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Leichtathletik INFORMationen 01/2023

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Heft <strong>01</strong>/<strong>2023</strong><br />

<strong>Leichtathletik</strong><br />

<strong>INFORMationen</strong><br />

FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> e. V. – Wir fördern die <strong>Leichtathletik</strong>-Jugend


Liebe Mitglieder,<br />

liebe FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong>,<br />

wenn diese Ausgabe unserer Zeitschrift die Mitglieder erreicht, ist die Hallensaison<br />

<strong>2023</strong> bereits schon wieder mit dem Winterhöhepunkt der <strong>Leichtathletik</strong>-Hallen-<br />

Europameisterschaften in Istanbul beendet. Hallenmeisterschaften – seit 2020 in<br />

diesem Jahr erstmals wieder ohne Zuschauereinschränkungen. Die Athleten und<br />

Zuschauer freute es. Nach Istanbul reisten 20 unserer Mitglieder, im August werden<br />

100 FREUNDE die WM in Budapest besuchen. Dazwischen findet im Juni noch die<br />

Team-EM in Chorzów/Polen statt. Derzeit befinden wir uns in den Vorbereitungen<br />

zu dieser Veranstaltung.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Förderverein FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> e.V.<br />

Geschäftsstelle:<br />

Alfred Maasz<br />

Am Steinlein 2b, 97753 Karlstadt<br />

Telefon: 0 93 53 / 9 98 86, Fax / 99888<br />

E-Mail: geschaeftsstelle@fdlsport.de<br />

Internet: www.fdlsport.de<br />

FB: www.facebook.com/freundederleichtathletik<br />

Instagram: www.instagram.com/fdlsport<br />

Spenden und Anzeigen sind willkommen.<br />

Die Anzeigenpreisliste finden Sie online.<br />

Bankverbindung:<br />

Sparkasse Mainfranken<br />

IBAN: DE25 7905 0000 0047 4317 21<br />

Erscheint viermal jährlich. Der Bezug dieser<br />

Zeitung ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Redaktion (V.i.S.d.P.):<br />

Peter Busse<br />

Dr.-Gemmert-Str. 24<br />

40882 Ratingen<br />

E-Mail: busse-ratingen@t-online.de<br />

Für mit Namen oder Initialen gekennzeichnete<br />

Beiträge sind die Verfasser verantwortlich.<br />

Die FREUNDE sind bemüht alle Artikel in einer<br />

gendergerechten Sprache zu verfassen. Trotzdem<br />

kann auch die Redaktion eine solche Textpassage<br />

übersehen. Sollte das geschehen, bitten<br />

wir dies zu entschuldigen. Wenn bei Artikeln<br />

keine gendergerechte Anpassung vorgenommen<br />

wurde, so geschah dies auf ausdrücklichen<br />

Wunsch des Autors.<br />

Gestaltung und Druck:<br />

color-offset-wälter GmbH & Co. KG<br />

Oberste-Wilms-Straße 18, 44309 Dortmund<br />

Telefon: 02 31 / 97 67 64 - 0<br />

E-Mail: kontakt@color-offset-waelter.de<br />

Internet: www.color-offset-waelter.de<br />

Titelfoto:<br />

Adobe Stock<br />

Titelseite:<br />

Am 15. Februar 1963 gründeten in München<br />

30 Männer den gemeinnützigen Förderverein<br />

FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong>, der damit in diesem<br />

Jahr auf sein 60-jähriges Bestehen zurückblickt.<br />

Der Besuch von nationalen und internationalen Meisterschaften ist schon von jeher<br />

eine der Motivationen der FREUNDE. Diese verbinden damit die Hoffnung und den<br />

Wunsch, dass die vom DLV angekündigten Reformen, nach ausgiebigen Analysen,<br />

unsere Mannschaft mit einem besseren Ergebnis als im vergangenen Jahr in Eugene<br />

wieder an das Weltniveau heranführen. Wünschen wir dem DLV und damit auch der<br />

deutschen <strong>Leichtathletik</strong> auch hier die angekündigte „Zeitenwende“. Bei aller Kritik<br />

darf man andererseits die Erfolge bei der EM in München nicht verschweigen und<br />

dass die <strong>Leichtathletik</strong> bei der Wahl zu den Sportlerinnen und Sportlern des Jahres<br />

2022 mit vier Podestplätzen richtig abgeräumt hat. Glückwunsch an Gina Lückenkemper,<br />

Malaika Mihambo, Niklas Kaul und die Frauensprintstaffel.<br />

Seit 60 Jahren besteht der Förderverein in diesem Jahr. Wir werden das Jubiläum<br />

über das gesamte Jahr hinweg, auch in dieser Zeitung, mit interessanten Beiträgen<br />

begleiten, so wie Sie das von unserem Vorzeige-Medium gewohnt sind. Seit 1983<br />

(also auch schon seit 40 Jahren!) bekommen unsere 1.100 Mitglieder die „<strong>Leichtathletik</strong>-Informationen“<br />

frei Haus, seit 2009 im Hochglanzformat. Hoffen und wünschen<br />

wir, dass uns dieses Medium erhalten bleibt!<br />

Der FREUNDE-Abend in Dortmund mit unseren interessanten Gästen, allesamt<br />

Leistungsträger der letzten Jahre in der deutschen <strong>Leichtathletik</strong>, war gut besucht<br />

und sehr unterhaltsam. Der FREUNDE-Abend, die Begegnung unter den Mitgliedern<br />

ist bei unseren Meisterschaftsbesuchen nicht mehr wegzudenken.<br />

Etwa 1,5 Millionen Euro hat der Verein in den 60 Jahren seines Bestehens an Fördermitteln<br />

beigesteuert. Dafür bedanken wir uns bei unseren Mitgliedern, durch deren<br />

Beiträge und Spenden und durch die durchweg solide Finanzführung all dies möglich<br />

war. Durch Projekte, Einzelförderungen und Hilfen konnten wir innerhalb des<br />

DLV, in Vereinen, Verbänden und für Athleten im Nachwuchsbereich manches möglich<br />

machen, was anderweitig nicht finanzierbar gewesen wäre. Dazu wird an anderer<br />

Stelle in dieser Zeitung mehr berichtet. Wir werden weiterhin Augen und Ohren<br />

offenhalten, um zu erkennen, wo Handlungsbedarf unsererseits besteht.<br />

Informationen über unsere Aktivitäten gibt es an unserem FREUNDE-Stand bei den<br />

deutschen Meisterschaften der Aktiven- und der Nachwuchsklassen. An diesem<br />

Stand würden wir uns auch über Unterstützung bei der örtlichen Betreuung freuen.<br />

Im Rahmen der deutschen Meisterschaften in Kassel findet neben dem FREUNDE-<br />

Abend auch unsere Mitgliederversammlung mit Neuwahlen statt. Hierzu darf ich<br />

Sie heute schon einladen. Die Einladung erfolgt über unsere Medien.<br />

Roland Frey<br />

Vorsitzender<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 2


Rückblick auf 60 Jahre<br />

FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong><br />

Vor 10 Jahren, zum 50. Geburtstag der FREUNDE, wurde ein 200-seitiger Band zur Vereinsgeschichte<br />

aufgelegt, in dem man auf unserer Website www.fdlsport.de jederzeit blättern<br />

kann. Deshalb muss diesmal eine Zusammenfassung von drei Seiten ausreichen, die in den<br />

kommenden Heften noch punktuell Ergänzung erfahren soll.<br />

Am Anfang stand der Fördergedanke<br />

So begann der sehr erfolgreiche Weg der FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong><br />

vor 60 Jahren: Im Gründungsjahr 1963, am 15. Februar,<br />

in Verbindung mit dem DLV-Verbandstag in München, hatten<br />

weitsichtige, der <strong>Leichtathletik</strong> nahestehende Personen die<br />

Idee, unterstützende Maßnahmen für förderungswürdige Athletinnen<br />

und Athleten durchzuführen, um eine individuelle<br />

Hilfestellung bieten zu können. Ein besonderes Augenmerk<br />

richtete man auf Sponsorenakquise und auf Vermittlung von<br />

„Türöffnern“ in Wirtschaft und Industrie, denn alleine durch ein<br />

Beitragsaufkommen konnten keine finanziellen Hilfen generiert<br />

werden.<br />

Der erste Vorstand wurde nach Verabschiedung der Satzung<br />

in folgender Besetzung gewählt: Otto Eisenmann, Prof. Dr.<br />

Herbert Reindell, Adolf Dassler, Franz Buthe-Pieper, Dr. Gerhard<br />

Stabenow und Josef Kehl.<br />

Mitglieder sind das A und O<br />

Erfreulich ist auch die Tatsache, dass viele Fans, die die Nationalmannschaft<br />

im In- und Ausland begleiteten, Mitglieder wurden,<br />

sodass die Wirtschaftlichkeit des Vereins gestärkt wurde und<br />

sich somit das Potenzial der Förderung erhöhen konnte.<br />

Hervorzuheben sind besonders die starken „Mitgliedergruppen“<br />

aus Stemwede und aus Wolfsburg.<br />

Christian „Tischi“ Martens fand im Zuge der steigenden Mitgliederzahlen<br />

neue Wege, nicht nur in der Nachwuchsförderung,<br />

sondern auch mit der Idee, in Verbindung mit den Deutschen<br />

Meisterschaften ab 1981 einen Sommerball der FREUNDE zu<br />

veranstalten und unsere Mitglieder zu einem gesellschaftlichen<br />

Ereignis zusammenzuführen.<br />

Auch wenn namhafte Persönlichkeiten aus Politik und anderen<br />

gesellschaftlichen Schichten Mitglieder in unserem Verein wurden,<br />

wuchsen die Erträge, die erwirtschaftet wurden, nicht in<br />

dem Umfang, den man sich erhofft hatte. Aber es gelang in kleinen<br />

Schritten, Hilfen zu geben.<br />

Die jeweiligen Vorsitzenden setzten in ihren Amtsperioden<br />

Schwerpunkte, die zum Wohle der deutschen <strong>Leichtathletik</strong><br />

und des DLV umgesetzt wurden.<br />

3 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Unsere Jubilare<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 4


Ein engagierter <strong>Leichtathletik</strong>anhänger war unser Mitglied Walter<br />

