2022-06-05 Bayreuther Sonntagszeitung
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<strong>Bayreuther</strong> <strong>Sonntagszeitung</strong><br />
Ratgeber Gesundheit<br />
Sprechstunde am Sonntag<br />
5. Juni <strong>2022</strong> 9<br />
Anzeige<br />
Privatdozent Dr.med. Jürgen H. Dolderer zum Professor ernannt<br />
Privatdozent Dr. med. Jürgen<br />
H. Dolderer, MHBA, FACS, Klinikdirektor<br />
der Klinik für Plastische,<br />
Rekonstruktive, Ästhetische<br />
und Handchirurgie der<br />
Klinikum Bayreuth GmbH und<br />
istjetzt auch Professor.<br />
Die Universität Regensburg ernennt<br />
Jürgen H. Dolderer zum<br />
außerplanmäßigen Professor<br />
und würdigt damit die wissenschaftlichen<br />
Leistungen, die<br />
Dr. Dolderer seit seiner Habilitation<br />
in Forschung und Lehre<br />
erbracht hat. Ausschlaggebend<br />
waren die Lehrevaluationen, die<br />
Qualität und die Anzahl der wissenschaftlichen<br />
Fachbeiträge.<br />
Prof. Dr. Dolderer hat in<br />
Frankfurt/Main sowie San<br />
Francisco, Kapstadt und Zürich<br />
Medizin studiert. Seine Doktor-<br />
arbeit an der Goethe-Universität<br />
in Frankfurt/Main wurde mit<br />
summa cum laude sowie dem<br />
Carl-Oelemann-Preis der Landesärztekammer<br />
Hessen ausgezeichnet.<br />
Die Ausbildung zum Facharzt<br />
für Chirurgie absolvierte er am<br />
Nordwestkrankenhaus in Frankfurt/Main.<br />
Ein Stipendium der<br />
Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
ermöglichte ihm einen Forschungsaufenthalt<br />
am Bernard<br />
O‘Brien Institut für Mikrochirurgie<br />
der Universität von Melbourne in<br />
Australien. Dort war er auch klinisch<br />
drei Jahre lang tätig. Seine<br />
weiteren beruflichen Stationen<br />
waren die Universitätskliniken<br />
der BG-Klinik in Ludwigshafen<br />
und der BG-Klinik in Tübingen,<br />
wo er den Facharzttitel für Plastische<br />
und Ästhetische Chirurgie<br />
und zusätzlich für Handchirurgie<br />
erwarb. Viele weitere klinische<br />
Studienaufenthalte und Gastprofessuren<br />
im Ausland kamen<br />
hinzu.<br />
Dr. Dolderer wurde für seine<br />
Forschungsarbeiten bereits<br />
zweimal mit dem Best Paper<br />
Award der Deutschen Gesellschaft<br />
für Plastische, Rekonstruktive<br />
& Ästhetische Chirurgie<br />
ausgezeichnet.<br />
Von der Sektion zur eigenen<br />
Klinik<br />
Vorseinem Wechsel ans Klinikum<br />
Bayreuth war Prof. Dr. Dolderer<br />
als stellvertretender Leiter in der<br />
Plastischen und Handchirurgie<br />
für den klinischen und organisatorischen<br />
Ablauf des Standortes<br />
am Universitätsklinikum<br />
Regensburg zuständig. Am Klinikum<br />
Bayreuth baute er in den<br />
vergangenen vier Jahren seinen<br />
Fachbereich von der Sektion zur<br />
eigenständigen Klinik aus. Gemeinsam<br />
mit seinem Team bietet<br />
Prof. Dolderer Patientinnen und<br />
Patienten das gesamte Spektrum<br />
der Plastischen, Rekonstruktiven<br />
und Mikrochirurgie sowie der<br />
Ästhetischen und Handchirurgie<br />
auf dem aktuellsten Stand der<br />
Wissenschaft an. Prof. Dolderer<br />
