taufe hoben. Gesungen wird
auf ihrem Erstling „Red Brick City“ meist gemeinsam, wobei
sich die beiden Byford-Stimmen herrlich ergänzen. Seb spielt noch dazu alle Gitarren,
während der Senor den Bass beisteuert. Tom Witts am Schlagzeug und Keyboarder
und Saxophonist Dave Kemp komplettieren das Kleeblatt.
Musikalisch hat HEAVY WATER einen ziemlichen 70er-Touch mit modernem Sound,
da schauen auch schon mal SOUNDGARDEN kurz um die Ecke, etwa bei „Revolution“
oder „Follow This Moment“. Aber es ist auch ein lässiges Heavy-Blues-Album geworden,
denn das gehört zu den besonderen Vorlieben von Biff, wie schon auf seinem
Soloalbum „School Of Hard Knocks“ zu hören war. Und das, obwohl es zur Traurigkeit
wenig Anlass gibt, denn wenn „Red Brick City“ eines ganz deutlich zeigt, dann die tiefe
Verbundenheit eines Vaters zu seinem Sohn. Eine schöne Sache!
www.facebook.com/heavywatermusicofficial
Claudia
HONEST LIE - Best Of! (Between Music)
Das österreichische Punk-Trio veröffentlichte bereits im
Dezember 2020 dieses Debüt mit dem bescheidenen Titel.
Wer auf BLINK-182, GREEN DAY und Co. abfährt, kommt
hier ganz auf seine Kosten. Live kann die Band voll überzeugen
und Stimmung in jede Hütte zaubern. Und auch
das Studiowerk bringt die Party rasch in Gang mit Hits wie
„Wanna Go Home?“, „The Last Time“, „Jump“ oder „Sorry“.
Für einen Erstling wirklich ein stark!es Stück, wir freuen uns auf „Best Of! Vol. 2“.
Make Pop-Punk Great Again!
www.honestlie.net
Mike Ramone
30 31
Strom-kreis
I AM ALIZ - DEAD:Seals Of Separation
(Ishtar Rising)
I AM ALIZ als Konzept klingt ja recht vielversprechend.
Kunstfigur ALIZ, ins Leben gerufen vom musikalischen
Tausendsassa Amandas Nadel, verspricht Soundsphären
irgendwo zwischen METALLICA und MASSIVE ATTACK. Das
lässt sich auch bis zu einem gewissen Grad heraushören, viel
eher aber erinnern die Djent-Passagen und wuchtigen Drums
an Acts wie FEAR FACTORY oder MINISTRY. An die Blütezeiten dieser Schwergewichte
kommt man allerdings nicht heran. Was bleibt, ist akzeptabler Industrial Metal mit gelegentlich
prominenter Elektro-Untermalung, der durchaus einen Hördurchgang verdient.
www.facebook.com/alizmusic
Gabriel
INSANE HABITS - Nothing To Declare (Kiwisound)
Seit 2007 widmen sich diese Wiener ihrer Version des
Punkrock, ihr Ende April erschienenes zweites Album gefällt
mit seiner Vielseitigkeit. Nach dem starken Opener „First Of
The Second“ überzeugt „Chinazi“ mit coolem Tempowechsel
und ebensolchem Gitarrensound. „My Own Story“ ist für
mich persönlich der auffälligste Track, der gewiss auch live
überzeugen wird. „Play With A Knife“ erweist sich als kleiner
Ohrwurm mit BILLY TALENT-Momenten, danach schließt „Tipping Point“ das Album
perfekt ab. „Best friends and brothers - that´s the combination of the Punk-Rock-Trio“!
www.facebook.com/insanehabits
Mike Ramone
IRON SNAG JOE / GRANTSCHERBN -
Zwischen Bomben und Flaschen Live (Rotzbua Rec.)
Ein Split-Live-Album mit je(!) zwölf Songs beider Bands,
darunter alle Partyhits wie „Saufen, Feiern, Ogeh“, „I
moch weida“ oder „Jedes Herz schlogt gleich“ von den
GRANTSCHERBN. Bei „Gemmas au“ ist zudem Patrick von
IRON SNAG JOE dabei, die sich wiederum mit „Verdammt!“,
„Wenn die Welt dich fickt“ oder „The Ottakringer Song“ die
Ehre und Kante geben. Logisch, dass bei der „Sperrstund“ dann IRON SNAG JOEs
Philipp zu hören ist. Prost & Party On!
www.facebook.com/ironsnagjoe
Mike Ramone
KILLING - Face The Madness (Mighty Music)
Die Jütland-Thrasher KILLING machen ihrem Namen alle
Ehre, und so killt ihr Debütalbum vorrangig die Langeweile.
Aus diesem vollkantigen Metal-Brett lassen sich einige
Perchtenmasken schnitzen, passend zum musikalischen
Wahnsinn, der hier ausgebrochen ist.
Sachlicher formuliert gehört „Face The Madness“ sicher
zu den besten Thrash-Alben, die diesen Sommer aufheizen
werden. Es ist fraglos etwas Besonderes, auf welche Weise KILLING Thrash-Traditionen
mit einer extrem erfrischenden Neuinterpretation mischen, auch hat sich selten so
sehr bewahrheitet, dass eine Band mit ihrem Sänger steht und fällt. In diesem Fall
unbedingt „steht“, denn Rasmus Soelberg macht seine Sache ausgezeichnet, was dieses
Album gerade für Kenner und Kennerinnen des Genres reizvoll machen dürfte. Nicht
zu vergessen die Killerriffs, die knappe vierzig Minuten lang zwischen „Kill Everyone“
und dem finalen „Killed In Action“ ein unglaublich fieses, irres Feuerwerk abbrennen.
