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Ausgabe #23 Okt-Nov 2021
Zeitlos gut
© Fiona Garden
ASKING ALEXANDRIA
ALIEN WEAPONRY
ALL GOOD THINGS
© Scott Diussa
Festival Berichte!
Unter Strom!
Leben, Zeit,
Glückseligkeit
„Ganz nah am Leben“ lautet die Headline
unserer Titelstory, in welcher Mark TREMONTI
unserem Stefan einen schönen Einblick in
sein Dasein als Musiker und Familienvater
fernab der üblichen Promo-Floskeln gibt.
Wie die Vorbereitung auf so ein Interview
ablaufen kann, verrät euch Wahnfred in seiner
„The Story Behind The Cover Story”. Seine
JINJER-Geschichte im letzten Heft kam bei
Lesern, Fans und der Band selbst sehr gut an -
was es dafür vorab brauchte, lest ihr in dieser
Ausgabe, Zeit-Tabelle inklusive.
DAS NEUE ALBUM
DEAR MONSTERS
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Apropos Zeit: Höchste Zeit, mal wieder ein
paar Festivalberichte im Heft zu haben.
Dachte sich auch mighty Anthalerero und
stieg beim Metal On The Hill „260 Stufen zur
metallischen Glückseligkeit“ empor.
Zeit wird’s auch für neue Themen! Meint
unser Strombudsmann - und bittet euch in
seiner Kolumne um ebensolche.
Und irgendwann ist sie dann vorbei, die Zeit.
Man sagt für immer „Adieu“, wird im Kreise
der Liebsten verabschiedet, vielleicht findet
jemand ein paar Worte, vielleicht läuft Musik,
ein allerletztes Lied.
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A HOPE IN HELL
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Einen wunderbaren „Seelenstrom“-Beitrag
dazu hat Rainer Krispel gestaltet, heimische
Hardcore/Punk-Ikone - und Trauerredner.
Bis wir selbst in die Kiste hüpfen, dauert’s
hoffentlich noch eine Weile. G’scheit wäre es
halt, diese Zeit möglichst sinnvoll zu nutzen.
Aber das macht ihr in diesem Moment
eh grad sehr gut,
zwinker.
Viel Spaß mit Stark!Strom #23
Andi Appel, Herausgeber
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Strom-Gitarren
Hi Mark, danke für deine Zeit! Das Spannende an neuen
Veröffentlichungen deiner Solo-Band sind die neuen musikalischen
Elemente, die du in deinen Sound integrierst.
Das für mich auffälligste neue Merkmal auf „Marching
In Time“ sind die ausgesprochen tief gestimmten Gitarren
bei „A World Away“ und „Now And Forever“. Woher kam die
Inspiration dazu?
Das Witzige an der Sache ist, dass ich die Tunings meiner
Songs immer an meine Stimme anpasse. Speziell
bei „A World Away“ war das tiefe Tuning der Tatsache
geschuldet, dass ich nicht so hoch singen konnte, wie es
der Song benötigt hätte. Allerdings hatte das auch etwas
Gutes, denn der Track ist dadurch viel härter geworden.
wie ein Hasenbau, es gibt sehr viel zu entdecken, wenn
du hinabtauchst. Ich finde nicht, dass es ein besonders
melancholisches Werk ist. Es hat auf jeden Fall seine
düsteren Elemente und ich mag es auch sehr gerne,
solche Songs zu schreiben. Aber wenn ich sechs dunkle
Tracks für ein Album habe, dann versuche ich bewusst,
den Rest aufzuhellen. Immerhin geht es nicht nur um
musikalische Dynamiken, sondern auch um emotionale.
Die Leute sollen nicht nur in Melancholie versinken,
sondern auch wieder mit Energie gepusht werden!
Du hast über unterschiedliche Inspirationsquellen gesprochen.
Versuchst du auch regelmäßig, neue Bands zu
entdecken?
Ganz nah am Leben
Zeitgleich mit diesem Heft erscheint
am 24. September „Marching In Time“ (Napalm Rec.),
das fünfte Album von Mark Tremontis Soloband TREMONTI.
Aus diesem Anlass sprachen wir mit dem 47-jährigen
ALTER BRIDGE- und CREED-Gitarristen über musikalische
Inspirationen, Signature Amps und wie es ist,
während einer Pandemie Vater zu werden.
© Chuck Bruckmann
Die Höhen kennt man ja mehr von Miles bei ALTER BRIDGE,
bei denen du aber auch ab und an die Lead-Vocals ergreifst.
Am letzten Album war dies jedoch gar nicht der Fall. Genießt
du es, bei deinem Solo-Projekt alles selbst zu singen?
Ich liebe es zu singen! Es ist auch das, was ich im
Studio am liebsten mache. Gitarren sind im Studio
eine Herausforderung, Singen hat da einen viel größeren
Spaß-Faktor. Ich meine, es ist auch eine Challenge,
aber ich empfinde es als weit weniger stressig. Ich singe
generell sehr gerne. Im Studio, auf Tour… ich sitze auch
sehr gerne zu Hause rum und singe.
Wie erwähnt strotzen deine Alben stets vor neuen musikalischen
Ideen und Spielereien. Allerdings habe ich auf
„Marching In Time“ auch Elemente entdeckt, die sehr gut
auf deine Alben „A Dying Machine“ oder
„Dust“ gepasst hätten. Ist dein neues Werk
eine Zeitreise durch dein musikalisches
Schaffen oder ist dies eher dem Zufall geschuldet?
Wie gehst du an neue Songideen
heran?
Naja, ich denke, du nimmst stets
Dinge aus deiner Vergangenheit mit.
Ob du möchtest oder nicht. Ich versuche
deshalb schon immer neue
Herangehensweisen beim Schreiben
von Songs zu finden. Anstatt etwa meine
Gitarre in die Hand zu nehmen und zu einem Heavy
Metal Drum Loop zu spielen, schnappe ich mir gerne ein
Keyboard und versuche, damit etwas zu kreieren. Oder
aber ich suche mir einen Rap Backing Loop zur Gitarre.
Nach über 30 Jahren versuche ich immer wieder,
Inspiration von anderen Quellen zu beziehen.
Manchmal sehe ich auch einen Film und höre darin
eine Akkordfolge, die sich im Film dann aber anders
entwickelt, als ich es gerne hätte. Dann setze ich mich
hin und spiele sie so, wie sie in meinem Kopf mehr
Sinn ergibt. Manchmal passiert sowas auch, wenn ich
in Restaurants sitze oder ein Buch lese. Alles, was dich
anders denken lässt und in andere Stimmungen versetzen
kann, ist großartig.
Weil du gerade andere Stimmungen ansprichst: Ich habe
das Gefühl, dass dein neues Album dein bislang melancholischstes
ist. Siehst du das auch so?
Das Lustige ist, dass ich diese Einschätzung schon mehrmals
gehört habe. Für mich ist es in erster Linie ein eingängigeres
Album als der Vorgänger. Es ist ein bisschen
„Oder aber ich suche mir
einen Rap Backing Loop“
No prob,
machen wir alle mal...
Weißt du, momentan bin ich sehr fixiert auf Big Band
Stuff. Frank Sinatra ist mein absoluter Lieblingssänger.
Also sitze ich eigentlich hauptsächlich in meinem Auto
und höre Sinatra oder auch Peggy Lee. Das ist die Musik,
die mich zur Zeit sehr inspiriert. Als Kind gab's wohl
keinen Stil, der mich weniger interessiert hätte…
Ich habe aber wohl in den letzten zwei Jahren mehr
gesungen, als ich es mein ganzes Leben davor getan
habe. Und das hauptsächlich wegen Frank. Das war im
Endeffekt das, was meine Vocals für das neue Album
am meisten beeinflusst hat. Früher hatte ich Angst
davor, tief zu singen, weil du da deine eigene Stimme
hörst, und niemand mag seine eigene Stimme so recht.
Aber jetzt hab ich mich damit angefreundet und genieße
es sogar.
Ich hab mal in einem anderen Interview
gelesen, dass es ein Thema gibt, bei dem
du kein Halten mehr kennst: Gitarrenverstärker!
Yeah!
Auf deinen Social Media-Kanälen wurde
kürzlich ein Foto der Amps gepostet, die
du auf dem neuen Album benutzt hast.
Bei genauerer Betrachtung sah man,
dass einer davon der PRS MT 100 ist,
dein Signature-Gitarrenverstärker, der ja zur Zeit noch
in Entwicklung ist. Wie stark war der Impact dieses Amps
auf der Platte?
Ich würde sagen, etwa 80% der Gitarren wurden durch
diesen Amp getrackt. Die heavy Rhythmusparts sind
alle vom MT 100, als auch die cleanen Gitarren. Man
muss aber dazusagen, dass das Bild auf Social Media
nicht die finale Version darstellt. Wir (Mark gemeinsam
mit dem Gitarren-Hersteller PRS, Anm.) arbeiten
bereits seit einigen Jahren an diesem Amp und sind
noch immer nicht fertig.
Ich mag die Clean-Channels von 100 Watt-Verstärkern
nicht so gerne, weil die immer leicht angezerrt sind.
Der MT 100 hat den vielleicht besten Clean Sound,
den ich jemals hören durfte. Außerdem wird das
Endprodukt ein 3-Channel-Amp, er wird also einen
Clean-, einen Overdrive- und einen Lead-Channel haben.
Ich möchte in diesem Verstärker meine liebsten
Sounds vereinen, weil ich live bislang immer mit
mehreren Amps spielen musste, die ich auf der Bühne
splitte. Der neue MT 100 soll im Clean-Channel eine
4 5
Strom-Gitarren
fette Version eines Fender Twin werden, der Heavy-
Channel eine Kombination aus Dual Rectifier und
einem Bogner.
Ich hoffe, ich fange jetzt nicht zu sabbern an…
fährt und sofort einen 24-Stunden Flug nach Hause
genommen. Am nächsten Tag musste ich schon wieder
zurückfliegen, und dann war ich erst wieder zwei
Wochen später bei ihnen. Das hat mir damals das Herz
gebrochen!
Haha, du wirst ihn lieben! Wenn du auf Amps stehst,
dann wirst du diesen hier lieben! Zusätzlich wird der
Overdrive-Channel ein bluesy/classy
Channel sein (Wahnsinn, Andi), er wird
also sehr vielseitig.
Du bist ein ausgesprochen aktiver Mensch.
Du gehst auf Tour, nimmst Alben auf und
entwickelst Musikinstrumente mit PRS. Als
ob das nicht schon genug wäre, versuchst
du, dich auch zu beschäftigen, während
du beschäftigt bist, weshalb du auf Tour
Guitar Clinics veranstaltest. Dabei kann
man einen persönlichen Einblick in deine
Arbeitsweise gewinnen und gewisse Kniffe auf der Gitarre
lernen. Ich kann mir aber vorstellen, dass da nicht nur
Gitarristen kommen, sondern auch Fans, die dich einfach
eine Stunde aus der Nähe sehen möchten. Stört dich das
nicht weiter, weil du ohnehin im Unterrichten versinkst
oder wäre es dir lieber, wenn du da nur mit „Schülern“ wärst?
Nun, es müssen ja nicht nur Personen
kommen, die Gitarre spielen. Auch
andere Leute sind interessiert am
musikalischen Background und der
Arbeitsweise, die für das Kreieren von
Musik notwendig ist. Ich finde es toll,
wenn ich die Begeisterung in den Augen
der Leute sehe, wenn ich ihnen etwas
zeige. Das macht diese Erfahrung so
einzigartig.
Und das Tollste daran ist, dass der
Titeltrack vom neuen Album während
einer solchen Clinic geschrieben wurde.
Ich sitze da, zeige den Anwesenden gerade
eine bestimmte Fingerstyle-Technik und probiere
währenddessen einfach nur am Griffbrett herum - und
plötzlich komme ich auf einen Part, der später zum
Verse von „Marching In Time“ werden sollte. Also sehe
ich die Gäste an und frage sie, ob sie einen Moment
warten können… und beginne während der Clinic diesen
Part aufzunehmen. Ich habe die
originale Audiodatei der Session noch
immer abgespeichert. Was ich damit
sagen möchte, ist, dass ich bei diesen
Clinics nie etwas verstecke, oder so. Ich
versuche es so echt und nah am Leben
zu halten, wie es mir möglich ist.
Stichwort Titeltrack. Der Song handelt
davon, wie es ist, wenn man während einer
Pandemie Vater wird. Du hast ja bereits
zwei Söhne im Teenageralter, deine
Tochter wurde letzten Dezember geboren. Für jemanden wie
dich muss das eine neue Erfahrung gewesen sein, ein Kind
zu bekommen (definitiv, Andi) und zu Hause zu sein, richtig?
Absolut! Als mein zweiter Sohn geboren wurde, waren
wir gerade in Norwegen auf Tour. Ich habe den
Anruf bekommen, dass meine Frau ins Krankenhaus
„Manchmal passiert
sowas auch, wenn ich
in Restaurants sitze“
Kennen wir…
„Es ist ein bisschen
wie ein Hasenbau“
Zu Besuch im
Stark!Strom Office?
Auf der anderen Seite habe ich zum Glück eine sehr
unterstützende Familie, wir haben alle eine sehr enge
Beziehung zueinander. Das ermöglicht
mir das Leben, das ich führe. Ich
werde deshalb voraussichtlich eines
Tages kein verbitterter alter Mann
sein, der sich denkt, dass er etwas im
Leben verpasst hat. Sie finden toll, was
ich mache und kommen auch oft mit
uns mit. Meine Kids konnten so schon
viel von der Welt sehen, sie waren bereits
um die 20-mal mit in Europa!
Allerdings finden sie den Tourbus interessanter
als die Show an sich. Und
um auf meine Tochter zu kommen: Ein Baby verändert
sich im ersten Lebensjahr so stark und vor allem
schnell, dass ich sehr glücklich darüber war, das alles
einmal durchgehend erleben zu dürfen und immer
bei ihr zu sein.
Da du dich jetzt schon an die Zeit zu Hause gewöhnt hast,
würdest du gerne mehr bei deiner Familie
bleiben oder freust du dich bereits auf die
nächste Tour?
Wir starten einmal klein, das haben wir
bewusst so geplant. Die erste Tour geht
für drei Wochen durch die Staaten und
ich fliege so oft ich kann wieder zurück,
um so viel zu Hause sein, wie es geht.
Aber ich muss mich jetzt wieder an
meinen Job gewöhnen. Also, ich nenne
es Job, aber es ist das Leben, für das
ich mich entschieden habe und das ich
immer leben wollte. Das richtig Harte
an der Sache ist, dass meine Frau und
die Kids mich leider nicht auf der kommenden Tour
besuchen können, weil wir backstage Corona-bedingt
in einer `Bubble´ abgeschottet sind und auf Tour möglichst
wenig Kontakt mit anderen Leuten haben dürfen.
Aus diesem Grund wird es vorerst leider auch noch
keine Clinics geben.
Dennoch wünschen wir dir viel Spaß auf
Tour und natürlich mit deiner Familie!
Vielen Dank fürs Interview - und ich
habe noch eine kleine Abschlussfrage:
„Marching into the future“, was macht
Mark Tremonti in 30 Jahren?
Puh… Ich denke, dasselbe wie heute.
Noch immer so viel auf Tour sein, wie
es gesund ist! Meine Kids sind dann
schon alle erwachsen… Vielleicht bin
ich dann der alte Dad, der ihnen immer noch Sinatra-
Songs vorsingt (lacht).
www.marktremonti.com
www.facebook.com/TremontiProject
Stefan
Das Metal-Album des Jahres
Ab 22.10.
LTD. TRANSPARENT BLUE LP / SOLID GOLD LP /
EXCL. MC / BLACK LP / CD / DOWNLOAD / STREAM
6
Strom-schlag
zeitlos
Wir schreiben das Jahr 1995. Vier naive
Idealisten aus Wiener Neustadt verbringen
eine Woche im tschechischen
Hradec Kralove, um unter dem Namen
ENDOCRANE ein Demo einzuklopfen, das auf den schönen Namen
„Progeria“ hört. Statt CDs lässt man aus Budgetgründen aber nur 500
Kassetten fertigen, mit gedrucktem Cover, stylish und nett.
Die Band spielt Gigs mit Szenegrößen wie FETISH 69, VADER und DARKSIDE,
veranstaltet zusammen mit den genialen SARDONYX die legendären
„Köllazirkus“-Shows, unter anderem in der Wiener Arena, und man
hat sogar die Ehre, im „alten“ Rockhaus in der Adalbert-Stifter-Straße
auftreten zu dürfen. Die Demos gehen schnell und gut weg, werden
via Tape-Trading mit Bands aus Südamerika, Asien und Australien
getauscht - ganz oldschool mit der Post, schreibmaschingeschriebene,
zusammenkopierte Biografie und Flyer inklusive.