verfügt darüber hinaus über eine<br />
umfassende Expertise, wenn<br />
es um Spezialtherapien und<br />
Operationsverfahren zur Wiederherstellung<br />
der Körperoberfläche<br />
nach Unfällen und Tumorentfernungen<br />
geht.<br />
Interdisziplinär hervorragend<br />
vernetzt<br />
An der Klinikum Bayreuth<br />
GmbH ist seine Klinik interdisziplinär<br />
eng vernetzt. Sie<br />
ist Partner des Onkologischen<br />
Zentrums, der Organkrebszentren,<br />
des Brustzentrums<br />
und des Adipositaszentrums<br />
sowie des Trauma-<br />
und Wundzentrums,<br />
unterstützt bei Bedarf auch<br />
andere Fachabteilungen, um<br />
für Patientinnen und Patienten<br />
medizinisch und kosmetisch<br />
ein optimales Behandlungsergebnis<br />
zu erreichen.<br />
Hilfe für Safari – Einsatz für<br />
Interplast<br />
Eine ganz besondere Herzenssache<br />
ist Prof. Dr. Dolderer sein<br />
Engagement im Vorstand von<br />
Interplast Germany. Seine<br />
Urlaube verbringt er immer<br />
wieder in Afrika, wo er mit<br />
seinem Team der Interplast-<br />
Sektion Baden-Baden/Bayreuth<br />
durch plastisch-chirurgische<br />
Operationen verletzten Kindern<br />
und Erwachsenen hilft.<br />
Einer dieser Einsätze mündete<br />
in einer großen Hilfsaktion für<br />
den elfjährigen Safari, der<br />
bei einem Unfall in Tansania<br />
starke Verbrennungen erlitten,<br />
beide Beine und einen Arm<br />
verloren hatte und schließlich<br />
Prof. Dr. med. Jürgen H.<br />
Dolderer, MHBA, FACS, Klinikdirektor<br />
der Klinik für Plastische,<br />
Rekonstruktive, Ästhetische<br />
und Handchirurgie der Klinikum<br />
Bayreuth GmbH<br />
hier am Klinikum von Prof. Dolderer<br />
und gesamten Team erfolgreich<br />
behandelt wurde. Der<br />
Kontakthält bis heute.<br />
Corona stattAtemwegsinfekte<br />
Abstand halten und Hygienemaßnahmen schützten<br />
Notfalldaten auf elektronischer Gesundheitskarte<br />
BAYREUTH. Tritt ein medizinischer<br />
Notfall ein, kann es lebensrettend<br />
sein, wenn die Rettungsärztin<br />
oder der Rettungsarzt<br />
sofort auf die wichtigstenmedizinischen<br />
Informationen zugreifen<br />
kann: Liegt eine notfallrelevante<br />
Allergie vor? Nimmt die Person<br />
regelmäßig Medikamente ein?<br />
Ist eine Patientin schwanger?<br />
Ermöglicht wird das über den<br />
Notfalldatensatz, den gesetzlich<br />
Versicherte freiwillig auf ihrer<br />
elektronischen Gesundheitskarte<br />
hinterlegen können. Auch der<br />
Kontakt zum Haus- oder Facharzt<br />
sowie ein Notfallkontakt<br />
können gespeichert werden. djd<br />
BAYREUTH. Im Jahr 2021 entfielen<br />
in der Stadt Bayreuth 2,5<br />
und im Landkreis Bayreuth 2,6<br />
Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100<br />
Versicherte auf die gesicherte<br />
Diagnose COVID-19 – gegenüber<br />
1,1 Arbeitsunfähigkeitsfällen<br />
in der Stadt und 2,2 Arbeitsunfähigkeitsfällen<br />
im Landkreis 2020.<br />
Daszeigt die aktuelle Auswertung<br />
der AOK Bayern zum Krankenstand<br />
für 2021. Gleichzeitig gingen<br />
die Atemwegserkrankungen<br />
im zweiten Pandemiejahr insgesamt<br />
