Leichtathletik INFORMationen 01/2023

Kurzweiliger FREUNDE-Abend
Im Rahmen der Hallenmeisterschaften hatte Vorsitzender Roland Frey für den FREUNDE-
Abend im SportCentrum des TSC Eintracht 48/95 Dortmund ein Programm zusammengestellt,
bei dem die letzten sechs Jahrzehnte im Mittelpunkt standen. Aber es wurde auch über aktuelle
Themen gesprochen und in die Zukunft geblickt.
DLV-Präsident Jürgen Kessing betonte: „Ich bin froh, dass es die
FREUNDE gibt. Sie sind uns kritisch gegenüber, begleiten uns
aber immer wohlwollend. Sie geben uns zudem stets ein Stückchen
Heimat, wenn sie als Fangruppe unsere Athletinnen und
Athleten im Ausland lautstark unterstützen.“ Jürgen Kessing
weiter: „Es tut richtig gut, nach der Pandemie wieder in einer
vollen Halle eine solch tolle Atmosphäre erleben zu dürfen. Der
Funke zwischen dem Publikum und den Sportler*innen ist einfach
übergesprungen“. Der DLV-Präsident erwähnte auch, dass
in den letzten 60 Jahren DLV-Nachwuchsprojekte mit der stolzen
Summe von 1,5 Millionen Euro von den FREUNDEN unterstützt
wurden.
Festredner war Axel Schäfer MdB, seit Jahrzehnten Mitglied
und begeisterter Leichtathletik-Fan. „Die FREUNDE bilden einen
Verein, der mit Engagement, Herzblut und Kompetenz darauf
setzt, dass Menschen dauerhaft etwas machen, um für andere
Gutes zu tun.“ Der stellvertretende Vorsitzende des Bundestags-
Sportausschusses bedauerte, dass die dauerhaften Bindungen,
die die Grundlagen unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts
bilden, nachgelassen haben. „Die FREUNDE beweisen durch ihr
Engagement für Nachwuchstalente, dass es auch anders geht.
Damit setzen sie ein beispielgebendes Zeichen“, unterstrich
Schäfer.
Trotz ihres 18. Geburtstags war Jolanda Kallabis zum FREUNDE-
Abend erschienen. Jolanda berichtete, dass sie immer noch ein
vielseitiges Grundlagentraining absolviert. Daher verfügt sie
über eine breite Leistungspalette. So führt sie nicht nur die DLV-
Bestenliste über 2.000 m Hindernis (6:20,22 min), sondern auch
über 1.500 m (4:14,08 min) und 800 m (2:04,57 min) sowie über
400 m Hürden (59,71 s) mit jeweils deutlichem Vorsprung an.
Bei der diesjährigen U 20-EM im August möchte sie wie im vergangenen
Jahr bei den U 18-Titelkämpfen wieder Gold gewinnen.
Welche Strecke? Da gibt es ja einige Alternativen ...
Auf mehreren Strecken war auch Brigitte Kraus zuhause. Die
Vize-Weltmeisterin über 3.000 m 1983 in Helsinki (8:35,11 min)
berichtete, dass sie gute Erinnerungen an Dortmund hat, denn
dort stellte sie am 19. Februar 1978 über 1.000 m mit 2:34,8 min
einen neuen Hallen-Weltrekord auf. Gelaufen wurde damals auf
einer 160 m-langen Holzbahn in der alten Westfalenhalle IV. „Ich
habe diese Zeit damals im Alleingang erzielt. Das wäre heutzutage
unvorstellbar“, sagte die dreifache Hallen-Europameisterin
und 60-fache Länderkampf-Teilnehmerin. „Ich bin froh, dass
ich inzwischen einige Jahre älter bin und das erleben durfte,
was ich erlebt habe“, betonte die inzwischen 66-jährige ehemalige
Weltklasse-Läuferin, die immer noch jugendliche Frische
ausstrahlt.
Eng mit der Leichtathletik in Verbindung steht auch noch
Fabienne Engels (geb. Kohlmann). Die glückliche Mutter einer
anderthalbjährigen Tochter, die 2010 mit der 4 x 400-Meter-
Staffel des DLV in 3:24,07 min Europameisterin wurde und
über 800 m 2015 mit 1:58,34 die Zwei-Minuten-Schallmauer
durchbrach, engagiert sich zusammen mit ihrer Schwester
Corinne Kohlmann im Vorstand der FREUNDE. „Als 2021
durch den ausscheidenden Hartmut Weber, der Präsident im
Schleswig-Holsteinischen LV wurde, eine Position frei wurde,
bin ich angesprochen worden, ob ich nicht Lust hätte, bei
den FREUNDEN mitzuarbeiten. Ich habe zugesagt, weil ich die
wichtigen Aufgaben im Jugendbereich unterstützen möchte“,
erklärte die frühere Staffel-Europameisterin.
Text und Foto: Peter Middel
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