Es wäre wahrlich wünschenswert, wenn dieser Wahnsinn um sich greift.
www.facebook.com/killingthrash
Claudia
KK's PRIEST - Sermons Of The Sinner
(Explorer1 Music Group)
(Achtung, Album VÖ auf 1. Oktober verschoben!)
Retrospektiv war es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis
JUDAS PRIEST Ex-Gitarrist K.K. und JUDAS PRIEST Ex-Sänger
Tim „Ripper“ Owens wieder musikalisch aufeinandertreffen.
Beides lukriert einiges an Aufmerksamkeit und die hat das
erste Produkt dieser Zusammenarbeit auch redlich verdient.
„Sermons Of The Sinner“ ist eine superbe Metal-Scheibe geworden und KK´s PRIEST
definitiv eine exzellente Band, die ergänzt wird durch Tony Newton (VOODOO SIX)
am Bass, A.J. Mills (HOSTILE) an der Gitarre und Sean Elg (DEATH RIDERS/CAGE)
am Schlagwerk. Ja, und das Polarisieren wird nicht ausbleiben, denn naturgemäß
ist K.K.s Riffing von gewohnt außergewöhnlicher Qualität, ebenso wie sein Solospiel,
daher wird sich die Feststellung aufdrängen: Da hätte er gleich bei PRIEST bleiben
können. Dass dies (leider) nicht möglich war, wurde hinlänglich diskutiert und soll
den deutlichen Hörspaß dieses Albums keinesfalls mindern, denn selbiger stellt sich
nach dem Spoken-Word-Intro beim ersten Track „Hellfire Thunderbolt“ auf einen
längeren Aufenthalt ein. Ausnahmesänger Ripper nutzt diese Möglichkeit bravourös,
um das ewigscheinende „Halford-is-er-kana“-Branding loszuwerden und präsentiert
sich vokalistisch in Höchstform.
Die Rezensentin jedenfalls haben die zehnteiligen „Predigten des Sünders“ dazu
animiert, mit aufgesetztem Funkkopfhörer freudig durch ihre Wohnung zu hüpfen.
Nicht auszuschließen, dass ihr ähnliche Erfahrungen machen werdet.
www.kkspriest.com
Claudia
32
KNEIPENTERRORISTEN -
Wembley wir kommen
(Rude Rec.)
Zum Putzen?
www.kneipenterroristen.org
Andi
MALLET - History Nr.1 (Eigenprod.)
Die Fans wurden aufgerufen - die Fans haben gewählt und
so hören wir hier die 26 beliebtesten MALLET-Nummern
der immerhin schon satte vierzig Jahre andauernden
Bandgeschichte, zusammengefasst auf zwei CDs unter dem
selbstbewussten Titel „History Nr 1“.
Dass sich in vier Jahrzehnten unermüdlichen Musizierens
eine Menge Material ansammelt, versteht sich von selbst,
was die Auswahl einer Best Of Compilation fast unmöglich macht, umso mehr wissen
MALLET zu schätzen, dass ihnen diese Entscheidung zumindest teilweise abgenommen
wurde und deklarieren sich als „stolze Fans ihrer Fans“.
Diese schätzen handgemachte Rockmusik, hier wird nicht getrickst oder geschummelt,
dafür aber umso leidenschaftlicher gezockt, wie es heute so schön heißt. Das aus zwölf
Alben zusammengestellte Material, von „Everybody Needs Somebody“ (1990) bis
„Rock´N´Roll Heroes“ (2020), ist parallel zur eigenen Historie auch ein Querschnitt
durch die Geschichte und die Entwicklungen der Rockmusik, die im besten Sinn des
Wortes ihre Spuren bei MALLET hinterlassen haben.
Für die Band selbst gilt nach wie vor der eigene Wahlspruch: Full Steam Ahead - Roll
Mallet Roll!
www.mallet.de
Claudia
MAYHEM - Atavistic Black Disorder /
Kommando EP (Century Media)
Der Apfel fällt - bekanntlich - nicht weit vom Stamm. Dass
(Norwegian) Black Metal und diverse Punk-Kapellen der
70er und 80er nicht nur in Ästhetik und teils Attitüde durchaus
gemeinsame Schnittmengen aufweisen, überrascht
nicht unbedingt. Dass dann aber gerade die legendären
Gruselgesellen MAYHEM mit einem RAMONES-Cover daherkommen
(,,Commando‘‘, welches zwar richtig gut fetzt, aber etwas zu nahe am
Original verbleibt) haut einem glatt das Corpsepaint vom Gesicht. Damit nicht genug,
die Punk-Chaoten DEAD KENNEDYS, DISCHARGE und RUDIMENTARY PENI werden
ebenfalls durch den MAYHEM-Fleischwolf gejagt (wofür bizarrer Weise gar frühere
MAYHEM-Sänger ins Studio gebeten wurden, namentlich Maniac und Messiah). Vor
dem Cover-Quartett werden noch drei Überbleibsel der ,,Daemon‘‘-Session geboten,
die zwar soundmäßig deutlich ,,konservativer‘‘ daherkommen, allerdings durchaus
ihren Platz auf (der hörenswerten) ,,Daemon‘‘ (2019) verdient hätten. Alleine schon
wegen den Cover-Kuriositäten einen Hördurchgang wert!
www.thetruemayhem.com
Gabriel
MOTÖRHEAD - No Sleep 'Til Hammersmith -
40th Anniversary Edition (BMG)
Zuerst die Haken links und rechts mit „Overkill“ und
„Bomber“, dann der Volltreffer mit „Ace Of Spades” und
wer jetzt immer noch halbwegs stehen, knien oder zappeln
konnte, bekam mit „No Sleep…“ den endgültigen K.O.-
Schlag. MOTÖRHEAD standen im Sommer 1981, vielleicht
nicht körperlich und musikalisch, aber dennoch, am Zenit.