Scheel, der auch als Bundespräsident noch häufig prominenter<br />

Gast unserer Bälle war.<br />

Der „Sommerball“ und die „Reiseangebote“ sind zu zwei<br />

finanziell tragenden Säulen der damaligen FREUNDE-Arbeit<br />

geworden. Maria Jeibmann verstand es, die dynamische Entwicklung<br />

weiter voran und die Mitgliederzahlen über die<br />

Tausenderschwelle zu bringen.<br />

Das Jahr 1993 ist in dreierlei Hinsicht erwähnenswert. In Plön<br />

wurde zwischen der Vereinigung Ehemaliger Leichtathleten<br />

(VEL) und den FREUNDEN ein Vertrag zur gemeinsamen<br />

Zusammenarbeit unterzeichnet und mit den Vrienden van<br />

de K.N.A.U. in den Niederlanden wurde in Amsterdam eine<br />

Kooperation beschlossen, die bis heute anhält und Hans<br />

Gerhard Schulz wurde in Duisburg zum 1. Vorsitzenden der<br />

FREUNDE gewählt.<br />

Realisierte Fördermaßnahmen<br />

An einigen Beispielen soll dargestellt werden, welche Förderungen<br />

durch die Freunde realisiert wurden:<br />

Fair-Play-Camps (Kienbaum und Saarbrücken)<br />

DLV-Jugendlager im Rahmen der Deutschen<br />

Meisterschaften<br />

Förderung „schwacher“ Disziplinen im Nachwuchs des DLV<br />

Anschlusstage bei internationalen Veranstaltungen (U18<br />

und U20)<br />

Auszeichnung der Jungendleichtathletin und des<br />

-leichtathleten des Jahres<br />

Auszeichnung der besten weiblichen und männlichen<br />

Leistungen im Rahmen der DJM<br />

Zuschüsse für das Schülerlager bei den DJM<br />

Zuschüsse für Jugend-Mannschaftsmeisterschaften<br />

Förderung von Übungsleitern/Trainern (Stipendien)<br />

Vereinsförderung/Sportausrüstungsgutscheine<br />

Anteilige Übernahme von Kosten der verschiedensten<br />

Lehrgangsmaßnahmen/Sichtungslehrgänge<br />

Fördermaßnahmen in Schulen und Vereinen<br />

Einzelförderung in bestimmten Ausnahmesituationen<br />

Hilfen bei Beschaffung von Geräten<br />

Unterstützungsaktionen von Vereinen in Dresden, Schwerin<br />

und Jena<br />

Seit dem 60-jährigen Bestehen sind ca. 1,5 Millionen Euro in die<br />

aufgelisteten Projekte geflossen. Unser Dank geht an unsere<br />

Mitglieder und die vielen Spender.<br />

Notwendige Öffentlichkeitsarbeit<br />

Ein wichtiges Standbein, von Hanne Ziemek initiiert, ist der<br />

FREUNDE-Stand bei Deutschen Meisterschaften, der in der<br />

Nachfolge von Christiane und Axel Offel betreut wird, somit<br />

werbemäßig in Erscheinung tritt und mit dazu beiträgt, dass<br />

neue Mitglieder angeworben werden. Gerne genutzt wird auch<br />

das reichhaltige Angebot an Merchandising-Artikeln.<br />

Die „FREUNDE-Nachrichten“ wurden nach dem altersbedingten<br />

Ausscheiden von Walter Beienburg durch Siegmund Lipiak und<br />

Peter Busse unter einem neuen Erscheinungsbild zu dem Format<br />

die „<strong>Leichtathletik</strong><strong>INFORMationen</strong>“. Layout und Gestaltung<br />

übernahm Oliver Frenkel.<br />

Unser Jubiläumsjahr 2<strong>01</strong>3 wurde durch einen Festakt vor mehr<br />

als 200 FREUNDE-Mitgliedern und zahlreichen Ehrengästen<br />

in der Stadthalle von Ulm im Rahmen der Deutschen Meisterschaften<br />

würdig begangen. Theo Rous hielt einen beeindruckenden<br />

Festvortrag. Volker Wagner führte in launigen Worten<br />

gekonnt und humorvoll durch das Programm.<br />

Frank Scheffka und Jörg Lawrenz hatten eine Präsentation<br />

von leichtathletischen Exponaten ausgestellt, die dann in Verbindung<br />

mit einem umfangreichen Buffet in Augenschein<br />

genommen werden konnten. Die 200 Seiten starke Festschrift<br />

fand sofort ein großes Interesse und spiegelt die 50 Jahre unseres<br />

Vereins wider.<br />

Auch wenn nicht immer eine längere Kontinuität im personellen<br />

Bereich des Vorstandes gewährleistet war, konnten für entstehende<br />

Lücken immer wieder Mitstreiter*innen gewonnen<br />

werden, die sich dann in ihre Arbeitsfelder gut eingearbeitet<br />

haben.<br />

Kontinuität in Geschäftsstelle und Vorstand<br />

Die Arbeit der Geschäftsstelle wurde nach mehreren Wechseln<br />

oder Nebenbeschäftigungen 1993 von Friederike Wolfermann<br />

übernommen und nach 21 Jahren an Alfred Maasz übergeben.<br />

Wertvolle Mitarbeiter und Unterstützer waren in diesen Jahren<br />

Josef Kehl, Karl Saul, Kurt Spitzmüller, Willi Klein, Henning<br />

Wedderkop, Sepp Anthofer, Heiner Henze, Fritz Steinmetz, Jan<br />

Kern, Frank Hensel sowie Uta Götze und viele andere.<br />

5 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Die VEL musste 2<strong>01</strong>8 leider aufgelöst werden; Ursachen waren<br />

ein kompliziertes Datenschutzgesetz und der Mangel an Nachwuchs<br />

bei der ehrenamtlichen Vorstandsarbeit.<br />

In das dritte und vierte Jahr der Amtszeit des neu gewählten<br />

Vorsitzenden fielen die Wirkungen und Sanktionen der Corona-<br />

Pandemie. Es konnten keine Präsenzveranstaltungen des Vorstands<br />

und der Mitglieder stattfinden. 2021 konnte dank der<br />

Unterstützung unserer Stemweder Gruppe in deren Heimat<br />

eine Mitgliederversammlung nachgeholt werden.<br />

In dieser Sitzung fand eine Verjüngung des Vorstands statt, dessen<br />

Mitarbeit im Zeitalter der fortschreibenden Digitalisierung<br />

bereits erkennbar ist.<br />

Mit Otto Eisenmann, Tischi Martens, Maria Jeibmann, Hans<br />

Schulz und Roland Frey hatte unser Verein erst fünf Vorsitzende<br />

in sechs Jahrzehnten.<br />

Die Arbeit des Vorstandes wurde durch ein- bzw. mehrtägige<br />

Sitzungen geprägt und ergänzt durch Treffen und Gespräche<br />

bei Deutschen Meisterschaften, Deutschen Hallenmeisterschaften<br />

und Deutschen Jugendmeisterschaften.<br />

Die Auftritte über Facebook oder Instagram haben längst auch<br />

bei den FREUNDEN Einzug gehalten. Die Bedeutung einer aktuellen<br />

Website nimmt zu.<br />

Neben unserer Zeitung, die seit vielen Jahren von einem engagierten<br />

Redaktionsteam gestaltet wird, erreichen wir unsere<br />

fast 1.100 Mitglieder und über die neuen Medien eine Vielzahl<br />

weiterer <strong>Leichtathletik</strong>interessierte, was zudem unsere Aufrufzahlen<br />

erfreulicherweise immer wieder belegen.<br />

Wertvolle Zusammenkünfte, die teilweise Museumsbesuche<br />

oder Betriebsbesichtigungen beinhalteten, wurden in einigen<br />

Regionen unseres Landes durchgeführt und trugen dazu bei,<br />

dass der Abend in gemütlicher Gemeinsamkeit ausklang und<br />

die Zusammengehörigkeit gepflegt wurde.<br />

Da die Sommerbälle im Rahmen der DM Anfang der neunziger<br />

Jahre nicht mehr stattfanden (die Organisation war in diesem<br />

Umfang nicht mehr zu leisten), konzentrierten wir uns<br />

auf gemeinsame Treffen der FREUNDE bei DHM und DM mit<br />

„kleinem“ Programm, teilweise in Anwesenheit von Spitzenathleten,<br />

Trainern und Präsidiumsmitgliedern in Talk-Runden,<br />

u. a. Olympiasieger Dieter Baumann. Zuletzt waren Christina<br />

Obergföll, Timo Benitz, Christina Schwanitz, Wolfgang Killing,<br />

Jürgen Kessing und Rüdiger Harksen zu Gast.<br />

Durchstarten nach der Corona-Pandemie<br />

Im Juli 2<strong>01</strong>7 wurde Roland Frey in Erfurt als Nachfolger von Hans<br />

Gerhard Schulz zum neuen Vorsitzenden der FREUNDE gewählt.<br />

Die Reisen zu Veranstaltungen fielen während der Corona-<br />

Lockdowns weitgehend flach. Internationale Meisterschaften,<br />

im Voraus durch Wilfried Walter für die FREUNDE akribisch<br />

geplant und vorbereitet, wurden abgesagt; bereits geleistete<br />

Reisekosten mussten rückerstattet werden. FREUNDE-Reisen<br />

zu internationalen Meisterschaften und organisierte „Meet and<br />

Greet“-Veranstaltungen erfahren eine große Resonanz, was<br />

auch jetzt schon die Buchungen für die nächsten anstehenden<br />

Events zeigen.<br />

Der Verkauf von Tickets für diese Veranstaltungen ist eine der<br />

Einnahmequellen. Mit den Mitgliedsbeiträgen und Spenden<br />

konnten die Schatzmeister bisher sehr solide den vom Vorstand<br />

genehmigten Projektförderungen zustimmen.<br />

Wünschen wir dem Verein auch für die Zukunft die Voraussetzungen<br />

und Möglichkeiten, um weiterhin im Wohle der<br />

Nachwuchsleichtathletik tätig zu werden.<br />

Text: Hans Schulz / Roland Frey<br />

Fotos: FdL<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 6


70. Deutsche Hallenmeisterschaft<br />

Solch eine Stimmung erlebt man sonst nur bei Spielen des BVB 09 im benachbarten Signal-<br />

Iduna-Park. Bei den 70. deutschen Hallenmeisterschaften in der Helmut-Körnig-Halle kannte<br />

die Begeisterung der insgesamt 8.000 Zuschauer*innen in der an beiden Tagen ausverkauften<br />