ENDOCRANE werden sogar im Radio gespielt, etwa in Portugal und
in Brasilien, bekommen recht gute Rezensionen in diversen Underground-Mags,
werden vom „Rock Hard“ ignoriert (trotz persönlicher
Tape-Überreichung an Herrn Albrecht…), aber dafür im „Heavy, oder
was…?“ in den Himmel gelobt. Mit mehr dilettantischem Stoismus als
Professionalität erspielt sich das Quartett einen gewissen Underdogund
Underground-Status, der auch heute - gut 26 Jahre danach - noch
anzuhalten scheint. Das Tape wird nach wie vor gesucht und gehandelt,
sogar auf Discogs scheint es auf. Verwunderlich auch deswegen, weil
sich ENDOCRANE nach sechsjährigem Bestehen bereits 1997 wieder
auflösten, Familienplanung und interner Unstimmigkeiten sei Un-Dank.
Faszinierend, heute das Tape von damals in der Hand zu halten. Ein Relikt
aus einer anderen Zeit, ja - aus einem anderen Jahrtausend. Und dennoch
klingt die Musik darauf vertraut und manchmal keinesfalls antiquiert.
„Progeria“ ist einer von diesen Beweisen, dass Metal zeitlos sein kann,
auch wenn dies nie beabsichtigt war. Der „Progressive Death“ von damals
ist der Underground von heute, und das Demo vielleicht ja auch schon
irgendwo in den Oldschool-Sammlungen diverser Metal-Jungspunde
zu finden. Ich lege das etwas ausgeleierte Band ein und schließe die
Augen. Heast, wir waren eigentlich schon recht gut damals! Ich klopfe
mir innerlich auf die Schulter und sage leise „Oida, gut gemacht!“
Der am Schlagzeug damals, der war nämlich ich.
Neugierig geworden?
Youtube -> Suchbegriff „Endocrane Progeria“, viel Spaß!
Und jetzt bleibt mir ja gesund,
Euer Mike, Stark!Strom Chefredakteur
11.JÄNNER.22
GASOMETER WIEN
WWW.MUSICTICKET.AT • WWW.OETICKET.COM BANK AUSTRIA
(ERMÄSSIGUNG FÜR TICKETINGKUNDEN) SOWIE UNTER TICKETING.BANKAUSTRIA.AT
p l u s s u p p o r t
11.05.2022
GASOMETER
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30. MÄRZ 2022
WIENER STADTHALLE
OETICKET.COM STADTHALLE.COM • TEL. 01-79 999 79
Das allererste ENDOCRANE-Bandfoto 1993:
Mike Seidinger, Bernd Kummer, Bernd Wograndl und Andreas Schwarz
© Privat
LIMITIERTES DELUXE-
BOXSET ’A VIEW FROM
OETICKET.COM
TOP OF THE WORLD‘
AB 22.10. ERHÄLTLICH
13. JULI 2022 - ERNST HAPPEL STADION WIEN
Valentinstark!
10
Hi Matt, herzliche Gratulation zum neuen
Album, das überraschend heavy ausgefallen
ist, wie kam es dazu?
Vielen Dank! Nun, ich gebe dir
recht, aber das war keine bewusste
Entscheidung, das ist eher ziemlich
natürlich passiert. Wir schrieben unsere
Songs, sammelten Ideen und dann
waren wir im Studio. Und tja, weißt
du, was dabei rauskommt, kommt dabei
raus. Manchmal ist es mehr heavy,
manchmal weniger.
Auf alle Fälle ein stark!er Kontrast zum
direkten Vorgänger („Gravity“ aus dem
Jahr 2018, Anm.).
Oh ja. Wir haben uns wirklich sehr weiterentwickelt.
Die letzten Jahre waren eine Art Suche
für uns, wo wollen wir mit der Band noch hin, wie
können wir uns entwickeln… Dann kam Covid dazu,
die Lockdowns, eine schwierige Zeit für viele Musiker,
aber wir haben es geschafft und jetzt sind wir echt
verdammt happy. Die Suche hat sich ausgezahlt, wir
haben den richtigen Sound für uns gefunden, das
Album klingt verdammt gut.
Passend dazu hast du die Platte auch als BULLET FOR MY
VALENTINE 2.0 bezeichnet.
Genau! Dieses Album ist ein frischer, selbstbewusster
Schritt für uns. Wir schließen mit dem Vergangenen
ab und öffnen neue Türen.
Gesucht und gefunden
Am 22.10. veröffentlichen BULLET FOR MY VALENTINE ihr siebentes
Album. Warum das selbstbetitelte Werk (Spinefarm/Virgin) eine Art
Neustart für die walisischen Metal-Helden darstellt und weshalb sie
besonders gerne in Österreich auftreten, verrät Bandleader Matthew
Tuck (Gesang u. Gitarre) im Stark!Strom-Talk, voilà!
„Musik ist
mein Hobby,
meine Leidenschaft,
mein Leben!“
Magst du einen dieser „Türöffner“ -
sprich Songs auf dem neuen Album -
ganz besonders?
Ich liebe diese Frage, haha, denn ich
mag natürlich alle Tracks. Aber wenn
ich unbedingt welche rauspicken
müsste, wäre auf Fälle „Knives“ dabei.
Vielleicht ein Schlüssel-Song. Wenn
wer BULLET FOR MY VALENTINE - die
Band und das Album - kennenlernen
möchte, soll er sich „Knives“ anhören,
darum haben wir es auch schon vorab
als Single ausgekoppelt. Weitere
Faves wären „Parasite“, der Opener, an
dem haben wir viel herumexperimentiert,
oder „Can’t Escape The Waves“,
sehr schöner Song, etwas melodiöser,
oder… (lacht).
Dabei bedient ihr euch wieder eines schönen Fundus
verschiedener Genres.
Ja, ich mag die Kombination. Zum Beispiel, wenn
ich Metalcore mit traditionellen Heavy Metal-
Elementen mischen kann. Wir sind ja alle mit
diesen Bands aufgewachsen, die wir auch heute
noch privat gerne hören. Diese Musik wird mich
immer begleiten. Ich liebe Thrash-Bands wie frühe
METALLICA, ich liebe PANTERA, später kamen auch
KILLSWITCH ENGAGE oder AVENGED SEVENFOLD
dazu. Diese Bands sind technisch großartig und
verdammt catchy. Genau das wollen wir auch mit
unserer Musik erreichen.
© Fiona Garden
Die logische Umkehrfrage, was kommt stilistisch gar nicht
in die BULLET-Tüte?
Ach, wir können sicher viel Verschiedenes spielen,
das macht uns auch aus. Wir haben diesbezüglich
sehr viel probiert, sind in unterschiedlichste Bereiche
eingetaucht. Aber natürlich, Rap würde nicht so gut
dazu passen, denke ich. Nur als Beispiel. Manche meinen
ja auch, dass wir Pop spielen würden… das ist
für mich nicht unbedingt das größte
Kompliment, um ehrlich zu sein. Das
Wichtigste ist aber zweifelsohne, dass
wir das spielen, was uns gefällt und
womit wir uns wohlfühlen.
Und damit habt ihr vor einiger Zeit die
1-Millarde-Streamings-Marke geknackt.
Herzlichen Glückwunsch! Wie viel bedeutet
dir dieser Meilenstein in eurer
Karriere?
Das bedeutet mir wirklich sehr viel. Das zeigt ja, dass
wir nach all den Jahren noch viel gehört werden. Und
so etwas ist irgendwie auch die beste Auszeichnung,
die man als Band überhaupt bekommen kann.
Weniger erfreulich die schon eingangs erwähnte
Pandemie, was hast du eigentlich während der (nicht
nur) Konzert-losen Zeit am meisten vermisst?
Einfach gesagt: Alles. Wirklich alles. Musik ist mein
Hobby, meine Leidenschaft, mein Leben! Und durch
die Pandemie war auf einmal alles weg, auf einen
Schlag. Nicht nur die Shows, auch persönliche
Kontakte, Treffen mit Freunden, mit der Familie…
Ich habe ja in meiner Karriere nicht nur sehr gerne
selbst Konzerte gespielt, sondern mir auch immer
wieder möglichst viele angesehen. Das nicht mehr
zu können, war ein Riesenschock. Das einzig Gute
in dieser Zeit war wie für viele Kollegen auch, dass
wir wirklich mal in Ruhe an einem Album arbeiten
konnten. Das hört man dem Ergebnis auch an.
Live-Stream-Gigs waren keine Option?
Grundsätzlich sehe ich nichts Negatives darin. Sie
sind, was sie sind und das ist auch gut so. Natürlich
kein Ersatz für echte Live-Erfahrungen, aber auf jeden
Fall eine Möglichkeit für Bands und Companies,
die Arbeit am Laufen zu halten. Im besten Fall
durchläuft das einen großen Prozess, damit es wirklich
professionell rüberkommt. Einige Acts waren
auch durchaus erfolgreich damit, andere weniger.
Für uns mit BULLET FOR MY VALENTINE war es
kein großes Thema. Klar machten wir uns darüber
Gedanken, ließen nach reiflicher Überlegung
aber lieber die Finger davon. Umso mehr brennen
wir auf die ersten richtigen Konzerte da draußen,
mit unseren Fans, die wir so lange nicht sehen
durften…
Bereitet ihr euch speziell darauf vor, darf man sich auf
Überraschungen freuen?
Ha, es gibt einiges, das wir on stage ausprobieren
wollen! Aber Details verrate ich lieber nicht,
„An diese Show
werden wir uns
für immer
erinnern“
weil wir ja erst daran arbeiten… außerdem wären es
dann ja keine Überraschungen mehr. Und was die
Vorbereitung betrifft, wird alleine die Setlist eine
Herausforderung (lacht), wir wollen den Leuten natürlich
die neuen Songs live präsentieren, aber auch
Klassiker, alte Faves… das wird spannend.
Genau zwischen unserem Interview und dem Erscheinen
dieses Heftes steigt - hoffentlich! - das Nova Rock Encore
im Stadion Wr. Neustadt, bei dem ihr erfreulicherweise
auch dabei seid. Und ihr
habt ja durchaus gute Erinnerungen an
bisherige Österreich-Shows…
Yeah, mit eurem Land verbinde ich vor
allem das Nova Rock, da durften wir
bereits 2006 dabei sein. Und das war
fantastisch, an diese Show werden wir
uns alle für immer erinnern. Ein riesiges
Festival mit einem phänomenalen
Line Up war das… wobei das Billing beim Nova Rock
ja generell immer großartig ist. Aber auch die anderen
Konzerte in Österreich waren stets ein Erlebnis
für uns, deswegen freuen wir uns schon sehr auf Wr.
Neustadt, vor allem nach dieser langen Pause! Es ist
einer unserer ersten Gigs seit langer Zeit - und wir sind
extrem motiviert! Nehmt euch also in Acht…
www.bulletformyvalentine.com
www.facebook.com/BulletForMyValentine
Patrick
All Good Strom
Samur-aiserner Strom
Gemeinsam durch schwere Zeiten
Viele kennen ihre Songs aus der WWE oder der NFL, von
diversen Film- oder Videospiel-Soundtracks („Fallout“).
Nun wurde aus dem genialen Studioprojekt eine richtige
Band, mit einem beeindrucken Debütalbum namens
„A Hope In Hell“ (Better Noise Music) und,
wenn es die Situation zulässt, vielen Live-Shows.
Passend dazu erreichten wir Liz Hooper (Bass & Keys)
im Tourbus von Chicago nach Indianapolis.
© Travis Shinn
Alle Fotos © John McMurtrie
Hi Liz & Gratulation zum Album! Wurde auch Zeit, dass
die Leute nicht nur eure Songs, sondern auch euch als
Band kennenlernen…
Danke! Wir waren lange Zeit ein Studioprojekt und
spielten in anderen Bands. Wir schrieben Songs fürs
Fernsehen, für Games und wurden dabei immer
rockiger. So entstand unser Signature-Sound, den
wir `Battle Rock´ nannten. Das sollte alles ein Spaß
unter Freunden bleiben, wurde aber immer `ernster´,
die Leute fragten auf YouTube
nach einem Album und Konzerten.
Darauf wussten wir gar keine Antwort,
weil das nie geplant war… Aber nun
liebe ich den Moment, wenn ich die
Menschen im Publikum ansehe und
sie bemerken, wie viele unserer Songs
sie eigentlich kennen. Dieser Wow-
Moment ist genial.
Genial sind auch die Collabs auf eurem
Album.
Yeah, auch wenn wir wegen der
Pandemie nicht gemeinsam in einem
Studio sein konnten, was natürlich
schade war. Trotzdem haben
wir zum Beispiel einen wunderbaren
Track mit HOLLYWOOD UNDEAD
kreiert. Eigentlich war die Nummer
schon ziemlich fertig, als wir sie ihnen schickten,
aber diese verrückten Jungs haben innerhalb eines
Wochenendes fast einen ganz neuen Song daraus
gemacht, haha.
Sehr stark(!) finde ich „The Comeback“ mit Craig Mabbitt
von ESCAPE THE FATE.
Oh ja, es war cool, mit ihm zusammen etwas zu erarbeiten.
Wir wollten mit jemanden was machen,
den unsere Fans sehr mögen und da lag Craig nahe.
Selbes Label, cooler Sound, wir lieben seine Stimme,
seine Energie. Außerdem hatte er für den Videoclip
12
„Diese verrückten
Jungs machten einen
ganz neuen Song daraus“
ein paar tolle Ideen… an ihm ging ein Schauspieler
verloren, amazing.
Ihr habt erzählt, dass ihr diesen Song auf einem Flug
nach New York geschrieben habt…
Das war eine sehr emotionale Sache für uns. Wir flogen
hin, um einen Deal mit Better Noise Music zu
unterschreiben. Obwohl wir eigentlich immer independent
bleiben wollten. Aber das Label hat uns überzeugt,
wir lieben die Acts, die Musik…
Und ja, dann waren wir in New York und
bei uns zuhause in Kalifornien wüteten
diese massiven Waldbrände. Auf der einen
Seite waren wir hier als Band glücklich
und stolz, gleichzeitig sorgten wir
uns um unsere Liebsten zuhause. Und
dazu kam auch noch die Pandemie… Wir
haben einiges von diesen Gefühlen auf
dem Album verarbeitet.
Generell überzeugt mich diese Positivität
bei ALL THE GOOD THINGS, konträr zu
vielen anderen Rock- und Metal-Bands.
Das hat sicher mit den Bereichen zu
tun, für die wir seit jeher Musik machen.
Für Videospiele oder TV-Shows
sollten wir heroische und motivierende
Songs schreiben, und das haben
wir beibehalten. Wir sind halt einfach sehr positive
Menschen. Die Fans lieben das. Es ist immer berührend,
wenn ich höre, dass unsere Lieder den Leuten
durch schwere Zeiten helfen, sie begleiten, motivieren...
ihnen wieder auf die Beine helfen.
Ein schöneres Schlusswort kann es nicht geben.
Danke fürs Interview und alles Gute weiterhin!
www.allgoodthings.la
www.facebook.com/allgoodthingsrock
Patrick
Alles richtig
IRON MAIDEN spielen definitiv in einer eigenen Liga, wo das Reglement kurz und klar ist: Es gelten ausschließlich die
Regeln von IRON MAIDEN selbst. Das ist der verdiente Preis dafür, eine Größe und Unangreifbarkeit erreicht zu haben,
die nicht nur im Metal-Genre ihresgleichen sucht.
Das mag den Eisernen Jungfrauen schmeicheln. Sich
auf diesen Lorbeeren auszuruhen, ist und war aber
nie eine Option. Die Band arbeitet nach wie vor hart
an dieser Erfolgsgeschichte, das ist auch dem neuen
Album „Senjutsu“ (Warner Music) in jeder seiner mehr
als achtzig Minuten anzuhören und bei aller gebotenen
Objektivität - es ist ein Meisterwerk.
Der Platz, den diese Huldigung im Grunde bräuchte,
würde dem geschätzten Herausgeber etliche
Schweißperlen auf die Stirn treiben (noch mehr??
Andi), daher bleibt nur die eindrückliche Empfehlung,
sich „Senjutsu“ dringend zuzulegen, denn es wartet
IRON GRATIS
Wir verlosen
drei „Senjutsu“-CDs und
1x2 Tickets für die
Wr. Neustadt-Show
unter allen, die uns
in einer E-Mail an
strom@starkstrom.live
erzählen (gerne auch mit
Fotos belegt), warum gerade
sie gewinnen müssen…
danke!
eine Fülle sowohl stilvoller als auch vor Kraft strotzender,
MAIDEN-klassischer und auch überraschend
experimenteller Kompositionen auf euch.
Die jeden Plattenteller sprengende Dimension der
Vorabveröffentlichung „The Writing On The Wall“ wird
eisern beibehalten, das ist Taktik wie auch Strategie,
ist gleich „Senjutsu“ ist gleich „Alles richtig gemacht“!
Eddie ist jetzt Samurai. Wr. Neustadt - wir kommen!
www.ironmaiden.com, www.facebook.com/ironmaiden
Claudia
L I V E + A I R B O U R N E + L O R D O F T H E L O S T
1 0 . 0 7 . 2 0 2 2 S t a d i o n W r . N e u s t a d t
13
Strom-Fragen
Jungs, Gratulation zum Album! Let´s „See What's On The
Inside“ - was spielt sich ab in eurem Inneren?
