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knw journal

Die zweite Ausgabe unseres knw journal ist da. Wir bedanken uns bei allen, die sich an unserer Umfrage zum ersten knw journal beteiligt haben. Hier kam viel positives Feedback, ebenso in den Dutzenden von Rückmeldungen per Mail, was uns sehr gefreut und motiviert hat! Teilen Sie uns gerne weiter Ihre Meinung mit. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dabei helfen könnten, im knw journal noch mehr Inhalte aus den Mitgliedsorganisationen zu veröffentlichen – Nun hoffen wir, dass Sie wieder zahlreiche Artikel finden, die Sie und Euch interessieren! Auch für die „Kleinen“ ist wieder was dabei …

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34<br />

Aus dem Gesundheitswesen<br />

Leid und Unrecht von Kindern<br />

und Jugendlichen in Psychiatrie<br />

und Behindertenhilfe in der<br />

BRD und DDR (1949–1975/1990)<br />

– ein Forschungsprojekt der Stiftung<br />

„Anerkennung und Hilfe“<br />

Nils Löffelbein<br />

Die stationäre Unterbringung von Kindern und<br />

Jugendlichen in Heimen, Psychiatrien und Einrichtungen<br />

der Behindertenhilfe in Deutschland<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg war bis in die jüngere<br />

Vergangenheit ein blinder Fleck der deutschen<br />

Nachkriegsgeschichte. Erst seit den 2000er Jahren<br />

erschienen erstmals zahlreiche Berichte in den<br />

Medien, in denen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen<br />

über Zwang, Schläge, Missbrauch und Ausbeutung<br />

berichteten, denen sie als Kinder und Jugendliche<br />

nach 1945 in kirchlichen und staatlichen Einrichtungen<br />

ausgesetzt waren. Unter diesem Eindruck<br />

wurde durch den Bund, die Länder und die beiden<br />

großen Kirchen im Jahr 2017 die „Stiftung Anerkennung<br />

und Hilfe“ ins Leben gerufen, um das erfahrene<br />

Leid und Unrecht der Betroffenen öffentlich anzuerkennen<br />

und eine finanzielle Ausgleichszahlung<br />

anzubieten. Ergänzend wurde eine interdisziplinär<br />

besetzte Forschergruppe mit der wissenschaftlichen<br />

Aufarbeitung der Geschehnisse beauftragt,<br />

wobei hier die Zeit von der Gründung beider deutscher<br />

Staaten bis Anfang Oktober 1990 für die DDR<br />

und für das Gebiet der alten BRD bis Ende 1975 im<br />

Zentrum stand.<br />

Das Forschungsteam verfolgte das Ziel, ein möglichst<br />

breites Spektrum von psychiatrischen<br />

Anstalten und Heimen einzubeziehen, und konnte<br />

schließlich 17 kinder- und jugendpsychiatrische Abteilungen<br />

sowie Heime für Minderjährige mit Behinderung<br />

in der BRD und der DDR untersuchen.<br />

Analysiert wurden dabei Einrichtungen in öffentlicher,<br />

katholischer und evangelischer Trägerschaft.<br />

Im Projektverlauf wurden insgesamt über 1.500<br />

Fallakten und rund 60 Interviews mit Betroffenen,<br />

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen ausgewertet. Hinzu<br />

kamen über 170 Zuschriften von Betroffenen, Angehörigen<br />

oder ehemaligen Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, die über ein eigens eingerichtetes<br />

Zeitzeuginnen- und Zeitzeugenportal im Internet<br />

eingingen.<br />

Auf dieser Grundlage hat das Forschungsteam den<br />

Lebensalltag und die Unterbringungsbedingungen<br />

in den untersuchten Einrichtungen rekonstruiert<br />

und Formen pädagogischer, medizinischer und<br />

therapeutischer Gewalt sowie den Einsatz von Arzneimitteln<br />

und möglicherweise durchgeführte Medikamentenstudien<br />

untersucht. Weitere Aspekte<br />

der Analyse waren sexuelle Gewalterfahrungen,<br />

erzwungene oder nicht entlohnte Arbeit sowie der<br />

Verlust bzw. das Vorenthalten von persönlicher,<br />

beruflicher und sozialer Lebensqualität. Zur Einordnung<br />

der Lebens- und Unterbringungsbedingungen

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