Die Scheibe wurde als erstes und letztes MOTÖRHEAD-Album Platz 1 in den U.K.-Charts,
gilt in vielen Kreisen als eine der bedeutendsten Live-Platten aller Zeiten und erscheint
zum, jessasmariaundjosef, 40. Jubiläum remastered als Vierfach-CD-Box mit allen drei
damals mitgeschnittenen und vorher so noch nie veröffentlichen Shows, Bonustracks,
Hardcover Book mit herrlichen Fotos, Poster, Tickets, Plektrum,… No Sleep At All!
www.iMotorhead.com
Andi
NEONFLY - The Future, Tonight (Noble Demon)
Obwohl das Line-Up dieser Briten seit dem letzten Album
„Strangers In Paradise“ mit Ausnahme des Schlagzeugers
gleich blieb, hat sich stilistisch eine ganze Menge verändert.
In sieben Jahren passiert nun mal so einiges, dennoch lässt
sich festhalten, dass der zuvor zelebrierte, zwar mehr als
nur facettenreich angelegte, aber dennoch klassisch anmutende
Melodic/Hard/Heavy Rock auf dem inzwischen dritten
Langeisen einigermaßen ins Hintertreffen geriet.
Ein moderner, schwer Groove-betonter Sound regiert nunmehr das Geschehen, zudem
fällt die vergleichsweise düstere Atmosphäre auf. Die ist vor allem in der melancholischen
Semi-Ballade „Final Warning“ und dem traurig-emotional eingeleiteten, danach
jedoch förmlich explodierenden „The Things We Left Behind“ zu bemerken. Das Gespür
für Melodien ist selbstredend immer noch vorhanden, weshalb sich einige der zehn
Tracks sehr wohl als „Ohrwürmchen“ entpuppen. Allen voran der deftige Titeltrack,
Strom-kreis
in dem sich SOILWORK/NFO-Vorstand Björn Strid ein Stelldichein gibt, und das wohl
von diversen US-Stadion-Rock-Acts inspirierte „Another Eden“, bei dem die Jungs von
HEART OF A COWARD-Fronter Kaan Tasan unterstützt werden.
www.neonfly.net
Walter
RUMMELSNUFF - Äquatortaufe (Out Of Line)
Das Projekt des EBM-Veteranen Roger Baptist hat auch schon
wieder zehn Jahre auf dem Buckel, Stagnation stellt sich bei
RUMMELSNUFF aber noch lange nicht ein. Radikal neue
Experimente lassen sich auf ,,Äquatortaufe‘‘ zwar nicht erhören,
allerdings die gewohnt hochwertigen (und durchaus
abwechslungsreichen) Electro-Beats mit mal ernsthaften, mal
augenzwinkernden Texten, die üblicherweise zum Mitwippen,
in den meisten Fällen aber zum unmittelbaren Mittanzen anregen. Als ob RAMMSTEIN
sich nicht ganz so ernst nehmen würden und auf Vokalist mit Keyboard-Begleitung
abgespeckt hätten. Klingt kurios (ist es auch), allerdings eine klare Hörempfehlung an
Neue Deutsche Härte-Parolen-Pop-Fanatikerinnen.
www.rummelsnuff.com
Gabriel
STONETREE - Voidfill 2 (Eigenprod.)
Die Stoner/Alternative Rocker aus Gmunden legen ihre zweite
EP in Folge vor. Diese knüpft stilistisch nahtlos an den Vorgänger
an. Melodischer Heavy Rock im Midtempo-Bereich, kein Song
länger als fünf Minuten. Im Vergleich zum abwechslungsreichen
Debütalbum „The Tempest“ sind die dort klug eingesetzten
Einsprenkelungen aus Psychedelic Rock und Post-Punk
auf „Voidfill 2“ einer brachialen Wall Of Sound („The Wolf“,
„Desire“) gewichen, die gut ins SOUNDGARDEN-Vorprogramm zu „Badmotorfinger“-
Zeiten gepasst hätte.
Handwerklich solider Stoff zum Abrocken also. Zeit zum Anzünden von Räucherstäbchen
haben STONETREE auf ihrem Trip in die Wüste, mit dem zu einer Bühne umbaubaren
VW Bus, nicht gefunden. Bleibt zu hoffen, dass sie sich dort von den richtigen Kakteen
inspirieren lassen und auf ihrem nächsten Album als Kontrast auch gechilltere Töne
anschlagen. Ansonsten gibt´s nicht zu meckern, wir freuen uns auf die Live-Umsetzung!
www.stonetree.at
Gino
SUIZID - Wo Trauer niemals endet
(Dominance Of Darkness Rec.)
