VerbandsNachrichten 2 I 2022
VerbandsNachrichten 2 I 2022
VerbandsNachrichten 2 I 2022
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>VerbandsNachrichten</strong> 2 I <strong>2022</strong> // Prüfungswesen<br />
« Den Reiz dieser Arbeit<br />
müssen wir gerade beim<br />
Berufsnachwuchs stärker<br />
deutlich machen. Denn nur<br />
so können wir im „Kampf<br />
um die Talente“ für unseren<br />
Berufsstand bestehen. »<br />
schaften bringt die Betreuung aus einer<br />
Hand einen relevanten Mehrwert. Sofern<br />
das Selbstprüfungsverbot hier nicht tangiert<br />
wird, muss eine ganzheitliche Betreuung<br />
gerade mittelständischer Unternehmen<br />
weiter möglich sein. Unsere<br />
Unabhängigkeit wird dadurch nicht gefährdet.<br />
Gero Hagemeister: Für die Gewinnung unseres<br />
Berufsnachwuchses scheint mir dies<br />
auch von zentraler Bedeutung. Die wachsenden<br />
fachlichen Herausforderungen und<br />
die Vielseitigkeit machen ja gerade den<br />
Reiz unserer Tätigkeit aus. Eine zeitgemäße<br />
Prüfung ist eine anspruchsvolle Arbeit und<br />
gerade kein stupides „Häkchen machen“.<br />
Dr. Marian Ellerich: Die fachlichen Herausforderungen<br />
nehmen tatsächlich zu<br />
und garantieren dabei aber auch hervorragende<br />
persönliche Entwicklungschancen<br />
und eine hohe Zukunftsfähigkeit. Die<br />
prüferische Auseinandersetzung mit den<br />
Geschäftsprozessen sowie den damit verbundenen<br />
Chancen und Risiken unserer<br />
Mandanten ist hier besonders reizvoll.<br />
Durch die fortschreitende Digitalisierung<br />
wirtschaftlicher Prozesse und die gleichzeitige<br />
Nutzung digitaler Verfahren bei<br />
der Prüfung sind wir Wirtschaftsprüfer absolut<br />
auf der Höhe der Zeit. Gesellschaftliche<br />
Entwicklungen sowie globale Herausforderungen<br />
spielen hier auch eine Rolle.<br />
Das Thema Nachhaltigkeit rückt dabei immer<br />
mehr in den Fokus und erweitert unseren<br />
prüferischen Blickwinkel, genauso<br />
wie die hierfür notwendigen prüferischen<br />
Ansätze. Den Reiz dieser Arbeit müssen<br />
wir gerade beim Berufsnachwuchs stärker<br />
deutlich machen. Denn nur so können<br />
Präsident Hagemeister und WPK-Beiratsvorsitzer Dr. Ellerich<br />
wir im „Kampf um die Talente“ für unseren<br />
Berufsstand bestehen. Hierbei geht es<br />
nicht nur um die notwendige Mitarbeitergewinnung,<br />
sondern letztlich auch um die<br />
Sicherung der Praxisnachfolge.<br />
Gero Hagemeister: Im Rahmen des risikoorientierten<br />
Prüfungsansatzes muss sich<br />
die Angemessenheit der Anforderungen<br />
dann aber auch niederschlagen.<br />
Dr. Marian Ellerich: Die Sicherung einer<br />
hohen Qualität unserer Prüfungsleistungen<br />
ist für die Akzeptanz unseres Berufsstandes<br />
unverzichtbar. Die Kammer muss<br />
im Rahmen ihres gesetzlichen Auftrags<br />
transparent, praxisnah und vor allem angemessen<br />
vorgehen. Das heißt konkret,<br />
dass auch die Berufsaufsicht und die<br />
Qualitätskontrolle mit Augenmaß ausgestaltet<br />
sein müssen. In<br />
diesem Zusammenhang<br />
muss auch die Vielfalt<br />
unseres Berufsstandes<br />
erhalten bleiben. Kleine<br />
und mittlere Prüfungspraxen<br />
sind in unserer<br />
ausdifferenzierten und<br />
vernetzten Wirtschaft genauso<br />
unverzichtbar wie<br />
international ausgerichtete<br />
und global agierende<br />
Prüfungsgesellschaften.<br />
Die letzten Jahrzehnte<br />
zeigen, dass ein gesunder<br />
Mix der Qualität und<br />
« Mit einer starken<br />
und einheitlichen<br />
Stimme können wir<br />
dann in Berlin,<br />
Brüssel und<br />
gegenüber allen<br />
Standardsettern<br />
unseren berechtigten<br />
Anliegen das<br />
notwendige Gehör<br />
verschaffen. »<br />
der Leistungsfähigkeit nachhaltig dient.<br />
Kleinteilige Regulierungen sind dabei weder<br />
erforderlich noch hilfreich.<br />
Gero Hagemeister: Die Erfahrung zeigt,<br />
dass wir für unsere berechtigten Interessen<br />
nur geschlossen Gehör finden können.<br />
Dr. Marian Ellerich: Im Außenauftritt<br />
müssen wir unbedingt einheitlich auftreten.<br />
Die Vielfältigkeit unserer WP-Praxen,<br />
die wir unbedingt langfristig erhalten<br />
und stärken wollen, steht zu einem<br />
abgestimmten und wahrnehmbaren<br />
Außenauftritt nicht im Widerspruch – im<br />
Gegenteil. Wir müssen auf einen breiten<br />
und konstruktiven Erfahrungsaustausch<br />
setzen und unsere daraus abgeleiteten<br />
Positionen mit in die Kommunikation mit<br />
Politik und Verwaltung nehmen. Mit einer<br />
starken und einheitlichen<br />
Stimme können wir dann<br />
in Berlin, Brüssel und<br />
gegenüber allen Standardsettern<br />
unseren berechtigten<br />
Anliegen das<br />
notwendige Gehör verschaffen.<br />
Daher ist es für die weitere<br />
Entwicklung unseres<br />
Berufsstandes erforderlich,<br />
dass die WPK bei den<br />
Beiratswahlen durch eine<br />
überzeugende Beteiligung<br />
gestärkt wird. •<br />
52