stark zurück. Ein Grund dafür<br />
könnten die Corona-Schutzmaßnahmen<br />
sein: Abstand halten,<br />
Hygienemaßnahmen beachten,<br />
Maske tragen – die Ausbreitung<br />
anderer Krankheitserreger dürfte<br />
dadurch ebenfalls eingedämmt<br />
worden sein. So waren bayernweit<br />
die Atemwegserkrankungen<br />
nicht länger der alleinige Hauptgrund<br />
für Krankschreibungen,<br />
sondern lagen mit den Muskelund<br />
Skeletterkrankungen gleichauf<br />
(jeweils 32 Arbeitsunfähigkeitsfälle<br />
je 100 AOK-versicherte<br />
Beschäftigte). „In Stadt und Landkreis<br />
Bayreuth entfielenhingegen<br />
31,0 Krankmeldungen je 100<br />
AOK-versicherte Berufstätige<br />
(Stadt) bzw. 29,4 Krankmeldungen<br />
(Landkreis) auf Atemwegser-<br />
krankungen, jedoch 32,8 Krankmeldungen<br />
(Stadt und Landkreis<br />
Bayreuth) auf Muskel- und Skeletterkrankungen“,<br />
so Ilona Birner<br />
von der AOK in Bayreuth. Betrachtet<br />
man die Dauer der jeweiligen<br />
Erkrankung, so verursachen<br />
Muskel- und Skeletterkrankungen<br />
von allen Krankheitsarten<br />
weiterhin die meisten Ausfalltage.<br />
Statistisch gesehen war deswegen<br />
2021 jeder AOK-versicherte<br />
Berufstätige aus der Stadt Bayreuth<br />
6,5Tage und aus dem Landkreis<br />
Bayreuth 7,0Tage krankgeschrieben.<br />
3,7 Krankheitstage<br />
(Landkreis) bzw. 3,3 Fehltage<br />
(Stadt) ergaben sich aus Verletzungen,<br />
3,4 Krankheitstage in der<br />
Stadt und 3,3 Fehltage im Landkreis<br />
aufgrund von psychischen<br />
Erkrankungen und 0,4 Fehltage<br />
(Stadt) bzw. 0,3 Fehltage (Landkreis)<br />
wegen nachgewiesener<br />
COVID-19-Erkrankungen.<br />
Mehr Krankmeldungen, mehr<br />
Krankheitstage in der Stadt<br />
und weniger Krankheitstage im<br />
Landkreis Bayreuth<br />
Insgesamt haben sich im zweiten<br />
Pandemiejahr 2021 mehr<br />
AOK-versicherte Beschäftigte<br />
in Stadt und Landkreis Bayreuth<br />
krankgemeldetals 2020.„Die Ge-<br />
Foto: AOKBayern<br />
samtzahl der Krankmeldungen<br />
stieg im Vergleich zum Vorjahr<br />
im Landkreis um 1,9 Prozent und<br />
in der Stadt um 4,6 Prozent“, so<br />
Ilona Birner.<br />
Die durchschnittliche Dauer<br />
der Erkrankungen hat sich in der<br />
Stadt Bayreuth um 5,0 Prozent<br />
auf 20,0 Tage erhöht, im Landkreis<br />
Bayreuth hingegen ist sie<br />
geringfügig um 0,9 Prozent auf<br />
20,3 Tage gesunken. Zum Vergleich:<br />
Insgesamtwar im Freistaat<br />
durchschnittlich jeder AOK-versicherte<br />
Arbeitnehmer 17,5 Kalendertage<br />
krank. Damit sind die<br />
AOK-versicherten Berufstätigen<br />
in Stadt und Landkreis Bayreuth<br />
im bayernweiten Vergleich kränker.<br />
Mit 5,4 Prozent (Stadt) bzw.<br />
5,6 Prozent (Landkreis) liegt der<br />
Krankenstand über dem Bayernwert<br />
von4,8 Prozent.ImVergleich<br />
zum Vorjahr haben sich im Landkreis<br />
Bayreuth genauso viele Beschäftigte<br />
krankgemeldet. In der<br />
Stadt Bayreuth haben sich mehr<br />
Beschäftigte krankgemeldet, der<br />
Krankenstand stieg um 0,3 Prozentpunkte.<br />
Der gesamte Regierungsbezirk<br />
