Leichtathletik INFORMationen 01/2022
Inhalt: Einladung zur MV in Berlin + Leichtathleten des Jahres 2021 + Sachstand Projektförderung + Rückblick auf die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften + Deutsche Hallenmeisterschaften 2022 in Leipzig + FREUNDE-Abend
Inhalt: Einladung zur MV in Berlin + Leichtathleten des Jahres 2021 + Sachstand Projektförderung + Rückblick auf die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften + Deutsche Hallenmeisterschaften 2022 in Leipzig + FREUNDE-Abend
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Heft <strong>01</strong>/<strong>2022</strong><br />
<strong>Leichtathletik</strong><br />
<strong>INFORMationen</strong><br />
FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> e. V. – Wir fördern die <strong>Leichtathletik</strong>-Jugend
Wir trauern um<br />
Impressum<br />
Prof. Dr. Adolf Drews<br />
Maria Fehr<br />
Friedrich Grote<br />
Willi Nause<br />
Henning von Papen<br />
Wolfgang Troßbach<br />
Herausgeber:<br />
Förderverein FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> e.V.<br />
Geschäftsstelle:<br />
Alfred Maasz<br />
Am Steinlein 2b, 97753 Karlstadt<br />
Telefon: 0 93 53 / 9 98 86, Fax / 99888<br />
E-Mail: geschaeftsstelle@fdlsport.de<br />
Internet: www.fdlsport.de<br />
FB: www.facebook.com/freundederleichtathletik<br />
Instagram: www.instagram.com/fdlsport<br />
Spenden und Anzeigen sind willkommen.<br />
Die Anzeigenpreisliste finden Sie online.<br />
Bankverbindung:<br />
Sparkasse Mainfranken<br />
IBAN: DE25 7905 0000 0047 4317 21<br />
Erscheint viermal jährlich. Der Bezug dieser<br />
Zeitung ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />
Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />
Peter Busse<br />
Dr.-Gemmert-Str. 24<br />
40882 Ratingen<br />
E-Mail: busse-ratingen@t-online.de<br />
Für mit Namen oder Initialen gekennzeichnete<br />
Beiträge sind die Verfasser verantwortlich.<br />
Die FREUNDE sind bemüht alle Artikel in einer<br />
gendergerechten Sprache zu verfassen. Trotzdem<br />
kann auch die Redaktion eine solche Textpassage<br />
übersehen. Sollte das geschehen, bitten<br />
wir dies zu entschuldigen. Wenn bei Artikeln<br />
keine gendergerechte Anpassung vorgenommen<br />
wurde, so geschah dies auf ausdrücklichen<br />
Wunsch des Autors.<br />
Gestaltung und Druck:<br />
color-offset-wälter GmbH & Co. KG<br />
Oberste-Wilms-Straße 18, 44309 Dortmund<br />
Telefon: 02 31 / 97 67 64 - 0<br />
E-Mail: kontakt@color-offset-waelter.de<br />
Internet: www.color-offset-waelter.de<br />
Titelseite:<br />
Die Leichtathleten*innen des Jahres 2021<br />
sind gewählt, die Auszeichnungen werden<br />
jedoch erst während der Deutschen Meisterschaften<br />
Anfang Juni überreicht.<br />
Mitgliederversammlung<br />
„Förderverein FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> e.V.“<br />
am Samstag, den 25. Juni <strong>2022</strong>, in Berlin<br />
Wir laden hiermit zur ordentlichen Mitgliederversammlung unseres Vereins am<br />
Samstag, den 25. Juni <strong>2022</strong> ein.<br />
Tagungsort und -zeit:<br />
Preußisches Landwirtshaus, Flatowallee 23. Beginn ca. 13.30 Uhr, die genaue Uhrzeit<br />
wird rechtzeitig bekanntgeben. Wir tagen in der Wettkampfpause; ein DM-Zeitplan<br />
liegt noch nicht vor.<br />
Tagesordnung<br />
1. Eröffnung der Mitgliederversammlung und Begrüßung der Anwesenden<br />
– Feststellen der Teilnehmerzahl und der Zahl der Stimmberechtigten<br />
2. Wahl des Protokollführers und eines Wahlleiters<br />
3. Bericht des Vorstandes einschließlich des Kassenberichtes<br />
4. Stellungnahme und Aussprache zu den Berichten<br />
5. Bericht der Kassenprüfer<br />
6. Entlastung des Schatzmeisters<br />
7. Wahl der Kassenprüfer<br />
8. Verabschiedung<br />
9. Allgemeine Anträge<br />
10. Informationen über Veranstaltungen, DHM, DM , Internationales<br />
11. Verschiedenes<br />
Anträge bitte bis spätestens 22.05.<strong>2022</strong> schriftlich an die Geschäftsstelle der<br />
FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong>, Am Steinlein 2b, 97753 Karlstadt.<br />
Wir hoffen auf eine rege Teilnahme und würden uns freuen, möglichst viele Mitglieder<br />
begrüßen zu können. Näheres auch unter www.fdlsport.de<br />
Roland Frey<br />
Vorsitzender<br />
Tickets für die Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>meisterschaften am 25. und 26. Juni<br />
in Berlin können über die FdL-Geschäftsstelle bestellt werden. Die Dauerkarte<br />
Premium im Zielbereich kostet 66,50 Euro.<br />
Für die FREUNDE haben wir wieder ein Kontingent an Zimmern im Hotel ibis<br />
Spandau, Klosterstraße 4, in Nähe des ICE-Bahnhofs Berlin-Spandau reserviert.<br />
Diese können unter Reservierungsnummer 64188 und dem Stichwort<br />
„FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong>“ abgerufen werden.<br />
Zimmerpreise pro Nacht inkl. Frühstück vom 24. bis 26.06.<strong>2022</strong>: 99 Euro<br />
(EZ), 109 Euro (DZ); 26./27.06.<strong>2022</strong>: 82 Euro (EZ), 92 Euro (DZ). Eine<br />
Buchung im Rahmen des Kontingents ist bis zum 13. Mai <strong>2022</strong> möglich.<br />
Kontakt: Tel. 030 35 50 21 00 oder E-Mail h3321-re@accor.com<br />
Die Mitgliederversammlung und der FREUNDE-Abend finden im naheliegenden<br />
„Preußischen Landwirtshaus“, Flatowallee 23, statt. Die Gaststätte<br />
liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Olympiastadion und ist über den<br />
Stadionausgang, der zur S-Bahn führt, zu erreichen. Das Preußische Landwirtshaus<br />
befindet sich gegenüber dem Ein-/Ausgang des S-Bahnhofs. Für beide<br />
Veranstaltungen bitten wir wegen der Raumreservierung sehr herzlich<br />
um eine Voranmeldung über unsere Geschäftsstelle!<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 2
Fotos: Peter Busse<br />
Leichtathleten des Jahres 2021<br />
Die Fans haben sich bei der Online-Wahl erneut für<br />
Athleten*innen entschieden, die international Maßstäbe setzen.<br />
Spannend war es insbesondere bei den Männern, wo mit<br />
Johannes Vetter ein Athlet gewann, der nach 19 Siegen in Serie<br />
als Favorit zu den Olympischen Spielen gereist war, dort aber<br />
nur Neunter wurde. Er konnte seine Technik auf weichem Belag<br />
nicht anwenden, wie auch schon 2<strong>01</strong>9 in Leverkusen, wo obige<br />
Fotos entstanden. Als härtester Verfolger erwies sich mit dem<br />
Olympiazweiten Jonathan Hilbert erstmals ein Geher.<br />
Bei den Frauen lag Malaika Mihambo deutlich vor Gesa Felicitas<br />
Krause und gewann damit, ebenso wie Johannes Vetter, zum<br />
zweiten Mal die Wahl.<br />
Bei der Jugend ging die Auszeichnung mit Stabhochspringerin<br />
Sarah Vogel und Weitspringer Oliver Koletzko an zwei Goldmedaillengewinner<br />
bei den U 20-Europameisterschaften von<br />
Tallinn. Sarah Vogel verteidigte damit ihren Titel „Jugend-<br />
Leichtathletin des Jahres“, den sie bereits 2<strong>01</strong>9 gewonnen hatte<br />
– 2020 fand wegen Corona keine Wahl statt.<br />
Leichtathletin des Jahres<br />
1. Malaika Mihambo 39,0 %<br />
2. Gesa Felicitas Krause 10,0 %<br />
3. Hanna Klein 9,3 %<br />
4. Kristin Pudenz 7,9 %<br />
5. Konstanze Klosterhalfen 7,9 %<br />
6. Carolina Krafzik 7,1 %<br />
7. Neele Eckhardt-Noack 5,7 %<br />
8. Sara Gambetta 4,4 %<br />
9. Melat Kejeta 4,4 %<br />
10. Christin Hussong 4,3 %<br />
Leichtathlet des Jahres<br />
1. Johannes Vetter 29,6 %<br />
2. Jonathan Hilbert 16,0 %<br />
3. Amanal Petros 13,0 %<br />
4. Max Heß 7,3 %<br />
5. Oleg Zernikel 7,0 %<br />
6. Constantin Preis 6,6 %<br />
7. Julian Weber 6,1 %<br />
8. Christopher Linke 5,9 %<br />
9. Kevin Kranz 4,6 %<br />
10. Daniel Jasinski 3,9 %<br />
Jugend-Leichtathletin des Jahres<br />
1. Sarah Vogel 17,7 %<br />
2. Laura Raquel Müller 13,2 %<br />
3. Lara-Noelle Steinbrecher 11,0 %<br />
4. Emma Heckel 10,6 %<br />
5. Mikaelle Assani 9,6 %<br />
6. Marie Dehning 8,6 %<br />
7. Blanka Dörfel 8,6 %<br />
8. Nina Chioma Ndubuisi 8,1 %<br />
9. Jolanda Kallabis 7,0 %<br />
10. Olivia Gürth 5,6 %<br />
Jugend-Leichtathlet des Jahres<br />
1. Oliver Koletzko 23,7 %<br />
2. Lukas Schober 10,6 %<br />
3. Merlin Hummel 10,4 %<br />
4. Yassin Mohumed 10,1 %<br />
5. Bastian Mrochen 8,8 %<br />
6. James Adebola 8,2 %<br />
7. Magnus Zimmermann 8,1 %<br />
8. Lennart Hartenberg 8,1 %<br />
9. Steven Richter 7,0 %<br />
10. Claudio Stoessel 5,0 %<br />
3 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Sachstand Projektförderung<br />
Wie geht es voran im dritten Corona-Jahr? Alles ist erheblich anders, aber jetzt werden<br />
zumindest wieder Pläne geschmiedet. Hier ein Überblick über die Fördermaßnahmen, für die<br />
vom FREUNDE-Vorstand Finanzmittel bereitgestellt worden sind.<br />
Das Fair-Play-Camp (FPC)<br />
Das FREUNDE-FPC ist seit Jahren ein fester Bestandteil im<br />
Förderkonzept und wird vom DLV in Kooperation zwischen<br />
den Bereichen Jugend und Leistungssport umgesetzt. Ziel ist<br />
neben der Herstellung des ersten Kontaktes von Nachwuchsathlet*innen<br />
mit den Nachwuchsbundeskadertrainern*innen<br />
auch das Teambuilding und die Information zu wichtigen Themen<br />
des Leistungssports.<br />
Zielgruppe sind die potenziellen Mitglieder der ersten Kaderstufe<br />
(NK2) und damit insgesamt die 50 bis 60 der erfolgreichsten<br />
15- und 16-Jährigen in allen leichtathletischen Disziplinen.<br />
Traditionell wird auch der Nachwuchs des Behindertensportverbandes<br />