Arena keine Grenzen.<br />

Die Glanzpunkte setzten vor allem Olympiasiegerin Malaika<br />

Mihambo (LG Kurpfalz) mit ihrem sechsten Weitsprung-Titel in<br />

Folge, Konstanze Klosterhalfen (Bayer Leverkusen) mit ihrem<br />

überzeugenden 3.000-m-Erfolg in erstklassigen 8:36,86 min<br />

und Hochspringer Tobias Potye (LG Stadtwerke München), der<br />

das fachkundige Publikum mit seinem Höhenflug über 2,28 m<br />

begeisterte.<br />

Über 60 m der Frauen krönte sich Gina Lückenkemper (SCC<br />

Berlin) zur Deutschen Hallenmeisterin. Einziger Wermutstropfen:<br />

Die zunächst auf der Anzeigetafel dokumentierten<br />

7,05 s, die allseits für Begeisterung sorgten, wurden prompt<br />

auf 7,17 s nach oben korrigiert – der Arm der Zweitplatzierten<br />

hatte die Zeitmessung ausgelöst. So fehlte eine Hundertstel<br />

zur Saison-Bestzeit. Mit aufs Treppchen sprinteten zwei weitere<br />

Staffel-Kolleginnen von München: Lisa Mayer (Sprintteam<br />

Wetzlar) holte in 7,21 s Silber, Alexandra Burghardt (LG Wacker<br />

Gendorf Burghausen) in 7,22 s Bronze.<br />

Jolanda Kallabis setzte in Dortmund einen Tag nach ihrem<br />

18. Geburtstag das nächste Ausrufezeichen. Die Athletin vom<br />

FT 1844 Freiburg, die im Sommer U 18-Europameisterin über<br />

2.000 m Hindernis geworden und später auf dieser Strecke<br />

sogar U 18-Weltbestzeit gelaufen war, konzentriert sich in diesem<br />

Jahr auf die 800 m. Und auf dieser Strecke konnte sie direkt<br />

den Hallentitel der Frauen holen. Im Duell mit der Schnellsten<br />

des Jahres Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler; 2:04,39 min), die<br />

Zweite wurde, hatte Jolanda Kallabis auf der letzten Runde<br />

noch die meisten Körner und zog schließlich auf und davon. In<br />

2:03,71 min fehlten gar nur 34/100 s zum deutschen U 20-Hallenrekord<br />

von Konstanze Klosterhalfen.<br />

Herausragender Athlet im Laufbereich der Männer war Marius<br />

Probst (TV Wattenscheid): Der 1.500-m-Spezialist wurde für die<br />

mutige Entscheidung, den Doppelstart über 3.000 und 800 m<br />

zu wagen, mit zwei Medaillen belohnt. Nach Silber auf der<br />

Langstrecke am Samstag in 8:<strong>01</strong>,10 min glänzte seine zweite<br />

800-m-Medaille am Sonntag golden. Das gemächliche Tempo<br />

spielte dem spurtstarken Athleten aus Wattenscheid in die<br />

Karten; in der letzten Runde verschärfte er enorm das Tempo<br />

und stürmte schließlich mit deutlichem Vorsprung dem Titel<br />

entgegen.<br />

Seine Teamkollegin Christina Honsel wollte Gold – und sie hat<br />

es geschafft. Die Hochspringerin des TV Wattenscheid <strong>01</strong> und<br />

deutsche Jahresbeste bezwang am zweiten Wettkampftag die<br />

Konkurrenz mit einer Höhe von 1,88 m und sicherte sich in Dortmund<br />

ihren ersten Deutschen Meistertitel in der Halle.<br />

Nachdem Monika Zapalska (TV Wattenscheid) bei deutschen<br />

Hallenmeisterschaften in den letzten Jahren 8-mal am Titel<br />

vorbeigeschrammt war, ging für sie in Dortmund ein Traum in<br />

Erfüllung. Die Wattenscheider Hürdensprinterin gewann das<br />

Finale über die 60 m Hürden in neuer PB von 8,10 s. „Es war einfach<br />

nur brutal“, sagte Monika Zapalska direkt nach ihrem ersten<br />

großen Sieg bei DLV-Titelkämpfen, „ich musste alles geben.<br />

Das habe ich gemacht und nach ein paar Jahren endlich wieder<br />

einmal eine persönliche Bestleistung aufgestellt“, strahlte die<br />

überglückliche Siegerin.<br />

Text: Peter Middel<br />

Foto: Peter Busse<br />

7 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 8


Ehre, wem Ehre gebührt<br />

Die Leichtathletinnen und Leichtathleten des Jahres 2022 wurden erstmals nach einem neuen<br />

Wahlmodus bestimmt: Das Publikum kürte jeweils drei Favoriten, aus denen anschließend<br />

eine Fachjury den/die Gewinner*in wählte, die jetzt in Dortmund geehrt wurden. Die Preisverleihung<br />

für Niklas Kaul findet beim Mehrkampfmeeting in Ratingen statt.<br />

Niklas Kaul krönte sich mit einer spektakulären Aufholjagd<br />

zum Europameister und wurde dafür zum Leichtathleten des<br />

Jahres 2022 gekürt. Diese Ehre wird ihm nach seinem WM-Titel<br />

2<strong>01</strong>9 bereits zum zweiten Mal zuteil. Zwischen seinen beiden<br />

Siegen lag eine ordentliche Durststrecke. Erst kam das Aus bei<br />

den Olympischen Spielen in Tokio wegen einer Sprunggelenksverletzung<br />

und daraufhin konnte der Zehnkämpfer fast ein Jahr<br />

keinen Wettkampf beenden. Die Zuversicht und Motivation<br />

behielt er dennoch.<br />

Malaika Mihambo sorgte mit ihrer Titelverteidigung bei der<br />

WM im vergangenen Jahr für die deutsche Sternstunde. Nun<br />

wurde die 29-Jährige 2022 zum vierten Mal in Folge als „Leichtathletin<br />

des Jahres“ ausgezeichnet. Ihre Rekordserie ist enorm:<br />

Auf ihren größten Karriereerfolg 2021 – dem Olympiasieg in<br />

Tokio – folgte im vergangenen Jahr die Titelverteidigung bei<br />

den Weltmeisterschaften in Eugene. Hinzu kamen Silber bei der<br />

Heim-EM in München sowie der nationale Meistertitel in der<br />

Halle und im Freien. Bereits jetzt ist Mihambo die einzige deutsche<br />

Weitspringerin neben Heike Drechsler, die 2-mal bei einer<br />

WM triumphierte.<br />

Mika Sosna gelang im letzten Jahr mit 71,37 m ein U 20-Weltrekord<br />

– der allerdings noch vom Weltverband ratifiziert werden<br />

muss. Für seine Erfolge hat ihn die Fachjury zu Deutschlands<br />

„Jugend-Leichtathleten des Jahres 2022“ gekürt. Trotz<br />

alldem bezeichnet der Hamburger das Jahr im Rückblick als<br />

„durchwachsen“. Auf den Rekordwurf im Juni folgte nämlich<br />

eine Zwangspause wegen einer Adduktorenverletzung. Bei<br />

der U 20-WM in Kolumbien behauptete sich daraufhin letztlich<br />

Marius Karges als Weltmeister vor Sosna, der Silber gewann.<br />

Jolanda Kallabis bricht Rekord um Rekord: Vergangenes Jahr<br />

verzauberte sie die <strong>Leichtathletik</strong>-Welt mit Hindernis-Gold bei<br />

der U 18-EM und einer U 18-Weltbestleistung. Dafür wird sie<br />

als „Jugend-Leichtathletin des Jahres 2022“ geehrt. Ihr persönliches<br />

Highlight der Saison zu benennen, fällt der Athletin<br />

schwer. „Ich glaube, es war der Weltrekord.“ Am 9. September<br />

war sie beim Flutlichtmeeting in Trier die 2.000 m Hindernis in<br />

6:07,72 min gerannt, schneller als je eine Läuferin der U 18 zuvor.<br />

In diesem Jahr wird sie über die 3.000 m Hindernis jedoch nicht<br />

in Erscheinung treten, sondern sich zunächst auf die Mittelstrecke<br />

konzentrieren. „Es wäre, was die Trainingskilometer<br />

betrifft, ein zu großer Sprung. Mir machen die Mittelstrecken<br />

auch viel Spaß, ich möchte erst mal da alles ausreizen.“<br />

Melitta Czerwenka-Nagel und Klemens Wittig, gewannen<br />

die Titel bei den Masters. Melitta Czerwenka-Nagel gehört zu<br />

den schillerndsten und markantesten Sportlerinnen der <strong>Leichtathletik</strong>-Masters-Szene.<br />

Die bald 93-jährige Vorzeigeathletin<br />

aus dem Saarland ist 12-fache Masters-Weltrekordlerin und<br />

mit ihrem positiven Denken ein Vorbild für jüngere Generationen.<br />

Klemens Wittig ist nicht nur auf deutschen Straßen und im<br />

Gelände unterwegs, sondern auch erfolgreich auf der Tartanbahn.<br />

In der Altersklasse M 85 stellte er im 10-km-Straßenlauf<br />

eine Weltbestzeit und im Halbmarathon einen Europarekord<br />

auf.<br />

Text: David Deister, Alexander Dierke, Svenja Sapper, Jörg Valentin<br />

Fotos: Torben Flatemersche (5), Dirk Gantenberg (3)<br />

9 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Kurzweiliger FREUNDE-Abend<br />

Im Rahmen der Hallenmeisterschaften hatte Vorsitzender Roland Frey für den FREUNDE-<br />

Abend im SportCentrum des TSC Eintracht 48/95 Dortmund ein Programm zusammengestellt,<br />

bei dem die letzten sechs Jahrzehnte im Mittelpunkt standen. Aber es wurde auch über aktuelle<br />

Themen gesprochen und in die Zukunft geblickt.<br />

DLV-Präsident Jürgen Kessing betonte: „Ich bin froh, dass es die<br />

FREUNDE gibt. Sie sind uns kritisch gegenüber, begleiten uns<br />

aber immer wohlwollend. Sie geben uns zudem stets ein Stückchen<br />

Heimat, wenn sie als Fangruppe unsere Athletinnen und<br />

Athleten im Ausland lautstark unterstützen.“ Jürgen Kessing<br />

weiter: „Es tut richtig gut, nach der Pandemie wieder in einer<br />

vollen Halle eine solch tolle Atmosphäre erleben zu dürfen. Der<br />

Funke zwischen dem Publikum und den Sportler*innen ist einfach<br />

übergesprungen“. Der DLV-Präsident erwähnte auch, dass<br />

in den letzten 60 Jahren DLV-Nachwuchsprojekte mit der stolzen<br />

Summe von 1,5 Millionen Euro von den FREUNDEN unterstützt<br />

wurden.<br />

Festredner war Axel Schäfer MdB, seit Jahrzehnten Mitglied<br />

und begeisterter <strong>Leichtathletik</strong>-Fan. „Die FREUNDE bilden einen<br />