Oberfranken weist mit einem<br />
Krankenstand von 5,7 Prozent im<br />
Jahr 2021 ebenfalls einen höherenWert<br />
auf als der Freistaat. red<br />
Wurzelbehandlung (Endodontie)<br />
BAYREUTH. Für viele Patienten<br />
ist eine Behandlung am<br />
Zahnnerv eine Horrorvorstellung.<br />
Welche neue Behandlungsmethoden<br />
gibt es?<br />
Müssen stark zerstörte Zähne<br />
immer gleich durch ein<br />
Implantat ersetzt werden?<br />
Dr. Fischer: Nein. Ein Zahn,<br />
dessen Wurzel gut im Kieferknochen<br />
verankert ist, kann<br />
heute mit modernen Methoden<br />
noch lange erhalten bleiben.<br />
Hierbei muss neben der<br />
von Karies erkrankten Zahnsubstanz<br />
auch der Zahnnerv<br />
entfernt werden, wenn die<br />
Zerstörung bereits den Wurzelkanal<br />
erreicht hat.<br />
Welche Methoden der Wurzelkanalbehandlung<br />
gibt es?<br />
Dr. Fischer: Zunächst einmal<br />
muss der Nerv mitsamt dem<br />
Blutgefäß aus dem Zahn entfernt<br />
werden. Dies geschieht<br />
nach wie vor mechanisch,<br />
Ist ein zerstörter Zahn noch gut<br />
im Kieferknochen verankert, ist<br />
eine Endodontie die passende<br />
Behandlungsmethode.<br />
indem entweder per Handinstrument<br />
oder mittels maschinellen<br />
Systemen (z.B. Endopilot)<br />
der Wurzelkanal aufbereitet<br />
wird und sämtliches<br />
(infiziertes) Gewebe entfernt<br />
wird. Danach muss mit antibakteriellen<br />
medizinischen<br />
Einlagen der gesamte Hohlraum<br />
im Zahn desinfiziert werden<br />
und im Anschluß mit einem<br />
Material (Sealer) bakteriendicht<br />
verschlossen werden.<br />
Zum Aufbau wird dann heutzutage<br />
ein Glasfaserstift in<br />
den Wurzelkanal adhäsiv<br />
zementiert, um eine sichere<br />
Verankerung einer Krone zu<br />
ermöglichen.<br />
Was ist, wenn eine Wurzelkanalbehandlung<br />
fehlgeschlagen<br />
ist und sich eine<br />
Entzündung an der Wurzelspitze<br />
(Zyste) gebildet hat?<br />
Dr. Fischer: Auch dann besteht<br />
noch ein Weg zur Erhaltung.<br />
Hierzu muss unbedingt<br />
die vorhandene Wurzelfüllung<br />
entfernt werden, um die Ursache<br />
der Entzündung, nämlich<br />
noch verbliebene Bakterien<br />
im Wurzelkanal, zu behandeln.<br />
Auch hierfür kommen<br />
moderne maschinelle Systeme<br />
(Endopilot) zum Einsatz,<br />
die eine Revision ermöglichen.<br />
Wenn auch das nicht<br />
mehr möglich ist, kann als<br />
letztes Mittel eine sog. Elektrophorese<br />
vorgenommen<br />
werden, bei der mittels schwachem<br />
Strom ein desinfizieren-<br />
Dr.med. dent. Bernd Fischer<br />
des Medikament in den Wurzelkanal<br />
eingeleitet wird.<br />
Wenn die Entzündung<br />
dennoch nicht ausheilt, was<br />
dann?<br />
In diesem Fall gibt es nur<br />
noch eine chirurgische Möglichkeit.<br />
Entweder muss die<br />
Wurzelspitze abgeschnitten<br />
werden (Wurzelspitzenresektion)<br />
oder aber es bleibt nur<br />
noch die Entfernung des Zahnes<br />
und der Ersatz mittels<br />
eines Implantates.<br />
Preuschwitzer Straße 57<br />
95445 Bayreuth<br />
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Tel.: 09 21/46 333