zum Camp eingeladen und in die Maßnahme<br />
eingebunden.<br />
Die Inhalte umfassen neben Training und Teambuilding-<br />
Aktionen auch Workshops zu Anti-Doping und Fair Play, den<br />
DLV-Talenttest und Informationen zu internationalen Wettkämpfen<br />
sowie Sportpsychologie. Das Camp findet stets nach<br />
der Saison statt. 2021 konnte es noch im Oktober stattfinden; in<br />
diesem Jahr ist es vom 10. bis 14. November vorgesehen.<br />
DLV-ProjektverantwortlicherFREUNDE-Ansprechpartnerin<br />
Benjamin Heller<br />
Christiane Offel<br />
Gehen<br />
Der FREUNDE-Gehercup ist stets zum Saisonende ein allererstes<br />
Aufeinandertreffen unter Wettkampf-Bedingungen, zu dem die<br />
11- bis 15-jährigen Nachwuchstalente im Gehsport eingeladen<br />
werden. Im Herbst 2021 konnte der FREUNDE-Gehercup<br />
erfreulicherweise stattfinden. Er ist das Sprungbrett für den<br />
jährlich durchgeführten Nachwuchs-Lehrgang im Trainingszentrum<br />
Kienbaum, der ebenfalls von uns unterstützt wird.<br />
Bei dem Lehrgang wird schwerpunktmäßig durch gemeinsames<br />
Training das Kennenlernen (Konkurrenten werden zu Freunden)<br />
und die Bildung eines (Geher-) Teams gefördert. Angehörige<br />
des Bundeskaders bringen sich durch Vorträge über ihre Wege<br />
zur Teilnahme an internationalen Meisterschaften oder die<br />
Gestaltung einer Trainingseinheit ein. Für die ca. zwei Dutzend<br />
Teilnehmer*innen ist dies ein gewaltiger Motivationsschub.<br />
Die <strong>Leichtathletik</strong> hat es in diesen Tagen nicht leicht; das gilt in<br />
noch stärkerem Maße für den Gehsport. Ohne die Förderung<br />
der FREUNDE könnten diese Maßnahmen nicht stattfinden,<br />
an denen vor Jahren auch ihr gegenwärtiges Aushängeschild<br />
Jonathan Hilbert teilgenommen hat, der Silbermedaillengewinner<br />
über 50 km von Tokio.<br />
DLV-ProjektverantwortlicheFREUNDE-Ansprechpartner<br />
Manja Berger<br />
Roland Frey<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 4
Hammerwurf<br />
Mit der Durchführung des FREUNDE-Hammerwurfcamps<br />
sollte der Kontakt zu den besten Talenten hergestellt werden;<br />
der Nachwuchs von den Erfahrungen der „Älteren“ sowie den<br />
zuständigen Nachwuchsbundestrainer*innen lernen. Absagen<br />
kam für Nachwuchs-Bundestrainer Ron Hütcher auch Ende<br />
2021 nicht in Frage. Das Camp fand trotz strenger Corona-<br />
Auflagen statt. Noch im Dezember wurde es im Sportforum<br />
Hohenschönhausen mit fünf Athleten*innen durchgeführt.<br />
Geplant war mehr; das wiederum verhinderten die hohen Inzidenzen.<br />
„Wir wollten das Camp aber nicht absagen, sondern ein<br />
Zeichen setzen“, erläuterte Ron Hütcher.<br />
Es ging los mit Übungen, um das Drehgleichgewicht zu schulen.<br />
Betreut wurden zwei Gruppen durch die drei Berliner<br />
Trainer*innen Ron Hütcher, Thomas Brack und Vanessa Pfeifer.<br />
Sie legten dabei den Schwerpunkt auf die turnerischen Elemente<br />
und die Rumpfstabilität – beides ist extrem wichtig für<br />
das Hammerwerfen.<br />
Am Abschlusstag wurde ein Wurf-Mehrkampf durchgeführt.<br />
„Das Speerwerfen haben wir durch Streichholz-Weitwurf<br />
ersetzt. Es musste zudem links wie rechts geworfen werden.<br />
Danach wurden alle Weiten addiert und es gab auch eine<br />
Siegerehrung“, berichtet Ron. Das nächste FREUNDE-Talentcamp<br />
– ohne viele Auflagen – ist für den 25. bis 27. März in<br />
Kienbaum ausgeschrieben.<br />
DLV-ProjektverantwortlicherFREUNDE-Ansprechpartner<br />
Ron Hüttcher<br />
Peter Middel<br />
Hochsprung<br />
Das neue Projekt der FREUNDE war durch Corona und den plötzlichen<br />
Tod von Bundesnachwuchstrainerin Sophia Sagonas<br />
ins Stocken geraten. Nachfolger Jan Pablo Oehl und Jan Keil<br />
planen inzwischen für Mai ein Trainingscamp in Hannover.<br />
Teilnehmen sollen 25 Talente der Altersgruppen m/w 13, 14 und<br />
15 aus der Vorstufe zum Bundeskaderniveau und die jeweiligen<br />
Heimtrainer*innen.<br />
Das gemeinsame Training wird mit technischen Korrekturen<br />
mittels Video unterstützt. Die Technikvorstellungen des<br />
Hochsprung-Teams des DLV sollen dabei vermittelt werden.<br />
Der Sprungbaum (vgl. Heft 3/2021) wird dabei als didaktisches<br />
Trainingstool zum Einsatz kommen. Eine zusätzliche<br />
Leistungsdiagnostik soll zu Hause in den Vereinen zu neuen<br />
Trainingsinhalten inspirieren.<br />
In die Konzeption haben sich auch die beiden Bundestrainer<br />
Hans-Jörg Thomaskamp (Männer) und Tamas Kiss (Frauen) eingebracht.<br />
Brigitte Kurschilgen (DLV Teamleiterin Hochsprung)<br />
wird in Hannover vor Ort sein. Das Kernteam um Jan Oehl und<br />
Jan Keil wird bei der Talentwerbung für das Camp von Astrid<br />
Onnen (Bundesstützpunkt Hannover) und Sebastian Kneifel<br />
(Bundesstützpunkt München) unterstützt.<br />
DLV-ProjektverantwortlicherFREUNDE-Ansprechpartner<br />
Jan Keil<br />
Thomas Kuntke<br />
Hürdenlauf<br />
Im Herbst <strong>2022</strong> beabsichtigt das Hürdenteam des DLV<br />
gemeinsam mit den FREUNDEN erstmalig ein „Hürden-Camp<br />
U 16“ durchzuführen. Zu einem Lehrgang werden talentierte<br />
14- und 15-jährige Sportler*innen sowie deren Trainer*innen<br />
eingeladen, die von den Landestrainern Sprint der einzelnen<br />
Verbände vorgeschlagen werden. Wegen ihrer zentralen Lage<br />
in Deutschland ist die thüringische Landeshauptstadt Erfurt als<br />
Austragungsort vorgesehen.<br />
Neben gemeinsamen Trainingseinheiten zu den Schwerpunkten<br />
Koordination und Technik wird es auch um die Vermittlung einiger<br />
theoretischer Aspekte des Hürdensprints gehen. Jede*r<br />
Teilnehmer*in erhält ein Videofeedback während der Übungseinheiten.<br />
Gleichzeitig erhalten die anwesenden Trainer*innen<br />
hilfreiche Tipps zur Gestaltung des Hürdentrainings.<br />
Geplant ist zudem ein „Meet & Greet“ mit erfolgreichen Hürdensprinter*innen<br />
wie Erik Balnuweit, Gregor Traber oder Anne<br />
Weigold. Im Vordergrund soll auch das gegenseitige Kennenlernen<br />
der Talente und Trainer*innen stehen, um somit motiviert<br />
neue Impulse für die Arbeit im Heimtraining mitzunehmen.<br />
DLV-ProjektverantwortlicherFREUNDE-Ansprechpartner<br />
Rico May<br />
Joachim Höller/Corinne Kohlmann<br />
Jugendlager<br />
Erstmals führt die Deutsche <strong>Leichtathletik</strong>-Jugend (DLJ) mit<br />
Unterstützung der FREUNDE vom 13. bis 21. August <strong>2022</strong> in<br />
Verbindung mit den 27. <strong>Leichtathletik</strong>-Europameisterschaften<br />
im Rahmen der European Championships, einem Multi-Sportevent<br />
in neun Sportarten, ein nationales Jugendlager in<br />
München durch. Ziel ist es, die Gemeinschaft unter jugendlichen<br />
Leichtathlet*innen zu fördern. Dazu beitragen sollen<br />
gemeinsames Training und Freizeitaktivitäten sowie Informationen<br />
über leichtathletische Themen und der Besuch der<br />
Europameisterschaften im Olympiastadion.<br />
Für die Teilnehmer*innen soll das Jugendlager Anerkennung<br />
ihrer sportlichen Leistungen oder ehrenamtlich geleisteter<br />
Jugendarbeit sein. Für die Teilnahme wird zudem ein Eigenanteil<br />
von 400 Euro erhoben. Anmeldeschluss ist der 8. April <strong>2022</strong>.<br />
Für Rückfragen steht Matthias Ströher gerne zur Verfügung:<br />
telefonisch unter 06151/770857 bzw. <strong>01</strong>51/58802255 oder per<br />
E-Mail: matthias.stroeher@leichtathletik.de.<br />
DLV-ProjektverantwortlicherFREUNDE-Ansprechpartner<br />
Matthias Ströher<br />
Fabienne Engels/Uta Götze<br />
Stabhochsprung<br />
Das bundesweit ausgeschriebene Stabhochsprung-Camp für<br />
die Altersgruppe U 16 und U 14 wird seit 2<strong>01</strong>6 von den FREUNDEN<br />
gefördert und rotierend an den Stützpunkten in Leverkusen,<br />
Potsdam sowie Zweibrücken durchgeführt.<br />
Die Nachfrage nach einem der 30 Plätze war in allen Jahren<br />
enorm und es wurden deshalb bei der Vergabe jeweils die<br />
zuvor erzielten Bestleistungen zu Rate gezogen. Schwerpunkte<br />
der Fördermaßnahme sind die Vermittlung der technischen<br />
Grundlagen der Disziplin Stabhochsprung sowie der intensive<br />
Austausch mit den Heimtrainer*innen.<br />
Nachdem im letzten Jahr coronabedingt kein Camp stattfinden<br />
konnte, sollen im Herbst <strong>2022</strong> wieder neue Reize gesetzt werden.<br />
Dabei wird bei zahlreichen speziellen Übungen an bekannte<br />
Trainingsinhalte angeknüpft. Sprünge mit starrem und flexiblem<br />
Stab, Schwungelemente an Reck und Tau sowie Einstich/<br />
Absprung werden per Video aufgezeichnet und gemeinsam<br />
analysiert. Beim abschließenden Wettkampf purzeln dann<br />
bereits viele persönliche Bestleistungen.<br />
DLV-ProjektverantwortlicherFREUNDE-Ansprechpartner<br />
Alexander Gakstädter<br />
Joachim Höller/Peter Busse<br />
5 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Versöhnlicher Abschluss für<br />
Alina Reh im Olympiajahr<br />
Die letzten Titel des Jahres 2021 wurden bei den Deutschen Crossmeisterschaften am 18. Dezember<br />
in Sonsbeck vergeben. Noch nie in der Geschichte des Deutschen <strong>Leichtathletik</strong>-Verbandes<br />
(DLV) fanden die Crossmeisterschaften zu solch einem späten Termin statt.<br />
Allerdings sahen die Planungen des DLV anders aus, doch coronabedingt<br />
musste der ursprünglich vorgesehene Termin im<br />
März abgesagt werden. Für <strong>Leichtathletik</strong>fans, die wegen der<br />