Verein, der mit Engagement, Herzblut und Kompetenz darauf<br />

setzt, dass Menschen dauerhaft etwas machen, um für andere<br />

Gutes zu tun.“ Der stellvertretende Vorsitzende des Bundestags-<br />

Sportausschusses bedauerte, dass die dauerhaften Bindungen,<br />

die die Grundlagen unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts<br />

bilden, nachgelassen haben. „Die FREUNDE beweisen durch ihr<br />

Engagement für Nachwuchstalente, dass es auch anders geht.<br />

Damit setzen sie ein beispielgebendes Zeichen“, unterstrich<br />

Schäfer.<br />

Trotz ihres 18. Geburtstags war Jolanda Kallabis zum FREUNDE-<br />

Abend erschienen. Jolanda berichtete, dass sie immer noch ein<br />

vielseitiges Grundlagentraining absolviert. Daher verfügt sie<br />

über eine breite Leistungspalette. So führt sie nicht nur die DLV-<br />

Bestenliste über 2.000 m Hindernis (6:20,22 min), sondern auch<br />

über 1.500 m (4:14,08 min) und 800 m (2:04,57 min) sowie über<br />

400 m Hürden (59,71 s) mit jeweils deutlichem Vorsprung an.<br />

Bei der diesjährigen U 20-EM im August möchte sie wie im vergangenen<br />

Jahr bei den U 18-Titelkämpfen wieder Gold gewinnen.<br />

Welche Strecke? Da gibt es ja einige Alternativen ...<br />

Auf mehreren Strecken war auch Brigitte Kraus zuhause. Die<br />

Vize-Weltmeisterin über 3.000 m 1983 in Helsinki (8:35,11 min)<br />

berichtete, dass sie gute Erinnerungen an Dortmund hat, denn<br />

dort stellte sie am 19. Februar 1978 über 1.000 m mit 2:34,8 min<br />

einen neuen Hallen-Weltrekord auf. Gelaufen wurde damals auf<br />

einer 160 m-langen Holzbahn in der alten Westfalenhalle IV. „Ich<br />

habe diese Zeit damals im Alleingang erzielt. Das wäre heutzutage<br />

unvorstellbar“, sagte die dreifache Hallen-Europameisterin<br />

und 60-fache Länderkampf-Teilnehmerin. „Ich bin froh, dass<br />

ich inzwischen einige Jahre älter bin und das erleben durfte,<br />

was ich erlebt habe“, betonte die inzwischen 66-jährige ehemalige<br />

Weltklasse-Läuferin, die immer noch jugendliche Frische<br />

ausstrahlt.<br />

Eng mit der <strong>Leichtathletik</strong> in Verbindung steht auch noch<br />

Fabienne Engels (geb. Kohlmann). Die glückliche Mutter einer<br />

anderthalbjährigen Tochter, die 2<strong>01</strong>0 mit der 4 x 400-Meter-<br />

Staffel des DLV in 3:24,07 min Europameisterin wurde und<br />

über 800 m 2<strong>01</strong>5 mit 1:58,34 die Zwei-Minuten-Schallmauer<br />

durchbrach, engagiert sich zusammen mit ihrer Schwester<br />

Corinne Kohlmann im Vorstand der FREUNDE. „Als 2021<br />

durch den ausscheidenden Hartmut Weber, der Präsident im<br />

Schleswig-Holsteinischen LV wurde, eine Position frei wurde,<br />

bin ich angesprochen worden, ob ich nicht Lust hätte, bei<br />

den FREUNDEN mitzuarbeiten. Ich habe zugesagt, weil ich die<br />

wichtigen Aufgaben im Jugendbereich unterstützen möchte“,<br />

erklärte die frühere Staffel-Europameisterin.<br />

Text und Foto: Peter Middel<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 10


Elite im Fair-Play-Camp<br />

Ende November trafen sich im Rahmen des Fair-Play-Camps der FREUNDE die 70 erfolgreichsten<br />

Nachwuchstalente des Jahrgangs 2007 in Kienbaum. Neben zahlreichen Tests, Workshops und<br />

Team-Building-Maßnahmen fanden auch erste Trainingseinheiten mit den Nachwuchsbundestrainer*innen<br />

statt.<br />

Die Möglichkeit, im Rahmen eines Camps auf diesem Leistungsniveau<br />

bei einem straff organisierten Programm Erfahrungen<br />

zu sammeln, wird durch die FREUNDE mit einem fünfstelligen<br />

Betrag gefördert. Unser Verein war in Kienbaum wiederum durch<br />

die stellvertretende Vorsitzende Christiane Offel vertreten.<br />

Nicht nur die Weiterentwicklung der körperlichen Leistung<br />

durch das Training stand im Vordergrund, sondern auch<br />

die Wissensvermittlung zu relevanten Themen, mit denen<br />

zukünftige Spitzensportler*innen im Rahmen des Leistungssports<br />

in Berührung kommen. Fairplay im Sport ist dabei ein<br />

zentrales Thema, das durch viele Komponenten in einem Workshop<br />

erläutert wurde. Als Stichworte seien weiterhin Doping-<br />

Prävention und Medienkompetenz zu nennen.<br />

Überprüfung der leistungsspezifischen Voraussetzungen<br />

Das Wochenende war auch geprägt von Tests und Messungen,<br />

bei denen die Voraussetzungen der Sportler in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen analysiert wurden. Dies erfolgte durch unter<br />

anderem sportmotorische Tests, welche mit Unterstützung<br />

des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften (IAT)<br />

Leipzig durchgeführt wurden, aber auch durch den Funcional<br />

Movement Screen (FMS) oder das Wiener Testsystem, welches<br />

von den Jugendbotschaftern Sportpsychologie des DLV durchgeführt<br />

wurde.<br />

Gerade der disziplininterne, aber auch übergreifende Austausch<br />

ist ein wichtiger Aspekt der Maßnahme. „Nicht nur die Workshops,<br />

sondern auch gemeinsame Sporteinheiten – wie beispielsweise<br />

eine Zumba-Einheit – schweißen die Jugendlichen<br />

disziplinübergreifend zusammen und schaffen Gemeinschaftserlebnisse,<br />

an die sie sich noch lange erinnern werden“, sagte<br />

FREUNDE-Mitglied Benjamin Heller, der gemeinsam mit Elke<br />

Bartschat, Chef-Bundestrainerin Nachwuchs, die Leitung des<br />

FdL Fair-Play-Camps innehatte.<br />

Die Aussage wurde von Christiane Offel nach zahlreichen<br />

Gesprächen mit Teilnehmer*innen bekräftigt: „Es sind viele<br />

neue Freundschaften in der Gruppe geschlossen und ganz viele<br />

neue Erfahrungen gesammelt worden, die den Jugendlichen in<br />

der Zukunft bestimmt weiterhelfen werden. Schon jetzt freuen<br />

sich alle auf die kommenden Meisterschaftswettkämpfe, denn<br />

man weiß, dass man dabei eine Menge neuer Freunde trifft.“<br />

Text und Fotos: Benjamin Heller<br />

11 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


9. Talent-Mehrsprung-Cup<br />

Unter normalen Umständen wäre die Finanzierung der FREUNDE für den Deutschen Talent-<br />

Mehrsprung-Cup bereits ausgelaufen. Aber was war in den vergangenen Jahren schon normal<br />

in der <strong>Leichtathletik</strong>? Unsere 2020 dafür bereitgestellten Mittel wanderten deshalb auch nicht<br />

in einen FREUNDE-Sparstrumpf, sondern standen nach zweijähriger Pandemie-Pause weiter<br />

für die Nachwuchsförderung zur Verfügung.<br />

So konnte im Dezember des letzten Jahres der Talent-Cup<br />

nach zweijähriger Abstinenz durch die Einschränkungen der<br />

Corona-Pandemie wieder im Sportleistungszentrum Hannover<br />

gastieren. Trotz einiger krankheitsbedingter Ausfälle präsentierten<br />

sich insgesamt 41 Nachwuchsathletinnen und -athleten<br />

der Jahrgänge 2007 bis 2<strong>01</strong>0 vor den Augen von Dreisprung-<br />

Bundestrainer Charles Friedek und Nachwuchsbundestrainer<br />

Massala Felski im 5er Mehrfachsprung.<br />

In der Altersklasse der männlichen U14 siegte Jayce Mathai (TSG<br />

Rohrbach) mit 15,16 m. Sein Vereinskollege Mattia Francesco<br />

Puppo sicherte sich in der Altersklasse U16 im Jahrgang 2008<br />

den Sieg mit starken 17,72 m vor Tarik Benze (LG Weserbergland)<br />

17,31 m. Den Jahrgang 2007 konnte der Hannoveraner<br />

Matti Hirschner (TuS Bothfeld) mit sehr guten 19,46 m für sich<br />

entscheiden. Das war eine der herausragenden Leistungen an<br />

diesem Tag.<br />

Nachwuchsbundestrainer Massala Felski: „Die 9. Auflage dieser<br />

Veranstaltungsreihe konnte noch einmal mit freundlicher Förderung<br />

der FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> durchgeführt werden,<br />

die dieses Projekt bereits seit 2<strong>01</strong>2 unterstützen. Für das DLV-<br />

Dreisprung-Team hat sich der Deutsche Talent-Mehrsprung-<br />

Cup in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Sichtungsinstrumente<br />

für den Dreisprung in Deutschland entwickelt.<br />

Deshalb soll auch für die kommenden Jahre der Mehrsprung-<br />

Cup mit einer alternativen Finanzierung weitergeführt werden.<br />

Das DLV-Dreisprung-Team, die Teilnehmer*innen und Heimtrainer*innen<br />

bedanken sich bei den FREUNDEN der <strong>Leichtathletik</strong><br />

für die tolle Unterstützung in den vergangenen Jahren.“<br />

Fotos: Massala Felski<br />

In der weiblichen Altersklasse der U14 setzte Faye Bollmeier<br />

(TSV Gnarrenburg) mit 15,20 m die beste Weite in die Grube. In<br />

einem tollen Wettkampf verwies sie Henrike Westendorf (VfL<br />

Löningen, 14,82 m) und Jule Riedel (VfB Fallersleben, 14,81 m)<br />

auf die Plätze. Im Jahrgang 2008 übertrafen gleich vier Teilnehmerinnen<br />

die 16-Meter-Marke und lieferten sich einen<br />

spannenden Wettkampf, den Caroline Evers (TV Hansa Stuhr)<br />

mit herausragenden 16,60 m für sich entscheiden konnte.<br />

Antonia Rüenauver (TLV Germania Essen Überruhr) erreichte<br />

mit 16,23 m die zweitbeste Weite und lag damit vor Franziska<br />

Lang (TSV Freudenstadt, 16,07 m) und Yfke Nordmeyer (TV<br />

Asendorf, 16,03 m). Den Jahrgang 2007 entschied Antonia Bronnert<br />

(VfL Löningen) mit 16,75 m für sich. Sydney Felix (VfL Eintracht<br />

Hannover, 16,53 m) und Laura Beiter (TSV Freudenstadt,<br />

16,15 m) blieben knapp dahinter.<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 12