Ben: Vielen Dank! Tatsächlich geht gerade sehr viel in
uns vor, darum dreht sich auch viel auf dem Album.
Um das Innenleben von uns als Menschen und um
das der Band. Wir sind zurück zu unseren Basics
gegangen, haben viel reflektiert. Weißt du, Musik
kann für den einen das bedeuten und für den nächsten
etwas komplett anderes. Diese Emotionen, diese
Leidenschaften wollten wir auf der
Platte behandeln - und festhalten.
Danny: Es ist das, wofür die Musik am
Ende des Tages steht. Sie ist ein Fenster,
auch in unser Inneres. Es zeigt, wer wir
wirklich sind.
Wozu vermutlich auch die Pandemie ihren
Teil beitrug.
B: Einen sehr großen sogar. Wenngleich
wir in den Texten jetzt nicht konkret
über Covid geschrieben haben, hat das
alles natürlich Auswirkung auf deine
Musik und deine Lyrics. Wie schon
erwähnt, haben wir uns für dieses
Album sehr hinterfragt und dabei
viel darüber nachgedacht, wer wir sind
und wer wir sein wollen.
Für mich zum Beispiel war es auch etwas Besonderes,
endlich mal Vater und Ehemann sein zu können,
ausreichend Zeit für die Familie zu haben. Und genau
in dieser Zeit konnte ich auch Musik für mich
neu entdecken, die ich eigentlich schon zu kennen
geglaubt hatte.
Sehr schön. Wie auch der Fakt, dass ihr mit Beginn diesen
Jahres zu einem großem Label, nämlich Better Noise
Music, gewechselt seid.
Die weiße Wand
Nur ein Jahr nach „Like A House On Fire“ veröffentlicht die britische Metalcore-Größe am 1. Oktober den Nachfolger.
Mehr über „See What's On The Inside“ (Better Noise), Kameras und Schlachtmesser erzählen Sänger Danny Worsnop
und Gitarrist Ben Bruce im äußerst amüsanten Stark!Zoom-Meeting:
„Es zeigt,
wer wir
wirklich sind“
D: Oh ja, das war ein echt riesiger Schritt für uns. Wir
können uns jetzt noch viel mehr auf das konzentrieren,
was wir wirklich wollen. Ich denke, der Deal
hebt uns auf ein neues Level und hilft uns durch das
„Traditional Chapter To Greatness“.
Als solches werden die Fans auch euer neues Album betrachten.
Habt ihr eigentlich persönliche Lieblingssongs
darauf?
D: Auf jeden Fall! „Find Myself“ ist meinen
Augen und Ohren das Beste, was
ich jemals geschrieben habe. Trotzdem
ist „Fame“ mein Favorit auf dem
Album, haha. Ich war total inspiriert
und beeinflusst von LENNY KRAVITZ.
Das wird wohl keiner raushören, aber
es war so. Darüber spreche ich auch
nicht oft… Der Song hat für mich einfach
einen einzigartigen Ansatz und
eine musikalische Aura, die mir gefällt.
B: Mein Fave ist der Titelsong, weil er
vieles von dem vereint, was uns auf
dem Album wichtig ist. Ich liebe es,
wie sich der Track entwickelt. Und vor
allem hat er rein gar nichts mit LENNY
KRAVITZ zu tun (lacht).
Als ausgesprochene Liveband freut ihr
euch sicher schon mächtig darauf, die
Platte on stage präsentieren zu dürfen. Ihr habt ja tatsächlich
schon auf fünf verschiedenen Kontinenten gespielt...
B: Ja, und auch hier sehen wir wieder die Kraft der
Musik, wie sie uns trotz aller unterschiedlicher
Herkünfte und Lebensumstände vereint. Natürlich
gab es schon sehr verschiedene Shows und ebensolche
Reaktionen, am stärksten gehen die Leute meist
dort ab, wo wir selten hinkommen. Die werden völlig
© Danny Worsnop
insane, weil sie diesen besonderen Moment richtig
auskosten wollen. Was uns indirekt wieder auf die
Pandemie zurückbringt, weil auch diesbezüglich die
Fans sehr nach Konzerten dürsten…
D: Ich kann es echt nicht mehr erwarten, in einem
Raum für 23 Stunden zu sitzen und eine weiße Wand
anzustarren (lacht). In einer Garderobe mit Essen
auf Raumtemperatur. Oder rohen
Brokkoli. Das wird sick!
B: De facto ging durch die ganze
Situation einiges verloren. Auch im
Positiven. Weil davor war, wie Danny
ja gerade bemerkte, schon sehr viel
Routine, ewige Wartezeiten, immer
das Gleiche… Jetzt ist das alles wieder
etwas Besonderes, man hat viel mehr
Spaß dabei! Da bemerke ich auch die crowd wieder
ganz anders. Dann schaue ich in das Publikum und
denke mir…
D: …. „Dude, woher hast du diesen Hot Dog? Zur Hölle,
ich will diesen Hot Dog auch! Ich bin verdammt hungrig
und du hast einen Hot Dog, woher hast du den?“
(alle lachen)
B: Du bist schon ein fucking idiot, Danny! Nein, ich
liebe es, den Fans in die Augen zu sehen. Sie lachen
zu sehen, wenn wir Witze machen oder sie weinen zu
sehen, wenn ein trauriger Song sie berührt. Früher
war alles so kalkuliert, so geplant, jetzt kann ich es
„Ich liebe es,
den Fans
in die Augen
zu sehen“
viel mehr genießen, wenn solche Emotionen ins Spiel
kommen.
In diesem Sinne freuen wir uns schon sehr auf euren
nächsten Besuch!
B: Österreich war tatsächlich eines der ersten Länder,
in denen ich als Musiker auf Tour gewesen bin. Und
auch eines der ersten, in denen ich
meine Kamera rausholte. Ich fotografiere
leidenschaftlich gerne und habe
bei euch unzählige Bilder von Häusern,
Bergen, Wäldern geschossen. Einfach
alles geknipst, was mir vor die Linse
lief, haha.
D: Und ich war mit einem Typen von
eurem Bundesheer unterwegs, der war
bei irgendeiner Spezialeinheit und schenkte mir
dann zum Abschied dieses wunderschöne, große
Schlachtermesser (er hält das Messer in die Kamera!
Anm.). Ich gebe zu, es gibt nicht viele Sachen, die ich
länger behalte. Ich hänge nicht wirklich an Dingen
oder werde sentimental. Aber dieses Messer werde
ich niemals weggeben! Ansonsten hänge ich vielleicht
auch noch an meiner Kamera… und an meinem
Hund.
www.askingalexandria.com
www.facebook.com/askingalexandria
Patrick
14
Stro-Maori
Träume, Schlangen
Henry: Natürlich haben wir mit diesem Erfolg nicht
gerechnet. Auch wenn wir sehr wohl mit einer gehörigen
Portion Selbstbewusstsein an den Start gingen.
Wir waren zum Zeitpunkt der ersten Aufnahmen
noch verdammt jung und legten ohne Rücksicht auf
Verluste los. Unser einziges Motto lautete: `Lasst es uns
einfach mal versuchen, was soll denn
schon schiefgehen?´… Wie das halt so
ist, wenn man sich als Teenager in den
Kopf gesetzt hat, mit seiner Band die
Welt zu erobern (lacht).
Lewis: Wir waren in erster Linie Fans, die
gerade die Szene für sich entdeckten.
Es gab so viele interessante Gruppen
zu erkunden. Bald kristallisierte sich
heraus, welche für uns die relevantesten
waren, und in welche Richtung es
gehen wird, als wir beschlossen, selbst
Songs zu schreiben.
Welche Acts waren es denn, an denen ihr
euch orientiert habt - und hat sich daran
seit den Anfängen etwas geändert?
L: Unser Einstieg waren METALLICA,
bald folgten SLAYER und diverse andere
Thrash Metal-Combos. Allerdings
dauerte es nicht lange, ehe wir uns an noch extremere
Sounds heranwagten. Allen voran SLIPKNOT, aber auch
LAMB OF GOD… In den letzten Jahren entwickelten wir
dann zunehmend ein Faible für die eher progressivere
Gangart brutaler Sounds.
Ich denke, das reicht,
um Fan zu sein...
und Franzosen
Mit ihrem Debüt „Tū“ eroberten die Neuseeländer vor drei Jahren die Herzen der Fans im Sturm.
Nicht nur die Truppe selbst war neu, sondern auch ihr Sound. Die beiden Bandgründer Henry (Schlagzeug) und
Lewis (Gitarren, Gesang) de Jong setzten auf mitreißende Klänge zwischen Thrash, Death und Groove Metal,
deren Texte vorwiegend in der Muttersprache vorgetragen werden: Te Reo Māori.
Wir luden das Brüderpaar zum Stark!Zoom-Meeting, um über den Erfolg des Erstlings
und den nun veröffentlichten Nachfolger „Tangaroa“ (Napalm Rec.) zu plaudern.
Jungs, coole Musik und eine Hammer-Live-Band! Ich
denke, das reicht, um Fan zu sein, haha, oder?
Wobei ich die Franzosen auf eurem neuen Album gar nicht
so stark als Einfluss heraushören kann...
H: Wenn du dich auf die musikalische
Ausrichtung von `Tangaroa´ beziehst,
hast du sicher recht. Schließlich
haben wir einen völlig anderen
Groove. Das Faszinierende an dieser
Band ist aber ihre Spieltechnik, ihre
Herangehensweise an das Songwriting
und ihr soziales Engagement.
L: Das ist auch uns mindestens ebenso
wichtig wie die Songs selbst! Ein Track
kann kompositorisch noch so genial
sein - wenn nichts dahinter steckt, das
den Hörer packt, wird er bald wieder
vergessen sein.
Das kann euch nicht passieren. Wenngleich
es in Europa wohl nur wenige Menschen
geben dürfte, die Te Reo Māori verstehen.
H: Das ist uns natürlich bewusst. Wir
wollen aber Geschichten unseres
Volkes erzählen, und in diesen Songs kommt keine
andere Sprache in Frage. Bei anderen Tracks verwenden
wir auch englische Lyrics.
Steht das Cover in direktem Zusammen hang mit dem Titel?
© Piotr Kwasnik
© Nintendo 2021
Schlange sehen oder auch als mehrere Schlangen, meinetwegen
auch als außerirdisches Seeungeheuer, haha.
H: Im Titelsong setzen wir uns mit den leider immer
noch vorherrschenden, ausbeuterischen
Fischereipraktiken vor den Küsten unseres Landes
auseinander. Die Menschen werden vermutlich erst
dann darüber nachdenken, dass etwas
falsch läuft, wenn alles Leben aus dem
Ozean entfernt wurde.
Interessant auch die Story zum Album-
Opener:
L: Hier erzählen wir die Geschichte
des Maori-Häuptlings `Titokowaru´. Er
war einer der härtesten Widersacher
der britischen Kolonialregierung und führte mit seiner
Rebellenarmee einen langjährigen Kampf gegen
sie. Wir sehen uns sowohl als Erzähler, denen es am
Herzen liegt, den Menschen etwas aus der Welt und
Kultur der Maori näherzubringen, wollen aber auch
ein Bewusstsein dafür schaffen, dass sich viele Dinge
seit dem 19. Jahrhundert für die Maori noch immer
nicht verbessert haben.
Und auch fernab dieser Thematik findet man kritische Lyrics.
H: `Buried Underground´ handelt von der dramatischen
Situation Jugendlicher, die synthetischen Drogen verfallen
sind. Ein sehr trauriger Text. `Down The Rabbit
Hole´ dagegen darf als persönliche Abrechnung mit
Wie absurd ist das denn?
jenen Zeitgenossen verstanden werden, die uns zunächst
nur belächelten, nun aber so tun, als ob sie seit
ewig unsere besten Freunde wären. Danke, bleibt wo
ihr seid, euch brauchen wir nicht!
Absolut nicht belächelt wurdet ihr von Beginn an von der
„Konkurrenz“. Was war denn das für ein Gefühl, von ein
paar der ganz Großen der Szene lobend
erwähnt zu werden?
H: Unfassbar! Ich konnte es tatsächlich
nicht glauben, als man uns mitteilte,
dass uns SLAYER als Vorgruppe
für einen Teil ihrer Abschiedstournee
ausgesucht hätten. Ich meine… ich war
ein junger Freak, der von der großen,
weiten Metal-Welt geträumt und dabei
ständig SLAYER gehört hat. Und dann soll ich auf
einmal mit meinem Kumpels auf ein und derselben
Bühne spielen dürfen? Wie absurd ist das denn?
L: Aber es war kein Traum! Es war Realität. Wobei ich
sogar noch auf der Bühne das Gefühl hatte, dass dies
alles gar nicht wahr sein kann… Doch das war es, ein
Kindheitstraum wurde wahr.
Alsdann, Leute, niemals aufhören zu träumen!
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Walter
Ab 08.10.2021!
Ein neues Abenteuer mit Samus
Die Geschichte der Kopfgeldjägerin Samus Aran wird nach den Ereignissen von Metroid
Fusion fortgesetzt. Auf dem Planeten ZDR geht sie einer mysteriösen Botschaft nach,
die an die Galaktische Föderation übermittelt wurde. Dieser Planet ist aber auch voller
bösartiger Lebensformen und birgt zudem eine mechanische Gefahr.
Samus ist agiler und geschickter denn je, aber kann sie es mit dem Grauen aus den Tiefen
von ZDR aufnehmen?
Stellt euch den unerbittlichen E.M.M.I.
Einst nur für die Entnahme von DNS entwickelt, wurden aus den Forschungsrobotern
E.M.M.I. mächtige Maschinen, die Samus jagen. Dies führt zu hochspannenden Situationen,
in denen Samus ihnen ausweichen muss, um einem grausamen Ende zu entgehen.
Spürt Samus‘ Stärke durch neue Fähigkeiten
Erhaltet neue und bekannte Fähigkeiten, während ihr diese gefährliche Welt erkundet.
Überwindet Hindernisse, rutscht oder rollt durch enge Gänge, kontert gegnerische
Angriffe und kämpft euch euren Weg durch den Planeten.
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16
H: GOJIRA! Wir kannten die Band nicht wirklich, hatten
aber das Glück, die Musiker bei unseren ersten Europa-
Aufenthalten näher kennenlernen zu dürfen. Nette
L: Ja! `Tangaroa´ ist ein Maori-Begriff für den Ozean. Als
der Titel feststand, begann ich einfach, etwas zu dieser
Thematik zu malen. Das Ergebnis kann man als eine
Strom-Sinfonie
Me And That Strom
Schön (und) aggro
New Brei
Man nehme harte Gitarrenklänge, ein Füllhorn
an Melodien und eine variable Sängerin, die sowohl
in engelsgleichen Höhen als auch in garstigen
Gefilden souverän agieren kann und heraus
kommt AD INFINITUM, die mit „Chapter II - Legacy“
(VÖ 29.10., Napalm Rec.) einen Frontalangriff auf
das Symphonic-Genre starten.
Adam „Nergal“ Darski sorgt für Nachschub. Oder sollten
wir sagen: Adam and those many men and women?
Für sein neues Werk versammelte er nämlich wieder
eine ordentliche Ansammlung großartiger Musiker aus
allen möglichen Genres. Devin Townsend, Gary Holt,
Alissa White-Glutz, nur eine kleine Auswahl. Zu viele
Köche verderben vielleicht Breie, aber dieses Album nicht.
Hier ist nichts (Einheits-)Brei.
© Nat Enemede-Fine Art
Die im klassischen, eher gezügelt und glatt gehaltenen
Female-Fronted-Symphonic-Bereich angesiedelten
Songs à la „Breathe“ sind zwar durchaus
vorhersehbar, dafür haben es die kantigeren
und ruppigeren Titel wie etwa „Haunted“ richtig
in sich, in denen sich sowohl Sängerin Melissa
Bonny in der vollen Bandbreite ihrer Stimme
austoben darf, als auch die Instrumentalfraktion
kräftig (und mit streckenweise mörderischem
Biss!) von der Kette gelassen wird.
Der Vierer hat hier die perfekte Balance zwischen
Schöngeistigkeit und Aggressivität gefunden.
www.adinfinitumofficial.com
© Oskar Szramka
Die von Beginn an stark präsente, düstere Stimmung
wirft sich wie ein Netz über die gesamte Platte. Hexen
hier, Okkultes da. Aber natürlich: Das Einser-Gewürz
Diabolik wird auch ordentlich eingesetzt. Musikalisch
schippert „New Man, New Songs, Same Shit, Vol.2“ (VÖ
19.11., Napalm Rec.) durch Gothic-Folk-Gewässer, die einen
erhöhten Wellengang ins Bluesige nehmen, Western-
Platscher inklusive.