strengen Hygienebestimmungen daheimbleiben mussten,<br />
wurden die Deutschen Crossmeisterschaften erstmals im Livestream<br />
übertragen.<br />
vorher bei den Cross-Europameisterschaften in Dublin (Irland),<br />
als sie sich auf der 8 km langen Strecke in 26:53 min Bronze<br />
erkämpfte und dabei nur der Norwegerin Karoline Bjerkeli<br />
Grøvdal (26:34 min) und der Schwedin Meraf Bahta (26:44 min)<br />
den Vortritt lassen musste. Mit dieser hervorragenden Vorstellung,<br />
bei der sie die vorher höher eingeschätzte Konstanze<br />
FREUNDE-Mitglied Alina Reh (SCC Berlin) konnte auf dem<br />
profilierten Parcours im Willy-Lemkens-Sportpark das<br />
Olympiajahr nach ihren hartnäckigen Verletzungsproblemen<br />
noch versöhnlich abschließen. Die 24-jährige Wahl-Berlinerin<br />
ließ auf der 6,1 Kilometer langen Strecke keinen Zweifel an<br />
ihrer großen Überlegenheit aufkommen und hatte im Ziel in<br />
21:44 min einen komfortablen Vorsprung von 41 Sekunden vor<br />
Lea Meyer (VfL Löningen). Acht Sekunden dahinter beendeten<br />
Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) und Eva Dieterich<br />
( Laufteam Kassel) in 22:33 min nahezu gleichzeitig das Rennen,<br />
sodass beide mit „Bronze“ dekoriert wurden. Die zur Juniorenklasse<br />
zählende Eva Dietrich konnte noch mit einer weiteren<br />
Medaille die Heimreise antreten, denn sie wurde gleichzeitig<br />
Siegerin in der Klasse U 23.<br />
Dass Alina Reh in Sonsbeck zum Jahresausklang noch einmal zu<br />
großer Form auflaufen würde, unterstrich sie bereits eine Woche<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 6
Samuel Fitwi ein sicherer Sieger<br />
Bei den Männern gab es auf dem kräftezehrenden Geläuf in<br />
Sonsbeck einen sicheren Erfolg für den Favoriten Samuel Fitwi<br />
Sibhatu (LG Vulkaneifel). Der 19. der Cross-EM von Dublin setzte<br />
sich auf der 10,1 km langen Strecke in 33:00 min souverän vor<br />
Davor Aaron Bienenfeld (SSC Hanau-Rodenbach, 33:16 min) und<br />
Jonathan Dahlke (TSV Bayer 04 Leverkusen, 33:43 min) durch.<br />
Klosterhalfen (Bayer Leverkusen, 5.) überraschend hinter sich<br />
ließ, legte sie den Grundstein für die Silbermedaille, die das<br />
DLV-Team in der Mannschaftswertung hinter Großbritannien<br />
gewann.<br />
In Sonsbeck zeigte Alina Reh bereits kurz nach dem Startschuss,<br />
dass sie auf dem herausfordernden Parcours Chefin im<br />
Feld war. Am Ende überrundete sie mit ihrem lockeren, dem<br />
Gelände stets angepassten Laufschritt sogar einige Läuferinnen.<br />
„Mein Plan war, von Anfang an Druck zu machen. Nach<br />
meinem Erfolg eine Woche zuvor in Dublin konnte ich das<br />
natürlich auch. Mein Trainer hat mich das ganze Rennen über<br />
angefeuert und mich in meinem Vorhaben bestärkt“, berichtete<br />
die überglückliche Laichingerin im Trikot des SCC Berlin, die<br />
wegen einer Fußverletzung nicht an den Olympischen Spielen<br />
in Tokio teilnehmen konnte. Alina Reh will sich dieses Jahr auf<br />
die Weltmeisterschaften in Eugene und auf die Europameisterschaften<br />
in München konzentrieren. Im Idealfall kann sie bei der<br />
WM die 5.000 m und bei der EM die 10.000 m laufen. Für eine<br />
Medaille in der bayerischen Metropole will sie sich in ihrer Heimat,<br />
der schwäbischen Alb, vorbereiten.<br />
„Nach den Plätzen zwei und drei bei deutschen Meisterschaften<br />
in diesem Jahr wollte ich diesmal ganz vorn sein und<br />
meinen Cross-Titel verteidigen. Das hat geklappt. Darum bin<br />
ich super-happy mit dem Ergebnis. Es lief bei mir auch besser<br />
als eine Woche zuvor in Dublin“, erklärte Samuel Fitwi Sibhatu<br />
nach seinem sicheren Erfolg. Der 25-jährige Läufer verließ vor<br />
acht Jahren sein Heimatland Eritrea und hat nach einer lebensgefährlichen<br />
Flucht übers Mittelmeer in Deutschland einen<br />
neuen Lebensmittelpunkt gefunden.<br />
Das Rennen der Männer-Mittelstrecke über 4,1 km stand ganz im<br />
Zeichen von Johannes Motschmann (SCC Berlin), der mit seiner<br />
offensiven Taktik das Feld sehr schnell auseinanderzog und im<br />
Ziel in 12:47 min einen sicheren Vorsprung vor Konstantin Wedel<br />
(LG Telis Finanz Regensburg, 12:59 min) und Brian Weisheit (LSC<br />
Höchstadt, 13:02 min) hatte.<br />
Die Deutschen Crossmeisterschaften bildeten, wenn auch spät,<br />
für den SV Sonsbeck das erhoffte Highlight zum 50-jährigen<br />
Vereinsjubiläum. Ursprünglich sollten die Titelkämpfe bereits<br />
am 6. März 2021 stattfinden, jedoch mussten sie coronabedingt<br />
verschoben werden. 871 von 1067 gemeldeten Athletinnen und<br />
Athleten erreichten auf dem tiefen Boden das Ziel. Beteiligten<br />
wie auch das Publikum waren begeistert von der hervorragend<br />
organisierten Veranstaltung und der komplett einsehbaren<br />
Strecke.<br />
Text: Peter Middel<br />
Fotos: Torben Flatemersch<br />
7 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Überfliegerin war das Highlight<br />
Hoch hinaus ging es für Johanna Göring bei den Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften in<br />
Sindelfingen. Die 16-jährige Hochspringerin vom SV Salamander Kornwestheim überquerte als<br />
erste deutsche Jugendliche seit 13 Jahren 1,90 m und katapultierte sich damit in der Klasse U 18<br />
auf Platz eins der Weltjahresbestenliste.<br />
Gemeldet war die junge Kornwestheimerin, die mit ihrem großartigen<br />
Höhenflug zu den herausragenden Athletinnen der<br />
zweitägigen Titelkämpfe zählte, mit 1,87 m. „Ich bin an diesen<br />
Wettkampf herangegangen wie an jeden anderen auch:<br />
Ich wollte einfach Spaß haben, einen Wettkampf gegen mich<br />
selbst bestreiten und schauen, was geht. Mein Ziel war auch,<br />
mich zu verbessern. Die 1,90 m waren im Wettkampf zuvor ja<br />
schon knapp. Deshalb war ich sehr froh, dass die Latte bei dieser<br />
Höhe liegen geblieben ist“, erklärte die Athletin von Jennifer<br />
Hartmann.<br />
Johanna Göring wird sicherlich wie Oliver Koletzko<br />
(Wiesbadener LV) in diesem Jahr zu den herausragenden<br />
Athleten*innen im Jugendbereich zählen. Der letztjährige<br />
U 20-Europameister zeigte im Weitsprung technische Unsicherheiten<br />
und traf nur bei einem Versuch richtig das Brett, doch<br />
reichte ihm dieser Sprung, der mit 7,50 m gemessen wurde, zum<br />
sicheren Erfolg.<br />
„Es war schwierig. Ich habe versucht, mich ein bisschen reinzufuchsen,<br />
die ungültigen Sprünge wurden zum Ende hin auch<br />
immer besser. Bis auf das eine Mal habe ich es einfach nicht aufs<br />
Brett bekommen. Im Wettkampf war es schwierig, den Anlauf<br />
von einer Sekunde auf die andere komplett umzustellen“, sagte<br />
der Jugend-Leichtathlet des Jahres 2021 nach seinem Erfolg im<br />
Gespräch mit leichtathletik.de.<br />
Auch Steven Richter (LV 90 Erzgebirge), der mit 20,77 m im<br />
Kugelstoßen klar die Weltjahresbestenliste anführt, kam im<br />
Glaspalast nicht in den Bereich seiner persönlichen Bestleistung.<br />
Dennoch verfügt der 18-jährige Drehstoßtechniker<br />
über solch ein Potenzial, dass er die sechs Kilogramm schwere<br />
Kugel im letzten Versuch auf 19,79 m fliegen ließ und sich damit<br />
vor dem letztjährigen deutschen U 18-Meister Lukas Schober<br />
(SG Weißig 1861, 19,17 m) und Tilman Engelbrecht (SC Neubrandenburg,<br />
18,66 m) durchsetzte.<br />
Groß war die Freude bei Chidiera Onuoha (THC Brühl), der im<br />
60 m-Finale in der neuen deutschen Jahresbestzeit von 6,72 s<br />
vor Benedikt Thomas Wallstein (Gothaer LAC; 6,77 s) und Ole<br />
Ehrhardt (SC Magdeburg, 6,78 s) durchs Ziel fegte. Mit seiner<br />
Siegerzeit schob sich der 18-jährige Brühler auf Rang sieben der<br />
europäischen Jahresbestenliste vor. Im Sommer strebt er die<br />
Teilnahme an den U 20-Weltmeisterschaften in Cali (Kolumbien;<br />
1. bis 6. August) an.<br />
400-m-Hürden-Spezialist Mateusz Lewandowski (TV Wattenscheid)<br />
war noch im letzten Jahr Deutscher Freiluft-Meister<br />
auf seiner Paradestrecke geworden. In Sindelfingen ging er<br />
auf der Unterdistanz, den 200 m, an den Start. Im Vorlauf am<br />
Sonntagvormittag musste er für einige Momente zittern. Sein<br />
Vorlauf wurde nämlich nach dem Start zurückgeschossen, und<br />
er wurde verwarnt. Doch im zweiten Versuch zeigte er, dass er<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 8
seine Nerven im Griff hat: Er gewann sein Rennen mit der insgesamt<br />
schnellsten Vorlaufzeit von 21,67 s. Im Finale lief er dann<br />
nochmals zu Höchstform auf: Er steigerte sich als Sieger auf<br />
starke 21,32 s.<br />
Luke Zenker (TSV Bayer 04 Leverkusen) landete nach seinem<br />
erfolgreichen ersten Versuch über 5,05 m unglücklich auf der<br />
Matte und musste von Sanitätern von der Anlage begleitet werden.<br />
Der Sechste der U 20-EM konnte jedoch den Wettkampf<br />
nach einer kurzen Auszeit fortsetzen. Allerdings vermochte<br />
er danach seine Leistung nicht mehr zu steigern. Trotzdem<br />
reichten für ihn die 5,05 m zum Meistertitel. Richtig sauer war<br />
sein Kontrahent Till Marburger (LG Olympia Dortmund), der<br />
bei 4,90 m die Latte unglücklich zu Fall brachte, weil sein Stab<br />
gegen einen Ständer fiel.<br />
Auf die Minute topfit war Anna Gräfin Keyserlingk (LAV Bayer<br />
Uerdingen/Dormagen). Die 18-Jährige erzielte im vierten Versuch<br />
des Dreisprungs hervorragende 13,37 m. Dies ist die beste<br />
