Jahresbericht 2018
Kleine Schriftenreihe 23 des Museumsvereins Klostertal
Kleine Schriftenreihe 23 des Museumsvereins Klostertal
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Über eine Aufbesserung der kärglichen Pfründe berichtet Kurat<br />
Franz Joseph Bitschnau in seiner Ortsbeschreibung von 1834:<br />
„Unter dem Provisor Her Benedikt Stillebarcher wurde im Jahre 1816 am<br />
20ten März eine Verbesserung des hiesigen Benefiziums gemacht, indem<br />
unter der Leitung des damals sehr thätigen und eifrigen Herrn Pfarrers von<br />
Dalaas Joseph Hipp und einiger Gemeinde-Mitglieder von Wald eine Sammlung<br />
von Haus zu Haus veranstaltet wurde, aus deren Betrag dann zur Nutznießung<br />
eines jeweiligen Priesters allda ein Stück Gut erkauft, ein Stall hiezu<br />
erbaut, und für dessen Baulichkeit, und Herstellung des nöthigen Zaunes<br />
an der alten Straße insofern gesorgt wurde, daß aus diesem gesammelten<br />
Geldbetrage die Gemeinde sich ein Mahd vorbehielt /: das sogenannte<br />
Glong-Mahd, das sonst auch dem Priester gehört hätte :-/ in der Absicht<br />
und mit der Verbindlichkeit, zu allen Zeiten den obenerwähnten Stall, samt<br />
Herstellung des jedesmahl nöthigen Zaunes, wie auch die Baulichkeiten des<br />
halben Stalles im Mahd schattenseits /: das auch der Priester das Recht zu<br />
nützen hat:/ aus dem Erträgniße des Glongmahdes ganz und unentgeldlich<br />
zu bestreiten ]...|.“ 8<br />
Seelsorger<br />
Die Reihe der Kuraten und ab 1941 Pfarrer in Wald von Johannes<br />
Big 1737 bis Anton Kegele, der 1960 in Wald einzog, umfasst 20<br />
Namen. 25 Von den 18 Geistlichen, die seit der Errichtung des Widums<br />
1739/40 in Wald wirkten, taten dies vier von Dalaas bzw.<br />
vom Bludenzer Kapuzinerkloster aus. 9 Die anderen 14 Priester dürften<br />
alle auch im Pfarrhofgebäude wohnhaft gewesen sein, das<br />
bei der ersten Nummerierung der Häuser von Wald Ende des 18.<br />
Jahrhunderts die Nummer 35 erhielt (damals wurde von Innerwald<br />
Richtung Westen nummeriert). Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
trug es die Nummer 15, ab 1923 die Nummer 13 und ab 1959 die<br />
heutige Nummer 17. 10<br />
Zustand des Widums um 1900 (Original: Rosa Gantner)<br />
Angesichts von nur 14<br />
Seelsorgern in mehr<br />
als 250 Jahren fällt auf,<br />
dass viele von diesen<br />
lange Amtsperioden<br />
hatten und bei der<br />
Bevölkerung offenbar<br />
auf hohe Akzeptanz<br />
stießen. Auf den schon<br />
erwähnten Leonhard<br />
Jochum (1758) folgten<br />
im Laufe des 18. Jahrhunderts<br />
nur zwei<br />
weitere Kuraten, Jakob<br />
Hilbrand aus Dalaas<br />
(1758-1778) und Franz<br />
Xaver Leu aus St. Gallenkirch<br />
(1778-1800).<br />
Erste Seite der Ortsbeschreibung von Wald von<br />
Kurat Franz Joseph Bitschnau<br />
8 Orts-Beschreibung der Filial-Gemeinde Wald von Kurat Franz Joseph Bitschnau aus dem<br />
Pfarrarchiv Wald (Kopie im Archiv des Museumsvereins Klostertal).<br />
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9 Vgl. die Reihe der Seelsorger, publiziert bei Thöny (wie Anm. 2), S. 13-15.<br />
10 Hausnummern-Verzeichnis von Wald am Arlberg aus dem Pfarrarchiv Wald (Kopie im<br />
Archiv des Museumsvereins Klostertal).<br />
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