FREUNDE finanzieren Messgerät<br />

Der Württembergische <strong>Leichtathletik</strong>-Verband (WLV) hatte im vergangenen Jahr den Antrag<br />

gestellt, ihn bei der Beschaffung eines Geschwindigkeitsmessers für seine innovativen Nachwuchsprojekte<br />

im Wurfbereich zu unterstützen. Der FREUNDE-Vorstand bewilligte die notwendigen<br />

Mittel und der WLV kann über erste Erfahrungen berichten.<br />

Die Weiterentwicklung der Technik im Sport ist in allen<br />

Bereichen zu spüren. So ist es in einigen Sportarten bereits<br />

Gang und Gebe, dass Geschwindigkeitsangaben beispielsweise<br />

beim Tennisaufschlag, Golfabschlag oder beim Handballwurf<br />

für die Zuschauenden angezeigt werden. Dies wollte das Team<br />

des Württembergischen <strong>Leichtathletik</strong>-Verbandes auch für die<br />

<strong>Leichtathletik</strong> zu Nutzen machen. Durch intensive Recherchen<br />

wurde der „Ballspeedometer“ ausfindig gemacht. Nach Rücksprache<br />

mit dem Hersteller ist diese Technik ganz universell einsetzbar<br />

– nicht nur im Tennis, Golf oder Handball.<br />

Schnell wurden diverse Einsatzgebiete in der <strong>Leichtathletik</strong> ausgemacht.<br />

Zunächst sollte der Geschwindigkeitsmesser beim<br />

Schulprojekt „WLV YOUletics“ an der Wurfstation eingesetzt<br />

werden. Recht zügig war aber auch der Gedanke geboren, die<br />

Technik zudem in der Talentsichtung bei Kadermaßnahmen<br />

oder im leistungssportlichen Training einzubinden.<br />

So war der Geschwindigkeitsmesser beispielsweise beim WLV<br />

Talentsportfest vor wenigen Wochen an der Wurfstation eingebunden,<br />

um die Abwurfgeschwindigkeit der jungen Nachwuchstalente<br />

zu messen. Auch am Bundesstützpunkt Stuttgart<br />

war das transportable Messgerät schon ins Wurftraining der<br />

Top-Athletinnen und -Athleten eingebunden, um den Sportler*innen<br />

und Trainer*innen ein direktes Feedback geben zu<br />

können.<br />

„Im Zuge der Weiterentwicklung unserer Landesmeisterschaften<br />

hin zu den BW-<strong>Leichtathletik</strong> Finals war eine Steigerung<br />

der Attraktivität der Wettkämpfe auch für Zuschauer*innen ein<br />

wichtiger Punkt. Aus diesem Grund entstand der Gedanke den<br />

Geschwindigkeitsmesser auch bei Wettkämpfen in den Wurfdisziplinen<br />

zu platzieren“ berichtet WLV-Wettkampfreferent<br />

Markus Reichle. Premiere feierte der Geschwindigkeitsmesser<br />

bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2022 im Ulmer<br />

Donaustadion. Sowohl im Kugelstoßen als auch im Diskuswerfen<br />

war auf der LED-Anzeige die Abfluggeschwindigkeit der<br />

Wurfgeräte abzulesen.<br />

„Wir danken den FREUNDEN der <strong>Leichtathletik</strong> sehr für diese<br />

großartige Unterstützung“ freut sich WLV-Geschäftsführer<br />

Rene Stauß. „Unsere Ideen für die Einsatzmöglichkeiten dieses<br />

Messgeräts sind zahlreich und der Aufforderungs-Charakter<br />

sich auszuprobieren, zu messen und zu vergleichen ist durch<br />

den Geschwindigkeitsmesser hoch“, so Stauß weiter.<br />

Man darf also gespannt sein, wo die schwarz-rote Anzeigetafel<br />

in Zukunft noch zu sehen ist und die <strong>Leichtathletik</strong> in seinen<br />

Grundeigenschaften unterstützt: „schneller, höher, weiter“!<br />

Fotos: Iris Hensel<br />

13 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Stabhochsprungcamp in Potsdam<br />

Anfang Dezember 2022 fand es nach zweijähriger Corona-Pause wieder statt: das Pole Vault<br />

Youth Camp 2022, Kooperationsprojekt des DLV mit den FREUNDEN der <strong>Leichtathletik</strong>.<br />

Eingeladen waren Stabhochspringer*innen der Altersklasse M/W 13 bis 15.<br />

Von 2<strong>01</strong>6 bis 2<strong>01</strong>9 fand die gemeinsame Veranstaltung „Stabhochsprungcamp“<br />

abwechselnd an den Standorten Zweibrücken,<br />

Potsdam und Leverkusen statt. Das diesjährige<br />

dreitägige Camp konnte nach der Corona-Pause wieder im<br />

gewohnten Umfang am Standort Potsdam durchgeführt werden.<br />

Stefan Ritter unterstützte als ortsansässiger Bundestrainer<br />

Stabhochsprung der Frauen das Camp tatkräftig mit seiner<br />

Erfahrung und seinem Wissen. Das Trainerteam wurde weiterhin<br />

vom ehemaligen Nachwuchsbundestrainer Stabhochsprung,<br />

Torsten Tesch, und dem aktuellen Nachwuchsbundestrainer<br />

Stabhochsprung der Frauen, Alexander Gakstädter,<br />

begleitet.<br />

Im Fokus standen die Nachwuchstalente der U14 und U16 aus<br />

ganz Deutschland. Diese mussten mindestens ein Jahr im wettkampforientierten<br />

Training sein und eine entsprechende Leistung<br />

nachweisen.<br />

Wie die Jahre zuvor war die Nachfrage deutlich höher als das<br />

Angebot, das 25 Plätze für Sportler*innen vorsah. Da die engagierten<br />

Heimtrainer*innen hinzukamen, umfasste die Fördermaßnahme<br />

fast 40 Personen.<br />

Das Camp hatte praktische und theoretisch fokussierte Inhalte,<br />

alles mit der Ausrichtung zur Weiterentwicklung im Stabhochsprungbereich.<br />

Dazu gehörten die Technikeinheiten an der<br />

Anlage selbst, Stabspringen in der Sandgrube, Lauf-Sprung-<br />

Koordination mit dem Stab, Turnen, Aufrollkraft, Stabilisation,<br />

persönliche Videoanalysen und Theorie zu den Grundlagen des<br />

Stabhochsprungs: Ein komprimiertes Gesamtpaket gerade für<br />

die Heimtrainer*innen als Hilfsmittel zur Trainingsgestaltung<br />

konnte angeboten werden.<br />

Zu den vielversprechenden Teilnehmer*innen gehörten unter<br />

anderem auch die diesjährigen Medaillengewinner*innen der<br />

U16-DM Mario Mönninger, Malte Zaun und Maresa Perner.<br />

Mario Mönninger (TV Emmerling, Deutscher Meister 2022 im<br />

Stabhochsprung der U16) gefielen besonders die Technikeinheiten<br />

sowie neue theoretische Aspekte, die ihm für seine spätere<br />

Karriere hilfreich sein können.<br />

In einem Gespräch sagte Maresa Perner (3. Platz Stabhochsprung<br />

bei den DM Jugend U16) nach der Veranstaltung: „Mir<br />

hat es sehr gut gefallen. Der Kontakt mit den anderen Athleten<br />

und Athletinnen war richtig cool und wir haben uns gegenseitig<br />

gepuscht. Die Videoanalyse mit dem persönlichen Feedback<br />

hat mir am meisten gebracht. Es war ein sehr schönes Camp<br />

und eine gute Erfahrung.“<br />

Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Teilnehmer*innen und<br />

Trainer*innen gehen mit neuer Motivation und persönlichen<br />

Trainingsempfehlungen in die Saison <strong>2023</strong>.<br />

Text und Fotos: Alexander Gakstädter<br />

(DLV Nachwuchsbundestrainer Stabhochsprung, Frauen)<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 14


Als Zuschauer unterwegs<br />

Nicht nur Profi-Fußballvereine der Bundesliga haben längst Fan-Beauftragte, sondern<br />

auch Handballer, Triathleten, Tischtennis- oder Basketballvereine hegen und pflegen ihre<br />

Anhänger*innen. Fans sorgen für Stimmung und sind nicht selten auch förderlich für eine<br />

gesunde Kassenlage. Deshalb finden Zuschauerinteressen ein reges Echo.<br />

Zugegeben, da hat es die <strong>Leichtathletik</strong> etwas schwerer. Es<br />

gibt weder Ligen noch Mannschaftswettbewerbe noch Ranglistenkämpfe.<br />

Gefragt sind Zuschauer auf jeden Fall bei Meisterschaften,<br />

ob national oder international. Allein schon wegen<br />

der Optik. Vor allem bei Fernsehübertragungen, denn leere<br />

Ränge rufen Kritik hervor – wie bei der WM in Eugene. Lob wird<br />

gezollt, wenn – wie bei der EM in München – die Hütte brennt.<br />

Allerdings wird es schwierig, wenn die Zuschauer nur einmal im<br />

Jahr oder gar noch seltener zu <strong>Leichtathletik</strong>veranstaltungen<br />

kommen. Da lautet die erste Frage nach einem Wurf oder Lauf<br />

häufig: „Und wo liegt der Weltrekord?“, um dann enttäuscht<br />

belehrt zu werden, dass der nun doch ziemlich weit weg ist.<br />

Viele FREUNDE gehören allerdings zu denen, die sich auch<br />

regionale Wettkämpfe anschauen, zu Meisterschaften des<br />

Nachwuchses fahren oder zu Meetings pilgern, die sich nur<br />

wenigen Disziplinen oder gar einer einzigen verschrieben<br />

haben. Erfreulicherweise ist das Angebot in meinem heimischen<br />

Bundesland NRW (noch) durchaus üppig. Ein dickes Lob<br />

an die Vereine und die unentbehrlichen ehrenamtlichen Helfer<br />

und Kampfrichter!<br />

Allerdings hat man nicht selten den Eindruck, als Zuschauer<br />

die vierte Geige zu spielen. Zum Beispiel an einem der letzten<br />

Wochenenden beim „Season Opening“ der Stabis in Leverkusen.<br />

Der Auftakt-Wettkampf der neuen Hallensaison mit Top-<br />

Besetzung ist jedes Jahr angesagt. Auf der Website des <strong>Leichtathletik</strong>-Verbands<br />