Weite einer deutschen Nachwuchsdreispringerin seit 13 Jahren.<br />
Doch damit nicht genug: Sie steigerte ihre bisherige Hallenbestleistung<br />
um 41 cm und übertraf auch ihren Freiluftrekord<br />
(13,20 m). Gleichzeitig katapultierte sie sich an die Spitze der<br />
europäischen U 20-Jahresbestenliste sowie auf Rang zwei der<br />
Welt in dieser Altersklasse.<br />
Im 60-m-Finale sicherte sich Sina Kammerschmitt (TG Worms)<br />
in 7,42 s Gold vor den beiden zeitgleichen Carolin Schlung (SSC<br />
Bad Sooden-Allendorf) und Annika Just (beide 7,51 s), die Silber<br />
und Bronze unter sich ausmachten.<br />
Eine erfreuliche Breite konnte man im Weitsprung notieren:<br />
Gleich sechs Athletinnen übertrafen die Sechs-Meter-Marke.<br />
Helena Börner (SG Adelsberg) erreichte im zweiten Durchgang<br />
6,24 m und gewann damit Gold.<br />
Anna Malia Hense (LG Olympia Dortmund) setzte sich über<br />
400 m in ausgezeichneten 54,41 s, mit denen sie exakt ihre<br />
persönliche Hallenbestzeit einstellte, vor Tessa Srumf (LAV Bayer<br />
Uerdingen/Dormagen, 54,86 s) und der Dresdenerin Vivienne<br />
Morgenstern (54,91 s) durch. Die neue Titelträgerin, die im<br />
400-m-Vorlauf mit 55,53 s nicht an ihre Grenzen ging, drückte im<br />
Finale kräftig auf das Tempo, sodass auf den letzten Metern ihre<br />
Beine immer schwerer wurden. Dennoch konnte sie sich noch<br />
als sichere Siegerin ins Ziel retten.<br />
Bei den gleichzeitig ausgetragenen Winterwurfmeisterschaften<br />
ragte bei der männlichen Jugend vor allem Max Dehning (TSV<br />
Bayer 04 Leverkusen) heraus, der sich im Speerwerfen auf ausgezeichnete<br />
72,63 m verbesserte. Eine Klasse für sich war auch<br />
Aileen Kuhn (LAZ Ludwigsburg), die im Hammerwerfen der<br />
weiblichen Jugend U 20 nur drei gültige Versuche ablieferte,<br />
doch die hatten eine besondere Qualität. Ihre beste Weite<br />
erzielte sie mit 59,22 m gleich im ersten Versuch, womit sie<br />
den Wettbewerb sicher vor Jada Julien (LAC Erdgas Chemnitz;<br />
53,75 m) und Larissa Rollberg (Eintracht Frankfurt; 51,68 m)<br />
gewann.<br />
Text: Peter Middel<br />
Fotos: Torben Flatemersch<br />
9 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Deutsche Hallenmeisterschaften<br />
<strong>2022</strong> in der Arena Leipzig<br />
Es gibt sie noch, spannende Duelle bei der <strong>Leichtathletik</strong> mit Topathleten vor Zuschauern. Vor<br />
jeweils 1600 Zuschauern hat die deutsche <strong>Leichtathletik</strong> in der Quarterback Immobilien Arena<br />
in Leipzig an zwei Tagen ihre Titelträger*innen, Hallen-WM-Normen und einen tränenreichen<br />
Abschied gefeiert.<br />
Mit dabei waren ca. 40 FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong>. Einige<br />
hatten trotz Kartenbestellung aufgrund der aktuellen Coronasituation<br />
sowie wegen des Krieges in der Ukraine auf einen<br />
Besuch der Veranstaltung verzichtet.<br />
Etwas ganz Besonderes passierte am ersten Tag der Veranstaltung.<br />
Christina Schwanitz hatte bereits bekannt gegeben,<br />
dass sie ihre letzte Saison bestreitet. Dass es aber ihr letzter<br />
Wettkampf werden sollte, ahnte zu Beginn niemand. Der letzte<br />
Stoß ging auf 18,24 m und das war es dann mit der sportlichen<br />
Karriere von Christina Schwanitz. Bei dem anschließenden<br />
emotionalen Interview stiegen ihr die Tränen in die Augen und<br />
sie sagte laut aber auch bestimmt: „Das war heute mein letzter<br />
Wettkampf. Danke Leipzig, ihr wart super“. Es war einer der<br />
besonderen Momente, die im Gedächtnis haften bleiben.<br />
Im hochklassigen Kugelstoßwettbewerb der Frauen wurde sie<br />
schließlich Dritte mit einer Weite von 18,49 m. Der deutsche<br />
Meistertitel ging mit persönlicher Bestweite von 19,05 m an<br />
Sara Gambetta, Silber ging an Katharina Maisch mit 18,54 m.<br />
Alle drei Athletinnen erreichten mit ihren Weiten die Norm für<br />
die Hallen-WM in Belgrad. An den beiden Veranstaltungstagen<br />
folgte ein Höhepunkt auf den anderen. Man spürte förmlich<br />
die Freunde der Athleten*innen vor Publikum ihre Leistungen<br />
erbringen zu können.<br />
Lukas Ansah-Peprah (6,58 s und persönliche Bestleistung) und<br />
Tatjana Pinto (7,16 s) konnten mit hervorragenden Leistungen<br />
den Sprintthron besteigen. Über die 60 m Hürden feierte<br />
die ehemalige Europameisterin Cindy Roleder ein strahlendes<br />
Comeback und siegte mit einer Tausendstelsekunde Vorsprung<br />
vor Monika Zapalska. Bei den Männern holte Gregor Traber<br />
(7,65 s) seinen fünften Titel. Jessie Maduka konnte sich im Dreisprung<br />
gleich zwei Träume erfüllen: deutsche Meisterin und<br />
erster Sprung auf 14 m. Am zweiten Tag war Malaika Mihambo<br />
der gefeierte Star der Veranstaltung. Mit 6,81 m sprang sie so<br />
weit wie seit 27 Jahren keine deutsche Hallenmeisterin mehr.<br />
Erwähnenswert waren auch die Leistungen von Hanna Klein<br />
(3000 m in 4:10,06 min), von Corinna Schwab und Patrick<br />
Schneider über die 400 m (51,74 s bzw. 46,45 s) sowie von Owen<br />
Ansah über 200 m mit persönlicher Bestleistung (20,55 s).<br />
DLV-Bundestrainerin Annett Stein zeigte sich nach Abschluss<br />
der Wettkämpfe zufrieden. Die Rückkehr der Zuschauer habe<br />
für einen zusätzlichen Motivationsschub gesorgt.<br />
Text: Joachim Höller<br />
Fotos: Torben Flatemersch<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 10
11 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
FREUNDE-Abend in Leipzig<br />
Traditionell veranstalten die FREUNDE ein Mitgliedertreffen im Rahmen der Deutschen Meisterschaften.<br />
Wenn Leipzig die Ausrichterstadt der Hallenmeisterschaften ist, findet der Abend im<br />
Ratskeller der Stadt Leipzig statt - zuletzt war das 2020, zwei Wochen vor dem ersten Corona-<br />
Lockdown. Nun wieder.<br />
In diesem Jahr war Rüdiger Harksen unser Gast, der im November<br />
vergangenen Jahres, nach 37 Jahren Bundestrainer in den<br />
Disziplingruppen Hürden, Sprint und zeitweise auch Cheftrainer<br />
„Track“, in den verdienten Ruhestand ging. Aufgrund<br />
seiner Erfolge als Heimtrainer von Athleten seines Vereins<br />
MTG Mannheim wurde der DLV auf ihn aufmerksam. So wurde<br />
aus dem Gymnasiallehrer zunächst ein DLV-Honorartrainer,<br />
danach folgte der Wechsel in die Hauptamtlichkeit. Mit Claudia<br />
Zaczkiewicz gewann er 1988 in Seoul die Bronzemedaille im<br />
Hürdenlauf. Sechsmal war er bei Olympischen Spielen als Trainer<br />
dabei, zu vier weiteren hat er Athletinnen und Athleten vorbereitet,<br />
dazu kamen viele Welt- und Europameisterschaften.<br />
Unzählige nationale Erfolge feierte er unter anderem mit seinen<br />
MTG-Athletinnen Caren Sonn, Gabi Lippe, Kirsten Bolm,<br />
Carolin Nytra, um nur einige zu nennen. Dabei musste in der<br />
Trainingsmethodik individuell und experimentell vorgegangen<br />
werden. Oft waren seine erfolgreichen Athletinnen nicht immer<br />
die talentiertesten, aber durch Fleiß, Wille, Motivation und Disziplin<br />
kamen sie zu ihren Erfolgen.<br />
42 internationale Medaillen wurden unter seiner Ära bei internationalen<br />
Meisterschaften gewonnen. Hervorgehoben hat<br />
er bei seinen Ausführungen insbesondere den Gewinn der<br />
Bronzemedaille der 4x100-m-Staffel bei der Heim-EM in Berlin.<br />
Anfang der 90er Jahre kam beim DLV die große Veränderung.<br />
Durch den Zusammenschluss der beiden Staaten musste auch<br />
die <strong>Leichtathletik</strong> zusammengefügt werden. Ein großer Moment<br />
für ihn war, als Gabi Lippe und Ulf Timmermann bei den Europameisterschaften<br />
1990 in Split gemeinsam die deutsche Fahne<br />
bei der Abschlussfeier als Zeichen der Wiedervereinigung trugen.<br />
Noch heute ein Gänsehautmoment für ihn. Auch fachlich<br />
konnte in der Trainerzeit von beiden Seiten profitiert werden,<br />
doch war bald zu erkennen, dass man nicht so einfach 1 und 1<br />
zusammenzählen konnte, um noch größere Erfolge zu feiern.<br />
Neben seiner Trainertätigkeit fungierte er als Meeting-Direktor<br />
der Internationalen Juniorengala in Mannheim, die in zwei Jahren<br />
in ihre 30. Ausgabe geht.<br />
Wir erleben in diesem Jahr wieder eine „Heim EM“. Auch Rüdiger<br />
Harksen war als Athlet Teilnehmer einer Heim-EM. Bei der JEM<br />
1973 in Duisburg war er Mitglied der 4x100-m-Bronzestaffel,<br />
mit der schwierigen Aufgabe, in der letzten Kurve zwei Wechsel<br />
des Staffelholzes hinzubekommen. Gerne denkt er noch<br />
an die tolle Atmosphäre im vollen Wedau-Stadion zurück. Die<br />
EM im August in München wird er in aller Ruhe mit seiner Frau<br />
Ute als Zuschauer verfolgen. Auch ein neues Gefühl für ihn, mal<br />
fast alles im Stadion mitzuerleben. Oft verpasste er sportliche<br />
Höhepunkte, weil er mit seinen Athleten zu diesem Zeitpunkt<br />
auf dem Einlaufplatz stand.<br />
Wilfried Walter informierte im Anschluss noch über anstehende<br />
internationale Meisterschaften in Belgrad (HWM <strong>2022</strong>), Eugene<br />
(WM <strong>2022</strong>), Istanbul (HEM 2023), Nanjing (HWM 2023), Chorzów<br />
(Team-EM 2023), Budapest (WM 2023) und konnte mit Glasgow<br />
einen gerade neu bestimmten Austragungsort (HWM 2024)<br />
mitteilen. In München ist neben dem Meeting mit der EA und<br />
den Vertretern der internationalen Fangruppen wieder, wie in<br />
Berlin 2<strong>01</strong>8, ein „Meet and Greet“ geplant.<br />
