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City-Magazin-Ausgabe-2022-05-Wels

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Dr. Thomas

DUSCHLBAUER

ZU GUTER LETZT …

Durch die wirtschaftliche Situation ergeben sich

aktuell für schlaue Anleger völlig neue Perspektiven.

Vergessen wir also das Gold, das schon

seit Längerem verzweifelt an der 2.000 Dollar-Marke

herumkrebst, um dann wieder an Glanz

einzubüßen. Vergessen wir auch all die lächerlich

klingenden Kryptowährungen, mit denen sich so ein

Nerd im Darknet auch ein bisserl einen Schund leisten

kann. Und lassen wir die Finger von den Aktien, die

sich spätestens dann als Ladenhüter erweisen, wenn

sich herausstellt, dass jemand aus der Führungsetage

STEINREICH!

des börsenotierten Unternehmens ein Putinversteher

war oder sich selbst verspekuliert hat.

Erbauliche Investitionen. Im Tresorraum eines

superreichen Investment-Tycoons befindet sich auch

kaum mehr irgendein Künstlerkrixikraxi oder gar ein

Schüttbild. Denn hartgesottene Spekulanten sind

weniger an einem lauwarmen Blutvergießen, sondern

an einer saftigen Gewinnausschüttung interessiert.

Sie wollen auch keine Lämmchen schlachten, um in

Eingeweiden oder Poposachen zu stierln, sondern ihre

Schäfchen lieber rasch ins Trockene bringen. Erfolgreiche

Investoren kleckern nicht, sie klotzen. Daher

investiert der Anleger von heute in Baustoffe, wie etwa

Ziegel oder Bitumen. Nicht die Banken und Versicherungen,

sondern die Baumärkte sind es, deren

Produkte uns hohe Renditen in Aussicht stellen. Denn

wo erhält man auf die Schnelle noch eine Wertsteigerung

im zweistelligen Bereich, wenn nicht mit Konstruktionsvollholz

oder Dämmplatten? Und welcher

arme Schlucker will morgens schon mit einer Latte

aufwachen, wenn er stattdessen beruhigt am Abend

einschlafen könnte, weil er bereits ein gutes Dutzend

davon im alarmgesicherten Keller gebunkert hat? Kein

Wunder auch, dass es in den Baumärkten für die

Kunden immer schwerer wird, eines Mitarbeiters

habhaft zu werden; sind diese Menschen doch

gefragte Anlageberater, die künftig wohl im eleganten

Nadelstreif auftreten werden. (Risikohinweis: Diese

Kolumne stellt keine Kaufempfehlung dar.)

Was wurde aus? Heimische Prominenz von gestern, heute betrachtet

Marga Persson

Als Persson ihren Lehrstuhl der Kunstuni übernahm, war das Interesse am Textilfach

gering. 19 Jahre lang bemühte sich die in Schweden geborene Künstlerin,

Persson (geboren 27.02.43) ist eine neue berufliche Perspektiven für ihre Studierenden zu entwickeln. Heute sind

herausragende Textilkünstlerin. Ihr Studienplätze in diesem Bereich begehrt. Allerdings fand die Professorin kaum noch

Markenzeichen sind ruhige abstrakte Muße für die eigene künstlerische Tätigkeit. Es kann Monate dauern, ein Bildgewebe

„Gemälde“, die am Webstuhl entstehen.

Ihre subtilen Tapisserien zeigen die Textilzeichnung. Statt Fäden zu verweben, zeichnete sie diese auf Papier: senk-

am Webstuhl zu erschaffen. 2007 war sie völlig „ausgepowert“. Dann entdeckte sie

oft nur Schattierungen einer einzelnen

Farbe. Als freischaffende Weberin Nach der Emeritierung 2011 folgte Margas „wilde Jugendphase“. Plötzlich wurden

rechte und waagrechte Striche in verschiedenen Farben, die einander überkreuzen.

gewann sie namhafte Wettbewerbe ihre Bilder bunt. Auch wenn sie manchmal wie aus mehreren Teilen aussehen, sind

und ergatterte lukrative Aufträge. Ab sie an einem Stück gewoben. Perssons Kunst erneuert sich ständig. Die 79-Jährige

1992 leitete die Professorin bis 2011 arbeitet immer noch bis zu drei Stunden täglich. Sie hat sich nun auf kleinere Exponate

umgestellt, die leichter zu heben und aufzuhängen sind. Auch wenn sie nicht

die Abteilung Textil/Kunst und Design

an der Linzer Kunsthochschule (heute sehr aktiv nach Gelegenheiten für Ausstellungen sucht, werden ihre Werke häufig

Kunstuniversität).

öffentlich präsentiert. Sie wohnt mit ihrem Mann in Kefermarkt im Mühlviertel.

Foto Sokoloff

DER WEG ALS ZIEL. „Der kreative Prozess ist“, so Persson, „das eigentlich Spannende – nicht das Resultat.“

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