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essen - Mietergemeinschaft Essen eV

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Umzugs-<br />

brennpunkt<br />

Altendorf<br />

Ein schmucker Stadtteil mit viel Grün, tollen<br />

Wohnungen und einem eigenen See. So<br />

soll Altendorf in Zukunft aussehen. Und in<br />

der Gegenwart? Im Hier und Jetzt will die<br />

Allbau AG rund um die Amixstrasse bis zur<br />

Weuenstrasse etwa 180 ihrer Wohnungen<br />

abreißen und durch circa 60 neue Wohnungen<br />

in viel höherer Preisklasse ersetzen, passend<br />

zum neu entstehenden Wohnumfeld.<br />

Doch auch, wenn das neue Altendorf<br />

am Reißbrett geplant ist, für<br />

die derzeitigen Mieter ist noch einiges<br />

unklar. Für sie steht die Zwangsumsiedlung<br />

an.<br />

Doch es kam Bewegung in die Sache:<br />

auf einer 2. Mieterversammlung am 23.<br />

Juni machte die Allbau AG, vertreten<br />

durch Herrn Serifi, Frau Siepmann und<br />

Herrn Knibbe, feste Zusagen zu den<br />

Umzugskosten und dem Mobiliar. Mit<br />

einem langen Forderungskatalog setzte<br />

sich die <strong>Mietergemeinschaft</strong> <strong>Essen</strong> für<br />

die Altendorfer Mieterinter<strong>essen</strong> ein.<br />

Feste Regeln<br />

statt Kungelei<br />

Wir konnten alles durchsetzen, was<br />

wesentlich war. Jetzt gibt es klare Mindeststandards.“<br />

zieht Karin Schnittker,<br />

Vorstandsmitglied der <strong>Mietergemeinschaft</strong><br />

<strong>Essen</strong>, erste Bilanz. Als Knackpunkt<br />

der Verhandlungen macht sie<br />

die Frage aus, welche Umzugskosten<br />

übernommen werden. „ Unsere Position<br />

war, dass es allgemeine Regeln geben<br />

muss. Jeder Mieter muss im Vorfeld<br />

genau wissen, welche Kosten für den<br />

Umzug übernommen werden und was<br />

wird mit den Möbeln, die nicht in die<br />

neue Wohnung passen, wie zum Bsp.<br />

Küchenmöbel oder extra angepasste<br />

Schränke??<br />

Lange Zeit stellte sich die Allbau AG<br />

auf den Standpunkt, mit jedem Mieter<br />

die Kosten individuell auszuhandeln.“<br />

Das wäre nur Kungelei geworden.<br />

Dann hätten am Ende nur die Mieter<br />

was bekommen, die sich gut verkaufen<br />

können.“<br />

Nun sind die Zusagen endlich gemacht.<br />

Auch wenn die genauen Pauschalen<br />

derzeit noch nicht berechnet<br />

werden, können sich die Mieter schon<br />

auf folgendes verlassen: Allen werden<br />

Umzugskarton gestellt. Die Elektrogeräte<br />

werden fachmännisch abgeklemmt<br />

und aufgebaut, ebenso werden alle<br />

Möbel abgebaut. Der Umzug selber und<br />

der anschließende Aufbau der Möbel<br />

und der Anschluss der Elektrogeräte<br />

liegen ebenfalls in der Verantwortung<br />

der Allbau AG. Zudem wurden für die<br />

älteren und erkrankten Mieter Helfer<br />

fürs Packen zugesichert.<br />

„Die Umzugspacker sind Fachleute<br />

von der EABG, mit entsprechender<br />

Versicherung. Das ist wichtig, wenn<br />

mal was zu Bruch geht.“ Nicht nur beim<br />

Umzug selber werden Langzeitarbeitslose<br />

über die städtische EABG (<strong>Essen</strong>er<br />

Arbeit-Beschäftigungsgesellschaft) den<br />

Mietern unter die Arme greifen. Denn<br />

bevor es überhaupt losgehen kann,<br />

wird jede der betroffenen Wohnungen<br />

einzeln besichtigt und der Arbeitsaufwand<br />

erfasst. „ Und falls die eigenen<br />

Möbel nicht in die Ersatzwohnung<br />

passen, werden sie von entsprechenden<br />

Fachleuten angepasst.“ erläutert Karin<br />

Schnittker die Allbau-Zusage.“ Anfangs<br />

wollte die Allbau AG den Mietern nur<br />

den sogenannten Zeitwert der Möbel<br />

erstatten. Dies würde für die Mieter bedeuten,<br />

dass sie nur noch einen Bruchteil<br />

des früheren Wertes bekämen und<br />

sich für viel Geld neue Möbel kaufen<br />

müssten, Geld das viele dieser Mieter<br />

nicht haben.“<br />

Damit auch alles klappt, empfiehlt<br />

Karin Schnittker bei der geplanten<br />

Wohnungsbesichtigung immer einen<br />

Zeugen dabei zu haben. „Am besten<br />

sind natürlich Fachleute, wie unsere<br />

<strong>Mietergemeinschaft</strong>. Nur so kann man<br />

nachher Streitigkeiten im Sinne des<br />

Mieters klären.“<br />

Einen Wehrmutstropfen gibt es allerdings<br />

noch bei der Sache:<br />

Die Mieter müssen alle privaten Einbauten<br />

selber entfernen, da diese Materialien<br />

nicht zum Bauschutt gehören<br />

und hohe Kosten bei der gewerblichen<br />

Entsorgung verursachen. Für die Mieter<br />

besteht dann die Möglichkeit das<br />

Material kostenlos beim Recyclinghof<br />

der Stadt <strong>Essen</strong> zu entsorgen. Allerdings<br />

bietet in diesem Fall die Allbau AG wenigsten<br />

die organisatorische Hilfe an.<br />

Umzug klar -<br />

und was jetzt?<br />

So weit so gut. Trotz der guten Ergebnisse<br />

gibt es für die Mieter trotzdem<br />

keine rosige Zukunft. Der Abrisstermin<br />

steht noch nicht fest. Erst wenn die<br />

Projektplanung der Stadt <strong>Essen</strong> im Jahre<br />

2010 abgeschlossen sind, wird die Allbau<br />

AG die Abrisspläne konkretisieren<br />

und die Mieter mindestens 9 Monate<br />

vor ihrem Auszugstermin darüber informieren.<br />

ESSEN<br />

Allbau-Wohnsiedlung in Altendorf.<br />

Bild unten: Allbau-Vertreter auf einer Mieterversammlung im Februar<br />

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