Text: Roland Frey<br />
Foto: Torben Flatemersch<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 12
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Das Portrait: Sprinttalent<br />
Anne Böcker (Ski-Club Olpe)<br />
„Ich möchte <strong>2022</strong> über 100 Meter die Zwölf-Sekunden-Marke knacken.“ Dies ist keine<br />
unrealistische Selbsteinschätzung von Anne Böcker, die sich bei den westfälischen Jugendmeisterschaften<br />
im ostwestfälischen Lage in der Klasse W 14 den 100-Meter-Titel in hervorragenden<br />
12,14 Sekunden sicherte.<br />
Die 14-jährige Nachwuchssprinterin des Ski-Clubs Olpe stellte<br />
bei ihrer erstklassigen Vorstellung die 41 Jahre alte westfälische<br />
Bestleistung in der Klasse W14 ein und das bei einem Gegenwind<br />
von 0,9 m/s. „Für mich kam diese Zeit zum Saisonausklang<br />
überraschend, aber sie war nicht abwegig, denn ich hatte zuvor<br />
schon eine Bestleistung von 12,1 s“, erläutert die neue westfälische<br />
Sprinthoffnung,<br />
Trotz ihrer hervorragenden Zeit von Lage hat Anne Böcker<br />
noch längst nicht ihre Möglichkeiten ausgereizt. „Mein Start<br />
und meine Lauftechnik sind noch ausbaufähig, aber ich will<br />
nichts überstürzen, denn ich bin ja noch jung“, betont die pfeilschnelle<br />
Gymnasiastin. Dass sie jetzt schon mit ihren 12,14 s die<br />
DLV-Bestenliste in den Klassen W 14 und W 15 anführt, bildet für<br />
sie kein Grund zum Abheben, denn sie weiß, dass es für sie noch<br />
ein langer Weg bis zur Frauenklasse ist.<br />
Ihr Herz für die <strong>Leichtathletik</strong> entdeckte Anne mit acht Jahren<br />
über ihre drei Jahre ältere Schwester Lina. Ihr Vater Ralph<br />
Böcker, der früher einmal ein leistungsstarker 400-m-Läufer<br />
war, hatte Annes Sprinttalent schon vorher erkannt. Doch bevor<br />
sich die damalige Grundschülerin, die in ihrer Schulklasse auch<br />
schneller als alle Jungen war, auf den Sprint spezialisierte, ging<br />
sie beim TUS 06 Waldbröl auf Entdeckungstour. „Ich habe praktisch<br />
bis auf Hammerwerfen und die längeren Strecken alles<br />
ausprobiert, was die <strong>Leichtathletik</strong> so bietet. Erst vor drei Jahren<br />
habe ich mich weitgehend auf den Sprint fokussiert“, berichtet<br />
die Athletin von Dieter Rotter.<br />
Allerdings liebt die junge Sprinterin gelegentlich auch einmal<br />
die Abwechslung. So forderte sie bei den westfälischen<br />
Jugendmeisterschaften in Lage die etablierte Konkurrenz im<br />
Speerwerfen heraus und gab mit respektablen 30,52 m den<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 14
Englisch und Astronomie. Dass sie sich mit den Himmelskörpern,<br />
deren Entstehung und deren Bewegungen beschäftigt, ist kein<br />
Zufall, denn am Hollenberg-Gymnasium hat die Astronomie<br />
dank des großen Engagements von Schulleiter Frank Bohlscheid<br />
einen hohen Stellenwert.<br />
Am Hollenberg-Gymnasium hat Anne Böcker spätestens um<br />
13:40 Uhr Schulschluss, sodass sie anschließend noch genügend<br />
Zeit hat, um sich ein wenig zu entspannen und ihre Hausaufgaben<br />
zu erledigen, denn das Training in Olpe beginnt für sie<br />
erst um 17.30 Uhr. Meist um 20.15 Uhr ist sie wieder zu Hause.<br />
FREUNDE-Vorstandsmitglied Peter Middel im Gespräch mit Anne<br />
Böcker bei den westfälischen Hallenmeisterschaften <strong>2022</strong><br />
Spezialistinnen das Nachsehen. „Ich habe mir bei den Kreismeisterschaften<br />
einmal einen Speer geschnappt und habe<br />
einfach mitgemacht. Das hat bei mir sofort recht gut geklappt.<br />
Wie lange ich noch werfen werde, kann ich nicht sagen, denn<br />
der Sprint hat bei mir absoluten Vorrang“, betont Anne Böcker,<br />
die sportliche Erfahrungen auch schon beim Fußball, Basketball,<br />
Voltigieren und Wintersport gesammelt hat.<br />
Die Waldbrölerin, die vor vier Jahren aus sportlichen Gründen<br />
zum Ski-Club Olpe wechselte, hat vor wichtigen <strong>Leichtathletik</strong>wettkämpfen<br />
kein bestimmtes Ritual. Allerdings achtet sie<br />
immer darauf, dass sie tags zuvor rechtzeitig ins Bett geht und<br />
am Veranstaltungstag zum Frühstück Haferflocken isst.<br />
Trotz ihres hohen Leistungsniveaus kommt Anne Böcker noch<br />
mit vier Einheiten pro Woche aus. Dabei achtet ihr Trainer Dieter<br />
Rotter bei ihr vor allem auf Vielseitigkeit und altersgemäße<br />
Belastungen.<br />
Trotz ihrer großen Liebe zur <strong>Leichtathletik</strong> ist sie auch manchmal<br />
froh, wenn sie einen trainingsfreien Tag hat. Den nutzt sie<br />
dann zum Reiten. Die Liebe zu den Vierbeinen teilt sie mit ihrer<br />
Mutter und auch mit ihrer Schwester Lina, die sich inzwischen<br />
ganz dem Pferdesport verschrieben hat.<br />
Anne Böcker hat sich für <strong>2022</strong> große Ziele gesetzt. Neben einer<br />
100-Meter-Zeit unter zwölf Sekunden möchte sie bei den deutschen<br />
U 16-Meisterschaften <strong>2022</strong> bei der Medaillenvergabe auf<br />
der kurzen Sprintstrecke und auch in der 4x100-m-Vereinsstaffel<br />
ein ernsthaftes Wort mitsprechen.<br />
Der Durchbruch ist ihr 2021 gelungen. Darauf kann sie in diesem<br />
Jahr aufbauen.<br />
Text: Peter Middel <br />
Fotos: Peter Busse und Peter Middel<br />
Für Spenden danken wir herzlich!<br />
Für die 45-minütige Fahrt von ihrem Wohnort Waldbröl zum<br />
Training in Olpe bildet Anne Böcker eine Fahrgemeinschaft mit<br />
ihrer Teamkollegin Hannah Bauermann. Dabei wechseln sich die<br />
Eltern mit dem Chauffieren ab.<br />
Anne Böcker besucht die neunte Klasse des Hollenberg-<br />
Gymnasiums in Waldbröl. Ihre Lieblingsfächer sind Sport,<br />
15 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Wohin geht es?<br />
Die FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> fördern das Gehen seit vielen Jahren. Für uns war Carl<br />
Dohmann, 2<strong>01</strong>8 EM-Fünfter und 2<strong>01</strong>9 WM-Siebter, bereit, während der Vorbereitung für die<br />
Team-WM <strong>2022</strong> Anfang März die Situation im deutschen Gehsport zu beschreiben.<br />
Mit einer olympischen Silbermedaille und einigen Topplatzierungen<br />
bei internationalen Meisterschaften stehen wir<br />
Geher im Spitzenbereich nun so gut da wie seit Jahren nicht.<br />
Gleichzeitig werden unsere Nachwuchssorgen immer größer,<br />
dabei wäre es gerade jetzt attraktiv, mit dem Gehen anzufangen.<br />
Ende der 2000er Jahre hatte das Gehen in Deutschland folgendes<br />
Problem: Es gab hoffnungsvollen Nachwuchs, doch<br />
niemand schaffte es an die Spitze. Dort hielt bei den Männern<br />
allein André Höhne die Fahne hoch, bei den Frauen waren es<br />
Melanie Seeger und Sabine Krantz. Doch dahinter wollte es niemandem<br />
so recht gelingen, den Sprung zu den großen internationalen<br />
Meisterschaften zu schaffen. Die Disziplin drohte<br />
auszusterben.<br />
Eine Trendumkehr gelang in den 2<strong>01</strong>0er Jahren. Zunächst qualifizierte<br />
sich Christopher Linke von 2<strong>01</strong>0 an für alle jeweiligen<br />
Jahreshöhepunkte der <strong>Leichtathletik</strong>, ab der EM 2<strong>01</strong>4 folgten<br />
nach und nach weitere Männer.<br />
Erfolge in der Spitze, Probleme beim Nachwuchs<br />
Während es immer mehr Geher an die Spitze schafften, wurden<br />
die Felder bei Nachwuchsmeisterschaften immer kleiner,<br />
und das Frauengehen war nach 2<strong>01</strong>2 praktisch tot. Beim Nachwuchs<br />
ist es ein Trend, der sich bis heute hinzieht. Als ich 2005<br />
als 15-Jähriger bei der Deutschen Jugendmeisterschaft in der<br />
U 18 startete, landete ich auf Platz 15. Heute ist man froh, eine<br />
Handvoll Aktive zusammenzubekommen.<br />
Dabei fehlt es nicht an möglichen Vorbildern. Bei den Olympischen<br />
Spielen erfüllte sich endlich das, worauf die Gehfans des<br />
Landes 18 Jahre warten mussten: Mit Jonathan Hilbert gewann<br />
wieder ein deutscher Geher eine Medaille bei einer großen<br />
Meisterschaft, und zwar sogar Silber bei den Olympischen Spielen.<br />
2003 war es zuletzt Andreas Erm, der über 50 km WM-Bronze<br />
holte. Zwar kann auch Melanie Seeger eine Bronzemedaille bei<br />
der EM 2<strong>01</strong>0 für sich verbuchen, doch rückte sie durch die Disqualifikation<br />
der ursprünglichen Siegerin durch Doping erst<br />
acht Jahre später auf Platz drei vor, weshalb ihr Erfolg damals<br />
nicht die Triebkraft eines Podiumsplatzes entfachen konnte.<br />
Der jüngste Medaillengewinn kam zwar für viele überraschend,<br />
war insgesamt gesehen aber nur das Ergebnis einer jahrelangen<br />
Entwicklung. Christopher Linke sorgt über 20 km schon seit<br />
langem für Plätze unter den ersten fünf bei allen großen internationalen<br />
Meisterschaften, auch in Japan kam er wieder auf<br />
Platz fünf an. Ebenfalls Fünfter wurden Nils Brembach und ich<br />
jeweils über 20 km und 50 km bei der EM 2<strong>01</strong>8, ein Jahr später<br />
konnte ich WM-Siebter werden. Man kann es als logische Folge<br />
eines langsamen Herantastens an die Weltspitze sehen, dass es<br />
mit Jonathan Hilbert nun auch jemand von uns aufs Podium<br />
geschafft hat.<br />
Woher kommt dieser stetig steigende Erfolg? Und warum gelingt<br />
es trotzdem nicht, den schleichenden Rückgang im Nachwuchs<br />
aufzuhalten? Warum konnte bei den Frauen bisher kein<br />
vergleichbarer Durchbruch gelingen? Dieser Text bietet sicherlich<br />