Besonders stark: Die Bluesrock-Ballade „Angel Of Light“,
die sowohl atmosphärisch wie auch melodiös und vor
allem stimmlich einiges mitbringt und das große musikalische
Spektrum noch grandios erweitert. Keine Frage,
Darski und seine many humans haben da ein echt spannendes
Album rausgebracht.
www.meandthatman.com
Patrick
Anthalerero
Strom-Kodex
The Story Behind The Cover Story
W
enn man die Metal-Szene als lebendiges,
symbiotisches Geflecht begreift, in dem
jeder Teilorganismus in einem positiven
Sinne vom anderen zehrt, vice versa diesen nährt,
zeigt sich, dass sich die Musikschaffenden, die sich
idealtypisch vorwiegend auf den Kreativprozess
konzentrieren, szene-affiner medialer Kanäle bedienen,
um ihre Kunst und Message der geneigten
Hörerschaft in ansprechend aufbereiteter Form zu
vermitteln, während die entsprechenden Medien
diese Funktion nur dann sinnvoll wahrnehmen
können, wenn die Künstler!nnen auch gehaltvolle
musikalische und inhaltliche Botschaften anzubieten
haben. Sowohl die Kunst als auch deren
übermittelndes Medium laufen wiederum ins
Leere, wenn der komplementäre Rezipient fehlt, der
diese Symbiose vervollständigt (auf die Rolle der
Industrie darf in dieser vereinfachten Darstellung
verzichtet werden). Obschon an dieser Stelle der
Wert der Kunst in ihrer autonomen, zweckungebundenen
Form nicht in Frage gestellt werden soll,
ist es doch das kollektive Erlebnis, die Resonanz
des Auditoriums auf den performativen Akt, sei es
in der diskursiven Rezeption der Studioaufnahme
oder der Teilhabe am Live-Ereignis, das Musik zu
einem ganzheitlichen, verbindenden Erlebnis werden
lässt.
Engagierte Bands brauchen engagierte Medien
brauchen engagierte Bands. Begeisterungsfähige
Hörer!nnen brauchen begeisternde Bands
brauchen begeisterungsfähige Hörer!nnen.
Anspruchsvolle Medien brauchen anspruchsvolle
Leser!nnen brauchen anspruchsvolle Medien.
© Alina Chernohor
beartOOtH
LiQuid steeL
dee snider
strOMeO & JuLia
die band der stunde
Ausgabe #22 Aug-Sept 2021
die Könige sind zurücK!
Unter dieser Prämisse ist es für uns Stark!Stromtechniker!nnen
selbstverständlich, dass wir nicht
nur unserer Leserschaft auf Augenhöhe begegnen,
sondern auch den Bands, die sich aus einer glaubwürdigen
Passion heraus ihrer Kunst und dieser
Szene verschrieben haben, mit adäquatem Respekt
gegenübertreten und ihnen eine geeignete Plattform
bieten, um Zugang zu einem womöglich noch breiteren
Publikum zu finden. Dieser Respekt gebietet
es unter anderem, talentierte Künstler!nnen, die
gerade ein Jahr lang hart an ihrem neuen Album gearbeitet
haben, nicht mit belanglosen Zeilenfüllern
à la „Was bedeutet eigentlich euer Bandname?“ oder
„Erzählt mal was über eure Entstehungsgeschichte“
zu behelligen, deren Antworten bei Bands, die
nicht gerade zum ersten Mal halb blind aus dem
Probekeller gekrochen kommen, ohnehin schon
dutzendfach dokumentiert sind. Dafür braucht es
keinen Journalismus, hier reicht Dr. Google.
Vielleicht ist es für euch Leser!nnen ja durchaus
von Interesse, wie sich der gemeine ehrenamtliche
Stark!stromler seine ohnehin zu kurzen Nächte
um die Ohren schlägt, um euch pünktlich zum
Veröffentlichungstermin eine nicht nur optisch
ansprechende, sondern auch möglichst gehaltvolle
Story einer unseres Erachtens unterstützenswerten
Band anbieten zu können. Hier ein Beispiel:
Making of JINJER-Titelstory Ausgabe # 22:
Organisatorische Mailkorrespondenz
(ab 07.06.21)
Neues Album abchecken
(teils parallel zur weiteren
Bearbeitung; (ab 08.06.21)
Backkatalog überprüfen
(teils parallel zur weiteren
Bearbeitung; ab 10.06.21)
Online-Recherche (ab 11.06.21)
Textanalyse (ab 10.06.21)
Interview-Leitfaden (ab 10.06.21)
Home-Office-Organisation
(16.06.21)
Interview (16.06.21)
Breakdown (16.06.21)
Beruhigungsbier (16.06.21)
WhatsApp (16.06.21)
Replay (16.06.21)
Entspannungsbier
(parallel zu Replay; 16.06.21)
Nachbearbeitung I (ab. 17.06.21)
Nachbearbeitung II (ab 19.06.21)
Abgabe der finalen Version
(29.06.21)
Stunden brutto
Ob nun gewissenhafte journalistische Arbeit von
einer gewissenhaft arbeitenden Band als solche
erkannt wird? Dazu ein kurzes Exzerpt aus dem
Transkript vom Ende des Gesprächs:
Interne Abstimmung mit dem Boss, Streaming-Link besorgen, Abstimmung mit dem
Label hinsichtlich Interviewtermin, Einholung der Zusage zum Video-Interview
(ursprünglich nur ein OK für Audio-Interview erhalten) etc.
Ca. 30 Durchläufe in tendenziell lustbremsender Streaming-Qualität, Detailnotizen
zu den einzelnen Tracks anfertigen, zwischenzeitliche Zweifel an der Güte und
Ausrichtung des Albums analysieren und ausräumen, Herausfiltern erster Highlights,
Bezüge zu Backkatalog und vergleichbaren Künstlern herstellen, Songreihenfolge
hinterfragen, Release letztlich für gut und besprechenswert befinden
Replay aller offiziellen Releases der Band in chronologischer Abfolge, erster Versuch
einer Einordnung des neuen Albums in der Entwicklungskurve der Band
Verfügbare Band-Interviews aus verschiedenen Phasen der Bandhistorie
recherchieren und teilw. exzerpieren
Anfordern der Lyrics des Albums, Textinterpretation, auch vor dem Hintergrund der
Erkenntnisse aus der Online-Recherche
Vorerst ungeordneter Brain!strom auf Basis der bisherigen Zwischenergebnisse,
Erstellung der Endfassung des Leitfadens für das Video-Interview, dabei
Rücksichtnahme auf die jeweiligen Rollen (Instrumentalist!n, Songwriter!n, Texter!n)
und - soweit bereits bekannten - charakterlichen Eigenheiten der zur Verfügung
stehenden Gesprächspartner!nnen.
Übergeordnete Überlegungen anstellen, etwa: Wie kritisch will man die Fragestellung
anlegen, ohne die Atmosphäre des Gesprächs und die Qualität der Antworten negativ
zu beeinträchtigen? Werden sich die Interviewpartner!nnen als kritikfähig/dünnhäutig/divenhaft/einsilbig/redselig
erweisen? Welche kurzfristigen Adaptierungen
während des Interviews könnten dadurch jeweils notwendig werden?
Welche Kernfragen dürfen nicht vernachlässigt werden, falls der Zeitplan aus dem
Ruder läuft? Wie könnte die ideale Dramaturgie der Fragenabfolge aussehen?
Family aus dem Zoomroom verbannen, Abendritual der Kids adaptieren,
technische und psychische Interviewvorbereitung
Bereits acht Tage nach Erhalt des Streaming-Links! Dabei den zugestandenen
Zeitrahmen schlechten und - angesichts der Qualität des sich entwickelnden
Gesprächs - gleichzeitig guten Gewissens maßlos überziehen
Mentaler Zusammenbruch, weil der Videomitschnitt fehlgeschlagen ist
(wenngleich man als Backup zusätzlich ein Audiofile mitgeschnitten hat),
Haxen ausfreuen, weil das Label selbst eine Videoaufnahme angefertigt hat,
Download derselben, dem Metalgott huldigen
Wieselburger / 0,5 l
an diverse JINJER-Fans
Interview versonnen grinsend am TV nachsehen, dabei auf hochinteressante
Subtexte wie Körpersprache und Dynamik zwischen Eugene und Tatiana achten
Stiegl / 0,5 l
Transkript/Übersetzung auf Deutsch
Der schmerzhafteste Part: die Kürzung. Den Volltext (ca. 3.300 Wörter) nach und
nach möglichst ohne sinnverfremdende und -entleerende Verstümmelungen auf
ein druckverträgliches Textströmchen zusammendampfen, sodass die essentiellen
Aussagen der Interviewpartner!nnen erhalten bleiben und mir der Boss das Ding
nicht gerade um die Ohren schnalzt.
Yeah, I think I listened to the new album 30 times before
the interview ...
Tatiana: I appreciate that!
ca. 1 h
ca. 24 h
ca. 8 h
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ca. 1 h
ca. 0,6 h
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ca. 0,5 h
ca. 1 h
ca. 0,15 h
ca. 5 h
ca. 6 h
ca. 66,6 h
20
Alle Fotos © Privat
Okay, I think that’s it for now. Thank you very much for
your time and this insightful conversation. I wish you all
the best for the new record and I hope I can see you back
on stage soon.
Tatiana: Thank you very much! Thank you for the
homework that you did! They way you understood
the songs you named from the upcoming album -
I am very surprised. You found the essence.
Eugene: I am only sorry that you had to listen to it for
30 times on low quality...
[...]
Eugene: Thank you very much, wonderful interview!
Hopefully we will see you on stage, ähhh, near the
stage.
Wahnfred
21
empfiehlt:
empfiehlt:
© Natàlia Magda
© Veranstalter
EKTOMORF
13.10.2021 – München (D), Backstage
17.10.2021 – Salzburg, Rockhouse Bar
WOLVES IN THE THRONE ROOM
+ BLOOD INCANTATION + STYGIAN BOUGH
23.10.2021 – Wien, Szene
DRITTE WAHL
ToUr aUf oKt. 2022
vErScHoBeN
www.facebook.com/EKTOMORF.official
www.facebook.com/szenewien
© Veranstalter
© Napalm Records
BEARTOOTH
04.02.2022 – Wien, Planet.tt im Gasometer
www.beartoothband.com
NERVOSA + WARBRINGER + WARFECT
22.03.2022 – Salzburg, Rockhouse
www.nervosaofficial.com
DREAM THEATER
25.11.2021 – Wien, Flex
11.5.2022 – Wien, Gasometer
© Robert Eikelpoth
VAN HOLZEN
www.dritte-wahl.de
© Rayon Richards
MESHUGGAH + ZEAL & ARDOR
www.dreamtheater.net
© Diana Muehlenberger
11.12.2021 – Wien, B72
ROADWOLF + LIQUID STEEL
10.12.2021 – Wien, Szene
www.vanholzen.com
© Olle Carlsson
20.05.2022 – Wien, Arena
METAL ON THE HILL
CRADLE OF FILTH, FEUERSCHWANZ, LACUNA COIL,
VISIONS OF ATLANTIS & ORCHESTRA, BATUSHKA u.v.a.
www.arena.wien
© Thomas Gobauer
NIGHTWISH + AMORPHIS
19.12.2021 – Wien, Stadthalle
www.roadwolf.at
© Nikolai Georgiew
12.+13.08.2022 – Graz, Schlossberg
www.metal-on-the-hill.com
KALTENBACH OPEN AIR
SUFFOCATION, PRIMORDIAL, TAAKE, SWALLOW THE SUN, DESASTER, BENIGHTED,
MASTIC SCUM, DARKFALL, MORTAL STRIKE u.v.a.
© Gabrielle Duplantier
© Tina Korhonen
www.stadthalle.com
GOJIRA + ALIEN WEAPONRY + EMPLOYED TO SERVE
02.02.2022 – Wien, Arena
www.gojira-music.com
© Veranstalter
© Marko Benjamin
18.-20.08.2022 – Spital am Semmering
www.kaltenbach-openair.at
VIENNA METAL MEETING
SAMAEL, ASPHYX, DESTRUCTION, NECROPHOBIC, VOMITORY, TOXIC HOLOCAUST,
THE RUINS OF BEVERAST, PLAGUEPREACHER, INNERSPHERE u.v.a.
07.+08.10.2022 – Wien, Arena
www.viennametalmeeting.com
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Stromeo & Julia
(by William Stark!Bier)
Strom-Fetzn
Nach dem gelungenen Auftakt im letzten Heft geht die Comicserie von Ria Stark(!)
natürlich weiter. Was das metallische (Alb?-)Traumpaar auf dem Weg zum Festival
erlebt, erfahrt ihr auf der nächsten Seite. Hier und jetzt dürfen wir nochmal auf
unsere neue Merch Linie hinweisen: Girlies und Zipper in schwarz und grau und
allen Größen, gezeichnet von Kult-Tätowierer Steve Foster, erhältlich unter:
www.brandinesazwirn.at
7 Fotos © Gabriel Niederberger
Addicted to Rock,
die Radiorockshow
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Jeden Freitag ab 18 Uhr
auf radio 88.6 live aus dem
Addicted to Rock am Getreidemarkt.
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Strombudsmann
Während ich den Text geschrieben habe, schossen mir stets
Kommentare von eingefleischten Motörhead-Fans in den Kopf, welche
Alben sie als die besten dieser Truppe erachten. Hauptsächlich war
dabei von den Erscheinungen der 80er und vielleicht noch 90er die
Rede - keiner sprach von der Zeit nach 2000. Durch diesen Umstand
kam mir das Thema „Früher war alles besser?“ in den Sinn. Eine Reihe
für das Stark!Strom war geboren und ich darf deshalb heute stolz den
Titel „Strombudsmann“ tragen. Doch mir scheint, dass es langsam
Zeit wird, sich davon zu lösen.
Als ich mit diesen Artikeln begonnen habe, war das Thema tatsächlich
eines, das mich sehr beschäftigt hat. Gerade wenn du nach dem
Jahr 2000 in das Spektrum harter Musik eingetaucht bist und deine
Einstiegsdroge der Nu Metal war, wurdest du von „klassischen“
Metalfans oft doof angemacht. „Das ist doch alles kein Metal mehr!“
hab ich da vernehmen müssen. Ich wäre ein Poser, weil ich Slipknot
Sodom bevorzuge (Poser! Andi). Ich würde nur Kommerz hören, weil
ich die letzte Korn-Scheibe geil fand.
Als Jugendlicher hast du da dann zwei Möglichkeiten: Entweder, du
hörst erst recht deine Musik - oder du willst dazugehören und beschäftigst
dich mit den „alten Eisen“. In meinem Fall war der Twist ein
etwas anderer: Ich hab begonnen, mich generell mit allen Richtungen
zu befassen und Vergleiche gezogen. Warum soll eine Metal-Stilistik
mehr Relevanz oder Berechtigung haben als die andere? Woran soll
man das festmachen? Warum zum Henker kann ich nicht Architects
UND Emperor geil finden? Mit dieser Engstirnigkeit im Metal habe ich
mich in den letzten Ausgaben auseinandergesetzt. Aber ich denke, da
hab ich jetzt vorerst mal alles gesagt.
Sollte das das Ende für meine Kolumne sein?
Nein, ganz im Gegenteil! Ich werde mich künftig - meinem Titel
als Strombudsmann entsprechend - einem breiten Spektrum an
Themen widmen. Deshalb bitte ich euch, liebe Leser, an dieser Stelle
um Zusendungen mit Themen, die euch bewegen. Habt ihr eine Story,
über die eventuell sogar sonst nirgendwo berichtet wird und der ich
mich annehmen soll?
Wir freuen uns auf eure Einsendungen an office@starkstrom.live !
Stefan
Jetzt seid
ihr dran!
Vor über einem Jahr wurde ich gefragt, ob ich für das Stark!Strom einen
Gast-Artikel schreiben möchte über ein Album, das für mich persönlich
einen hohen Stellenwert hat, jedoch eventuell eher als „Geheimtipp“ in
der Diskographie dieser Band gilt. So entschied ich mich für „Inferno“ von
Motörhead, die für mich beste Scheibe von Lemmy und Co.
Freut sich schon
wie ein Irrer
auf eure Themen:
der Strombudsmann!
© Se Shorty Shots/Retarded Journey
Seelenstrom Special
Straight To Hell!
Seit kurzem liegt ein A4 Blatt mit meinem Nachlass in einer
Schreibtischlade. Essentieller Bestandteil drei Lieder, die ich
bei „meiner“ Trauerfeier abgespielt haben will. Eines davon,
von The Clash, liefert diesem Text den Titel. Was dieser Song
(für mich) mehr als alles andere ist, wie Musik überhaupt:
lebensbejahend!
Das datierte und unterzeichnete Schriftstück ist direktes
Ergebnis des Umstandes, dass ich mit Dezember 2020 begonnen
habe, als Trauerredner zu arbeiten. Ich gestalte
und halte bei der Aufbahrung Nachrufe. Wenn dies gewünscht
ist, begleite ich die Angehörigen auch zur letzten
Ruhestätte und finde dort den Umständen angepasste,
möglichst würdige Worte.
Musik spielt bei diesen Trauerfeiern eine große Rolle: Vom
sogenannten „Orgelpaket“, bei dem Musiker_innen zum
Ein- und Auszug spielen, über ausgesuchte Stücke, die in
den Aufbahrungshallen „live“ interpretiert werden, bis
zum Abspielen von zwei, drei mitgebrachten Liedern, die
die Hinterbliebenen mit ihren Lieben assoziieren oder die
noch von diesen ausgesucht wurden, reicht das Spektrum.