Dieses Black Metal- Soloprojekt aus dem deutschen Bamberg
veröffentlichte vorliegendes Debütalbum bereits im Jahre
2020, es folgten die Singles „Schatten meiner Seele“ und
„Lykanthrop“. Zu hören gibt’s puren Depressive Suicidal
Black Metal, der das Herz jedes Misanthropen höher schlagen
lässt. Und da ist noch mehr Dunkelheit am Ende des Tunnels.
Ungebremste Wut und Angst, Ekel, zerfleischende Selbstzerstörung - nahe dem Delirium
vor Hass - und doch wie betäubt. Die Abgründe der menschlichen Seele sind hässlich
und roh. Und das klingt: phänomenal. Die Texte morbide-lyrisch, in Englisch als auch
in Deutsch gehalten, der Sänger schreibt alles selbst und sein Vocal Range ist brutalgroßartig.
Death Growl, High Pitched Screaming, Death Rattle Growl.
Ich habe diese Songs verschlungen wie eine Schlange, mit Haut und Haar. Die aggressive
Atmosphäre, rasendes Black Metal-Tempo, aber auch immer wieder durch Düsternis
gedämpft… um dann erst wieder richtig intensiv zu werden. Chaos, Elend und Tod.
SUIZID: zum Aus-der-Haut-fahren gut.
www.suizid.bandcamp.com
Denise
TAME THE ABYSS - They Came In The Night!
(Eigenprod.)
Aus dem Raum München stammt dieses von Sänger/Gitarrist
Georg Raig angeführte Trio. Mit seiner früheren Truppe
SHENANIGANZ absolvierte er unzählige Gigs in sämtlichen
Größenordnungen, veröffentlichte drei Tonträger und lernte so
das Biz von allen Seiten kennen - was die hochprofessionelle
Aufmachung vorliegender Debüt-EP erklärt.
Darauf präsentieren uns TAME THE ABYSS vier Tracks, schwer zu schubladisieren, aber
überaus mitreißend und authentisch. Das liegt auch an der „Live“-Aufnahme im Studio.
Der packende Opener „Black Mold“ sowie der Mega-Ohrwurm „This Girl“, dessen Refrain
sich schon beim Erstkontakt langfristig ins Gedächtnis einfräst, haben zudem das Zeug,
sich bei etwaigen Rock-Sendern zu etablieren. Gelungener Einstand!
www.tame-the-abyss.de
Walter
34
TRANSPORT LEAGUE - Kaiserschnitt (Mighty Music)
Der Kaiserschnitt, der nix mit Kaisern zu tun hat, sondern auf
den römischen Feldherrn Cäsar zurückgeht, wird bekanntlich
angewandt, wenn eine „normale“ Geburt nicht möglich ist.
Ähnlich erging es dem schwedischen Groove Metal-Export
TRANSPORT LEAGUE mit gleichnamigem Album, vor dessen
Fertigstellung das Geschäft mit etlichen gebuchten Festival-Slots
plus einer Europatour mit A PALE HORSE NAMED DEATH so
richtig brummte… und dann, das Virus.
Schließlich konnte sich die Band nach diesem brutalen Bremsmanöver wieder aufrappeln,
schleppte sich nach eigenen Angaben im April 2020 geradezu ins Studio und finalisierte
dieses unter so schwierigen Umständen entstandene Werk.
„Kaiserschnitt“ eben, aber wie Jogi Löw schon zu bemerken pflegte: „Manchmal ergibt
auch eine schwere Geburt ein schönes Kind“. Das trifft auch hier zu, denn das „Baby“
groovt schön vor sich hin und atmet mit tiefen Zügen den dunklen, aber energetischen
TL-Rock'n'Roll. Als Paten stehen ihm Sal Abruscato (ex-TYPE O, A PALE HORSE) bei
„March, Kiss, Die“ und Christian Sture (HEAL) beim Titeltrack zur Seite. Was soll da
schon schiefgehen?
www.facebook.com/transportleague
Claudia
TRIPTONUS - Soundless Voice (Eigenprod.)
In nur knapp zehn Jahren Existenz konnte sich diese Truppe
europaweit einen guten Namen machen. Zumal die Wiener
mit einem unkonventionellen Sound am Start sind und die
Instrumental-Kost in der Live-Situation betörend, fesselnd und
intensiv zur Geltung kommt.
Aber auch auf Konserve sorgt die Melange der Burschen für
spannendes (aber auch entspanntes) Hörvergnügen. Nicht
zuletzt, weil sie auf ein nicht gerade alltägliches Rock-Instrumentarium setzen und
in ihrem Psychedelic-Jazz-World-Music-Rock-Mix unter anderem eine Violine, einen
Kontrabass und ein Hackbrett zu integrieren wissen. Als nicht minder originell erweist
sich das optische Erscheinungsbild, auch wenn das von Andrei Puica (Kape Illustrations)
illustrierte Artwork irgendwann mal doch vor den Augen verschwimmt… aber nur in
Kombination mit Songs wie „B’Har“, „Myzel“ oder „Suchtdruck“.
www.facebook.com/Triptonus
Walter
WEBER & KNECHTE - Dunkelheit (Zoundr)
Eigentlich wäre es ein Muss, dass die Jungs aus Bielefeld
nach Wien kommen, um stilecht am Lerchenfelder Gürtel im
„Weberknecht“ zu konzertieren - in diesen eigenartigen Zeiten
ist schon weit Schrägeres geschehen.