nicht den Rahmen dafür, diese Fragen zu beantworten, und<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 16
ich bin als Teil des Teams dafür auch nicht der Richtige. Trotzdem<br />
möchte ich ein paar Gedanken dazu äußern und Interessierte<br />
gerne auch dazu ermuntern, es mit dem Gehen mal zu<br />
versuchen.<br />
Eine lange Entwicklung<br />
Die Älteren mögen sich erinnern, Deutschland war mal ein Land<br />
der Geher-Olympiasieger und Weltmeister. Die DDR brachte drei<br />
Olympiasieger hervor, die BRD einen. Der heutige Bundestrainer<br />
Ronald Weigel war einer von zwei deutschen Weltmeistern.<br />
Nach der Wiedervereinigung nahm die Zahl der deutschen<br />
Spitzengeher stetig ab, doch manche Personen blieben. Ronald<br />
Weigel ist seit 2002 Bundestrainer und leitet in Potsdam die<br />
Gruppe um Christopher Linke. Darüber hinaus ist es vor allem<br />
mehreren Heimtrainern zu verdanken, dass sich nach langer<br />
Flaute wieder etwas entwickeln konnte.<br />
Sicherlich wären die Erfolge meines Trainingspartners Nathaniel<br />
Seiler, EM-Achter von 2<strong>01</strong>8, und mir nicht ohne Robert Ihly möglich<br />
gewesen. Er war 1988 als Spätaussiedler aus der Sowjetunion<br />
gekommen und wurde in den 1990er Jahren einer der<br />
besten deutschen Geher über 20 km, später über 50 km. Heute<br />
profitieren wir von den Erfahrungen, die er damals gemacht hat<br />
– aus seinen Erfolgen wie aus den Fehlern.<br />
Und auch von außen kam Unterstützung dazu. Jonathan<br />
Hilberts Trainer Pedro Zaslavsky kam als Trainer aus der Ukraine<br />
nach Deutschland und baute den Stützpunkt in Erfurt wieder<br />
auf, der einst eine Geherhochburg war. Karl Junghannß schaffte<br />
es schließlich 2<strong>01</strong>7 als jüngster Teilnehmer über 50 km zur<br />
Weltmeisterschaft, bei der U 23-EM gewann er Silber. Der olympische<br />
Erfolg von Jonathan Hilbert war nun die Krönung.<br />
Lehmeyer für längere Zeit mit Verletzungen zu kämpfen und<br />
Teresa Zurek beendete ihre Karriere 2020. Der Übergang von der<br />
Nachwuchs- in die Aktivenklasse gestaltet sich bei den Frauen<br />
immer noch schwierig. Sicherlich ist es auch schwer, wenn es<br />
(anders als im Männerbereich) nur wenige Vorbilder gibt, und es<br />
in der seit Jahren männerdominierten Disziplin bei den Frauen<br />
keine gewachsenen Strukturen gibt. Trotzdem fällt auf, dass sich<br />
die Erfolge auch im Männerbereich nicht in einer höheren Teilnehmerzahl<br />
bei Jugendmeisterschaften niederschlagen – im<br />
Gegenteil.<br />
Dabei wäre jetzt gerade die Chance für junge Athleten, das<br />
Gehen einmal auszuprobieren. Durch die Silbermedaille von<br />
Jonathan Hilbert bekommt das Gehen eine so hohe Aufmerksamkeit<br />
wie lange nicht, es ist keine reine Randdisziplin mehr.<br />
Gleichzeitig ist es leicht, bei Deutschen Jugendmeisterschaften<br />
sehr weit vorne zu landen, es gibt schlicht wenig Konkurrenz.<br />
Warum es nicht mal probieren? Gehen ist eine Fleißdisziplin, die<br />
Willensstarken werden dort mehr belohnt als in vielen anderen<br />
Disziplinen. Dies kann für viele Nachwuchsleichtathleten und<br />
ihre Trainer eine Chance sein.<br />
Text: Carl Dohmann<br />
Fotos: Karl Peters<br />
Nach Redaktionsschluss: Die deutschen Geher haben in Oman bei<br />
den Team-Weltmeisterschaften am 4. / 5. März für die erste Mannschafts-Medaille<br />
seit 23 Jahren gesorgt. Mit Bronze belohnte sich<br />
der DLV für seinen engagierten Auftritt über die 35 km Distanz,<br />
bei dem diesmal Karl Junghannß mit einem sechsten Platz zeigte,<br />
dass auch er in der Weltspitze mitmischen kann. Zuvor hatte Saskia<br />
Feige bereits mit ihrem achten Platz über 20 km überzeugt.<br />
Weiterhin ist Manja Berger als langjährige Bundesnachwuchstrainerin<br />
zu nennen, die in Potsdam schon einige Talente<br />
trainierte. Aktuell trainiert auch Hagen Pohle wieder bei ihr,<br />
der unter ihr damals U 18-Weltmeister und U 20-Europameister<br />
wurde. Und auch André Höhne ist seit seinem Karriereende als<br />
Trainer aktiv, letztes Jahr führte er Leo Köpp zu den Olympischen<br />
Spielen.<br />
Es ist mit Sicherheit auch eine gewisse Konstanz im Personal<br />
und der Austausch untereinander, von dem die Aktiven bis<br />
heute profitieren. Trotz aller internen Konkurrenz fahren wir<br />
als Bundeskader gemeinsam in Trainingslager, das war in den<br />
1990er Jahren schon so. Ohne Frage kämpfen wir alle für den<br />
eigenen Erfolg. Aber wenn wir voneinander profitieren konnten,<br />
gelang es uns auch immer wieder, an einem Strang zu ziehen.<br />
So gewannen wir auch mehrere Medaillen bei Team-Europameisterschaften,<br />
die in Geherkreisen einen hohen Stellenwert<br />
haben.<br />
Noch Potenzial bei den Frauen und im Nachwuchsbereich<br />
Diese Art von Teamgefüge hat es bei den Frauen leider nie<br />
über einen längeren Zeitraum gegeben. 2<strong>01</strong>8 konnten sich<br />
drei Frauen für die EM in Berlin qualifizieren, bei der Team-WM<br />
stellten sie im selben Jahr zusammen ein Team. Doch während<br />
Saskia Feige 2<strong>01</strong>9 einen starken elften Platz bei der WM erreichen<br />
konnte und an den Olympischen Spielen teilnahm, hatte Emilia<br />
17 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Meldungen<br />
Neuer Band: 800 m/1.500 m der Frauen<br />
Liebe Mitglieder,<br />
Der Mathematiker und ehemalige Mittelstreckler Günter Hernig<br />
hat für das 91. Bulletin der Deutsche Gesellschaft für <strong>Leichtathletik</strong>-<br />
Dokumentation (DGLD) mehr als 300 lesenswerte Seiten über die<br />
800 m/1.500 m der Frauen in Deutschland zusammengetragen.<br />
Wie war das denn 1896 zu Beginn der Olympischen Spiele der Neuzeit?<br />
Genau, Frauen Fehlanzeige! Olympia mit „Weibsbildern“ galt<br />
für Coubertin als uninteressant und unästhetisch. Später durften sie<br />
zumindest im Golf und Tennis, danach im Bogenschießen, Eislauf und<br />
Schwimmen antreten. 1928 bei den Olympischen Spielen in Amsterdam<br />
starteten erstmals Leichtathletinnen. Karoline „Lina“ Radke<br />
gewann im 800-m-Lauf die erste Goldmedaille einer Frau für Deutschland<br />
überhaupt. Presseberichte über angeblich erschöpft zusammengebrochene<br />
Sportlerinnen wurden sogleich als Vorwand genommen,<br />
den 800-m-Lauf der Frauen bis 1960 umgehend wieder aus dem olympischen<br />
Programm zu nehmen. Herning zitiert dazu Karl Ritter von<br />
Halt (deutsches IOC-Mitglied von 1929 bis 1964): „Der Kampf gehört<br />
dem Mann. Der Natur des Weibes ist er wesensfremd. Darum weg mit<br />
den <strong>Leichtathletik</strong>meisterschaften der Damen.“<br />
Unter solchen <strong>Leichtathletik</strong>-Führern war es durchaus mutig, überhaupt<br />
auf der Mittelstrecke zu starten, ganz anders als in Schweden,<br />
Großbritannien oder Frankreich. Was wurde überhaupt trainiert? Gymnastik<br />
im Winter und Waldlauf im Frühjahr, im Sommer gelegentlich<br />
Tempoläufe. Kein Wunder, dass die Leistungen auf der Mittelstrecke<br />
in diesen Jahren im Vergleich zu den Sprung- und Sprintdisziplinen<br />
abfielen.<br />
1971 lief Hildegard Falck aus Wolfsburg in 1:58,5 min Weltrekord und<br />
holte 1972 Gold in München. Gunhild Hoffmeister aus Cottbus holte<br />
Bronze und gewann sowohl bei den Olympischen Spielen 1972 als<br />
auch 1976 Silber über 1.500 Meter. In der zweiten Hälfte der 1980er<br />
Jahre prägten dann die Duelle von Sigrun Wodars und Christine<br />
Wachtel die 800-m-Szene. Mit Unterstützung von Oral-Turinabol<br />
gewannen sie alles, was zu gewinnen war.<br />
Trauer um Wolfgang Troßbach<br />
für die DM in Berlin und die EM in<br />
München könnt Ihr Euch rechtzeitig<br />
– nicht nur mit Hemden – online ausstatten.<br />
Der direkte Link zum Shop:<br />
https://www.jako.de/de/team/fdl/<br />
Die FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> trauern um Wolfgang Troßbach, den<br />
ehemaligen Vorsitzenden der Vereinigung ehemaliger Leichtathleten<br />
(VEL), der am 5. Dezember im Alter von 95 Jahren verstarb.<br />
Wolfgang Troßbach war nicht der „Vater“ des damaligen Bestrebens<br />
der VEL, mit den FREUNDEN der <strong>Leichtathletik</strong> zu kooperieren, aber<br />
er erreichte in seiner Ägide, dass in der VEL-Mitgliederversammlung<br />
1993 dieser Beschluss ein fast einstimmiges Votum erzielte. Die damals<br />
eher „elitäre“ VEL bekannte sich nun zu einem Brückenschlag und<br />
zu künftigen Gemeinsamkeiten mit den FREUNDEN zum Wohle der<br />
<strong>Leichtathletik</strong>. „Was lange währt, wird ... endlich besiegelt!“ So lautete<br />
die Überschrift der Kooperationsvereinbarung. Fünfzehn Jahre zuvor<br />
hatten sich die Verantwortlichen der VEL schon intensive Gedanken<br />
gemacht über einen Zusammenschluss der „inaktiven“ Vereine im<br />
Umfeld des DLV. Die gedankliche Saat von damals erhielt Zeit zum<br />
Reifen.<br />
In der Vereinbarung für den Anschluss der VEL an die FREUNDE, die<br />
am 22. April 1994 in Plön von den beiden Vorsitzenden Wolfgang<br />
Troßbach und Hans Gerhard Schulz unterzeichnet wurde, heißt es<br />
im Schlusssatz: „Jugend fördern und Tradition pflegen ergänzt sich<br />
und soll in der nun größeren Gemeinschaft ein faires Konzept für die<br />
Zukunft sein.“<br />
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass noch 2<strong>01</strong>6 bzw. 2<strong>01</strong>8 zwei<br />
