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City-Magazin-Ausgabe-2022-05-Wels

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THEMA

Musik gibt es, seit es uns

Menschen gibt; mit

ziemlicher Sicherheit

gehen die frühesten

Formen auf den Gesang zurück

– oder auf so etwas in der Art.

Menschenaffen, unsere nächsten

Verwandten im Tierreich,

verfügen zum Beispiel über keinen

geeigneten Stimmapparat

zum Singen oder Sprechen,

können aber mit ihrer Stimme

knarzen, krächzen oder

schreien, was bei unseren

Vorfahren wohl ähnlich

war (und bei manchen von

uns vermutlich immer

noch so ist...). Fakt: Musik

macht Freude und ist gesund

– nachweislich! Davon kann die

Familie Winkler aus Wolfern

bei Steyr im wahrsten Sinne

des Wortes ein Lied singen: die

Wege der Brüder Jakob (19),

Florian (11) und Felix (9) führten

nämlich zu den St. Florianer

Sängerknaben. Und zwar

alle drei.

Auftakt. „Als der Jakob zu

mir kam, und sagte, dass er

Sängerknabe werden will, hielt

ich das zuerst für einen Scherz“,

berichtet Birgit Winkler, Mama

der drei Jungs, „in unserer Familie

kann doch keiner singen!

Ich habe nie erkannt, dass der

Jaki da vielleicht ein Talent hat

oder eine ehrliche Begeisterung.

Es war also auch ein Lernprozess

für mich als Mutter, meinen

Kindern wirklich zuzuhören.“

Die 51-jährige lebt mit

ihrem Mann Berthold (51, Chemiker)

und ihren drei Söhnen in

einem Einfamilienhaus in Wolfern

und führt eine eigene kleine

Bastelwerkstatt. Gesungen

wurde immer: „Zum Beispiel

beim Autofahren in den Winterulaub

– Skiiifoooaaan! – aber

so wirklich talentiert waren wir

nie. Zumindest der Berti und

ich nicht.“ Das leidenschaftliche

Gelegenheitssingen legte dann

wohl aber doch den Grundstein

für das musikalische Interesse

der Kinder: Der 19-jährige Jakob

besuchte von 2014-2018 das Internat

der St. Florianer Sängerknaben

und erinnert sich gerne

KÖNNEN GEMEINSAM EIN LIED SINGEN.

Für Florian (11), Birgit (51), Jakob (19), Berthold (51) und Felix (9), v.l.

ist die Musik mittlerweile ein fixer Bestandteil ihres Alltags.

SINGENDE Brüder

Bei den Winklers aus Wolfern sind alle Jungs Sängerknaben

daran zurück: „Es war eine geile

Zeit!“ Privat hört der Sonnyboy

Klassik („Ich bin nicht der typische

Jugendliche, der Deutschpop

hört“), aber auch Hits aus

den und 80-ern und 90-ern, z.B.

Queen oder Bon Jovi. Jakob bezeichnet

sich selbst als „Entertainer“,

er machte seine künstlerischen

Anfänge in der Reiman

Akademie in Linz: „Es hat mir

immer schon gefallen, Kontakt

zum Publikum aufzubauen, den

Leuten ein Lachen ins Gesicht

zu zaubern.“ Letztendlich führte

der Weg zu den St. Florianer

Sängerknaben, die er vorab

schon bei diversen Konzerten

bewundert hat: „Die Sängerknaben

waren in meiner Schule

unterwegs, haben dort einen

Vortrag gemacht und es gab

ein gemeinsames Singen, das

hat mir voll getaugt.“ Familie

Winkler erhielt dann kurze Zeit

später einen Anruf, dass Jakob

talentiert sei und ob er vielleicht

selbst Sängerknabe werden

wolle. So kam der Stein ins

Rollen: „Ich habe geweint, war

so stolz“, erzählt Mama Birgit,

„aber ich hatte

auch Angst.

Jaki war da erst

in der 4. Klasse

Volksschule.

Ich fürchtete,

ein Kind

zu verlieren.“

– „Am Anfang

hatte ich natürlich

Heimweh“,

sagt Jakob, „ich war gerade mal

10 Jahre alt, alles war neu und

ungewohnt für mich, ein einschneidendes

Erlebnis. Aber

gleichzeitig hab ich mich von

Anfang an sehr wohl gefühlt

›› Wir sind sehr stolz

auf unsere Buben. Sie

sind unser größtes

Geschenk

Birgit Winkler

Mutter der drei Jungs

bei den Sängerknaben! Es war

eine prägende Erfahrung, die ich

nicht missen möchte.“

Zweite Strophe. 2019 folgte

der 11-jährige Florian dem

Beispiel seines großen Bruders:

„Heimwehprobleme hatte ich

nicht so. Ich

kannte die Prozedur

ja vom

Jaki, ich wusste,

dass es mir

bei den Sängerknaben

gefallen

wird.“ Das

bestätigt auch

Vater Berthold:

„Mittlerweile

ist es für uns alle Routine.

Die Sängerknaben waren und

sind wie eine eigene Familie für

die Jungs. Wir wissen, dass sie

dort gut aufgehoben sind.“ Im

vergangenen Jahr feierte die

Fotos: privat, Florianer Sängerknaben

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