Einen Grund gäbe es auch, nämlich das neue Album
„Dunkelheit“. Dieses schlägt nach dem 2018er Erstling „Im
roten Bereich“ erneut in die NDH-Kerbe, dazu gibt´s finsteren
Deutschrock und unheilvolle Industrial-Klänge. In der Dunkelheit lauert, so der allgemeine
Tenor, die Gefahr und genau diese suchen die KNECHTE rund um Sänger Dirk
WEBER mit Vorliebe auf. Den lichtlosen Zustand bevorzugen auch allerlei tatsächliche
oder eingebildete Dämonen, was das eigene Erleben um nichts harmloser macht, deshalb
haben es sich die Herren zur Aufgabe gemacht, diese jeweils für die Länge eines Songs,
auch gegen deren Willen, vor den schwarzen Vorhang zu zerren.
Im Titeltrack wirft die Qual, die erlittenes Leid verursacht, einen globalen Schlagschatten,
persönlicher wird es in „Markus“, einer tragischen Geschichte über Suizid und politischer
in „Jungs weinen nicht“, was Dirk Weber mit roher Körperkraft, sprich brachialen
Schreien, beklagt. Das mag das Leid nicht lindern, Licht in die Sache bringt es allemal.
www.weberundknechte.de
Claudia
WHITE STONES - Dancing Into Oblivion
(Nuclear Blast)
Fast eineinhalb Jahre nach dem Debüt „Kuarahy“ (Alt-
Uruguayisch für „Sonne“) erscheint am 27. August das zweite
Album der WHITE STONES, dem Nebenprojekt des OPETH-
Bassisten Martin Méndez. Der bedient hier Bass und Gitarre
und bleibt auf den acht Songs seinen Death Metal-Wurzeln
treu, ließ aber auch Thrash und Elemente des Prog-Rock/
Metal einfließen.
Interessant und guttuend zugleich sind zudem die „OPETH´esquen“ Interludes, die
das düstere Album - es beschäftigt sich lyrisch aus aktuellem Anlass etwa mit Angst
und Isolation - auflockern. Zudem wurde das Songwriting deutlich komplexer, unterm
Strich also eine positive Entwicklung, die in meinen Ohren wirklich gut funktioniert.
www.facebook.com/WhiteStonesOfficial
Flo
WOLVES IN THE THRONE ROOM - Primordial Arcana
(Century Media)
Diese US-Amerikaner sind als Atmospheric- und Melodic Black
Metal-Institution längst weniger Geheimtipp, dafür umso mehr
Fixstern, zwischen großen Namen wie ULVER und AGALLOCH.
Dass WOLVES ihren Vorgängern und Genregenossen ohne
Weiteres das Wasser reichen können, stellen sie mit ,,Primordial
Arcana‘‘ erneut eindrucksvoll unter Beweis.
Der Plattenname ist Programm: Die dröhnend-archaischen Black Metal-Passagen
werden gelungen durch atmosphärische Synth-Strecken aufgelockert, hinter jedem
Sägezahnriff und jedem heiseren Gekrächze finden sich mystische Melodien und hypnotische
Rhythmen. Dass Vokalist Nathan Weaver durchwegs imposante und wortgewandte
(und in bester Genremanier zeitweise schwer zu verstehende) Naturbilder rund um die
Instrumentation verpackt, bleibt beinahe zweitrangig, ist aber eine willkommene und
erwähnenswerte Abwechslung zur üblichen Atmo-Black-Metal-Thematik.
Zeit, sich verhexen zu lassen!
www.wittr.com
Gabriel
SEILER
& SPEER
PAROV
STELAR
BULLET FOR MY VALENTINE
MILLENCOLIN · MÅNESKIN
CLAWFINGER · JINJER
RUSSKAJA · FLEKS
WWW.NOVAROCK.AT
LATE NIGHT ACT
:
Schwarz!Strom
36
CADAVEROUS CONDITION -
Burn Brightly Alone (Starry/Teratogen)
Die zweite Chance wirkt wie ein existenzielles
Poliermittel. Der Staub des Vergessens verschwindet,
vergangene Werke reaktivieren ihre
Aura. Jene Deluxe-Neuauflage gibt den Blick frei
auf einen Austro-Act, der extremen Metal als
mehrschichtig-dynamisches Musikmodell interpretiert.
Das schwarze Gatefold-Doppel-Album
mit vier Bonuszugaben ist via Band erhältlich,
30 transparente Kopien warten bei Teratogen.
Edles Cover, starke Tracks, hoher Glanzfaktor.
DREAM THEATER -
The Lost Not Forgotten Archives: Images and
Words - Live in Japan, 2017 (InsideOut Music)
DREAM THEATER schaffen endgültig den produktethischen
Quantensprung. Seit Jahren veröffentlicht
ihr Ex-Drummer Mike Portnoy via YtseJam
Records offizielle Bootlegs jener Prog-Ikonen. Ein
autorisiertes nicht-autorisiertes Album bringt erkenntnistheoretische
Verzückung, hier kommt
es noch besser. Dieser Archiv-Output ist eine
Legalisierung der Legalisierung mittels brillanter
Doppel-LP in mehreren Farben. Da fehlen jedem
Sammler irgendwann alle Words.
BILL EVANS TRIO -
On A Friday Evening (Craft Recordings)
Das Auftauchen verschollener Tapes kann
verschiedene Reaktionen auslösen.
Gleichgültiges Nicken, Analysieren
von Markt mecha nismen, Fragen
nach dem Warum, keine Fragen.
