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Aufg'weckt-Magazin der Stadtkapelle Friedberg Jahrgang 2020 | 14. Ausgabe

Aufg'weckt-Magazin der Stadtkapelle Friedberg
Jahrgang 2020 | 14. Ausgabe

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RECHERCHIERT VON MARIA BISCHOF

rument richtig gut beherrschen und gro-

Ausrückungen, die auf Sonntag-Vormit-

wenn wir unter der Woche (z.B. bei Be-

ßen Spaß am Musizieren haben.

tage fallen (Frühschoppen, Weckrufe,

gräbnissen) spielfähig sind. Vor allem

Passt der Verein noch zu mir?

Prozessionen), was sich mit dem Familienleben

schwer vereinbaren lässt.

die Frauen mit flexibler Zeiteinteilung

sind da neben Landwirten, Pensionisten

Einmal mehr ein Grund, das klassische

und z.T. Schüler*innen gerne zur Stelle.

Eine Veränderung der Lebensumstände

Rollenbild in unserer Gesellschaft zu

Apropos flexibel: Die berufstätigen

(z.B. durch die Familiengründung) birgt

hinterfragen. Zuerst geben wir unseren

Mamas schätzen es sehr, dass es in der

vor allem für Frauen die Chance, alte

Töchtern die Chance, alles Mögliche (in

Stadtkapelle Friedberg von den Kol-

Gewohnheiten zu hinterfragen. Oft re-

diesem Beispiel ein Musikinstrument)

leg*innen keine bösen Worte gibt, wenn

sultiert daraus sogar ein Berufswechsel.

zu lernen. Nach dem goldenen Leis-

man nicht bei jeder Ausrückung dabei

Neue Interessen, Freunde und Hobbys

tungsabzeichen spielen sie sogar Soli auf

sein kann. Das Verständnis vom Ob-

kommen dazu. Die Tage sind erfüllter

der Konzertbühne, dann kommt das

mann ist groß, was wir hier unbedingt

denn je. Da bleibt halt wenig Zeit für die

erste Kind und damit die ewig dauern-

dankend erwähnen möchten.

Aktivitäten aus den Jugendtagen und der

Verein mit den vielen Proben und Ausrückungen

passt einfach nicht mehr zu

den neuen Lebensumständen.

de Babypause. Somit findet die musikalische

Laufbahn ihr jähes Ende. Und das

nur, weil die Vereinsstrukturen und das

typische Frauenbetätigungsfeld schein-

Wo sind nun die anderen

„alten“ Musikerinnen der

Stadtkapelle geblieben?

Oder einfacher gesagt: Die Frau hat am

bar nicht ganz so gut harmonieren.

Ende der Woche einfach keine Power

Jede der Plusvierzigerinnen unserer

Manche haben einfach nur den Musik-

mehr, die Musikprobe zu besuchen, weil

Stadtkapelle hat sich schon mal über-

verein gewechselt. Manche haben das

sie sich alltäglich neben ihrem Job auch

legt, eine Pause zu machen oder sogar

musikalische Genre gewechselt … und

um den Haushalt und die Kinder küm-

ganz aufzuhören. Bis jetzt haben die

manche kommen vielleicht bald wieder

mern will. Ach ja, und das Sporttraining

Argumente für einen Verbleib bei der

zurück, um mit den alten und jungen

des Mannes fällt zufällig auch auf Freitag-

Stadtkapelle überwogen. Wir haben

Kamerad*innen Märsche, Polkas, Cho-

abend. Nebenbei sind da noch zahlreiche

sogar festgestellt, dass es vorteilhaft ist,

räle und Sinfonien zu proben!

Ich liebe die Gemeinschaft

und das

Musizieren.“

Barbara Weninger stammt aus einer echten

Musikerfamilie. Sie begann schon im

Volksschulalter mit dem Tenorhorn-Unterricht

und kam schließlich, wie ihr Papa und

ihre drei älteren Geschwister, zur Stadtkapelle.

Seit 1992 ist sie ohne Unterbrechung

Mitglied des Vereines und bei so vielen

Ausrückungen und Reisen wie möglich

dabei. Besonders fordernd findet sie die

Probenphasen vor den Konzerten und

ist immer wieder aufs Neue stolz, was wir

gemeinsam als Kapelle schaffen können.

Die Probe ist

ein richtig guter

Abschluss der

Arbeitswoche.“

Maria Bischof verstärkt seit 2001 das

Klarinettenregister der Stadtkapelle

und hat auch ein paar Jahre als EDV-,

Medien- und Pressereferentin im Ausschuss

mitgearbeitet. Nach einer mehrjährigen

Teil-Auszeit ist sie im letzten

Jahr wieder ins Stadtkapellen-Showgeschäft

eingestiegen. Sie mag Weckrufe,

Musikertreffen, Frühschoppen und vor

allem die Musikkolleg*innen.

Ich erinnere mich an

so viele schöne und

lustige Momente. Das

Gefühl von damals ist

noch immer da.“

Monika Schausberger, ursprünglich

Flötistin, seit 2002 Fagottistin, begann

1993 bei der Stadtkapelle. Nach einem

mehrjährigen Aufenthalt in Salzburg und

ihrer Umtriebigkeit bei einer dortigen

Blaskapelle und einem Akademieorchester

sowie zwei Babypausen stellt sie sich

seit letztem Jahr wieder der musikalischen

Herausforderung in Friedberg.

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