Anfangs verblüffend, dass bei einer Angelegenheit, die so
individuell und so universell ist wie Tod und Abschied,
manche Lieder häufig vorkommen. So konnte ich die
Phrasierung Frank Sinatras und Andreas Gabaliers in den
letzten Monaten genau studieren. Und als picky Musikfreak
feststellen, dass in diesem Kontext alles ok und richtig ist,
was Menschen hilft, durch diese Situationen durchzugehen.
Eine Art „Erkenntnis“: Wir sind uns in Bedürfnissen und
Emotionen ähnlicher und näher, als wir im Alltag zulassen.
Wenn, wie der Philosoph
Michel De Montaigne formulierte,
„sterben lernen
heißt leben lernen“ gilt,
ist das Nachdenken über
den maßgeschneiderten
Soundtrack des eigenen
Abschieds, das Auswählen
desselben, dennoch ein
lebensumarmender Akt.
Eure Hinterbliebenen, und
die einen oder anderen
Trauerredner_innen, werden
es Euch in Gedanken
danken!
Rainer Krispel
Den (schwarzen) Faden „letzter Lieder“
zum Abschied weiterspinnend,
Gedanken aus der Perspektive
eines Trauerredners.
© Ernst Hofbauer
29
Bühnen-Strom
11.09.2021 – Stadion Wr. Neustadt
NOVA ROCK ENCORE
Tears Don’t Fall
Als Opener kurz nach 12h mittags hatten FLEKS ein
hartes Los, dennoch sorgten sie für gute Stimmung bei
der motivierten Festival-Meute. Da ließen sich RUSSKAJA
mit ihrem energischen Ska nicht zweimal bitten. Ein
ganz anderes Kaliber in Sachen Härte stellten JINJER dar.
Der technische Extreme Metal der Ukrainer wurde mit
durchgehendem Moshpit und Walls Of Death goutiert.
Die Eurovisions Song Contest-Gewinner MÅNESKIN präsentierten
einen bunten Mix aus Cover-Versionen und
eigenen Songs; eine größere Ansammlung an jungen
Damen im Wavebreaker sollte an diesem Tag nicht mehr
gesehen werden. MILLENCOLINs Skatepunk wurde von
den Die Hard-Fans dankbar angenommen, massiven
Zuspruch erhielt der Modern Metal von BULLET FOR MY
VALENTINE (Interview in diesem Heft). Das finale „Tears
Don't Fall“ sorgte, aus tausenden Kehlen mitgesungen,
für den ersten Gänsehaut-Moment des Abends. Mit allerlei
Pyrotechnik, Konfetti-Kanonen und einem Best
Of-Set wurden SEILER & SPEER ihrem Headliner-Status
locker gerecht. Die etwas gelichteten Zuschauerreihen
feierten bei PAROV STELAR den Abschluss eines sehr
gelungenen Festivals.
www.novarock.at
Mansn
JÄGERMEISTER
beim NOVA ROCK ENCORE
Hirsch auf der Pirsch!
Was wäre ein Nova Rock (Encore) ohne Jägermeister? Dachten sich auch
Bernhard und sein rühriges Team und sorgten - diesmal ohne eigenes
„Hirschrevier“, dafür allzeit kräftig auf der Pirsch! - für eine weitere
Zu!Ga!Be im Stadion Wr. Neustadt, für eine angenehm eiskalte noch dazu.
Röhr!
www.jaegermeister.at
Bühnen-Strom
Alle Fotos © Jägermeister
Jinjer
radio886.at
Der brandneue
Rock & Metal-Podcast
russkaja
mÅneskin
Alle Fotos © Andreas Graf
30
parov stelar
seiler & speer
Bühnen-Strom
Kaputte Wirbel in der Gruppensauna
260 Stufen zur metallischen Glückseligkeit gab es für die Fans zu überwinden (Bahn und Lift sind für Pussies!),
ehe sie der Schlossbühnen-Gruppensauna beiwohnen konnten. Die aufgestauten Energien der Konzerthungrigen
entluden sich in vernichtenden Moshpits und forderten so manches Hitzeopfer, das versorgt werden musste.
13.-14.08.2021
Graz, Schlossbühne Kasematten
All Photos © Images Of Pain And Pleasure, Anthalerero Majere
Mit DARKFALL ging's gleich bretthart los, während aus
dem folgenden italienischen Dreierpaket TEMPERANCE,
WIND ROSE und NANOWAR OF STEEL vor allem letztere
mit ihrem musikalischen Kuriositätenkabinett die
Zuschauer auf ihrer Seite hatten. Auch die hymnischen
Klänge von TYR fielen auf fruchtbaren Boden,
ehe die WARKINGS trotz PA-Ausfalls mitten im Set
die Kasematten ordentlich aufmischten - inklusive
amtlicher Wall Of Death! SAMAEL walzten sodann mit
erwarteter Macht über Graz hinweg und die Finnen von
BEAST IN BLACK setzten als Headliner das melodische
Highlight auf den schweißtreibenden Festival-Freitag.
Der Samstag brachte mit PAIN IS und SILENZER zwei
starke Auftritte heimischer Bands, danach schunkelte
das Publikum kollektiv zu den Deutschen FREEDOM
CALL. Wer sich bei der Thrash-Kante der entfesselten
NERVOSA-Damen oder dem stimmungsvollen Set der
Post-Black-Vorreiter HARAKIRI FOR THE SKY nicht schon
ein paar Nackenwirbel ausgehängt hatte, der ruinierte
sich seine Gesundheit wohl spätestens bei FLESHGOD
APOCALYPSE, die das Areal mit unfassbarer Wucht zu
Tode blastbeateten und den brutalsten Moshpit des
ganzen Wochenendes zu entzünden vermochten. Wer
danach noch stand, wurde von den Frontschweinen
MARDUK noch einmal bis zur Selbstaufgabe angetrieben.
Nach solch einem Abriss hatte der Headliner LORDI
trotz opulenter Bühnenshow einen schweren Stand
und konnte gerade noch so überzeugen.
Das fast normal über die Bühne gegangene Metal On
The Hill 2021 war für die Besucher genau das, was sie
nach dem vorangegangenen Seuchenjahr brauchten,
wollten - und bekamen!
www.metal-on-the-hill.com
Anthalerero
Beast In Black Nanowar Of Steel Samael WARKINGS
windrose FLESHGOD APOCALYPSE HARAKIRI FOR THE SKY
DIE SZENE LEBT
DIE SPANNUNG STEIGT
KEIN FEST OHNE STROM
BLEIB STARK!
32
LORDI NERVOSA SILENZER
www.planet.tt www.szene.wien www.simmcity.at
Bühnen-Strom
Strom-Gemeinde
05.-07.08.2021 – Radfeld, Tirol
stahlzeit
© Radio 88.6 Matthias Auer
Liquid steel
circle creek
warkings
Feuer und Regen
Unglaublich: Ein Festival! Da konnte auch der Platzregen
kurz vor STAHLZEIT - die am ersten Tag nach den gewaltig
aufspielenden Lokalheroen LIQUID STEEL sowie
den Brutalo-Banden INFECTED CHAOS und SIBIRIAN
TRAINSTATION die Bühne quasi anzündeten - die motivierten
Metalheads nicht bremsen.
07.08.2021 – Wien, Donauinsel
Rock Together
Die größte Band Österreichs!
Live-Musik in Großformat kann so episch sein.
Besser lässt sich dieses von Radio 88.6
organisierte Mega-Event nicht beschreiben.
Das Ziel: Österreichs größte Rockband
an einem Tag zu vereinen.
Das Ergebnis: Grandios!
All Photos ©
Images Of Pain And Pleasure,
Anthalerero Majere
autumn bride
silenzer
silius
pain is
Am Freitag durfte man sich indes bei Saunatemperaturen
zwischen gediegenem Rock von JOURNEY TO IO, Abrisspartien
wie UNDER DESTRUCTION, CROWORD und
SILIUS oder melodischen Tönen von VERTILIZAR gepflegt
die Nackenwirbel aushängen. AUTUMN BRIDE gewannen
mit der starken Präsenz ihrer Frontfrau einige Fans dazu,
während die übermächtigen WARKINGS ein gewaltiges
Powermetal-Statement setzten, da brauchten die sympathischen
Rausschmeißer CIRCLE CREEK den Sack nur
noch zuzumachen.
Drückende Schwüle und BOUNDARY: Der Samstag startete
heiß! Bei SKYSHAPE und den Post-Black-Metallern
WELTENBRANDT ging es ein wenig gechillter zu, ehe
IGEL VS. SHARK das Blut in Wallung brachten. WOLFEN
RELOADED konnten mit ihren 80er-Klängen nicht so
recht zünden, dafür feierte das Publikum die moderner
orientierten PAIN IS und die extrem starken SILENZER
ordentlich ab - trotz der nasskalten Überraschung beim
Umbau. J.B.O. ließen sich dann vom strömendem Regen
nichts anhaben und sprühten nur so vor Energie und
Spielfreude. Ein perfekter Abschluss eines großartigen
Festivals vor atemberaubender Bergkulisse!
www.innrockreloaded.at
Anthalerero
4 Fotos © Idoldesigner Gino T.
Über tausend MusikerInnen und SängerInnen haben
sich beworben, 500 durften aufgrund der Corona-
Sicherheitsbestimmungen dabei sein an diesem
wunderbaren August-Samstag auf der Donauinsel,
vom siebenjährigen Schlagzeuger bis zur 60-jährigen
Sängerin.
Angefeuert von 88.6 Moderator TIMPEL, der vom
Donauinselfest-Sommer-Tourbus aus die gesamte
Partie mit viel Schmäh und Freibier-Ankündigungen
bei Laune hielt, gaben alle zusammen die TOTEN
HOSEN-Motivations-Hymne „Steh auf, wenn du am
Boden bist“ zum sprichwörtlich Besten.
Ein Sound-Spektakel der Extraklasse. Ein Vibe, der
schön demonstrierte, wie viel mit Zusammenhalt in der
Musiklandschaft erreicht werden kann. Emotionale
Highlights waren die spontan entstandenen Big Jam
Sessions zwischen den Aufnahme-Takes. Da spielten auf
einmal alle „We Will Rock You“ und andere Superhits.
Lautstark(-Strom) mittendrin: Unsere Redakteurin
und RAPTOR 200-Sängerin Claudia: „Dieser Nachmittag
zählt zu meinen persönlichen Jahres-Highlights. Die
Organisation war perfekt, die Leute extrem gut drauf.
Das Gefühl, wieder nahe bei Menschen sein zu können,
war einfach überwältigend und hielt sich nebst
einem hübschen Sonnenbrand noch mehrere Tage!“.
Natürlich wurde das „88.6 Rock Together“ auch für die
Nachwelt festgehalten, das eindrucksvolle Video gibt es
unter anderem auf der 88.6 Homepage zu bewundern.
Wir freuen uns, bei diesem außergewöhnlichen Event
dabei gewesen sein zu dürfen - und auf die Fortsetzung
im nächsten Jahr!
www.radio886.at
www.facebook.com/radio886.at
Patrick
34
j.b.o.
35
Strom-kreis
BE’LAKOR - Coherence (Napalm)
Die Australier haben sich längst in der Prog-
Death Szene etabliert und strotzen daher vor
Selbstvertrauen. Das macht sich auf ihrem fünften
Dreher von Beginn an bemerkbar. Einen verschachtelten,
sperrigen und länger als zehn Minuten
andauernden Hassbatzen wie „Locus“ als Opener
zu wählen, wagt schließlich nicht jede Band. Kein
Thema aber für BE’LAKOR, die mittlerweile generell
auf Long-Tracks setzen, die sich zu atmosphärischen und stilistischen
Achterbahnfahrten entwickeln, bei denen lediglich der Gesang permanent
grimmig ausfällt. „Coherence“ (geiles Cover!) fordert heraus und braucht
seine Zeit, entwickelt sich aber zu einem echten Hörabenteuer.
www.belakorband.com
Walter
BLOODRED HOURGLASS -
Your Highness (Out Of Line)
Die 2005 im finnischen Mikkeli gegründete Band
versucht sich auf „Your Highness“ in Versöhnung
mit dem Schicksal, so der lyrische Grundton dieser,
ihrer fünften Langrille. Hoffnung und Verzweiflung,
Trauer und Versagen wechseln sich thematisch in
schöner Reihenfolge ab.
Musikalisch wird dem insofern Rechnung getragen,
dass Härte und Heavyness keineswegs auf der Strecke bleiben, nur dass
diesmal ein kleines bisschen Zärtlichkeit als Geheimzutat gewählt wurde.
Da drückt dann dieses kleine Bisschen an und ab auch aufs Tempo, was
von BRHG jedoch ausdrücklich gewünscht wird, ist „Your Highness“ doch
als Weiterentwicklung des eigenen Sounds gedacht.
Gehörigen Schwung bringt es außerdem in die Sache und die ist auf einer
Achterbahn obligatorisch, denn genau als solche sehen die Mannen rund um
Sänger Jarkko Koukonen ihr musikalisches Schaffen. Melo-Dramatik pur!
www.brhg.net
Claudia
BONJOURTROPFEN -
So Lala EP (Eigenprod.)
Seit 2015 rockt und rollt diese Band mit ihren
energiegeladenen Konzerten durch die Wiener
Punk-Szenerie. Die neue Tröpfchen-EP umfasst
vier stark!e Songs zum Mittrinken bzw. Mitsingen.
„Verdient“ wurde bereits vorab veröffentlicht und
zündet mit gutem Text und melodischem Refrain bei
jedem Gig, während der zweite Track „Zechprelln“
eine Thematik anspricht, die ab und zu schon mal aktuell werden kann, haha.
Der dazugehörige Videoclip wurde mit Stevo von REVEREND BACKFLASH, Ella
von MOMMY IS MENTAL und weiteren Freunden gut und lustig umgesetzt. Es
folgen „Du nervst“ (etwa zu wenig Gage nach Auftritten…) und abschließend
mit „Für di“ ein schöner Lovesong.
Fazit: Viennois Rock et Roll par excellence!
www.bonjourtropfen.at
Mike Ramone
CHRISTIAN GRUBER -
Endless Loop (Eigenprod.)
Auf seinem neuesten Soloalbum offenbart der legendäre
Kapfenberger Musiker einmal mehr seine
Vorliebe für neoklassizistischen Heavy Metal sowie
jene für YNGWIE M. im Speziellen. Im direkten
Vergleich mag die Genialität im Spiel des ehemaligen
EKPYROSIS-Oberhauptes vielleicht nicht ganz so
ausgeprägt sein; mit seinem rauen, ausdrucksstarken
Gesang übertrifft Christian sein Ferrari-narrisches Vorbild aber locker.
Sein Talent stellt der Obersteirer zudem durch eine mehr als gelungene
Produktion unter Beweis, und dass er nicht nur alle Songs (Anspieltipps:
„Soulmate“, „The Spirit Never Dies“ und „Bastard“) und Texte geschrieben,
sondern auch sämtliche Instrumente ohne fremde Hilfe eingespielt hat,
nötigt einem Respekt ab.
www.facebook.com/Grubchristianpage
Walter
CROWORD -
Crimson Gaze (EP, NRT Rec.)
Ich war noch niemals in Göteborg, ich bin aber auch
keine Melodic Death Metal-Band (nicht? Andi). Als solche
kommt man - ob gewollt oder nicht - oft nicht umhin,
den dort groß gewordenen Bands klanglich Tribut
zu zollen. Melodisch sind CROWORD (ein Beinahe-
Palindrom, in Bandlogo-Form auch tatsächlich als
solches dargestellt) auf jeden Fall, und sie haben
auch etwas ATG und IN FLAMES in ihrer Sound-DNA.
Was aber bei nur allzu vielen Melo Death-Metallern in banalem Melodieklau
ausartet, bleibt bei den Steirern glücklicherweise aus. Tatsächlich bietet die
knapp 22 Minuten lange Vier-Track-EP durchwegs eingängige Melodien, die
einerseits einprägsam genug sind, um schon beim zweiten Hördurchgang hängenzubleiben,
andererseits genug Finesse besitzen, um sich wieder und wieder
über Melodiewechsel, Bridges und diverse andere kleine Kompositionsdetails
zu freuen. Die Vocals hätten noch etwas gutturaler ausfallen dürfen, aber das
machen wuchtige Gitarren und satter Drumsound mehr als wieder wett. Ohne
Frage ein Melodic Death-Highlight des Jahres.
www.croword.com
Gabriel
DEATHBALE -
Guard Yourself (EP, Eigenprod.)
Viking Metal aus Bayern klingt vorerst nach
Widerspruch, ist aber keiner, wie „Guard Yourself“,
mit dem DEATHBALE diesen Sommer debütierten,
schön unter Beweis stellt.