Oder Interesse, das Künstler
der historischen Unantastbarkeitsliga auslösen so
wie BILL EVANS. Jene Doppel-LP des legendären
Jazz-Pianisten mit einem Gig von 1975 wurde nach
höchsten Standards gefertigt und liefert höchsten
Standard. Intensiv, lyrisch, introspektiv.
LACUNA COIL -
Live From The Apocalypse (Century Media)
Der Gedanke an Produkte aus dem Klang-Beauty
Salon, wo Studiobotox Problemzonen gewinnbringend
kaschieren soll, besitzt lange, reale Tradition.
Live-LPs sind aber nicht automatisch Retortenkost
mit Applaus, beweisen LACUNA COIL. Diese während
Corona gestreamte Aufführung ihres Albums
„Black Anima“ klingt auch ohne Publikum vital,
spannend und betörend anders. Auflagen in Rot,
Neon Yellow oder Orange sind die Pillen gegen
jede Apocalypse.
JULIAN LAGE –
Squint (Blue Note/Universal)
Wer hochdosierten Eigensinn schätzt und kalkulierte
Vorhersehbarkeit für Zeitgeist-Ballast hält, erlebt
hier eine Punktlandung. Gitarrist JULIAN LAGE pendelt
zwischen Jazz, Funk, Blues und Rock, biegt dort
ab, wo es keiner vermutet und pflegt ein Ökosystem
voll grenzenloser Individualität. Jene angenehm
kantige Produktion mit Garagenflair passt
zum verspielt-sperrigen Inhalt der exquisiten
180 Gramm-Edition.
Entfernt Beliebigkeits-
Kalk aus jedem
Speaker.
Klangkultur für Hörer.
Vinyl only
by Christian Prenger
MESHUGGAH -
The Ophidian Trek (Nuclear Blast)
Eine Betriebsanalyse schafft Fakten. Der Markenkern
von MESHUGGAH steht für Innovationskraft,
Wertbeständigkeit, klare Positionierung und handwerkliche
Güte. Die Wucht jenes riffzertifizierten
Hi-Tech-Metal wird auch in Echtzeit spürbar, der
Re-Release steht für konzertante Kompetenz.
Die erstklassige Doppel-Scheibe mit Klappcover
und Düster-Design ist zudem als extravagantes
Cornetto Vinyl erhältlich. Echt spaciger Anblick,
hier grooven alle Augen.
WHITE STONES -
Dancing Into Oblivion (Nuclear Blast)
Für solche Tanzeinlagen ist kein Sakko nötig.
Schwarzes Leder reicht als Dresscode für Content,
der konventionelle Death Metal-Codes einem
Dehnungstest unterzieht. Die Formation von
OPETH-Bassist Martin Mendez agiert klischeereduziert,
integriert frische Einflüsse und betätigt
die kreative Air Condition, um das Genre zu belüften.
Das Resultat bildet eine erdig-energetische
Performance als hörenswerte Vinyl-Antithese zu
Versteinerungstendenzen.
Special:
Raketenglückskeks
Insider mit „Ich erkenne Zweitauflagen jeder Underground-Pressung am Geruch
ihrer Innenhülle“-Attitüde sind kaum aus ihrer blasierten Fassung zu bringen.
Nur durch solche Raketen: „Fully Finished Studio Outtakes 2021“ ist eine imposante
Fünf-LP-Box der ROLLING STONES mit 50 fertigen Songs, die nie einen Tonträger
erreicht haben. Ja, keine offizielle Veröffentlichung, aber eine Sensation.
Viele der Songs auf Red Vinyl oder Marbled Vinyl sind echt gut und das alles
transformiert Fans zu wandelnden Glückskeksen.
lava-strom
Z a h , h e a v y , e r h a b e n :
Doom &
Artverwandtes
by Willi Winter
MORTAJAS – same (Rafchild Rec.)
Die Band als solches mag noch ein unbeschriebenes Blatt sein, die
Protagonisten dahinter keineswegs. Daniel Perez Saa (ex-PROCESSION,
KING HEAVY) hat sich nämlich kurzerhand, und ohne Aufsehen zu
erregen, mit den Herren Rodrigo Figueroa und Marcos Contreras von
den sowieso anbetungswürdigen MOURNERS LAMENT zusammengetan
und ein sensationelles Debütalbum eingeholzt.
Unaufgeregt, tieftraurig und melodisch leidet sich das Trio durch
acht in Zeitlupentempo vorgetragene Songs. Der Bass ist wuchtig
ohne Ende, jeder Snareanschlag sitzt wie eine G'nackwatschen und
die Gitarre zieht sich elegisch und besitzergreifend durch die Lieder,
während Marcos mit seiner tiefen, sonoren Stimme hingebungsvoll
für Gänsehaut sorgt.
Hier wird keinerlei Effekthascherei betrieben, hier wird Doom aus
tiefstem Herzen zelebriert. Sehr stark!
www.facebook.com/mortajasdoom
MAGMA RISE - To Earth To Ashes To Dust (Daredevil Rec.)
Nach dem endgültigen Aus der ungarischen Doom-Götter MOOD
(schluchz!) haben Kolos Hegyi (Gitarre) und Gábor Holdampf (Bass,
Gesang) sich sofort an die Arbeit gemacht und ein weiteres Highlight
mit MAGMA RISE veröffentlicht. Ich glaube, die können ganz einfach
keine schlechte Musik machen.
