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Dr. Thomas
DUSCHLBAUER
ZU GUTER LETZT …
Durch die wirtschaftliche Situation ergeben sich
aktuell für schlaue Anleger völlig neue Perspektiven.
Vergessen wir also das Gold, das schon
seit Längerem verzweifelt an der 2.000 Dollar-Marke
herumkrebst, um dann wieder an Glanz
einzubüßen. Vergessen wir auch all die lächerlich
klingenden Kryptowährungen, mit denen sich so ein
Nerd im Darknet auch ein bisserl einen Schund leisten
kann. Und lassen wir die Finger von den Aktien, die
sich spätestens dann als Ladenhüter erweisen, wenn
sich herausstellt, dass jemand aus der Führungsetage
STEINREICH!
des börsenotierten Unternehmens ein Putinversteher
war oder sich selbst verspekuliert hat.
Erbauliche Investitionen. Im Tresorraum eines
superreichen Investment-Tycoons befindet sich auch
kaum mehr irgendein Künstlerkrixikraxi oder gar ein
Schüttbild. Denn hartgesottene Spekulanten sind
weniger an einem lauwarmen Blutvergießen, sondern
an einer saftigen Gewinnausschüttung interessiert.
Sie wollen auch keine Lämmchen schlachten, um in
Eingeweiden oder Poposachen zu stierln, sondern ihre
Schäfchen lieber rasch ins Trockene bringen. Erfolgreiche
Investoren kleckern nicht, sie klotzen. Daher
investiert der Anleger von heute in Baustoffe, wie etwa
Ziegel oder Bitumen. Nicht die Banken und Versicherungen,
sondern die Baumärkte sind es, deren
Produkte uns hohe Renditen in Aussicht stellen. Denn
wo erhält man auf die Schnelle noch eine Wertsteigerung
im zweistelligen Bereich, wenn nicht mit Konstruktionsvollholz
oder Dämmplatten? Und welcher
arme Schlucker will morgens schon mit einer Latte
aufwachen, wenn er stattdessen beruhigt am Abend
einschlafen könnte, weil er bereits ein gutes Dutzend
davon im alarmgesicherten Keller gebunkert hat? Kein
Wunder auch, dass es in den Baumärkten für die
Kunden immer schwerer wird, eines Mitarbeiters
habhaft zu werden; sind diese Menschen doch
gefragte Anlageberater, die künftig wohl im eleganten
Nadelstreif auftreten werden. (Risikohinweis: Diese
Kolumne stellt keine Kaufempfehlung dar.)
Was wurde aus? Heimische Prominenz von gestern, heute betrachtet
Marga Persson
Als Persson ihren Lehrstuhl der Kunstuni übernahm, war das Interesse am Textilfach
gering. 19 Jahre lang bemühte sich die in Schweden geborene Künstlerin,
Persson (geboren 27.02.43) ist eine neue berufliche Perspektiven für ihre Studierenden zu entwickeln. Heute sind
herausragende Textilkünstlerin. Ihr Studienplätze in diesem Bereich begehrt. Allerdings fand die Professorin kaum noch
Markenzeichen sind ruhige abstrakte Muße für die eigene künstlerische Tätigkeit. Es kann Monate dauern, ein Bildgewebe
„Gemälde“, die am Webstuhl entstehen.
Ihre subtilen Tapisserien zeigen die Textilzeichnung. Statt Fäden zu verweben, zeichnete sie diese auf Papier: senk-
am Webstuhl zu erschaffen. 2007 war sie völlig „ausgepowert“. Dann entdeckte sie
oft nur Schattierungen einer einzelnen
Farbe. Als freischaffende Weberin Nach der Emeritierung 2011 folgte Margas „wilde Jugendphase“. Plötzlich wurden
rechte und waagrechte Striche in verschiedenen Farben, die einander überkreuzen.
gewann sie namhafte Wettbewerbe ihre Bilder bunt. Auch wenn sie manchmal wie aus mehreren Teilen aussehen, sind
und ergatterte lukrative Aufträge. Ab sie an einem Stück gewoben. Perssons Kunst erneuert sich ständig. Die 79-Jährige
1992 leitete die Professorin bis 2011 arbeitet immer noch bis zu drei Stunden täglich. Sie hat sich nun auf kleinere Exponate
umgestellt, die leichter zu heben und aufzuhängen sind. Auch wenn sie nicht
die Abteilung Textil/Kunst und Design
an der Linzer Kunsthochschule (heute sehr aktiv nach Gelegenheiten für Ausstellungen sucht, werden ihre Werke häufig
Kunstuniversität).
öffentlich präsentiert. Sie wohnt mit ihrem Mann in Kefermarkt im Mühlviertel.
Foto Sokoloff
DER WEG ALS ZIEL. „Der kreative Prozess ist“, so Persson, „das eigentlich Spannende – nicht das Resultat.“