Neben all dem notwendigen Nordmann-
Schnickschnack wie Fellbekleidung, Äxten und dem
Waschbär-Paint von Sänger Hannes Müller meinen
es DEATHBALE ernst mit ihrer Musik und schaffen es geschickt, diversen
skandinavischen Kitschfallen auszuweichen. Freilich werden alle notwendigen
Manierismen ausgiebig bedient, Tracks wie „Mimir“ oder „Asgard Will Rise“
prügeln auch textlich in die nordische Kerbe, verarbeiten diese aber auf eine
höchst epische Weise, die sie doch etwas aus dem Windschatten der großen
Vorbilder AMON AMARTH hinauskatapultiert.
An Fahrt und Fähigkeiten werden DEATHBALE mit Sicherheit noch zulegen,
als Erstling ist „Guard Yourself“ eine eindrucksvolle Visitenkarte geworden.
Und wer hat schon nach der ersten Schlacht seine gesamte Schädelsammlung
komplett?
(Memo an alle: Met-Verbot beim Tippen! Andi)
www.facebook.com/deathbale
Claudia
DREAM THEATER -
A View From The Top Of The World
(InsideOut)
Der Titel darf als Programm betrachtet werden,
schließlich haben wir es in der Tat mit der „Top Of
The (Prog)World“-Band der Gegenwart zu tun. Nach
über 35 Jahren im Geschäft braucht das Quintett
längst niemandem mehr etwas zu beweisen. Dem
eigenen Anspruch zu genügen, dürfte ohnehin
Aufgabe genug sein. Dafür hat man die feine Melodik des Frühwerks ebenso
berücksichtigt wie die zuletzt erfolgreiche, wieder etwas einprägsamere
Gangart. Unfassbar, wie leicht und locker es die Formation geschafft hat,
komplex arrangiertes Material wie den 20-minütigen Titeltrack ebenso zu
einem Ohrwurm werden zu lassen wie den furiosen Opener „The Alien“ oder
das Riff-Monster „Sleeping Giant“. Einfach nur: Geil!
www.dreamtheater.net
Walter
EMPLOYED TO SERVE -
Conquering (Spinefarm Rec.)
Wenn eine Band von sich selbst behauptet, mit dem
Neuling in der Diskographie genau das erreicht zu
haben, worauf sie mit den Werken davor hingearbeitet
hätte, klingt das mal ambitioniert.
EMPLOYED TO SERVE ließen dieser Ankündigung
aber Taten folgen und starten mit „Universal
Chokehold“ gewaltig in ein Album, das weit über
die Core-Szene hinaus viele Freunde finden wird. Dafür mitverantwortlich
zeichnen die erfrischend kraftvoll servierten Vocals von Frontfrau Justine
Jones, die mit Gitarrist und „Zweitstimme“ Sammy Urwin eine wunderbare
Melange aus Screams, Shouts, gutturalem und cleanem Gesang serviert.
Ebenso abwechslungsreich wie das vokale Wechselspiel fällt auch das instrumentale
aus, viel Dynamik, viel Melodik, gut eingesetzte ruhigere Parts,
fette Drums. Mit „Conquering“ werden die Briten viele Fanherzen „erobern“.
www.employedtoserve.com
Patrick
KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD - Live
Around The Globe Part 1 (Blind Rope Rec.)
So schwierig es auch ist, die Australier stilistisch
zuzuordnen: Ihre Songs vermitteln eine Art
Schwerelosigkeit und lassen den Hörer abheben.
Das trifft auch auf die Live-Fassungen der Songs
zu, wenngleich der Psychedelic Rock-Anteil dabei
zumeist stärker in den Vordergrund gerückt wird
und ihr Sound in Konzert-Atmosphäre generell
wuchtiger wirkt.
Nachzuhören auf diesem erlesenen, auf 750 Exemplare limitierten, handnummerierten
Stück Vinyl (coloured, 180 g), das vom Label mit akribischer
Detailverliebtheit zusammengestellt wurde. Die Aufnahmen stammen aus
dem Jahr 2019, von Gigs in Brüssel, London und Paris.
Ich bin dann mal wieder im „Billabong Valley“!
www.kinggizzardandthelizardwizard.com
Walter
LEFT HAND BLACK -
same (Wolverine Rec.)
LHB entstanden aus den (un)sterblichen Überresten
der schwedischen Horror-Punk-Band THE DEAD
NEXT DOOR, bereits 2020 veröffentlichte die Band
vorliegendes Werk. Dieses bietet 13 abwechslungsreiche
Songs irgendwo zwischen 77er Punk, Horror
Rock und etwas Metal. Tracks wie „Dead Heat“,
„Deep Rising“ oder „Let´s Scare Jessica To Death“
atmen den Hauch der frühen MISFITS und RAMONES - mehr Kompliment
geht glaube ich nicht. Die Truppe arbeitet zudem bereits am Nachfolger, der
in Bälde erscheinen soll.
www.lefthandblack.se
Mike Ramone
LIVLØS -
And Then There Were None (Napalm)
Die Dänen von LIVLØS erzeugen mit ihrem neuen
Album direkt die Assoziation zu Moshpit, Blut, geschundenen
Gliedern, verschwitzten Leibern und
Chaos (ein herkömmliches Stark!Strom Kränzchen,
Andi). Solch eine Szene bildet sich vor dem inneren
Auge, denn hier wird fast durchgehend das
Gaspedal bis zur Bodenplatte durchgedrückt.
Schneller Melodic Death Metal mit Black Metal Riffing-Einsprengseln steht am
Programm, in Verbindung mit den gegrowlten und gescreamten, gorigen Lyrics
kommen THE BLACK DAHLIA MURDER-Vibes auf. Fans ebendieser werden mit
„And Then There Were None“ ihre helle Freude haben. Gegenüber dem Debüt
hat die Band den Sänger und ihre stilistische Ausrichtung geändert, dies lässt
bei entsprechender Weiterentwicklung auf eine glänzende Zukunft blicken.
www.livloesband.com
Mansn
MANIC STREET PREACHERS -
The Ultra Vivid Lament (Sony Music)
Vor kurzem erblickte das sage und schreibe 14.
Studioalbum der Waliser Alternative Rocker das
Licht der Welt. Diese fortgeschrittene Anzahl an
Veröffentlichungen merkt man dem Trio jedoch
nicht an, im Gegenteil: Der Rezensent ist auch
nach mehrmaligem Durchhören davon begeistert,
wie frisch und energiegeladen die elf Songs - trotz
ihrer mitunter sehr düsteren Texte - in sein Ohr flutschen. Und dort nimma
rauswollen. Spürbar wird dieser jugendliche Elan vor allem dank der flotten,
abwechslungsreichen und ausgetüftelten Arrangements sowie der tollen
Gesangsleistung von James Dean Bradfield. Stark!e Platte.
www.manicstreetpreachers.com
Flo
OVERSENSE -
Egomania (Dr. Music Rec.)
Diese Bayern konnten schon mit ihrem Debüt „The
Storyteller“ auf sich aufmerksam machen. Auch,
weil Gitarristin Jassy als JJ'S ONE GIRL BAND zum
Youtube-Star wurde. Eine Tournee mit DORO motivierte
die Truppe zusätzlich, was man vorliegendem
Zweitwerk anhört. Dieses enthält zwar nicht weniger
eingängige Melodien als der Erstling, klingt in seiner
Gesamtheit aber deutlich moderner und heftiger. Durchaus denkbar, dass
sich der Erfolg der Konkurrenz (AMARANTHE und Co.) nachhaltig auf die
Entstehung ausgewirkt hat, Bodenhaftung und „Erdung“ sind bei OVERSENSE
aber immer noch stark ausgeprägt. Hit-Potential ist definitiv vorhanden, checkt
zur Beweisführung mal den Titelsong oder „My Eden“ an!
www.oversense.de
Walter
PEACH TINTED -
same (EP, Eigenprod.)
Etwas weicher, als es das eingefleischte Metaller-
Ohr vermutlich gewöhnt ist, präsentiert sich das
verträumte Indie Pop-Duo PEACH TINTED auf seiner
ebenso benamsten EP. Die Wiener Musiker können
klangtechnisch etwa mit MGMT, ALVVAYS, BEACH
HOUSE oder auch den österreichischen Kolleginnen
DIVES verglichen werden, beschreiten aber Wege
abseits der Genregrößen. So lassen sich die Lo-Fi Hip Hop-Anfänge des Projekts
auch in der neuesten Veröffentlichung noch erkennen, die luftigen Beats
werden dabei aber zusätzlich von einprägsamen Indie-Gitarren-Melodien umschmeichelt.
Dass es in Zukunft für das Duo wohl weiter Richtung Dream Pop
und Shoegaze gehen soll, lässt sich bereits erahnen, bietet aber für umfangreichere
instrumentelle Eskapaden und dichteren Gitarrensound noch Luft
nach oben. Einen (beinahe zu) kurzen und zuckersüßen Soundtrack für den
Spätsommer und langsam aufkommenden Herbst bietet die EP aber allemal.
www.peachtinted.com
Gabriel
RAGE -
Resurrection Day (Steamhammer/SPV)
Ob Peavy mit dem Titel andeuten will, dass die
Band vor Kurzem wieder als Quartett „zum Leben
erweckt“ wurde? Scheint so, denn die zuletzt gefeierte
Rückkehr zu einem simpleren, effizienteren
Sound ist einer etwas komplexeren Gangart zum
Opfer gefallen.
Die beiden Neuzugänge Stefan Weber (ein Grunzer
aus dem Graberl? Andi) und Jean Bormann erweisen sich jedenfalls als überaus
talentierte Saitendehner und lassen selbst bei vertrackteren Strukturen
den Härtegrad nicht aus den Augen. Die Arrangements erinnern zwar mehrfach
an „Lingua Mortis“, in Summe aber dominieren die überraschend saftige
Heavyness und die immer tiefer werdende Stimme des Chefs.
Cool, dass RAGE nach 35 Dienstjahren immer noch für Überraschungen
gut sind!
www.rage-official.com
Walter
RED MACHETE -
High Tension (Eigenprod.)
Linz und Umgebung gelten ja schon länger als gutes
Pflaster für stark!e Rock-Sounds, man denke nur an
PORN TO HULA, SERGEANT STEEL, DR. ROCK oder
eben RED MACHETE, die nun ihr bereits im Mai
2020 produziertes zweites Album vorlegen.
Erwartungsgemäß gibt's darauf keine großen
Überraschungen oder gar bahnbrechende Innovationen
zu entdecken, das Trio bleibt vielmehr seinem Stil treu, dazu passen
auch Songtexte wie „Runaway“ oder „Motor Lover“ und genretypische
Bandfotos mit dunklen Sonnenbrillen. Weil: „It's only Rock'n'Roll, but I like it.“
Zehn Songs lang grundsolider, schnörkelloser Hard Rock mit einem sanften
Hang zum Blues und viel Drive, fetzigen Soli und eingängigen Refrains. Sehr
authentisch, sehr gut.
www.redmachete.at
Thomas
SINPLUS -
Break The Rules (Kobalt)
„Break The Rules“ - das sind 13 Liebesbriefe,
adressiert an den Rock'n'Roll. Absender ist das
Brüderpaar Gabriel und Ivan Broggini aus der
Schweiz und es ist sehr zu hoffen, dass keiner
der 13 auf dem Postweg verloren geht. Um dem
vorzubeugen, hat man diese sicherheitshalber auf
Band gepresst und so zumindest für eine kleine
Ewigkeit konserviert.
Zuvor begaben sich die Brogginis folgerichtig nach Kalifornien, um mit der
richtigen Menge an inhalierter West-Coast-Atmosphäre nach Nashville zu
reisen, wo man mit Produzent J.T. Daly allerlei Sound-Basteleien durchprobierte.
Das Ergebnis reicht von bis auf die Knochen von allem virtuosem
Fleisch abgenagten Riffs wie in „Don't Wanna Waste My Time“ bis zum opulent
ausgefeilten „Give It Away“.
Anteilsmäßig findet sich zwischen diesen Extremen auch der eine oder andere
JOY DIVISION-Gedächtnismoment, der nahelegt, dass hier mit Rock'n'Roll
keine oberflächliche Heiterkeit gemeint ist, sondern die weitaus düstere
Variante. Der echte Rock'n'Roll eben, dessen oberste Prämisse ebenfalls
„Break The Rules“ war und ist.
www.sinplus.net
Claudia
SLEEP TOKEN -
This Place Will Become Your Tomb
(Spinefarm Rec.)
Das pandemieunabhängig mit Masken verhüllte
und ganzjährig in Kapuzenmäntel gehüllte britische
Klangkollektiv SLEEP TOKEN übt sich in
okkulter Bedächtigkeit - und das zum Sterben
schön langatmig. Okkult deswegen, weil SLEEP
TOKEN sich als Vermittler zwischen einem quasi
göttlichen Wesens namens „Sleep“ und irdischen
36 37
Strom-kreis
38
Sphären sehen. Dieses Wesen schenkte der Menschheit einst die Fähigkeit
zu träumen, was aber auch Alpträume beinhaltet. Sänger und Kunstfigur
Vessel (nomen est omen) sieht sich als Gefäß dieser Verehrung und besteht
auf der Anonymität von SLEEP TOKEN als vertonte Gegenbewegung
eines allerorts expandierenden Individualismus (eh. Andi).
Die erwähnte Langatmigkeit ist hierbei alles andere als ein Makel und
verleiht „This Place Will Become Your Tomb“ eine träumerische wie
hypnotische Atmosphäre, die an und ab durchbrochen wird durch wilde
Ausritte in den Core-Bereich… Dann herrscht wieder Ruhe. Analog zum
Titel: Friedhofsruhe.
www.sleep-token.com
Claudia
SPLICER -
Bootlegger (Eigenprod.)
Die drei Münchner werden sich mit diesem
Albumtitel bei Businessmenschen nicht unbedingt
beliebt machen. Sehr wohl aber mit dem
Inhalt ihres Debüts, denn damit verwandeln
sie jedes Open Air-Gelände (oder „Pandemie-
Wohnzimmer“) binnen kurzer Zeit zur Party-
Zone. Mit ihrem kurzweiligen Mix aus dreckigem
Heavy Rock, fiesem Punkrock und erdigem Blues kann für SPLICER nicht
viel schief gehen. Und weil es der selbsternannten „Rock'n'Proll“-Partie
ohnehin viel mehr um Attitüde, Intensität und Emotion geht, fällt es auch
nicht weiter negativ auf, dass der Gesang mitunter leicht schief und die
Gitarren etwas zu verwaschen klingen. Rawk On, Guys!
www.facebook.com/splicerstyle
Walter
STEVE HACKETT -
Surrender Of Silence (InsideOut)
Nur anderthalb Jahre nach der Instrumental-
Scheibe „Under A Mediterranean Sky“ kredenzt
die Gitarren-Ikone ihr zweites „Lockdown-
Album“. Stilistisch könnten sich die beiden
Werke nicht stärker unterscheiden, und auch
für die Umsetzung hat der Brite diesmal deutlich
mehr Register gezogen. Die detailverliebten
Arrangements, die jeder Opern-Umsetzung zur Ehre gereicht hätten,
lassen den Zuhörer vor Ehrfurcht erstarren. Da sich Mr. Hackett obendrein
auch noch mit diversen Missständen auf der Erde auseinandergesetzt
hat, entstand ein mehr als nur ergreifendes Album. Hut ab vor seiner
künstlerischen Viels(a)eitigkeit, zu der auch die phasenweise überraschend
harte Gitarre einiges beiträgt.
www.hackettsongs.com
Walter
THE PLOT IN YOU -
Swan Song (Spinefarm Rec.)
Als Schwanengesang gilt zumeist das letzte Werk
eines Künstlers - das möge bei THE PLOT IN YOU
auf keinen Fall zutreffen. Aber wer fünf Alben
als Band durchsteht, hat offensichtlich das Zeug
zum langen Atem. So auch dieses energetische
Quartett aus Ohio, das bei allem gegenwärtigen
Optimismus auf „Swan Song“ dann doch vorzugsweise
in einen tiefschwarzen Abgrund aus begangenen Fehlern, zerbrochenen
Freundschaften und sonstigen Enttäuschungen zurückblickt.
Anspieltipps wie „Letters To A Dead Friend“, „Both To Blame“ oder
„Enemy“ sind beispielhaft dafür, was TPIY am besten können, nämlich
das Kokettieren von gefälligen Melodien mit unmenschlichen Screams -
was sie zwar in Metalcore-Nähe rückt, sich aber ob der Eigenständigkeit
im aktuellen Metal-Geschehen positiv positionieren kann.
Die Band selbst bezeichnet die Produktionszeit von „Swan Song“ als
durchaus therapeutisch - also rauf aufs Sofa und lauschen!
www.theplotinyou.com
Claudia
THE RUMPERTS -
Escapism (SBÄM Rec.)
Bei THE RUMPERTS handelt es sich um die
Nachfolgegruppe der RUMBLE ROSES, und die
geht auf ihrem Debüt gleich ordentlich zur Sache.
Der Opener „Volcano Of Hell“ erweist sich als
Punkrocker der Edelklasse und der folgende
„Opioid Boogie“ macht seinem Namen alle Ehre.