Den zwei Gitarren geschuldet wird hier ein dichtes Gesamtbild
geschaffen. Schwere, wuchtige Riffs und vor allem Gábors charakteristische
Stimme sorgen dafür, dass die Lieder im Ohr hängen
bleiben. Genretypisches Midtempo, eine gute Portion Epic Metal und
melodische, hymnenhafte Parts machen diese Platte ganz besonders
hörenswert. Und als Ritterschlag ist auch noch Eric Wagner darauf zu
hören. Eigentlich ein Pflichtkauf!
www.facebook.com/magmarise
SAVANAH - Olympus Mons (StoneFree Rec.)
Was kann es bedeuten, wenn eine Band ihr Album nach dem größten
Berg des Sonnensystems benennt? Nun, erstens zeugt es von einer
breiten Brust und zweitens kann man zumindest erahnen, wohin die
musikalische Reise führt.
Erstere trägt die Truppe zu Recht, zweiteres stimmt zum Glück nur
ansatzweise. Mit einem absolut überzeugendem Mix aus Stoner,
Doom und (überraschenderweise) Prog-Elementen verlieren sich die
Grazer nicht unnötig in irgendwelchen Fuzz- und Feedbackorgien,
sondern erschaffen klare, nachvollziehbare Songstrukturen. Die Soli
kontrolliert und zurückhaltend, aber dennoch sehr gefühlvoll. Die
Riffs fett (und ich meine FETT) und die Stimme, durchgehend mit
Hall versehen, krönt sozusagen das Hörerlebnis. Gerne mehr davon!
www.facebook.com/savanahmusic
DUNBARROW – III (Blues Of The Red Sun)
Diese Norweger nennen ihren Stil „Proto Doom“, was man mit
Abstrichen auch so stehen lassen kann.
Denn ich bin mir sicher, dass die Jungs im Proberaum neben
BLACK SABBATH auch gerne LED ZEPPELIN, URIAH HEEP oder
JETHRO TULL hören. Das Werk besticht hauptsächlich durch
fetten 70s Rock, hat aber auch mal Schwergewichter („Death That
Never Dies“) oder folkige Klänge („Turn In Your Grave“) zu bieten.
Hier wird aber keineswegs plump geklaut, nein, die Herren haben da
ihren eigenen Stil gefunden und der hört sich mehr als nur gut an.
Dieses Album klingt, als ob man in einem 75er Ford Mustang eine
schnurgerade Straße durch eine menschenleere Wüstenlandschaft
fährt...
www.facebook.com/Dunbarrow
02.10.
ARROGANZ
GOATH
13.10.
GUTALAX
SPASM
GUINEAPIG
22.10.
DISBELIEF
29.10.
SLAUGHTER MESSIAH
PREDICTION
30.10.
BENIGHTED
PRAY FOR PAIN
27.11.
NACHTMAHR
MASSENHYSTERIE
17.12.
CLAUDIO SIMONETTI‘S
GOBLIN
18.01.
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25. & 26. SEPTEMBER 2021 • A-WIEN • AUSSENGELÄNDE DER STADTHALLE E
23. & 24. OKTOBER 2021 • A-LINZ • AUSSENGELÄNDE TABAKFABRIK
Weitere Termine und Infos unter: www.streetfood-festival.eu
Der Untertitel verrät
es bereits, es geht
um eine Tour und
die Dokumentation
derselben. So weit,
so vertraut dieses
Thema auch sein
mag, diese Tour ist etwas Außergewöhnliches -
denn sie hat in dieser Form nie stattgefunden.
Das ist jetzt aus dem Titel herauslesbar und spoilert
keineswegs. Da Gordon McMichael selbst einen
reichhaltigen Erfahrungsschatz als Musiker mitbringt,
fließt wohl das eine oder andere daraus in
sein schriftstellerisches Debüt ein, was die Erzählung
sehr lebendig wirken lässt, aber alles andere in „Live
In Front Of An Imaginary Audience“ entspringt seiner
Fantasie. Hier kann man wirklich nicht sagen, dass
das Leben die besten Geschichten schreibt, oder doch,
gerade weil Gordon sich entschlossen hat, dieses literarische
Debüt zu veröffentlichen? Denn in diesem
findet er alle Freiheiten vor, eine Welttournee zu organisieren,
genauso, wie er das haben möchte, mit genau
den MusikerInnen, die er sich dafür vorstellt und in
genau solchen Venues, die dafür in Frage kommen.
Mit liebevoller Genauigkeit zeichnet McMichael die
verschiedensten Stationen dieser Tournee nach und
verleiht den handelnden Personen mit viel Liebe zum
Detail eine eindringliche Lebendigkeit.
Die Präzision, mit der der Autor dabei vorgeht, ist mit
ein Grund dafür, dass man dieses Buch einfach nicht
mehr aus der Hand legen kann.
Von Kapitel zu Kapitel steigt die Spannung und die
Neugier auf das, was weiter passieren wird. Hier wird
nichts dem Zufall überlassen, was bedeutet, dass alles,
wirklich alles möglich ist, und genau das lotet
"LIFOAIA" in allen Facetten aus, die da reichen vom
enthusiastischen Publikum bis zu haarsträubenden
Erlebnissen, nebst überraschenden Einblicken in
das Seelenleben der Protagonisten, die auf dieser
Reise ihre ganz eigene Entwicklung durchleben und
manchmal auch -leiden.