Nordrhein (LVN) und bei leichtathletik. de<br />

ist die Veranstaltung angekündigt. Allerdings auch noch drei<br />

Tage vorher ohne Zeitplan oder einen Hinweis auf den Beginn.<br />

Auf der Website des Vereins fehlt sogar jeglicher Hinweis.<br />

Also anrufen, denn der TSV Bayer Leverkusen hat auch eine<br />

Geschäftsstelle. Beginn um 10:30 Uhr lautet die Auskunft und<br />

man verabredet sich.<br />

Einen Tag vor Veranstaltungsbeginn findet man im Internet<br />

eine Teilnehmerliste. Gemeldet sind u. a. Raphael Holzdeppe,<br />

Anjuli Knäsche, Ella Buchner, Leni Freyja Wildgrube und Lokalmatadorin<br />

Katharina Bauer. Das lässt eine erste Standortbestimmung<br />

zu. Seltsamerweise sollen zwar nunmehr die Wettbewerbe<br />

in allen 12 Altersklassen um 10 Uhr beginnen, aber aus<br />

Erfahrung bleibt man da skeptisch.<br />

Am Wettkampftag treffen nach und nach ein halbes Dutzend<br />

interessierter FREUNDE in Leverkusen ein. Zwar ist der übliche<br />

Eingang verschlossen, aber den Sportler*innen folgend,<br />

gelangt man auch in die Halle. Die Sitze zeugen davon, dass es<br />

sich in der Tat um die Saisoneröffnung handelt, denn sie sind<br />

mit einer ordentlichen Staubschicht bedeckt. Günter aus Detmold<br />

muss zudem nach zwei Stunden Anreise feststellen, dass<br />

die sonst übliche (hervorragende) Versorgung nicht stattfindet<br />

und auch die dortige Toilette verschlossen ist, findet aber eine<br />

in den Katakomben der Umkleidekabinen.<br />

Zuschauer*innen, aber auch Trainer*innen, Athletinnen und<br />

Athleten, die nicht vorgesorgt haben, sind gekniffen. Bonbons<br />

und Halspastillen gehen durch die Reihen, niemand von uns hat<br />

Getränke mitgebracht. Die Veranstaltung endet mit den Sprüngen<br />

der Frauen und Männer gegen 16 Uhr. Eine Ansage findet<br />

nicht statt, aber die Stimmung unter den gut 100 Zuschauern<br />

(meist wohl „Fahrer“ bzw. Angehörige) bleibt gelassen, auch<br />

wenn die Siegeshöhen von 4,30 m (Knäsche) bzw. 5,40 m (Holzdeppe)<br />

niemanden vom Sitz zu reißen vermögen. Aber als<br />

Anhänger der <strong>Leichtathletik</strong> ist man hart im Nehmen, feuert zu<br />

Saisonbeginn sowieso alle an und dankt dem Veranstalter ausdrücklich,<br />

denn schließlich gab es endlich mal wieder <strong>Leichtathletik</strong><br />

live.<br />

Text und Foto: Peter Busse<br />

15 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


„Würde alles funktionieren, dann<br />

wäre ich zufrieden“<br />

Wegen einer Kommunikationspanne zwischen DLV und der Sporthilfe platzte für 77 Nachwuchssportler*innen<br />

die Aussicht auf 700 Euro monatliche Förderung. Nun ist immerhin die Basisförderung<br />

mit 300 Euro im Monat gesichert. Die Athletensprecherin Nadine Hildebrand erklärt,<br />

was man daraus lernen sollte und was eigentlich genau ihr Job als Athletensprecherin ist.<br />

Nadine, wie geht es den betroffenen Athletinnen und Athleten<br />

jetzt?<br />

Unterschiedlich. Einige sind froh, dass es 300 Euro geworden<br />

sind und somit zumindest ein paar Sorgen wegfallen. Andere<br />

– insbesondere diejenigen mit deutlich erfülltem Kaderrichtwert<br />

– sind über die Einteilung und die wegfallenden 400 bis<br />

700 Euro (je nachdem ob man das „Deutsche Bank Sport-Stipendium“<br />

noch dazu nimmt) weiterhin verärgert.<br />

Nimmt die Basisförderung den Sportler*innen denn wirklich<br />

etwas ab, oder müssen sie immer noch kämpfen, um<br />

ihren Sport weiterzuführen?<br />

Teils, teils. Viele Athleten werden zusätzlich noch durch Vereine,<br />

Eltern und teilweise Sponsoren schon gut unterstützt,<br />

sodass diese die Finanzierung übernehmen und nun etwas Last<br />

abnehmen. Die Zahl an Athleten, für die dieses Geld lebensnotwendig<br />

ist und die den Sport nun wirklich beenden müssten,<br />

ist eher gering. Ziel ist es natürlich, dass niemand den Sport<br />

beenden muss und auch Härtefälle noch irgendwie anderweitig<br />

aufgefangen werden können.<br />

Jetzt steht die Förderung erstmal für ein Jahr. Was wird im<br />

darauffolgenden Jahr passieren?<br />

Das ist jetzt für dieses Jahr eine einmalige Sonderlösung als<br />

Reaktion auf das aufgetretene Problem. Eine langfristige<br />

Lösung muss noch gefunden werden. Soviel ich weiß, finden<br />

gerade Gespräche zwischen dem DLV und der Sporthilfe statt,<br />

damit man nächstes Jahr nicht noch einmal in die gleiche Situation<br />

gerät. Wie eine Lösung aussehen könnte, weiß ich aktuell<br />

auch noch nicht. Ich denke aber, dass wir da nun genug Vorlaufzeit<br />

haben, um eine athletenfreundliche Lösung zu finden.<br />

Welche Lehre ziehst du aus dieser Sache für dich als<br />

Athletensprecherin und auch für den DLV?<br />

Schwierig zu sagen. Es sind viele Dinge, welche schwierig<br />

zusammenzufassen sind. So wie ich es im Nachhinein beurteilen<br />

kann, sollte eine Lehre für alle sein, dass Transparenz und offene<br />

Kommunikation in der heutigen Welt unerlässlich sind. Gerade<br />

mit und gegenüber den Athleten. Das hätte das Grundproblem<br />

nicht gelöst, aber wahrscheinlich einiges an Vertrauensverlust<br />

vermieden und die Wut vermindert. Solche Fehler sollten nicht<br />

passieren, aber sie können passieren. Nur dann muss man dies<br />

auch erkennen, intern eine gute Fehlerkultur haben und sich<br />

proaktiv um Besserung bemühen. So wichtig Geldgeber und<br />

andere Stakeholder sind: Der Sport funktioniert nicht ohne die<br />

Athleten.<br />

Wie siehst du das Vertrauensverhältnis zwischen Athleten<br />

und dem DLV bzw. den entsprechenden Gremien?<br />

Ganz ehrlich: Zurzeit ist es extrem schlecht. Für meine Athletensprecherzeit<br />

haben wir aktuell den Tiefpunkt erreicht. Was<br />

mich andererseits auch freut, ist, dass der Kontakt zur Athletensprecherin<br />

gewachsen ist. Viel mehr Athleten sind bereit,<br />

ihre Meinung zu äußern und gemeinsam dafür einzustehen.<br />

Besonders die Solidarität zwischen betroffenen und nicht<br />

betroffenen Athleten, inklusive vieler Topstars, war etwas sehr<br />

Schönes und Positives der letzten Wochen.<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 16