FREUNDE-Vorstandsmitglieder in den deutschen Jahresbestenlisten<br />
über 800 m bzw. 1.500 m auftauchen<br />
Den Staffelstab zum Wechsel im Amt des Vorsitzenden der VEL<br />
übergab Wolfgang Troßbach 1995 an Olaf Lawrenz, der den Leitsatz<br />
unserer Kooperation weiterhin pflegte. Abschied nehmen mussten<br />
wir nun von beiden ehemaligen Vorsitzenden der VEL, denn auch Olaf<br />
Lawrenz verstarb mit 90 Jahren in Berlin.<br />
Hier findet der <strong>Leichtathletik</strong>interessierte<br />
unser Zeitschriftenarchiv.<br />
Alle Ausgaben der<br />
<strong>Leichtathletik</strong><strong>INFORMationen</strong><br />
seit 2009 in nutzerfreundlicher<br />
Aufbereitung.<br />
Wir danken und gedenken beider großen deutschen Leichtathleten.<br />
Hans Gerhard Schulz<br />
für den Vorstand Roland Frey<br />
Ehrenvorsitzender<br />
1. Vorsitzender<br />
Willkommen als neue Mitglieder!<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 18
Wir über uns – Geburtstage<br />
April <strong>2022</strong><br />
Mai <strong>2022</strong><br />
Juni <strong>2022</strong><br />
Bei den FREUNDEN Mitglied werden<br />
Mitglied werden ist wirklich leicht:<br />
1.) Antrag downloaden – https://fdlsport.de/formulare/FdL_Antrag-Mitgliedschaft.pdf.<br />
2.) den Antrag ausfüllen, dabei den von Ihnen gewünschten Jahresbeitrag festlegen (für Personen, Vereine und Firmen<br />
liegt der jährliche Mindestbeitrag bei 60 € – ab einem Betrag von 100 € werden Firmen oder Vereine auf unserer Website<br />
als unser Partner genannt – Partner von Mitgliedern zahlen fest 20 € jährlich und Neumitglieder bis zum 27. Lebensjahr<br />
2 € im Monat).<br />
3.) den ausgefüllten Antrag an unsere Geschäftsstelle senden (siehe Impressum Seite 2).<br />
Wichtig: Den oberen Teil des Antrags bitte unbedingt vollständig ausfüllen, da sonst keine Mitgliedschaft erfolgen kann.<br />
Schön wäre es, wenn wir Sie telefonisch oder per Mail kontaktieren dürften, zum Beispiel bei Rückfragen.<br />
Falls wir auch Fotos oder Videos, auf denen Sie abgebildet sind, veröffentlichen dürfen, füllen Sie bitte auch den unteren<br />
Teil mit der Einverständniserklärung aus.<br />
19 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Unsere Jubilare<br />
Wir gratulieren herzlich und sagen Dank für …<br />
50-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />
40-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />
30-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />
25-jährige Mitgliedschaft bei den FREUNDEN<br />
Mitglied der FREUNDE seit 1. Januar 1972<br />
Als schon frühzeitig Sportinteressierter fand ich die <strong>Leichtathletik</strong><br />
– vor allem wegen ihrer Vielseitigkeit – schon immer<br />
toll, habe sie aber nie richtig wettkampfmässig betrieben. Da<br />
mussten Tennis, Volleyball und Skifahren ausreichen. Beim Verfolgen<br />
von <strong>Leichtathletik</strong> als Zuschauer bin ich aber früh im süddeutschen<br />
Raum ziemlich herum gekommen. Das war privat<br />
organisiert. Erst bei der Planung zu einer ersten Skandinavienreise<br />
zur EM in Helsinki 1971 und bei der Vorbereitung auf München<br />
1972 bin ich auf die FREUNDE gestoßen.<br />
Die Woche im ehrwürdigen Olympiastadion mit den<br />
begeisterten finnischen Zuschauern verlief höchst stimmungsvoll,<br />
auch durch die Siege des damaligen lokalen Helden Juha<br />
Väätäinen über 5.000 m und 10.000 m. Das war alles für uns Deutsche<br />
(noch als Länsi- und Ita-Saxa zweigeteilt) so spannend, dass<br />
meine Partnerin und ich auch alle Vormittags-Veranstaltungen<br />
ansehen mussten. So konnten wir damals miterleben und mitfilmen,<br />
wie die westdeutsche Hochsprunghoffnung Ulrike Meyfarth<br />
in der Qualifikation riss und scheiterte. Ihr überraschender<br />
Olympiasieg nur ein Jahr später war dann doch deutlich erfreulicher.<br />
In den nächsten Jahrzehnten ging es halt mit den <strong>Leichtathletik</strong>reisen<br />
kreuz und quer durch Europa recht eifrig weiter,<br />
vor allem regelmäßig jedes Jahr Ende Mai zum Mehrkampfmeeting<br />
nach Götzis.<br />
Wolf Nestele und Annemarie Fischer (Schwäbisch Gmünd)<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 20
Olympia 1972 als Wendepunkt<br />
des Lebens<br />
In der letzten Ausgabe der <strong>Leichtathletik</strong><strong>INFORMationen</strong> bat die Redaktion um eine Schilderung<br />
persönlicher Erinnerungen an die Olympischen Spiele vor 50 Jahren. Etliche Beiträge<br />
haben uns erreicht. Für FREUNDE-Mitglied Wolfram Ruth hatten die drei Wochen Aufenthalt in<br />
München zum Beispiel ungeahnte Folgen.<br />
Es war im Sommer 1972. Ich befand mich just in der Ausbildung<br />
zum Sport-Übungsleiter bei der Hamburger Polizei, als völlig<br />
überraschend die Frage an mich gerichtet wurde, ob ich<br />
Interesse hätte, für drei Wochen in der Organisation der Olympischen<br />
Spiele in München mitzuwirken.<br />
Natürlich wollte ich. Sehr gerne sogar. Ein Traum. Aber wieso<br />
ich? Diese Frage stellte ich mir immer wieder ob der unglaublichen<br />
Aussicht, nicht nur „einen Hauch von Olympia“ als<br />
Zuschauer erleben zu können, sondern als Teil der Organisation<br />
und vor allem „live“ im Stadion, also „mittendrin“ sein zu dürfen.<br />
Ehrlich, ich fühlte mich nicht so besonders gut an jenen Tagen,<br />
weil etliche Leistungsträger unserer <strong>Leichtathletik</strong>abteilung im<br />
SV Polizei Hamburg keine Berücksichtigung gefunden hatten.<br />
Auch meine Erfolge als Mittelstreckenläufer, die ehrenamtlichen<br />
Tätigkeiten als Pressewart und als Übungsleiter empfand<br />
ich persönlich nicht unbedingt für so prädestinierend. Aber<br />
die Freude war riesengroß. Nun würde ich meinen Vereinskameraden<br />
Jobst Hirscht, der sich über 100 m und für die<br />
4x100-m-Staffel qualifizierte hatte, live erleben können.<br />
Es waren dann spannende und aufregende, tolle Tage. Für mich<br />
kristallisierte sich zudem in diesem wunderschönen Stadion,<br />
das mit seiner Glasdachkonstruktion einer architektonischen<br />
Sensation glich, ein besonderer Glücksfall heraus. Mein „Posten“<br />
befand sich auf der Zielgeraden, exakt in Höhe der Ziellinie,<br />
ganz oben. So konnte ich alle 38 olympischen <strong>Leichtathletik</strong>disziplinen<br />
bestens verfolgen. Darüber hinaus gab es aber auch<br />
andere attraktive „Olympiakost“ zu genießen.<br />
Das Attentat auf die israelische Mannschaft versetzte dann<br />
urplötzlich bis dahin fröhliche, gut organisierte und farbenfrohe<br />
Spiele, die zudem mit dem Qualitätsmerkmal „Olympia<br />
der kurzen Wege“ für Furore sorgten, in einen Schockzustand.<br />
Alle waren wie gelähmt, auch wir, die „verkleideten“ Polizei-<br />
21 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
eamten. Doch das änderte sich schnell. Und zwar, als der Aufruf<br />
zum unverzüglichen Waffenempfang für uns Beamte kam,<br />
die wir im Dienste der Bundesländer standen. Es war wohl dem<br />
Einwand eines pfiffigen Kollegen zu verdanken, der uns davor<br />
bewahrte, bewaffnet nach Fürstenfeldbruck ziehen zu müssen.<br />
Dafür hätte es nämlich der dienstlichen Anordnung des jeweiligen<br />
Bundeslandes bedurft, Polizei ist Ländersache. Puh, durchatmen<br />
war angesagt.<br />
Zwei Tage danach war die Hochzeitsreise angesagt: Und wenn<br />
wir schon nicht bei den Olympischen Spielen sein sollten,<br />
dann wenigstens zuvor in ihrer Umgebung, im oberbayrischen<br />
Mittenwald. Dort lasen wir im Kleingedruckten der örtlichen<br />
Zeitung, dass an einem der ersten Tage im August im Olympia-<br />
Info-Zentrum Marienhof, gleich hinter dem Münchener Rathaus,<br />
alle aus dem Ausland zurückgegebenen Olympia-Tickets in den<br />
Verkauf kämen, ohne Verlosung oder Vorreservierung.<br />
Erleichterung – und verhaltene Freude – kam auf, als<br />
IOC-Präsident Avery Brundage bereits einen Tag später, am<br />
6. September, verkündete, dass die Spiele fortgesetzt werden<br />
sollten: „The games must go on!“. Es ging weiter. Gut und richtig,<br />
trotz aller Trauer und Bestürzung. Längst nicht alle Menschen<br />
hielten die Fortsetzung für richtig …<br />
Zu diesem Zeitpunkt hatten deutsche Athletinnen und Athleten<br />
bereits eine imposante Anzahl an Medaillenerfolgen zu<br />
verbuchen. Unvergessen bleibt vor allem der „goldene Sonntag“,<br />
der 3 September, mit den drei Goldmedaillen von Klaus<br />
Wolfermann, Bernd Kannenberg und Hildegard Falck innerhalb<br />
kurzer Zeit. Das Stadion kochte, 80.000 Menschen feierten<br />
enthusiastisch.<br />
Aber ich habe mich immer auch ehrlich über die Erfolge der DDR<br />
gefreut. Denn sie war für mich trotz allen Konkurrenzdenkens<br />
und nicht immer vollends zu erkennender Harmonie in einigen<br />
Belangen eben immer auch ein Teil von Deutschland.<br />
Die Olympischen Spiele 1972 in München sollten mich als<br />
grandioses, wegweisendes Erlebnis auf meinem weiteren Weg<br />
begleiten. Schließlich gaben sie den entscheidenden Impuls<br />
für einen Wendepunkt in meiner beruflichen Laufbahn, der ich<br />
schließlich sogar meine Verbeamtung opferte.<br />
Bereits gut ein Jahr später zog ich aus meinem geliebten<br />
Hamburg nach Köln, um an der Sporthochschule eine Sportlehrer-Ausbildung<br />
zu absolvieren. Und es ging weiter. Die olympische<br />
Flamme von München war erloschen, aber das Erlebnis<br />