Auf dem Backcover lässt Gordon McMichael das
Musikmagazin „Dideldum“ zu Wort kommen:
„Spätestens nach dem dritten Gig hat man das Gefühl,
mitten im Tourbus zu sitzen.“ Ergänzend dazu kann
festgestellt werden: Dieses Buch zu lesen ist ein wahres
Abenteuer!
Claudia
Erhältlich ist das gute Stück als E-Book bei Thalia, Amazon &
Co oder als Taschenbuch in der „illustrierten Fan-Edition“ bei
Pee On A Tree Books sowie bei www.lennysmusicstore.com
TURBOBIER OPEN AIR
14.08.2021 – Wien, Arena
www.turbobier.at
Nix Sessel, nix Maske,
nix Abstand: A Konzert
wia früher!
KORPIKLAANI, EQUILIBRIUM, NYTT LAND, JONNE
25.10.2021 – Wien, SiMM City
www.simmcity.at
FINNTROLL, SKÁLMÖLD, ATAVISTIA
14.11.2021 - Wien, Szene
16.11.2021 - Graz, Explosiv
www.bookingsaustria.at
AKNE KID JOE
20.11.2021 – Wien, B72
www.aknekidjoe.com
DRITTE WAHL
25.11.2021 – Wien, Flex
www.dritte-wahl.de
VAN HOLZEN
11.12.2021 – Wien, B72
www.vanholzen.com
© Markota.de
© Band
© Henry Söderlund
© Johannes Brendel
© Robert Eikelpoth
© Diana Muehlenberger
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08.10.2021
Schallmooser Hauptstraße 46, 5020 Salzburg, www.rockhouse.at
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Der brandneue
Rock & Metal-Podcast
DEVIN TOWNSEND - Ocean Machine: Biomech
(1997)
40
Während diese Zeilen entstehen, steuert die Hitzewelle
2021 auf ihren vorläufigen Höhepunkt zu.
Natürlich ist keine Klimaanlage installiert, der
Ventilator produziert ob seines Alters mehr heiße
als kühle Luft und die hochschwangere Freundin hat
mir die letzten Erfrischungsgetränke weggeschnappt.
Bleibt nur der Griff ins CD-Regal, um zumindest in
eine kühle Fantasiewelt zu flüchten. Grimmiger und
klirrender Black Metal verträgt sich dann aber doch
nicht mit der Hitze und so bleibt eigentlich nur noch
ein Album über.
1997 erlebte man nicht nur die Veröffentlichung
von STRAPPING YOUNG LADs „City“, nein, DEVIN
TOWNSEND erfreute den geneigten Musikliebhaber
auch quasi mit seinem Solodebüt „Ocean Machine:
Biomech“. Quasi deswegen, weil der Name des kanadischen
Ausnahmetalents erst bei späteren Auflagen
auf das Cover rutschte. Davor diente OCEAN MACHINE
als Bandname und „Biomech“ galt als Albumtitel. Wie
dem auch sei, während „City“ wohl eines der härtesten
und heftigsten Alben aller Zeiten darstellt, entpuppt
sich „Ocean Machine“ in vielerlei Hinsicht als das
komplette Gegenteil.
Verbreitet die Musik selbst immer noch eine intensive
und teils beklemmende Atmosphäre, so ist der
Grundtenor des Albums dennoch ein durchgehender,
positiver Vibe, der sich vor allem im Hit „Life“
niederschlägt. Aber genau genommen ist „Ocean
Machine“ ein einziges Highlight, das unbedingt am
Stück genossen werden muss, und das sich nach einigen
Durchläufen unweigerlich in den Gehörgängen
festbeißt.
Der Opener „Seventh Wave“ steht mit seinem erhabenen
Refrain wie ein Monolith fest verankert in
der Brandung, trotzt unbeeindruckt den Gezeiten
und ist mit sphärischen Klangtupfern angereichert,
die sich über die komplette Lauflänge der Scheibe
ziehen. Das letzte Drittel des Albums setzt diesem
Werk die Krone auf. „Bastard“ zieht einem nur durch
sein mächtiges Riff die Hose aus, während das abschließende
„The Death of Music“ das Kunststück
vollbringt, gleichzeitig einer der ruhigsten und doch
schwersten Songs der Platte zu sein - und diese würdig
beendet. Mit „Thing Beyond Things“ gibt´s zudem einen
Bonustrack, dessen Urschrei am Ende passender
nicht sein könnte.
Im Gesamtkontext der Diskographie stellt „Ocean
Machine“ das für mich kompletteste Album von DEVIN
TOWNSEND dar. Wahnsinnigkeiten à la „Physicist“
oder „Infinity“ bekommt man hier nicht geliefert,
dafür aber eine getragene und epische Ausrichtung,
die ihresgleichen sucht. Als besonderes Schmankerl
darf das 2018 veröffentlichte Livealbum (wahlweise
auch mit DVD oder BluRay erhältlich) „Ocean Machine
- Live at the Ancient Roman Theatre Plovdiv“ genannt
werden, auf welchem das Werk in seiner Gänze in
stilvollem Ambiente aufgeführt wird.
Außerdem hat HevyDevy, der ja bekanntlich seit
Beginn der Pandemie zu den aktivsten Künstlern
in Bezug auf Streaming-Konzerte gehört, im Mai dieses
Jahres „Ocean Machine“ auf einer Terrasse mit
Ausblick auf die kanadischen Wälder dargeboten.
Ein skurriler, aber passender Anblick.
www.hevydevy.com
Manuel
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