Die Gitarren in „Fill The Cup“ erinnern an GUNS
N' ROSES (als die noch cool waren!), „Girlfriend“ kennt man bereits
vom „Sabulturo 1920“-Sampler und mit „Great Balls Of Fire“ präsentiert
man auch eine coole Coverversion. Würdig abgeschlossen wird das
Album mit „Some Kind Of Hope“, einem Akustik-Track mit Gastvocals von
DAYS N' DAZE-Jesse.
Yes, „there is still some kind of hope“ in the Austrian Punk Scene.
www.facebook.com/therumpertspunkrock Mike Ramone
THE WARNING -
Mayday EP (Lava Rec.)
Die drei Villareal-Schwestern aus Mexico lassen
es auf „Mayday“ derartig krachen, dass
der sonst an sich so stoische Rockolymp
gewaltig ins Wanken gerät. Schon die Lava-
Records-Debüt-Single „Choke“ ließ mächtig
aufhorchen und fand selbst in allerhöchsten
Kreisen (METALLICA, FOO FIGHTERS) Gehör
und Respekt.
Das lässt sich am einfachsten damit erklären, dass THE WARNING eine
unglaublich zeitgemäße Interpretation des Genres abliefern, aber keinerlei
Scheu haben, sich im „Rock-Schatzkästchen" hemmungslos
und nach Herzenslust zu bedienen. Die Zahl ihrer YouTube-Views geht
mittlerweile verdienterweise in die Millionen, das ist natürlich ein starkes
Zeichen weltweiter Anerkennung. Außer dem erwähnten „Choke“ finden
sich auf „Mayday“ fünf weitere herausragende Rocksongs, die neben
ihrer entschlossenen Unbekümmertheit noch eines gemeinsam haben:
Hier kommt jede Warnung zu spät!
www.thewarningband.com
Claudia
TRISTWOOD -
Dystopia Et Disturbia MMXXI
(Visionaire Prod.)
Wenn das Unverdaute durch aurikuläre
Katalyse einen reversiblen Abgang macht, dann
sind vermutlich die heimischen Hyperblast-
Wahnsinnigen TRISTWOOD dafür verantwortlich,
die ihr 2010er-Trümmerwerk „Dystopia Et
Disturbia“ erstmals auf CD mit fettem Bonus auf
den Markt werfen. Wird der Konsument anfangs noch in trügerischer
Sicherheit gewogen, wird er (Sie? Es? Wer oder was bin ich eigentlich?
Hilfe?!) dann aber konsequent im tonalen Wahnwitz eines menschen(un)
möglichen Geschwindigkeitsexzesses zu Tode geblastbeatet. Als Draufgabe
zu den regulären Songs werden die Gehörgänge mit neun weiteren
Demo-Schusswaffen massakriert, bis dass das Blut spritzt.
Schön kann bekanntlich jeder, aber TRISTWOOD muss einfach weh tun,
damit es sich gut anfühlt. Harte Liebe für diese Ausgeburt an hochero-,
ähm, -musikalischer Abartigkeit! *rülps
(Mahlzeit, Andi)
www.tristwoodofficial.bandcamp.com
Anthalerero
TWELVE FOOT NINJA -
Vengeance (Volcanik)
Für all jene, für die Scheuklappen ausschließlich
als Ausrüstungsgegenstand für Fiakerpferde gelten,
wird „Vengeance“, die berüchtigte Dritte der
australischen TWELVE FOOT NINJA, ein wahrer
Ohrenschmaus sein. Sich auf ein Genre festzulegen,
kommt für die Aussies nämlich nicht in
Frage und so offerieren sie in zehn Tracks ein
herrlich wildes Durcheinander, das dankenswerterweise nie in einem
unerträglichen Mischmasch endet (da haben sie deinen Sätzen etwas
voraus, Andi - Ganz sche goschert, der Herr! Claudia).
Vielmehr treffen sich hier richtig heavy Riffs mit hintergründigen Synths
zu einem ungemütlichen Stelldichein, während Sänger Kin Etik wacker
etliche vokalistische Sperrgebiete durchschreitet.
Und weil sich TWELVE FOOT NINJA so gar nix pfeifen, beginnt der Opener
„Start The Fire“ gleich mit den Tönen einer tibetanischen Flöte, die
traditionellerweise aus einem menschlichen Oberschenkelknochen
gefertigt wird. Da drängt sich die Feststellung: „Das fängt ja gut an“
geradezu auf - und man läge alles andere als falsch damit.
www.twelvefootninja.com
Claudia
Laut und finster: stark!strom auf insta!
Instagram/starkstrom_magazin
Stark!strom auch im
sozialen netz
Facebook/StarkStromMag
:
Schwarz!Strom
40
ALICE COLTRANE -
Kirtan: Turiya Sings (Impulse Rec./Universal)
Dieses stilvoll fabrizierte Doppel-Vinyl verwandelt
jede Wohnung in eine Pop Up-Meditationszone.
Pianistin ALICE COLTRANE, oft unterschätzte
Begründerin des Spiritual Jazz in den Sixties, singt
Mantras in Sanskrit, begleitet von einer Wurlitzer-
Orgel. Was höchst ungewöhnlich anmutet, klingt
dann auch so. Wer für diese 1981 entstandene,
sphärisch-minimalistische Innerlichkeit Offenheit
zeigt, auf den warten Berührungs-Punkte einer
kosmischen Gefühlswelt.
DREAM THEATER -
Train Of Thought Instrumental Demos (2003)
(InsideOut)
DREAM THEATER etablieren empirische Vergleichbarkeit
als Forschungsdisziplin des Progressive
Metal. Mit jener Edition der „Lost Not
Forgotten“-Serie gewährt die Band Blicke auf die
Beschaffenheit ihrer Basisarbeit. Alle Demos des
„Train Of Thought“-Albums offerieren Vorher-
Nachher-Fetischisten eine atemberaubende
Bühne. Über den Sinn solcher Dokumentationen
in Blau, Schwarz und Weiß lässt sich diskutieren,
aber wer will Majestäten in Frage stellen.
DEXTER GORDON -
GO (Blue Note/Universal)
Dieser digitalisierte Wertlosigkeitskompass
der Musikindustrie mit seinen Retorten-
Download-Ankurblern im Zeitgeist-
Marketingwindschatten benötigt
Erinnerungen an zeitlose Gegenentwürfe.
So wie die edle
Tonkultur des Tenorsaxofonisten DEXTER GORDON,
eine Ikone des traditionellen Jazz der 60er-Jahre.
Blue Note beweist mit jener superben audiophilen
Edition, welche Kraft hinter Kunst steckt, deren
Wahrheit wenig mit Ware zu tun hat.
KONTRAPUNK -
A Motion Picture (Konkord Rec.)
Wer bislang dachte, in seinem Kopf hätte eine
Leinwand keinen Platz, sollte umdenken und
den Film starten. Die Regie liegt in den Händen
des Trios von Bassistin und Gitarristin Heidi Fial,
das Wahrnehmungs-Drehbuch findet sich auf der
unkonventionellen 180 Gramm-Inszenierung mit
Ambient-Soundtracks ohne Genrefixierung. Jenes
Kino tönt reduziert, schräg, spannend, grazil, experimentell,
verspielt und fantasievoll. Starte den
Blockbuster in dir.
LEPROUS - Aphelion (InsideOut)
Zwischen Intensität, Introspektion und Irritation
markieren LEPROUS ihr komplexes Prog-Labyrinth
mit den Elixieren der Unvorhersehbarkeit.
„Aphelion“ erweist sich als zutiefst eigensinniges
Album, das der vermeintlichen Sicherheit von
Konventionen stilistische Beweglichkeit entgegensetzt.
Eingängige Vocals, schwere Gitarren, flirrende
Synthies, dunkle Emotionen: Die coole
LP in mehreren Farben und dem
exquisiten Gatefold-Cover ist
ein Multikreativpräparat.
Klangkultur für Hörer.
Vinyl only
by Christian Prenger
THEATRE OF TRAGEDY -
Velvet Darkness They Fear
(Cosmic Key Creations/375 Media)
Ab Mitte der Ninties leuchteten überall große
Kerzen, Drogeriemärkte meldeten Engpässe bei
schwarzem Make-up und wer gute Laune zeigte,
musste das Wochenende in der Hundehütte
verbringen. An den Gothic Metal-Trend erinnert
25 Jahre später diese Kult-LP von THEATRE OF
TRAGEDY. Veredelt wird das Jubiläum mit jenem
prächtigen Doppel-Album auf Splatter-Vinyl mit
vier Bonustracks und einem Booklet. In der
Dunkelheit ist ein Licht zu erkennen.
TRANSATLANTIC -
Bridge Across Forever (InsideOut)
3V-Phänomene sind ein echter Stresstest
für Sammler: Verlangen, Vertröstung, Veröffentlichung.
Wenn endlich das begehrte Album
auf Platte erscheint, ist Vergebung möglich.
Auch das Warten auf einen First Class-Reissue
dieser Produktion war keine Verblendung. Jenes
Werk von 2001, auch auf lila Vinyl erhältlich,
ist ein Highlight der Prog-Supergroup mit dem
Hang zu überdimensionaler Klanggestaltung.
Über die Brücke rollt hochwertige Fracht.
Special:
Extremfarbenopulenz
Von jener Formation haben zahllose Marktbegleiter immer nur die
Qualitäts-Rücklichter gesehen. Vordenker, Gitarrist und Sänger Chuck Schuldiner
hat mit DEATH weit abseits gängiger Stilmechanismen ein sehr hohes technisches
sowie kompositorisches Niveau erreicht. Die jetzt von Relapse neu aufgelegte Tonträger-
Historie mit solchen Highlights wie „Individual Thought Patterns“,
„Spiritual Healing“ oder „Human“ bietet auch farblich durchgehend opulentes Vinyl.
Edelstahl der obersten Fertigungs-Klasse.
lava-strom
Z a h , h e a v y , e r h a b e n :
Doom &
Artverwandtes
by Willi Winter
HOUR OF 13 -
Black Magick Rites (Shadow Kingdom)
So richtig damit gerechnet hat ja niemand mehr, immerhin sind
seit dem letzten HOUR OF 13- Release bereits mehr als neun Jahre
vergangen, Namensstreitigkeiten haben den Rest beigetragen. Aber
so leicht lässt sich Chad Davis dann doch nicht unterkriegen. Auch
wenn er, wie in diesem Fall, alleine dasteht und dementsprechend
neben allen Instrumenten auch den Gesang übernimmt.
Mit diesem kommt er an seinen Vorgänger Phil Swanson nicht heran.
Seine Stimme gibt den Songs eher eine rockigere Ausrichtung, die
ihnen aber sehr gut steht. Musikalisch gibts nichts zu meckern,
„Black Magick Rites“ bleibt unterm Strich ein hervorragendes
Album mit sieben Songs in einem außergewöhnlich warmen und
natürlichen Sound.
www.hourof13official.bandcamp.com
GRIEVING -
Songs For The Weary (Godz Ov War)
Polen entwickelt sich immer mehr zu meinem musikalischen
Lieblingsland. Neben den eh bekannten MONASTERIUM und
EVANGELIST betritt jetzt eine weitere bemerkenswerte Kapelle mit
einem absolut hörenswerten Debüt die Bühne.
GRIEVING nennen sich die drei Herren, die uns fetten, klassischen
Doom mit einer ordentlichen Schippe Stoner obendrauf servieren.
Trotz aller Schwere und dem einen oder anderen BLACK SABBATH-
Gedächtnis-Riff wird hier also auch schon mal aufs Gaspedal getreten.
Wojciech Kaluza singt erfreulich kraftvoll und klar, so dass es hier
nichts, aber auch gar nichts zu bemängeln gibt.
Bärenstark!er Einstand!
www.facebook.com/Grieving666
MAMA DOOM -
Ash Bone Skin N Stone (Majestic Mountain Rec.)
Aber hallo! Aus New York stammt das Trio mit dem ansprechenden
Namen, welches die Gitarren gegen Synthesizer und Keyboards
getauscht hat. Und dieser Konstellation geschuldet, schaffen es
die Amis, einen gewissen 80er Goth Flair in die Songs zu integrieren,
was dieser Platte verdammt gut tut! Hier wird ein perfektes
Zusammenspiel aus groovendem Bass und treibenden Drums geboten
und die erwähnten Synthies geben den Songs einen angenehmen,
psychedelischen Touch.
Das Album ist voll mit ansprechenden Harmonien und Hooks! Gekrönt
wird dieses Okkult-Doom-Rock-Meisterwerk von der fantastischen
Stimme der Hohepriesterin D. Lolli.
Beim Anhören kommen einem Namen wie GHOST, BLACK SABBATH
oder aber auch THE CURE in den Sinn, Abwechslung wird also
großgeschrieben und somit sei MAMA DOOM allen empfohlen, die
gerne mal einen Blick über den Tellerrand wagen, aber auch nicht
auf Liebgewonnenes verzichten wollen!
www.facebook.com/MamaDoommusic
02.10.
ARROGANZ
GOATH
13.10.
GUTALAX
SPASM
GUINEAPIG
22.10.
DISBELIEF
CATASTROFEAR
29.10.
SLAUGHTER MESSIAH
PREDICTION
30.10.
BENIGHTED
PRAY FOR PAIN
06.11.
DEBAUCHERY
HELLAVISTA
27.11.
NACHTMAHR
MASSENHYSTERIE
17.12.
CLAUDIO SIMONETTI‘S
GOBLIN
18.01.
THE QUILL
LEGION OF BOKOR
21.01.
PESTILENCE
MISANTHROPIA
PARENTAL ADVISORY
www.escape-metalcorner.at
Strom-Schmiede
42
Etwa die australischen
Power/Thrasher
NOTHING
SACRED, die ich bis
vor Kurzem als „verlorene
Söhne" eingeordnet
hatte. Doch mit
„No Gods“ (Rockshot
Rec.) erscheint exakt 33 Jahre nach dem Debüt
„Let Us Prey“ tatsächlich ein Nachfolger.
Ein empfehlenswerter wohlgemerkt, denn die
Herren haben einige archivierte Nummern
neu eingespielt, aber auch die Klänge der
letzten Dekaden nicht ignoriert, sondern in
ihre aktuellen Tracks integriert.
Unter anderem von
den berühmtesten
Bands aus Down Under
beeinflusst, sorgen
im benachbarten
Neuseeland seit
einigen Jahren MOJO
ALICE für Aufsehen.
Deren bislang einziges Album „Liquid Sin“
wurde eben vom US-Label RFL Records neu
aufgelegt und überzeugt mit hemdsärmelig
dargebotenem Classic Rock mit reichlich
Blues sowie der rauchig-feurigen Darbietung
der bevorzugterweise barfuß auftretenden
Frontlady Jem Tupe.
Von einer stimmgewaltigen
wie
exaltierten Frontdame
ist auch „Ash Bone
Skin N Stone“
(Majestic Mountain
Rec.) geprägt, das
Erstlingswerk von
MAMA DOOM. Die Formation aus dem
Bundesstaat New York mag zwar musikalisch
näher an SABBATH und frühen GHOST sein,
beschwört aber zumindest durch die audiovisuelle
Umsetzung mehrfach Gedanken an
das Live-Spektakel von THE DEVIL'S BLOOD
herauf.
Damit haben die
Chilenen THE
ANCIENT DOOM
wohl wenig am Hut.
Die Intensität ihrer
Tracks kann aber auf
jeden Fall mithalten,
TRÜFFELSCHWEINCHEN of
Gemeinsame Babys von unbescholtenen Schreihälsen
Keine lange Einleitung, denn nicht zuletzt ob der Pandemie gab es wieder sehr viel zu, ähem, erschnüffeln:
denn auf ihrem Longplay-Debüt „In Hoc
Signo Vinces“ (Rafchild Rec.) regiert ein
dem Bandnamen absolut gerecht werdender
Sound. Der Gesang in der Muttersprache
verleiht dem zusätzlich einen Hauch Exotik
und ein hohes Maß an Eigenständigkeit.
Das lässt sich auch
LOCH VOSTOK
attestieren, die auf
ihrem bereits achten
Album „Opus Ferox
- The Great Escape“
(ViciSolum Prod.) ihren
Power / Tech Thrash /
Prog Metal stilistisch abermals erweitert haben
und durch die Hinzunahme von Frontmann
Jonas Radehorn auch gesanglich in „extremere“
Regionen vorstoßen. Grundsätzlich
ein Festmahl für Fans von EVERGREY,
NEVERMORE und MERCENARY, doch auch ein
gewisses Faible für die Theatralik des KING
und gelegentliche MESHUGGAH-Eskapaden
sollte vorhanden sein.
Eher vorsichtig
herantesten sollte
man sich auch an
„Chromosphere“
(Divebomb Rec.),
das mittlerweile
sechste Album der
Instrumental-Proggies
CANVAS SOLARIS. Die Truppe aus
Georgia hatte sich mit „Irradiance“ vor gut
zehn Jahren einen ganz tollen Ruf erspielt, war
aber bald danach Geschichte. Seit 2014 ist das
Quartett nun wieder zusammen und klingt im
Vergleich zu früher aggressiver und abgefahrener.
Wenig verwunderlich, zählen die US-Boys
doch u.a. MEKONG DELTA, WATCHTOWER
und ANACRUSIS zu ihren Vorbildern.