Meinst du die Reaktionen dir<br />

gegenüber oder dem DLV<br />

gegenüber?<br />

Sowohl als auch. Als aktiver Athlet<br />

stehst du ja in einem ganz<br />

anderen Abhängigkeitsverhältnis<br />

zum DLV und dafür bin ich<br />

dann da: Dass ich die Dinge<br />

quasi anonym absprechen<br />

und vielleicht auch lösen kann.<br />

Dazu hat es natürlich auch ein<br />

anderes Gewicht, wenn ich ein<br />

Thema mit ins Präsidium nehmen<br />

bzw. generell die Themen<br />

der Athleten bündeln kann.<br />

Ich glaube, dass die Athleten heute viel mehr mit der Position<br />

des Athletensprechers anfangen können und auch den Nutzen<br />

sehen. Und das ist gut, weil wir nur durch das Feedback der Athleten<br />

die <strong>Leichtathletik</strong> besser machen können.<br />

Inwieweit seid ihr, dein Stellvertreter Maximilian Thorwirth<br />

und du, in die Neuformierung der Kader eingebunden<br />

gewesen? Wusstet ihr von vornherein, dass der Kader so<br />

groß werden würde?<br />

Dass es den NK1 U23 nicht mehr geben soll, war schon länger<br />

in der Diskussion. Es wurde im Laufe des Jahres immer konkreter<br />

und dann auch so vorgestellt. Die Gesamtkaderanzahl ist ja<br />

letztendlich auch gleich geblieben, aber es war klar, dass der PK<br />

natürlich etwas ansteigen muss oder eben viele aus der U23 einfach<br />

„verloren“ gehen. Dass die Athleten dann so ein gutes Jahr<br />

hatten und der PK (Perspektivkader) um so viel gewachsen ist,<br />

war dann aber auch für mich etwas überraschend.<br />

Wäre da ein Regler für die Zukunft, dass man die Norm<br />

verändert?<br />

Ja und nein. Aus sportlicher Sicht kann das sicher nicht gewollt<br />

sein. Letztendlich würden wir dadurch die Gesamtkaderanzahl<br />

reduzieren, was vereinfacht gesagt bedeuten würde, dass weniger<br />

Leichtathleten in Deutschland gefördert werden. Zumal –<br />

und das muss auch mal so gesagt werden – die Normen ja nicht<br />

willkürlich gesetzt werden. Da erfolgt ja eine genaue Analyse<br />

und Zielbetrachtung. Die Athleten, welche die Norm haben,<br />

sind gut genug, um gefördert zu werden.<br />

Die U23 ist ja noch dazu der heikle Übergang von der<br />

Jugend zu den Aktiven. Die Schule ist vorbei, das Studium<br />

beginnt und man muss sein Sportleben neu ordnen.<br />

Ja, das stimmt. Hier muss das Leben neu sortiert werden und es<br />

ist natürlich auch eine Phase, in der die normale gesellschaftliche<br />

Fürsorgepflicht der Eltern – auch finanziell – abnimmt. Es<br />

kommt hinzu, dass wir in diesem Bereich auch mehr Quereinsteiger<br />

haben als in anderen Sportarten.<br />

Kommen wir zu deiner Aufgabe als Athletensprecherin.<br />

Was macht sie aus?<br />

Ich nehme gern die Formulierung „Ich bin die Klassensprecherin“.<br />

Im Prinzip vertrete ich die Athleten in jeglichen Belangen gegenüber<br />

dem DLV, dem DOSB und der Sporthilfe. Dafür gibt es den<br />

Athletensprecher im DLV und er hat einen guten Stand: Er wird<br />

von den Athleten gewählt und ist auch in der Satzung verankert.<br />

Es gibt Verbände, da wird man einfach bestimmt oder<br />

vom Präsidium gefragt, ob man es machen will. Das finde ich<br />

etwas komisch. Ich finde es schön, dass ich durch die Wahl den<br />

Rückhalt und den Arbeitsauftrag der Athleten habe. Ich sitze in<br />

bestimmten Gremien und habe dort auch Stimmrecht, z. B. im<br />

Präsidium und in der Kommission Leistungssport.<br />

In welche Themen bist du dabei eingebunden?<br />

Aktuell beispielsweise bei der Sporthilfe-Förderung. In der Kommission<br />

geht es um Nominierungsrichtlinien, Kaderbildungsrichtlinien<br />

und die Ernennung der Nationalmannschaft. Die<br />

Kommission berät an der Stelle allerdings nur und entscheidet<br />

nicht. Aber so kann man natürlich trotzdem mitwirken.<br />

Wer trifft letztendlich die Entscheidung?<br />

Kommt immer darauf an, wobei. Aber meistens ist es der Vorstand<br />

(Idriss Gonschinska, Norbert Brenner und Ralf Buckwitz) in<br />

Verbindung mit den Chefbundestrainern (Annett Stein, Dietmar<br />

Chounard und Elke Bartschat).<br />

Gibt es denn Themen, in denen du gerne noch mehr eingebunden<br />

wärst?<br />

Strukturell kann man eigentlich nicht meckern. Wenn alles<br />

immer funktionieren würde, wäre ich recht zufrieden. Aber<br />

manchmal funktionieren die Prozesse eben nicht so ganz und<br />

man hat das Gefühl, nicht richtig eingebunden zu sein oder der<br />

Stimme der Athleten wird nicht das richtige Gewicht gegeben.<br />

Wie gehst du zusammen mit deinem Stellvertreter<br />

Maximilian Thorwirth damit um?<br />

Es gibt manchmal Angelegenheiten, da braucht man nur einen<br />

Kontakt, manchmal müssen sich nur die richtigen Leute miteinander<br />

an einen Tisch setzen. Wenn wir das Gefühl haben, es<br />

läuft etwas richtig entgegen den Interessen der Athleten, dann<br />

muss man einen Weg finden, um sich Gehör zu verschaffen.<br />

Bei der Sache mit der Sporthilfe haben wir beispielsweise<br />

gemeinsam einen internen Brief an das Präsidium und den Vorstand<br />

geschrieben. Da muss man einfach situationsbedingt entscheiden,<br />

was das geeignete Mittel ist. Ich spreche mich mit Max<br />

ab, weil es satzungstechnisch nur einen Athletensprecher gibt<br />

und der Stellvertreter kommt sozusagen nur ins Spiel, wenn der<br />

Athletensprecher verhindert ist. Ich glaube, dass es ganz wichtig<br />

ist, sich auszutauschen, weil alles alleine zu entscheiden sicherlich<br />

schlechter wäre. Zudem hat Max als aktiver Athlet nochmal<br />

eine andere Sicht auf die Dinge als ich. Dazu bleibt das Amt ein<br />

Ehrenamt, sodass man neben dem Beruf nicht immer alle Termine<br />

wahrnehmen kann. Und da ist es natürlich gut, wenn Max<br />

gleich im Thema ist.<br />

Kannst du als zurückgetretene Athletin denn nochmal<br />

gewählt werden?<br />

Man kann bis zu 8 Jahre nach dem letzten Start in der Nationalmannschaft<br />

zum Athletensprecher gewählt werden. Ich könnte<br />

also noch einmal gewählt werden. Die Regelung war zuvor auf<br />

4 Jahre beschränkt. Ich kann allerdings nicht selbst mitwählen<br />

und kann auch niemanden vorschlagen, das können nur die<br />

aktiven Athleten. Die nächsten Wahlen stehen 2024 an.<br />

Interview: Fabienne Engels<br />

Fotos: Privat und Peter Busse<br />

17 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


→ Wir haben schon Sportgeräte gebaut, da<br />

haben andere noch damit gespielt!<br />

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www.sportschaeper.de<br />

-<br />

Kontaktieren Sie uns. Schäper Sportgerätebau GmbH<br />

Wir beraten Sie gerne. Nottulner Landweg 107, 48161 Münster<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 18<br />

Telefon: +49 (25 34) 62 17 - 10<br />

Telefax: +49 (25 34) 62 17 - 20<br />

E-Mail: info@sportschaeper.de


Ein Denkanstoß<br />

FREUNDE-Mitglied und Sportmanager Klaus Jakobs ist beruflich in der Geschäftsführung<br />

der Hausbruch-Neugrabener Turnerschaft (HNT) tätig, einem Großverein mit über 5.000 Mitgliedern<br />

im Hamburger Süden mit einem breiten Spektrum an unterschiedlichsten Sportarten.<br />

Die <strong>Leichtathletik</strong> kennt der Ostfriese seit Jahrzehnten aus dem Effeff – hier sein Denkanstoß:<br />

Die <strong>Leichtathletik</strong> ist eine der ältesten olympischen Sportarten<br />

und war bei allen Olympischen Spielen der Neuzeit seit 1896<br />

vertreten. Schon in der Antike gab es Wettkämpfe im Laufen,<br />

Springen und Werfen. Für viele Sportbegeisterte gilt die <strong>Leichtathletik</strong><br />

als Kernsportart Olympias, sie erfreut sich medial immer<br />

wieder großer Beliebtheit. Grundsätzlich sind dies gute Voraussetzungen<br />

zur Entwicklung dieser vielseitigen und spannenden<br />

Sportart. Gleichwohl ist die Gewinnung junger Talente und die<br />

Überführung in den organisierten Wettkampfsport keinesfalls<br />

ein Selbstläufer.<br />

Es wird immer wieder darüber diskutiert, ob es in der jetzigen<br />

Zeit möglicherweise weniger Talente und Begabte gibt als beispielsweise<br />

noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. Ohne darauf<br />

eine Antwort geben zu wollen oder vielleicht auch zu können,<br />

sollten insbesondere die Rahmenbedingungen hinterfragt werden,<br />

unter denen Kinder und Jugendliche heutzutage Sport<br />

betreiben. In seinen Ausführungen zur Kinderleichtathletik hat<br />

Pädagoge und Trainer Hans Katzenbogner bereits vor rund<br />

dreißig Jahren darauf hingewiesen, dass es zwischen der „Kindheit<br />

früher“ und „Kindheit heute“ deutliche Unterschiede gibt.<br />

Die Bewegung im Alltag wird nach Ansicht von Katzenbogner<br />

immer enger, geringer und einseitiger.<br />

Betrachtet man die gesamtgesellschaftliche Entwicklung<br />

der letzten Jahre, wird deutlich, dass die Ausführungen von<br />

Hans Katzenbogner heute – auch nach der Beseitigung fast<br />

aller Corona-Einschränkungen – aktueller sind als je zuvor.<br />

Insbesondere durch die schulischen Anforderungen und<br />

Belastungen, die bereits Grundschulkinder zu kleinen Manager*innen<br />

werden lassen, wird es immer schwerer, eine altersgemäße<br />

und kindgerechte Entwicklung zu ermöglichen. Dies<br />

wurde unter anderem durch die Einführung des schulischen<br />

Ganztags noch einmal erheblich verstärkt.<br />

Regeländerungen können grundsätzlich ein Hilfsmittel sein,<br />

um die Sportart <strong>Leichtathletik</strong> auch im alltäglichen Prozess interessanter<br />

und vielleicht auch abwechslungsreicher zu gestalten.<br />

Das alleine ist aber keinesfalls ein Allheilmittel. Ein negatives<br />

Beispiel ist in diesem Kontext die Veränderung der Wettkampfstrecken<br />

von 400 auf 300 Meter in der damaligen B-Jugend.<br />

Viel wichtiger und von entscheidender Bedeutung sind aber<br />

die gesellschaftlichen Strukturen, die Freude und Begeisterung<br />

für sportliche Bewegung fördern und entsprechende Freiräume<br />

ermöglichen. Nur so kann es gelingen, die <strong>Leichtathletik</strong><br />

zukunftsweisend und nachhaltig zu entwickeln.<br />

Text: Klaus Jakobs<br />

Fotos: Peter Busse<br />

19 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


„Meet & Greet“ in Budapest<br />

Empfang im Museum (MOWA)<br />

Im April <strong>2023</strong> wird in Ungarns Hauptstadt aus Anlass der 19. <strong>Leichtathletik</strong>-Weltmeisterschaften<br />

eine 600 m² große Ausstellung eröffnet, die bis zum Ende der WM zu sehen sein<br />

wird. Das „Museum of World Athletics“ (MOWA) zeigt im Stadtzentrum Budapests eine einzigartige<br />

Sammlung von Bildtafeln, Kleidung, Auszeichnungen und Ausrüstung rund um die<br />