Olympia 1972 hatte in mir ein Feuer entfacht und es war mir<br />
eine große Freude, mit jungen Menschen in unserer einzigartig<br />
schönen Sportart arbeiten zu dürfen. Dies war mir dann auch<br />
bis zur Pensionierung vergönnt.<br />
Ich freue mich auf München <strong>2022</strong>. Ich freue mich auf die EM an<br />
alter „Wirkungsstätte“ und vielleicht läuft mir ja auch ein Mitstreiter<br />
von vor 50 Jahren über den Weg. Obwohl ..., es könnte<br />
durchaus an der dafür erforderlichen Wiedererkennung scheitern.<br />
Aber es wäre bestimmt schön …<br />
Wolfram Ruth (Pulheim)<br />
Ticketglück auf der Hochzeitsreise<br />
Über ein Jahr hinweg bemühten wir uns um Eintrittskarten<br />
zu den Olympischen Sommerspielen 1972 in München – egal<br />
zu welcher Sportart, doch alles vergebens. Wenn auch ohne<br />
Tickets, wir heirateten, wie lange zuvor abgesprochen, während<br />
der hessischen Sommerferien in Bad Homburg, fünfunddreißig<br />
Tage vor der olympischen Eröffnungsfeier, etwa vierhundert<br />
Kilometer von der Olympiastadt entfernt.<br />
Also früh aufstehen, Zugfahrt nach München. Dort angekommen,<br />
erwarteten wir eine Riesenschlange vor dem Verkaufspavillon,<br />
doch nichts davon, freier Zugang! Unser Ticketglück:<br />
für jeden von uns beiden zehn Tickets für neun Sportarten, darunter<br />
zwei <strong>Leichtathletik</strong>-Final-Karten für Donnerstag (Gold für<br />
Heide Rosendahl) und für Sonntag, 3. September („Goldener<br />
Sonntag“) – aber so etwas ahnten wir noch nicht.<br />
Jetzt fehlte noch im völlig ausgebuchten Münchener Hotelgewerbe<br />
ein Doppelzimmer. Ohne Aufhebens wies man uns<br />
zum Schalter nebenan. Und die Überraschung war vollends<br />
da: ein Privatzimmer in unmittelbarer Nähe zum Olympiapark;<br />
denn die Münchener waren kurz vorher aufgerufen worden,<br />
ihren Olympia-Gästen doch Unterkünfte zur Verfügung zu stellen,<br />
und das also erfolgreich!<br />
Nun blieb nur noch eine letzte Hürde zu nehmen: Ich stand als<br />
junger Lehrer im hessischen Schuldienst. Doch die Sommerferien<br />
waren hier bereits vorbei. Mein Schulleiter reagierte<br />
großzügig: „Sie haben ja Ihre Heirat in die Sommerferien gelegt,<br />
unser Hochzeitsgeschenk also schulfrei für die Tage Ihrer<br />
Olympia-Tickets!“<br />
Fünfzig Jahre danach steht unsere Goldene Hochzeit an, und<br />
wohin geht dann die Reise? Nach München in den Olympiapark<br />
zu den <strong>Leichtathletik</strong>-Europameisterschaften mit Tickets<br />
und Hotelunterkunft, arrangiert von den „FREUNDEN der<br />
<strong>Leichtathletik</strong>“.<br />
Klaus und Waltraud Metz (Bad Homburg)<br />
Olympiasieg oder Schützenfest?<br />
Ich war damals zwölf Jahre alt und lebte in einem kleinen Dorf<br />
im Bergischen Land. Kurz vor den Olympischen Spielen 1972<br />
<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 22
ekamen wir unseren ersten Farbfernseher, ein großes Ereignis<br />
für die kleine Familie. Nach der Schule ging es in dieser Zeit<br />
sofort an den Fernseher, Olympische Spiele in Farbe. Meine<br />
Eltern ließen meinen etwas höheren Fernsehkonsum zum Glück<br />
in dieser Zeit zu.<br />
Meine Erinnerungen beziehen sich in erster Linie auf den Nachmittag<br />
des 4. September 1972. An diesem Montag fand bei uns<br />
im Dorf das alljährliche Königsvogelschießen anlässlich des<br />
Schützenfests statt. Die meisten Dorfbewohner befanden sich<br />
zu diesem Zeitpunkt auf dem Schützenplatz.<br />
Nur ein zwölfjähriger Junge war nicht an der Schießstätte,<br />
sondern saß gespannt alleine zu Hause vor dem neuen<br />
Fernsehgerät. Ich interessierte mich schon sehr früh für die<br />
Olympischen Spiele und hierbei ganz besonders für die <strong>Leichtathletik</strong>.<br />
Die sportliche Leistung einer nur vier Jahre älteren<br />
Leichtathletin aus Wesseling faszinierte mich an diesem Nachmittag.<br />
Die mir zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte 16-jährige<br />
Ulrike Meyfarth ließ meinen Puls von Minute zu Minute<br />
steigen. Dieser dramatische Hochsprungwettbewerb mit dem<br />
Olympiasieg und Weltrekord war für mich einer der ersten großen<br />
emotionalen Momente im Sport. Ich kann mich noch gut<br />
daran erinnern, wie ich bei den entscheidenden Sprüngen mit<br />
gedrückten Daumen vor dem Fernseher stand.<br />
Als der Gewinn der Goldmedaille feststand, begab ich mich<br />
auf den Dorfplatz und wollte dieses freudige Ereignis mit meinen<br />
Freunden und Bekannten teilen, aber dann. Kollektives<br />
Desinteresse bei den Freunden, man nahm es einfach nur zur<br />
Kenntnis, keinerlei Emotionen, man feierte lieber den neuen<br />
Schützenkönig.<br />
Als am Abend auf dem Dorfplatz die deutsche Nationalhymne<br />
für das neue Königspaar gespielt wurde, machte ich die Augen<br />
zu und stellte mir vor, in München bei der Siegerehrung von<br />
Ulrike Meyfarth dabei zu sein. Die passende Melodie dazu hörte<br />
ich ja. Lang ist es her.<br />
Jetzt freue ich mich aber auf neue emotionale Momente bei den<br />
Europameisterschaften im Sommer in München. Diesmal werde<br />
ich live dabei sein. Das Hotel ist gebucht, die Karten sind bestellt.<br />
Joachim Höller (Bergisch Gladbach)<br />
Ein Geständnis<br />
Bei den Olympischen Spielen 1972 in München hatte ich mich<br />
als Sprinter für den Zwischenlauf qualifiziert. Auf dem Einlaufplatz<br />
habe ich immer geschaut, wie macht der jahrelang<br />
ungeschlagene Valeri Borsow das und wie bereiten sich die<br />
Weltrekordler Eddi Hart und Rey Robinson (beide 9,9 s) vor?<br />
Von den Amis aber keine Spur auf dem Einlaufplatz! Vielleicht<br />
laufen sie sich außerhalb ein, vielleicht machen sie Übungen in<br />
der Halle?<br />
Im Stadion angekommen, sagte mir der Starter Franz Buthe-<br />
Pieper, der mich schon oft „abgeschossen“ hatte, dass die<br />
Amerikaner nicht da seien, er aber Informationen habe, sie<br />
kämen noch. Er wolle den Start etwas herauszögern. Nur, dass<br />
ich Bescheid wisse.<br />
Aber das geht bei Olympischen Spielen nicht so einfach und so<br />
startete der erste Zwischenlauf über 100 m ohne einen der Favoriten,<br />
ohne Rey Robinson! Auch der zweite Zwischenlauf musste<br />
ohne amerikanischen Teilnehmer gestartet werden, weil auch<br />
Eddi Hart nicht zum Start erschienen war.<br />
Ich muss gestehen, dass mir der ganz und gar nicht olympische<br />
Gedanke durch den Kopf ging, wie schön doch meine Chancen<br />
auf ein Weiterkommen in meinem Zwischenlauf, dem dritten<br />
des Tages, gestiegen seien, denn auch ich hatte einen Ami auf<br />
der Teilnehmerliste. Mein Lauf schien mir ohnehin der schwerste<br />
der Serie, hatte ich doch den späteren Olympiasieger Borsow<br />
dabei, besagten Amerikaner und den Olympiasieger von 1976,<br />
Hasely Crawford, neben all den anderen Cracks. Aber es sollte<br />
anders kommen, denn Robert Taylor kam buchstäblich in letzter<br />
Minute ins Stadion, startete und wurde hinter Borsow Zweiter.<br />
Ich bin verdientermaßen ausgeschieden.<br />
Später wurde bekannt,<br />
dass die ganze Truppe der<br />
US-Amerikaner vergnüglich<br />
im Olympischen Dorf<br />
gesessen hatte, um sich die<br />
Spiele im Fernsehen anzuschauen.<br />
Erst durch den<br />
Vorbericht der Zwischenläufe<br />
aufgescheucht, sind sie zum Stadion geeilt. Zwei haben es<br />
nicht rechtzeitig geschafft. Der in meinem Lauf aber doch!<br />
Klaus Ehl (Bochum)<br />
Die Spiele des Jahrhunderts<br />
Im Spätsommer dieses Jahres wird es exakt 50 Jahre her sein,<br />
dass die Olympischen Sommerspiele in München 1972 stattfanden.<br />
Die Sportwelt mit ihren “European Championships<br />
<strong>2022</strong>“ ist nun wieder in München zu Gast. Die olympische Kernsportart<br />
<strong>Leichtathletik</strong> wird mit ihren Europameisterschaften<br />
eine besondere Aufmerksamkeit erfahren. Viele FREUNDE werden<br />
live vor Ort sein.<br />
Passend dazu möchten wir die Lektüre „Die Spiele des Jahrhunderts“<br />
empfehlen. In unterhaltsamer Form schildern die<br />
Journalisten Roman Deininger und Uwe Ritzer der Süddeutschen<br />
Zeitung das Zeitgeschehen rund um die Spiele des 20. Jahrhunderts.<br />
Bekanntes und viel bislang Unbekanntes aus der Welt<br />
des Sports und der Politik werden detailliert aufgeführt und<br />
zeugen von umfangreichen Recherchen. Die Spiele in München<br />
nehmen einen wichtigen Raum in diesem Buches ein, aber auch<br />
Ereignisse vor und nach diesem Event finden Platz und bringen<br />
Licht hinter manche Geschehnisse und Entscheidungen.<br />
Mehr als 500 Seiten, das klingt gewaltig, liest sich aber leicht<br />
und enorm lehrreich für wissbegierige Leser. Fazit: empfehlenswert!<br />
(dtv, 25 Euro)<br />
Vergünstigte Tickets für die Europameisterschaften im Münchener<br />
Olympiastadion auf den besten Plätzen können noch über<br />
die FdL-Geschäftsstelle bestellt werden. Nähere Informationen<br />
unter www.fdlsport.de<br />
23 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>
Gesundheit sollte für jede<br />
G eneration einfach zu managen sein.<br />
Gedacht, gemacht: die BARMER-App.<br />
Die BARMER-App hilft mit zahlreichen Features, alles Wichtige im Blick zu behalten und<br />
zu erledigen: Sie planen Ihre Vorsorgeuntersuchungen, beantragen Pflegeleistungen, nutzen<br />
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Mehr Infos unter: barmer.de/barmer-app