Diverse Genre-Heroen
sind auch auf
„Memories & Intuition“
(für $ 12,- auf
www.shumaun.com/store)
omnipräsent. Allerdings
halten sich die US-Amis
SHUMAUN eher
an jene Größen, die ihren Prog atmosphärisch
anlegen und den Zuhörer zum Eintauchen
einladen. Die von Farhad Hossain gegründete
Truppe setzt zudem auf ein überaus abwechslungsreiches
Rhythmus-Spiel und hat dafür
Könner wie Mark Zonder oder Atma Anur als
Gast-Drummer gewinnen können.
Die Notwendigkeit
eines solchen sah
Andreas Leyer
auch für das zweite
Langeisen seines
Solo-Unternehmens
TYRANT'S
CURSE nicht. Der
an sich bei IGNITION und SINFORCE aktive
Musiker hat auf „Modern Babylon“ (Ragnarök
Rec.) sämtliche Instrumente bedient und sich
auch um alles Weitere im Alleingang gekümmert.
Das Album bietet kraftvollen, immer
wieder ins Progressive tendierenden Metal
und ist um € 12,- (exkl. Versand) bei
www.ragnaroek-records.com erhältlich.
Zum selben Preis
gibt’s dort auch die
Neuauflage des 2010er
Debüts „Attempt
To Assassinate“ der
Thrasher MASS
HYPNOSIA in
überarbeiteter Sound-
Qualität. Die Jungs von den Philippinen
konnten sich hierzulande mit „Toxiferous
Cyanide“ (2016) und „Vicious“ (2019) schon
einen guten Namen machen und gingen auf
ihrem Erstling wunderbar unbekümmert, roh
und voller jugendlicher Frische zur Sache,
waren aber noch wesentlich stärker von
frühen SEPULTURA, SODOM und KREATOR
beeinflusst.
Letztere sind auch bei
ihren Label-Genossen
KILLER SOULS
herauszuhören, auch
wenn die aus Puerto
Rico stammenden
Burschen auf ihrem
ersten Langeisen das
Œuvre der ersten Genration der Bay
Area-Helden genauso verinnerlicht haben.
„Reckoning“ kommt aber nicht nur mit
entsprechender Aggressivität und Wucht,
sondern auch mit reichlich Spielfreude und
handwerklichem Verständnis aus den Boxen
und wird jedem Thrash Metal-Fanatiker ans
Herz wachsen.
In jenen der Power
Metal-Fraktion sollten
die Cleveland-Boys
DARK ARENA
schon seit Jahren ein
Plätzchen innehaben.
Zwar hat die Formation
in der letzten Dekade
nur sehr selten von sich hören lassen, mit
„Worlds Of Horror“ (Pure Steel Rec.) gibt es
aber nun endlich ersehnten Nachschub. Bei
aller Freude darüber wird das Fan-Herz doch
mehr als nur trübsinnig und sentimental,
schließlich ist darauf ein letztes Mal der 2019
viel zu früh von uns gegangene Paul Konjicija
an der Gitarre zu hören. Rest in peace, Metal-
Brother, and thank you for the music!
Quasi aus der
Nachbarschaft dieser
Band stammt das Trio
LOWER 13, welches
mit „Embrace The
Unknown“ (Pure Steel
Rec.) seinen vierten
Longplayer startklar
machte. Die Jungs kredenzen ihren Metal
zwar mit reichlich Power, wissen aber auch
mit wunderbaren Melodien, progressiven
Einschüben und vereinzelten Thrash-
Momenten zu gefallen. Nicht zu Unrecht
wurde die Truppe schon mit Kalibern wie
NEVERMORE oder COMMUNIC
verglichen.
Und weil Metal in und
um Cleveland seit
jeher auf gepflegte
und gediegene Weise
dargeboten wird,
sei auch noch auf
HELLANDBACK
hingewiesen. Die von
ehemaligen SUNLESS SKY-Mitgliedern aus
der Taufe gehobene Truppe lässt auf ihrem
Debüt „A Thousand Years“ (Pure Steel Rec,)
erahnen, wie sich ein gemeinsames "Baby"
der frühen OVERKILL und METAL CHURCH
anhören könnte. Hervorzuheben gilt es vor
allem Sänger Chris Harn, einen bislang zwar
„unbescholtenen“, aber definitiv begnadeten
Schreihals der Extraklasse!
Als solcher hat sich
auch Scott Oliva in der
Vergangenheit zigfach
erwiesen, wenn auch
nicht zwingend erfolgreich.
Vielleicht gelingt
das dem (u.a.) ex-
INNER STRENGTH/
LAST VISION BLACK / REVERENCE-Frontmann
ja mit SUNRISE DREAMER.
Das Debüt „A World To Know“ (Divebomb
Rec.) wird jedenfalls alle Fans von melodischem
US-Metal in Wallung bringen.
LIVE IM
Zum Schluss sei ein
Blick zu unseren
deutschen Nachbarn
geworfen, wo zwei
Kult-Bands nahezu
zeitgleich mit frischem
Stoff aufhorchen
lassen. Zum einen
PARADOX, die mit „Heresy II – End Of A
Legend“, wie es der Titel vermuten lässt, an
ihr Konzeptalbum von 1990 anzuschließen
bemüht sind. Sollte klappen, denn
nicht nur Charly Steinhauer (V&G) glänzt
mit überraschender Frische, auch seine
Begleitmannschaft und das düstere Konzept
beeindrucken.
Selbiges gilt für den
neuen Dreher der
Proggies LIFE
ARTIST. Die
haben sich nach zwei
Dekaden Funkstille
wieder zusammengetan
und machen
30 Jahre nach „A Diary Of Inner Vision“ ihr
zweites, auch optisch überaus ansprechendes
Prog Metal-Kleinod „Lifelines“
(Ragnarök Rec.) vorstellig. MUST have!
by Walter
FR 08.10.2021
MO 18.10.2021
GERRY MCAVOY‘S
BAND OF FRIENDS
A CELEBRATION OF
RORY GALLAGHER‘S
25TH ANNIVERSARY
SALZBURG
+ PARASOL CARAVAN
+ WITCHRIDER
Schallmooser Hauptstraße 46, 5020 Salzburg, www.rockhouse.at
© Privat
Stark! vermisst
Aus dem Strom des Lebens gerissen ...
Man kann es drehen und wenden, wie man will. Selbst von uns als vermeintlich unsterblich
betrachtete Helden müssen irgendwann einmal ihr irdisches Dasein beenden.
Das ist nichts Neues, in letzter Zeit traf es die Rock-Community aber besonders hart.
Bereits vor knapp einem halben Jahr, konkret am 19.
April, hat Jim Steinman für immer die Bühne verlassen.
Der US-Amerikaner gilt zu Recht als einer der
renommiertesten Musical-Komponisten und hat mit
seinen Songs einer Menge Künstlern von BONNIE
TYLER („Total Eclipse Of The Heart“) bis THE SISTERS
OF MERCY („This Corrosion“) zu Ruhm und Erfolg verholfen.
Sein wichtigster Beitrag für die Rockmusik
bleibt aber auf ewig seine Kooperation mit MEAT LOAF.
Ohne Steinman hätte es Perlen wie „Bat Out Of Hell“
oder „Dead Ringer“ nie gegeben.
Am 9. Mai ist Rob Farr im Alter von nur 58 Jahren „friedlich
im Schlaf“ von uns gegangen. Rob war in den
Anfangstagen Mitglied der Thrasher DÉTENTE und
danach lange bei den Southern Rockern NATIONAL
DUST. Bei uns konnte er sich vorwiegend als Mitglied
von WW III sowie als Bassist der US-Kult-Formation
WARRIOR einen Namen machen. Mit ihr spielte er
2004 „The Wars Of Gods And Men“ ein und danach
mehrfach live in Europa, etwa beim „Bang Your Head“
und dem „Keep It True“.
Am 29. Juni verstarb der britische Sänger John Lawton
im Alter von 74 Jahren. John war zuletzt an der
Reunion von LUCIFER'S FRIEND beteiligt und hat auch
bei den letzten beiden Studioalben „Awakening“ und
„Too Late To Hate“ mitgewirkt. Damit schloss sich sein
musikalischer Lebenskreis, hatte John doch bei dieser
Band seine Karriere in den 70er-Jahren begonnen,
ehe er über die LES HUMPHRIES SINGERS bei URIAH
HEEP landete. Mit der britischen Rock-Ikone nahm
er „Firefly“, „Innocent Victim“ und „Fallen Angel“ auf,
mit der Hit-Single „Free Me“ wird man ihn auf ewig
verbinden und in Erinnerung behalten.
Aus nicht näher erläuterten Gründen zog sich der
ehemalige CINDERELLA-Gitarrist Jeff LaBar schon
vor Jahren aus der Öffentlichkeit zurück. Umso tragischer,
dass die erste und einzige Pressemeldung seit
der Veröffentlichung seines 2014 aufgenommenen
Solo-Albums „One For The Road“ nun jene von seinem
Ableben am 14. Juli war. Man fand Jeff in seiner
Wohnung in Nashville und nicht nur seine früheren
Bandkameraden zeigten sich tief erschüttert.
Einer seit mehreren Monaten stationär behandelten
Bauch speicheldrüsen ent zün dung erlag am 17. Juli der
US-amerikanische Violinist Robby Steinhardt. Er war
von 1973 bis 1982 sowie von 1997 bis 2006 Mitglied der
Rock-Legende KANSAS und hat deren größte Hits „Dust
In The Wind“ und „Carry On Wayward Son“ ebenso
mitgeprägt wie „Leftoverture“ und „Point Of Know
Return“, die bis heute wichtigsten und erfolgreichsten
Alben der Band.
Mit nur 46 Jahren verstarb am 26. Juli Joey Jordison.
Bis zu seinem krankheitsbedingten Ausstieg war er
als Schlagzeuger bei SLIPKNOT tätig, trug den Overall
mit der „#1“ und zeichnete für das Bandlogo ebenso
verantwortlich wie für die Fan-Bezeichnung „Maggots“.
Mit den MURDERDOLLS und SCAR THE MARTYR war
Joey ebenfalls erfolgreich, zudem half er gern der
„Konkurrenz“, wenn Not hinterm Drum-Hocker
herrschte, etwa METALLICA, SATYRICON, MINISTRY,
KORN oder ROB ZOMBIE. Nicht zuletzt deshalb wurde
der aus Waukee, einem Vorort von Des Moines, Iowa
stammende, als Nathan Jonas Jordison geborene
Künstler 2010 vom Fachmagazin „Rhythm“ zum besten
Drummer der letzten 25 Jahre gekürt.
Ebenfalls am 26. Juli fand man Mike Howe tot in
seinem Haus in Kalifornien. Der Suizid des METAL
CHURCH-Sängers war nicht nur für seine Familie
und (Band-)Freunde ein Schock, sondern auch für
die Fans, schließlich kehrte Mike erst 2015 wieder zur
Gruppe zurück und führte sie mit den Alben „XI“ und
„Damned If You Do“ sowie umjubelten Live-Shows
wieder in die Erfolgsspur. Erstmals zur Band stieß er
1988 als Nachfolger von David Wayne (RIP 2005). Mit
seiner ausdrucksstarken Stimme veredelte der aus
Michigan stammende Hüne mit „Blessing In Disguise“,
„The Human Factor“ und „Hanging In The Balance“
Meilensteine des US Power Metal . Wer Mike kennenlernen
durfte, wird ihn als liebenswerten und
eloquenten Zeitgenossen in Erinnerung behalten.
Kaum hatte Billy Gibbons anlässlich seines Solo-
Albums „Hardware“ angekündigt, dass auch ZZ
TOP in Zukunft noch Alben aufnehmen werden,
erreichte uns am 27. Juli die Meldung vom Tod
seines langjährigen Bandkollegen Dusty Hill.
Seit 1969 war der mit 72 Jahren verstorbene
Haudegen Mitglied der texanischen Kultband.
Sein knarzender Bass bleibt ebenso unvergessen
wie sein in Ehren ergrauter Bart.
Am 2. August verlor die heimische Legende Gottfried
Happl den langen, tapferen Kampf gegen den Krebs.
Gottfried starte seine Karriere bei der Gruppe
SMASHING zwar mit Disco-Sounds, doch sein Herz
schlug seit jeher für Hardrock und Heavy Metal.
Damit konnte er sich in den späten 80ern auch
einen guten Ruf erspielen, so zählte die nach ihm
benannte Band HAPPL nicht nur im Rockhaus selig
zu den immer wieder gern gesehenen Gästen, die
LPs „Never Gonna Stop“ und „Signed“ führten ihn
auch ins Ausland. Mit Gottfried Happl verliert die
Szene nicht nur ein Urgestein, sondern auch einen
wunderbaren Menschen, dem Ehrlichkeit und
Verlässlichkeit wichtiger waren als jeder Erfolg.
Knapp vor Redaktionsschluss erreichte uns eine
weitere traurige Meldung. Der frühere SARGANT
FURY und HATE SQUAD-Bassist Bauke De Groot erlag
am 16. August seinem Krebsleiden. Der sympathische,
unterhaltsame und äußerst engagierte Bauke
hatte zudem als Mitarbeiter der Promo-Agentur
CMM, als Soulfood Labelmanager oder zuletzt in
der Promotion Abteilung von AFM Records für jedes
Anliegen ein offenes Ohr.
Unser Dank ergeht an die erwähnten Herrschaften
für ihre musikalischen Beiträge in jedweder Form.
Ruhet in Frieden, wir werden Euch nie vergessen!
Walter
Trauriges PS: Kurz nach Abgabe dieses Textes schockierten
die Todesnachrichten von Eric Wagner
(TROUBLE) und ROLLING STONES Drumlegende
Charlie Watts die Welt...
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© Blain Clausen
© Charly Svoboda Media Freedom
© Privat
44
joey
jordison
mike
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dusty
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gottfried
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Stark!es Finale
stark! und gratis:
Unser Mag liegt in vielen Clubs und
Stores gratis auf (eine Liste findet ihr
unter www.starkstrom.live),
wird euch aber auch gerne ins Haus
geschickt (+ Versandspesen),
bei Interesse einfach Mail an
strom@starkstrom.live
46
Drei Jahre nach „The Hunt For White Christ” meldet sich die schwedische
Death Metal- Institution am 12. November mit einem neuen
Album namens „No Sign Of Life“ (Napalm) zurück - und hat darauf
merklich die Geschwindigkeit angezogen.
Gleich beim Opener „The King Lost His Crown" wird der Hörer mit
derben Schlagzeugsalven attackiert, die von unheilschwangeren,
tief gestimmten Gitarrenschwaden durchzogen werden, bis
Johnny Edlund in fiesester Oldschool-Manier ins Mikrofon keift.
Ein eindrucksvoller Nackenbrecher.
Auch bei den nächsten Tracks fällt auf, dass UNLEASHED wieder
mehr Wert auf technische Finessen legen - und auf Abwechslung.
Jeder Song hat seinen eigenen Charakter, von Blastspeed-Gewüte
bis zu erhabenen Mid-Tempo-Passagen.
In einer Zeit, in der sich eh alles musikalisch wiederholt, hat
„No Sign Of Life“ gar das Zeug, sich zu einem outstanding Klassiker
zu entwickeln. Einer der der wenigen Lichtblicke in einem
pandemiebedingt sonst eher faden Jahr ist es jetzt schon.
Man bringe das Trinkhorn. Drehe die Anlage auf Anschlag.
Und schon darf das Gemetzel beginnen.
www.unleashed.se
(Kein) Lebenszeichen!
Charles
© Jens Rydén
Laut und finster:
stark!strom auf insta!
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Stark!strom auch im
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Offenlegung gem. Gesetz:
Stark!Strom – das neue
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Herausgeber: Andreas Appel
Chefredaktion: Mike Seidinger &
Andreas Appel
Redaktion: Anita Petzold, Claudia Jusits,
Christine Cizek, Walter Scheurer,
Willi Winter, Christian Prenger,
Manfred „wahnfred“ Wadsack, Christian
König, Matej Lastro, Manuel Dauböck,
Mansn, Doris Gapp, Florian Meingast,
Patrick Meerwald, Anna Otto, Gabriel
Niederberger, Charles Steiner,
Thomas Hutterer, Stefan Mair
Lektorat: Claudia Jusits
FOTOS: Falls nicht anders angegeben,
handelt es sich um uns zur Verfügung
gestelltes Promotionmaterial der Künstler
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BE‘LAKOR dringen auf Coherence in neue
Dimensionen des Progressive Death Metal vor!
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DIGIPAK | 1-LP GATEFOLD | DIGITAL
“1914 vermählen Black, Death und Doom Metal zu einer enorm facettenreichen Einheit.” (Legacy, GER)
Where Fear and Weapons Meet - das neue, beeindruckende Manifest der ukrainischen Blackened-Death/Doom-Metal-Offensive 1914!
WHERE FEAR AND
WEAPONS MEET
OUT 22.10.
DIGIPAK | 2-LP GATEFOLD | DIGITAL
LTD. 3-LP EDIT. EXKLUSIV ERHÄLTLICH VIA WWW.NAPALMRECORDS.COM
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