<strong>Leichtathletik</strong>.<br />

Die Ausstellungsobjekte wurden sämtlich von Athleten wie<br />

Paavo Nurmi, Jesse Owens und Fanny Blankers-Koen bis hin<br />

zu Usain Bolt, Valerie Adams und Shelly-Ann Fraser-Pryce<br />

gespendet. Begleitet von Foto-, Video- und Virtual-Reality-Displays<br />

bietet diese größte <strong>Leichtathletik</strong>-Ausstellung aller Zeiten<br />

der besuchenden <strong>Leichtathletik</strong>familie ein aufregendes, einzigartiges,<br />

interaktives und unterhaltsames Erlebnis.<br />

„Lunchtime Reception“ für internationale Fangruppen<br />

(„Meet & Greet“)<br />

Chris Turner, der Direktor des Heritage Department of World<br />

Athletics, bietet uns, den ausländischen Fangruppen der European<br />

Supporters Platform (ESP) den Besuch im Rahmen eines<br />

exklusiven Empfangs an. Der Empfang, der in der Ausstellungshalle<br />

mit Außenterrasse stattfinden wird, beinhaltet kostenlos<br />

Fingerfood und Getränke. Darüber hinaus gibt es ein MOWA-<br />

Geschenk, und – je nach Verfügbarkeit (solange der Vorrat<br />

reicht) – erhält jeder Teilnehmer zusätzlich eine Auswahl an<br />

Statistikbüchern, Gedenkbüchern und Postern von früheren<br />

Weltmeisterschaften.<br />

Zur Einstimmung erhielten alle Fan-Gruppen der ESP von Chris<br />

Turner bereits ein Gast-Login für die virtuelle 3D-Online-Platform<br />

des MOWA:<br />

https://viewerxp-wa.azurewebsites.net/#/MOWA-Temporary5<br />

Es ermöglicht den direkten Zugang zum MOWA, ohne dass eine<br />

Registrierung erforderlich ist. Ein Großteil der Sammlung, die in<br />

Budapest ausgestellt wird, ist hiermit bereits online in 360° und<br />

3D-Format zu sehen.<br />

Termin vormerken: 24. August <strong>2023</strong><br />

Der Empfang selbst wird am Donnerstag, den 24. August, in den<br />

Mittagsstunden stattfinden (am 24.08. findet keine Vormittags-<br />

Session im Stadion statt). Es ist geplant, 150-200 <strong>Leichtathletik</strong>-<br />

Fans aus ganz Europa einzuladen:<br />

40 deutsche Teilnehmer („Freunde der <strong>Leichtathletik</strong>“)<br />

40 Niederländer (30 „Dutch Athletic Fans“ & 10 „Vrienden<br />

van de Atletiek“)<br />

40 britische Teilnehmer („British Athletics Supporter Club“)<br />

20 schwedische Fans („Supporters of Sweden“)<br />

20 Fans aus Finnland („Athletic Fans Finland“)<br />

20 französische Fans<br />

20 Fans aus der Schweiz<br />

Veranstaltungsort ist das MOWA, Hadak útja 1, am Etele Plaza<br />

(mit der Tram (Linie 1) innerhalb von 30 Min. vom Stadion direkt<br />

zu erreichen).<br />

Unser Vorstandsmitglied Wilfried Walter fungiert als Ansprechpartner/Koordinator<br />

für die Clubs der ESP und dem Veranstalter,<br />

Direktor Chris Turner.<br />

Weitere Informationen zu Ablauf und Anmeldung erfolgen zeitgerecht<br />

über unsere Medien.<br />

Das Interesse an der WM ist erheblich. Allein knapp 100 Dauerkarten<br />

wurden über die FREUNDE-Geschäftsstelle geordert.<br />

Text: Wilfried Walter<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 20


Wir über uns – Geburtstage<br />

Bei den FREUNDEN Mitglied werden<br />

Mitglied werden ist wirklich leicht:<br />

1.) Antrag downloaden – https://fdlsport.de/formulare/FdL_Antrag-Mitgliedschaft.pdf.<br />

2.) den Antrag ausfüllen, dabei den von Ihnen gewünschten Jahresbeitrag festlegen (für Personen, Vereine und Firmen<br />

liegt der jährliche Mindestbeitrag bei 60 € – ab einem Betrag von 100 € werden Firmen oder Vereine auf unserer Website<br />

als unser Partner genannt – Partner von Mitgliedern zahlen fest 20 € jährlich und Neumitglieder bis zum 27. Lebensjahr<br />

2 € im Monat).<br />

3.) den ausgefüllten Antrag an unsere Geschäftsstelle senden (siehe Impressum Seite 2).<br />

Wichtig: Den oberen Teil des Antrags bitte unbedingt vollständig ausfüllen, da sonst keine Mitgliedschaft erfolgen kann.<br />

Schön wäre es, wenn wir Sie telefonisch oder per Mail kontaktieren dürften, zum Beispiel bei Rückfragen.<br />

Falls wir auch Fotos oder Videos, auf denen Sie abgebildet sind, veröffentlichen dürfen, füllen Sie bitte auch den unteren<br />

Teil mit der Einverständniserklärung aus.<br />

21 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


Förderverein Freunde der<br />

<strong>Leichtathletik</strong> e.V.<br />

Vereinszeitschrift <strong>Leichtathletik</strong><br />

1/<strong>2023</strong><br />

491 kg CO₂e<br />

kompensiert<br />

Unterstütztes Klimaschutzprojekt<br />

CO₂-Ausgleich + Meeresschutz<br />

1 t CO₂ + 10 kg Plastik<br />

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Hier buchen die Profis!<br />

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Team EM <strong>2023</strong><br />

in Chorzow<br />

21. bis 26. Juni <strong>2023</strong><br />

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inkl. 23kg Freigepäck<br />

✓ Begleitete Flughafentransfers vor Ort<br />

✓ 5 Übernachtungen im Best Western<br />

Hotel Mariacki in Katowice<br />

inkl. Frühstück<br />

✓ Erlebnis Tag in Krakau<br />

✓ Transfers zum Slaski Stadion in Chorzow<br />

Preis pro Person im DZ: € 669,00<br />

Preis pro Person im EZ: € 889,00<br />

<strong>Leichtathletik</strong><br />

Weltmeisterschaften <strong>2023</strong><br />

in Budapest<br />

18. bis 28. August <strong>2023</strong><br />

✓ Linienflüge mit Lufthansa<br />

inkl. 23kg Freigepäck<br />

✓ Begleitete Flughafentransfers vor Ort<br />

✓ 10 Übernachtungen im H2 Hotel<br />

im Stadtzentrum von Budapest<br />

✓ Möglichkeit auch kürzere<br />

Reisezeiträume zu buchen<br />

(Preis auf Anfrage)<br />

Preis pro Person im DZ: € 1275,00<br />

Preis pro Person im EZ: € 1895,00<br />

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Ihr Ansprechpartner<br />

Michael Bechtloff<br />

Tel.: +49 (0)69-677 32 67 31<br />

Michael.Bechtloff@TR-Germany.com<br />

<strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong> 22


FINALE<br />

Die FREUNDE der <strong>Leichtathletik</strong> sind Kenner der großen Namen, Rekorde und Meisterschaften:<br />

Testen Sie ihr Wissen im Quizfinale - Sie haben 6 Versuche, um einen Fehler zu finden, einen<br />

„falschen Hasen“ beim Thema Ostern. Einsendungen mit der Lösung bitte an die FREUNDE-<br />

Geschäftsstelle. geschaeftsstelle@fdlsport.de<br />

1. Zum 75. Mal startet <strong>2023</strong> Deutschlands ältester Straßenlauf,<br />

der Paderborner Osterlauf. Erwartet werden 12.000 Teilnehmer<br />

aus 21 Nationen, alle Finisher erhalten im Ziel eine Soforturkunde.<br />

Eine besondere Überraschung bekommt im Ziel – wie<br />

stets – die Nr. 1111: eine Flasche Eierlikör.<br />

2. Micheline Ostermeyer schrieb vor 75 Jahren <strong>Leichtathletik</strong>geschichte:<br />

Bei den Olympischen Spielen 1948 in London<br />

gewann die Französin Gold im Diskuswerfen und Kugelstoßen,<br />

dazu Bronze im Hochsprung. Nach ihrer Sportkarriere machte<br />

sie eine internationale Karriere als Konzertpianistin. Ihre Devise<br />

lautete: „Ich übe fünf Stunden pro Tag am Klavier und fünf Stunden<br />

pro Woche für die <strong>Leichtathletik</strong>.“<br />

3. „Hasen“ waren die Wegbereiter vieler Welt- und Streckenrekorde,<br />

doch manchmal machte ein Hase seinen Chef zum<br />

Angsthasen, wenn er nämlich bis zum Ziel durchrannte. Als<br />

bester Marathonhase gilt der Kenianer Sammy Korir, der 2003<br />

in Berlin seinen Landsmann Paul Tergat zum Weltrekord in<br />

2:04:55 Std. trieb und selbst nur um eine Sekunde die lukrative<br />

Siegesprämie verpasste.<br />

4. Jürgen Haase schrieb Geschichte als zweifacher Europameister<br />

über 10.000 m. Schon als 19-Jähriger gewann er zweimal<br />

Gold bei der Junioren-EM, mit 20 wurde er erstmals DDR-Meister.<br />

Er trainierte nach den Ausdauermethoden des legendären<br />

Neuseeländers Arthur Lydiard. Haases 15-km-Rekord hielt<br />

44 Jahre und wurde erst 2<strong>01</strong>8 von Richard Ringer gebrochen.<br />

5. Rebekka Haase und Gina Lückenkemper wurden gefeiert<br />

als Europameisterinnen 2022 in München. Die Coronamonate<br />

überstanden beide mit einer „Sprint-WG“ in Chemnitz, als Gina<br />

auf einer Luftmatratze in „Beckys“ Arbeitszimmer übernachtete.<br />

Bei ihrem Staffeldebüt 2<strong>01</strong>2 im Hallen-Dreiländerkampf in Val<br />

de Reuil war Haase 19, Lückenkemper gerade 15: „Die kleine<br />

Gina wirkte so verloren, dass ich sie an die Hand genommen<br />

habe und mit ihr in der Halle ganz brav geguckt habe, wo die<br />

Staffelwechsel sind“, erinnert sich Haase augenzwinkernd.<br />

6. Unvergessen bleiben die EM-Feste 2<strong>01</strong>8 in Berlin und 2022 in<br />

München vor der Kulisse der Gedächtniskirche bzw. im Olympiapark.<br />

Beide verdanken wir Prof. Egon Eiermann. In Berlin entwarf<br />

der Architekt die neue Gedächtniskirche („Lippenstift und<br />

Puderdose“) neben der Turmruine, in München boxte er gegen<br />

die widerstrebende Jury den „waghalsigen“ Behnisch-Entwurf<br />

mit dem Zeltdach durch.<br />

Sechs Mal <strong>Leichtathletik</strong> zu Ostern – wo steckt der Fehler?<br />

Fröhliche Ostern!<br />

Autor: Reinhard Stein<br />

Foto: Peter Busse<br />

23 <strong>Leichtathletik</strong> <strong>INFORMationen</strong>


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